Der Wecker klingelt natürlich sehr früh, denn wie immer an solchen Tagen nehme ich Anja mit dem Wohnmobil mit zum Bahnhof, damit kein Auto das Wochenende über am Park&Ride stehen muss. Danach setze ich meine Fahrt gleich mit dem Wohnmobil zu meinem Arbeitsplatz fort.
Für mich bedeutet das aber auch, dass ich mir im Bereich der Kölner Südstadt einen Parkplatz für unser Schiff suchen muss, damit ich nach der Arbeit gleich von Köln aus gen Norden durchstarten kann. Anja wird dann unterwegs noch eingesammelt und zu zweit geht es dann ohne Umweg gleich weiter.
Dank der Kölner Umweltzone (Wohni hat nunmal leider keine Feinstaubplakette) kann ich darüber hinaus nicht in Firmennähe parken, sondern muss mir etwas abseits einen Platz suchen, was mir aber auch an diesem Tag gelingt. Man kennt ja so seine Geheimplätze 😉

Mit dem zunächst favorisierten Wunschcampingplatz Roompot Beach Resort haben wir übrigens abgeschlossen.
Den Tag über hat sich niemand vom Roompot bei mir gemeldet und als ich am späten Vormittag dort versucht habe anzurufen, hat man mich leider nicht verstanden.
Gut, ich gebe zu, es ist vermessen im Ausland zu erwarten Deutsch zu sprechen. Aber Englisch sollte in einem Land wie den Niederlanden und einem 4- Sterne Ferienpark doch mindestens möglich sein, oder?
Die unfreundliche Hotline ist übrigens kein Einzelfall, denn kurz darauf, als es Zeit wurde sich über mögliche Alternativen zu informieren, hab ich im online Bewertungsportal des ACSI (Mehr dazu unter den Links im Fazit) gelesen, dass nicht nur wir schon Probleme mit dem telefonischen Support hatten. Mehr noch, es wird auch von teilweise verbesserungswürdigen Hygienezuständen in den Serviceeinrichtungen berichtet. Und dreckige Duschen an unserem freien Wochenende? Darauf können wir gerne verzichten!
Darüber hinaus hat das Roompot Beach Resort (mit Stand 09-2009) vergleichsweise wenig Punkte mit 7,6 von 10 erhalten. Dies ist nicht unbedingt schlecht, aber wie gesagt im Vergleich etwa 1 Punkt hinter einigen anderen vergleichbaren Plätzen der Region.

Also haben wir uns nach Alternativen in unserer Wunschregion Zeeland umgeschaut und haben dabei eine genaueste Vorstellung, was wir uns wünschen:
Der CP sollte natürlich die CampingCard akzeptieren, er sollte ferner nah an einem Städtchen gelegen sein und ganz allgemein die Möglichkeit haben, dass man dort gut mit dem Rad fahren kann.
Mit dem Rad kann man in den Niederlanden (ohne jetzt alle gesehen zu haben 😉 aber wohl von jedem Platz aus umher fahren, somit ist dieser Punkt eher vernachlässigbar.
Wichtig als optionales Suchkriterium ist uns vielleicht noch, dass der Platz ein Schwimmbad hat, denn zum Baden im Meer sollte es wohl zu kalt sein.
Tatsächlich haben wir, neben dem Roompot Beach Resort, noch 3 weitere Plätze in der Region gefunden, die in Frage kommen.
Entschieden haben wir uns dann für den Campingplatz Westhove, weil dieser zu unserer großen Freude an der schönen Stadt Domburg liegt und, neben der Erfüllung unserer Wünsche, auch mit über 8 Punkten recht gute Bewertungen im online- Campingportal bekommen hat.
Ein kurzer Anruf gegen 10 bestätigt mir dann, dass es noch freie Plätze gibt und die Dame am Telefon ist darüber hinaus sehr freundlich.
Gut, damit ist dieser Platz schonmal gebongt 🙂

Nach der Arbeit, gegen Mittag, setze ich mich dann von Köln aus in Bewegung Richtung Duisburg. Hierzu umfahre ich gekonnt die Umweltzone von Köln und biege auf der Rheinuferstraße über die Severinsbrücke in Richtung Deutz ab, dort geht es dann auf die A 3 in Richtung Norden.

         
Bei schönstem Wetter passiere ich den Rhein           und bin gleich darauf auf der A 3 gen Norden

Ganz ohne Stau geht es natürlich nicht, aber zum Glück hält sich ein kleines Verkehrsgewühl dank Gaffer an einem stinknormalen Auffahrunfall in Grenzen, es muss gerade erst passiert sein.
Danach heißt es „freie Fahrt voraus“ und ich fahre ohne Probleme die A 3 rauf, bis ich gegen 20 vor 2 in Duisburg Wedau wieder von der Autobahn abfahre.
Dann geht es kurz durch den innerduisburgischen Verkehr, bis ich Anja um kurz nach 2 eingesammelt habe und wir nun, endlich vereint, gemeinsam in den Kurzurlaub in Zeeland aufbrechen können. 🙂

Auch über das nächste Stückchen Fahrt gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Anja hatte noch ein paar leckere Sachen vom Markt in Duisburg besorgt, mit denen wir nun unseren Kühlschrank füllen. Hauptsächlich Wurst und Fleisch, weil diese Sachen in den Niederlanden mitunter etwas teurer sind, als bei uns. Dennoch werden wir später noch an einem Supermarkt anhalten müssen, um ein paar Dinge wie Milch und Brot einzukaufen. Anja hat zwar auch daran gedacht, aber wer weiß, ob wir morgen zum Einkaufen kommen und dann übermorgen ohne Frühstückssachen da stehen.
Und überhaupt gehe ich nun mal einfach gern in Supermärkten anderer Länder in der Auslage stöbern.

         
Freie Fahrt ab Duisburg, hier weiter auf der A 40         Freie Fahrt auf der 40 auch bis Venlo, echt toll!

Die Fahrt über die A 40 verläuft ohne Probleme. Wir haben keinen Gegenwind, keinen Stau, schlagen uns nicht mit LKW rum und auch sonst liefert unser Wohnmobil, mit Ausnahme einer etwas heiser klingenden Hupe, keinen Grund zur Klage.
Ich bin ein wenig überrascht ehrlich gesagt! Ich hab mit deutlich mehr Wochenend- und Kurzurlauberverkehr gerechnet. Immerhin ist die Vorhersage für das Wochenende vom Wetter her außerordentlich gut!
Aber kaum ein Gespann oder Wohnmobil kreuzt unseren Weg und ich überlege ernsthaft, woran das liegen könnte.
Naja, egal, so haben wir wenigstens mehr Platz für uns 😉

Die Grenze zu den Niederlanden passieren wir bereits gegen 20 vor 3, auch hier haben wir keine Probleme.
Auf der gut ausgebauten A 67 geht es nun weiter an Venlo vorbei, dann über Eindhoven, Tilburg und Breda immer weiter in Richtung Westen und in Richtung Meer.
Zur Entspannung hab ich das Hörbuch „Generation Doof“ besorgt.
Das ist nicht zu viel an Hörstoff (nur 2 CDs) und wird für Hin- und Rückfahrt ausreichend sein.
Meine Erwartungshaltung an das Buch wird insoweit bestätigt, dass man hier und da mal was zu lachen hat, aber im großen und ganzen bin ich davon eher enttäuscht. Wer mag, eine kleine weiterführende Rezension hab ich noch im Fazit der Reise eingestellt.
Irgendwann wird es sogar so langweilig, dass wir etwa in Höhe Breda das Hörbuch ausmachen. Anja freut’s, denn so kuschelt sie sich in meine Jacke, macht sie die Augen zu und lässt sich vom sonoren Brummen unseres braven Diesels in einen leichten und dösigen Schlaf wiegen.
Und auch ich muss zugeben, dass ich auch nicht abgeneigt wäre, meine Äuglein zu zumachen.
Der Grund ist aber nicht, dass ich müde wäre und heute so früh aufgestanden bin, sondern es ist eher das wirklich monotone und sonore Fahren auf den niederländischen Autobahnen.
Auch ist der Fahrbahnbelag hier in Holland total ruhig zu fahren. Nennt man das Flüsterbeton?
Jedenfalls ist es bei uns doch so, dass wenn man mit offenem Fenster auf der Autobahn fährt und man wird überholt, das Kreischen des Asphalts mit einem „Bbbrrrrriiiieeeaaaaaawuusschhhh“ doch eher als laut und unangenehm einzustufen ist. Nicht umsonst sind heutzutage die Rollgeräusche der Reifen das lauteste, was eine Autobahn an Dezibel erzeugt.
Aber hier klingt das Vorbeifahren eines anderen Autos eher wie „Pffrruuuuuttt“.
Und das wars.
Auch das eigene Fahrzeug wirkt total leise und es ist fast schon eine Wohltat, wie entspannt man auf diesen Autobahnen unterwegs sein kann. Das einzige, was dann natürlich noch bleibt, ist die Motor- Geräuschkulisse unseren 1984er Diesels, der natürlich einen nicht unerheblichen Brummeffekt besitzt. Aber wenn er, so wie jetzt, erstmal gleichmäßig läuft, kann man sich davon eben auch durchaus in den Schlaf wiegen lassen.
Kann ich mir als Fahrer natürlich nicht erlauben…
Aber Anja kann und darf natürlich und so macht sie ein kleines Nickerchen, während ich stumm dem sonoren Monolog unseres Diesels lausche und dem Ziel Holland, Zeeland und Domburg am späten Nachmittag entgegen steuere.

         
Unterwegs auf Hollands grobkörnigem Flüster- Asphalt    mal mit mehr oder weniger Verkehr, aber ohne Stau 🙂

Kurz vor Bergen op Zoom wird Anja dann wieder wach. Wir duchfahren gerade die Kurve auf der A 58 am Zigarettenlager von Philip Morris, was für erfahrene Zeelandfahrer wie ein markanter Wegpunkt oder fast schon wie ein Leuchtturm den Weg weist und die letzten Kilometer unserer Reise einläutet. Wunderbar!

         
Das Kurvenschild deutet es an…                                …wir passieren den letzten Wegpunkt auf unserer Reiseetappe

Kurz nachdem Anja weggeduselt war, hab ich die Marschgeschwindigkeit ganz leicht auf 88 km/h zurückgenommen und mich hinter einen LKW gehängt. Eilig haben wir es ja nicht, ich hab so mit einer Ankunft gegen 18 Uhr gerechnet und das Navi bescheinigt mir schon jetzt, dass wir etwa 30 Minuten davor eintreffen werden. Aber nicht nur, weil wir es nicht eilig haben, bin ich langsamer unterwegs.
Wie immer hab ich mich wohl ein wenig mit dem Tank verrechnet und hab schon seit einigen Kilometern das Flackern der Treibstoffleuchte aufgenommen. Nach der Autobahnkurve bei Breda ist diese nun in Dauerlicht übergegangen, was natürlich bedeutet, dass wir bald tanken müssen. Eigentlich wollte ich aber mindestens bis Middelburg kommen, weil wir die Autobahn dort sowieso verlassen müssen. Eine günstige Tankstelle hätte sich dort dann sicherlich gefunden.
Ich grübele hin und her, ob es wohl reichen wird und ich würde fast schätzen, dass es dennoch bis Middelburg reicht. 40 Kilometer sind es etwa bis dorthin.
Aber Anja ist da anderer Meinung und findet es nie so toll, dass wir mit leuchtender Tankleuchte umher irren.
Einmal mangels Diesel liegen bleiben hat ihr wohl gereicht 😉

Und so gebe ich ihrem Drängen nach und verlasse gegen viertel vor 5, als zufällig auf dem Navi gleich neben der Autobahn eine Tankstelle angezeigt wird, bei Reimerswaal an der Ausfahrt Kruiningen die A 58.
Die Tankstelle, eine Q 8 an einer Autowerkstatt, ist schnell gefunden.
Wir tanken 8,5 Liter nach, was nach meinen Berechnungen auf jeden Fall bis zum Campingplatz reichen sollte. Für die Rückfahrt können wir ja dann am Sonntag schauen.

         
So sieht tanken „neben der Autobahn“ in Holland aus…   Es gibt zwar kein Dach, aber dafür ist der Diesel billig

Da wir nun eh von der Autobahn abgefahren sind, frage ich hier auch gleich nach einem Supermarkt und ich bekomme die Info, dass man nur die Straße weiter geradeaus fahren und dann rechts abbiegen sollte, dann käme ein Supermarkt, wäre wohl nicht zu verfehlen.

So einfach die Wegbeschreibung auch klingt, so schwierig ist dann die Umsetzung, denn wir fahren kurz darauf mitten durch das Zentrum der Stadt, ohne einen Supermarkt zu entdecken. So ein Mist! Aber in einem Zentrum findet sich für gewöhnlich ja auch ein Supermarkt, den wir wir nach merhmaligen „Rechts“ und „Links“ dann auch entdecken.
Die Marke, die mir der Tankwart genannt hat, stimmt zwar nicht mit diesem hier überein, aber uns ist das egal.
Flugs geparkt und den Laden geplündert. Frische Milch, ein wenig von dem herrlichen weichen Weißbrot, ein paar Tomaten, echter niederländischer Schokohagel, natürlich eine Tüte Vla und für mich 2 Päckchen „Americain Filet“, was so eine Art sehr feines und schmackhaft gewürztes Mett darstellt.

         
Na da haben wir ja zum Glück einen Supermarkt gefunden  Schnell die wichtigsten Sachen eingekauft…

Gegen kurz nach 5 sind wir wieder raus aus dem Supermarkt und gleich darauf auch wieder auf der Autobahn.
Wir passieren den Vlaketunnel und sind kurz darauf auch schon in unserer Zielregion, der Halbinsel Walcheren.
Nun, mit Brennstoff versorgt, gebe ich natürlich auch wieder etwas mehr Gas.
„Ankommen, bevor es ganz dunkel wird“ ist nun die Devise. Ein wenig einrichten wollen wir uns ja schließlich auch noch!

Gegen kurz nach halb 6 durchfahren wir dann Middelburg und ärgern uns über die Ampelschaltungen. Ist denn eine Rot-Gelb- Phase so schwer? Warum springt die Ampel hier nur von Rot gleich auf Grün?
Naja, war ja in Frankreich auch nicht anders und so wuseln wir uns ein wenig durch den Verkehr und hoppeln wie die Osterhasen über die teils sinnvollen, teils total unsinnigen (je nach Standort) Drempels drüber.
Drempels sind so Geschwindigkeitshügel, die man bei uns in gemäßigter Form für gewöhnlich in Tempo-30- Zonen vorfindet.
Hier sind sie aber deutlich zahlreicher vorhanden und besonders auf so manch einsamer Landstraße hinterfragt man auch schonmal durchaus kritisch deren Daseinsberechtigung.
Zumal besonders bei Wohnmobilen und Wohnwagen es beim Überfahren so ist, dass es bei jedem Drempel das Geschirr im Schrank neu sortiert, egal, wie schnell oder eben man langsam man dort drüber fährt.

         
Rot an irgend einer Ampel in Middelburg… 🙁         Weiter auf den Landstraßen (hier mal ohne Drempel)

Aber davon lassen wir uns jetzt auch nicht mehr ausbremsen und stehen, nach einer etwas abenteuerlichen Zufahrt abseits der Landstraße, um kurz vor 6 an den Toren des Campingplatzes.
An der Rezeption dann allerdings die Überraschung, es ist schon geschlossen!
Eine halbe Stunde sind wir zu spät, um 17:30 Uhr war „Einschluss“.
Oh- weia!

         
Diese etwas abenteuerlich anmutende Zufahrt…         …führt uns vor die Tore des Campingplatzes

Im frage im benachbarten Imbiss, wo mir sogleich der Duft von leckerer Frikandel in die Nase steigt. Mjam!
Aber jetzt ist nicht der Moment, um ans Essen zu denken, wir wollen ja ankommen. 😮
Ich bekomme die Info, dass seitlich neben der Rezeption eine Klingel wäre, wo man auch als Spätankommer noch klingeln darf.
Na gut, probieren wir.
Wir spazieren zurück zur Rezeption, finden die Klingel, drücken drauf und unterhalten uns kurz darauf mit einem Holländer der verspricht in 2 Minuten da zu sein.
OK, passt also.
Wir machen es uns derweil vor der Rezeption in einer kleinen Sitzgruppe bequem und genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages.

         
Blöd, die Rezeption ist leider schon geschlossen        Macht aber nix, wir warten und genießen die Sonne

         
Wohni wartet auch in der Sonne                                 Hier mal die Einfahrt mit Imbiss auf der rechten Seite

Gut, 2 Minuten sind es nicht, es dauerte schon etwas länger. Aber wir haben ja keinen Termin für eine Vertragsunterzeichnung, sondern haben Kurzurlaub. Also nur keine Eile…

Wir checken ein, bekommen die Anlagen mit Schwimmbad und super-modernen Sanitärhaus erklärt und erhalten gleichzeitig dazu einen Transponder für die Schranke, sowie je 2 Karten für Schwimmbad und den Sanitärbereich.
Gut, nehmen wir alles mit.
Einziges Manko bis jetzt: Wir bekommen eine Parzelle direkt zugewiesen und dürfen uns unseren Platz leider nicht selbst aussuchen. Schade!
Aber der Grund ist wohl darin zu sehen, dass wir ein Wohnmobil haben. Denn für Wohnmobile gibt es einige gepflasterte Flächen, wo man wohl gerader steht und sich besser aufstellen kann. Ein kleiner Grünstreifen vor der steinernen Parzelle, optional mit einem kleinen Baum sowie einer Abgrenzung durch eine etwa mannshohe Hecke gehört auch noch dazu.

Der Wohnmobilbereich liegt darüber hinaus gleich an der Zufahrt zum Hauptversorgungsweg, was wohl dem Umstand geschuldet ist, dass man tagsüber auch mit dem Mobil unterwegs sein kann. Dann hat es der Wohnmobiltourist vom anderen Ende des Platzes nicht so weit bis zur Ausfahrt.
Wir passieren also die Schranke, tuckern am Schwimmbad vorbei (das sieht gut aus!) und stehen schon kurz darauf an unserer Zielparzelle F 6, die uns bis Sonntag beherbergen wird.
Eine kleine Unebenheit nivelieren wir einfach mit den Auffahrkeilen weg.
Kurz darauf liege ich auch schon auf dem Dach und richte die Antenne aus. Dies ist zum Glück nicht schwer, denn noch vor dem eingeschalteten SAT- Finder haben wir Empfang im TV, obwohl ich mich nur grob beim Nachbarn orientiert hab.
Aus den aktuell angezeigten 29% machen wir dann noch mit leichten Korrekturen 54% und haben so einen Garant dafür, dass wir auch auf keines der Spartenprogramme wie BR Alpha, arte oder Phönix verzichten müssen. 😉
Immerhin zahlen wir ja auch während unserer Abwesenheit weiter brav unsere GEZ- Gebühren in Deutschland…

         
Ich auf dem Dach mit Blick nach Süden zur Sat-Peilung  Fertig! So gemütlich stehen wir für dieses Wochenende 🙂

Kaum einigermaßen eingerichtet, drehe ich auch gleich eine erste Runde über den Platz, denn ich muss, nunmehr dringlich, auf die Toilette… 😉
Eigentlich wollte ich hierfür ja das in der Rezeption empfohlene neue Servicehaus ausprobieren, aber irgendwie lande ich dabei immer wieder im Schwimmbad. OK, egal, zurück zum Wohnmobil, ein Blick auf den Plan und dann spaziere ich eben rüber zum benachbarten „normalen“ Sanitär- Häusschen, wird schon reichen…

         
Spaziergang über den Platz: Die Wohnmobilreihe…         …und hier mal eine Camperwiese

         
Ich lande immer wieder am Schwimmbad… :-/            Hier nochmals der Blick auf eine andere großzügige Wiese

Dieses ist zu meiner großen Überraschung wirklich in empfehlenswerten Zustand!
Ich hatte damit gerechnet, dass man eventuell Toilettenpapier braucht und auf jeden Fall Münzen für die Dusche benötigt.
Aber zu meiner großen Freude gibt es ausreichend Kabinen für Dusche und WC, es ist sehr sauber, es gibt Toilettenpapier im Spender, es gibt Seife für nach dem Toilettengang und es gibt sogar so ein Desinfektionsspray für die Klobrille.
Auch die Duschen sind sauber und das Warmwasser ist gratis.
Also eins steht schon jetzt fest, dieser Platz ist für das von uns gewohnte „niederländische Niveau“ sehr empfehlenswert. Aber es sollte noch besser kommen…

         
Das Sanitärhaus 1 im Focus: Sauber, gepflegt…        …und voll ausgerüstet! So mag ich es!

Nun, nachdem ich einer längeren Meditationsphase auf der Toilette gehuldigt habe, geht es zurück zum Wohnmobil, wo Anja bereits aufgeräumt und die wichtigsten Sachen ausgepackt hat.
Auch ich mache gleich weiter mit der „Vereinnahmung“ unserer Parzelle und baue als nächstes die Hängematte auf. Diese hat übrigens schon oft für neidische Blicke unter unseren Campernachbarn gesorgt 😉
Kurz danach machen wir uns dann Abendessen, was wir aber, weil es deutlich abgekühlt hat, drinnen im Wohnmobil verspeisen.
Hierzu gibt es die leckeren Brötchen, die Anja auf dem Markt gekauft hat und das Brot, was wir eben im Supermarkt erstanden haben. Dazu natürlich das wirklich leckere „niederländische Mett“, das Americain Filet. Mjam!

         
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Hängematte aufbauen…..und dann lecker Abendbrot genießen!

Nach dem Abendessen geht es dann gleich weiter, zumindest bei mir.
Anja guckt nämlich wieder GZSZ und da ich mit mir nichts anzufangen weiß, räume ich schon mal die Räder vom Radträger und pumpe die Reifen auf.

Danach drehe ich eine kleine Runde auf dem Fahrrad und schaue, ob am Rad noch alles funktioniert und ob die Luft besonders bei mir im Reifen bleibt.
Dabei schaue ich mir natürlich auch das Schwimmbad näher an und entdecke dort Öffnungszeiten bis 22 Uhr.
Ui, das ist natürlich super, da können Anja und ich gleich, wenn GZSZ um viertel nach 8 zu Ende ist, noch eine kleine Runde schwimmen gehen!

Zurück an unserer Parzelle schaue ich mir dann noch Anjas Rad an, aber da auch alles in Ordnung. Beide Räder werden nun an den Baum gebunden und mit dem Schloss für die Nacht gesichert.
Ja und dann gelingt mir tatsächlich noch der entscheidende „Schlag“ für eine ruhige Nacht! Im letzten Urlaub in Frankreich wurden wir mehrfach von Mücken gestochen. Und obwohl wir uns alle Mühe gegeben haben, mussten wir täglich mehr Mückenstiche zählen, als wir Mücken erschlagen haben.
Schon beim abendlichen TV- Programm ist Anja dann immer wieder eine Mücke aufgefallen, die sehr langsam und fast bleiern umher irrt. Wir sind uns sicher, das muss eine mittlerweile ausgehungerte Mücke aus Frankreich sein!
Die hat die letzten 2 Wochen im Wohnmobil verbracht und hofft nun auf ein schmackhaftes Abendessen mit uns als Hauptgericht!
Aber nicht mit mir! Ich schnappe mir die Fliegenpatsche und gehe auf die Jagd…
Kurz darauf hab ich sie dann auch erwischt! Die Rache kommt zwar spät, aber sie ist mein! Hehehe!

GZSZ ist mittlerweile zu Ende und Anja packt flink die Schwimmsachen sowie die Duschsachen, damit wir hinterher gleich duschen können.

Gegen viertel vor Neun treffen wir am Schwimmbad ein, was leider ein wenig enttäuschend ist.
Ich Trottel hab mich nämlich verguckt!
Die Öffnungszeiten bis 22 Uhr gelten nämlich für das „Badhuis Zwibadius“ und nicht für das Schwimmbad, genannt „Zwembad“. Dieses macht nämlich leider schon um 20 Uhr zu.
So ein Pech! Klassisch verguckt würde ich sagen…
Ist aber auch blöd gemacht, dass Zwibadius und Zwembad so ähnlich klingen…
Aber wo wir schon mal hier sind, folgen wir dem Weg zum „Badhuis Zwibadius“, wo ich vorhin auch schonmal vorgestanden habe, runter in die Katakomben und staunen nicht schlecht, als wir einem auf Griechisch und Antik aber dennoch luxuriös gemachten Badehaus stehen!

         
Wir betreten das „Badehaus“…                                  Wow! Das sieht aber edel aus hier unten!

OK, natürlich ist hier kein echter Marmor gestaltet und die griechischen Krieger, die an der Wand aufgemalt sind, sind durch Comicfiguren verniedlicht.
Auch ist der Granit hier aus Kuststoff und der Wasserspeier (im alten Griechenland vielleicht als Herkules) ist hier das Maskottchen des Campingplatzes mit Stubbsnase und Mütze. Macht aber nix, denn was zählt, sind die wirklich luxuriösen und großzügig eingerichteten Badräume und da ist nix mit „Fassade“
Wir kommen uns vor, wie in einem 5-Sterne Hotel!
Edle Wandfliesen in großem Design, eine kleine Glaswand, ein absolut sauberes Klo mit separater Tür (alles in einer Kabine!), ein großzügiges modern gestaltetes Waschbecken und eine offene Dusche ohne Wanne, dazu spielt leichte Musik aus der Decke.

         
Das Campingplatzmaskottchen als Wasserspeiher… 😉   Wir schauen uns weiter um und inspizieren die Kabinen

Und mehr noch, in einer Dusche finden wir gleich 2 (in Worten: ZWEI!) Duschen vor, sodass man hier zusammen mit seinem Partner oder seinen Kindern (oder allen zusammen) gemeinsam duschen kann.
Und dies geht nun sogar, dass trotzdem jeder seine ganz persönliche Wunschtemperatur einstellen kann.
Große luxuriöse Waschräume mit jeweiligen komplett abschließbaren Einzelkabinen haben wir im diesjährigen Dänemark- Urlaub gesehen, aber noch nie war ein Dusch- und Waschraum dabei, der gleich über 2 Duschköpfe nebst eigener Armatur verfügt.
Wir sind verzückt und kommen aus dem Staunen nicht heraus!
Klar, dass wir hier gleich duschen gehen!
Das Einschalten der Duschen ist übrigens auch wieder „dänischer Standard“, denn hier wird nun die Codekarte benötigt, die man bei der Anmeldung erhalten hat.
Einmal in den Schieber eingeschoben aktiviert diese die Dusche für 6 Minuten, bis danach eine kleine Zeitsperre läuft und man bei Bedarf weitere 6 Minuten freischalten kann.
Der Dienst ist übrigens kostenlos, d.h. man muss die Karte vorab nicht mit einem Guthaben aufladen, sondern sich damit nur verifizieren.
Finden wir super!
Zwar wäre beim ACSI- CampingCard Tarif immer min. eine Dusche pro Person und Tag kostenfrei enthalten gewesen, aber eben nur eine Dusche, was meist mit einer ausgehändigten Duschmarke passiert. Damit komme ich für gewöhnlich nicht aus und so kauft man doch wieder welche.
Besonders in den Niederlanden hatten wir dies bislang immer so, dass wir im Schnitt bestimmt 50 Cent für die Dusche mit durchschnittlich 2 Minuten Duschzeit berappen mussten.
Hier ist Duschen frei, ein echtes Highlight!
Die übrigen „Basics“ wie saubere Fugen oder eine gradgenaue Duschtemperatur finden sich hier ebenso, wie von der Anzahl her ausreichend Duschräume für alle, die gerne duschen möchten (also nicht nur 2 oder 3 Luxusduschen für 300 Camper…), obgleich nicht alle dieser Luxuskabinen mit 2 Duschen aufwarten, sondern die meisten nur eine „normale“ Dusche haben.
Das tut dem Luxus aber keinen Abbruch.

           
Perfekt eingerichtet und sauber!        mit großzügigen Badelemeten            und 2 Duschen in einer Kabine!

Schon während wir duschen sind wir beide derart begeistert von diesem Platz, dass wir am besten sofort das Fazit für diese Reise schreiben würden.
Fast schon euphorisch erfreut darüber, dass wir aufgrund der gestern und heute durchgeführten kundenunfreundlichen Kommunikation mit dem Campingplatz Roompot diesen neuen und, wie sich nun im Nachhinein heraus stellt, viel schöneren Campingplatz Westhove gefunden haben, lässt uns schon dazu übergehen, am besten gleich 10 Sterne zu vergeben, woran dieses wirklich luxuriöse Bad wirklich den meisten Anteil trägt!
Das ist wirklich die Überraschung des Tages!
Bis jetzt passt wirklich alles! Badräume sind außerordentlich hervorragend, die Parzelle ist schön, die übrigen Sanitärhäuser sind voll ausgestattet, das Personal ist nett, Supermarkt, Schwimmbad und Snack-Bar sind auch vorhanden und auch sonst fühlen wir uns bis jetzt sauwohl! Das kann doch nur ein tolles Wochenende werden!

Nach der erquickenden Dusche schauern wir uns die übrigen Angebote in diesem „Badhaus“ im altgriechischen Stil mal ein wenig genauer an.
Und da gibt es noch viel mehr zu entdecken, als nur Duschkabinen mit 2 Duschköpfen.
So finden wir zum Beispiel ein paar Kabinen mit einer echten Badewannen statt mit Duschen!
Wer also auf einem Campingplatz mal ein entspanntes Schaumbad vermisst, hier ist es möglich! Auch sowas haben wir bis jetzt nur sehr selten gesehen!
Dann gibt es weitere Angebote, die im Zusammenhang des „Health Centers“ angeboten werden.
Natürlich kosten diese eine geringe Gebühr, aber das macht gar nichts, denn für 13,- € pauschale Übernachtungsgebühren kann man wohl kaum verlangen, dass zum Beispiel die Nutzung eines Fitness- Raumes mit Sportgeräten, einer Liege- Sonnenbank, einer Ganzkörper- Stehsonnenbank, Massageangeboten, Vibrosauna, oder finnischen Sauna enthalten sind.
Ich denke mal im Herbst und Winter werden diese Angebote wohl regen Zuspruch finden!

         
Lust auf ein Schaumbad? Kein Problem!                     Das sind wohl „altgriechische“ Wassernixen 😉

         
Wer mag, kann gegen Entgelt auch Sonnenbräunen wie hier…..oder hier (nur 2 von vielen Angeboten!)

Wir sind jedenfalls total überzeugt die richtige Wahl für einen Wochenend- Urlaub getroffen zu haben, auch wenn wir wohl von der Sauna zum Beispiel keinen Gebrauch machen werden 😉

Nach der ausgiebigen Erkundung des Badhauses schlendern wir, mit uns und der Welt zufrieden, zurück zum Wohnmobil.
Es ist schon ganz schön kalt geworden und man merkt, dass es langsam Herbst wird.
Das Thermometer ist schon runter auf 13°C und im Mobil ist es mit knappen 16 auch nicht viel wärmer.
Und so werfen wir seit längerer Pause tatsächlich wieder unsere bordeigene Heizung an.
Ich gebe zu, schon bei der Idee diese in Betrieb zu nehmen war meine Erwartungshaltung ein wenig gedämpft. Zu argwöhnisch bin ich mittlerweile in Punkto Wohnmobil und dessen Funktionalität, besonders wenn ich Dinge wie die Heizung längere Zeit nicht benutzt habe.
So erwarte ich eigentlich schon fast als Minimum, dass die Batterien für die Heizungsstartautomatik leer sein könnten, aber nichts dergleichen ist der Fall.
Ich drücke den Hebel runter und drehe. Schon tickert es, es macht kurz „Wrouf“ und kurz darauf steigen die Temperaturen im Wohnmobil wie ein U-Boot, das aus großer Tiefe an die Meeresoberfläche zurück kehrt.
16 gehen durch, 18 und sogar 20°C erreichen wir im Innenraum, ohne dass wir unserer kleinen Truma überhaupt die halbe Leistung abverlangt haben.
Draußen wird es hingegen immer kälter…

         
Wir spazieren durch die Nacht zurück zum Wohnmobil…..und genießen dort das „Stillleben“ der Bordvorräte 😉

Viel bleibt uns nicht zu tun.
Wir schauen noch ein wenig fern, albern etwas herum und überlegen, was wir morgen alles machen wollen, dann geht es gegen halb 11 müde und zufrieden ins Bett.

Km- Stand bei Abfahrt: 200.287
Km- Stand bei Ankunft: 200.675
Gefahrene Kilometer: 388

These des Tages (Als wir in einem Dorf hinter Middelburg erneut über einige ziemlich heftige Drempel (Geschwindigkeitshügel) gefahren sind und dabei gerade zufällig einen Blick über das weite Land genossen:
Anja zu mir: „Holland ist ja ziemlich flach, ja!?“
Ich: „Ja, schon, die haben ja nun mal keine Berge…“
Anja: „Vielleicht bauen die ja deswegen diese ganzen Drempels, DAS sind die holländischen Berge!“

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