Boah, haben wir letzte Nacht super geschlafen! Die Luft war so frisch und klar, so rein, so unverbraucht! Ganz wunderbar und gefühlt fast so, als hätten wir in der Kerrygold- Werbung übernachtet!
Das Rauschen der Blätter, der leichte Wind durch den offenen Spalt der Dachluke, nur nackelig auf der Wiese draußen vor dem Wohnmobil schlafen wäre noch naturintensiver gewesen. 😉

Natürlich wollen wir gleich nach dem Aufstehen mehr von dieser herrlichen Luft ins Wohnmobil lassen und öffnen als aller erstes die Rollos und dann die Fenster.

Ja was ist das denn?
Wir haben doch tatsächlich ein Empfangskomitee!
Direkt vor unserem Küchenfenster sitzen doch tatsächlich Anjas Enten Ernie, Bert, Zora und Lotte!
Kaum öffnen wir nun das Fenster, geht draußen schon das Geschnattere draußen los! Fehlt nur noch, dass die uns hier ins Wohnmobil springen…
Schon ungewöhnlich! Die Enten waren die ganze Zeit mucksmäuschenstill. Nichts hat man von denen gehört. Kein Geschnatter, kein Planschen im Wasser, kein Geräusch. Als ob sie wüssten, dass bei heruntergezogenem Rollo wohl jemand im Wohnmobil schläft und man die Menschen dann besser nicht stört, wenn man sie nicht verärgern will.
Die Chance auf ein paar Brotkrumen ist sicherlich deutlich größer, wenn die Menschen gut gelaunt aufwachen und nicht wach geschnattert werden. 😉
Wieder einmal sind natürlich auch überrascht, wie anhänglich diese Enten sind.
Warum sitzen die ausgerechnet hier, direkt vor unserem Wohnmobil? Gut, wir sind nach wie vor das einzige Mobil auf dieser Wiese, aber auf den anderen Wiesen stehen doch auch noch genügend Wohnwagen und Wohnmobile herum, warum sitzen sie nicht dort?
Haben Sie uns denn so sehr ins Herz geschlossen, weil wir gestern ein paar wirklich kümmerliche Reste an Brot für sie übrig hatten?

         
Nanu, da sitzen die Enten vor unserem Wohnmobil!       Auch das Öffnen der Türe scheint sie nicht zu stören

Nun, wo die Enten merken, dass wir wach sind, begrüßen sie besonders Anja natürlich mit einem wilden Geschnatter und Anja schnattert natürlich gleich mal wieder mit. War ja klar!
Quack- Quack- Quack!
Zu blöd, dass ich wieder einmal kein Wort verstehe!
Obwohl, vielleicht ist es sogar besser so. Bestimmt beschwert sich Anja bei den Enten gerade darüber, dass ich letzte Nacht zu laut geschnarcht habe…  😉

Der Tag beginnt auch heute natürlich wieder mit einer erfrischenden Dusche, die bei mir aber eher kurz ausfällt. Wir werden später auf jeden Fall noch schwimmen gehen, da werden wir noch genügend mit Wasser in Berührung kommen.
Natürlich bin ich mit Duschen als erster fertig und da ich noch keine Lust habe, zurück zum Wohnmobil zu laufen und dort alleine den Tisch zu decken, spaziere ich einfach schonmal rüber zur kleinen Campingplatz- Bäckerei, um dort ein paar leckere Brötchen für das Frühstück zu besorgen.
Unterwegs mache ich nochmals einen kleinen Schlenker über die Anlage, da mir die Größe noch immer merkwürdig vorkommt.
Gemessen an der Größe fehlt das Leben irgendwie! Nichts desto trotz bestätigt auch der neuerliche Rundgang, dass man hier eigentlich wirklich „im Wald steht“ und das im wahrsten Sinne des Wortes!

         
Tschüß ihr Enten (die lungern immernoch um uns rum!)   Ich spaziere einmal über die Anlage

         
Campen im Wald? Hier kein Problem…                       Zwischen den Bäumen stehen immer wieder Zelte und Wowas

Kurz nach 9 stehe ich dann beim Bäcker und schaue in eine gähnend leere Auslage.
„Naja, liegen bestimmt noch im Körbchen oder so…“ denke ich mir, als ich auf die Bedienung warte.
Die schaut allerdings schon recht betreten drein, als sie aus einem Nebenraum hinter die Theke tritt.
„Guten Morgen, 6 Brötchen hätte ich gern!“
„Ja, das tut mir jetzt leid, aber alle Brötchen sind schon ausverkauft!“
„WAS? Wie kann das denn sein? Ich hab doch gestern extra gefragt, ob ich vielleicht besser vorbestellen soll, weil es da auch schon knapp war! Da hieß es aber, dass dies nicht nötig sei, es wären heute auf jeden Fall genügend Brötchen da!“
„Ja, ich kann es mir auch nicht erklären, alle wollten heute früh plötzlich Brötchen haben, es tut mir sehr leid“
„Und wo bekomme ich jetzt Brötchen her?“
„Nun, ich hab eben mit der Backstube telefoniert, wir wollten nachbestellen, aber es gibt dort auch keine mehr.“
„Das ist aber auch nicht gerade hilfreich, ich hab mich auf Sie verlassen!“

Manch einer kann das jetzt vielleicht nicht verstehen, aber wenn man sich auf etwas freut (und sei das nur etwas einfaches wie eine Bild- Zeitung und ein paar frische Brötchen für ein sonniges Campingfrühstück vor dem Wohnmobil), dann ist eine derbe Enttäuschung wie diese nicht gerade schön für den Gemütszustand…

„Tut mir wirklich leid, die nächste Bäckerei ist im Ort, etwa…“
Ich lasse die Dame gar nicht mehr ausreden: „Ja, ich weiß, die kenne ich, wenn das die einzige Möglichkeit ist vielen Dank auch!“

Vollkommen verärgert poltere ich auf dem Weg zum Wohnmobil vor mich hin.
Das war doch ein Serviceversprechen! Und wenn man etwas verspricht, dann sollte man es auch halten können, oder?!
Also dafür ziehen wir einen vollen Punkt in der Endwertung ab, soviel ist mal sicher!  🙁
Mir ist es völlig egal, ob der Campingplatz für die Brötchenversorgung verantwortlich ist, oder nicht. Das Gesamtpaket aus Gelände, Sauberkeit und Service muss stimmen und wenn hier -trotz Präventivmaßnahmen wie der Versuch einer Vorbestellung- der Service schon um kurz nach 9 an einer einfachen Sache wie Brötchen scheitert, dann bin ich nun einmal maßlos hierüber enttäuscht und mein „Rundum- Wohlfühlklima“ geht vor die Hunde!
Was nützt ein sauberes Servicehaus, die schöne Natur, der See oder der tolle Pool, wenn ich mein Frühstück nicht genießen kann?!
Ist wie mit einem Puzzlespiel! Fehlt ein Teil, wird es nicht fertig. So ist das hier mit den Brötchen auch!

Zurück am Wohnmobil schnappe ich mir mit hochrotem Kopf meine Fahrradausrüstung und werfe einer staunenden und fragenden Anja die ganze Geschichte in Kurzformat entgegen.
Sie schlägt vor, dass wir ja auch sonst unser Notfall- Brot essen könnten.
Brot?
Pah! Nicht mit dem Commander!
Und wenn ich bis Hamburg radeln muss, es wird hier und heute Brötchen zum Frühstück geben, basta!
Ich lasse mir doch nicht von EINER unfähigen Bäckerei mein Frühstücksvergnügen versauen!
SO sehr, wie ich im Moment in Fahrt bin, kann ich die gesamte angesammelte negative Energie sowieso wunderbar auf dem Fahrrad abtrainieren!
Anja bekommt von mir den Auftrag, alles gemächlich für das Frühstück vorzubereiten, ich schwinge mich hingegen auf das Rad und gebe Gas!

Und das radeln funktioniert wirklich!
Schon auf dem Weg in die Stadt verraucht der Ärger, bzw. verpufft bei kräftigen Tretbewegungen regelrecht im Pedalwerk. Mühelos erreiche ich gute 26 km/h laut Tacho auf dem Rad, was deutlich über der für uns sonst durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit liegt.

         
Unterwegs ins Dörfchen als Brötchenexpress              Ankunft in Heidenau… Nix los…

Noch bevor ich die Bäckerei erreiche, entdecke ich auf der rechten Straßenseite den kleinen Metzger wieder, den wir bei Fahrt gestern zum Geldautomaten schon erspäht hatten.
„Warum also nur Brötchen kaufen?“ denke ich mir und halte mal beim Metzger an.
Gleich nach Betreten des Ladens werde ich Zeuge eines kleinen Schwatzes zwischen einer alten Oma und der Verkäuferin, die sich hier über das Tagesgeschehen im Dorf austauschen. Da die ältere Dame ihren Einkauf eigentlich schon erledigt hat, bin ich als nächstes dran.
Ich bestelle 6 Scheiben Fleischwurst und überlege, was ich noch nehmen könnte, da gibt mir die rüstige Dame von der Seite einen Tipp: „Nehmen Sie die Leberwurst, die ist hausgemacht und seeeehr lecker!“
Hmm, also eine solch nette Empfehlung lasse ich natürlich nicht ungehört und bestellte gleich noch Leberwurst dazu.
Und je weiter ich mich hier umschaue, desto mehr gefällt die sorgfältig zusammengestellte Auslage, die macht Appetit!
Ganz spontan und eigentlich total ungeplant bestelle ich nun sogar noch ein kleines Grillpaket, bestehend aus 2 Steaks, 2 Putensteaks und 2 Grillwürstchen. Die werden wir uns heute Abend zum Abschluss unserer Reise lecker auf den Grill werfen! Anja weiß zwar noch nichts davon, dass ich hier gerade eigenmächtig unser heutiges Abendessen verplane, aber bei dem Anblick des leckeren Grillgutes würde sie mir sicherlich beipflichten!

Ich bedanke mich artig bei meiner Ratgeberin, zahle und sitze kurz darauf auch schon wieder auf dem Rad, um noch schnell zum Bäcker zu fahren. Dieser liegt nur eine Straße weiter, das hatten wir gestern bei unserer Radtour zum Geldautomaten bereits heraus gefunden.

         
Hier hole ich leckere Frühstückswurst und Grillgut     Uh, was sind denn Moorpeitschen? Auflösung kostet 60 cent 😉

Beim Bäcker angekommen wird mein Pedaleinsatz dann großzügig belohnt. Herrlich leckere knusprige und große Brötchen liegen ofenfrisch im Körbchen, eine große Tüte wird mir auf Verlangen eingepackt. Schon als ich die Tüte in Empfang nehme und in meinem Stoffbeutelchen verstaue, läuft mir das Wasser im Mund zusammen!
Die Fleischwurst, die ich eben eingekauft habe, hat ein wenig Aroma entwickelt und verbindet sich gerade dufttechnisch mit dem Wohlgeruch, der aus der warmen Brötchentüte strömt. Wahnsinn! Das riecht sowas von lecker, jetzt muss ich aber wirklich Gas geben, damit ich dieses sich anbahnende Geschmackserlebnis von rustikalen Brötchen und frischer Fleischwurst auch stilecht im Wohnmobil verspeisen kann!

         
Obligatorisch: Der Stopp beim Bäcker! Endlich Brötchen! 😉 Alles da und eingekauft, jetzt nur noch sicher heimbringen…

Nun sollte man natürlich meinen, dass ich unter größtmöglichem Pedaleinsatz meine Beute sicher zum Campingplatz bringen würde, aber weit gefehlt!
Noch immer bin ich nämlich verwundert, dass ich hier in Heidenau keinen einzigen Supermarkt gefunden habe. Stattdessen radele ich nun erneut an einem Bauernhof- Verkauf vorbei, der die leckersten Erdbeeren anpreist.
Und so eine Schale leckere Erdbeeren frisch vom Bauernhof? Da kann man wohl kaum dran vorbei radeln!

Ein drittes Mal stoppe ich also mein Fahrrad und betrete einen kleinen Hofladen, der zu meiner Überraschung recht gut bestückt ist.
Hier gibt es, neben Eiern, Erdbeeren, Spargel und Gemüse, sogar Butter, Brot und allerlei Hausmacher- Spezialitäten wie Eingelegtes oder sogar Fleisch zu kaufen. Hätte ich nicht bereits eine Koch- bzw. Leberwurst, ich würde hier sicherlich erneut zuschlagen.

So aber belasse ich es bei ein wenig Obst und natürlich einer Schale Erdbeeren, die zwar etwas teurer ist, dafür aber mit umso leckeren Erdbeeren bestückt ist. Absolut kein Vergleich zu den Schalen, die man für gewöhnlich im Supermarkt bekommt!

         
Einkaufsalternative Bauernhof! So wie hier haben viele…    …Bauernhöfe eigene kleine Hofläden mit Verkauf

So, nun aber los, ich hab schon viel zu lange getrödelt und mein Bauch brummelt vor Hunger bereits bedenklich! Immerhin schöpfe ich hier aus den Schnitzelreserven des letzten Abends, um meine Muskeln mit Kraft für die Pedaltritte zu versorgen. Der „Frustantrieb“ wegen der verpatzten Brötchenchance für heute früh hat nämlich nur für den Hinweg gereicht. 😉

Beim gemütlichen Radeln über den Feldweg quatsche ich mir natürlich den Restärger der mangelnden Brötchen auf meine Digicam, die mir hin und wieder auch als Diktiergerät für „Sofortgedanken“ wie dieser nützlich ist.
Dabei sollte ich doch eigentlich glücklich über den eher unfreiwilligen Ausflug sein! So hab ich doch für heute Abend leckeres Grillfleisch besorgt und auch die leckeren Wurstspezialitäten sowie die knusprigen Brötchen für ein noch leckeres Frühstück baumeln lockend an meiner Tasche am Fahrradlenker.
Hätte ich Brötchen beim Feriencentrums- Bäcker bekommen, würde uns dieses nun mögliche Excelsior- Frühstück wohl kaum genießen können.
Schneller Mann! Ich muss Gas geben, damit ich die Brötchen noch möglichst warm auf unserem Frühstückstisch auftrumpfen kann!

         
Rückfahrt zum Campingplatz, vor mir fährt ein Wohnmobil  Über den Feldweg geht es wieder zum Feriencentrum

Gegen 10 vor 11 bin ich endlich wieder am Wohnmobil, Anja hat bereits alles vorbereitet und wir können sofort mit Frühstück loslegen. Perfekt!
Und wie es die Kreuzung der Düfte von Brötchen und Wurst schon angekündigt haben, sind die frischen knusprigen Brötchen zusammen mit der Metzger- Fleischwurst ein wahrer Traum!
Leibvoll beiße ich ins Brötchen rein und lasse mir dieses richtig gut schmecken!
Gleich 3 Hälften haue ich mir rein und es schmeckt so lecker, dass ich am liebsten auch noch die letzte Scheibe Fleischwurst reinfahren würde. Anja überlässt sie mir gütigerweise, obgleich sie auch mit der Leberwurst sehr zufrieden ist und somit keine Einbußen an Geschmack hat. Auch das stimmt natürlich, die Leberwurst ist wirklich sehr lecker.
Favorit bleibt für mich aber ganz klar die Fleischwurst auf Brötchen (ja, ich wiederhole mich 😉
Herrlich dieser Geschmack!
Es mag vielleicht blöd klingen, aber eine so einfache Sache wie das Fleischwurstbrötchen ist in der Lage, mir den ganzen Tag in einen Supertag zu verwandeln!
Einfach nur, weil es so dermaßen lecker schmeckt!
Ein ganz großes Lob daher an die Bäckerei Latzel und die Metzgerei Moorweghof, die dieses einfache aber kulinarisch wertvolle Frühstückserlebnis möglich gemacht haben!
Und dies schreibe ich definitiv nicht aus Frust wegen der unglücklichen Begebenheit der ausgegangenen Brötchen beim Ferienzentrum- Bäcker, sondern weil es wirklich wahr ist!
Wir werden, das nehme ich mir schon jetzt vor, für den morgigen Rückweg nach Hause auf jeden Fall beim Bäcker und beim Metzger anhalten und uns mit dem leckeren kulinarischen Köstlichkeiten für unseren Heimweg eindecken, das ist mal klar!

    
Hat sich doch gelohnt! Endlich können wir lecker frühstücken, puh! 😉

Nach dem Frühstück und einem kurzen Spüldienst ist natürlich faulenzen angesagt.
Herrlich, oder?
Einfach so in der Sonne sitzen (Anja tut dies wieder mit ihrem Buch), oder sich gemütlich mit der Bild- Zeitung in der Lümmelecke im Wohnmobil verkriechen.
Und schon ist das einfache aber schöne Leben doch schon perfekt!
Ja, ich bin schon gerne Camper, das ist das wahre Leben!

Allzu lange dauert unser Verdauungs- Päuschen jedoch nicht. Anja mahnt bereits drohend, dass wir uns nach einem so opulenten Mahl nicht einfach dem süßen Nichtstun hingeben können. Und da der Pool des Feriencentrums ja noch immer mit seinem leicht angewärmten Wasser lockt, packen wir gegen halb 1 unsere Schwimmsachen und spazieren ein weiteres Mal rüber zum Planschen und Schwimmen.
Wir machen noch kurz einen Schlenker am Servicehaus vorbei, schmeißen eine neue Ladung Schmutzwäsche an (dann ist der Wäscheberg zuhause nicht so groß) und schon geht es weiter über die noch immer recht leere Ferienanlage in Richtung Pool.

         
Noch immer stehen wir in unserer Reihe ganz allein       Eigentlich kaum zu glauben bei dem schönen Standplatz!

         
In den anderen Reihen ist aber auch nicht viel mehr los   Hier in dieser Reihe steht z.B. auch nur ein einziger!  ?:-/

Auch heute ist der Pool nur gering besucht, gerade mal eine andere Familie mit 2 Kindern traut sich ins doch recht frische Wasser.
Dann ist noch eine Liege mit einer einzelnen sonnenhungrigen Dame belegt und das war´s. Herrlich! So viele Freiheiten und vor allem so viel Platz!
Sogleich schnappen wir uns auch eine Liege, breiten unsere Handtücher aus und dann geht es auch schon wieder rein in den frischen Pool für ein kühles Bad.

         
Ankunft am Pool: Erstmal 2 Liegen reservieren…              …und in die Sonne drehen für später zum bräunen 😉

         
Auch heute wieder nix los am Pool!                                   Kurz vor dem Eintauchen, jetzt ab ins Wasser

Die ganze Mittagssonne nehmen wir mit und lassen uns zum Abschluss unserer Reise nochmals die Sonne so richtig schön auf den Pelz scheinen. Hierbei wechseln wir immer wieder mal zwischen Pool und Sonnenliege hin und her.
Aufwärmen, abkühlen, aufwärmen, abkühlen und so weiter.
Zum Schluss hab ich aber dann doch Sorge, dass ich mir vielleicht noch auf dem letzten Tag einen Sonnenbrand hole und döse (ganz wie der Pauschal- Hoteltourist 😉 lieber unter dem Sonnenschirm vor mich hin.

Man könnte es hier problemlos den ganzen Tag aushalten, wenn nur das Wohnmobil nicht so weit weg stehen würde!
Mal eben was Kaltes aus dem Kühlschrank oder was zum Knabbern aus den Bordvorräten will hier mit einem langen Fußmarsch „bezahlt“ werden.
Natürlich haben wir einige Snacks dabei, aber ein bisschen hab ich schon das Gefühl, als wären wir von unseren Möglichkeiten doch ein wenig abgeschnitten irgendwie.
Der Drang nach unseren Bordmitteln verstärkt sich wieder mal zur Mittagszeit, als das nebenan liegende Restaurant Heidschnucke den Ofen anschmeißt. Wieder dringt leckerer Geruch von Pommes und Schnitzel zu uns rüber, dass es einem schwer fällt, den Verlockungen zu wiederstehen!
Zum Glück fällt mir rechtzeitig ein, dass wir uns ja auch noch was Leckeres zum Abschluss unserer Reise gönnen, ich hab ja heute früh beim Metzger ein kleines Grillpaket geholt!
Schon allein die Vorfreude darauf, lässt mich wieder fröhlich sein!

Gegen 15 Uhr spazieren wir gemächlich zurück zum Wohnmobil, sammeln kurz die Wäsche auf den Rückweg ein und richten uns dann wieder häuslich am und um das Wohnmobil herum ein.

         
Wieder am Wohnmobil, die Sonne ist inzwischen ganz „rum“  Anja sitzt genießt die Sonne und den Blick auf den See

Unseren Plan mit dem Grillen lassen wir aber doch fürs erste sein.
Es ist einfach noch zu früh und wenn wir jetzt schon grillen, haben wir heute Abend bestimmt nur wieder Hunger.
Also gibt es nur einen Snack in Form der herrlich leckeren Erdbeeren, die ich heute Morgen beim Bauernhofmarkt gekauft habe.
Anja lässt sich diese an ihrem angestammten Platz am See in der Sonne schmecken, ich setze mich einen Moment zu ihr. Gemeinsam betrachten wir nun einträchtig den kleinen See vor unserer Nase und sind wieder einmal überrascht darüber, dass wir nach wie vor komplett allein auf unserer Wiese stehen.
Nicht, dass es uns stören würde, es ist nur so ungewöhnlich!
Einige wenige Camper mit Wohnwagen oder auch mit Wohnmobil tröpfeln zwar hier und da über den Platz, aber keiner wollte zu uns kommen.
Ob wir vielleicht 10 Kilometer gegen den Wind müffeln oder so? 😉

         
Nachmittagssnack: Leckere frische Erdbeeren!              Tja, so lässt es sich schon aushalten! 🙂

Gegen halb 6, als es ein wenig kühler geworden ist, packt uns tatsächlich noch einmal der Entdeckerdrang! Wir sind beide der Meinung, dass wir zu wenig vom Feriencentrum Heidenau gesehen haben, denn die Karte am Eingang weist ein weitaus größeres Gebiet aus, als wir es mit Campingbereich, Restaurant und Pool bereits kennen gelernt haben.
Insbesondere die Feriensiedlung mit Ferienhäuschen würde uns näher interessieren, auch ein kleiner richtiger See zum Baden soll hier noch nebenan irgendwo angesiedelt sein.
Auch könnte es ja dann durchaus möglich sein, dass das Feriencentrum noch ein weiteres „Zentrum“ hat, wo sich das Leben rund um den Urlaub abspielen könnte.
Von diversen Ferienanlagen kennen wir dies ja schon, wir denken da an so eine Art Flaniermeile oder sowas, wo man sich abends auf ein Eis oder ein Kaltgetränk hinsetzen kann.
Auch kommt es uns nach wie vor ungewöhnlich vor, dass die Anlage so riesig ist, wir aber nur so wenige Leute um uns herum ausmachen können.
Vielleicht sind die ja alle woanders, wo mehr „Action“ ist???

Zu Fuß spazieren wir also in Richtung Rezeption und verlassen die Anlage. Dann biegen wir rechts ab und versuchen mal, die Siedlung mit den Ferienhäuschen zu erreichen. Der Badesee soll laut Karte irgendwo dahinter sein.

Tatsächlich entdecken wir die Feriensiedlung, hier finden sich einige kleine Holzhütten, die auch nicht mehr ganz taufrisch sind.
Aber sie machen einen kecken Eindruck und erscheinen für ruheliebende Naturliebhaber wie geschaffen.
Obwohl die Dichte an Häuschen deutlich höher ist, als der Anteil an Campern auf unserem Areal, ist hier noch weniger los, als bei uns!
Hier liegt wirklich fast der Hund begraben und es würde mich nicht wundern, wenn sich hier Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen. Nur vereinzelt scheinen die kleinen Holzhütten belegt zu sein, der Leerstand ist bestimmt enorm!
Naja, wir haben ja derzeit auch keine Ferien, daher ist das „normal“ denke ich, aber ein wenig mehr Leben hätte ich schon erwartet. Zweites Feriencentrum oder Flaniermeile? Hier jedenfalls definitiv nicht.

         
Nachmittagspaziergang: Auf der Suche nach Leben…     …finden wir die „Blockhüttensiedlung“. Auch hier nix los

Bliebe nur noch der See, den wir auf der Karte entdeckt haben und den wir einfach mal als Badesee klassifiziert haben.
Der Weg hierhin soll über eine Eisenbahnverbindung gehen, die wir kurz darauf entdecken.
Und sogar hier an den Schienen passt das Klischee des „einsamen verschlafenen Dörfchens“ wieder, das Ganze hat fast schon „Western- Stadt“- Atmosphäre. Es fehlt nur so ein ausgetrockneter Grasbüschel, der im Wind vorbei weht. 😉

         
Spaziergang direkt über Feld, Stock und Stein                Am Bahndamm: Westernatmosphäre! Endlose Gleise…

Kurz hinter dem Bahndamm entdecken wir dann einen kleinen Trampelpfad, der sich allerdings in einem Gebüsch verläuft. Und obwohl wir den See unmittelbar hinter der dichteren Busch- und Baumansammlung vermuten, ist hier kein Durchkommen.
Entweder, wir haben einen komplett falschen Weg gewählt, oder der See ist gar kein Badesee, sondern vielleicht nur ein altes Baggerloch, welches gar nicht zum Schwimmen freigegeben ist.
So oder so, wir schaffen es hier an dieser Stelle eh nicht, das See- Ufer zu erreichen und geben auf. Dort baden wollten wir sowieso nicht (dafür haben wir ja das Schwimmbad im Feriencentrum), wir wollten uns die Anlage ja einfach nur einmal anschauen.
Naja, vielleicht beim nächsten Mal.
Wir überqueren ein weiteres Mal die trostlosen Schienen und spazieren kurz darauf wieder zurück in unsere Ferienanlage.
Und jetzt, nach diesem kleinen Ausflug, ist es auch endlich Zeit zum Grillen!
Jawoll, ja!

         
Am Ende dieses Trampelpfades war Schluss.                Trostlose Gleise Teil 2, diesmal die andere Richtung
Hier ist kein Durchkommen und vom See ist nix zu sehen  🙁

Unser Speiseplan schrammt übrigens haarscharf an „Ente Spezial“ vorbei, denn als wir gegen 6 wieder am Wohnmobil eintreffen, sitzen doch tatsächlich unsere Enten Ernie, Bert, Zora und Lotta rund um Anjas Campinstuhl. Offenbar haben die 4 tatsächlich auf unsere Rückkehr gewartet.
Wie putzig!
Nur die von uns heute Morgen noch so hochgelobte Treue zu uns müssen wir übrigens revidieren! Vorhin, als wir zum Pool spaziert sind, haben wir unsere 4 Enten im Gänse- *äh* Entenmarsch über den Rest der Anlage spazieren sehen.
Dabei haben sie sich überall bei den übrigen Campern hier und da ein paar Brotreste abgeholt!
Von wegen „die armen Enten“!!!
Und auch, wenn die nicht gerade wohl genährt aussehen (besonders Lotta wirkt etwas abgemagert), bekommen die 4 von uns kein Brot mehr. Man soll Enten ja eigentlich sowieso nicht mit Brot füttern, bringt den natürlichen Speiseplan durcheinander. Und wenn die schon die ganzen Camper abklappern und regelrecht „Klinken putzen“, sollten wir sie dafür nicht auch noch belohnen, oder?

         
Was ist das denn? Die Enten bewachen die Campingstühle 😉    Absolut die Ruhe weg! Von wegen Fluchttrieb!

         
Zora (vorn) und Bert liegen im Gras und sonnen sich     Auch die freche Lotta ist ganz vorne mit dabei

Putzig sind unsere 4 Enten aber trotzdem, besonders wenn sie (so wie jetzt) so anhänglich sind und sich auch von den Grillvorbereitungen nicht stören lassen.
Im Gegenteil!
Besonders die freche Zora kommt immer wieder bis ganz nah den Grill heran.
Ob sie die Putensteaks als ihre Artgenossen erkennt?
Will sie vielleicht deren Tod an mir rächen? Oder will sie gar am Ende selber ein Stück Pute schnabulieren?
So eine Art „Kannibalen- Ente“ vielleicht?
Jedenfalls muss ich am Ende sogar aufpassen, dass die zerzauste Lotte nicht am Ende noch auf dem Grill landet, weil sie diesem immer mal wieder recht nahe kommt.
„Geh weg du!“ *Scheuch*
Ach ja, entisch müsste man können… 😉

Unser Grillabend wird übrigens ein voller Erfolg!
Einzig ein paar leckere Tomaten oder eine Gurke hätte den Abend perfekt abgerundet, aber genau diese habe ich im Bauernladen nicht gesehen und was ich nicht sehe, kann ich auch nicht einkaufen. Bin ja auch nicht mit einer Einkaufsliste unterwegs gewesen und selbst wenn, hätte ich ja eh keinen Supermarkt gefunden, um diese Dinge einzukaufen.
Somit ist der Tomaten- Gurken- Mozzarella- Salat allerdings ein wenig sehr einseitig und besteht nun streng genommen nur aus Mozzarella.
Naja, der gute Wille zählt! 😉
Ein Genuß ist aber auf jeden Fall das Steak vom Metzger! Nicht zu fettig, aber auch nicht zu trocken. Kobe- Rind könnte kaum besser sein! 😉

         
Abendbrot: Tomate-Mozzarrella- Salat, ohne Tomate 😉   Egal! Was zählt ist der Grill! Und der ist gut gefüllt! 🙂

Nach dem Grillen steht natürlich das Spülen und Aufräumen an.
Und beim aufräumen hab ich natürlich wieder tatkräftige Hilfe! Besonders die Anführerin der Clique, die freche Lotte, kommt mir wieder mal bis auf einen Meter nah und schaut sich ganz genau an, was ich denn da mit dem Grill mache.
„Na jetzt ist es zu spät liebe Lotte! Wenn du auf den Grill gewollt hättest, wärst du besser mal ein paar Minuten früher gekommen!“

         
Lotte untersucht die Grillschale…                                    „Du kommst zu spät, wir haben schon gegessen!!“  😉

Als die Enten merken, dass von uns kein Brot zu bekommen ist, rotten sie sich als nah beieinanderstehendes Quartett zusammen und beginnen sogleich das wilde Geschnatter.
Puh! Es scheint wirklich so, als würden die sich wirklich darüber austauschen, was wir doch für Geizhälse wären und warum wir von unserem Brot nichts abgeben würden!
Unglaublich! Wir und Geizhälse!
Das lässt Anja nicht auf sich sitzen und so gibt es von uns tatsächlich noch ein paar Krümmel von einem übrig gebliebenen Brötchen vom Frühstück.
Naja, wird schon nicht schaden.

         
„Kein Brot?“ „Kein Brot!“ „Unglaublich!“ Schnatter-Schnatter!     Protestaufstellung: „Wir wollen Brot! Wir wollen Brot!…“

Mit den letzten Sonnenstrahlen und einem herrlichen Abendrot endet sowohl der Urlaubstag, als auch unser Urlaub selbst.
Lange sitzen wir noch in der Sitzgruppe im Wohnmobil zusammen und lassen die vergangene Reise Revue passieren. Was für eine Tour! Einmal durch ganz Dänemark rauf bis zu Dänemarks Nordkap, die schönsten Campingplätze gesehen, dann die tolle Tour für wenig Geld rund um die Ostsee und der traumhafte naturverbundene Campingplatz hier zum Abschalten und Ausspannen. Sieht so aus, als ob wir mit Ausnahme vom Wetter in Dänemark ziemlich viel Reiseglück gehabt haben!
Auch unser getreues Wohnmobil hat sich wieder einmal hervorragend geschlagen! Trotz der langen Nutzungszeit am Stück (wir sind bereits seit 16 Tagen ununterbrochen unterwegs, neuer Rekord!), hat unser Wohnmobil sowohl vom Fahrzeug wie vom Aufbau her eigentlich hervorragend funktioniert.
Wir sind jedenfalls sehr zufrieden und wir haben das im Urlaub gefunden, wonach eigentlich alle Urlaubsreisenden streben.
Abwechslung, Abenteuer, Erlebnis, Spaß und Spannung, aber auch Ruhe, Erholung, Natur und schöne Momente, die unsere Reise in gewisser Weise regelrecht reisewert gemacht haben.
Morgen endet unser Urlaub, morgen wird es nach Hause gehen.

Spekulation des Tages:
Vielleicht gibt es in Heidenau ja gar keinen Supermarkt!
Vielleicht brauchen die Heidenauer ja auch gar keinen! Man sieht es beim Bäcker, beim Metzger, bei der Tankstelle und eben ganz besonders bei den vielen kleinen Hofläden der Bauernhöfe: Die Menschen, die hier leben, kaufen scheinbar gerne lokal direkt beim Erzeuger ein. Sei das nun das Brot vom Bäcker statt in der Plastiktüte, die Fleischwurst vom Metzger statt in eingeschweißter Folie oder eben die Eier, Butter, Spargel, Erdbeeren, Obst und Gemüse oder Brennholz direkt vom Hofverkauf. Und auch ich habe ja unsere Einkaufstasche gut gefüllt, ohne hierfür einen Supermarkt gebraucht zu haben. Auf jeden Fall erhält man ein gutes Gefühl bei dieser Art von Einkauf.
Ein wenig „Back-to-the roots“, zurück zu den Wurzeln…

Statistik des Tages:

Mit dem Wohnmobil:
Km- Stand bei Abfahrt: 195.788
Km- Stand bei Ankunft: 195.788
Gefahrene Kilometer: 0

Mit dem Fahrrad (nur Björn als Brötchenexpress):
Km- Stand bei Abfahrt: 0
Km- Stand bei Ankunft: 8,132
Gefahrene Kilometer: 8,132

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Kommentar absenden