Die Nacht war noch recht stürmisch und einige Male hatte ich noch Sorgen, ob die Schüssel wirklich auf dem Dach pappen bleibt.
Irgendwann aber bin ich in einen tiefen und vor allem sehr erholsamen Schlaf gefallen.
Ich bin so richtig kuschelig aufgewacht und könnte eigentlich den ganzen Tag im Bett bleiben.
Heute steht eigentlich Pisa und Lucca auf dem Programm.
Aber wenn es nach mir geht, dann würde ich am liebsten wirklich im Bett bleiben und heute mal einen Gang runter schalten und einen Tag Pause einlegen.

Anja quetscht sich an mir vorbei, steht als erstes auf und schaltet sich den Fernseher an.
Der Sturm hat offenbar nichts mehr ausgerichtet, denn der Fernseher nebst SAT- Anlage liefert noch immer ein absolut klares Bild, sodass Anja ein paar Folgen GZSZ der vergangenen Woche auf RTL gucken kann.
Ich bleibe derweil im Bett liegen und drehe mich einfach nochmal um.
Minki und Dori freuen sich hingegen über den neu gewonnenen Platz im noch warmen Alkoven und kuscheln sich auf Anjas Decke.
Wirklich, das Bett ist heute noch viel kuscheliger, als zuvor.

Auch Anja hat offenbar auch Gefallen daran gefunden heute mal nichts zu tun und so entscheiden wir uns nach kurzer Beredung das für heute vorgenommene Programm einfach sausen zu lassen!
Der Platz ist zu schön, als das wir diesen schon verlassen wollen.
Auch wenn die Serviceräume entgegen der Bemerkung im Campingführer nicht beheizt sind.

Ist vielleicht gar nicht mal so verkehrt.
Einen Tag Pause, einen Tag mal nichts tun, kein strammes Besichtigungsprogramm.
OK, wir haben schon was zu tun, wir werden den freien Tag nutzen, um mal wieder komplett im Wohnmobil zu putzen, aufzuräumen und unsere schmutzige Wäsche zu waschen.
So haben wir wieder frische Sachen und kommen nicht mit Bergen schmutziger Wäsche nach Hause.
Als erstes gehen wir aber mal ausgiebig duschen.
Warmes Wasser ist auch hier (wie schon auf allen italienischen Plätzen zuvor !) kostenlos und nicht begrenzt.
Es ist leider nur kein richtiges Duschvergnügen.
Das liegt daran, dass auch hier die Waschräume über offene Mauern zur Schattenseite verfügen.
Im Sommer sicherlich unverzichtbar, bei 11°C Außentemperatur für ein warmes Duschvergnügen aber eher hinderlich.
Da man die Duschkabine nicht komplett abschotten kann und darüber hinaus das Wasser nur zögerlich den Duschkopf verlässt und man sich so im wenigen warmen Wasser nicht schnell genug drehen kann, friert man während der Dusche ganz erheblich.
Entsprechend kurz ist die Duschdauer.
Auch Anja ist erstaunlich schnell fertig geworden und so sind wir gegen 11 Uhr fertig mit der Morgenwäsche.

Zurück am Wohnmobil sortieren wir die Wäsche nach hell und dunkel und erledigen so auf einen Schlag 2/3 unserer Schmutzwäsche.
Beim Preis des Wäschevergnügens muss ich allerdings schlucken, als ich in der Rezeption die entsprechende Wertmarke kaufen gehe.
3,50 € werden für einen Waschgang fällig.
Immerhin sind jeweils 2 Waschtabs dabei, das lindert dann wenigstens ein wenig den Schmerz.
Wir sind übrigens so frech, dass wir gleich beide Waschmaschinen belegen. 😉
Die Sachen müssen ja auch noch heute trocken werden!

          
Erster Gang über den Platz zur Morgenwäsche               Unser Servicehaus

         
Blick in die Waschräume der Damen                               Im Einsatz für transitfrei: Beide Maschinen von uns belegt 😉

Nachdem wir die Waschmaschinen geladen haben, machen wir einen kleinen Spaziergang zum campingplatzeigenen Mini- Markt.
Der hat von 9 bis 12 und von 17 bis 19 Uhr geöffnet.
Ich freue mich, denn ich bekomme hier tatsächlich die aktuelle Samstagsausgabe der BILD- Zeitung. Das macht den Campingurlaub erst perfekt!
Dazu kaufen wir noch 2 Brötchen, obwohl wir wissen, dass wir eigentlich das weiche Brot essen werden.
Die Brötchen hier schmecken einfach nach gar nichts.
Kein Wunder, die sind ja auch meistens wie das Brot ohne Salz gebacken.
Der Markt ist übrigens hervorragend ausgerüstet! Alles gibt es zu kaufen, was man unterwegs gebrauchen oder vielleicht vergessen haben könnte. Und die Preise sind auch human.
Und für Weinkenner bietet dieser Supermarkt sogar eine kleine aber feine Weinecke, wo man sicherlich den ein oder anderen Tropfen bekommen kann…

         
Alles da! Frischetheke…                                                    …Spielzeug für die kleinen…

         
…Haushaltswaren, Lebensmittel…                                     …und sogar eine kleine Weinecke gibt es!

Spät wird gefrühstückt, es ist mittlerweile kurz vor 12.
Auch dabei lassen wir uns richtig schön viel Zeit.
Abreisen können wir nun sowieso nicht mehr, um 11 Uhr muss man den Platz verlassen haben.
Mit den Brötchen haben wir übrigens Recht behalten.
Sie schmecken nach gar nichts.
Passt hervorragend zum Edamer- Käse, den wir die Tage im Supermarkt gekauft haben.
Der schmeckt nämlich auch nach nichts.
Beides in Kombination schmeckt auf meinem Frühstücksbrötchen wie ein Stück Pappe mit Papier belegt, was ich auch eindrucksvoll kund tue.
Anja muss lachen…

         
Zurück am Wohnmobil (hier mal unsere Parzelle)…            …wird erstmal lecker gefrühstückt!!  🙂

Nach dem Frühstück gehe ich abspülen, Anja räumt derweil das Wohnmobil auf.
Unterwegs komme ich mit einem deutschen Gespannfahrer aus Köln ins Gespräch.
Er hat gestern in Maritima de Cecina Pech gehabt.
Seine Frau und er waren nur kurz vom Auto weg, da wurde ihnen auf der langen baumbewachsenen Allee die Seitenscheibe eingeschlagen und die Handtasche nebst Navi geklaut.
Das ist Pech!
Also es bewahrheitet sich auch in der Nebensaison: Keine Wertsachen im Auto lassen, auch nicht bei „nur kurz mal in den Supermarkt“!!!
Er erzählt mir, was eine neue Seitenscheibe in Italien für einen 5er BMW kostet, da muss ich schlucken.

Zurück zu unseren Aktivitäten:
Die Bettwäsche kommt zum Lüften raus und auch der ganze angesammelte Dreck und Müll fliegt auch aus dem Wohnmobil in den nahestehenden Mülleimer.

Auch von unseren beiden Katzen gibt es was neues zu berichten.
Beide sind offenbar froh, dass wir heute mal nicht umher fahren.
Minki traut sich (an der Leine selbstverständlich) sogar bis auf die Trittstufe der Eingangstür und steckt ihre kleine Schnüffelnase in den noch immer frischen Wind.
Aber ganz nach draußen traut sie sich dann doch nicht.
Raus mag sie wohl nicht, noch nicht einmal mit einer Pfote.
Naja, vielleicht später.
Wir lassen die Türe vom Wohnmobil und alle Fenster komplett geöffnet, damit der frische Wind mal so richtig schön im Wohnmobil durchfliegen kann.
Nötig ist´s.

Auch gesaugt wird im Wohnmobil.
So ein Ausruhtag ist für eine Grundreinigung wirklich perfekt geeignet, es war die richtige Entscheidung mal einen Tag zu pausieren.

Die Wäsche ist nach einer guten Stunde fertig.
Wir hängen die Wäsche unter anderem an die von mir zwischen 2 Bäumen aufgehängte Wäscheleine auf.
Bei dem nach wie vor anhaltenden kräftigen Wind wird die hoffentlich bald trocken sein.
Maschinell betriebene Trockner haben wir leider nicht vorgefunden 🙁

         
Unsere Minki beim neuen Versuch die Welt zu entdecken     Großreinemachen! Alles raus und mal kräftig lüften!

         
Derweil trocknet die Wäsche im Frühlingswind                    Saugi im Einsatz…

Der Nachmittag plätschert vorbei...

Endlich geschafft! Alle Arbeiten erledigt.
Der Fernseher läuft, ich mache es mir beim Samstagsprogramm in der 2ten Sitzecke gemütlich.
Anja liest ein wenig im Reiseführer und schreibt weitere Reisegrüße auf ihre Postkarten.

Erst gegen frühen Abend machen wir uns auf, mal einen kleineren Spaziergang durch die Anlage zu unternehmen.
Wir brauchen noch etwas Margarine (unser Becher ist leer…) und wir wollen am campingplatzeigenen Restaurant mal die Preise checken.
Zu unserer großen Freude ist in den letzten Stunden mehr und mehr die Sonne raus gekommen und beschert uns so zumindest einen schönen sonnigen Nachmittag.

         
Spaziergang über die Anlage                                             Wieder an der Rezeption und beim Supermarkt

Auf dem Weg in Richtung Rezeption entdecken wir dann übrigens das zweite geöffnete Servicehaus, es ist im gleichen Haupthaus untergebracht, wie auch die Rezeption und der Mini- Markt.
Und hier erleben wir dann die totale Überraschung!
Diese Räume sind nämlich wirklich beheizt!
Sie sind zwar deutlich älter, als das unterhalb von unserem Platz gelegene Servicehaus, aber alles ist gut erhalten, gepflegt und sauber.
Beide sind wir uns einig, hier werden wir morgen früh duschen gehen!
Endlich nicht mehr frieren beim duschen, juchu!
Einzig die Waschbecken sorgen bei uns zunächst für ein wenig Verwirrung. Denn als wir uns nach dem Toilettengang die Hände waschen wollen, findet sich kein Wasserhahn!
Obwohl, ein Wasserhahn ist schon vorhanden, nur kein Regler, um das Wasser aus dem Hahn zu locken! ?:-/
Wir probieren es mit Hand davor halten (vielleicht ein Sensor oder so?), aber auch das hilft nicht.
Final entdecken wir dann aber komische Fusstaster am Boden vor dem Waschbecken.
Und siehe da, mit einem Tritt auf den Kontakt sprudelt auch das Wasser aus dem Hahn. Sachen gibts!

         
Auf dem Weg entdecken wir noch einen Waschraum           Blick in den Waschraum

         
Aha! Wasser kommt per Fusstaster                              Blick in die Duschen: Alt, aber sauber und vor allem: WARM!!

Nach dieser freudigen Entdeckung geht es weiter zum Restaurant Robin Hood.
Das Restaurant gehört streng genommen zur Ferienanlage Valle Gaia, hier kann man nämlich neben dem Campingurlaub auch kleine Apartments und Bungalows als Ferienhaus mieten.
Beide zusammen, also die Ferienanlage und der Campingplatz gehören zum gleichen „Dachverein“.

Die Preise des Robin Hood- Restaurants sind hoch, für uns zu hoch.
Es gibt zwar auch eine Möglichkeit die Speisen „außer Haus“ für etwa im Schnitt 2,- € weniger pro Gericht zu bekommen, aber wenn ich schon 8 €uro für ein Schnitzel bezahlen muss und hierin die Pommes oder der Salat noch nicht enthalten ist (pro Beilage weitere 2,50 €), dann ist mir das ganz einfach zu teuer.
Das Angebot ist, von der Speisenauswahl her, wohl auch eher auf das Gästeklientel der Ferienanlage gerichtet.
Aber auch wir haben noch eine Alternative, zum Campingplatz gehört noch eine Pizzastube, das PizzaGaia.
Wir überlegen, ob wir uns hier eine Pizza holen sollen, aber leider hat das PizzaGaia noch bis 19 Uhr geschlossen.
Pech gehabt.
Aber egal, wir haben eh nirgendwo die Preise gesehen, wer weiß, was die Pizza gekostet hätte.

Beide „Abendessenschmieden“ haben eben den Heimvorteil, denn die nächste Alternative in Cecina liegt locker 10km entfernt.
Da kann man durchaus etwas höhere Preise verlangen und ohne das Essen überhaupt probiert zu haben, ist es meist aus der bisherigen Erfahrung heraus schlechter, als bei einer Auswahl mehrerer konkurrierender Alternativen.

         
Wir spazieren weiter durch die fast menschenleere Ferienanlage und erreichen das Restaurant „Robin Hood“

         
Traumhafter Sonnenuntergang vor traumhafter Terrasse, nur leider wird die Terrasse nicht benutzt und drinnen ist auch zu teuer

Also machen wir uns unser Abendessen selber, dafür haben wir ja immerhin ein Wohnmobil und schleppen Notrationen an Dosenfutter und Konserven mit…
Es gibt eine Dose Linsensuppe und dazu das weiche Brot, wir sparen uns das Geld.
Wenn wir morgen in Pisa oder besser in Lucca unterwegs sind, dann schauen wir wieder, ob sich vielleicht eine Gelegenheit zu einem romantischen Abendessen bietet.

Nach dem Abendessen schnappe ich mir den Abwasch und mache mich auf den langen Weg zum beheizten Servicehaus.
Jetzt, mit der vollen Schüssel an Spül, ist die Berg- und Talwanderung bis zum Servicehaus eine kleine Herausforderung. Die echten 500 Meter werden zu gefühlten 2km, wenn man eine volle Schüssel mit schmutzigem Geschirr vor sich her tragen muss.
Aber wenigstens zieht es dort nicht und es ist warm.

Der Abend klingt aus, wie der Tag angefangen hat.
Mit Fernseh schauen.
Wie zu erwarten war, schaut Anja ihre Lieblinssendung DSDS auf RTL, ich tippe am Reisebericht.
Viel zu berichten gab es ja heute nicht.
Spannendes war auch nicht dabei, aber ich wollte trotzdem kurz davon berichten, dass wir heute einen Ausruhtag eingelegt haben.
Muss auch mal sein und war meiner Meinung nach dringend nötig.
So hat man mal Zeit die Seele baumeln zu lassen und die neu gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten oder eben ein paar Arbeiten am und im Wohnmobil durchzuführen und die Wäsche zu waschen.

Zeit haben wir genug, wir wollen gegen Mittwoch nächster Woche zuhause ankommen, so wird es eben Donnerstag.
Auch egal, wir haben es nicht so eilig.
Der Wetterbericht sagt sowieso für zuhause Temperaturen im Gefrierbereich für die Nacht vorher.
Warum soll man bei der Kälte zuhause in der Bude sitzen?
Und die 14,- € mehr für die zweite Nacht, die tun uns auch nicht weh.
Wir liegen finanziell bisher besser im Schnitt, als ich im Vorfeld berechnet habe.
Dies kommt sicherlich einerseits durch den konsequenten Einsatz der ACSI- CC- Karte wo nur möglich und die beiden bisherigen kostenlosen Übernachtungen auf den Stellplätzen.
Italien ist wirklich ein wunderbares Land, um es mit dem Wohnmobil auch für kleines Geld zu bereisen!

KM- Stand bei Abfahrt: 180.931
KM- Stand bei Ankunft: 180.931
gefahrene Kilometer: 0

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