Ganz ehrlich: Wir müssen uns zusammen reißen, dass wir heute weiterfahren!
Zu idyllisch ist einfach das Alpenpanorama, welches wir direkt von unserer Dinette aus genießen dürfen! Schon gestern hatten wir ja davon geschwärmt und heute, wo uns zusätzlich warme Sonnenstrahlen kitzeln, Bienchen summen und Grillen zirpen, könnte die Landidylle nicht perfekter sein!
Gut, klar, die Hauptstraße ist noch immer nur wenige Schritte entfernt, aber sie ist in der anderen Richtung! Man sieht sie nicht, man hört sie nicht. Und dennoch ermöglicht sie einem ein paar Tagesausflüge zu machen, Imst als Städtchen zum bummeln und shoppen ist auch gleich in der Nähe und überhaupt stehen wir doch strategisch super hier!
Einzig die Nacht war ein wenig frisch, was sicherlich der Höhenlage geschuldet ist. Aber sonst? Hier könnte man Urlaub machen! Einzig die Tatsache, dass auf der angrenzenden Weide Pferde grasen und nicht Kühe, wie sie in die perfekte Alpenpanorama- Landschaftsidylle hergehört hätten, schmälert die Optik ein wenig. Aber zum Glück sind die Pferde so weit weg, dass wir sie beim vorbeihuschenden Blick auch einfach als Kühe interpretieren. Ein kleiner Irrtum zu unseren Gunsten
😉

    Unser Wohnnobil vor herrlicher Alpenkulisse
     Unser Wohnmobil vor herrlicher Alpenkulisse – traumhaft schön, so könnte man jeden Morgen aufwachen. 🙂

Nun, wir beschränken uns natürlich trotzdem nur auf herrliches wie zünftiges Alpenfrühstück mit guter Wurst und frischen Brötchen vom nahen Spar- Supermarkt. Wir haben uns hierfür überlegt, dass ich zuerst zum Spar spaziere und nur das kaufe, was wir fürs Frühstück brauchen. Anja geht derweil duschen (Frauen brauchen ja hierfür immer ein bisschen länger) und dann frühstücken wir erstmal. Und danach, wenn wir mit dem Wohnmobil vom Platz runterfahren, halten wir dort nochmals an und machen unseren österreichischen Ferieneinkauf. Muss ja, machen wir auf all unseren Österreich- Reisen so! Ob nun Transit oder als Ziel.

       
    Was für ein herrlicher Morgen hier im österreichischen Imst!      Der Platz liegt so idyllisch inmitten der Bergwelt…

       
    …das wir eigentlich einige Tage hier verbringen müssten! So toll unser Platz mit Ausblick in die Bergmassive!

       
Und gleich vor dem Campingplatz beginnen die Alpenwiesen und locken mit herrlichen Wanderwegen. Das wäre was!

Mit herrlichem Ausblick genießen wir gegen halb 11 ein recht spätes Frühstück. Zugegeben. Aber das macht gar nichts, denn schon jetzt ist uns klar, dass wir gar nicht in einem Rutsch bis Rimini durchrauschen wollen. Schon bei unserer Reiseplanung haben wir uns überlegt, dass wir noch einen Zwischenstopp am Gardasee einlegen wollen. 2008 waren wir ja schon da und haben eine tolle Rundreise rund um den See mit dem Wohnmobil gemacht (leider gibt es keinen Reisebericht davon, die Aufzeichnungen sind unwiederbringlich verloren gegangen) und möchten nun noch einmal dort anhalten und mindestens eine oder gar 2 Nächte verbringen. Es wären zwar nur knappe 600km bis nach Rimini, aber selbst, wenn wir früh aufgestanden wären, die Tour wäre einfach zu langatmig! Klar ginge es über die Autobahn schneller, aber wir möchten ganz bewusst weiter auf der mautfreien B 180 bleiben und am späten Mittag über Nauders und dem Reschenpass nach Italien reinfahren. Und natürlich an der berühmten versunkenen Kirche anhalten!
Dann schön durchs Vinschgau und Südtirol tingeln, den ersten südlichen Sonnenstrahlen in Meran winken und dann über Trento und Roverto zum Gardasee schaukeln. Ganz gemütlich, ganz easy, 300km etwa. Eine gute Tagesetappe für uns Spätaufsteher.
Nun, packen wir es an!
Also das Frühstück versteht sich, wir haben ja Zeit 😉

    Brotzeit in den Alpen
    So, der herrliche Frühstückstisch ist gedeckt, Zeit für eine zünftige Brotzeit bei besten Bedingungen!

    Ausblick vom Frühstückstisch auf Wiesen und Berge
Beste Bedingungen? Na klar! Bei diesem Ausblick geht doch gar nicht anders! OK, die Kühe sind Pferde. Aber sonst?!

Um exakt 11:30 Uhr sind wir startklar. KM- Stand 214.390 steht auf dem Tacho, die Reise kann weitergehen. Alle Lampen auf „go“, Schlüssel rum… …UUUUNNND
Läuft!
Habt ihr etwa was anderes erwartet? Wir nicht! 😉
Aber damit es auch weiterläuft, muss noch etwas Brennstoff her! Denn derzeit herrscht im Kraftstofftank eher klammende Leere statt flüssigen Fossilien. Doch Tanken kommt später, Imst hat ja mehr wie eine Tankstelle, gleich um die Ecke ist hier zum Beispiel eine Esso und eine BP.
Vorher aber wie gesagt noch der obligatorische Einkauf beim Spar!
Volle Regale und wenig später ein voller Einkaufswagen werden auch im italienischen Sommerurlaub für das österreichische Gefühl sorgen. 🙂

       
    So, Check aller Systeme – Start! Wir sind wieder unterwegs, erstmal auf dem schmalen Weg zur Hauptstraße

       
    Erster Stopp: Spar- Supermarkt in Imst! Hier decken wir uns mit allerlei Köstlichkeiten für den Urlaub ein. 🙂

       
Zweiter Stopp: Die Esso- Tankstelle von Imst.                           Und kurze Zeit später sind wir unterwegs gen Süden. Juchei!

Eine knappe Stunde später tanken wir an der Esso und sind kurze Zeit später auf der B 180 Richtung Nauders unterwegs. Und kaum haben wir das etwas quirlige Imst verlassen, wird es auch schlagartig ruhiger um uns herum. Faszinierend! Gestern Abend war das Fahren auf diesem Alpenpass schon recht entspannend, was ich aber der späten Tageszeit zugeschrieben hab. Da die Strecke aber mautfrei ist, hätte ich für gewöhnlich und besonders tagsüber zur Mittagszeit mit deutlich mehr Verkehr gerechnet! Aber anstelle von Stoßstange an Stoßstange haben wir freie Fahrt mit teilweise tollem Panoramablick in die Alpenregion. Traumhaft! Ohne Probleme können wir den Blick schweifen lassen und uns auf Italien freuen! Wieder einmal ist es etwas surreal, dass wir hier durch die schönsten Alpenpanoramen fahren und schon in wenigen Stunden die warmen Sonnenstrahlen des sonnigen Südens genießen werden! Ich kann das Gefühl nicht genau beschreiben, aber ein wenig ist es so wie mit den Skandinavien- Fahrern!
Nehmen wir die Insel Fehmarn! Die einen fahren nach Fehmarn und machen einen traumhaften Urlaub. Auch wir waren schon oft da und sind gerne auf Fehmarn. Aber steht man dann in Puttgarden am Kai und schaut sehnsüchtig den Skandinavien- Fahrern hinterher, bekommt man Fernweh und möchte auch gerne „weiter“! Nicht dort stehen und rasten, wo man gerade steht. Obwohl es doch auch ausgerechnet da, wo man steht, sehr schön ist!
So ähnlich ist das mit dem Urlaub im sonnigen Süden auch. Die Alpen sind wunderschön und ein traumhaftes Urlaubsgebiet. Und hat man sich hierfür als Urlaubsland entschieden, verbringt man auch einen schönen Urlaub ohne unerfüllte Begehrlichkeiten. Geht es aber hingegen weiter nach Italien, an die Adria und den sonnigen Süden, schaut man fast schon mit einer kleinen Portion Mitleid auf alle „Zurückgebliebenen“, die ihren kargen Urlaub in den Alpen verbringen müssen.
Schon komisch.

        
    Dann zeigen wir euch mal ein paar Impressionen aus der Bergwelt zwischen Fernpaß und Reschenpaß

       
    immer wieder führt die Route rauf und runter, mal ins Tal und mal mit Ausblicken. Aber nie wirklich schwer.

       
    nur ein bisschen auf die Schilder achten! Nicht auf die Autobahn (links), sondern immer schön auf der Landstraße bleiben

       
Manchmal kommt auch ein kleines Dörfchen wie hier Landeck.    Man fährt aber meist einfach nur durch.

Genug der Philosophiererei! Ihr seht, die Tour ist tatsächlich so wenig anspruchsvoll, dass wir trotz Kurven und Kuppen unseren Gedanken hinterher hängen können. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass wir gut durchkommen.
Um kurz vor 1 durchfliegen wir das schnuckelige Städtchen Landeck und folgen der B 180 weiter  zum Reschenpass. Eine gute halbe Stunde später folgt die historische Alpenfestung Nauders, die plötzlich rechts am Straßenrand auftaucht. Viel zu knapp! Sieht, in dem Moment wo sie vorbei huscht, viel zu faszinierend aus, als das man einfach vorbei rauscht! Und die Zeit für eine Pause wäre auch nicht die schlechteste. Klar, Waffen und Bollwerke sind jetzt nicht unbedingt die besten Reiseziele, aber wir haben auch schon deutlich schlechtere Mittagspausen verbracht. Aber egal ob gewollt oder nicht, die viel zu enge Straße ohne Wendemöglichkeit nimmt uns die Entscheidung ab. Egal, ob schon 1834 gebaut und als Festungswerk im ersten Weltkrieg bekannt, egal ob heute als militärhistorisches Gebäude genutzt, wir kommen einfach nicht zusammen! Und als ich endlich wenden könnte, hab ich auch keine Lust mehr. Vielleicht was für den Rückweg oder die nächste Alpenquerung auf dem Reschenpass…

       
    Immer weiter führt der Weg auf der B 180 zum Reschenpass.    Inzwischen ist er ausgeschildert. Wirklich easy hier zu fahren.

       
    und weiter gehts. Plattes Land, mal rauf und runter. Maximal sowas wie die Ampel hier, das wars mit Anforderung.

       
   Uh! Die kommt knapp und zu spät zum bremsen! Die Alpenfestung Nauders im Fels! Und nun? Drehen geht jedenfalls nicht. 🙁

Nauders selbst erreichen wir gegen 20 vor 2. Noch immer ist kaum nennenswerter Verkehr unterwegs und auch hier in Nauders sehen wir außer der Hauptstraße nicht viel. Wie auch, Italien und die Sonne lockt! Badehose, Sonnenschirm, das alles rückt auf einmal so greifbar nahe, dass wir fast schon überlegen den Gardasee links liegen zu lassen und doch gleich bis an die Adriaküste durchzukacheln!
Und das könnte klappen! Denn keine 5 Minuten später fahren auf ein markantes Gebäude mitten auf der Straße zu, was jeder, der als Kind noch Grenzkontrollen zwischen den Ländern erlebt hat, sofort als Grenzkomplex erkennen wird! Dieser charakteristische Typ Bau, der uns als Kinder immer ungeheuer spannend vorkam und eigentlich viel zu schnell passiert wurde, um ihn wirklich genießen zu können. Und heute? Steht dieser stumme Zeuge vergangener Zeiten hier und erinnert uns daran, dass auch in Europa freizügiges Reisen nicht immer gegeben war, ganz im Gegenteil! Nun, heute ist es anders und um 13:45 Uhr befahren wir erstmals seit langem wieder italienischen Boden!
Ciao!!!

       
    Jetzt geht es ein klein wenig steiler. Mal links, mal rechts, aber es bleibt auch mit dem Wohnmobil ganz einfach zu fahren.

       
    Und plötzlich liegt daas Städtchen Nauders voraus.                    Wir entdecken noch eine Bank. Aha! Das wird doch nicht…

       
    …doch, sie ist es! Diese markanten Formen und Parkbereiche deuten es an! Grenze! Juchu, wir sind in Italien!! 🙂

Unmittelbar an den Grenzübergang folgt übrigens auch schon die Passhöhe mit dem Schild „Reschenpass 1455m“.
Etwas ungläubig gucken wir uns schon an!
DAS war es schon???
Tatsächlich scheinen wir mit Resia auch den soweit höchsten Punkt erreicht zu haben. Und das ohne irgendwelche Umstände, die uns auf einen Pass hindeuten lassen! Ich meine nehmen wir mal zum Vergleich die mautfreie Strecke nach Kroatien im letzten Jahr! Da sind wir über den Felbertauerntunnel für die Alpenquerung gefahren. Mit der Betonung auf Tunnel!
Und trotzdem ging es da sogar so arg über einen längeren Abschnitt bergauf, dass wir sogar anhalten und eine Pause machen mussten, damit der Motor sich abkühlen kann.
Und hier? Bleiben wir etwas verdutzt und verblüfft gleichermaßen zurück! OK, ja, es ging schon die ganze Zeit etwas stetiger bergauf. Aber doch nicht auf langen steilen Geraden oder spitzen Spitzkehren, die immer wieder rechts und links genommen werden mussten.
Also ganz ehrlich: Man könnte, wenn das Alpenpanorama um uns herum nicht wäre, auch durchaus meinen wir seien auf irgendeiner Eifler Landstraße vor den Toren Kölns unterwegs, so easy war jetzt der Aufstieg auf den Reschenpass. Und das soll ein Pass sein?
Würde auf dem Schild am Grenzübergang nicht „Reschenpass 1455m“ dran stehen, wir würden es nicht glauben!
Schon der Fernpass war ja gestern nur am Schild zu erkennen und jetzt ist sogar der Reschenpass auch nur ein zahnloser Tiger, der das Wort „Pass“ auch nur aufgrund der Gegebenheit verdient, dass hier eben die Kuppe der Anhöhe ist. Mehr nicht.
Ganz ehrlich: Das war die einfachste Überquerung der Alpen auf dem Weg in den sonnigen Süden mit dem Wohnmobil, den wir jemals befahren haben!
Ab sofort nur noch Reschenpass! Etwas Besseres (weil auch noch komplett mautfrei!) kann uns mit unserem alten 75 PS- Wohnmobil doch gar nicht passieren!
Sehr zufrieden folgen wir der Straße und passieren kurz darauf das Dörfchen „Resia“, also „Reschen“ auf Deutsch, hiervon trägt der Pass zweifelsohne seinen Namen. Und sogleich erkennen wir, dass wir zwar geografisch schon in Italien, vom Kopf her aber noch durchaus in Österreich sind. Oder besser in Südtirol. Denn so stehen auch hier noch selbstverständlich Schilder wie „Schinken“, „Äpfel“ und „Wein“ am Straßenrand und bieten einige Angebote an. Und nicht „Proschiutto“, „Mele“ oder „Vino“. Zwar stehen auch diese italienischen Vokabeln an den Schildern, aber meistens sind sie deutlich kleiner geschrieben und ausnahmslos erst in der zweiten Reihe genannt.
Bisschen ernüchternd ist das natürlich schon, denn wir wollen ja ins Land von „Dolce Vita“ und Co! Aber der Tag ist ja noch jung und bis nach Bardolino am Gardasee, unserem Tagesziel, sind es ja auch noch gut und gerne 200km. Da kann und wird wohl noch einiges passieren.

       
    Das war´s! Der Reschenpass auf 1455m Höhe. Jetzt geht es in Italien wohl nur noch bergab weiter.

       
    Der erste Ort gleich hinter der Grenze ist Resia / Reschen!        Ein kleines Dörfchen mit einer versunkenen Kirche! Nur finden!

Kaum haben wir Resia verlassen, entdecken wir auf der rechten Fahrbahnseite das Wasser eines Sees!
Ui! Jetzt muss sie gleich irgendwo kommen, diese versunkene Kirche!! Hab extra vor unserer Reise im Wohnmobilforum.de danach gefragt, damit wir dieses Schauspiel eines versunkenen Dörfchens im Atlantis- Stil nicht versäumen oder gar daran vorbei rauschen! Ist doch viel zu spannend! Nur noch der Kirchturm guckt aus dem Wasser hervor und bietet so doch Platz für Geschichte und natürlich Geschichten! Zum Beispiel der heilige Gral! Was ist, wenn die Tempelritter diesen hier am Reschenpass versteckt haben! Weil sie wussten, dass das Areal geflutet wird! Ein besseres Versteck kann es doch gar nicht geben! Ich nehme mir fest vor, gleich an der Kirche und in den umliegenden Bereichen, z.B. auf Info- Tafeln, nach Hinweisen zum heiligen Gral zu suchen! Man weiß ja nie! 😉

       
    So, der See kommt! Wo ist jetzt die Kirche??? Augen auf!!!        Juchu, da vorne ist sie schon! Der schmale Stiel im Wasser!

Tatsächlich müssen wir uns gar nicht so sehr anstrengen die versunkene Kirche zu erspähen. Schon von weitem erkennen wir vor einer Kurvenkombination eine markante Steilsäule aus dem Wasser ragen und als wir näher kommen, ist der Kirchturm unverkennbar am Wegesrand zu sehen. Genug Zeit, das auch eigene Wohnmobil aus voller Fahrt ohne Probleme abzubremsen, ein Fahrmanöver ähnlich dem Ausweichen eines Eisbergs wie seinerzeit die Titanic ist also gar nicht nötig.
Haltet doch an wenn ihr hier vorbei kommt! Es lohnt sich wie ihr gleich lesen werdet.
Die Koordinaten des Parkplatzes lauten: N 46.81073° / E 10.53768°.

Schon etwas verdutzt sehen wir als erstes natürlich die Höhenbalken an der Einfahrt. Zwar sind diese weggeklappt und man kann mit dem Wohnmobil problemlos auf den Parkplatz auffahren, man merkt aber auch, dass wir hier maximal als Stundengäste willkommen sind. Steht ja auch am Schild drauf „campieren verboten“. War klar. Ja und kostet soll der Parkplatz natürlich auch! Zumindest normalerweise. Denn zum einen hätte ich sowieso nix bezahlt (wir bleiben eh die ganze Zeit beim Wohnmobil und bewegen uns nicht weg, dafür sind wir viel zu lauffaul 😉 und zum anderen streikt der Parkscheinautomat, weil ihm das Papier zum Drucken der Parkscheine ausgegangen ist. Da feixt das Autofahrerherz! Tja Italien halt! In Deutschland hätte der Automat ganz automatisch hastig bei seinem für ihn zuständigen Parkscheinwärter angerufen und ihm mitgeteilt, dass sein Papier in weniger als 1000 gedruckten Parkscheinen ausgehen wird, woraufhin der Wärter sofort zu seinem Automaten geeilt wäre, um ihn wieder neu zu bestücken. Hier aber nix davon und so müssen wir auch ganz offiziell nix bezahlen. NO SERVICE – NO PAPER. Genial.

       
    Also jetzt erkennt sie wohl jeder! Gleich biegen wir rechts ab auf diesen Parkplatz hier. Groß genug ist er auch für Wohnmobile!

       
    Allerdings gibt es diese unschönen Einfahrbalken!        Und einen gierigen Parkautomat. Allerdings nur, wenn er Papier hat 😉

Wir positionieren nun erstmal das Wohnmobil direkt mit Blick auf die Kirche so, dass wir ein paar schöne Bilder machen können. Im Wohnmobilforum haben das auch einige gemacht und die Bilder ein bisschen mit Stolz wie eine Trophäe präsentiert. Das wollte ich auch und das Bild muss schon ordentlich sein. So um die 50 Bilder kommen in allen möglichen Positionen dabei raus, wobei uns dieses hier noch am besten gefällt. Deswegen zeigen wir unser „Siegerfoto“ natürlich auch gerne in großer Auflösung 🙂

    Wohnmobil am Reschenpass
   Unser getreues Wohnmobil Wohni vor der versunkenen Kirche am Reschenpass! Ein Etappenfoto, das muss einfach.

Gerne könnt ihr mitmachen! Wenn ihr wollt, schickt uns doch auch eure Bilder von euren Wohnmobilen, Gespannen, Wohnwagen, Motorrädern, Autos, Fahrrädern oder von mir aus Inline- Skates vor der Kirche per email oder ladet sie auf unserer Facebook- Seite hoch!
Wenn wir schöne Bilder von euch bekommen, zeigen wir diese auch gerne in einer kleinen Bilderschau hier auf dieser Seite!

*** Update November 2018*** Hier zeigen wir euch die bereits eingesandten Bilder:

  Thomas mit Familie am Reschenpass–> Gleich das erste Foto stammt von Thomas, der uns schon oft sowohl technisch wie durch häufige Lektorate von Texten hilfreich unter die Arme gegriffen hat.
Es zeigt sein Dethleffs- Wohnmobil (links) während einer gemeinsamen Tour mit der Familie. Ein wirklich schönes Motiv mit kräftigen Farben! Vielen Dank für dieses tolle Bild Thomas!
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   –> Marita und Bernd vor der Kirche am ReschenpassMarita und Bernd haben uns dieses fantastische Foto bei imposanten Lichtverhältnissen geschickt. Und obwohl man fast meinen könnte, dass das Bild vielleicht in den späten den 70er Jahren gemacht wurde, handelt es sich in Wahrheit um ein aktuelles Bild aus 2012!
Kenner haben es spätestens am modernen Eriba- Wohnwagen im klassischen Blechkleid erkannt, auf den ersten Blick allerdings geht das Gespann durchaus auch als Urlaubsfahrt zu nostalgischen Wirtschaftswunderzeiten durch. Marita und Bernd sind übrigens noch immer mit ihrem Mercedes ganzjährig unterwegs! Vielen Dank auch euch für dieses schöne Foto!
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    –> Das nächste Bild haben uns Petra und Werner aus Bielefeld geschickt. Auch sie haben an der versunkenen Kirche am Reschenpass Halt gemacht und die sommerlichen Sonnenstrahlen mit ihrem Weinsberg- Wohnmobil genossen. Vielen Dank euch beiden für diese tolle Aufnahme!! 🙂

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Auch Doris und Volker Faust waren auf dem Reschenpass unterwegs und haben uns dieses tolle Bild von ihrem Wohnmobil geschickt. Bei bestem Wetter sonst sich ihr teilintegrierter Dethleffs Advantage mit einem zufriedenen Lenker am Steuer vor dieser traumhaften Kulisse. Vielen Dank euch beiden!

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Auch Michael hat uns geschrieben und zum Dank für unseren Reisebericht sein Wohnmobil vor dem See für uns abgelichtet. Sieht super aus! Vielen Dank für dein Bild! 🙂

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Wir würden uns sehr freuen, wenn wir noch mehr Fotos von euch bekommen würden!
Schickt sie uns gerne per mail

Nachdem wir unser obligatorisches Foto von Wohni vor dieser Kirche gemacht haben, suchen wir uns einen anständigen Parkplatz. Wir haben zu diesem Zeitpunkt übrigens noch keine Ahnung, dass ausgerechnet dieses Bild einmal zu einem späteren Zeitpunkt den symbolischen Abschluss unserer Zeit als Wohnmobilurlauber darstellen wird. Wie eben die alte Kirchturmuhr ohne Zeiger auf das Ende hindeutet, ist quasi auch unsere Wohnmobilzeit fast „al dente, um thematisch in unserem Reiseland Italien zu bleiben. Aber das können wir wie gesagt jetzt noch nicht wissen.

Zeitlich liegen wir für den Moment jedenfalls recht gut für die heutige Tagesetappe beieinander und der kleine Stopp hier vor dieser sonnigen Kulisse regt den Appetit an! Zeit also für einen kleinen Snack, hierfür haben wir mit leckeren Braten- und Fleischkäsebrötchen von der heißen Theke beim Einkauf im Spar heute Morgen in Imst vorgesorgt. Nun lassen wir uns diese österreichische Köstlichkeit bei einer kühlen Cola aus dem Bordkühlschrank schmecken! 🙂

       
    So, jetzt parken wir erstmal brav ein und machen den Fotopunkt frei. Und dann? Gibts „a guade Broadzaid!“ 😀

Während wir so vor uns hin pausieren und weil wir natürlich einige weitere Bilder machen, muss die neu gewonnene Energie irgendwie kanalisiert werden. Spontan fällt mir daher dieses kleine Gedicht zu Ehren des Kirchturms ein:
Einmal eine Kirche stand, wo man heut nur noch Wasser fand.
Aber halt, ein Steg führt doch hinüber, übers Wasser, so kommst drüber!
Doch es erfährt ein großer Schreck, ein Teil vom Steg, ja der ist weg!
Der Pfarrer, sahs in seinem Schlafe, leider zu spät und erlitt die Strafe!
Er plumpst hinein ins kalte Nass, hier am fernen Reschenpass!

    versunkener Kirchturm am Reschenpass
    Hier der Steg zum Kirchturm, der mich zum Gedicht mit dem bedauernswerten Pfarrer inspiriert hat 😉

Na, was meint ihr?
Hat doch alles! Dramatik, Witz und Charme. Ich bin der geborene Dichter!

Weil wir nun natürlich wissen wollen (bisschen was für die Allgemeinbildung soll unser Geschreibsel ja auch bringen! 😉 warum die Kirche hier im Wasser versinken musste (also offiziell natürlich! Inoffiziell suchen wir nach Infos zum heiligen Gral! 😉 machen wir uns auf die Suche nach einer Info- Tafel und finden sie auch.
Grund für die Flutung dieses Dörfchens und eines weiteren (das Dörfchen Graun) sowie einigen Weilern ist die Stromerzeugung! Ein riesiger Staudamm wurde hier auf Basis des Reschensees in den Jahren 1939 auf Basis eines ersten Planes aus dem Jahr 1920 skizziert und die Arbeiten recht zügig begonnen. Und wie das in der damaligen dunklen Zeit Europas nunmal war, wurde die Bevölkerung hierzu weder angehört, noch wurde sie überhaupt informiert! Heute undenkbar! Würde das Bauvorhaben nicht durch die Bürger selbst per Klage gestoppt, würden ein paar Tierschützer schon eine geschützte Marienkäferart finden, die beim letzten Paarungsflug hier vorbeigeirrt ist. Und schwupp-di-wupp, würde hier kein einziger Grashalm mehr geknickt! Doch weiter im Text: In den Kriegsjahren stoppte die Bautätigkeit, klar, die Bunker waren wichtiger. Und mehr noch, für die Stromerzeugung musste man sich wohl bei den nahe dem Reschenpass liegenden Schweizern beleihen, sodass das Vorhaben auch noch Finanzierungsprobleme bekam.
Nach dem Krieg aber sollte man meinen, dass man in einem neuen Europa auch dieses Bauvorhaben nochmals auf den Prüfstand stellen würde. Passierte aber leider nicht, laut Infotafel waren übriggebliebene faschistische Gemeinderäte und Bürgermeister hierfür verantwortlich. Obs stimmt können wir schlecht nachvollziehen, schreiben es hier aber mal dazu. 1949 und 1950 wurden dann die Häuser gesprengt (in der Summe sprengte man 181 Häuser!) und lediglich der Kirchturm wurde aus Denkmalschutzgründen stehen gelassen. Super! Also doch nichts mit dem heiligen Gral.
Für die Bevölkerung war dies zweifelsohne eine Katastrophe! Kamen sie aus dem Krieg noch relativ unbeschadet raus, wurde ihnen nun doch noch die Heimat auf alten Beschlüssen eines Regimes genommen, welches längst aufgehängt am Piazzale Loreto in Mailand baumelte. Egal, die Häuser mussten weg und so kam es auch. Die Bevölkerung kam für etwa 2 Jahre in einem benachbarten provisorischen Barackendorf unter, in der Folge des Heimatverlustes gaben über 70% der Bevölkerung ihr Zuhause hier auf.
Heftig, wenn man überlegt, was hinter der Touristenattraktion des versunkenen Kirche eigentlich für ein trauriges Schicksal steckt.

Neben der Infotafel über das versunkene Dörfchen selbst entdecken wir noch einige Hinweise auf die alten Grenzbefestigungen im Dreiländereck I-A-CH und über das Skigebiet rund um die Region. Und dann entdecken wir noch eine weitere Attraktion, eine Kamera!
Hier gibt es den sogenannten „Fotopoint“ am Turm! Einfach auf eine kleine Plattform stellen, auf den Auflöser drücken, fertig! Idealerweise ruft man vorher die Familie zuhause an und sagt ihnen, sie sollen mal schnell auf reschenpass.it und dann oben in der Ecke auf „Webcams“ und dann auf den „Fotopoint am Turm“ klicken. Denn dann gibt’s das erste Urlaubsbild quasi gratis nach Hause!
Eine super Idee! Und wir würden das auch echt gerne ausprobieren, wenn nicht ausgerechnet heute die rote Lampe an der Kamera leuchten würde und somit unmissverständlich signalisiert, dass wir heute leider kein Bild in die Welt hinausschicken können. Schade! Aber auch nicht so schlimm.
Im Nachgang zu unserer Reise haben wir die Seite besucht und hierbei festgestellt, dass die Kamera wohl im Jahr 2011 in den Sommermonaten nicht in Betrieb war. Zumindest konnten wir in der historischen Übersicht über die Bilder weder unter unserem Tag, noch unter den anderen Tagen des Monats oder anderer Monate Bilder aufrufen. Dennoch ein nettes Gimmick, zumal man sich sein eigenes Bild dank der Historienfunktion auch nach seiner Rückkehr zuhause in Ruhe anschauen kann.

Gegen viertel nach 3 haben wir uns satt gesehen an dem Kirchturm mit den nassen Füssen, wir ziehen weiter! Italien ruft, der Gardasee lockt und ich kann es kaum erwarten, noch heute Abend schon genüsslich dem Dolce Vita frönen zu können. Vielleicht mit einem Abenspaziergang in lauer Sommeratmosphäre, vielleicht ein Eis, oder eine kuschelige Trattoria mit einem herzhaften Stück Pizza und einem Gläschen Wein. Sowas halt!

       
    So! Aufsitzen, Abfahren! Weiter geht´s gen sonnigem Süden!     Durch den Tunnel und die Berge ab zum Gardasee.

Gar nicht müde setzen wir also unsere Fahrt fort und folgen nun der SS 40, wie die Bundesstraße 180 nun auf italienischer Seite heißt. Und die Route bleibt zunächst ein Augenschmaus!
So bekommen wir auf einer Art Hochebene kurz hinter Resia noch einmal die Gelegenheit, weite Ausblicke ins Land, ins Tal und auf die umliegenden Berge genießen zu dürfen. Wirklich eine tolle Route dieser Reschenpass, auch die italienische Seite kann sich wirklich sehen lassen! Und es bleibt problemlos fahrbar! Auch hier ziehe ich gerne wieder den Vergleich zu unserer Tour nach Kroatien, wo wir mit Felbertauerntunnel und dem Plöckenpass ja anderes gewohnt waren! Die Tour auf der österreichischen Seite schon recht beschwerlich, dann aber kam Italien und wir haben die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen! Denn die Straße wurde nicht nur schmaler, sondern von der Qualität her auch deutlich schlechter!
Hier aber gibt es rein gar nichts zu mäkeln, auch dank der breiten Flur um uns herum ist die Straße großzügig bemessen und wir müssen uns Gegenverkehr oder Bergnasen in unserem Fahrweg überhaupt keine Gedanken machen. Schaut selbst, so entspannt kommt man (auch noch mautfrei! Auch auf ital. Seite!) durch die Alpen:

       
    Auch auf der italienischen Seite des Reschenpasses erwarten uns keinerlei Überraschungen. Eine einfache Straße, mal Dörfchen…

       
    …mal offenens Land und Ausblicke in die Berge. Wirklich toll.  Ja und Sehenswürdigkeiten wie dieses „Mini- Neuschwanstein“ hier.

       
Die Rampen sind so flach, da braucht es nichtmal Kurven!         OK, gut, eine kommt. Da hinten. Das war es dann aber auch 😉

Nachdem wir auch die letzten der wenigen Kurven hier am Südportal des Reschenpasses genommen haben, finden wir uns im ersten richtigen südtiroler Städtchen genannt Mals und kurz darauf Schluderns hier im Vinschgau wieder.
Hier, wo nun die SS 40 und die SS 38 zusammen kommen und als SS 38 weiter Richtung Meran führt, wird es etwas voller, was aber auch am Lokalverkehr liegt. Und wenn dann noch ein Traktor der zahlreichen Landwirtschaftsbetriebe hier über die Straße tuckert, dann entsteht sogar ein kleiner Stau. Und von den Traktoren, davon gibt es hier einige! Liegt mit Sicherheit an den zahlreichen Apfelbäumen, regelrechte Plantagen ziehen sich rechts wie links neben der Straße entlang. Eigentlich schön anzusehen wie die ganzen Apfelbäume blühen und wenn diese dann im Spätsommer auch noch reif sind, kann man diese bestimmt fast schon aus dem fahrenden Auto heraus pflücken!
Zumindest aber, wenn man sich nicht des Mundraubs schuldig machen will, am Straßenrand neben Tiroler Schinken und Wein kaufen. Dies bedingt eben aber auch landwirtschaftlichen Verkehr, was wiederrum die Transitfahrer stören dürfte. Und der Bauer? Den stört es mit Sicherheit, dass sich hier in der Hochsaison ein wohl nicht enden wollender Bandwurm an Blechlawine durch die kleinen Örtchen schiebt, sodass er mit seinem Traktor kaum auf die andere Straßenseite kommt.
Das ist der Nachteil des Reschenpasses! Er führt wirklich mitten ins Herz von Tirol haben wir den Eindruck. Dieses ist zwar wunderschön anzusehen, schneidet aber auch eine tiefe Furche in das zarte Gewebe. Besonders, weil ja nicht nur wir mit unserem Wohnmobil hier durchfahren, sondern eben auch nicht wenige LKW! Alles hat also auch seine Schattenseiten…
Wir haben im April mit dem Saisonverkehr natürlich zum Glück noch keine Probleme und rauschen mit unverminderter Geschwindigkeit unserem Tagesziel Gardasee entgegen.

       
    Ein bisschen ärgerlich, wenn sich alle eine Straße teilen müssen. Gelegentlich staut es sich dann doch wie hier an der Ampel.

Gegen halb 4 durchqueren wir Meran in Tirol. Auch hier bietet sich das gleiche Bild mit urigen kleinen Holz- und Bauernhäuschen im Tiroler Stil, die eigentlich eine wunderbare Bergidylle bieten würden. Wenn nicht 5 Meter neben dem alten Holzhäuschen der LKW- Verkehr vorbeidonnern würde! Jetzt wirkt die SS 38 fast wie ein Stachel im idyllischen Südtiroler Fleisch und zum ersten Mal kommen wir uns ein klein wenig vor, als müssten wir uns für unsere Anwesenheit entschuldigen. Ist natürlich Quatsch, aber wohnen würde ich hier z.B. nicht bzw. nur sehr ungern!
Aber noch bevor wir uns über die Belastung der Meraner Bürger wirklich Gedanken machen können, sind wir durch Meran auch schon durch und steuern das nächste große Ziel an. Bozen!

       
    Einfahrt nach Meran in Tirol. Viel sehen wir nicht, nur die Hauptstraße und ein paar Brücken gegen den strengen Verkehr

       
Überhaupt scheint Meran plötzlich gut frequentiert zu sein! LKW an LKW reiht sich durch die Stadt. Nicht so schön.

Auch Bozen verbindet man irgendwie unweigerlich mit Italien und ist sicherlich für viele das Tor zum Urlaub, kaum das sie über die Alpen sind. Und es geht schnell auf Bozen! So startet hier in Meran endlich eine zweispurig ausgebaute Straße, die SS 38 wird nun bis Bozen auf einem Stück von etwa 30km zweispurig ähnlich einer Autobahn. Kamen wir vorbei schon gut durch, klappt es jetzt natürlich noch besser. Dies liegt aber zum Teil auch daran, weil wir das Gefühl haben, ständig bergab zu fahren!

       
    Kaum aus Meran raus geht auf dieser 2- spurigen Bahn weiter.   Das geht ratz-fatz, schon sind wir in Bozen!

Bozen erreichen wir gegen 16 Uhr. Weit ist es nun wirklich nicht mehr!
Wir haben jetzt hier in Bozen die Möglichkeit, das letzte Stück auf die mautpflichtige Autobahn E 45 / A 22 aufzufahren. Sparen wir uns aber! Etwa 140km sind es nur noch bis Bardolino, unserem heutigen Tagesziel, das läuft auch noch problemlos auf der fast parallel zur Autobahn verlaufenden SS 12. Also biegen wir in Bozen von der Schnellstraße ab auf die Landstraße und tingeln weiter.

       
    Wir fahren weiter über die italienische Landstraße. Mal durch Dörfchen, mal durch Alleen in der Stadt…

       
…und dann wieder übers Trentoer Land. Berge? Alpen? Die lassen wir hinter uns. Nur noch sanfte Hügel säumen unseren Weg.

Die Fahrt verläuft jetzt eigentlich recht ereignislos. Die Berge, von denen wir eben noch kamen und etwa bis Meran, spätestens aber bis Bozen, unsere Begleiter rechts und links am Wegesrand waren, rücken nun deutlich in den Hintergrund und können vielleicht noch als große Hügel bezeichnet werden. Schneespitzen sind jedenfalls ebenso wenig dabei, wie markige Bergstrukturen mit Massiven oder Felsen. Auch wird es zunehmend wärmer und wir haben, kaum dass wir die Schnellstraße verlassen haben, die Fenster aufgemacht. Italien, Sommer, Sonne! Wir sind da und das im April!
So gondeln wir die nächste Stunde gut gelaunt durchs Land, bis wir plötzlich Lust auf eine italienische Köstlichkeit bekommen. Eis!
OK, ich gebe zu, das passiert nicht ganz so urplötzlich, wie der Apfel unserem Sir Isaac Newton in den Schoss gefallen ist. Vielmehr ist es diese plötzliche Erkenntnis, wenn man auf dem Krähennest der Titanic Wache hält und der Eisberg voraus erscheint! Man hat noch (zumindest theoretisch) Zeit für eine Reaktion! Und anders, als die Titanic seinerzeit, entdecken wir das Eis als beste „Vorwarnung“ in übergroßen Lettern mit dem Titel „Gelateria“ unmittelbar an einer Hauswand voraus. Gelateria! Genau das wollen wir jetzt! Ein hartes Manöver im Kreisverkehr und wir halten Kurs auf eine kleine Eisdiele am Ortseingang von Lavis, ca. 10 km vor der Großstadt Trento!
Kaum im Kreisverkehr zur Eisdiele abgebogen wollen wir natürlich unsere Titanic an den Kai legen, was aber gar nicht so einfach ist! Die wenigen Parkplätze sind viel zu klein um uns aufnehmen zu können und ein größeres Parkplatzareal gleich an der Eisdiele ist hoffnungslos überfüllt. Scheinbar hatten auch andere Idee, die frühe italienische Sonne mit einem Eis zu begrüßen!

    Eisdiele Serafini in Lavis
    DA!!! EISDIELE!!! Anhalten, aber sofort, das ist jetzt genau das richtige für den Nachmittag!

Etwas unschlüssig stehen wir kurz darauf auf einem Privatgrundstück und wissen nicht so recht, ob wir hier stehen bleiben können. Ich würde es sogar riskieren, wenn wir wenigstens in Sichtweite der Eisdiele wären! Aber so ganz komplett wegbewegen? Das Problem ist, dass das Areal über eine abschließbare Kette verfügt. Wir steigen aus und Wohni ist gefangen! Wahrscheinlich total überdrehte Vorstellung hier in Italien! Aber ich bin einfach zu grundtief Deutscher und noch nicht lange genug in Italien, dass ich mir eine etwas lockerere Lebenseinstellung auf Zeit aneignen könnte. Geht also nicht!
Da wir aber am Fuße der SS 12 einen Parkplatz am Kreisverkehr entdeckt haben, werden Anja und ich uns aufteilen. Sie steigt aus und holt für uns leckeres Eis während ich runter zum Kreisel fahre und dann dort warte.
Warum ich nicht auf die Idee gekommen bin einfach hier zu warten und warum das eine dumme Idee war, naja, das können wir jetzt noch nicht wissen.
Gesagt, getan, Anja steigt aus und marschiert zur Eisdiele. Ich wende unseren Bomber und fahre dann die vielleicht 300 oder 400 Meter zum Kreisverkehr zurück.
Dort parke ich schnell ein (bei N 46.14197° / E 11.10421°), denn das Eis werden wir dann gleich hier lecker verschnabulieren und eine Pause machen. Wird eh Zeit.

Ich warte einige Minuten, vielleicht sogar eine Viertelstunde bis Anja endlich die Straße entlang gelaufen kommt. Etwas verschwitzt (es ist wirklich sehr sehr warm heute!), aber vor allem mit weit ausgestreckten Armen, dazu balanciert sie in jeder Hand einen Eisbecher!
Nanu, warum das denn? Etwas leicht angesäuert erklärt mir Anja dann, dass das Eis schon anfing zu schmelzen, kaum das sie es an der Eisdiele vom Tresen genommen habe. Das warme Wetter hat dem Eis dann noch zusätzlich zugesetzt, sodass das hier der kümmerliche Rest eines einstmals stolzen Eisbechers:

       
    Ich warte am Kreisverkehr. Mjam, wo bleibt Anja nur???     Oh! Ich geb zu, das hätte in jedem Prospekt besser ausgesehen 😉

Die ausgestreckten Arme übrigens, weil das Eis in nunmehr flüssiger Form so gar nicht an die Funktion des Eisbechers als temporäre Suppenschüssel zu gewöhnen war, entsprechend läuft ihr links wie rechts das halbe Eis an den Händen runter auf den Boden. Eine ziemlich klebrige Angelegenheit!
Trotzdem kann ich euch sagen: Es lohnt sich trotzdem! Das erste Eis in diesem Urlaub aus der italienischen Eisdiele Serafini in Lavis hier in Italien schmeckt köstlich und stimmt uns, trotz der unfreiwilligen Eisdusche, auf einen schönen Italien- Urlaub ein.
🙂

Die Pause streckt sich auch nach dem Eis, etwa 20 Minuten verbringen wir hier und strecken uns mal ein wenig auf dem Parkplatz. Dann geht es gegen 20 nach 5 aber weiter auf der SS 12 immer in Richtung Süden, Richtung Gardasee, Bardolino und Lazise!

       
    Weiter gehts zum Gardasee! Mal über die mautfreie Autobahn… …mal über die Landstraße ohne Markierungen.

Die nächste Stunde Fahrt ist eigentlich ohne besondere Vorkommnisse. Außer vielleicht das die Schatten länger werden und sich allmählich der Abend ankündigt. Und das tut er so imposant mit einem Farbenspiel aus orangem Abendrot und Sonne, wie es eigentlich nur in den südlichen Ländern und ganz besonders in Italien klappt. Einfach schön mit anzusehen, wie die Farben so „warm“ werden, dass selbst die etwas abkühlenden Temperaturen eher als angenehm empfunden werden.
Fahrtechnisch aber passiert nichts besonders mehr und das Schild, welches Lazise in nur 8km voraus anzeigt, folgt um etwa viertel vor 7.

       
    Immer wieder ein ganz besonderer Moment! Wenn in Italien die Sonne untergeht und daas Land in warmes Rot taucht

       
Passend zum Abend endet unser Fahrtag. Nur noch wenige Kilometer bis Lazise und zu unserem Campingplatz

Um kurz vor 7 erreichen wir die Rezeption des Campingplatzes Cisano am Ostufer des Gardasees genau zwischen den See- Städtchen Lazise und Bardolino! Von unserer Rundreise einmal rund um den Gardasee im Jahr 2008 kennen wir die Ecke schon und wissen um die einzigartige Lage hier am See. Bardolino wie auch Lazise sind von den Campingplätzen hier gleichermaßen entfernt und über eine wunderbare See- Promenade miteinander verbunden. Hier kann man genüsslich spazieren gehen oder auch mit dem Fahrrad entlang radeln, ohne mit dem Autoverkehr auf der Uferstraße SR 249 rund um den Gardasee aneinander zu geraten. Perfekt für unseren kleinen Spaziergang zum Abschluss eines schönen Tages, der gleichzeitig endlich den Beginn unseres „Dolce- Vita“- Italienurlaubs einleiten soll.
Schnell sind die Formalitäten erledigt und wir haben eingecheckt. Mit der ACSI- Karte kein Problem. Was aber etwas komisch ist, ist das Armbändchen was man uns zwingend anlegen will!
Sowas haben wir in unserer nunmehr 5- jährigen Campinggeschichte mit Plätzen quer durch Europa noch nicht erlebt! Wie „arme AI- Pauschaltouristen“ bemerkt Anja süffisant mit einer Portion Sarkasmus und auch ich kann meine Verwunderung nicht verbergen.
Schlagfertig frage ich gleich mal nach, wo denn das Buffet für unser inklusive- Abendessen wäre, was wiederrum der Rezeptionist nicht so lustig findet. Ist halt Vorschrift, sonst gäbe es bei einer Kontrolle Probleme.
OK, ok, dann nehmen wir halt das dumme Bändchen. Für eine Nacht ist es eh egal und spätestens, wenn wir nachher von unserem Abendspaziergang zurück sind und eine mögliche Kontrolle passiert haben, schnippel ich das Ding eh runter. So ein Schmarrn!
Aber soweit muss ich es übrigens gar nicht kommen lassen. Schon als der Typ mit seinem Bändchen anfing hab ich angefangen mir unter dem Tresen den Arm zu massieren und das Blut zu stauen. Und als ich ihm jetzt meinen Arm hinhalte und alle Muskeln anspanne, ist mein Arm schon etwas eingedickt. Er legt das Bändchen an und mein Plan geht auf! Die Spannung reicht, das werde ich gleich draußen direkt kontrollieren, dass ich das  Bändchen mit etwas Schieben über das Handgelenk bekomme und somit aus- und wieder anziehen kann, ohne es dabei zu zerstören. Wäre ja noch schöner! Ich will gleich im T- Shirt durchs Dörfchen spazieren und dabei nicht wie ein „Mallorca- Tourist“ aussehen!

Warum die Bändchen erforderlich sind, wird recht schnell klar als wir uns die Anlage einmal genauer anschauen. Denn hier sind nicht nur Camper unterwegs, sondern auch Ferienhaus- und Hotelgäste, die die ebenfalls zugehörige Clubanlage bewohnen. Pool, eigener Strandbereich mit Zaun drumherum, Bar und Pavillion am Wasser warten also nur darauf, von fremden Gästen ohne Bändchen in Beschlag genommen zu werden. Im Sommer vielleicht, aber jetzt, im April? Wohl eher unwahrscheinlich, oder?
Dennoch werden wir einfach mitspielen und für eine Nacht eben den Clubcharakter genießen. Club Robinson, Club Mediterrane oder jetzt eben Club Transitfrei! Muss es ja auch geben. 😀

       
    Der Campingplatz Cisano ist eine Clubanlage mit Hotel, Bar und mehr. Ein Pavillion am Strand gehört ebenso dazu…

       
    …wie diverse Angebote rund um den Strand. Gecampt wird hier natürlich auch, aber mit Stil und Luxuscabrio!

       
und tagsüber liegt man am Privatstrand unterm Schirm.             Nur die untergehende Sonne überm See ist kostenlos 😉

Gar nicht club-like ist allerdings der Umstand, dass in den Toiletten das Toilettenpapier fehlt! Das ist das erste, was mir eher negativ auffällt, als wir unsere Runde zur Platzerkundung drehen. Auch sind die Serviceeinrichtungen selbst auch schon ein bisschen in die Jahre gekommen. Es ist zwar noch nicht so schlimm, dass der Schimmel in den Fugen klebt, aber weit entfernt davon sind wir auch nicht! Hier muss sicherlich bald mal Hand angelegt werden, damit dies nicht zu einer eher unschönen Erinnerung an einen Urlaub hier werden könnte. Von außen hui, von innen allerdings bei näherer Betrachtung schon deutlich Patina.

       
    Das Servicehaus in offener Bauweise, von außen sieht es toll aus und auch von innen wirkt es auf den ersten Blick wertig.

Einmal unterwegs spazieren auch gleich weiter am Strand entlang. Darauf hatten wir uns ja eigentlich schon seit der Popograbscherei am Schloss Neuschwanstein gefreut! Dieser laue Sommerabend mit rotem Abendrot, Sternenhimmel im Anschluss, warme Luft, bisschen beschwingte Hintergrundmusik aus einer Trattoria und das Wellenrauschen vor uns. Genau so! Damit uns das gelingt, spazieren wir rüber nach Bardolino!
Keine 10 Minuten dauert es, bis wir an der verträumten kleinen Uferpromenade auf das Städtchen treffen. Wir kennen es ja schon von unserem ersten Besuch von vor ein paar Jahren, dennoch tauchen wir umso genußvoller in das Abendambiente ein. Genau, wie wir uns das vorgestellt haben. So herzhaft kitschig, dass es sogar fast schon aus den Bilder heraustriefen sollte.
Aber die haben hier wirklich an alles gedacht! Sogar ein paar kostenlose Holzbänke haben sie einem aufgestellt, sodass wir den Blick auf den ruhigen See so richtig genießen können.
Nur die Mücken, die sich auf einen stürzen kaum das man sich für einen Moment hingesetzt hat, mögen das Empfinden stören. Naja, irgendwas ist ja immer.

       
    Unterwegs auf der Uferpromenade zwischen Lazise und Bardolino. Schon hier gibt es überall kleine Plätze…

       
    …mit Blick aufs Wasser, auf Häfen und kleine Schiffchen.           Das alles auf der „Via Bardolino“. Total schön hier!

       
    Besonderer Service: Liegestühle mit Blick auf Bardolino! Klar, das ich mir den gleich mal schnappe und den Ausblick genieße…

       
…und dem entspannten wie maritimen Treiben auf dem See zuschaue! Und eins, und zwei, und eins. Los ran ihr Faulpelze! 😉

Im Innenstädtchen von Bardolino ist nicht viel los, obgleich noch fast alle Geschäfte geöffnet haben und natürlich die Terrassen und Tische der Restaurants auf der Promenade wohl besucht sind.
Das hätte auch was, wenn es nicht schon so arg spät wäre. Wenn wir uns da jetzt niederlassen, vergeht zwischen Karte, aussuchen, zubereiten, essen und zahlen mindestens ein Stündchen. Wäre nicht schlimm, es ist ja gerade mal 8, aber dennoch wird uns das zu spät.
Lieber so ein Stück ein Pizza auf die Hand und dann gemütlich am See- Ufer sitzend auf der Kaimauer genießen, das wäre jetzt so unseres! Aber die Gastronomie versteht ihr Geschäft und mag sich nicht mit dem schnellen Euro aus der Laufkundschaft begnügen, wenn sie mit nur wenig Aufwand auch 2 oder 3 machen können. Denn so sehr wir uns auch bemühen, keiner der Gastronomen hat eine heiße Theke oder einen Außer- Haus- Verkauf. Und da wir auch niemanden mit einem Stück Pizza auf der Hand oder wenigstens einem Pizza- Karton ausmachen können, haben wir an diesem Abend wohl einfach kein wirkliches Glück mit der Idee. Bliebe uns nur die Möglichkeit, einfach auf gut Glück ein paar Gäste des Restaurants zu fragen, ob sie uns vielleicht…
Ach nee, das ist ein dummer Gedanke, den wir ganz schnell wieder verwerfen 😉

   
    Wir spazieren ins quirlige Zentrum von Bardolino rein. Überall um uns herum ist Dolce Vita.

   
Ganz besonders gefällt uns die kleine Einkaufspromenade direkt am Hafen. Hier kann man super flanieren!

Aber ein Eis schaffen wir! Immerhin sind wir schon ein paar Stunden in Italien und hatten ganz ehrlich wirklich noch gar kein Eis! Das geht doch gar nicht! 😉
Also gibt es ein leckeres Eis, präsentiert in einer reichlich mit Schokolasur umhüllten Waffel. Und diese schafft es auch, zumindest für den Moment den kleinen Hunger zu besiegen. So richtig hungrig sind wir nämlich auch gar nicht, dass es wirklich eine ganze Pizza sein muss. Hätte halt nur gepasst.
Genüsslich unser Eis schleckend spazieren wir dann bis etwa kurz vor 9 durch Bardolino, bis sich die Nacht vollständig über den Gardasee gelegt hat und das einzige Licht von der noch immer warmen Terrassen- und Promenadenbeleuchtung ausgeht und uns den Weg erhellt.

       

        

       

       

       

Wir können uns gar nicht sattsehen am wunderschönen Bardolino! Immer wieder spazieren wir durch die Gassen, begehen einige auch zwei Mal oder drei Mal, nur um eine weitere kleine Stichstraße nochmals durchqueren zu können, die wir zuvor an einer Gabelung ausgelassen haben. So bekommen wir die maximale Packung Dolce Vita am wunderschönen Gardasee. Es wird schwer fallen diesen tollen Fleck zu verlassen, aber die Aussicht auf nochmals schöneres Ambiente und vielleicht nochmals 2, 3 Grad wärmere Sonnenstrahlen im etwa 300km weiter südlichen Rimini sind schon verlockend.
Nichts desto trotz hören wir nicht auf, euch die Schönheiten von Bardolino und unserem nächtlichen Spaziergang zu zeigen:

       
    Der Abend wechselt zur Nacht in Bardolino! Der Himmel wird dunkler, das Licht dafür aber nochmals stimmungsvoller

       
    Und das Angebot an Souvenirs, aber auch Knabberzeug, Obst oder die ein oder andere Flasche Wein wirkt noch verlockender

       
    Die Tische in den Restaurants leeren sich zusehends.                 Und die letzten Nachtschwärmer stromern durch die Gassen

Die wenigen Gäste hier in Bardolino werden mit zunehmender Stunde nun noch weniger, die Tische noch etwas leerer und auch wir sind nach der kleinen Runde bereit, den Abend nun im Wohnmobil ausklingen zu lassen. Der Abend war wirklich perfekt! Nur zu gerne behalten wir Bardolino als eine der schönsten Ecken am Gardasee in Erinnerung. Von unserer Rundreise hat uns dieser Bereich schon mit am besten gefallen! Ein wahrer Vorteil, den wir aus der Reise seinerzeit mitgenommen haben und nun im Transit zur Adria bestmöglich ausnutzen können. Bardolino, unsere Perle!
Mach´s gut bis zum nächsten Mal!!

   
    Der krönende Abschluss am Yachthafen! Noch immer ist die Luft warm, das italienische Lebensgefühl greifbar!

   
    Gemütlich dümpeln die Boote im Hafen von Bardolino auf und ab! Wir hoffen, wir konnten euch für Bardolino begeistern!

Zurück am Wohnmobil machen wir nicht mehr viel. War übrigens kein Problem wieder auf die Anlage zu gelangen. Das hochtrabende Gerede von wegen „strenge Kontrolle, Armbändchen“ und so, alles nix wert wenn das Tor unbewacht und sperrangelweit am Strandzugang offen steht. Ich habs ja gleich gewusst. Aber egal.
Beide fühlen wir uns unglaublich müde, was wohl an der Rastlosigkeit der letzten beiden Tage zu verdanken ist. Der Tag war auch mit Dauerfahren recht anstrengend. Weniger vom Fahren her, mehr von den Eindrücken her! Die Route abseits der monotonen Autobahn ist wunderschön (sogar doppelt weil eben mautfrei!) aber man saugt eben auch eine Menge an Land und Eindrücken auf, die dann verarbeitet werden wollen. Und so ist es kein Wunder, dass wir schon recht früh ins Bett entschwinden.
Morgen kommt ja nochmals ein gutes Stück von etwa 300km, bis wir endlich unser Endziel für diesen Urlaub bei Rimini an der italienischen Adria- Küste erreichen. Und wir überlegen, auch dieses Stück morgen wieder mautfrei zurückzulegen, auch wenn das wieder etwas länger dauern sollte. Grob gedacht wäre eine Route über Verona – Legnago – Ferrara und Ravegna. Das wäre sogar rein von den Kilometern her etwas kürzer, als wenn wir die Autobahn über Bologna nehmen.
Aber schauen wir mal morgen, wie wir es machen. Wenn wir endlich ankommen wollen, dann wird es die Autobahn. Wenn wir hingegen noch Kraft zum tingeln haben, dann dauert es eben länger. Nur eins nehmen wir uns vor, egal für was wir uns entscheiden! Damit es mit der Ankunft an der Adria nicht so spät wird, werden wir morgen mal zur Abwechslung nicht lange im Bett rumlümmeln, sondern früh aufstehen, früh packen und früh abfahren! Jawoll-ja!
Aber Holla, so habt ihr uns noch nicht gesehen! Ihr werdet es erleben, äh, lesen!

2 Kommentare

  1. Eine wunderschöne Reisebeschreibung mit wunderschönen Fotos. Wir fahren auch mit dem Wohnmobil und sind dankbar für
    solche Reiseberichte.

    Mit frdl. Gruß
    Otto und Angelika

    • Sehr gerne!
      Freut uns, wenn unsere Beschreibungen euch inspiriert haben und wünschen euch eine tolle Zeit!
      Tim, Nils, Anja und Björn

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