Vorgeschichte und Prolog:

Ich war noch nie in Kroatien!
Der Vollständigkeit halber: Ich war auch nie in Jugoslawien!
Und mit Ausnahme eines eintätigen Ausflugs nach Mazedonien mit der Eisenbahn habe ich sogar von der Region, die ich als Balkan verstehe, noch nie etwas gesehen!

Nun, höchste Zeit diesen Umstand zu ändern!
Schon mehrfach habe ich diversen Reisezeitschriften Bilder von Istrien oder der Kvarner Bucht gesehen und mir immer vorgestellt, dort einmal Urlaub zu machen.
Aber geworden ist es nie was.
Vielleicht liegt es daran, dass Anja die Region aus früheren Besuchen schon kennt und ihre Erinnerung hieran bislang nicht immer positiv im Gedächtnis geblieben ist.
So zog es und, wenn wir in Richtung Mittelmeer fuhren, in Richtung Italien oder Südfrankreich.

Aber seit den damaligen Erlebnissen von Anja sind ja nun auch schon ein paar Jahre vergangen, davon abgesehen hat sie nie eine richtige Camping- Rundreise mit dem Wohnmobil gemacht.
Es spricht also deutlich mehr dafür, als dagegen und so haben wir uns für die große Abschlussreise der Saison 2010 eben für Kroatien entschieden.

Passt übrigens als Kontext sehr gut zu unserem Norwegen- Abenteuer vom Sommer, wo wir zugegeben ein wenig wehmütig zu Anfang waren.
Das Verlangen nach Sommer, Sonne und Strand war nach dem regnerischen Frühling (den wir darüber hinaus ja sogar auch ohne Wohnmobil verbringen mussten!) im Sommer so hoch, dass wir zumindest in Erwägung zogen, den Urlaub nach Norwegen komplett zu verwerfen, wenn die Fähre nach Kristiansand nicht gebucht und schon bezahlt gewesen wäre.

Nun, endlich aber wird es soweit sein und wir können mit Fug und Recht singen:
„Heeeeyyyyy, AB in den Süden!!! Der Sonne hinterher, der Sonne hinterher!“

🙂

Reisevorbereitungen:

Nun, an dieser Stelle könnte ich schon fast eine andere Vorgeschichte 1:1 einkopieren, denn die Tätigkeiten sind fast immer gleich:

Reiseführer:

  • Anja hat wieder mal ganz spontan einen Reiseführer vom Aldi aus einer Schublade hervor geholt. Für mich fast schon unglaublich, dass sie immer passend zum gerade frisch entschiedenen Reiseziel auch einen Reiseführer aus dem Hut zaubern kann, wie Houdini die Kaninchen aus dem Zylinder! 😉
    Ganz spontan bekomme ich noch im selben Moment genannten Kroatien- Reiseführer an die Hand, der sofort Lust auf die frisch entschiedene Urlaubsregion macht.
  • Auch dabei: Der Reiseführer aus dem WOMO- Verlag: „Mit dem Wohnmobil nach Kroatien“ Wie immer bei amazon bestellt und bequem nur 2 Tage später nach Hause geliefert bekommen. In Kombination mit dem „normalen“ Reiseführer eine bereits sehr gute Ausgangsposition!
  • ADAC- Tour Set. DAS umfangreiche aber vor allem kostenlose Referenzwerk für Mitglieder des ADAC. Reisekarten für alle durchfahrenen Länder, Reisetipps und Regionalkarten der Zielregion darf auch auf dieser Reise nicht fehlen. Irgendwann bekommen wir mal beim ADAC Hausverbot, weil wir uns mindestens 2x im Jahr das Tour- Set abholen.
    Aber was kann ich dafür, dass die Tour- Sets so gut sind und wir keine Reise ohne die Dinger machen möchten?!  😉

         
          Unser Reiseführerpaket für Kroatien. Damit sind wir gut gerüstet! 🙂

So, der Grundstock ist damit gelegt, literaturtechnisch sind wir gut aufgestellt.
Die Reiseführer werden natürlich noch durch mehrere Kroatien- Reiseberichte mit persönlichen Meinungen, Bildern und Eindrücken aufgewertet, die wir im Vorfeld einfach mal im Internet durchgeschmöckert haben.
Mehr dazu gibt es später im Fazit, da werden wir die Reiseführer und hilfreiche Links noch ausführlicher vorstellen.

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Unsere Route nach Kroatien / Istrien mit dem Wohnmobil:
Ganz spontan hab ich einfach mal die Strecke „Kerpen – Pula“ bei google Maps eingegeben und wurde natürlich prompt via Augsburg – München – Salzburg und dann durch Österreich auf der A 10 geleitet.
In Villach führt die Route dann an der österreichisch- slowenischen Grenze nach Slowenien und dann via Ljubljana nach Kroatien.
Ergebnis: 1.191km

Sicherlich die  komfortabelste Lösung. Einfach rauf auf die Autobahn und *zack* laufen lassen…
Dies würde aber auch bedingen, dass wir für Österreich eine Mautvignette kaufen müssen.
Ein einfaches 10-Tages- Pickerl zu knapp 8,- € tut es da bereits, also verschmerzbar.
Ein wenig ärgert mich dann aber doch, dass wir davon gleich 2 Stück brauchen, denn 10 Tage sind für einen 14 Tagesurlaub einfach zu wenig.
Ich will niemandem böse Absicht unterstellen, aber die von der ASFINAG wissen sicherlich um die üblichen Urlaubszeiten und sind sich garantiert auch der Tatsache bewusst, dass man für gewöhnlich Österreich nur im Transit befährt.
Naja, egal, zum Glück liegen wir mit unserem Wohnmobil noch innerhalb der 3,5- Tonnen Grenze und brauchen daher keine GoBox, das würde die Kosten nochmals deutlich erhöhen…
Neben der „Autobahn- Grundgebühr“ fallen für diese Route sogar noch 2 weitere Sonderkosten an, die Durchfahrt durch die Tunnel Tauern und durch den Karawanken schlägt nochmals mit mehreren Euro Sondermaut zu Buche.
Auch Slowenien langt zu, die 7- Tages- Vignette will mit 15,- € gelöhnt werden. Puh!

Doch all diese Mautkosten können uns nicht schrecken, wir würden sie mit einem Lächeln bezahlen
😉

Trotzdem schauen wir, ob es vielleicht eine Ersatzroute hierzu geben könnte.
Dies übrigens ganz besonders, nachdem ein User (Danke Renato!) aus dem Wohnmobilforum.de in seinem Reisebericht von einer Alternativstrecke durch die schönen österreichischen Landschaften berichtet. Sein Weg führte ihn über Kufstein – Kitzbühel – Mittersill und Lienz bis runter nach Kötschach-Mauthen und dort dann via Italien (Udine) nach Kroatien.
Die Idee gefiel uns ganz gut, denn die Aussicht auf schöne österreichische Landschaften neben der Landstraße und einen leckeren Knödelteller zu Mittag auf einer Passhöhe ist natürlich ein Argument.
Aber lohnen muss sich das ganze natürlich auch irgendwie!
Wir fragten daraufhin gleich im nationalen österreichischen Forum des ÖCT nach dieser Route und bekamen auch hier die richtigen Tipps, die Route wäre also mit unserem Wohnmobil machbar!
Sicherlich würden wir die Maut sparen, dafür aber mit der Strecke über Land wahrscheinlich deutlich mehr Zeit benötigen.
Wenn diese Route aber nun noch als Tüpfelchen weniger Streckenkilometer beinhaltet, hätten wir wieder ein gutes Gefühl dabei.
Das Ergebnis ist allerdings eher mau: 1.148km sind noch immer zu fahren.
Die Ersparnis beträgt also gerade mal 50 Kilometer, nicht wirklich viel.
Und ganz besonders rechtfertigt es nicht den Weg über Land bzw. die Route über den Plöckenpass, der fahrerisch recht anspruchsvoll sein soll.

Nun, wir vertagen diese Entscheidung ganz einfach auf unseren Anreisetag.
Erst bei Rosenheim weit hinter München müssten wir uns entscheiden, ob wir es nun bequem, aber dafür ein wenig weiter, langweiliger und teurer haben wollen, oder ob der Sinn nach einer attraktiveren Strecke mit mehr Zeitaufwand ist.
Machen wir das also einfach ganz spontan!

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Das Wohnmobil:

Präsentiert sich aktuell bester Gesundheit. So soll es ja auch sein!
Die Reparatur der Tauchpumpe im Sommerurlaub war erfolgreich, zumindest die letzten Wochenend- Touren mit dem Wohnmobil nach Xanten oder Trier verliefen ohne Probleme.
Andere Schäden und Mängel sind auch nicht anzuzeigen, somit sind wir von der Haltbarkeit unseres Mobils mal vorsichtig optimistisch.
Im Tank sind auch gute 50 Liter vom feinsten luxemburgischen Diesel übrig, damit sind die ersten Kilometer auf der Reise sogar auch noch drin.

Nur (Verzeichung!) *SAU-*dreckig ist unser Mobil!
Schon vor Xanten und nach Norwegen hätten wir eine gründliche Außenreinigung durchführen müssen, aber es hat zeitig einfach nicht gepasst.
Aber nach Kroatien fahren wir auf keinen Fall mit einem Mobil, das so aussieht. Die halten uns ja schon an der Grenze an und lassen uns nicht rein!
Geht also gar nicht!
Eine Woche vor unserer Abfahrt sind wir also gemeinsam rüber in die Waschbox nach Thorr gefahren und haben dort das Wohnmobil pikkobello von außen geschrubbt und gewienert wie die Weltmeister.
Nach 12 im Münzautomaten versenkten Euro, 4 schlappen Armen, einmal Muskelkater bei mir und der finalen Erkenntnis, dass eine Handwäsche mit Schwamm noch immer die perfektesten Reinigungsergebnisse erzielt, können wir unser Wohnmobil wieder einigermaßen vorzeigen:

         
     Die Felge voller Bremsstaub…                                                 …und auf´m Lack überall unschöne Flecken! Das geht nicht!

         
     Wir schnappen uns das Putzzeug…                                          …und dann geht´s ab zur Waschbox!

         
     Jetzt wird geschrubbt! Undzwar traditionell mit dem Schwamm   Auch Anja hilft fleissig mit, wischt mit dem „Fransentuch“

         
     Spät am Abend sind wir endlich fertig…                                    Das Orangeneis vom Aldi haben wir uns wirklich verdient! 😉

So, das soll es tatsächlich für den Prolog auch schon gewesen sein, morgen, am Samstag den 28.08.2010 geht es los nach Kroatien!!!

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