Inhaltsverzeichnis Teil 3:
– 3.1 – Die richtige Beladung
– 3.2 – Einsparungsmöglichkeiten beim Ladungsgewicht
– 3.3 – Sicherheit im Wohnmobil (Einbruch, Schutz, Tresore, Tipps zum Parken, usw)
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3.1 – Die richtige Beladung:
Vielleicht hat es schonmal der ein oder andere auf der Autobahn gesehen: Wohnmobile mit leichter Schieflage (sei es nun seitlich oder von vorn nach hinten), vollgepackt bis unters Dach für 3 Wochen Italien mit Kind und Kegel an Bord.
Problem hierbei ist (und das wird in den kommenden Jahren noch zunehmen!): Die kritische Grenze von 3,5 Tonnen für ein voll ausgerüstetets Reisemobil.
Die junge Generation der Familienväter und Mütter mit neuem EU- Führerschein Klasse B (PKW) haben nunmal eine Begrenzung von 3,5 Tonnen als maximal zulässiges Fahrzeuggewicht.
Und diese Generation sind die Wohnmobilfahrer und Käufer von morgen (Anja und ich haben da noch Glück, wir haben beide den alten 3er und damit noch die 7,5 Tonnen frei…), die verstärkt auf das Grundgewicht eines Wohnmobils achten müssen.
Tun sie das nicht, kann das schnell eine Strafe für überladenes Fahren bedeuten, vom Risiko während eines Unfalls oder in einer gefährlichen Situation mal ganz zu schweigen.
Gänzlich ausgeschlossen sind diese Käuferschichten vom Fahrzeugmarkt über 3,5 Tonnen, hier erwarte ich persönlich in den nächsten 5 bis 10 Jahren einen starken Preisverfall für Altfahrzeuge und eine deutliche Reduktion der Angebotspalette an Neufahrzeugen in dieser Gewichtsklasse, weil ganz einfach die Käufer hierfür fehlen werden.
In einer richtigen Zwickmühle stecken somit nun die Fahrzeughersteller:
Zum einen müssen diese versuchen den gestiegenen Kundenwünschen nach mehr Luxus und Komfort nachkommen.
Hierzu gehört der Gas- Backofen, die Campingwaschmaschine, die Markise mit Safari-Room, die automatische Sat- Anlage oder die Solaranlage auf dem Dach.
Zum anderen muss der Aufbau ja auch auf ein Basisfahrzeug gesetzt werden und auch diese werden dank Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern, Bordelektronik, Steuergeräten und Computern leider auch immer schwerer.
Und am Ende wollen die Campingmöbel ja auch noch mit…
Bei einem Eigengewicht der neuesten Mobile von 2,8 und mehr Tonnen „Leergewicht“ in voller Urlaubsmontur wird es nunmal nach oben eng.
Zuladungsreserven bei vollem Tank fürs Auto und vollen Wassertanks, sowie 2 Gasflaschen von 300kg und weniger sind leider keine Seltenheit.
Nun steigt noch die deutsche Idealfamilie (Mama 65kg, Papa 85kg und 2,3 Kinder mit zus. 43,5kg) auch noch ins Wohnmobil ein und schon bleiben uns für Gepäck, Wäsche, Lebensmittel und Gummiboot im besten Fall gerade mal noch 106,5 kg übrig!!!
Ohne es zu merken hat man dann ganz schnell das zulässige Gesamtgewicht überschritten und gerät mindestens (zumindest theoretisch) mit dem Gesetz in Konflikt.
So ist es nicht schwer sich auszumalen, dass viele Wohnmobile (bewusst oder unbewusst) überladen unterwegs sind, umso mehr sollte besonderes Augenmerk auf das korrekte Beladen des Fahrzeugs gelegt werden.
Nicht einfach „Tür auf, rein mit dem Gummikrokodil und ab an den Gardasee!“
Aber auch bei einer Zuladung im vorgegebenen Limit ist das richtige Beladen eines Wohnmobils natürlich unverzichtbar.
So gehören die schweren Dinge wie Konserven, Getränke, Flüssigkeiten (z.B. Toilettenchemie in Flaschen) , ggf. Vorzelte, Kabelrolle, Oma´s Gusspfanne, aber auch Werkzeug, Gasflaschen, und Wasserkanister stets ganz nach unten und möglichst gleichmässig rechts und links verteilt nahe zu den Achsen.
Die Gasflaschen gehören dabei natürlich in die hierfür vorgesehene Kammer…
Mittelschwere Dinge wie zum Beispiel Kleidung, die Fernbedienung für den Fernseher, Wäscheleine, Lebensmittel in Verpackungen (Nudeln, Reis, etc), Geschirr (also nicht Omas schweres und gutes Meissner- Porzellan!), Besteck, Dinge für den Kühlschrank und Co. in den mittleren Ladebereich wie Schränke, Schubladen und Kleiderschrank.
Ganz nach oben und aufs Dach, den Dachträger und in die Dachbox gehören dann nur noch leichte bzw. die sperrigen Gegenstände wie Bettwäsche, Kissen, Decken oder die lieben Kuscheltiere und aufs Dach das Surfbrett oder in die Dachbox die Luftmatratze.
Beachtet man diese Grundregeln, so begünstigt man eigentlich nur die Regeln der Physik.
Denn für ein sicheres Fahrverhalten, gerade in Kurvenfahrten oder abrupten Lastwechseln, ist der Schwerpunkt des Fahrzeugs elementar!
So liegt der Schwerpunkt bei falscher Beladung deutlich höher, als bei einem korrekt beladenen Fahrzeug, und kann bei einer unvorhergesehen gefährlichen Situation im Straßenverkehr die entscheidende physikalische Größe sein, um beim „Elchtest“ das Fahrzeug noch steuerbar in der Spur zu halten.
Sicher unterwegs mit dem richtigen Beladeschema: Schweres nach unten, nah zu den Achsen, leichtes nach oben!
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3.2 – Tipps zur Gewichtsreduktion beim Wohnmobil:
Ist die Ladung erst einmal auf dem Prüfstand, sorgt nicht nur ein vermindertes Ladegewicht für mehr Sicherheit und verbessertes Fahrverhalten, durch die Gewichtsreduktion verbrauchen wir auch etwas weniger an teurem Brennstoff.
Somit ist es nur recht und billig, wenn man mit offenen Augen einmal durch das Wohnmobil geht und sich überlegt, auf welche Ausrüstungsgegenstände man eventuell verzichten kann und was zuhause bleibt.
Widmen wir uns also mal unserem urlaubsbereiten Wohnmobil, was könnte man an unnötigem Gewicht denn einsparen?
Da wäre zunächst mal der Wassertank.
In der Regel wiegt ein Liter Wasser genau ein Kilogramm.
Bei einer Wassertankkapazität von beispielsweise 100 Liter (bei uns 1x 60 im Haupttank und 2x 20 in den Kanistern) ist dies mit einem Ladungsgewicht von 100 Kilo anzusetzen.
Ist es wirklich nötig 100 Kilo Wasser mit in den Urlaub zu nehmen?
Besonders, wenn man so wie wir stets längere Strecken am An- Abreisetag in den Urlaub zurücklegt, muss doch der prall gefüllte Wassertank nicht mitgeschleppt werden, oder?!
Wir füllen vor Abreise etwa 20 Liter in den Tank und machen einen Reservetankkanister etwa zur Hälfte voll.
Fürs Händewaschen unterwegs reicht dies locker aus und nach Ankunft am Zielort oder innerhalb der Zielregion kann man die Frischwassertanks noch immer komplett voll machen.
Einsparpotential: Locker 70 Kilo!
Auch den Abwassertank sollte man bei jeder zulässigen Gelegenheit entleeren, auch wenn er nur zur Hälfte oder zu einem Drittel gefüllt ist. Jeder Liter Grauwasser ist unnötiges Mehrgewicht!
Auch sollte man die Staufächer und ggf. die Garage auf unnötigen Ballast überprüfen.
Wie schon zum Thema Camping beschrieben muss man überlegen, ob z.B. in einer Zielregion ohne See oder Meer wirklich die Badesachen, das Gummikrokodil oder das Schlauchboot benötigt wird.
Eine weitere Sparmöglichkeit bietet der Gasvorrat.
Wie in der Ausrüstungsliste beschrieben wiegt eine leere 11kg- Vorratsflasche aus Stahl 13,6 kg.
Gefüllt mit 11kg Gas kommt diese dann auf locker 20kg.
Wenn der Urlaub nur kurz ist, oder wir in Deutschland bleiben (hier hat fast jeder größere Baumarkt Campinggasflaschen…) kann man auf die Mitnahme von 2 gefüllten 11kg- Flaschen verzichten.
Eine Flasche reicht locker für einen 2-3 wöchigen Campingurlaub im Sommer (dann muss man nicht heizen) aus, wenn man auf einem Stell- oder Campingplatz wenig warmes Wasser mit dem bordeigenen Boiler aufbereitet und man den Kühlschrank mit 220V betreibt.
Nutzt man dann den Grill anstelle des Gasherdes, kann man eine weitere Woche auskommen.
Extreme Sparer kommen sogar (so wie wir) ein ganzes Jahr mit einer 11-kg Füllung hin.
Wer dennoch um seinen Gasvorrat besorgt ist, kann so wie wir die vollwertige 11-kg Reserveflasche gegen eine kleine 5er Flasche austauschen.
Sollte die große dann doch entgegen der Erwartungen leer werden, hat man zumindest noch die 5er in Reserve.
Sparpotential: 10 – 20kg
Auch an der Ausrüstung kann man sparen.
Das Geschirr muss (wie schon im Küchenkapitel erwähnt) nicht das gute Porzellan aus Meissen sein.
Teller, Schalen und Tassen können ruhig aus Plastik oder Melamin bestehen und sind trotzdem nicht weniger gut zu gebrauchen.
Und auch an den Vorräten kann man Gewicht einsparen!
Zuhause nehmen wir nur die wichtigsten Grundnahrungsmittel + frische Vorräte für 2 bis max. 3 Tage mit.
Klar könnte man jetzt noch ein wenig Geld sparen, wenn man sich das Wohnmobil mit 50 Dosen Ravioli oder Pichelsteiner Eintopf voll knallt.
Aber ehrlich, der Sparvorteil wird schon allein durch das Mehrgewicht und den Mehrverbrauch aufgefressen.
Mal davon abgesehen würde uns der Eintopf bereits am zweiten Tag zu den Ohren raus hängen!
Für unsere Nordkapreise haben wir damals auch gedacht, dass wir am Besten so viele Vorräte wie möglich mitnehmen.
Ende vom Lied: Fast alle Dosen Ravioli oder Eintopf haben wir wieder mit nach Hause gebracht, es hat einfach nicht zum Urlaub gepasst!
Viel spannender und interessanter ist doch die regionale Küche am Urlaubsziel!
Man kann Essen gehen, eine lokale Pizzeria oder eine Pommesschmiede ausprobieren oder eben auch die Vorräte erst am Zielort frisch im Supermarkt einkaufen.
So kommt man auch viel mehr mit Land & Leuten in Kontakt und erlebt seinen Urlaub viel intensiver, als wenn man nur die mitgebrachten und gewohnten Speisen verkonsumiert und im Wohnmobil hocken bleibt.
Und einen weiteren Tipp haben wir noch im Angebot: An Getränken nehmen wir ebenfalls nur einen Grundstock mit. Und hier auch nur 1-2 Flaschen Wasser und einige Säfte.
Zwar ist das Trinkwasser zum Beispiel beim Aldi vom Preis her kaum zu schlagen, aber nachdem die Flasche leer ist, hat man ein ganz anderes Stauproblem: Pfand!
Bei uns hat dank der (nach meiner Meinung) unsinnigen Umweltverordnung fast jede Trinkflasche (außer eben einige Säfte im Tetrapack oder PET- Flasche ohne Kohlensäure) ein Pfandlogo und ist mit 0,25 € bereits im Vorfeld bezahlt!
Im Urlaub sammelt man dann die leeren Flaschen (man will ja das Pfand zurück) und weiß dann gar nicht wohin mit den neu hinzu gekauften Vorräten, weil die leeren Flaschen die Staufächer blockieren. Verbeult dürfen die Flaschen ja nicht sein…
So wird unnötig Lagerraum verschenkt und hat darüber hinaus den vorab ausgelegten Pfand nicht als Barmittel für den Urlaub in der Tasche.
Also nehmen wir nur das nötigste für die Anreise mit, den Rest kaufen wir, wenn wir ins Ausland fahren, lieber pfandfrei vor Ort.
Lassen wir nun allein unseren Getränkevorrat (meist 1-2 Sixpacks á 1,5 Liter) weg,
so ergibt sich ein weiteres Einsparpotential von etwa 12 kg.
Unsere Gewichtsspartipps fürs Wohnmobil kurz zusammen gefasst:
- Wasservorrat nur notbevorraten, erst am Urlaubsort/-region komplett auffüllen
- Abwassertank so oft wie möglich entleeren
- Gasflaschen an Verbrauch anpassen, nur kleine Reserveflasche oder ALU- Flaschen verwenden
- Geschirr aus Plastik / Melamin statt Keramikgeschirr verwenden
- Vorräte und Getränke erst im Urlaub (dort meist pfandfrei!) ergänzen
Einen kleinen Tipp zum richtigen Abwiegen haben wir sogar auch noch parat:
Das eigene beladene Wohnmobil kann man nur schwer auf die Haushaltswaage fahren und wenn man es mit viel Rangieren und Rumkurven doch geschafft hat, geht die Waage meistens kaputt 😉
Was tun? Zur offiziellen Wiegestelle bei TÜV oder Polizei fahren und abwiegen?
Mal ehrlich, damit hätte ich auch so meine Probleme, am Ende bin ich noch um ein Verwarngeld ärmer.
Aber wo wiegt man am besten sein Wohnmobil?
Eine der besten Möglichkeiten ist die örtliche Abfalldeponie (oder ugs. Müllkippe 😉
Dort werden täglich die ankommenden Mülltransporter abgewogen und wer schon mal mit mehr als nur einer Kofferraumladung Altschrott zur Deponie gefahren ist, der weiß, dass auch Transporter und große PKW vor und nach Entladung abgewogen werden und man die Differenz als Entsorgungsgebühr bezahlen muss.
Diese Waagen sind erstaunlich genau und wer gegen eine nette Bitte oder eine kleine Spende für die Kaffeekasse mal das Gewicht seines Wohnmobils überprüfen lassen möchte, der fährt am Besten zur nächsten Deponie und rollt mit seinem komplett beladenen urlaubsbereiten Wohnmobil (klugerweise wenn die ganze Familie auch mit an Bord ist…) dort vor und lässt sich mal abwiegen.
Das Ergebnis dürfte erstaunliches zu Tage bringen!
Bei uns war das Ergebnis allerdings wie erwartet..
Unser alter Duc ohne Technik oder schwere Grundeinbauten und ohne umfangreiches Zubehör wiegt gerade einmal knapp über 2 Tonnen.
Wir haben also (zumindest theoretisch) fast eine Tonne an Zuladung frei.
Alle anderen aber, die ein modernes Mobil mit Sat-, und Solaranlage, 4- Meter Markise, und einem umfangreich ausgestatteten Wohnmobil in den Urlaub wollen, sollten sich diese Chance der einfachen Gewichtskontrolle nicht entgehen lassen!
Ausgeglichen: Gesamtgewicht und Gesetz sollten harmonieren
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3.3 – Sicherheit und Schutz im Wohnmobil:
Kommen wir nun zu einem traurigen Kapitel.
Leider, so muss man sagen, ist man nirgendwo auf der Welt vor Einbrüchen oder Raub gefeit.
Ein Wohnmobil ist hier natürlich ein lohnendes Ziel. So trennen den Dieb doch meist nur wenige Zentimeter von einer komprimierten Wohnungsausrüstung mit zusätzlichen Boni wie Handys, Kreditkarten oder Digitalkameras, dazu lockt zumeist noch eine vermeintlich dicke Reisekasse in bar.
Das ist leider einer der großen Nachteile sein Schneckenhaus immer dabei zu haben, zu einfach ist bei Abwesenheit ein Türschloss aufgebrochen, ein Fenster ausgehebelt oder schlimmstenfalls der Urlauber bei Aufenthalt im Wohnmobil ausgeraubt.
Selbst vor uns hat man nicht Halt gemacht!
Gleich bei unserer ersten Tour im Reisemobil wurden wir in einem vermeintlich so sicheren Reiseland wie Dänemark um unsere Habe bestohlen und beraubt.
Allerdings haben wir (wie in den meisten Fällen bei Diebstahl aus dem Wohnmobil) das Fahrzeug nie verlassen!
Während wir des Nachts friedlich schlummernd im Alkoven lagen, haben ein paar dreiste Diebe die Beifahrertür leise aufgebrochen und alles mitgenommen, was Ihnen von Wert erschien.
Wer mag kann diese Geschichte hier einmal nachlesen.
Wer aber jetzt von mir ein den ultimativen Tipp erwartet, wie man dies verhindern kann, der wird leider enttäuscht werden.
Denn eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Einen vollkommenen Schutz gibt es nicht!
Auch möchte ich mir selbst nicht anmassen, dass ich die besten Tipps auf Lager hätte, wie man einen Einbruch erfolgreich verhindern kann.
Und so verweise ich viel lieber an die Profis von der Polizei, die ein recht aussagekräftiges Merkmal für die Sicherheit im Reisemobil / Wohnmobil aufgelegt haben. Ihr findet die Empfehlungen und das Merkblatt der bayerischen Polizei hier: Tipps zur Sicherheit im Reisemobil – Urheber Polizei Bayern.
Von uns aus dazu noch so viel:
Man kann allenfalls versuchen einem Dieb die Arbeit so schwer wie möglich zu machen, denn die meisten Diebe und Einbrecher ins Womo haben 2 Probleme: Zeit und Öffentlichkeit.
Es sollte also stets das größte Ziel sein einen möglichen Einbruch so lange wie möglich zu erschweren und gleichzeitig so viel wie möglich an Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Mit etwas Glück lässt ein Dieb schon vor dem ersten Versuch davon ab ins Womo zu kommen, wenn er sich mit einer rollenden Festung konfrontiert sieht.
Versuchen wir also das Fahrzeug zur „rollenden Festung“ auszubauen:
Schwachstellen am Fahrzeug sind natürlich als erstes die Türen, hierbei insbesondere die Türen der Fahrerkabine.
Auch bei uns wurde damals durch die Beifahrertür eingebrochen. Warum ist auch logisch: Durch das Fenster vorn kann man perfekt ins innere sehen und mögliche Einbruchshindernisse ausmachen.
Weiterhin sind die Schlösser am Basisfahrzeug von Profis schnell zu knacken und man muss sich, anders als bei der Aufbautür, nicht langwierig mit verschiedenen Dietrichen aufhalten, bis man ein individuelles Schloss geknackt hat.
Um nun die Türen der Fahrerkabine zu sichern, hatten wir zunächst ein Spannband verwendet.
Damit haben wir die Türgriffe von innen miteinander verbunden und dann das Band fest gezogen.
Die Türen hielten sich nun gegenseitig zu, sodass diese von außen nicht mehr geöffnet werden konnten.
Diesen Trick kann man auch in einem Mietmobil verwenden, denn er hinterlässt keinerlei Spuren und man muss nichts am Fahrzeug verändern.
Dann aber erfuhren wir, dass dieses Spannband relativ leicht aufgeschnitten werden kann, wenn der Dieb zum Beispiel das Dichtgummi des kleinen dreieckigen Seitensfensters mit einem scharfen Messer ausschneidet und dann das Band durchschneidet.
Zwar hat der Dieb es nun schwerer (wie erwähnt, es kostet Zeit…) aber unmöglich wird es dadurch nicht.
Um die Türen nun besser zu sichern, verwenden wir eine Kette, die an der gleichen Stelle im Führerhaus gespannt wird.
Ein Vorhängeschloss hält die Kette sicher zusammen.
Nachteil: Es gibt natürlich mit der Zeit Abdrücke der Kette an den Türgriffen, daher muss man hier die Türgriffe ein wenig umbauen und das geht natürlich nur mit dem eigenen Mobil.
Als mögliche Alternative sei hier jedoch der Knacker- Schreck aus dem WOMO- Verlag empfohlen, er funktioniert ähnlich wie eine Lenkradkralle.
Aber auch die Firma Quick-Safe hat hierfür ein umfangreiches Sicherheitsprogramm im Angebot.
(Link auch hier später noch in den Links)
Nachdem wir die Türen der Fahrerkabine nun einigermaßen gesichert haben, kommen bei längerer Abwesenheit oder nachts natürlich auch die in Kapitel 2 bereits erwähnten Thermomatten zum Einsatz. Sie verhindern erfolgreich, dass der Dieb von außen ins Fahrzeug rein schauen kann und dies erschwert ihm somit seine Arbeit (wieder das Zeitthema…).
Als zweite Zugangsvariante bliebe dann noch die Aufbautür.
Diese ist wenigstens schonmal von sich aus blickdicht und der Einbrecher kann nicht erkennen, wie die Tür von innen gesichert ist.
Auch für diese Tür gibt es natürlich einige Sicherheitssysteme, wie Innenriegel oder Sperren für den Türgriff.
Von außen kann ferner ein Sicherheitsbügel oder ein Öffnungsschutz angebracht werden.
Zwar kann man auch diesen mit der entsprechenden Anwendung von Gewalt aufhebeln, aber aufhebeln macht Krach und es kostet Zeit (da ist es wieder: Zeit und Öffentlichkeit).
Also haben wir auch wir so eine von außen sichtbare Barriere angebracht.
Wir erhoffen uns hiervon insbesondere eine auf den Einbrecher abschreckende Wirkung die zeigt: „Wir haben uns vorbereitet!“
Wer möchte kann sich dies einmal näher ansehen: Safe-Door von Fiamma – Unser Einbau
Safe-Door von Fiamma montiert an unserer Aufbautür
Zu guter Letzt haben wir noch eine Sensoren- Alarmanlage in unserem Wohnmobil verbaut.
Diese sichert alle weiteren öffnungsfähigen Fenster und Türen und macht entsprechend Krach (Öffentlichkeit…), wenn der Einbrecher diese Tür öffnet.
Dennoch hat diese Anlage einen kleinen Nachteil: Sie ist von außen nicht zu erkennen. Geht die Alarmanlage los, ist es meist schon zu spät und ein Sachschaden am Fahrzeug schon entstanden.
Die Alarmanlage stellt also nur „die letzte Barriere“ dar und soll einerseits die Öffentlichkeit erreichen und andererseits natürlich auch einen möglichen Schlaf unsererseits unterbrechen.
Da Einbau und Funktion unserer Alarmanlage jedoch ein für uns sicherheitsrelevanter Aspekt ist, möchte ich hier und öffentlich natürlich keine weiteren Daten dazu bekannt geben…
Hier lässt man sich am Besten im Fachhandel bzw. beim Autoausrüster beraten!
Dies muss nicht zwingend ein Caravan-Sicherheitsexperte sein, einfache Sensorenalarmanlagen, die das Öffnen eines Fensters, den Türen und ggf. größeren Dach- und Serviceluken registrieren, sind da schon ausreichend.
Tipps zum Parken in Großstädten, auf Parkplätzen und überall da, wo ihr euch unsicher seid:
Nun, einer der Vorteile mit dem Wohnmobil ist es, auch in größere Städte einzufahren und sich dort auf einem Wohnmobilstellplatz niederzulassen oder auch mal einfach am Straßenrand zu parken. Bei uns zumindest duelliert sich dann aber schonmal gelegentlich das Empfinden „Stadtbesichtigung“ vs. „Sorge“ vor einem Einbruch!
Zu viele Erfahrungsberichte haben wir bereits gelesen, wo am hellichten Tage an gut belebten Straßen Seitenscheiben eingeworfen oder Aufbautüren des Wohnmobils aufgebrochen und Dinge aus dem Wohnmobil entwendet wurden. Seit dem gehen wir selbst mit einem offenen Auge durch die Straßen und Gassen und schlagen aber auch so manches Mal die Hände über dem Kopf zusammen, wie einfach es viele Wohnmobilbesitzer den Dieben aber auch machen! Nach unserem Einbruch seinerzeit am Nordkap haben wir als daher für uns ein paar Punkte festgelegt, die wir nach Möglichkeit versuchen umzusetzen. Hier übrigens die oben beschriebenen Thermomatten in der Fahrerkabine anzubringen kann kontraproduktiv sein, da es eher so aussieht, als würdet ihr etwas verbergen wollen. Niemand legt diese aus, wenn er nur kurz oder für einen Sehenswürdigkeitenbesuch das Fahrzeug verlässt…
Aber wir haben andere Tipps, die bislang stets erfolgreich waren:
- Fenster und Türen natürlich verschließen! Logisch!
- Keine Wertgegenstände offen herum liegen lassen, sodass sie per schnellem Blick erspäht werden können! Einfacher könnt ihr es Dieben sonst nicht machen! Eure Scheibe ist eingeschlagen, das iphone aus der Ablage geklaut und der Dieb schon 3 Schritte weiter, ehe ihr euch vom Knall des zerberstenden Glases eurer Seitenscheibe umgedreht habt!
- Macht das leere Handschuhfach auf! Dieben zeigt dies, dass ihr um die Einbruchsgefahr wisst und euch vorbereitet habt! Ihr signalisiert damit: „Hier ist nichts zu holen!“
- Das Navi von der Scheibe ab! Natürlich weiß jeder Dieb, dass meist ein Navi im Fahrzeug ist. Aber muss es so offen auf dem Präsentierteller liegen? Legt es außerhalb des Sichtbereichs ab. Anstelle des Navis legen wir übrigens immer noch zusätzlich eine Karte halb gefaltet auf das Armaturenbrett! Natürlich sollte es sich hierbei um eine Karte der Region, zumindest aber zum Land handeln. Die müsst ihr nicht extra kaufen, im ADAC Tourset gibt es diese Faltkarten kostenlos und eignen sich super! So ist zumindest die Möglichkeit gegeben, dass wir tatsächlich noch mit einer Karte und nicht mit einem teuren Navi in die Stadt gefahren sind.
- Auf Stellplätzen kann man auch mal einen (großen!) Hundenapf vor die Türe stellen, selbst wenn man keine Hunde dabei hat. Eine Hundeleine gehört dann gut sichtbar (am Innenspiegel oder am Kleiderhaken / Griff über der Beifahrertüre zum Beispiel) in der Fahrerkabine aufgehängt.
- Der letzte Tipp, den wir für euch haben, ist etwas makaber, aber erfolgreich, wenn ihr mal in einer besonders windigen Ecke parken müsst:
Müllt das Wohnmobil und insbesondere die Fahrerkabine zu! Leere Getränkebecher, McDonalds- Tüten, der leere ekelige Joghurtbecher, Bäckerei/Brötchen- Tüten, alte rotzige Taschentücher, eine alte Bananenschale, was ihr habt! Nehmt notfalls etwas aus dem Müllbeutel und breitet es vorne gut sichtbar aus! Kein Dieb steht darauf, sich auf der Suche nach Beute durch den Müll seiner Opfer zu wühlen! Macht euer Wohnmobil daher notfalls so unattraktiv wie möglich! Es sollte halt möglichst nicht gestellt aussehen, sondern so, als seit ihr wirklich einfach nur Dreckschweine…
Gleichzeitig sollte man natürlich versuchen, Wertgegenstände auf Reisen möglichst zu reduzieren! Das super- teure MacBook- Pro kann unterwegs auch mal von einem alten Celeron- Laptop von vor 5 Jahren ersetzt werden. Oder auch die familieneigenen Kronjuwelen müssen nicht zwingend mit im Urlaub dabei sein, oder?! Für die wenigen Wertgegenstände, die man dennoch im Wohnmobil mitnimmt (wie z.B. zweite Kreditkarte, Notfallbargeld, usw) sollten sichere Aufbewahrungsorte gefunden werden. Eine Möglichkeit wären fest eingebaute kleine Tresore. Vermutet ein Dieb hier aber eine lohnende Beute, wird er sich nicht lange mit dem Knacken beschäftigen, sondern den Tresor mit einem Brecheisen kurzerhand aus der Pappwand des Schranks brechen. Schnell eingepackt kann er ihn dann zuhause in Ruhe aufflexen. Nein, idealerweise versteckt ihr diese Dinge in kleinen Dosen oder Behältnissen, die zumindest von außen den Anschein haben, als wären sie etwas anderes. Eine Dose Ravioli im Schrank oder (besser) eine unscheinbare Dose Sprühöl im Werkzeugkasten kann ein gutes Versteck werden! Der Fachhandel hat solche Dinge immer mal wieder mit wechselndem Dekor und Aufdruck im Angebot. Befüllt eine solche Dose natürlich nicht nur mit eurem Notfall- Bargeld bzw. mit der Ersatz- Kreditkarte und den Ersatz- Papieren, sondern auch mit etwas Ballast, damit auch Gewicht und Haptik möglichst nah ans Original heran kommen.
Natürlich bieten auch diese Dinge keinen hundertprozentigen Schutz, keine Frage (auch ein Dieb kann hier mitlesen), dennoch erschwert das Beherzigen dieser Tipps gerade den Gelegenheitseinbruch.
Ob Pepsi. Dose, Ballistol- Schmieröl, Hengstenberg´s Rotkraut, Ravioli oder ein schlichter Stein!
Der Fachhandel bietet euch hierfür genügend Auswahlmöglichkeiten für diskrete Verstecke…
Wir beherzigen diese Tipps nunmehr konsequent seit unserem schicksalhaften Einbruch im Sommer 2006 auf der Fahrt zum Nordkap und toi-toi-toi, seit dem (und das sind inzwischen über 10 Jahre Reisen mit Wohnmobil und Wohnwagen durch halb Europa!) hat niemand mehr in eines unserer Wohnmobile oder Wohnwagen eingebrochen oder hat etwas entwendet! Auch einen Versuch hat es bislang offenbar nicht mehr gegeben, zumindest haben wir keine Spuren eines solchen Vorfalls jemals vorgefunden.
Weiter zu Teil 4:
ich hab da mal eine Frage, seit kurzem bin ich Besitzer eine Fiat Dukato 290 Wohnmobil.
Wieviel Erwachsene bzw. Kinder können mit auf Reisen gehen ?
Gruß
Gerd
Hallo Gerhard,
Wie viele Sitzplätze sind denn laut Fahrzeugschein eingetragen? Was dort steht ist maßgebend. Auch dann, wenn du zum Beispiel 6 eingetragene Sitzplätze hast, aber nur 4 Plätze Gurte haben. Es können dann trotzdem 6 Personen mitfahren. Stichwort Bestandsschutz.
Mit einer Ausnahme: Kinder müssen IMMER angeschnallt sein! Auf Seitzplätzen ohne Gurt können daher nur Erwachsene sitzen.
Gruß
Björn
Ein zusätzlicher Tipp zum PET-Wasser: Wir als Grenzlandbewohner holen unser „Campingwasser“ im PET-pfandfreien Belgien, der Wasserpreis ist der gleiche.
Hallo Manuel,
ein guter Tipp! Wir selbst handeln auf Reisen ins europäische Ausland auch öfter so und beschreiben dies auch gelegentlich in unseren Reiseberichten. Solange man den Verpackungsmüll ordentlich entsorgt ist das ein sehr praktikabler Tipp, so muss man die leeren Flaschen nicht durch Halb- Europa karren.
Beste Grüße in die Grenzregion und tot ziens!
Tim, Nils, Anja und Björn
Hallo,
der Link oben in Kapitel 3.3 „bayrische Polizei“ funktioniert nicht „Seite wurde nicht gefunden.“
Gruß Thorsten Geiselhart
Vielen Dank für den Hinweis!
Wir haben den kaputten Link repariert und direkt zum Merkblatt der Polizei eingestellt.
Gruß
Björn