Heute geht es nach Hause. Meine Tour ist ja wie meistens nicht ganz so verlaufen, wie ich sie ursprünglich geplant habe. Das ist eigentlich immer so und das gefällt mir auch. Das ist ja auch einer der Vorteile einer Wohnmobilreise ohne Reservierungen. Man kann jederzeit seine Route und Ziele anpassen. Schon legendär ist der Wechsel bei einer gemeinsamen Tour 2013 mit Björn und Anja!
Damals wollten wir auch gemeinsam zum Gardasee fahren. Allerdings brach dann das Wetter völlig ein und wir planten um. Damals war es so, dass wir Donnerstags um 17 Uhr noch davon ausgingen, dass wir zum Gardasee fahren würden und um 18 Uhr war dann plötzlich klar, dass es zum Plattensee geht!
Ein toller Urlaub übrigens, wenngleich ich sicherlich der einzige Wohnmobilist am Plattensee war, der einen Gardasee-Reiseführer dabei hatte 😀
Auch heute ist das Wetter der Grund für meine Planänderung. Nicht nur, dass ich zwei Tage früher abreise, ich hatte mir ursprünglich auch überlegt, dass ich nach der Hinreise über die Schweiz und durch den Gotthardtunnel, die Rückreise durch Österreich und über den Reschenpass fahre. Das lasse ich lieber sein. Teil des gesamteuropäischen Wetterumschwungs ist nämlich leider auch, dass für den Reschenpass Schnee gemeldet ist!
Und eine Tour mit Sommerreifen über den frisch eingeschneiten Reschenpass ist meiner Meinung nach pure Dummheit. Also will ich auch zurück über die Schweiz und wieder durch den sicheren Tunnel fahren.
Um 9:30 Uhr starte ich und fahre diesmal direkt auf die Autobahn. Keine Umwege mehr.
Und die Autobahn ist auch herrlich frei. Ich komme gut durch und als ich am Kreuz Mailand Ost wieder durch die Maut-Barriere fahre, muss ich mich doch wundern.
Warum kostet die Strecke Mailand Ost bis Peschiera del Garda 13,50€ und die Strecke Peschiera del Garda – Mailand Ost 13,70€? Die 20 Cent sind mir zwar streng genommen egal, es amüsiert mich nur.
Weiter geht es auf die Schweiz zu und durch die herrlichen Bergwelten der Schweiz. ‚
Am Gotthardtunnel rolle ich ebenfalls glatt durch, kein Stau, nix. Und so beschließe ich einfach weiter zu fahren. Eigentlich wollte ich kurz hinter der Grenze zu Deutschland eine Zwischenübernachtung einlegen. Aber es regnet wie schon nahezu die ganze Fahrt hindurch ohnehin und ich bin fit und ausgeruht. Auch in Deutschland läuft der Verkehr gut. Und obwohl meine Autobahngeschwindigkeit immer bei navi-gemessenen 100 km/h liegt, komme ich nach 952 Kilometern in nur 11,5 Stunden Fahrzeit wieder zuhause an.
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Fazit:
Mein letzter Besuch der oberitalienischen Seen ist 10 Jahre her, mein letzter Urlaub in Italien war im Jahr 2015, damals ging es in die Toskana. Es ist, wie es immer war. Italien bietet ein ganz besonderes Urlaubsfeeling! Warum, das kann ich gar nicht erklären. Vielleicht liegt es an meiner Generation, für die schon in Kindertagen Italien ein besonderes Urlaubsland war. Auf jeden Fall fahre ich aber gerne immer mal wieder nach Italien!
Stets wurde ich freundlich und hilfsbereit empfangen, auch wenn ich auch in Italien natürlich mal wieder bis auf „Guten Tag“, „Auf Wiedersehen“, „Bitte“ und „Danke“ keinerlei Sprachkenntnisse zu bieten hatte. Ich habe mich dafür stets mit eigener Freundlichkeit und Höflichkeit bedankt.
Die oberitalienischen Seen als Region sind besonders jetzt in der Vorsaison bzw. zum Start der Reisesaison traumhaft schön und nicht überlaufen.
Orte wie Peschiera del Garda wären mir in der Hauptsaison sicherlich zu voll. Auch Highlights am Lago Maggiore wie Baveno oder Verbania würde ich persönlich in den Sommerferien eher meiden. Aber das liegt ja nur eine meinen persönlichen Wünschen. Da ich nicht auf die Ferien angewiesen bin, kann ich das auch leicht umsetzen.
Die ACSI-Karte wurde, wie bisher auf allen Reisen der letzten 10 Jahre, anstandslos auf allen Plätzen akzeptiert!! Ich bin weiterhin begeisterter Nutzer dieser Sparmöglichkeit und das, obwohl ich ja als Alleinreisender sogar eine Person „verschenke“, die ansonsten im Pauschalpreis des ACSI Campingcardtarifs enthalten wäre.
Wenn ihr mehr dazu wissen möchtet, Björn hat in seiner Rezension zur Campingcard, die er jedes Jahr anpasst, eigentlich recht beschrieben, wie die ACSI Karte funktioniert und warum sie gerade für Rundreisen bzw. Urlauben auf dem Campingplatz in der Nebensaison so perfekt geeignet ist. Ihr findet seine Erläuterung hier.
Die Kombination aus Wohnmobil, Fahrrad und Kajak ist darüber hinaus besonders in einer solchen tollen Seenlandschaft wie den oberitalienischen Seen genial!
Manchmal hätte ich mir aber doch zusätzlich noch meinen 125er Roller gewünscht, denn in das Hinterland der Seen kommt man als gemütlicher Radfahrer aufgrund der extrem steilen Berge leider nicht mehr. Für den Roller brauche ich aber meinen Anhänger, der mir bei Reisen, auf denen ich jeden oder jeden zweiten Tag weiter reise und auch oft auf Stellplätzen stehe, zu lästig ist.
Eine Rollerbühne am Wohnmobil möchte ich dennoch nicht nachrüsten, weil ich dadurch zwangsläufig in den Bereich der über 3,5 Tonnen-Wohnmobile gelangen würde. Und das möchte ich nicht. Und man muss ja auch nicht immer absolut alles mitnehmen. Ich denke, ich habe schon genug dabei 🙂
Wer also -besonders in der Vor- und Nachsaison- noch ein Ziel für eine tolle Rundreise mit Wohnmobil oder Wohnwagen sucht, dem kann ich die oberitalienischen Seen nur ans Herz legen.