Donnerstag, 7. Juni 2007 – Erster Urlaubstag auf der Nordseeinsel Fanö

Ein dringendes Bedürfnis macht mich wach. Ich drehe mich zwar noch ein paar Mal hin und her, aber es nützt nichts! Wenn die Natur nach etwas verlangt, kann sich auch der noch so faulste Schweinehund nicht dagegen stemmen.
Nun kommt die spannende Frage: Was tun? Das eigene Porta Potti bemühen?
Die Kapazität ist des mobilen Campingklos ist schließlich begrenzt und es soll ja eigentlich nur für den Notfall sein! Andererseits wenn ich jetzt aufstehe und zum Haupthaus gehe, dann bin ich auch wach. Denn nach einem Gewaltmarsch an der frischen Luft wird an Schlaf nicht mehr zu denken sein.
Also was tun?


 

Mein Körper trifft die Entscheidung. Im Rahmen des zu erwartenden geschäftlichen Volumens wird es das Haupthaus und so mache ich mich gleich auf den Weg dorthin. Nützt ja nichts, man muss das umgekehrt psychologisch sehen! Juchu! Ich bin heute schon früh wach, genieße den frischen Morgen nach einer erholsamen Nacht und hab damit richtig viel Energie für einen tollen Urlaubstag. Ja!
Was Anja und mir übrigens richtig gut gefällt ist das Radioprogramm in den Duschen und Toiletten! Klar, ein dänischer Sender, aber mit vergleichsweise wenig Laberei und viel guter Musik die dafür sorgt, dass die brüderlich geteilten Geräusche der naturellen Geschäftsvorgänge freundlich und diskret überdeckt werden!
Nur schade, dass es noch kein Geruchsradio gibt… 😉

Nachdem ich wieder am Wohnmobil ankomme fühle ich mich WIRKLICH fit und ausgeruht. Ganz ohne Selbstbetrug.
Wie ich vermutet habe, brauche ich mich nicht mehr ins Bett flaken und kann den Tag gleich starten. Anja bekommt mehr halb mit, dass ich mein Fahrrad startklar mache, um frische Brötchen zu holen. Das ist das einzige Manko, was uns zum Campingplatz Feldberg Family Camping bis jetzt einfällt. Es fehlt halt ein kleiner Shop. Aber der Supermarkt ist ja wirklich nur zwei Kurven weiter, da braucht es wirklich keinen zusätzlichen Campingshop hier auf dem Platz.

Es ist etwa halb 9, als ich mich auf zum Supermarkt mache.
Im Supermarkt kaufe ich die schon beinahe obligatorische Bild- Zeitung und dazu noch sieben herrlich frisch duftende Brötchen verschiedenster Sorten. Die Auswahl ist wirklich toll! Besonders die Blätterteigbrötchen werden später richtig gut schmecken!
Ich zahle für alles 32 DK für alles und mache mich mit dem Rad wieder auf den Weg zurück.

Früh am Morgen unterwegs zum Merko- Supermarkt auf Fanö

Nachdem ich den Campingplatz fast erreicht hab, höre ich ein recht gummiartiges Rubbeln von hinten! Nanu? Vielleicht habe ich den Reifen nicht richtig fest gemacht und nun hat er sich gelöst?
Ich stoppe mein Fahrrad und schaue nach. Das Ergebnis ist ärgerlich! Der Mantel reibt bei der Radumdrehung irgendwie am Rahmen, jedoch nicht dauerhaft, sondern nur an einer bestimmten Stelle.
„Gut, ich habe das gestern geflickt, das wird schon noch bis zum Campingplatz halten“ lobe ich selbstsicher meine gestrige Arbeit. Kühn trete ich also wieder in die Pedale und komme knapp bis zur letzten Kurve.
Dann wird das Rubbeln noch einmal kurz ganz laut und mit einem peppigen *SLAAAMM* verbaschiedet sich der Schlauch! Das ist mir auch noch nie passiert! Mir ist gerade der Schlauch am Fahrrad geplatzt!

Na toll! Zum Glück zählt zu unserer Ausrüstung im Wohnmobil auch ein Ersatzschlauch, sodass ich nicht umständlich erst einen suchen und teuer kaufen muss, aber für die Arbeit ist es schade! Hätte ich gestern schon gewusst, dass der Schlauch heute platzen wird, hätte ich ihn ja gleich gestern komplett getauscht. Nun werde ich also heute erneut das Fahrrad auf den Kopf stellen müssen. *grummel*
Aber erst nach dem Frühstück.
Ich schiebe mein Fahrrad. Von hier aus sind es nur ein paar Meter, der Eingang ist bereits hinter der Kurve in Sichtweite.
Just in diesem Moment kommt ein Radler entgegen und winkt. Den kenne ich doch! Es ist unser Nachbar mit seinem Hymer von gestern! Er hat den Knall bis auf den Campingplatz gehört meint er und sich schon gefragt, was das war. Ich zeige es ihm und er nickt anerkennend. „Respekt! So etwas hatten wir auch noch nicht“. Jaja. Zweifelhafte Ehre.
Wir wechseln noch ein paar Worte, dann strampelt er weiter um ebenfalls Brötchen im Merko zu holen.
Schon schön! Bis gestern kannten wir den Kollegen noch nicht und jetzt wechseln wir hier ein paar Worte und tun so, als würden wir uns schon seit Jahren aus der Nachbarschaft kennen.
Campen verbindet und ein gemeinsames Wohnmobilhobby sowieso!

In der inzwischen geöffneten Rezeption tausche ich noch schnell 20 DK in 10 x 2 DK Münzen fürs Duschen, damit die uns nicht wieder in einem ungünstigen Moment ausgehen. Wir Camper sind ja lernfähig. 😉
Dann berichte ich noch, dass wir gestern Abend die Parzelle gewechselt hätten. Der Chef nimmt es schmunzelnd zur Kenntnis, wie man eben Meldungen von Deutschen über Parzellenwechsel auf einem höchstens halb belegten dänischen Campingplatz eben entgegen nimmt. Mit dänisch- hyggeliger Gelassenheit eben.

Beim Wohnmobil angekommen entdecke ich einen Schlafbär mit dem Namen Anja. Oha!
Gibt’s ja nicht, dass sie sich in den Federn und mangels Mann neu gewonnenem Platz im Bette wälzt und ich hier allen Widrigkeiten zum Trotz den gefährlichen und beschwerlichen Weg voller Entbehrlichkeiten (ich musste das Rad bestimmt noch etwa 500 Meter unter der berühmt- berüchtigten sengenden dänischen Morgensonne schieben!) auf mich nehme.

Unser Frühstück fällt etwas weniger opulent aus, als ich es mir heute früh beim Gang zum Servicehaus noch vor meinem geistigen Auge noch gesehen habe. Aber ich habe einen Job und den will ich angehen! Mein Fahrrad muss wieder fahrtklar gemacht werden! Ist ja schließlich das einzige uns zur Verfügung stehende Fortbewegungsmittel, wenn wir nicht mit dem Wohnmobil über die Insel dieseln wollen!
Nachdem ich fix 3 Brötchen herunter geschlungen und die Bild nur schnell überflogen habe, mache ich mich gleich an die Demontage des Hinterrades. „Hast ja eh keine Ruhe“ seufzt Anja und richtet Zeitung wie Campingstuhl nach dem Sonnenlauf aus. Die hat es gut!

Ich hingegen knüppele übermotiviert die erst gestern angeknallten Schrauben des Hinterrades wieder lose.
Zu meiner Überraschung kann ich die Ursache nicht genau erkennen, warum der Schlauch geplatzt ist! Klar hatte ich vermutet, dass vielleicht der frische oder auch ein alter Flicken abgeplatzt sein könnte, diese sind aber in Ordnung.
Stattdessen haben wir ein riesiges Loch auf der anderen Seite des Schlauches an einer Stelle, an der sich weder im Schlauch noch im Mantel eine Ursache finden lässt. Komisch.
Sicher ist nur, dass das Loch zu groß zum Flicken ist. Also muss der Ersatzschlauch ran.
Der ist auch fix drin, doch dann fällt mir auf, dass der Schlauch ein Autoventil und kein normales Luftpumpenventil hat. Na Bravo!
Wie soll ich hier den Schlauch aufpumpen? Eine Luftpumpe mit Autoventil haben wir jedenfalls nicht dabei. Und bei der Abfahrt der Fähre bis hierauf den Platz habe ich auch nirgendwo eine Tankstelle gesehen. Gibt es überhaupt eine Tankstelle auf Fanö?

Ich entschließe mich mit dem demontierten Reifen (der Schlauch ist eingebaut) zur Rezeption zu fahren und dort nachzufragen. Wenn sie nicht eine Pumpe haben, dann vielleicht ein Campingnachbar. Ansonsten frage ich mich nach einer Tankstelle oder einem Autoservice durch. Irgendwo müssen ja auch die Fanöer Bürger ihre Autos auf Luft kontrollieren, ohne dafür die Insel verlassen zu müssen!
Vor meinem geistigen Auge aber sehe ich schon die „Rache des Schicksals“ für meine gehössige Freude darüber, dass unser Wohnmobil die Nachbarn beim Platzwechsel vollgestunken hat. Bei meinem Glück hat bestimmt nur der Campertrupp mit dem Lärm von gestern Abend eine Handpumpe mit Autoventil auf dem gesamten Campingplatz! Sinnigerweise liegt die Pumpe natürlich im neuen Geräteschuppen, den sie gestern Abend gebaut haben…
Aber ich habe echtes Glück!
An der Rezeption kann mir geholfen werden, der Besitzer und Platzmeister hat einen kleinen strombetriebenen Kompressor zur Verfügung, der sich in der Gerätescheune des Campingplatzes befindet. Er gibt mir ganz vertrauensvoll den Schlüssel hierfür und weist mich an, die Dinge ruhig allein zu erledigen.

Mit dem Fahrrad meiner Frau und meinem demontierten Hinterrad mache ich mich auf zur Gerätescheune. Der Kompressor dort funktioniert ganz gut, nur leider ist der Anschluss schon ein wenig ausgenudelt. Kaum schließe ich die Kapsel an den Schlauch an, entweicht auch schon die Luft. Ich presse mit dem Kompressor dagegen und bekomme so letztendlich so etwa 1,3 bar in den Reifen. Das ist zwar nicht mein sonst erstrebter Füllungsgrad für Fahrradreifen (lässt sich noch problemlos mit dem Daumen eindrücken), doch für heute soll es erst mal reichen.
Nachdem ich den Schlüssel und eine kleine Spende für die Kaffeekasse in Form von 5 DK in der Rezeption abgegeben habe, mache ich mich wieder an die Montage meines Hinterrades.

Um exakt 12hundert (das ist Militärsprache und heißt einfach nur 12 Uhr Mittag 😉 ) melde ich mit dem Fahrrad Einsatzbereitschaft und wir machen uns auf, die Insel per Velo zu erkunden.

Mein Fahrrad habe ich wieder repariert und melde Einsatzbereitschaft. 🙂

Bevor wir aber mit der Rundreise über die Insel beginnen, stoppen wir zunächst am Servicehaus, wo wir die sanitären Anlagen nochmal vor unserer Tour aufsuchen. Hierbei schieße ich auch gleich ein paar Fotos für euch, damit ihr euch ein Bild des Hauses machen könnt. Es ist nicht ganz so modern wie das Servicehaus 2 auf unserer Ebene im hinteren Teil. Aber es ist sauber und gepflegt und muss sich sicherlich nicht verstecken.

Bevor wir jetzt ins Städtchen radeln, statten wir noch schnell dem Kleintierzoo des Campingplatzes, bestehend aus ein paar Ziegen im Gatter, einen kurzen Besuch ab. Das ist auch schön gemacht hier!
Wer sich traut, darf übrigens auch über eine Stegleiter in den Käfig steigen und die Tiere streicheln. Nur Füttern ist natürlich verboten.

Kaum verlassen wir den Campingplatz, genießen wir ein weiteres Highlight der Insel! Die Radwege hier auf Fanö sind wunderbar ausgebaut! Das sind schon fast holländische Verhältnisse mit breiten Radwegen und Markierungen für die Fahrbahn.
Auf diesen Wegen kommen wir, ohne umständlich auf den PKW- Verkehr achten zu müssen, wunderbar vorwärts! Auf besten Wegen zieht es uns natürlich als erstes in die größte Siedlung hier auf Fanö, in das Städtchen Nordby. Der Weg ist nicht weit, man könnte ihn vom Feldberg Family Camping auch fast laufen. Mit dem Rad ist natürlich bequemer…

Die Radwege hier auf der Nordseeinsel Fanö sind hervorragend ausgebaut!

 

Nordby gefällt uns auf Anhieb! Es gibt sogar eine für eine so kleine Insel überraschende Fußgängerzone, woran sich allerdings niemand so recht zu halten scheint. Ein paar Autos fahren hier nämlich leider trotz der verbotenen Beschilderung einfach durch. Aber es sind nicht so viele, dass es ein Problem ist und vielleicht ist es um diese Uhrzeit vielleicht auch für Anlieferer erlaubt. Auch, wenn die Autos wenig geschäftlich aussehen. Aber es könnten ja auch Anwohner mit einer Erlaubnis sein. Naja.

Am ersten Geldautomaten der Stadt holen wir erst mal noch weitere 700 DK, damit wir uns auch die kommenden beiden Tage hier auf der Insel bewegen können! Aufs Geld gucken ist nämlich gar nicht so unser Ding und da wir uns entschieden haben, noch ein paar Tage mehr als nur die geplanten zwei Nächte hier zu bleiben, brauchen wir eben auch noch ein wenig Bargeld. Der Automat spuckt es aus, das passt.
Neben dem Geldautomaten gefällt uns das Dörfchen (oder ist es schon ein Städtchen?) so gut, dass wir gerne auch hiervon ein paar Eindrücke mit euch teilen:




Beim Metzger Christiansen stoppen wir ein weiteres Mal! Zu verlockend ist die Auslage, zu fein der Duft rund um seine Wurstschmiede! Man muss sich hier echt zusammenreißen, dass man nicht die halbe Auslage kauft! Für Veganer ist das hier wahrscheinlich so etwas wie die Hölle, aber besonders ich als Fleischgenießer bekomme hier leuchtende Augen!
Zur ersten Stärkung kaufe ich erst mal als wieder zwei von den leckeren Mettwürstchen, ich zahle für die Wurst 14,43 DK also umgerechnet etwa 2 €.
Geschmacklich ist diese weniger rauchig als die vom Edeka gestern. Müsste ich wählen, würde ich wahrscheinlich für mich selbst überraschend die vom Edeka nehmen. Aber wir sind ja noch ein paar Tage hier, vielleicht kann der Metzger Christiansen dafür etwas anderes besser, was wir noch kosten werden…


Wir fahren die Flaniermeile von Nordby noch ein Stückchen weiter entlang, biegen dann aber zum Tourist-Center ab. Hier besorgen wir uns erst mal weiteres Wurfmaterial in Form von Prospekten und Katalogen zu unserem Urlaubsort. Aus diesen lassen sich wunderbar Veranstaltungskalender und Aktionen der Woche entnehmen, auch ein paar Ferienhauskataloge für Ferienhäuser packen wir nicht. Vielleicht kommen wir ja mal mit dem Auto wieder oder geben die Kataloge im Verwandten- und Bekanntenkreis weiter.

Nach dem Besuch der Information stehen wir plötzlich und unvermittelt wieder am Hafen, wo wir gestern die Fähre verlassen haben. Oh! Die Entfernungen sind hier auf der Insel wirklich überschaubar, wir hatten den Hafen deutlich weiter die Straße durch vermutet!
Nun, macht ja nichts, als Belohnung für unseren Einsatz gönnen wir uns vom „Havenkiosk“ ein Eis dafür, dass wir gleich im Briefkasten nebenan die ersten vier Postarten auf die Reise nach Hause schicken. Wer sie sucht, hier im Havnekiosk ist übrigens auch die Post untergebracht!


Panoramabild vom Hafen (Fähranleger im Rücken) an der Uferpromenade entlang.

Vom Hafenkiosk aus geht es weiter. Wir fahren wieder in die Stadt hinein und wollen nun quasi auf der Rückseite der Stadt zum Strand fahren, um dann auf den Strand entlang und zurück zum Campingplatz fahren zu können. Das müsste dort so ungefähr passen von unserem geografischen Verständnis her, auch wenn der Weg nicht beschildert ist.
Am Ende der Straßen schließen sich die Dünen an und ein Feldweg führt offenbar zum Meer. Dieser ist auch anfangs mit dem Fahrrad gut befahrbar und so folgen wir dem vermeintlichen Weg zum Meer. Leider erweist sich unser Weg als kompletter Trugschluss! Irgendwann stehen wir mitten in der Pampa und können weder vor noch zurück.
Kann man sich auf einer Insel verfahren? Man kann! Wir haben es gerade geschafft!
Der Weg, auf dem wir kamen, ist praktisch nicht wirklich auszumachen. Nur in etwa grob die Richtung. Gleichzeitig können wir nur in der Ferne das Meer erahnen. Aber ob der Strand nun nah ist, oder nicht, das lässt sich nicht erkennen. Wo sind wir nur gelandet?!


Wir sehen in der Ferne ein paar Häuser und steuern darauf zu. Wir brauchen halt irgendwas zur Orientierung, was nicht nach Feld und Dünenhinterland ausschaut!
Und tatsächlich die Häuser könnten eine Siedlung sein! Frohen Mutes radeln wir darauf zu bis wir erkennen, dass wir am Rande eines Golfplatzes gelandet sind!
Na super!
Aber immerhin können wir uns anhand der im Touristbüro gratis mitgenommenen Karte nun orientieren und erkennen, dass wir ganz toll im Halbkreis durch die Dünen geirrt sind!
Hätte ich früher nie gedacht, dass man sich auf einer Insel verlaufen kann, ist es nun passiert. Komplett orientierungslos irgendwie instinktiv im Kreis gelaufen! Toller Instinkt!
Wir machen anhand der Karte die nächste Möglichkeit aus, wie wir wieder auf eine Straße oder wenigstens auf einen Feldweg kommen. Die einzige Möglichkeit ist aber von hier aus weiter querfeldein zu marschieren. Eine Art Trampelpfad, den wir kurz darauf entdecken, nehmen wir dankbar an. Hauptsache so wenig Natur wie möglich unnötig kaputt machen!
Dem Aussehen des Trampelpfades nach muss schon des Öfteren vor uns einer hier entlang gegangen sein. Denn der Weg wird breiter und schließlich erreichen wir einen Versorgungsweg für den Golfplatz hinter einem Zaun! Na also! Ein Zaun, den hat ja jemand aufgestellt! Ein deutliches Merkmal für Zivilisation! Magellan wäre bestimmt stolz auf uns! 😉
Auf unserer Seite des Zaunes wird der Trampelpfad dann auch wieder fester und wir können wieder vorsichtig mit dem Fahrrad fahren anstelle es mühsam zu schieben.

Nachdem wir wieder feste Straße unter den Rädern haben, steuern wir sofort einen kleinen uns noch unbekannten Sparmarkt an, der uns erstmal mit Getränken versorgt. Puh! Das war nötig! Die selbst mitgenommene Flasche Wasser war schon lange leer und so durch die Heide ein Fahrrad zu schieben, gegen knöchelhohes Gras und immer wieder sandige Abschnitte, das geht echt an die Reserven! Gierig werden Eistee, Cola und Wasser ausgeleert, bis die Sinne wiederkehren.

Jetzt heißt es nämlich erstmal herausfinden, wo wir überhaupt sind! Ist schon ein komisches Gefühl, wenn man eine knappe Stunde durch die Wildnis geirrt ist und dann plötzlich und unvermittelt wieder an einer unbekannten Straße auskommt! Da fühlt man sich erst mal wie ein Schiffbrüchiger oder verirrter Wüstensohn, der tagelang durch das Land gelaufen ist.
Kann man hier einfach einen Passanten fragen, er möge uns doch bitte anhand der Karte den aktuellen Standort zeigen? „Entschuldigung, wir kommen gerade da vorn aus dem Busch, können Sie uns anhand der Karte grad mal zeigen, wo wir eigentlich sind?“ klingt blöd und so lassen wir es auch, sondern orientieren wir uns an dem, was wir sehen.
Anhand des Sparmarktes, der nahe gelegenen Bushaltestelle und nicht zuletzt am Golfplatz können wir unseren Standort somit nach kurzer Zeit bestimmen. Wir sind wieder in Nordby! Zwar in einem Randbezirk, aber noch in Nordby. Unser ganzer Marsch war also komplett für die Katz. Na toll, wir haben wirklich einen unnötigen Halbkreis gedreht.
Egal, ein bisschen Abenteuer gehört wohl einfach dazu und so stehen wir wenigstens auf der Ausfallstraße nach Fanö Bad, wo sich ja auch der Strand anschließt.

Nachdem wir uns mittels der Getränke gestärkt haben, machen wir uns auf zum Strand.
An der Strandzufahrt entdecken wir kurz darauf eine saubere öffentliche Toilette, wo wir uns kurz frisch machen. Noch immer fühlen wir uns so, als seien wir tagelang durch den Busch geirrt!
Ganz klar, der Kohlenhydratspeicher leer! Der ebenfalls hier vorzufindenden Imbissbude erweisen wir im Anschluss an die Frischmachaktion daher spontan unsere Ehre.

Wir bestellen ein großes Eis für uns beide, dazu eine Rolle Mentos Lakritz für insgesamt 50 DK.
Preislich etwas teuer für drei Kugeln pro Eis, was uns aber kurz darauf einen offenen Mund beschert! Denn entweder hat die nette Dame meine „zwei“ falsch verstanden, oder ich habe doof bestellt. Denn „zwei“ bedeutet hier nicht drei, sondern „sechs“!

Aus einmal Erdbeer und einmal Banane wird ein Eishörnchen, welches eine halbe Kindergartengruppe mit der süßen, kalten Schleckerei problemlos versorgen könnte! Daran dürften sich unsere Eisdielen gerne mal ein Beispiel dran nehmen!


Nachdem wir unserem müden Hintern nun eine kleine Eispause gegönnt haben, geht es nun mit dem Fahrrad weiter am Strand entlang Richtung Rindby Strand.
Nicht die beste Idee, wenn man die hier am Strand herrschende frische Brise berücksichtigt. Ach was frische Brise, das sind ordentliche Böen, die uns natürlich genau von vorne entgegen schlagen. Nicht nur, dass es das Radeln unnötig erschwert, nein, es zieht auch gelegentlich Sand vom Strand in die Luft und damit in die Augen. Blöd!
Den ganzen Weg aber zurückzufahren bis zur Hauptstraße und dann ein „U“, damit wir an unseren Campingplatz gelangen, das wollen wir auch nicht als Umweg fahren. Es muss also irgendwie gehen und wenn man ein bisschen versetzt fährt, ist der Sand deutlich härter und wirbelt nicht so dolle auf. So kommen wir einigermaßen vorwärts.

Uns fallen einmal mehr die vielen Drachen auf, die hier in die Luft gelassen werden. Der Wind ist ja wirklich gut hierfür. Extra hierzu scheint sich eine kleine Gruppe von Drachensteigern getroffen zu haben, sie stehen wagenburgähnlich hier am Strand mit ihren Autos zusammen. Auch können wir in weiterer Entfernung wieder jede Menge Wohnmobile erkennen! Und nicht nur ein einziges Wohnmobil wie gestern Abend, nein, es sind Dutzende! Wo kommen die denn alle her?!
Hmm. Ist es hier denn jetzt erlaubt zu stehen? Hatte mir die Frage ja schon gestern Abend gestellt, als wir in Rindby Strand das Wohnmobil am Strand gesehen haben. Hab natürlich heute dummerweise vergessen, hiernach in der Rezeption zu fragen! Aber ich nehme mir vor, diese Frage bei der nächsten Gelegenheit endlich zu klären. Wenn das erlaubt ist, dann fahren wir aber auch mal mit dem Wohnmobil an den Strand! Das ist mal sicher.

Im weiteren Verlauf entdecken wir noch viele Camper, die sich hier am Strand gemütlich eingerichtet haben. Keine Frage, es muss erlaubt sein!
So kollektiv würden sonst besonders wir Deutschen nicht die Gesetze brechen. Dafür sind wir von unserem Selbstverständnis her einfach zu brav und vorschriftentreu. 😉
Ich würde die Szenerie natürlich gern fotografieren, allerdings lässt mich genau in die diesem Moment mein Akku der Digitalkamera im Stich. Pech! Hätte ich den doch besser mal gestern Abend aufgeladen. Ich ärgere mich kurz, aber auch das vergeht. Nützt ja nichts.

Bleibt uns nur, im Schneckentempo vorbeiziehend das anmutende Schauspiel der Drachen im Wind zu beobachten und auf unser geistiges Auge zu brennen.
Spontan überlege ich, ob wir uns nicht auch einen Drachen im Supermarkt kaufen und diesen vielleicht morgen am Strand steigen lassen. Wir könnten cool mit dem Wohnmobil an den Strand fahren und den Drachen dann an den Spiegel binden, wenn er in der Luft schwebt.
Vielleicht ist genau das ja ein ganz besonderes, geheimes Aufnahmeritual hier auf Fanö! Und wenn, dann wären wir echt gern dabei. 😉

Abrupt treffen wir auf die Verbindungsstraße, die vom Strand abgeht und wieder an unserem Campingplatz vorbei führt. Der Weg war jetzt kürzer als gedacht! Aber gut, wir beklagen uns nicht und radeln nun bequem auf dem Radweg weiter.

Auf halbem Weg halten wir aber noch kurz am uns bereits gut bekannten Edeka. Ich möchte heute Abend gerne grillen und will dazu die leckeren Mettwürstchen von gestern einkaufen! Die schmecken gegrillt bestimmt hervorragend! Ich habe fünf Stück und zwei kleine Grillscheiben gerade gekauft, da fällt mir ein, dass wir doch bei der Anreise beim Edeka am Campingplatz Jarplund bereits Grillfleisch gekauft haben! So ein Mist! Auch die Sachen müssen wir langsam dringlich machen, denn wie gesagt kühlt unser Kühlschrank nicht gerade optimal und die Ursache des Problems habe ich noch nicht gefunden.
Naja. So gibt es heute eben ein üppiges Büffet. Wenn schon, dann richtig! Wir kaufen noch ein paar Dinge für einen Salat (Gurken, Tomate) sowie ein Frühstücksmüsli für morgen früh ein.  Ist schon komisch, worauf man im Urlaub Lust bekommt und zuhause nicht mag. Insgesamt geben wir 53,04 DK im Merko und 136,16 DK beim Metzger aus. Gut, dass wir heute morgen 700 DK geholt haben, sonst wären wir nun pleite.

Der Rest des Weges mit dem Rad ist unspektakulär, wir erreichen gegen 15 Uhr den Campingplatz, wo wir erstmal alles verstauen und uns dann ein wenig von der spannenden Fahrradtour beim Faulenzen in der Sonne vor dem Wohnmobil erholen.

Ein weiterer Vorteil des neuen Standplatzes gegenüber dem gestrigen fällt mir nun auf. Wir stehen direkt an einer Baumreihe, die dem Wohnmobil den ganzen Tag über angenehmen Schatten gespendet hat! Als wir die Tür aufschließen, ist es daher angenehm kühl im Fahrzeug. Wer braucht schon eine Klima?

Nach einer kurzen Pause juckt es mich gleich wieder. Komisch! Wenn wir im Alltag sind, wünsche ich mir nichts als Ruhe und Erholung. Aber kaum haben wir Ruhe und Erholung, habe ich immer das Gefühl, irgendwas ist unerledigt und muss dringend gemacht werden. Wenn ich nichts zu tun habe, ist irgendwas im Busch! Schnell finde ich auch eine Aufgabe! Ich baue die Hängematte auf!
Dazu ziehe ich schräg zwischen den Trennungsbüschen eine Wäscheleine auf einer Seite, auf der anderen Seite habe ich einen abgesägten Baumstumpf, der sich bestens eignet.
Die Konstruktion sieht wackelig genug aus, dass ich meine Konstruktion als erster testen muss, bevor ich sie Anja überlasse. Meine Liegeprobe ist erfolgreich. Es knarzt zwar, aber das tut unser Alkoven auch wenn wir uns rein legen. Von daher ist das jetzt kein schlechtes Zeichen.
Anja versucht gerade eine bequeme Position zu finden, da macht es laut *KNACK* und die Hängematte liegt samt Frau unten. Für einen Moment guckt Anja irritiert, dann müssen wir beide lachen.
Nun, ich gebe nicht so schnell auf und ändere die Konstruktion ein wenig ab. Sie bleibt abenteuerlich, wird aber für den Rest des Tages halten und ein bisschen Schaukeln unter der Nachmittagssonne ermöglichen.

Der Nachmittag plätschert vorbei, ist aber keineswegs langweilig! Denn stetig wie kleine Tropfen fließen immer mehr weitere Urlauber auf den Campingplatz. Die Reihe neben uns erwacht plötzlich zum Leben, ein paar Deutsche bauen ein Vorzelt auf. Wenigstens wird nicht gebohrt…
Dann kommen in unserer Reihe vorne an der Einfahrt weitere Gäste mit einem Wohnwagen dazu. Auch ein weiteres Wohnmobil unseres älteren Kalibers fährt vorbei, nutzt die leere Reihe schräg gegenüber. Wo kommen die alle her?
Plötzlich fällt es uns ein, heute ist ja Donnerstag! Das allein ist natürlich nichts besonders, aber es ist Fronleichnam und damit Feiertag in Deutschland! Durch den freien Donnerstag nutzen sicherlich viele den Freitag als Brückentag und genießen so einen Kurzurlaub hier auf der Insel. Aha! Sei es Ihnen gegönnt, wir wundern uns nur, wie schnell man im Urlaub die Zeit vergisst und auch den Wochentag nicht genau zuordnen kann.
Ist das nicht der wahre Urlaub? Einfach mal die Zeit vergessen können? Wo es egal ist, ob Dienstag, Mittwoch oder Freitag ist? Wir haben das auf jeden Fall jetzt schon geschafft, toll.

Zum Abendessen wird wie geplant gegrillt.
Während wir so den Grill fertig machen, kommt das Wohnmobil aus der Nachbarreihe wieder angefahren. Offenbar sind wir nicht die einzigen, die einen Platzwechsel selbst nach der Ankunft auf dem Platz noch vollziehen. Was wir dann pünktlich zum Abendessen geboten bekommen, ist eine tolle Show!
Etwa 15 Mal startet der Mann des Pärchens den Motor und rangiert ein paar Meter vor, dann wieder zurück, dann Motor aus, Motor wieder an und alles von vorn. Immer wieder. Gestikulierend von seiner Frau draußen unterstützt, die mit Sicherheit am Flughafen Köln/Bonn als Flugzeugeinweiserin arbeitet. So perfekt, wie sie die Handzeichen gibt, fehlt ihr eigentlich nur die Kelle und der Gehörschutz.
Weiter geht´s mit dem Rangieren! Mal für 3 Minuten schräg, dann fahren sie wieder vor und setzen letztendlich quer in die Parzelle. Wir sind gespannt, ob die beiden nun so stehen bleiben. Und besinnen uns, wie wir hier unseren Platz in der Parzelle gefunden haben. Wir haben einfach das Lenkrad einmal nach rechts eingeschlagen und kurz einen Blick auf das Schauglas geworfen. Die Blase war so ungefähr in der Mitte, passte also, fertig.

Jetzt werden wir Zeuge von genau dem Gegenteil. Sie bemerken derweil, dass wir zugucken und wir bemerken, dass sie bemerken, dass wir zugucken. Die Situation ist nun irgendwie komisch.
Vielleicht brauchen die Ruhe beim Einparken? Ist vielleicht so eine Nummer wie im ausverkauften Konzertsaal, kurz bevor der Maestro den Taktstock des Orchesters schwingt und in Reihe 23 Mitte Links Empore bekommt einer einen Hustenanfall…
Wir tun also so, als würden wir die beiden gar nicht bemerken und widmen uns wieder dem grillen zu und brutzeln die beiden Grillscheiben, die Mettwürstchen und die Putensteaks. Die Bratwürstchen lassen wir noch zu, das wird sonst zuviel. Es war so schon zuviel, denn wir haben noch ein paar Stücke übrig. Die schmecken aber auch noch morgen kalt.
Gegrillt haben wir übrigens auf unserem Elektrogrill, den wir schon bei unserem Nordkapp- Urlaub verwendet haben. Gerne hätten wir euch den Mund wässrig gemacht. Aber da der Akku der Digitalkamera noch immer nachlädt, können wir noch immer keine Bilder machen!  Also genießen nur wir. 😉
Leider müssen wir nach dem Grillen aber auch alleine abspülen. Wir packen daher alles zusammen und machen uns auf den Weg zum Spülen. Und hierbei offenbart sich nun eine Schwäche des Versogungshauses B. Es hat keine Küche. Also wir leider den ganzen Weg zum Versorgungshaus A laufen, was mit einem fettigen Elektrogrill und eine Spülschüssel voll mit ebenfalls fettigem Geschirr und Besteck keine so schöne Aufgabe ist.

Auch im Servicehaus bemerken wir abrupt, dass sich der Campingplatz im Laufe des Nachmittag offenbar gut gefüllt hat! Denn entsprechend gut gefüllt ist das Haus und wir müssen tatsächlich warten, bis eine Spülgelegenheit frei wird. Nach einem kurzen Klobesuch ist es aber dann soweit. Der Grill und unser Geschirr glänzt wieder wie in der Pril- Werbung und wir machen uns wieder auf den Weg zurück zum Wohnmobil.

Der Abend ist noch jung, es ist gerade mal 20:30 Uhr, also entscheiden wir uns noch für eine kleine weitere Radtour zum Strand! Die Kamera ist schließlich geladen und wer weiß, vielleicht gibt es ja einen tollen Sonnenuntergang?!
Die Idee bereuen wir, noch bevor wir wieder an der Campingplatzeinfahrt ankommen! Himmel tun uns die Knochen weh! Die Radtour heute war für uns ungeübte Bürosesselpupser wohl doch etwas zu viel! Aber nach dem fetten Abendessen kommt faulenzen nicht in Frage und so beißen wir die Zähne zusammen! Einmal in den Schmerz gestrampelt geht es ein paar hundert Meter weiter schon deutlich besser. Und weit ist es bis zum Strand ja nun auch nicht, wenn man auf den offiziellen Wegen bleibt und nicht wieder versucht, eine vermeintliche Abkürzung durch die Wildnis zu nehmen. 😉

Um euch mal die Weite des Strandes, aber auch seine Tücken zu zeigen, habe ich von der Zufahrt ein kleines Video gedreht!
Man könnte es auch „Trotz aller Widrigkeiten erreicht Team transitfrei.de den Strand“!
Hier könnt ihr es euch anschauen, mit einem Klick auf den Link öffnet sich das Youtube- Video:

Um kurz vor 21 Uhr erreichen wir den Strand und erleben tatsächlich einen tollen Sonnenuntergang!
Wir haben aber auch ein Glück mit dem Wetter hier, herrlich.
Sogar das Wasser ist noch schön warm, sodass man gefahrlos bis zu den Knien im Wasser spazieren kann.

Es ist wirklich ein wunderschöner Abend, der sich für uns sehr skandinavisch anfühlt. Hat etwas vom schwedischen Midsommar, obwohl wir doch in Dänemark sind.
Wir parken die Räder auf dem Strand (wenn man eine Muschel unter den Stempel des Ständers legt, bleibt das Fahrrad sogar stehen) und genießen die Szenerie. Einfach nur wunderbar.

Wir radeln noch ein wenig am Strand im Kreis, dann geht es zurück zum Wohnmobil. Und noch während wir den Strand verlassen, entdecke ich endlich ein klärendes Schild am Zugang zum Strand (wo die asphaltierte Straße in den Sandbelag des Strandes übergeht), was den befahrbaren Strand angeht. Gesehen habe ich es natürlich schon früher, aber erst jetzt fällt mir ein, dass eine mögliche Regelung ja auch auf dem Schild stehen sollte! Und wenn ich das Schild richtig interpretiere, dann sind Wohnwagen, Wohnmobile und Busse zwischen 21 Uhr und 7 Uhr am Strand verboten. Was nicht ausdrücklich verboten ist, das ist doch automatisch erlaubt, oder? Demnach wäre es möglich tagsüber von 7 Uhr bis 21 Uhr am Strand zu stehen!

Gut, ich habe jetzt auch nichts anderes erwartet. Schlafen und wild campen am Meer klingt zwar irre aufregend und romantisch, besonders, wenn man am Abend noch ein Lagerfeuer machen würde (und im off hinter uns spielt irgendwer alte Stücke von James Last auf einer Klampfe…), aber wenn das Schule macht und es allen erlaubt wäre, na dann Gute Nacht Marie, der Strand sähe mit Sicherheit lecker aus und wäre übersäht von Dauercampern! Das geht natürlich nicht.
Nee ist schon richtig, dass es verboten ist. Für den einzelnen mit Sicherheit schade, für den Erhalt der Natur aber leider unvermeidbar.

Wir sind ja nicht allein auf dem Planeten.

Zurück am Campingplatz wollen wir uns noch duschen gehen und uns anschließend für die Nacht fertig machen. Besonders Highlight an diesem Abend: Die Gruppendusche! Auf dem Schildchen sind mindestens zwei Personen vorgeschrieben. Das sind wir ja. Abschließbar ist der Gruppenduschraum auch, das passt. Der Luxus kostet übrigens! Statt 2 Kronen in den Einzelkabinen nun 5 Kronen bei gleicher Laufzeit (2 Minuten) wie wir kurz darauf feststellen. Teures Spaßvergnügen und beeilen muss man sich auch. 😉
Fazit: Da duschen wir wieder getrennt, kostet zwar dann min. 4 Kronen, dafür gibt es aber auch 4 Minuten Duschzeit…
Etwas blöd finde ich allerdings, dass man Familien mit kleinen Kindern damit schlechter stellt!
Die Idee ist ja richtig, die Mütter können so unbesorgt mit ihren Kleinkindern ohne beengte Verhältnisse in den Duschkabinen duschen.
Aber dafür dann 5 Kronen zu verlangen finde ich etwas übertrieben. Nur für den etwas größeren Raum mehr als das doppelte bezahlen?! Da sollte der Feldberg FAMILY Camping aber vielleicht nochmals in sich gehen…

Nach dem Duschen sitzen wir noch ein wenig draußen vor dem Wohnmobil und genießen den lauen Sommerabend, bis es dunkel wird und nur noch das Mückenlicht etwas Helligkeit spendet.
Ein ereignisreicher Tag ganz im Sinne des rollenden und vor allem muskelbetriebenen Fahrrades geht zu Ende.
Als wir unsere Schlafanzüge anziehen, würdigen wir ein weiteres Ergebnis des heutigen Tages: Sonnenbrand! Ich sehe aus wir Mister Crabs aus „Sponge Bob“, zumindest im Gesicht und auf den Armen.
Auf den Füßen kann man ferner wunderbar den Verlauf der Halteriemen meiner Öko- Schuhe (auch Jesus-Latschen genannt) erkennen, denn drumherum ist alles rot!
Um das Schauspiel perfekt zu machen, klappe ich mit den Fingern, die ich zu einer Krabbenschere geformt habe: „Klapp, Klapp, Klapp“!

😀

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