Schon gestern Abend hatten wir gegen 23 Uhr wieder Internet und damit auch digital die Bestätigung, dass wir nur noch einen Schlag von der Hafeneinfahrt von Cagliari entfernt waren. Wann wir dann genau im Hafen angelegt haben, ist uns durchgegangen. Wir haben wohl entweder zu fest geschlafen, oder der Kapitän hat das Anlegen unseres Kreuzfahrtschiffs hier auf Sardinien besonders leise und rücksichtsvoll gestaltet. 😉
Als wir aber gegen 8 Uhr die Vorhänge der Kabine aufziehen, liegt der Hafen von Cagliari zu unseren Füßen und das Schiff ist bereits fest vertäut. Auf die Besichtigung der alten sardischen Stadt freuen wir uns ganz besonders, es ist quasi das Highlight der Reise. Noch nie waren wir auf einer Mittelmeer- Insel und da die Anreise bei Mitnahme des eigenen Wohnmobils / Wohnwagens meist mit einer (teuren) Fähre verbunden ist, sind die Chancen auf eine solche Insel zu kommen für uns auch nicht gerade groß. Daher freuen wir uns doppelt heute hier zu sein.
Aus dem Bordprogramm für den Tag wissen wir, allerdings auch dass wir nur wenige Stunden für den Landgang zur Verfügung haben. Bereits um 15:30 Uhr sollen alle wieder an Bord sein! Das sind knapp 2 Stunden weniger, als bei den übrigen bisherigen Hafentagen. Machen wir das beste draus!
8 Uhr hin oder her, es nützt ja nichts! Frühstück muss sein! Und so schauen wir ein weiteres Mal im Squok Club Restaurant auf Deck 16 vorbei, wo wir uns das Frühstück aus der immergleichen Auswahl schmecken lassen. Man entwickelt ja schon eine gewisse Routine bei dieser Art der Versorgung! Noch auf dem Weg zum Buffet nimmt man sich vor, heute mal KEINEN Frühstücksspeck zu nehmen! Keine Rühreier, kein Spiegelei. Stattdessen mal Müsli oder ein paar Stücke vom frischen Obst. Dazu gesunden Natur- Joghurt und Saft. Und was landet am Teller? Das gleiche wie jeden Morgen. Knuspriger Speck, dazu Rührei und Spiegelei. Schön auf Knusperbrötchen, dazu ein süßes Croissant mit Vanillefüllung. Für das intensive Geschmackserlebnis. 😉
Das Frühstück dauert heute länger als gewöhnlich. Es fällt uns heute, trotz (oder vielleicht gerade wegen?) des bräsigen und trägen Tages auf See gestern, echt schwer in die Puschen zu kommen! Als endlich alle Teller leer und die Mägen voll sind, stellen wir entsetzt fest die letzten beim Buffet zu sein! Oha! Jetzt aber los, die Uhr zeigt schon 10 Uhr! Wenn es jetzt eine Schlange beim Gratis- Schuttlebus in die Stadt gibt, können wir auch gleich nach dem Check-out vom Schiff wieder einchecken für die Weiterreise…
Die allermeisten anderen Gäste sind zum Glück schon weg und das Auschecken bedarf nur wenig Zeit. Darüber hinaus ist der Kai ziemlich leer, sodass wir die Gelegenheit nutzen, vom Schiff ein weiteres Mal ein paar schöne Bilder mit und ohne uns anzufertigen. Erst dann gehen wir vom Kai aus rüber zum offiziellen Kreuzfahrt- Terminal.
Hier im Hafen vom Cagliari muss ich mal ein echt lobendes Wort loswerden! So sehr „Willkommen“ gefühlt wie hier habe ich noch keinen Hafen erlebt. Schon in der Lobby am überschaubaren Terminal gibt es zum Beispiel eine Apotheke für den nötigsten Bedarf und ordentliche wie saubere Waschräume. Auch der Shuttle- Bus ist kostenlos, der uns vom Kreuzfahrtterminal an den Rand der Altstadt von Cagliari bringt.
Allerdings muss man dazu sagen, fährt der Bus nicht wirklich eine weite Strecke. Einmal im Halbkreis, vielleicht sind es 800m, dann stoppt er schon wieder und spuckt uns aus. Scheint eher so, als sei der Shuttlebus hier das gleiche Prinzip, wie wenn du am Flughafen vom Rollfeld in den Terminalbus einsteigen musst, wenn die Fluggesellschaft die Flughafengebühren für einen Terminalfinger sparen will. Du musst quasi mit dem Bus fahren, da der Bereich nur schwerlich zu Fuß auf eigene Faust durchschritten werden kann, obwohl es problemlos möglich wäre. Hier steht man halt mit dem Kreuzfahrtschiff zwischen den Fähren und überall auf dem Weg zwischen Anleger und Altstadt stehen Trailer und Anhänger kreuz und quer. Da wollen die von der Hafenverwaltung wohl nicht, dass sich da Kreuzfahrtgäste zwischen den Anhängern verirren. Trotzdem ist der Service schon gerne gesehen, denn 800m Laufen gespart sind 800m Laufen gespart! 😉
Da wir gleich alle Energie für den Aufstieg auf die Hügel von Cagliari brauchen, kommt uns das sehr gelegen.
Infobox Cagliari: Cagliari ist Hauptstadt und größte Stadt der autonomen Insel Sardinien gleichzeitig. Die Altstadt von Cagliari wird „Castello“ genannt und befindet sich auf einer Hügelspitze, von der aus der gesamte Golf von Cagliari überblickt werden kann. Highlight der bereits in der Antike von den Phöniziern belebte Stadt ist das Das Amphitheater (Anfiteatro Romano) und gilt als das bedeutendste öffentliche Gebäude des römischen Sardinien. Um zu diesem hinzugelangen, braucht es eigentlich kein Verkehrsmittel. Zu Fuß ist das römische Bauwerk etwa in 20 Minuten strammen Marsches zu erreichen. „Stramm“ allerdings ist nicht untertrieben, denn es geht stetig bergauf! Der Aufstieg lohnt sich dennoch, denn man genießt von oben einen wirklich tollen Ausblick auf Altstadt und Hafen. Neben der Antike und römischen Geschichte erwartet einen rund um die Corso Vittorio Emanuele II und Via Giuseppe Garibaldi aber auch eine lebendige Shopping- und Gastronomie- Meile mit allerlei Angeboten. Hier trifft man tatsächlich nicht nur rein auf Touristen, sondern auch noch auf Einheimische, die hier leben, lachen und lieben. Und wer es sehr authentisch mag, der besucht den Mercato Civico di San Benedetto. In diesen auf zwei Etagen befindlichen Markthallen gibt es von Obst über Gemüse, Fisch und Fleisch so ziemlich alles, was man direkt vom Erzeuger ohne Zwischenhändler hier aus und für die Region besorgen kann. Ein herrliches Durcheinander von Eindrücken visueller, aber auch olfaktorischer Natur, welches wir nur empfehlen können!
Nachdem der Bus uns am Rande der Altstadt ausgespuckt hat, orientieren wir uns nördlich und gehen die anderthalb Kilometer Fußmarsch Richtung Amphitheater an. Wir haben kaum die Straßenseite gewechselt, da steigt der Weg auch schon recht steil an und lässt uns alle Kraftreserven aufbrauchen! Gut, dass wir zuvor so reichhaltig gefrühstückt haben!
Und gut, dass wir gleich im Vorfeld zu diesem Landgang auf Jacken und lange Hosen verzichtet haben! Denn kaum fehlt in den Straßenschluchten und Gassen der Meereswind, wird es unter der sardischen Sonne ganz schön warm wenn man bergauf stapft! Man erkennt hieran aber auch sofort, wer Einheimischer ist und wer Tourist. Der gewöhnliche Sarde trägt nämlich sogar mitunter eine dicke Jacke, während mir selbst das Poloshirt fast zuviel ist.
Wir erklimmen die Via Ospendale und kurz darauf die Via Anfiteatro. Ja, es ist echt ein Kraftakt sich hier hoch zu schleppen und mehr wie einmal komme ich in Versuchung, vielleicht doch einen Fahrdienst zu beauftragen, was in Marseille und Barcelona ja auch gut geklappt hat. Aber mit jeder Kurve und jeder neuerlichen Steigung die wir überwinden setzt sich jedes Mal ein selbstbetrügerisches „Jetzt brauchen wir auch kein Taxi mehr!“ durch. Ein kleiner Park mit einer Abkürzung in Form einer Treppe dient als Pausenplatz. Wir lassen uns erschöpft auf die Bank plumpsen und genießen danach die schöne Aussicht auf die Stadt und die Costa Toscana, die den Hafen recht deutlich dominiert.
Auch das Amphitheater kann man von hier aus schon sehen und als Nils und Tim kurz darauf ein recht stattliches Loch im Zaun entdecken, was die Anlage umschließt, gehen wir auf Entdeckertour.
Wirklich ran an das Amphitheater kommen wir von hier oben aus nicht. Der Abstieg wäre zu steil. Aber man bekommt von hier aus einen recht schönen Ausblick auf die alte Theater- Anlage und kann sich prima vorstellen wie hier früher das Klirren der Schwerter oder das Gebrüll der Löwen von den Hängen wiederhallte. Und wer keine Eintrittskarte hatte, konnte das Schauspiel sicher ebenso aus der Ferne beobachten, wie wir es jetzt von hier oben aus tun.
Der Eingang zum Museum ist übrigens auf der anderen Seite des Theaterareals auf der Via Sant’Ignazio da Laconi (und nicht wie vermutet hier auf der Via Anfiteatro), wir müssten also den Weg noch weiter hoch und dann auf der anderen Seite wieder runter gehen. Das wäre nochmals ein ordentliches Stück!
Da wir übermorgen in Rom aufschlagen und dort mit dem Kolosseum ja ein richtiges berühmtes Amphitheater besichtigen, belassen wir es hier und heute mit dem kostenlosen Ausblick von hier oben.
und widmen uns stattdessen dem nächsten Reise- Highlight! Unsere beiden Jungs durften sich vor der Reise ein, zwei Dinge wünschen, die wir versuchen würden auf dieser Reise zu erfüllen. Tim hatte sich zum einen gewünscht einen echten Taco zu essen. Das hat in Barcelona geklappt. Als zweites hat er sich Tortellini gewünscht. Selbstredend, das wir diesen Wunsch hier in Italien oder eben auf Sardinien erfüllen wollen. Anja hatte auch vor unserem Stadtausflug google konsultiert. Google empfiehlt unter dem Stichwort „Tortellini Cagliari“ an erster Stelle mit 4,9 von 5 Sternen das L`Emiliana Cagliari. Zu finden in der Nähe des Mercato Civico di San Benedetto, also den Markthallen von Cagliari.
Diese befinden sich übrigens im östlichen Teil der Stadt Cagliari und damit eher abseits des Touristenzentrums im Südwesten. Zu Fuß braucht man dorthin von hier aus kaum mehr als eine Viertelstunde, darüber hinaus geht der Weg nun stetig bergab! Dies sollte ein leichtes sein, einmal mehr verzichten wir also auf einen Fahrdienst und marschieren in bester Laune unter der anhaltend warmen sardischen Sonne in Richtung der verlockenden Nudelspeise.
Der Weg in den „nichttouristischen“ Teil der Stadt ist faszinierend und so ziemlich genau so, wie man sich eine touristisch nicht erschlossenes Städtchen auf einer Mittelmeerinsel vorstellt. Nichts ist herausgeputzt, es gibt keine Souvenirs oder Postkarten. Kein Eis, kein Imbiss. Kein nichts. Einfach nur in die Jahre gekommene Häuser mit verblasster Fassade, aus denen krautige Gestalten kommen und ihrem Tagwerk nachgehen. Mal sitzt die Oma am Fenster, mal erwartet man jeden Moment, dass sie ein „Frederiiiicooooo!“ in den Hof brüllt, um den Enkel zum Essen zu rufen, wie es seinerzeit in der Miracoli Werbung Anfang des letzten Jahrzehnts im TV gezeigt wurde.
Dazu kommen verschachtelte Wege, Bürgersteige mit Stolperfallen, schiefe Stromkästen und Autos am Straßenrand, für die bei uns durchaus ein Oldtimer- Zuschlag gezahlt werden würde. Es ist einfach „echt“ hier! Man kann es nicht anders beschreiben.
Wir nähern uns der angegebenen Adresse und stellen nach fast einer Umrundung der großen Markthalle fest, dass sich das angegebene Restaurant wohl IN der Markhalle befinden muss und kein eigenständiges Gebäude hier draußen ist. Nun gut, gehen wir rein!
Sofort empfängt uns der Geruch von Fisch! Wobei es nicht Fisch selbst ist (frischer Fisch riecht ja eigentlich nach gar nichts), sondern die Mischung aus Eis, Metall, Salzwasser und Seetang! Und HIER soll man gut Tortellini essen können? Kaum vorstellbar. Aber wir machen uns dennoch auf die Suche und durchforsten jede einzelne Reihe der Gänge, um die Geschäfte abzuklappern. Dabei entdecken wir wirklich allerhand! Bestimmt ein Dutzend Fischhändler. Dazu Gemüse- und Obststände. Auch Backwaren sind zahlreich vertreten. Und Feinkostläden, die ein Potpourri aus allem feilbieten. Aber das gesuchte Restaurant? Fehlanzeige!
Wir nehmen schließlich all unseren Mut zusammen und fragen einen bulligen Verkäufer mit Hackebeil und verkrusteten Blutspritzern auf dem weißen Kittel, der gerade eher lustlos seinen Arbeitsplatz säubert und etwas weniger geschäftig wirkt, als die Kolleginnen und Kollegen Verkäufer drumherum an anderen Ständen. Ihm zeigen wir auf dem Handydisplay das Bild und Name des L`Emiliana Cagliari und er schaut einen Moment nachdenklich. Dann aber sieht man regelrecht, wie der Groschen fällt! „You go downstairs!“ antwortet er und zeigt mit einer Handbewegung zuerst nach unten und dann auf ein Treppenhaus an einem Seitengang. Ah, also müssen wir runter!
Die untere Etage unterscheidet sich nicht besonders von der oberen! Wieder entdecken wir eine Reihe Gänge, wieder finden sich allerlei Verkaufsstände. Doch statt Fisch dominieren auf dieser Etage nun die Metzger mit Fleisch von Kuh, Schaf, Ziege und was weiß ich. Alles dabei! Ein weiteres Mal machen wir uns also auf die Suche und sind dieses Mal noch schlauer, als noch beim Durchgang oben. Denn inzwischen haben wir kapiert und anhand der Bilder in den Rezensionen zum L`Emiliana Cagliari erkannt, dass es sich um einen Imbiss- Stand hier in den Markthallen handeln muss! Wir halten also ganz gezielt Ausschau nach dem gelben Kreis mit dem geschwungenen „L“, was wohl das Logo ist. Das muss der Stand ja haben! Um die Suche in den einzelnen Reihen noch effektiver zu gestalten, teilen wir uns auf! Anja bestreift den linken Hauptgang. Ich und die Jungs durchkämen den rechten. Nach dem ersten Durchgang fragen wir dann auch wieder nach! Einmal bei einem Gemüsehändler, der uns zurück auf die gegenüberliegende Seite der Halle leitet. Die Obstverkäuferin dort routet uns daraufhin wieder genau in die Richtung zurück, aus der wir gekommen sind!
Als wir kurz darauf Anja wieder treffen und sie auch berichtet, dass sie sich mehrfach durchgefragt hat und immer im Kreis geschickt wird, kommen wir uns leicht veräppelt vor. Ein Verkäufer an einem Stand mit Oliven bemerkt, dass wir hier offenbar ziellos umher irren und fragt, was wir suchen. Wir zeigen auch ihm das Bild mit dem markanten Logo und er erklärt uns gebrochen, dass wir auf der falschen Ebene wären! Wir müssten eine höher! Das darf doch nicht wahr sein! Von da kommen wir doch!
Aber na gut, dann eben wieder hoch und noch während wir die Treppen nach oben steigen, habe ich das Gefühl ein Deja-Vu zu erleben! Irgendwo her kenne ich das hier schon! Nur woher?!
Auch auf der oberen Etage teilen wir uns auf, wieder durchstreifen wir die Halle von beiden Seiten, wieder treffen wir am Ende der Halle ohne das L`Emiliana gefunden zu haben wieder aufeinander. Wieder möchte ich den Vorgang abkürzen und frage nun einen knorrigen Metzger an einem Stand. Und als dieser spontan auf die untere (!) Etage zeigt, fällt es mir wie Schuppen von den Augen! Das hier ist der Typ mit der Galeere! Der immer wieder sagt, dass man eine Galeere in der Hafenkommandantur eintragen muss! Aber nicht hier in diesem Gebäude! Na? Dämmert es euch auch? Genau! Wir sind im Haus das Verrückte macht! Nur eben nicht auf der Suche nach dem Passierschein A-38, sondern eben auf der Suche nach diesem blöden Imbiss- Stand mit den angeblich besten Tortellini von Cagliari! Spät, wirklich viel zu spät erkennen wir, dass es sich hier um eine Falle halten muss, um einfältige Touristen zu veräppeln! Was anderes kann es nicht sein! Wir sind ja nicht zu dämlich einen einzelnen Stand unter diesem Überangebot hier zu finden! Oder doch?! 😉
Wir geben es auf! Nicht, dass diese Schnitzeljagd nicht Spaß machen würde und ein finales Erfolgserlebnis das Zusammengehörigkeitsgefühl unserer Familie stärken würde, nein! Das ist es nicht. Es ist viel mehr, dass während unserer bestimmt dreiviertelstündigen Suche hier inzwischen mehr und mehr Läden den Geschäftsbetrieb einstellen und für heute Feierabend machen. Einige der Läden lassen dabei auch komplett blickdichte Rollos runter sodass man durchaus davon ausgehen kann, dass das L`Emiliana zwar hier oder auf der unteren Etage zu finden ist, aber schon längst geschlossen hat und wir es deswegen nicht finden! Auch, wenn die Öffnungszeiten auf google Maps etwas anderes sagen.
Es bringt aber einfach nichts hier ein weiteres Mal durch die Gänge zu irren, die wir schon längst abgegrast haben! Stattdessen drehen wir etwas beleidigt und enttäuscht um und verlassen das Haus das Verrückte macht! Solltet ihr jemals nach Cagliari kommen, würden wir uns sehr freuen von euch zu erfahren, ob ihr hier mehr Erfolg hattet! Ob ihr den Stand mit den angeblich besten Tortellini von Sardinien gefunden habt! Quasi den Passierschein A-38 in den Händen haltet! Schreibt es uns! Gerne in die Kommentare oder auch mit Bild per email. Wir versprechen, jeden hier an dieser Stelle lobend zu erwähnen, der das Haus das Verrückte macht und hier unter dem unscheinbaren Decknamen „Markthalle“ fungiert geknackt hat und erfolgreich war! It`s up to you!
Um uns wieder in „gewohntem“ Terrain zu bewegen und weil die Uhr auch schon knapp 1 zeigt, gehen wir lose zurück in Richtung Hafen und Kreuzfahrtschiff. Als Ausgleich für die Enttäuschung verspreche ich den Jungs (und auch Anja und mir 😉 ) ein leckeres Eis! Allerdings müssen wir dafür wirklich zurück ins moderne Zentrum, genauer auf Höhe der Via Giuseppe Garibaldi, wo sich ein Geschäft an das andere reiht. Hier sind dann auch ein paar Eisdielen dabei, die auch geöffnet haben. Es sind halt gemütliche Menschen, diese Sarden. Mittagspause ist heilig, da bekommst du noch nicht einmal überall ein Eis… 😉
An der Gelateria Intenso holen wir uns ein leckeres Eis und einen hausgemachten Milchshake. Echt lecker und passt super zum Flanieren über die Einkaufsmeile.
Wir durchstöbern auch ein paar Geschäfte, schauen hier und da in die Auslagen und begutachten Souvenirs. Aber so recht ist nichts für uns dabei, was wir kaufen könnten. Brauchen wir aber auch nicht. Es genügt uns völlig, einfach nur gemütlich hier entlang zu spazieren und das Leben der Insel vorbeitreiben zu sehen. Fast zu schnell erreichen wir kurz darauf wieder das Hafenviertel.
Bevor wir zum Schiff zurückkehren, springe ich nochmal kurz in den nächsten Supermarkt. Es ist allerdings kein richtiger Supermarkt, mehr so eine Art Kiosk mit erweitertem Warenangebot, fest in orientalischer Hand und ausnahmslos Barzahlung. So ein Laden mit unverwechselbarem Charme, wo du gleichzeitig aufpassen musst, keine Lebensmittel mit Ablaufdatum vom vorletzten Jahr zu erwischen. 😉
Ein paar Kleinigkeiten wandern in die Tüte. Ganz besonders mag ich bei Einkäufen in fremden Ländern ja immer das Ausprobieren lokaler Snacks und Knabbereien zu probieren. Dinge einfach, die es bei uns nicht gibt! Chips mit Shrimps- Geschmack zum Beispiel! Kann mich nicht erinnern, je eine solche Köstlichkeit von FunnyFrisch gesehen zu haben. Ihr etwa?
Zurück am Hafen dominiert die Costa Toscana schon von weitem das Bild. Man kann sich gar nicht verlaufen, selbst wenn man denn wollte. Was leider auch dominiert ist die unfassbar lange Schlange, die sich vor dem Hafenzugang am Kreuzfahrtterminal schon jetzt angestaut hat! Dabei haben wir gerade erst 13:30 Uhr! Sind doch noch über zwei Stunden Zeit, bis das Schiff ablegt!
„Also das hast du beim Camping aber nicht!“ bemerkt Anja einmal mehr unwirsch mit Blick auf die geschätzt halbe Stunde die es dauern wird, zumindest die erste Hürde auf dem Weg zu unserer Schiffskabine mit dieser Sicherheitskontrolle zu überwinden. Danach kommt ja dann noch der Bus- Zwang, um vom Terminal aus zum Schiff selbst zu kommen und wir noch gar nicht abschätzen können, wie sie hier zur Mittagszeit mit Pendelbussen bestückt sind und natürlich das Boarden der Costa Toscana selbst.
Zuerst möchte ich noch etwas schlagfertiges erwidern und eine Lanze für das Kreuzfahren zur See brechen wie bei den letzten Malen! Aber es ist einfach zu heiß hier in der sonnigen Warteschlange und mir fällt partout nichts passendes ein. Es ist aber auch ein Graus! Das kann man gar nicht ausblenden oder ignorieren. Solche Warteschlangen hast du beim Camping wirklich nicht!
Obwohl, Moment, da fällt mir doch was ein! Wenn Pfingsten ist! Und schönes, sonniges Wetter! Und man es mit Gottes Gnaden geschafft hat, zu Pfingsten eine Parzelle auf einem der begehrten Campingplätze in Zeeland am Meer zu ergattern! Und man dann am Pfingstsamstag im campingplatzeigenen Shop so gegen 9 in der Schlange steht, um dort frische Brötchen fürs Frühstück zu kaufen! Das kann dann durchaus auch mal länger dauern!
„Hah! Siehste! Warteschlangen kennen wir beim Camping also auch!“ – „Aber nicht solche!“ Pfft! Anja hat gut Reden! Bin ich es doch meist, der genau diese Pfingstsamstagsbesorgungen erledigt und sich mit der Backwaren- Wunschliste der Familie im Schlepptau an die Schlange anstellt.
Nach etwa 20 Minuten und der Erkenntnis, dass die Schlange nicht kürzer, sondern länger wird, hat die Hafenverwaltung Cagliari ein Einsehen und öffnet eine weitere Sicherheitsschleuse. Dadurch wird der Bereich im Terminal spürbar entlastet und wir kommen recht zügig in den Genuss ein weiteres Mal unser Hab und Gut nebst Gürtel, Handy und Uhr durch den Röntgenscanner jagen zu dürfen. Kurz schlägt dabei auch mein Herz schneller, was den Sicherheitsoffizier hier offenbar hellhörig werden lässt. Muss der ein gutes Gehör haben! Er lässt mich gleich zwei Mal durch die Sicherheitsschleuse gehen, obwohl es beim ersten Mal schon nicht gepiept hat. Und selbst dann schaut er bohrend und musternd auf mich herab um mit seinem persönlichen Röntgenblick abzuklopfen, ob ich nicht doch eine versteckte Waffe dabei haben könnte. In Anbetracht meiner figurbetonten kurzen Hose und der damit verbundenen Problemzonen (Also eine Waffe zu verstecken! Nicht was ihr gleich wieder denkt! 😉 ) belässt er es dann aber bei einer optischen Kontrolle und verzichtet auf das unangenehme Abtasten. Warum ich wohl leicht nervös wirke, offenbart sich ihm nicht.
Es sind natürlich die gekauften Lebensmittel! Noch immer sehe ich ein Damokles- Schwert über uns in Form der Reisehinweise von Costa Cruises, keine Lebensmittel mit an Bord zu nehmen. Daran haben wir uns in Genua noch penibel gehalten, im weiteren Verlauf aber auch erkannt, dass unsere Mitreisenden diese Bestimmung entweder gar nicht, oder eben nur halbherzig gelesen haben. Ich hatte immer gedacht, dass die denen dann die Sachen abnehmen. Aber nichts dergleichen ist bislang passiert. Also versuche ich es heute auch mal mit einer Menge Lebensmittel in Form von Chips, Weingummi und Cräckern, die eben erstmals kein „Zufall“ als Reisezubehör mehr sein kann, sondern eben wirklich eine kleine Einkaufstüte füllt. Nichts passiert. Niemand interessiert sich für meine Tüte. Die erste Hürde des Fresspaketes ist damit genommen! Bliebe nun noch das Boarden des Schiffs selbst.
Zu unserer großen Freude fahren hier mehr Busse hin und her, als zur nachmittäglichen RushHour am Breslauer Platz in Köln. Sofort können wir einsteigen, Plätze sichern und kaum sitzen wir, fährt der Bus auch schon los. Wenige hundert Meter spuckt er uns dann am Schiff auch schon wieder aus. Das war einfach!
Es folgt das Boarden der Costa Toscana und noch einmal hab ich leicht erhöhten Puls. Überlege mir schon Ausreden, warum meine Chips mit Shrimps Geschmack unverzichtbar für die Mitnahme an Bord sind und so weiter, aber das ist gar nicht nötig. Die Bordkarten werden gescannt, der Mitarbeiter vergleicht (zumindest bei den Erwachsenen, bei den Kindern passiert das nicht) das beim ersten Landgang gemachte Foto und das war´s. Wir sind drin. Mitsamt einem Knabbervorrat, der den Rest der Reise locker reichen sollte. Super! Nur das mit den Getränken bleibt ein Ärgernis! Klar hätte ich während des Landgangs auch ein paar Flaschen Wasser und ein paar Dosen Cola kaufen können. Aber wie das mit Light Cola nunmal so ist, schmeckt diese nur absolut bis kurz vor Gefriergrenze heruntergekühlt! Diesen Kühlschrank, die obligatorische Mini- Bar, haben wir trotz Kategorie „Balkonkabine“ leider nicht in unserem Zimmer. Zähneknirschend muss ich also wieder runter von Deck 10 und in den Bereich der Decks 6, 7 oder 8, um dort eine offene Bar zu finden. Cola gibt es nur glasweise, um also besagte kalte Cola mit Blick von unserem gemütlichen Balkon aus genießen zu können, mit dem vollen Glas auch wieder über die Gänge und an den umherwuselnden Passagieren vorbei zurück zur Kabine. Das ist echt unschön gelöst.
Wir lassen den Nachmittag vorbeiziehen und beobachten das fast pünktliche Auslaufen der Costa Toscana aus dem Hafen von Cagliari von unserem Kabinenbalkon aus. Auch hier im Hafen von Sardinien wird die Ausfahrt offenbar von einem Hafenlotsen durchgeführt, denn kurz nach unserer Ausfahrt kommt ein Lotsenboot längsseits und fährt parallel zu uns, bis wir die Hafenausfahrt erreichen. Der Lotse steigt in das kleine Boot um, das Lotsenboot tutet kurz und dann sind wir frei für die offene See.
Nachdem Cagliari allmählich im Sonnenuntergang hinter uns am Horizont immer kleiner wird, ist es Zeit, sich über das Abendessen Gedanken zu machen. Ja, wir haben gestern eigentlich erkannt, dass die Fassade der hochtrabenden 7- Sterne Gastronomie Küche nicht wirklich was für uns ist. Zu lang die Wartezeit zwischen den einzelnen Gängen, so klein die Gerichte auf den riesigen Tellern. Darüber hinaus ist die Diskrepanz aus Anspruch hochexquisite Sterneküche zu liefern mit dem „Kantinenambiente“ aufgrund Vollbelegung hunderter Tische mit der zugehörigen Lautstärke in den Restaurants einfach zu groß! Klar, auch im Buffet- Restaurant ist es laut! Noch lauter und wuseliger, als in den Sterne- Restaurants. Aber dort bekommen wir wenigstens Lecker was auf den Teller!
Aber dennoch: Es ist immerhin Sterneküche von drei berühmten Weltköchen hier auf dem Schiff, die sich abwechselnd jeden Abend etwas Neues ausdenken, um die Gäste zumindest kulinarisch zu verwöhnen. Heute Abend ist es Starkoch Bruno Barbieri, der uns verzaubern möchte.
Und lecker ist es ja meistens! Das steht außer Frage. Wenn nur die Portionen selbst nicht immer nur so klein wären! Aber gut, um unsere Entscheidung endgültig zu treffen, schauen wir wenigstens in die Costa App und gucken nach, was wir heute an kulinarischen Köstlichkeiten verpassen, wenn wir schnöde dem Buffet frönen.
Das Angebot, was Anja mir daraufhin auf unserem Balkon mit Blick auf die See vorliest, ist sehr „verlockend“!
Wir verpassen heute also sehr wahrscheinlich wie folgt:
- Kalter Parmesankuchen mit Basilikumsoße
- Kabeljau an Bohnencreme, aromisiert mit Trüffel
- Rote Bohnensuppe mit Garnelen an Chili
- Ossobuco Mailänder Art
- Spaghetti mit Knoblauch, Öl und Meereseschenrogen
Wir überlegen kurz, doch dann ist die Wahrheit so schmerzhaft wie eindeutig offensichtlich: Wir sind offenbar kulturell von der in den a la Carte Restaurants servierten Welt so weit entfernt, wie Anton Hugo aus Ratatouille von einer McDonalds Filiale am Rasthof einer französischen Autobahn!
Hoffentlich ist es dann keine Schande, wenn wir keinen blassen Schimmer davon haben, was „Meeres- Eschen- Rogen“ sind oder aus welchem Teil vom Kalb wohl „Ossobuco“ gemacht wird. Schlimmer als Crêpes mit Meeresduft, dem kulinarischen Highlight des gestrigen Abends, kann es aber eigentlich nicht sein, oder? 😉
Nun, von dieser abendlichen Sterneküche sagt uns so gar nichts zu und damit ist das Buffet- Restaurant für heute Abend eindeutig gesetzt! Fühlt sich spontan richtig an! Eine halbe Stunde noch dürfen wir jetzt noch den Sonnenuntergang quasi als geistige Vorspeise genießen. Ab dann heißt es frei heraus: „Auf in den K/Mampf!“
Pünktlich um 19:30 Uhr stehen wir vor dem Buffetrestaurant La Sagra dei Sapori hier auf der Costa Toscana. Etwas unglücklich die Uhrzeit, aber aus einem uns nicht bekannten Grund öffnet das Buffet- Restaurant heute wohl nicht wie gewohnt um 19 Uhr, sondern eben erst jetzt. Eine halbe Stunde nach der reservierten Tischzeit, die wir eigentlich in unserem Stamm- Restaurant L‘Argentario gehabt hätten. Eine nicht unansehnliche Menschentraube mit hungrigen Mägen wartet bereits hier, hoffentlich war die Entscheidung richtig unseren reservierten Tisch nebenan sausen zu lassen…
Nachdem die Türen offiziell geöffnet werden, versucht ein einzelner Concierge den Massen Herr zu werden. Erfolglos. Sofort wird er von einer Gruppe Reisender belagert, die lautstark auf Italienisch mit Ihm diskutieren. Die andere Hälfte der Wartenden der ersten und zweiten Reihe vor dem Eingang strömt an ihm vorbei rein in den Speisesaal. Auch wir.
Schnell folgen wir unserer Nase und finden mehrere noch freie Tische im absoluten hinteren Bereich weit abseits von Brot- und Aufschnitt- Theken, die die kalten Gerichte servieren. Hier in den hinteren Bereichen, fast versteckt, finden sich zwei weitere Servierstraßen, wo warme Speisen ausgegeben werden. Das in der Luft liegende Aroma leckeren Bratens liegt hier intensiv in der Luft und macht hungrig. Yummi!
Anders, als man es vom Buffet her kennt, ist hier keine Selbstbedienung. Man schnappt sich einen Teller und geht mit diesem zur Buffetausgabe. Jeder Kellner auf der anderen Seite der Theke hat dann so einen bis zwei Ausgabestellen zu betreuen und lädt einem den Teller zunächst sehr verhalten auf. Natürlich kann man um einen Nachschlag bitten, auch zwei Mal. Dann aber reicht der Kellner einem den Teller. Also mit vollbeladenen Tellern zum Tisch und dann unangetastet stehen lassen, nur weil es geht und manche Subjekte hieran Freude haben, geht hier nicht. Einerseits gut, andererseits verlangsamt es die Ausgabe beim Zusammenstellen des Essens. Besonders, wenn Servierstation 1 das Fleisch hat, man für die Beilage aber eine Station weiter gehen muss und dort wieder in der Schlange steht.
Wer dafür keine Zeit hat, weil der Magen knurrt, stellt sich kurzerhand mit dem zufrieden, was Servierstation 1 im Angebot hat. Da wird dann auch mal schnell ein LowCarb- Proteinteller draus. 😉 Mein erster Gang besteht also aus gebratenem Schweinekotelett an gebratenem Fisch garniert mit gebratenem Hähnchenfilet mit Leipziger Allerlei! Eine eher pragmatische Zusammenstellung der Angebote von Servicestation 1, die wohl den Sternekoch in unserem edlen Tischrestaurant erschaudern ließe! Macht aber nix, auch die fehlenden Kartoffeln machen nix. Gab es halt nicht an Station 1, die hole ich im zweiten Gang später nach.
Highlight der heutigen Abendspeisen ist allerdings weder das Kotelett, noch der Fisch oder das Hähnchenfilet. Sondern der Schweinebraten, der mit Soße überraschend „bayerisch“ schmeckt! Ein Gedicht sag ich euch! So lecker! Es fehlt eigentlich nur ein Semmel- und ein Kartoffelknödel dazu, um das Geschmackserlebnis perfekt zu machen. Der Reis tut es aber zweifelsohne auch.
Wer übrigens eher abendessentypisch auf kalte Platte mit Brot, Wurst, Käse und Co Wert legt, kommt ebenfalls nicht zu kurz! Auch hier gibt es ein reichhaltiges Auswahlbuffet, welches wir euch gerne einmal zeigen. Auch, wenn unser Magen nach dem herrlichen Braten schon gut voll war, so ein kleines Bausteinchen vom Käse- Kolosseum passt eigentlich immer noch irgendwo dazwischen, oder? 😉
Was die Getränke angeht kann man sich gratis Wasser am Spender selber holen, oder man stellt sich in einer der beiden Getränkeausgaben an. Hier gibt es praktisch Softdrinks, Bier und Wein. Zugang dazu erhält man nach Vorlage der Bordkarte, wo das jeweilige Getränkepaket enthalten ist. Da ich zum Abendessen gerne Cola trinke, habe ich mit meiner Karte kein Problem. Sie wird noch nicht einmal eingescannt wie sonst an der Bar, sondern nur kurz überflogen. Allerdings finde ich es nicht richtig, dass wir mitbekommen, wie einem anderen Gast der Softdrink wie Cola, Fanta und Co verwehrt wird mit der Begründung, dass er eben kein Getränkepaket habe und dafür zahlen müsse. Das kann eigentlich nicht sein! Denn ich meine mich schwer zu erinnern, dass zumindest zu den Mahlzeiten alle Getränke immer frei wären! Doch alles diskutieren nützt nichts, der Mann wird an die kostenlose Wasserausgabe im Nebenbereich verwiesen. Unschön.
„Das hast du beim Camping aber nicht!“ zischelt Anja mir zu. „Stimmt!“ entgegne ich und stecke mir ein herzhaftes Stück Braten in den Mund. „Beim Camping… (kau, schling),… müsste einer von uns beiden gleich noch den Abwasch machen! Super, oder? Das fällt hier flach!“
Um fair zu bleiben: Das Buffet- Konzept ist laut und unruhig. Im ganzen Saal sind mehr oder weniger alle Tische belegt. Es wird viel umher gegangen, viel gewuselt. Zusätzlich zu den Gästen kommt das Personal, welches ebenfalls durch die Gänge läuft. Es ist ein Klimpern und Klirren von Besteck und Gläsern, Stimmgewirr, Geräuschkulisse. Dazu die mitunter längeren Wartezeiten bei der Essensausgabe, das ist alles zusammen wenig gemütlich! Beim Camping hätten wir wahrscheinlich an einem schönen Abend wie diesen den Tisch in der Spätsonne draußen gedeckt und statt Braten aus dem Ofen gäbe es wohl ein Steak vom eigenen heißen Grill. Nichts desto trotz bleibt es dabei, dass eben das Stehen am Grill, das Decken und Abräumen des Tisches und der noch viel lästigere Abwasch nach dem Grillen entfällt.
Mit dem Abendessen sind wir nach einer Stunde fertig. Eine völlig normale Zeit für uns, satt und zufrieden geht es zurück zur Kabine. Das hat sich schon gelohnt und war richtig hier zu essen. Besonders die langen Wartezeiten zwischen den einzelnen Gängen haben wir uns gespart. Oder besser: Eingetauscht für Warten IN den Gängen zwischen den einzelnen Essensstationen. Dafür aber haben wir nicht faul herum gesessen und uns bedienen lassen, sondern wenigstens ein paar Schritte auf den Schrittzähler gepackt.
Gegen halb 10 unternehme ich noch einen Spaziergang mit Nils über das Schiff. Unsere inzwischen obligatorische Abendrunde vor der Schlafenszeit sozusagen. Für diese Runde gehen wir dieses Mal aber nicht auf das gewohnte Oberdeck, sondern nochmals auf den Infinity Walk auf Deck 8. Ich möchte gern mal schauen, ob es hier gegenüber dem Oberdeck 16-18 abends ebenso ruhiger ist, wie tagsüber. Tatsächlich sind wir auf Deck 8 fast allein unterwegs. Nur wenige andere Gäste verirren sich hierhin, die meisten Personen hier sind die Angestellten von Costa, die die Liegen zusammenräumen und fixieren für den Fall, dass in der Nacht unerwartet raue See aufkommen sollte. Wir lassen uns in einer der gemütlichen Lounges noch ein Eis von der Eisdiele schmecken, bevor die fleißigen Männer von Costa auch hier die Kissen und Decken von den Sitzgelegenheiten räumen.
Nach dem Eis geht es zurück in die Kabine und ins Bett. Morgen wartet Neapel auf uns!
Nein, der Angestellte war im Recht, bei Costa ist wirklich nur schlichtes Wasser zu den Mahlzeiten inkludiert (im Bedien-Restaurant nicht mal das glaube ich),
alles andere muss entweder einzeln bezahlt werden oder durch ein gebuchtes Getränkepaket.