Am Morgen zählen wir unser restliches dänisches Geld. Es wird noch für’s Auschecken reichen und ein kleines Frühstück ist wohl auch noch drin. Das passt. Tja. Es ist soweit! Wir werden heute Fanö verlassen. Traurig bin ich deswegen aber nicht! Denn wir fahren noch nicht nach Hause, sondern von hier an die deutsche Ostsee! Erstes Ziel: Fehmarn! Vor etwa einem Jahr haben wir auf Fehmarn als frisch gebackene Nordkapfahrer Station gemacht. Seit dem ist von dieser Insel irgendwas „hängen geblieben“ und wir würden sehr gerne dieses Gefühl von vor letztem Jahr noch einmal aktivieren. Noch einmal an diesen Ort zurückkehren, der für uns wie eine Art „Zieleinlauf“ war.


Zuerst aber fahren wir das Wohnmobil in die Versorgungsbox und fühlen Frischwasser auf.
Brauchwasser würde ich gerne ablassen, nur leider ist der Ablasshahn irgendwie undicht.
Ich hatte die ganze Zeit über eine Wanne untergestellt, dessen Inhalt ich in einen Kanister gefüllt hatte.
Wir spritzen auch kurz die Scheibe vom Wohnmobil ab, denn dort kleben die Überreste der letzten 600 Kilometer an Kleinviechs.

         
   Ja, auch das Fahrzeug wird „frisch“ gemacht           Sehr gute Service-Box mit allen Anschlüßen

Wir zahlen für 4 Nächte insgesamt 661 DK und machen uns dann ein letztes Mal, diesmal mit dem Wohnmobil, auf zum Merko, um dort unser Frühstück zu besorgen.
Mit ein paar Brötchen und Mettwürstchen, einer halben Apfel- und einer halben Marzipanstange geht es ab zum Strand.

Hier bekommen wir zum ersten Mal einen Eindruck, was hier wohl während des nahenden Drachenfestes los sein muss.
Es haben sich viele Gruppen gebildet, jeder hat Drachen, Fahnen, Flaggen, Windräder und sonstige Windspiele im Sand am Start.

              
  Wir fahren nun auch zum Strand     schon ganz schön was los hier  ein paar Drachen sind auch schon oben

Wir parken gleich an der Einfahrt zum Strand und schauen uns kauend und schmatzend das Schauspiel an.

         
  Jetzt parken wir auch mit dem Wohnmobil mitten am Strand, hier gibt es erstmal Frühstück

Nach dem Frühstück geht es mit dem Wohnmobil erst mal in Richtung Fanö Bad.
Wir wollen auch ein wenig am Strand entlang fahren, wie es hier der Linienbus tut, den ich sogar endlich vor die Linse bekomme.

         
Die Drachen liegen bereit                                      „Ding-Dong: Nächster Halt: Muschelsand“

In Fanö Bad drehen wir um und fahren nochmal zurück.
Wir wollen heraus finden, ob man bis Sönderho fahren kann.
Wir fahren einmal ganz dicht an das Wasser heran, so was gibt es nicht alle Tage und so machen wir ein paar tolle Fotos von Wohni, wie er so am Strand steht.

    

In den Dünen stehen immer wieder beinahe idyllisch die Wohnmobile versteckt, es tut mir beinahe leid, dass sie abends ihren Platz wieder räumen müssen.
Auch immer wieder erreichen und passieren wir kleine Buchten und Dünenausläufer, wo sich Reisemobile postiert haben und ihre Drachen zum Start vorbereiten.
Die Szenerie läßt erahnen, was hier zum Drachenfest alles los sein muss.

         
Wir stehen vor unserem Wohni direkt am Wasser     Hallo ihr da zuhause !

              
Flaggenparade                               idyllischer Stellplatz direkt in den Dünen      nach Sonderhö 2km…

Wir erreichen tatsächlich Sönderho und können den Strand an dieser Stelle wieder an einer Zufahrt verlassen.
Viertel vor Eins parken wir den Wagen am Rand von Sönderho und machen uns zu Fuß auf die Innenstadt, der Parkplatz ist kostenlos,
die Parkbuchten für Wohnmobile groß genug.
Wir finden sogar das Postkartenmotiv mit der Figur auf der Eingangstür, toll, oder?

         
   Parkplatz in Sonderhö                    Zu Fuß geht es weiter                    Postkartenmotiv

Wir erreichen einen Supermarkt und kaufen uns von unseren letzten Kronen ein Eis.
Der Verpackung nach zu urteilen ist es ein leckeres Cola- Eis, was sich leider als ziemlich eckeliges Karamelleis entpuppt.

              
  
Wir streifen so durch die Straßen und schauen, was die Speisekarten denn so hergeben, Hunger haben wir eigentlich nicht, dennoch wollen wir nach dem Preisgfüge Ausschau halten.
Von den allerletzten Kronen kauft sich Anja dann noch eine Kugel Bananeneis, das eigentlich wieder aus drei Kugeln besteht.
Wir machen noch eine letzte Pause auf einer kleinen Bank im Schatten und dann geht es endlich wieder weiter.

              
  Von dieser Eisdiele gibt es von den letzten Kronen ein letztes dänisches Eis die passende Pause dazu auf einer Bank

Dem Sinn eines Wohnmobils entsprechend wollen wir mobil sein und nicht auf einem Platz verbleiben.

Die Fähre befahren wir gegen 14 Uhr.
Was mich ärgert und was mich eigentlich schon in Norwegen und Schweden geärgert hat, Wohnmobile kommen mal wieder als letztes auf die Fähre.
Aber was solls, wie sagt der Dalei Lama? Vergiß den Gedanken, der dich quält, lass ihn fallen.
Also fallen lassen, egal.

              
Tschüß Dänemark, war toll hier !    Die Fähre ist nun bedeutend voller wir mussten warten und durften als letzte…

Wieder auf dänischem Festland geht es den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind.
Die Landstraße über Ribe und Tönder zurück bis Flensburg, dann Autobahn.

Unterwegs lasse ich hin und wieder ein paar Autos vorbei, indem ich einfach rechts fahre.
Ein paar Jungspunde im einem 3er BMW und einem Mazda mit deutschem Kennzeichen prosten uns mit einer aus dem Beifahrerfenster gehaltenen Bierflasche zum Dank zu und gröhlen.
Das sieht offenbar ein etwas abseits fahrender Motorradcop und setzt sich sofort hinter die Jugendlichen und zwingt den kleinen Trupp zum anhalten.
Was aus denen geworden ist, weiß ich nicht, wir haben sie jedenfalls an diesem Tag nicht mehr gesehen.

              
und wieder mal: On the Road again  letzte Eindrücke von Dänemark    Da war die Fahrt zu Ende –> Polizei !

Als wir wieder in Deutschland sind, fahren wir die Autobahn noch ein kleines Stück, dann geht es über Kiel auf der B 76 in Richtung Fehmarn. Landstraße macht mit dem Wohnmobil einfach mehr Spass, als die eintönige Autobahn.

              
 Wir sind wieder in Deutschland     unterwegs auf der B 76 durch Kiel    geht wieder weiter über Land

Bei unserem letzten Kurzurlaub der Ostsee haben wir uns neidisch auf dem Parkplatz Ost umgesehen und die Wohnmobile bewundert.
Und obwohl wir gerade erst vor wenigen Wochen da waren, wollen wir nun erneut einen kleinen Abstecher dorthin machen.
Vielleicht findet sich im Kaufhaus Stolz ja ein passender Campingstuhl?

Leider haben wir wieder einmal die Reisegeschwindigkeit des Wohnmobils gehörig unterschätzt.
Obwohl wir gut vorran kommen und es keinen Stau gibt, passieren wir erst kurz vor 19 Uhr den Fehmarnbelt.

              
Wir erreichen den Fehmarn-Belt      passieren bei schönstem Wetter das Meer, Stau bei der Ortseinfahrt Burg, wie immer…

Gegen 19 Uhr müssen wir auch leider erkennen, dass der Parkplatz Ost Teil eines Schaustellerclubs geworden ist.
Ein schönes Bild, wie wir endlich Teil der Wohnmobilgemeinschaft sind, gelingt mir leider nicht.

Wir parken Wohni mehr schlecht als recht in einer viel zu kleinen Parklücke und machen uns dennoch auf den Weg zu Fuß in die nur 2 Minuten entfernte Innenstadt.

         
Parkplatz Ost auf Fehmarn, tagsüber noch immer kostenlos    dafür dieses Mal leider total überlaufen

Wir schlendern so durch die Gassen, als sich bei uns der Hunger meldet.
Wirhaben seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und so lassen wir uns nach dem Studium der einzelnen Angebote im Stadtcafe nieder.
Ich bestelle mir Wiener Schnitzel mit Pommes, Anja nimmt den 3- Sorten Fischteller.
Dazu Cola und Apfelschorle.
Das Essen ist vorzüglich und die Rechnung mit 20,80 € die ich auf 22 € aufrunde nicht wirklich teuer.

              
   Die Angebote des Tages

Burg hat wirklich was zu bieten und so werden wir kurz nach dem Essen Zeuge eines kleinen Auffahrunfalls.
Ein roter Polo hat an der Fussgängerampel gestanden, ein blauer 3er Golf ballert dem von hinten drauf.
Die Polizei wird gerufen und ist auch wenig später am Ort des Geschehens.
Die Schuldfrage sollte klar sein und so geht das ganze ohne Streit über die Bühne.
Auch verletzt wurde niemand.

              
  Passend zum Abendbrot                 gab es eine echte Live- Show          mit allem, was dazu gehört…

    
     Ist eine neue Brücke geplant?
Nach Norwegen und Schweden mit dem Öresund ohne Fähre?

Nach dem Abendessen gegen kurz nach 20 Uhr machen wir uns zurück zum Wohnmobil.
Wir hätten gern auf dem Parkplatz Ost übernachtet, dies ist mit Parkschein auch zulässig, nur leider sind besagte Schausteller in Borg-artiger Manier dabei den Platz zu assimilieren, nein, hier bleiben wir nicht.
Da Campingplätze auf Fehmarn teuer sind (siehe Wulfener Hals) und wir nur eine Nacht bleiben wollen, entscheiden wir uns für den Stellplatz Johannisberg auf Fehmarn.

Der Stellplatz wird im Wohnmobilhandbuch genannt und so machen wir uns auf diesen zu suchen.
Wir finden diesen auch auf der Landstraße nach Puttgarden ausgeschildert und so befahren wir gegen 21 Uhr den Platz.
In der angrenzenden Gaststätte melden wir uns an, ein freundlicher älterer Mann weist uns in die Gepflogenheiten ein.
Der Wirt und gleichzeitig Besitzer (so vermute ich mal) stellt uns sogar seinen Brötchenservice für morgen früh vor, nur leider wollen wir morgen gleich ohne Umschweife los, trotzdem danke!

Wir fahren auf einen kleinen Platz am Rande und bereiten alles für die Nacht vor.
Es ist komisch, wir werden von den wenigen anderen Wohnmobilfahrern, die auf Klappstühlen vor ihren Fahrzeugen sitzen, argwöhnisch beobachtet, während wir so unsere Runde über den Wiesenplatz drehen.
Ein kalter Schauer läuft uns merkwürdigerweise über den Rücken, gehören wir hier her?
Haben wir Aussatz oder klebt ein totes Reh am Wohnmobil?
Ist unsere Premiere auf einen Stellplatz, sind ja bisher nur Campingplätze angefahren, oder haben allenfalls letztes Jahr mal „so“ am Straßenrand gestanden.

Nachdem wir einen kleinen Platz gefunden haben steige ich aus und schließe den Strom für vorrangig für den Kühlschrank an, denn mit dem Gas habe ich mich noch immer nicht ausreichend beschäftigt.

Ich gehe einmal um das Fahrzeug herum und will meinem direkten Nachbarn (ein etwas älterer Hymer) „Guten Abend“ wünschen, als ein großer Hund mich anknurrt und schliesslich laut bellt.
Ich will noch etwas rufen, fühle mich dann aber vollends als Außenseiter, ich wende hart backbord und kehre zum Wohnmobil zurück.

Nach dieser Aktion gehen wir auch gleich zu Bett, gut, dass wir morgen weiter fahren.
Wir hatten die Gemeinschaft der Wohnmobilfahrer erwartet, schade, dass wir das nicht gefunden haben.
Vielleicht ist es auch der falsche Platz, oder die falsche Zeit.

An der Verwaltung hat es wohl nicht gelegen, der Mann im Restaurant war sehr nett und gab mir auf Nachfrage sogar ein aktuelles Exemplar des so gerne von mir gelesenen Urlaubs-Kurieres in die Hand.

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