Also ich glaube, wir haben uns richtig entschieden! Und auch Anja ist bislang hochzufrieden mit unserer Entscheidung das Feriencentrum Heidenau für den Ausklang dieses Urlaubs anzufahren.
Wir haben im rauschenden Blätterwald und der kühlen frischen Luft der letzten Nacht hervorragend geschlafen und auch die heutige Dusche, die wir gleich nach dem Aufstehen schon gegen halb 9 ausprobiert haben, bestätigt uns in unserer Entscheidung.
Hier könnte man es durchaus auch noch ein wenig länger aushalten, das Wohnmobil wird für ein paar Tage zum Ferienhaus!

Gleich nach dem Duschen fahre ich mit dem Fahrrad direkt zum kleinen Campingplatzbäcker, um dort die obligatorischen Brötchen und die Bild- Zeitung einzukaufen.
Was wäre ein Campingtag ohne einen lecker gedeckten Frühstückstisch mit frischen Brötchen und einer druckfrischen Boulevard- Zeitung nach dem Festmahl, die man faulenzend im Campingstuhl lesen kann?
Gut, die Idee mit dem Campingstuhl muss ich mir eventuell noch einmal überlegen, denn im Moment ist es noch recht frisch draußen und die Sonne hat ihr Tagewerk noch nicht begonnen.
Aber die kommt bestimmt noch!

         
Der nächste Morgen auf unserer Campingwiese          Alles noch etwas trist und grau, wir „warten“ auf die Sonne…

Aber nicht nur die mangelnde Sonne verhagelt mir beinahe den Frühstücksspaß, auch der Genuss der Frühstücksbrötchen geht beinahe in die Hose!
Die wirklich allerletzten 5 Brötchen kann ich ergattern, bevor das Brötchenkörbchen restlos leer geplündert ist.
Und dabei ist es gerade mal kurz nach 9!
Ich bin natürlich froh, dass ich überhaupt Brötchen bekommen habe. Gestern Abend hatte ich ja noch in der Gaststube nebenan gefragt, ob ich Brötchen für morgen vorbestellen kann, aber da hat man mir gesagt, dass sie hier in der Gaststube auf die Brötchen keinen Einfluss haben.
Naja, Glück versucht und Glück gehabt würde ich sagen! Mit 5 Brötchen (auch ohne Vorbestellung), der Bild- Zeitung und den leckeren gestern im Plus eingekauften Sachen gelingt es mir, auch im Wohnmobil einen leckeren Frühstückstisch zu zaubern.

         
Ich unterwegs als Brötchen“express“                   Gefrühstückt wird aber drinnen, draußen ist es noch zu kalt

Nach dem Frühstück und ein wenig Aufräumen wird schnell klar: Heute wird so ein richtiger Faulenztag!
Nur eine einzige Sache haben wir heute zu erledigen: Geld besorgen!
Aber ansonsten haben wir uns fest vorgenommen, uns einfach mal nichts vorzunehmen und den Tag ganz genüsslich vorbei plätschern zu lassen.
Gut, Anja wird sicherlich ein wenig Sonne tanken wollen (so langsam lässt sie sich blicken) und ich freue mich über einen Ruhetag, wo ich ein wenig die Reisenotizen der vergangenen Tage etwas aufbereiten kann.
Aus den bereits getippten Stichwort- und Textfragmenten sowie aus den zahlreichen Tonaufnahmen mit Eindrücken von unterwegs soll ja auch irgendwann mal ein Reisetagebuch werden. Und da ich damit nicht wieder ein Jahr bis zur Veröffentlichung warten will, nehme ich mir für heute also doch etwas vor.
Ach ja, wenn die Sonne es zulässt, wollen wir natürlich auch noch eine Runde im kleinen Freibad schwimmen gehen!

Um der Sonne schon jetzt zu zeigen, dass wir es ernst mit dem Faulenzen meinen, schnappt sich Anja die beiden Campingstühle und positioniert diese direkt an das Ufer des kleinen Sees zu unserer rechten Seite.
Dort, mit Blick auf den See und die schöne Natur, vertieft sich Anja wieder in ihre aktuelle Leselektüre, natürlich Stephenie Meyer´s Bis(s) zur Mittagsstunde, der zweite Teil aus insgesamt 4 Büchern der derzeit so angesagten Vampirbuchreihe.
Scheinbar war das Positionieren der Stühle in der Sonne alleine nicht ausreichend, denn noch immer zögert unser Sönnchen ein wenig. OK, wenn die Sonne sich nicht locken lässt, müssen wir sie eben beim Ehrgeiz packen!
Anja zieht sich also demonstrativ sogar eine Jacke über.
Na wenn das die Sonne nicht anspornt, dann weiß ich es auch nicht! 😉

         
Anja sitzt mit Buch in der Sonne (links), Wohni im Schatten  Der Blick auf den kleinen See ist aber auch traumhaft!

Tatsächlich scheint ihr Vorhaben zu gelingen, denn endlich, gegen kurz nach 11, scheint auch wieder die Sonne über unserem Feriendomizil.
Mittlerweile stehen wir in unserer kleinen Sackgasse und auf unserer grünen Wiese übrigens ganz alleine!
Unsere Nachbarn, die heute früh noch vor und hinter uns standen, haben sich bereits verabschiedet und sind schon wieder unterwegs.
Und so haben wir doch tatsächlich dieses idyllische Fleckchen, hier unten am See und an der äußersten Spitze der Ferienanlage, ganz allein für uns.
Herrlich! Und das für unseren sparsamen 15,- €- Campingcard- Tarif!
Mit dem Fahrrad fahre ich einmal eine Runde um den kleinen See herum, um von möglichst vielen Seiten die Eindrücke dieses naturnahen Campingerlebnisses festzuhalten.

         
Anja scheint gut versorgt zu sein, da drehe ich eine Runde:  Einmal dicht am Ufer des Sees entlang

         
Es gibt kleine Verbindungswege zwischen den Seen     Dorthinten kommt noch eine große Zeltwiese

         
es gibt sogar einige kleine verträumte Lichtungen        Hier mal unser Wohnmobil von der anderen Ufer- Seite

         
Die Camper stehen idyllisch zwischen Bäumen            Zurück zum Wohnmobil, die Sonne kommt langsam „rum“

„Geschnatter“ gibt es übrigens auch wieder!
Und das im wahrsten Sinne des Wortes!
Die Enten haben nicht vergessen, was Anja ihnen gestern bei Ankunft auf quakisch mitgeteilt hat und fordern nun von ihr die versprochene Kaffeerunde. Oh-weia!
Aber das Problem können wir recht schnell lösen, indem wir den Enten einfach ein paar Reste unseres alten Brotes geben.
Damit geben sie sich dann zufrieden.
Scheint so, als wären die Enten bereits an die campenden Menschen gewöhnt, denn sie kommen ausgesprochen nah an Anja heran und lassen sich auch nicht aus der Ruhe bringen.
Eine 4-er Gruppe ist dabei sogar so zutraulich, dass Anja Ihnen sogar Namen gibt.
Die zwei bunten Enten (wahrscheinlich die Erpel) heißen Ernie und Bert. Das sind die Zwillinge, weil sie sich so ähnlich sehen. Dann haben wir noch die gescheckte braun-weiße Ente, die ein wenig zerzaust und verlottert ausschaut. Also nennt Anja diese einfach Lotta.
Und dann haben wir noch eine schwarze Ente, die wird ab sofort Zora von Anja gerufen!
Die „schwarze Zora“, wie Anja meint. Auf meinen Einwand, dass die schwarze Zora eigentlich eine rote Zora wäre, bekomme ich nur ein müdes Lächeln. Naja.
Und damit haben wir unsere tierischen Nachbarn offiziell anerkannt und sind mit ihnen „per-du“. Na Super!

         
Anja sitzt seelenruhig und nichtsahnend am Ufer…       …plötzlich regt sich was im Uferbereich!…

         
…Die „See- Ungeheuer“ steigen aus dem Wasser… 😉   …und belagern Anja!  Oh-je!   😮

Lotte, Zora, Ernie und Bert freuen sich mit uns, sodass sie als Zeichen ihrer Freude gleich ein erfrischendes Bad im angrenzenden See unternehmen. Natürlich laden sie uns ein, gleich mit Ihnen ins kühle Naß zu springen!
Was für eine gute Idee und was für eine nette Geste, dass die Enten uns gleich zu sich nach Hause einladen! 😉
Allerdings können wir natürlich nicht mit Ihnen hier in den See steigen, aber das kleine Freibad hinter dem campingplatzeigenen Restaurant ist ja auch noch „unbeschwommen“ und hoffentlich eine würdige Alternative.
Immerhin sind auch die Temperaturen mit knapp über 22°C so langsam in einem Bereich, wo man sich vielleicht ins Wasser trauen kann. Sehr viel wärmer wird es jetzt eh nicht mehr werden, die Uhr zeigt ja auch schon kurz nach 12.
Anja legt also das Buch beiseite und packt uns ein paar Schwimmsachen ein, um halb 1 stehen wir am menschenleeren Beckenrand des Schwimmbades und stecken den großen Zeh in das Wasser…

         
Wie auf Mallorca: Schnell noch 2 Liegen in Beschlag nehmen   Und schon wird die Wassertemperatur angetestet! *Brrrr!*

Erstaunlich warm!
Tatsächlich ist auch heute das Wasser im Becken deutlich wärmer, als die Umgebungstemperatur. Und so fällt es mir nicht schwer, sofort in das Wasser abzutauchen und mit möglichst keiner Körperstelle oberhalb der Wasserlinie zu schwimmen. Denn der Wind pfeift nach wie vor kräftig über die Anlage und sorft sogar für ein wenig aufgerautes Wasser. Aber innerhalb des Beckens ist es sehr angenehm, man kann hervorragend schwimmen!
Ich wundere mich, dass wir ganz alleine hier sind. Mag denn sonst keiner der Gäste schwimmen gehen?
Wir absolvieren einige Bahnen und mir gelingt es sogar, die Bahn einmal der Länge nach zu durchtauchen, ohne dabei unterwegs Luft zu holen. Ich kann´s noch 😉

         
Wenn man erst einmal drinnen ist, geht es eigentlich!    Am besten hilft natürlich das Tauchen im warmen Wasser

Etwas länger als eine Stunde planschen wir im Wasser, gegen kurz vor 2 haben wir aber genug gebadet. Die Haut löst sich langsam auf und auch der sonst im Freibad nur nach und nach einsetzende „abkühlende“ Effekt hat sich hier im Becken eigentlich schon nach 5 Minuten Schwimmen eingestellt.
Statt einer Abkühlung lockt uns nun ein ganz anderes Bedürfnis. Wir bekommen Hunger!
Schuld daran ist übrigens das angrenzende Restaurant, die „Heidschnucke“!
Dort wird in der Küche offenbar lecker was zusammen gebrutzelt, was als appetitmachender Geruch auch über die Wasserlinie zieht. Da hilft auch tauchen nichts, denn irgendwann muss man ja auch wieder auftauchen!
Und dann? Dann ist der Duft nach frisch und kross gebratenem Schnitzel in der Luft nur noch intensiver!
Schon gestern waren wir angetan von Speisekarte und Portion, aber ohne Geld blieb uns das leckere Schnitzel verwehrt. Daran müssen wir heute aber arbeiten und so schnappen wir uns unsere 7 Badesachen und machen uns auf den Weg zurück zum Wohnmobil.
Bevor wir aber losmarschieren, springe ich noch schnell in die benachbarte Bäckerei und frage nach, ob ich für morgen früh vielleicht Brötchen vorbestellen kann. Heute früh war es ja schon knapp mit den Brötchen und da ist es bestimmt besser, wenn ich für uns als „Langschläfer“ ein paar Brötchen reserviere. „Brauchen Sie nicht, morgen haben wir auf jeden Fall genügend Brötchen da!“ Hmm, na gut, aber nicht, dass es wieder so knapp wird, wie heute früh! 😉

Zurück am Wohnmobil hängen wir nur kurz die nassen Sachen auf, sagen den Enten „Hallo“ und „Bis später“, freuen uns darüber, dass wir noch immer alleine in unserer Parzelle stehen (hoffentlich bleibt das auch so, das wäre super, so schön einsam!) und satteln dann sogleich die Räder.
Nach einem kurzen Blick ins Navi und dem Einprägen der Route bis zum nächsten Geldautomat geht es auch gleich los nach Heidenau. Vielleicht entdecken wir bei der Gelegenheit ja auch ein bisschen was zum Bummeln in Heidenau, wäre doch schön!

         
Die Sonne scheint nun komplett über unserer Wiese       Wir haben nach wie vor die ganze Reihe für uns 🙂

         
Kaum sind wir zurück, stehen die Enten auch wieder da!   Hier mal Ernie und Bert in Nahaufnahme

         
Für uns geht es nun mit dem Fahrrad weiter                Wir radeln durch die „Laubenpieper“- Siedlung

Für den nächsten Geldautomaten müssen wir fast einmal durch Heidenau durch, aber der Weg scheint nicht allzu schwer zu sein. Einfach nur runter vom Platz, dann immer geradeaus und an einer Kreuzung rechts halten. So irgendwie.
Anja meint zwar noch, ich solle mal besser das Navi mitnehmen, aber den Weg kann ich mir auch einprägen. Männer fragen grundsätzlich nicht nach dem Weg, sie lassen sich von ihrem Instinkt leiten! 😉

An der Ausfahrt vom Feriencentrum halten wir übrigens noch kurz an der Rezeption an und verlängern unseren Aufenthalt bis Samstag. Schon beim Schwimmen haben wir die Entscheidung getroffen, auf jeden Fall noch bis Samstag hier zu bleiben.
Der Grund ist klar:
Wir sind in der Natur, die Gegend ist schön ruhig, der Pool ist warm und der Erholungswert hervorragend. Was sollen wir daher denn schon zuhause? Wir werden einfach morgen einerseits noch einen Faulenz- und Campingtag dranhängen und andererseits schon ein wenig was für die nächste Tour vorbereiten. Nach der Tour ist schließlich vor der Tour. Also aufräumen, saugen, Wäsche waschen, Wohni sauber machen und so.
Das Verlängern des Aufenthaltes in der Rezeption bis Samstag ist natürlich auch kein Problem, somit sind also alle Formalitäten für ein „Extended Camping Weekend“ auch geklärt. Wunderbar!

Ganz gemütlich geht es nun an den Feldern vorbei in Richtung Heidenau entlang. Der Wind gibt uns dabei ordentlich Schub von hinten, sodass wir fast nicht treten brauchen. Natürlich freuen wir uns im Moment darüber, hoffen aber auch gleichzeitig, dass der Wind nachher, wenn wir zurückfahren müssen, vielleicht nicht mehr so stark sein wird.
Naja, wird schon gehen…

In Heidenau selber verliere ich dann natürlich komplett die Orientierung. Warum sieht denn hier alles so anders aus, wie auf dem Navi- Bildschirm?!
War ja klar, dass ich mir, nachdem wir zum dritten Mal falsch abgebogen sind, ein „Ich habs dir ja gesagt, warum hast du das Navi denn nicht mitgenommen!!?!“ anhören muss.
Jaja, Anja hat ja Recht. Zur Versöhnung verspreche ich ihr einfach, dass ich sie heute Abend einfach zum Abendessen einladen werde. Das zieht und nur wenig später finden wir auch endlich den Geldautomaten, bevor Anja wieder mutzelig werden kann.
Puh, Glück gehabt!

         
Unterwegs in Heidenau                                          Ein kleines unscheinbares Dörfchen vor den Toren Hamburgs

Mit dem Wunsch hier in Heidenau vielleicht ein kleines Zentrum oder wenigstens einen Supermarkt vorzufinden klappt es übrigens nicht. Das Dörfchen ist wirklich regelrecht verschlafen. Aber immerhin eine Tankstelle gibt es hier, da werden wir am Abreisetag auf jeden Fall den Diesel vollmachen können, damit wir bis nach Hause kommen.
Auch Metzger und Bäcker sind natürlich zu finden und eine interessante Konzentration an Bauernhof- Läden fällt mir auf.
Sei es nun Brennholz, Eier, Erdbeeren oder Spargel, fast alles wird uns „direkt vom Erzeuger“ angeboten. Naja.
Das wichtigste ist erledigt, Barmittel haben wir und da wir hier sonst nichts entdecken, was wir hier machen können, radeln wir gegen 15 Uhr wieder zurück in Richtung Campingplatz.
Die Rückfahrt dauert nun natürlich deutlich länger, was natürlich am nach wie vor sehr starken Wind liegt. Nun weht er natürlich schräg von vorn, was unsere Reisegeschwindigkeit erheblich beeinflusst und böse in die einstelligen Km/h- Werte treibt. Ein kleines Stück über offenes Feld schieben wir sogar, weil wir sonst in Ermangelung von ausreichender Geschwindigkeit vom Fahrrad gefallen wären. 😉

Gegen halb 4 sind wir zurück am Campingplatz und machen genau da weiter, wo wir heute Mittag aufgehört haben.
Mit Faulenzen!
Anja hat es sich wieder auf dem Campingstuhl unmittelbar am See gemütlich gemacht und liest weiter ihr Vampirbuch, während ich weiter am Reisebericht arbeite und dabei ein wenig den Fernseher laufen lasse.
Scheinbar haben wir die richtige Entscheidung getroffen mit dem Hierbleiben, denn für die nächsten 2 Tage soll das Wetter noch ein bisschen schöner werden.
Ist das nicht klasse?!
Damit ich nicht nur einseitig im Wohnmobil sitze und auch, weil wir nach der Radtour der Hintern ein wenig weh tut, spaziere ich noch eine weitere Runde über den Platz und versuche erneut von mehreren Stellen rund um den See Bilder zu machen. Die Sonne steht gerade sehr gut und lässt die Natur und den See in den schönsten Farben leuchten.
Man hat so gar nicht das Gefühl, als würden wir uns hier auf einem Campingplatz aufhalten. So rein gar nichts will hier in das „Campingplatzleben“ passen. Schaut man sich nur mal von der anderen Seite des Ententeichs unsere Reihe an, so könnte man durchaus meinen, wir stehen irgendwo „wild“ im Wald auf einer Lichtung. Das wir nach wie vor keine neuen Nachbarn dazu bekommen haben und noch immer komplett mutterseelenallein in unserer Reihe stehen, tut hierbei natürlich sein übriges…

     Camping am Feriencentrum Heidenau
Hier mal in Großaufnahme: So schön naturverbunden kann Camping sein! Dank an das Feriencentrum Heidenau!

Gegen 6 werden die Schatten allmählich länger und die Sonne hat einiges von ihrer Kraft verloren. Ohne Jacke draußen sitzen und das Buch lesen ist Anja zu kalt. Und da sie nach dem  stundenlangen Lesen eh ein wenig Bewegung gebrauchen kann und wir darüber hinaus ja noch in der Heidschnucke zu Abend essen wollten (muss mein Versprechen mit dem Abendessen ja noch einlösen…), spazieren wir um kurz nach 6 gemütlich rüber in Richtung Restaurant. Hierbei nehmen wir aber nicht den direkten Weg, sondern spazieren ein wenig über den Rest der Anlage und schauen uns ein wenig um. Wie schon vermutet, ist der Campingbereich wirklich die kleinste Anlage im Ferienzentrum Heidenau. Den weitaus größeren Anteil haben wirklich die kleinen Gartenlauben, Holzhäuschen und Ferienhütten, die sich mehrheitlich unter dichtem Wald- und Baumdach finden. Im heißen Hochsommer ist es hier bestimmt sehr angenehm und man kann es gut aushalten.

         
Die Wäsche trocknet schön vor sich hin                     Anja hat mir einen Platz mit Blick auf den See reserviert

         
Die Schatten werden länger, es wird langsam Abend       Da machen wir uns doch fertig für das Abendessen!  🙂

         
Spaziergang über die baumreiche Anlage                  Den Campingtrailer im Vorgarten 😉

Der leckere Essensduft, der heute am Mittag noch in der Luft über dem Schwimmbad hing, hat tatsächlich nicht zu viel versprochen! Um 20 vor 7 haben wir ein nettes Plätzchen in der Heidschnucke mit Blick auf den Pool ergattert und sogleich ein leckeres Abendessen bestellt. Für mich gibt es natürlich das bereits „erduftete“ krosse Schnitzel Wiener Art mit Pommes, Anja probiert die Heidschnuckenpfanne nach Art des Hauses mit Bratkartoffeln.
Lecker, lecker und wirklich empfehlenswert, auch sind wir gut satt geworden!

         
In der Heidschnucke: Wir genießen den Blick auf den Pool      Dann kommt das Essen: Zuerst Brot als Vorspeise…

         
…dann der Hauptgang! Für mich lecker Knusper- Schnitzel! Und für Anja die Heidschnucken- Pfanne! *mjam*!

Nach dem Essen wollen wir noch nicht sofort zurück zum Wohnmobil und den Tag dort beenden. Aber auf Spazierengehen steht uns auch nicht unbedingt die Lust.
Da kommt uns natürlich das aufgebaute übergroße Schachspiel am Rand des Swimming- Pools gerade recht!
Wir baldowern noch kurz aus, was der Verlierer als Wetteinsatz leisten muss (sonst ist es nicht spannend 😉 und schon geht sie auch schon los, die gnadenlose Metzelei auf dem Schlachtfeld!

Durch eine wirklich absolut dumme Unachtsamkeit verliere ich leider schnell meinen besten General im Spiel (andere nennen die Figur auch die Dame…) und kann nur ein blödes Kavallerie- Pferd als Gegenbeute in die Gefangenschaft nehmen. So ein Mist! Für die weitere Taktik lege ich mir daher zurecht, dass es einem Bauern im Sturm gelingen muss, in die gegnerische Festung einzudringen und die Dame *äh* den General zu befreien (erreicht einer meiner Bauern die gegnerische Grundlinie, wird aus dieser Spielfigur eine Dame). Doch das ist leichter gesagt, als getan!
Heldenhaft werfen sich meine weißen Armeen des Lichts gegen die schwarzen Schatten der Dunkelheit, die von Anja befehligt werden.
Die Reihen der Kriegsversehrten, Opfern und Gefangenen füllen sich hierbei recht rasch!
Zu meinem Übel muss ich hierbei aber erkennen, dass wir wirklich (wie für ein mittlealterliches Schlachtfeld bei gleichen Voraussetzungen üblich) den Bodycount 1 zu 1 nach oben treiben und wir eigentlich nur die Spielfiguren durchtauschen!
Das kann für mich nicht lange gut gehen, denn wie gesagt fehlt mir ja die Dame!
Zum Finale stehen dann wirklich nur noch wenige Spielfiguren auf dem Platz. Ich hab gerade mal meinen König, zwei Türme und 2 Bauern auf dem Feld, Anja kann hingegen noch über ihren König, zwei Bauern, einen Turm und einen Läufer befehligen. UND sie hat wie gesagt leider noch ihre Dame auf dem Platz.
Ein letztes Mal bäumen sich nun die weißen Armeen auf, um zu verhindern, dass die Armeen der Finsternis über das Antlitz dieser Erde marschieren, Anja lacht bereits ein hämisches Grinsen siegessicher in meine Richtung! 😉
Am Ende kommt es, wie es kommen musste. Ich liege am Boden, meine Armeen sind besiegt. Mein König ist geschlagen und geht in Gefangenschaft. So eine Lusche! Feigling! Ein echter König hätte sich selbst das Leben genommen.
Tja, ich hab verloren, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Der Wetteinsatz, den ich vollmundig vor Beginn des Spiels noch Anja abverlangt habe, wird mich nun an diesem Abend nun teuer zu stehen kommen.
Wer hätte das gedacht, eigentlich bin ich beim Schach immer der bessere Spieler.
Naja, Lehrgeld –und da Wettschulden Ehrenschulden sind, löse ich meine Schuld natürlich noch am gleichen Abend ein.

         
Zum Start stehe ich eigentlich gut im Zentrum, aber dann…    …nicht aufgepasst! Meine Dame in Gefangenschaft 🙁

         
Und ich? Hab nur ein lächerliches Pferd erbeutet!          Jetzt beginnt das Metzeln! Die Reihen lichten sich…

         
Bodycount: Anjas Gefangenenlager füllt sich…          …meins aber auch! Die Taktik geht allerdings nicht auf, denn

         
irgendwie verliere ich mehr Truppen, als ich schlage!      Die Reihen lichten sich weiter, das Finale naht…

         
Das ist wohl das Ende! Weiß ist dem Untergang nah!       Todesstoß! Der weiße König kann nicht mehr fliehen 🙁

Gegen halb 9 sind wir zurück am Wohnmobil und machen es uns für den Rest des Abend gemütlich.
Der Wind hat ein wenig abgeflaut, weht nur noch vereinzelt durch die Bäume. Die Sonne geht erhaben unter, die Farben der Natur werden in ein leichtes Rot getaucht. Fast schon vermisse ich das Meer, wir sind vielleicht doch zu weit weg davon gefahren. Aber eben nur fast!
Denn hier, im Ferienzentrum Heidenau, lässt es sich auch ohne Meer wirklich sehr gut aushalten.

          
Abendspaziergang durch die Ferienanlage                  Auch in unserer Reihe geht die Sonne unter

Der Abend geht allmählich in die Nacht über, die Uhr zeigt nach 10.
Noch immer stehen wir ganz allein und abseits auf der Ferienanlage und wundern uns, dass heute kein weiterer Gast den Weg in unsere Reihe gefunden hat.
Und jetzt ist es uns fast schon ist es uns jetzt ZU einsam! Draußen ist es wirklich ziemlich dunkel geworden, der Wald rauscht mal wieder und die Tatsache, dass uns hier wohl niemand schreien hören würde, lässt natürlich die Spannung knistern.
Dazu noch ein netter Horrorfilm im Fernseher und schon ist die perfekte Abendidylle perfekt.
Nochmals raus und rüber zum Servicehaus für den letzten allabendlichen Klogang? Nicht mit uns! Wir haben ja zum Glück unseren eigenen Waschraum dabei und können uns den Marsch durch nächtliche Schatten und die einbrechende Armee der Finsternis sparen. 😉

        
Fast schon unheimlich! Wir stehen ganz allein auf weiter Flur      Und auf dem Wasser spielen die Schatten verstecken  😉

Statistik des Tages:

Mit dem Wohnmobil:
Km- Stand bei Abfahrt: 195.788
Km- Stand bei Ankunft: 195.788
Gefahrene Kilometer: 0

Mit dem Fahrrad:
Km- Stand bei Abfahrt: 0
Km- Stand bei Ankunft: 8.464
Gefahrene Kilometer: 8.464

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