Heute ist es soweit, Bella Italia, wir kommen!
Bei dem Wetter kann man eigentlich nur abhauen.
Zwar zeigt der Wettebericht für ganz Europa trübe Aussichten über Ostern, aber die Chance südlich der Alpen besseres Wetter anzutreffen, dürfte deutlich höher liegen, als nördlich davon.
Lassen wir uns doch einfach mal überraschen…

         
Bei dem Wetter kann man doch nur abhauen, oder?                  *tropf, tropf, tropf*

Die restlichen Ladetätigkeiten und Packaktivitäten in der Wohnung werden von Minki und Dori wie immer neugierig beobachtet, aber so ganz trauen beide Katzen dem Braten diesmal nicht und sie sind schlichtweg nervös.
Mag daran liegen, dass Katzen mit ihrem feinen Gespür merken, dass etwas für sie „in der Luft liegt“ und sie ahnen bereits, dass wir grundsätzlich etwas mit ihnen vorhaben.
Es kann aber auch daran liegen, dass wir beiden Katzen schon das Reisegeschirr angelegt haben 😉
Immerhin wollen wir auf der ersten gemeinsamen Reise kein Risiko eingehen und werden zunächst die Katzen im Wohnmobil an die Leine nehmen.
Als wir die beiden dann zum Schluss aller Vorbereitungen in die Katzenbox verfrachten (hihi, die denken bestimmt, es geht zum Tierarzt…), ist natürlich das Geschrei groß.
Aber da darf man nicht zimperlich sein!
Schnell noch die Haustür abschließen, den Blumen auf Wiedersehen sagen (irgendwas lässt man schliesslich immer zurück) und dann nichts wie runter zum Wohnmobil!

Gegen 10:20 Uhr geht es dann los, ich will gerade auf dem Fahrerthron Platz nehmen, da zwängt sich Anja beim Einstieg an mir vorbei und degradiert mich zu meiner vollkommenen Schmach mit einem kecken Spruch auf den Beifahrersitz. *Grummel*

              
Pech gehabt! Da war ich nur noch Beifahrer             Anja hat sich einfach meinen Platz geschnappt  😉

Ach was, ich bin nicht wirklich traurig drum. So kann ich doch den ersten Teil der Tour entspannen und mich zurück lehnen, ich bin eh noch etwas müde.
Außerdem kann ich so die Katzen im Griff haben, falls doch etwas unvorhergesehenes passiert.
Wir haben zwar beide Katzen für diese erste Premierentour mit einer 6- Meter langen Leine ausgerüstet und das andere Ende am metallenen Tischbein der Sitzgruppe befestigt, aber man weiß ja nie ob die sich nicht irgendwo verheddern oder uns auf die Sitze springen, sobald der Motor startet.
Und das wird jetzt spannend! Zunächst lassen wir die beiden Fellnasen aus der Transporttasche und ermöglichen ihnen erstmal einen kurzen Rundumblick über das „neue Heim“.
Wir haben natürlich vorgesorgt. Von zuhause haben wir ein Klappenkatzenklo in der hinteren Ecke hingestellt, dafür den zweiten Tisch abgebaut und in den heimischen Keller verfrachtet.
Darüber hinaus haben wir ein Kratzbrett, ein Kratzrolli (keine Ahnung, wie man das Ding nennt), einige Spielmäuse und natürlich die „Futtermatte“, wo wir das Futter in einer Schale drauf servieren und die Katzen für gewöhnlich gedenken es auch dort einzunehmen. Mal sehen, ob sie die Dinge „wieder erkennen“…

         
Blick in „unser“ Wohnmobil                                                      Die erste Erkundungstour

Dori ist natürlich sehr verängstigt, miaut herum und sucht sofort den Kontakt zur „Leitkatze“ Minki. Die scheint nicht besorgt zu sein. Im Gegenteil, sie mustert erstmal alle Ecken und schnüffelt hier und dort ganz gespannt dran rum.
Die werden sich gleich wundern! Viel Eingewöhnungszeit geben wir den beiden nicht, wir wollen los und da müssen die einfach durch.
Kaum haben wir die Startcheckliste abgeschlossen und Anja hat den Schlüssel das erste Mal für diese Reise herum gedreht, geht es unter lautstarkem Protest unserer beiden Katzen los.
Juchuuuu!!! Italien, wir kommmeeeeennnn!!!!

Auf der A 61 ist wenig los.
Anja lässt es ruhig angehen.
Sie überholt auf dem ganzen Stück von Kerpen bis Ludwigshafen genau 3 LKW an einer Steigung.
Mehr nicht.
Ist aber auch nicht schlimm, wir haben es ja nicht eilig.

Auch können wir bei einer ruhigen Fahrweise viel besser auf die Katzen achten.
Am Anfang haben sich noch beide lautstark beschwert.
War ja klar. Ungewohnte Umgebung, bewegende Bilder aus dem Fenster und so.
Auch schaukelt unser Wohnmobil in den Kurven und der für unsere Katzen sonst so vertraute und feste Boden wird plötzlich weich und schwammig und hat darüber hinaus noch die unangenehme Angewohnheit sich plötzlich genau in die Richtung zu bewegen, in die man gerade nicht laufen wollte 😉
Und so torkeln Minki und Dori wie betrunken über den bewegten Fußboden, wäre es nicht so gemein könnte man über den Anblick sogar fast laut lachen…

Mit Minki haben wir keine Bedenken, sie ist früher schon gern Auto gefahren (solange es nicht zum Tierarzt ging) und hat dabei (an der Leine selbstverständlich) aus dem Fenster geschaut.
So auch heute, sie sitzt auf dem Tisch in der Sitzgruppe und schaut aus dem Seitenfenster.
Oder sie kommt zu uns nach vorn und setzt sich auf meinen Schoß.
Minki schaut nun mal gern nach draußen und beobachtet dann während der Fahrt die vorbei fliegende Welt um sich herum.
OK, wirklich einverstanden ist sie nicht, dass wir nun unterwegs sind. Aber anders als Dori kann sie damit umgehen und erfreut sich wenigstens an der vorbei ziehenden Landschaft.
Dori kann damit nichts anfangen, für sie ist das ganze Stress pur und entsprechend lautstark miaut sie uns auch 100km später in der gleichen Lautstärke an, wie auf dem ersten Meter.
Sie ist total hyperaktiv, hibbelig und schaut sich mit großen Augen um, dabei steht ihr die Panik ins Gesicht geschrieben, sie tut mir leid!

Als ob sie sagen wolle: „Nein, oh nein, wo ich nur? Das kann doch alles nicht war sein!“
Manchmal ist es komisch, aber ohne wirklich zu wissen, was unsere Katzen sprechen, können wir doch „verstehen“, was sie eigentlich sagen wollen.

Irgendwann ist Dori dann doch unter dem Tisch der Sitzgruppe verschwunden, dort hatten wir mit dem Bodenteil des heimischen Kratzbaumes und einer Decke eine provisorische Höhle gebaut.
Sie ist still.
Ein paar Mal schaue ich noch nach ihr, dann aber lasse ich sie dort in Ruhe.
Sie hat sich in eine Ecke gekauert und versucht das beste aus der Situation zu machen.
Sie tut mir wirklich leid. Sie wäre sicherlich viel lieber zuhause geblieben.

Wir sehen Dori den Rest der heutigen Fahrt nicht mehr. Sie bleibt unter dem Tisch.
Hin und wieder schaut zwar mal das Köpfchen unter dem Tisch hervor und dann sucht sie den Kontakt zu Minki, mauzt sie förmlich herbei, bis Minki vom Tisch herunter schaut.
Dann gibt es von Dori kurz einen Nasenstupser und dann verschwindet sie wieder.
Merkwürdiges Ritual.
Minki hingegen schaut nicht die ganze Zeit aus dem Fenster. Immer wieder schaut sich sich auch im Wohnmobil um.
Ich habe eigentlich ständig die Leine in der Hand und halte die Leine notfalls kurz, damit Minki nicht nach vorn zu Anja hüpft.
Aber eine neugierige Katze und eine böse Leine passen nunmal nicht zusammen, Minki gibt erst Ruh, als sie ein wenig auf meinem Schoß sitzen darf und dabei ihre Krallen in mein Knie hauen kann… *aua*!

         
Und während Minki neugierig aus dem Fenster schaut…             …versteckt sich Dori lieber unter dem Tisch

         
unterwegs auf der A 61                                                        Na toll, guckt aus dem Fenster und haut die Krallen in mein Knie

Die erste Pause mit Fahrerwechsel machen wir gute 250km von zuhause entfernt zur Mittagszeit auf einem Rastplatz an der Autobahn.
Die bordeigene Küche versorgt uns mit Frikadellchen und Cola.
Auch schauen wir mal besser nach Dori, diese sitzt aber nach wie vor unter dem Tisch und bewegt sich keinen Zentimeter. Minki hingegen nutzt die Pause, um sich erneut im Wohnmobil umzuschauen.
Dabei muss ich natürlich hinter ihr her, denn beide Katzen sind ja noch immer angeleint und durch den Streifzug im Wohnmobil verheddert sich Minki am Tischbein.
Aber immerhin findet sie sofort das Katzenklo, das sind schon mal gute Aussichten…

Die Pause mit Fahrerwechsel war übrigens genau rechtzeitig, der Verkehr wird bei unserer Weiterfahrt dichter und es fängt an zu regnen.
Nun kann sich Anja um die Katzen kümmern und ich mich mit dem Verkehr herum schlagen 😉
Zum Glück gibt der Regen nur ein kurzes Gastspiel, einige Kilometer später ist es wieder trocken.

         
Erste Pause…                                                                         …endlich gibt es Mittagessen!

         
Danach fahre ich: Das Wetter wird mal schlechter…                  …dann sogar richtig mies…

         
…aber dann auch wieder besser.                                           Nanu, ein Routemaster-Bus aus London auf unserer Autobahn?

Das erste Ziel für heute soll Freiburg werden.
Denn vor dem Schritt über die Grenze wollen wir ein letztes Mal auf vertrautem Boden schlafen.
Ist sowieso schon eine Premiere für uns.
Denn in Freiburg fahren wir ausnahmsweise mal nicht einen wie von uns sonst traditionell verwendeten Campingplatz an, wir fahren stattdessen auf einen Wohnmobilstellplatz!
Genauer handelt es sich um den Platz in der Bissierstraße.
Die Info zu diesem Platz haben wir wie immer aus dem Wohnmobilforum bekommen, der Platz befindet sich dort selbstverständlich auch in der foreneigenen Datenbank.
(Weitere Hinweise zu diesem Stellplatz bzw. ein weiterführender Link kann aus den Reiselinks im Fazit entnommen werden)

Den Platz finden wir dank genauer Navigation recht schnell und ohne uns zu verfahren.
Nach unserer Ankunft werden wir in einem kleinen Holzhäuschen von einer sehr netten Dame empfangen.
Hier bekommen wir alle Infos zum Platz, so müssen wir zum Beispiel an einem Parkscheinautomaten an der Einfahrt einen Parkschein ziehen. Neben der Tagespauschale, für 24 Stunden werden 6,- € fällig, gibt es auch Kurzzeitparken, was für Tagesbesucher interessant sein dürfte.
Zusätzlich dürfen wir uns gegen ein weiteres kleines Entgelt von 2,- € auch an das lokale Stromnetz mit anklemmen, das ordnungsgemäße Entrichten des Stromobolus wird auf dem Parkschein vermerkt.

         
Wir passieren die Stadtgrenze zu Freiburg…                             …und erreichen den Stellplatz in der Bissierstraße

         
hier gibt´s ne Menge Platz für Womos…                                   …und auch für uns findet sich ein nettes Plätzchen

Ja und dann bekommen wir sogar einen kostenlosen Stadtführer und einen Innenstadtplan geschenkt.
Und das finden wir mal richtig super!
Auch ist das Personal hier auf dem Stellplatz wirklich sehr nett und geduldig, denn obwohl sie bereits einem anderen Camperpärchen vor mir den Weg in die Stadt freundlich und hilfsbereit erklärt hat (und dies sicherlich auch schon hunderte Male zuvor getan hat) bekomme auch ich höflich und freundlich zum einhundertundersten Mal den Weg in die Stadt genau erklärt.
Zuerst sind wir jedoch unschlüssig, ob wir noch in die Stadt gehen sollen, immerhin ist es schon halb 6 durch.
Aber auch, weil die nette Dame hier am Stellplatz die Vorzüge der Innenstadt so nett angepriesen hat, entscheiden wir uns nach einer kurzen Beratung im Wohnmobil doch noch die dicke Jacke anzuziehen und der Innenstadt von Freiburg einen Besuch abzustatten.

Aber als erstes gibt es mal Abendbrot für die beiden Mauzen.
Wir servieren das Leibgericht der beiden, es gibt Thunfisch aus der Dose in eigenem Saft mit viel Flüssigkeit.
Beide springen eigentlich sofort auf den Geruch des frischen Thunfisches an, kommen angelaufen und erfreuen sich an ihrer Leibspeise.
Na also, wenn sich die beiden nicht vom Fressen abhalten lassen, dann kann der Stress ja gar nicht so schlimm gewesen sein. Das beruhigt.

Ich denk mal die erste Etappe haben wir vier ganz gut gemeistert und wir können beruhigt zu einer kleinen Stadtrunde aufbrechen.
Die Katzen bleiben dabei natürlich im Wohnmobil.
Wir sind auch unschlüssig, ob wir sie von der Leine losmachen sollen, da wir aber noch unsicher sind, lassen wir die lange Leine lieber dran und haben so selbst wenn sie einen Ausgang finden sollten die Gewissheit, dass sie nicht abhauen können.

Nach dem Fressen wird dann von beiden ausgiebig das Wohnmobil erkundet.
Auch Dori findet sofort den Weg zum Katzenklo und erledigt ihr Geschäft, das ist ein weiteres positives Zeichen, wie wir finden.
Danach springen die beiden vom Polster auf den Tisch, in den Alkoven und nach vorn in die Fahrerkabine.
Minki hat sich auch gleich den besten Platz gesichert.
Denn genau wie zuhause sitzt sie gern in meinem Fernsehsessel und hat wohl nun den Eindruck, dass der Fahrerplatz vorn der neue Fernsehsessel sein könnte.
Für Minki mag das stimmen, denn von hier aus hat man immerhin einen sehr guten Überblick über das Geschehen.

Dori ist dagegen noch unschlüssig, schaut zuerst in alle Ecken und Ritzen, bis sie sich unter neuerlichem Protestmiaue unter den Tisch verkriecht.
Na sollen sie beide mal in Ruhe ohne uns schauen, wir gehen jetzt eine Runde in die Innenstadt spazieren.

         
Minki testet gleich die verschiedenen Kuschelplätze an              Dori hingegen schaut noch unsicher, was sie wohl denkt?

Die Abendluft und die Bewegung tut gut, immerhin sind wir ja ein ganzes Stück gefahren heute.
Und mit den Katzen, nach denen man ja doch immer wieder schaut, war das Fahren nicht leichter.
Aber jetzt spazieren wir erstmal durch einen kleinen Park und folgen der Wegbeschreibung der netten Dame vom Stellplatz in Richtung Innenstadt.
Und so führt der Weg vorbei an einer überdimensionalen Versorgungsstation, bis wir final ein paar Bahngleise erreichen.
Wir überlegen kurz, ob wir für ein paar Stationen die Straßenbahn nehmen sollen, aber nach der heutigen Tour und dem ganzen Tag im Sitzen ist Bewegung nicht verkehrt und so laufen wir nun immer parallel zu den Bahnschienen.
Eine kleine Herausforderung stellt dann die Überquerung der Bahngleise dar. Denn hier, mitten durch Freiburg, läuft natürlich die Hauptverkehrsache der Bahnstrecke Karlsruhe – Basel (-Schweiz und Italien), die beinahe schon wie eine natürlich Barriere nun überwunden werden muss.
Mühsam schleppen wir unsere müden Knochen den Berg hinauf, werden aber dafür wenigstens mit einem tollen Ausblick von oben belohnt.

         
Durch den Park bis zu den Schienen…                                      …und dann immer an den Schienen entlang

         
Die Bahnüberführung rauf…                                                    …und hinten wieder runter in die Innenstadt!

Nachdem wir die Überführung auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinab gestiegen sind, stehen wir auch schon fast mitten im Zentrum der Stadt.
Als erstes steigt mir ein lieblicher Duft von frischem Fleischkäse in die Nase!
Mjam! Wir folgen dem Geruch und stehen kurz darauf vor der „Oberen Metzgerei Franz Winterhalter“, der Fleischkäse thront dabei in der Auslage.
Da wir heute noch nichts nennenswertes verspeist haben, holen wir uns hier gleich mal eine leckere Fleischkäsesemmel für mich und ein Spießbratenbrötchen für Anja.
Kauend und schmatzend geht es nun weiter in die Stadt.
Freiburg ist wirklich urig und ein wenig sind wir schon jetzt betrübt, dass wir hier nicht noch mehr Zeit verbringen können.
Die Art und Bau der Häuser, die Architektur mit ihren kleinen verwinkelten Gassen und Strässchen, aber auch lecker klingende Speisekarten an so manchem Restaurant mit baden-württembergischen Spezialitäten wie Spätzle, Braten und Co. locken uns schon jetzt für einen weiteren Besuch.
Immerhin ist Freiburg und der umgebende Schwarzwald auch eine tolle Urlaubsregion und da ich bislang noch nie die Schwarzwaldklinik im Glottertal besucht habe und man auf der Schwarzwaldhochstraße sehr schön durch die Natur reisen kann, beschließen wir hier und heute den Schwarzwald mit Freiburg irgendwann einmal für eine eigene kleine Reise anzusteuern.

         
Mjam! Fleischkäsebrötchen zum Abendbrot                              von dieser leckeren Metzgerei

Während unseres Spaziergangs sehen wir noch ein paar „Sehenswürdigkeiten“ von Freiburg, da wäre zum Beispiel das Martinstor aus dem Jahre 1202 (der älteste Torturm der Stadt), der Münsterplatz, der Augustinerplatz und natürlich das christliche Wahrzeichen der Stadt, das Freiburger Münster. Diese Stadtkirche ist streng genommen (so verrät es der Reiseführer) sogar schon seit 1827 eine Kathedrale, denn seit 1827 ist Freiburg auch Bischofssitz.
Aber „Freiburger Münster“ scheint wohl populärer zu sein und so hält sich die Bezeichnung offenbar erfolgreich bis heute.
Wir besichtigen das Münster kurz von innen, leider können wir den Treppenaufgang zum Glockenturm nicht benutzen, weil der schon geschlossen ist.
Schade!
Ein Blick von oben über die Stadt wäre sicherlich was ganz tolles gewesen.
Naja, beim nächsten Mal.

         
Unterwegs durch Freiburg, hier zum Martinsturm                       mit Uhr

         
wir stromern durch die Gassen…                                             nanu, eine Kaffeetasse als Mosaik?

         
das sieht auch nett aus!                                                         von hier aus spazieren wir zum Münsterplatz

          
Dort finden wir auch das Rathaus von Freiburg                          Ist wirklich hübsch mit den ganzen Lichtern und so.

Nach dem herzhaften Fleischkäsebrötchen von vorhin bekomme ich Lust auf etwas süßes!
Idealerweise liegt der Lollipop Süßigkeitenladen gleich auf unserem Weg.
Wir mischen uns eine bunte Tüte mit allerlei leckeren Sachen, damit wir auch für unterwegs und die kommenden Tage noch was zum schnubbeln haben.
Unterwegs können wir dann aber doch nicht der Versuchung widerstehen und holen uns die ersten Lakritzschnecken aus der Tüte.
Leider ist das Geschmackserlebnis mehr wie enttäuschend, denn viele der Süßigkeiten, sind offenbar schon etwas älter.
Die Lakritzen sind hart, beinahe wie Kohlen, das Weingummi ist überhaupt nicht gummig, sondern eher kiesig und spröde. Lecker geht anders!
Naja, wenn das die einzige Enttäuschung an diesem Tag sein wird, dann soll es mir Recht sein.
Wir kaufen noch ein paar Brötchen, dann geht es allmählich zurück in Richtung Stellplatz.

Zu lesen finde ich dann auch noch etwas, genauer entdecke ich die aktuelle Ausgabe der proMobil an einem kleinen Zeitungskiosk.
Eines der Themen: „Was taugt ein Wohnmobil für 1.000,- € ?“
Ich muss schmunzeln…
Ob man wohl inzwischen in der Redaktion der Zeitschrift „ProMobil“ gemerkt hat, dass man nicht immer nur die schönsten, neuesten und teuersten Wohnmobile testen kann?
Obwohl 1.000,- € ist natürlich nicht viel.
3.000,- € muss man mindestens investieren, ist meine Meinung, aber schauen wir nachher mal, was die „Kollegen“ von der proMobil da für ein tolles Experiment ausprobieren, ein Mitsubishi L 300 als Basisfahrzeug lässt schon mal tief blicken…

Der Weg zurück zum Stellplatz ist einfach.
Nicht zuletzt dadurch, dass wir uns den langen Anlauf auf die Brücke sparen!
Vom Bahnsteig 1 des Freiburger Bahnhofs gibt es nämlich eine Rolltreppe direkt zur Bahnhaltestelle auf der Brückenspitze.
Perfekt!
Der letzte Rest des Weges durch den Park legen wir auch schnell zurück und so erreichen wir gegen kurz vor 8 wieder das Wohnmobil.

         
So spazieren wir noch ein wenig durch die Stadt                        und die hell erleuchteten Gassen

         
Dank Rolltreppe schon oben! Über dem Bahnhof…                  …hat ja auch einen gewissen Charme so ein Bahnhof im Dunkel

Als wir zurück kommen, liegen beide Katzen im Alkoven und gucken neugierig zu uns herab.
Offenbar hat man sich im Wohnmobil genauestens umgeschaut (einige Spuren deuten unmissverständlich darauf hin) und den Alkoven als neue Katzenzentrale erkoren.
Minki liegt offen am Fußende im hinteren Teil vor dem Alkovenfenster, Dori am vorderen Ende des Alkoven auf der Decke.
Das war ja zu erwarten.
Mal sehen, ob die beiden nachher akzeptieren, dass wir auch noch im Alkoven schlafen wollen…

Als aller erstes probieren wir nun endlich mal den Satellitenempfang einzustellen und noch ein wenig TV zu schauen.
Fast ein Jahr haben wir nun das Wohnmobil und haben es dabei noch kein einziges Mal geschafft ein Bild auf den Fernseher zu zaubern, nur Schnee, „die dunkle Materie, oder „Krieg der weißen gegen die schwarzen Ameisen“ war bislang möglich.

Zuerst probiere ich es mit der fest installierten Antenne, das bringt allerdings nichts.
Der LNB ist analog und ich weiß nicht, ob unser digitaler Receiver damit arbeiten kann.
Wir haben im Receiver einige vorprogrammierte Sender eingespeichert, darunter auch Astra.
Die sind sicherlich digital.
Also packen wir die digitale Anlage aus und pappen per Saugfuß eine zweite Antenne neben die erste.
Nun wollen wir doch mal sehen, ob wir hiermit Empfang bekommen.
Anja bleibt am TV sitzen und sagt mir ständig Signalstärke und Qualität an.
Zunächst tut sich lange Zeit gar nichts.
Obwohl ich mich immer wieder an den anderen ausgerichteten Antennen orientiere (kann es sein, dass die flachen viereckigen Antennen einen komplett anderen Anstellwinkel haben, wie die Parabolantennen?), bekommen wir einfach kein besseres Signal.

Dann aber klappt es ganz plötzlich doch.
Zuerst steigt lediglich das Satellitensignal von 74 auf 80%, deutet aber wenigstens schon mal die richtige Richtung.
Dann haben wir sogar Qualität:
40, 44, 34 % immer im Wechsel. Aber so recht will es mir nicht gelingen, der Bildschirm bleibt schwarz.
Neben uns fährt ein Wohnmobil eine vollautomatische SAT- Antenne aus.
Sie dreht sich ein paar Mal, richtet sich dann aus.
Na toll!
Ich stehe hier auf halb 8, mit einem Bein auf der Leiter, mit dem anderen Bein auf dem Fahrradträger. Dazu rupfe ich mit zittrigen Fingern stetig wenige Millimeter an der Antenne, während mir der Nieselregen in den Nacken nieselt.
Und der Herr neben mir hat drinnen wahrscheinlich nur auf 2 Knöpfe gedrückt…
*Grmpf*

Mir fallen die Worte unseres Wohnmobilvorbesitzers wieder ein:
Er hat gesagt, dass er sich vom Verkaufserlös des alten Wohnmobils (also unser Wohni) auch so eine vollautomatische SAT-Antenne kaufen werde.
Eine SAT- Antenne zum Gegenwert eines ganzes Wohnmobils.
Wahnsinn!
Damit können wir definitiv nicht mithalten.

Anstelle mich nun vom Neid übermannen zu lassen versuche ich stattdessen meine Antenne genau so auszurichten, wie sich die automatische Antenne ausgerichtet hat.

Und während ich so im Gedanken über den Gegenwert einer Sat- Antenne sinniere ruft Anja plötzlich von drinnen: „Wir haben Bild!!!!
Mit nur 25% Stärke, aber das Bild auf RTL ist trotzdem klar und gut!!!“

Na also! Geht doch!
Da haben wir final doch wirklich noch den richtigen Satelliten gefunden und freuen uns nun über RTL, Vox, RTL2 und Super-RTL. Für ZDF oder Pro 7 reicht es dann doch nicht, aber das macht auch nichts.

Und so sitzen wir bei vertrauten Fernsehklängen im Wohnnmobil.
Ich tippe am Reisebericht, Anja schaut TV, Minki erkundet weiter das Wohnmobil und Dori versteckt sich wieder unter meinem Kissen.
Die Aussichten sind somit nicht die schlechtesten…

Zusammen überlegen Anja und ich dann, dass wir uns in Freiburg richtig wohl gefühlt haben, es ist wirklich schade, dass wir morgen schon weiter fahren,
Freiburg ist wirklich eine tolle Stadt.
Und für Reisemobile aus dem Rheinland, Köln, Düren, Aachen oder dem Ruhrgebiet ist der Platz für die Zwischenübernachtung auf dem Weg nach Italien wirklich ideal.
In der Schweiz scheint es nicht so viele Stellplätze zu geben (zumindest was die Vorrecherche ergeben hat) und auf einer Autobahnraststätte irgendwo in den Schweizer Bergen werden wir mit Sicherheit nicht übernachten.

Der Platz hier in Freiburg ist dagegen nicht teuer, liegt einerseits dicht genug an der Autobahn, um schnell abfahren zu können ohne übermäßig über Land zu fahren und ist andererseits auch nicht zu weit weg vom Stadtkern, um dort einen schönen Spaziergang am Abend zu unternehmen.

Einzig die nahe Güterzuglinie der Eisenbahn kann den leichten Schläfer eventuell stören.

Zitat des Tages (Anja zu mir kurz vor Abfahrt, ich sitze zunächst auf dem Fahrersitz…):
„Na mein kleiner König der Landstraße, heute bist du mal die Königin…“

KM- Stand bei Abfahrt: 179.456
KM- Stand bei Ankunft: 179.901
gefahrene Kilometer: 445

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