Unsere Ausrüstung im Wohnmobil:
Kommen wir nun zum weitaus wichtigeren Teil im Wohnmobil, dem Camping- Aufbau unseres Wohnmobils!
Hier essen, schlafen, wohnen und leben wir! Und um das Campingleben hierbei für uns so angenehm wie möglich zu gestalten, hat so ein Reisemobil eine Menge Dinge zu bieten, die das Leben (immerhin gemessen am gemeinen Urzeitmenschen 😉 ) nahezu luxuriös anmuten lassen.
Dazu kann dann auch schonmal eine Selbstverständlichkeit wie zum Beispiel fließend Wasser gehören, wenn man sich nachts irgendwo auf einer Autobahn die Hände nach einer plötzlichen Reparatur am Wohnmobil waschen muss!
Dies ist zum Glück doch eher selten der Fall…
Trotzdem haben wir während unserer Campingjahre (seit 2006 sind wir mit Wohnmobil und Wohnwagen unterwegs) mit unserem eigenen Wohnmobil so einiges an Erfahrung gesammelt, was wir an Ausrüstungsgegenständen im Wohnbereich unseres Wohnmobils für wichtig erachten und was nicht.
Wir stellen vor:
Inhaltsverzeichnis Teil 2:
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2.1 – Grundausrüstung Energie Teil 1, Strom:
„Was kümmern mich Atomkraftwerke, Strom kommt doch aus der Steckdose!“ 😉
Ganz so einfach ist es im Wohnmobil natürlich nicht. Denn nicht immer befindet sich eine Steckdose dort, wo wir mit unserem Wohnmobil gerne stehen möchten!
Hier gibt es dann 2 Alternativen:
1. Wir fahren auf einen Campingplatz oder Stellplatz mit Strom!
2. Wir benötigen eine andere Energiequelle als Stromersatz.
Wir sind Fans der ersten Lösung. Nicht nur, weil wir uns nach einem Überfall während unserer ersten Wohnmobilreise auf einem Campingplatz etwas sicherer fühlen, sondern auch, weil unser bald 30 Jahre altes Wohnmobil nur in geringem Umfang für einen autarken Betrieb außerhalb einer externen Stromquelle geeigent ist.
Hierzu zählt die Tatsache einer kleinen Aufbaubatterie (nur 55Ah) ebenso wie der Umstand, dass unser Wohnmobil leider noch nicht über eine Innendusche verfügt.
Trotzdem kann es natürlich erforderlich sein einmal eine Nacht außerhalb eines Campingplatzes zu verbringen, hierfür hält unser Wohnmobil glücklicherweise auch Alternativen zum „Strom aus der Dose“ bereit.
Einerseits kann dieser für Licht und Wasserpumpe durch eine zweite Batterie erfolgen; für Wärme (Heizung, warmes Wasser)) und Kühle (Kühlschrank) sorgt die bordeigene Gasversorgung.
Licht spendet anstelle einer energiefressenden 12-V- Glühlampe auch eine LED- Leuchte, oder (wer das LED- Licht nicht mag) stellt einfach so wie wir am Abend ein paar Kerzen und Teelichter im Wohnmobil auf. Dies sorgt zusätzlich für ein heimeliges Ambiente.
Doch kommen wir zuerst zum Strom von Extern (in Fachkreisen auch „Landstrom“ genannt):
Unverzichtbar für den Anschluss an das Stromnetz eines Camping- oder Stellplatzes ist der korrekte Stecker!
Anders, als an der heimischen Steckdose nämlich, wird man an der Stromsäule des Camping- oder Stellplatzes in den wenigsten Fällen eine einfache Steckdose wie zuhause vorfinden. Nur noch auf einigen wenigen (sehr) alten Campingplätzen findet man hinter Spinnweben und Unkraut noch normale SchuKo- Stecker vor.
Die große Mehrheit allerdings (gefühlt 99% aller bislang von uns besuchten Campingplätze!) bietet an der Stromsäule den typischen blauen CEE- Anschluss, oder von uns für diese Vorstellung der Einfachheit halber auch „Weibchen“ genannt, weil dieser nach dem Öffnen des Deckels 3 „Löcher“ hat.
Das passende Gegenstück hierzu ist logischerweise ein CEE- Stecker, der an der Stromsäule des Campingplatzes angesteckt wird. Da dieser drei goldene Stifte aufweist, bezeichnen wir diesen zum besseren Verständnis als CEE- Männchen.
Auch am Wohnmobil finden wir übrigens diese Steckerkombination. Und eigentlich müsste es sogar „der Wohnmobil“ heißen, denn unser Wohnmobil ist ein Kerl! 😉 Er hat nämlich auch einen CEE- Stecker und ist damit ein Männchen!
Der einfachste Weg um das Wohnmobil nun am Stromnetz eines Campingplatzes anzuschließen, ist nun ein Verlängerungskabel mit einem CEE- Weibchen- Stecker zum Anschluss ans Wohnmobil und einem CEE- Männchen zum Anschluss an die Stromsäule des Campingplatzes.
Zu kompliziert?
Kein Problem. Ich habe mal meine „stronk Paintskills“ ausgepackt und euch eine Skizze gemacht:
Selbstverständlich haben wir mal 2 Bilder der CEE- Familie mit Weibchen und Männchen natürlich auch mal „in Natura“:
Mit der oben gezeichneten Schaltung haben wir dem Grunde nach die Stromversorgung für das Wohnmobil hergestellt. Ab sofort können wir 220 Volt Strom im Wohnmobil nutzen und auch die Batterie eines Wohnmobils wird nun i.d.R. geladen (dazu später mehr).
Eigentlich…
Meist ist es aber doch so, dass sich im Wohnmobil nur sehr wenige frei verfügbare Steckdosen befinden. Auch ist das Bordnetz des Wohnmobils, anders als zuhause, nicht problemlos mit mehreren stromintensiven Verbrauchern gleichzeitig belastbar. Auch möchte man ja gerne mal draußen vor dem Wohnmobil oder Wohnwagen sitzen! Und nicht selten braucht man dann auch draußen Strom! Sei es, um die Abenteuer des Tages am Abend in den Laptop zu kloppen, für ein elektrisches Mückenlicht, stimmungsvolle Vorzeltbeleuchtung, einen Mini- Ofen, einen Gasgrill uvm. Kurzum: Es gibt viele Zwecke, für die man Strom vor dem Wohnmobil gebrauchen kann.
Wer transitfrei.de nun aus der Vergangenheit kennt, weiß, dass wir früher an dieser Stelle nun empfohlen haben, am besten eine stinknormale Kabeltrommel von zuhause mitzunehmen. Diese wird dann flugs mit einem kurzen CEE- Adapter verbunden und in die Kabeltrommel dann das Versorungskabel für das Wohnmobil eingesteckt. So bekommt man sowohl den Strom für den Innenraum, wie auch drei weitere Steckdosen für den Außenbereich. Besonders, wenn man zuhause bereits eine Kabeltrommel im Keller stehen hat, ist die Mitnahme natürlich die absolute „Low-Cost“- Variante und jahrelang unsere Lösung! Wir zeigen euch mal, wie wir das früher gemacht haben. Nicht, um die „ollen Kamellen“ hier wieder aufzuwärmen, sondern weil vielleicht der ein oder andere von euch die gleiche Idee haben könnte! Besonders, weil der Fachhandel ja die Stecker auch verkauft! Warum sollen die dann schlecht sein?! Die Antwort hierauf geben wir euch gleich, zunächst aber mal die Low- Cost- Lösung:
Analog zur Grafik im ersten Beispiel möchten wir euch der Vollständigkeit halber auch zeigen, wie durch den Einsatz von Adaptern nun die Kabeltrommel in den Stromkreislauf eingebunden werden würde:
Wie gesagt: Mit dieser Lösung waren wir jahrelang unterwegs und hatten selten Probleme damit. Der Fairness halber müssen wir aber ehrlich „selten“ schreiben, weil gelegentlich doch an der Kabeltrommel oder am Stromverteiler auch mal eine Sicherung geflogen ist! Eigentlich nichts Wildes sollte man meinen, andererseits aber auch ein Alarmsignal! Denn eine Sicherung fliegt nicht ohne Grund! Und nachdem wir mehr wie einmal ein deutlich handwarmes Kabel an der Kabeltrommel ausgemacht haben, können wir diesen „Tipp“ mit der Schuko- Kabeltrommel für 20 Euro aus dem Baumarkt nicht mehr wirklich gut heißen, auch wenn das uns selbst ein bisschen weh tut.
Interessanterweise war ausgerechnet über das Jahr 2015 in der Community (Internetforen, oder Facebook- Gruppen) immer wieder zu lesen, dass eben mit der neuen VDE- Vorschrift VDE 0100-721 Caravan die Nutzung von Schuko- Kabeltrommeln, und sogar die Nutzung von vollwertigen CEE- Kabeltrommeln (wenn diese einen Querschnitt von lediglich 1,5mm2 haben) nicht mehr zulässig sei. Die darauf folgende Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern war immens und nicht immer sachlich.
Und auch unsere Reaktion fiel in dieser Diskussion zunächst eher skeptisch aus ehrlich gesagt: „VDE Vorschrift? Interessiert mich nicht! Ich hab Kabel, Adapter und Kabeltrommel im Baumarkt bzw. normal im Campingzubehör gekauft und wenn das nicht erlaubt wäre, warum verkaufen sie es dann?“
Und wenn man es ganz klein auf das Recht herunter bricht, ist dieser Gedanke nicht wirklich falsch!
Eine VDE ist ja im Prinzip nichts anderes, als eine simple Verbandsempfehlung! In diesem Falle ist der VDE ein Verein, der der Meinung ist, dass nur vollwertige Kabeltrommeln mit CEE/CEE zugelassen sein sollten und diese ferner ein Kabel mit einem Querschnitt von 2,5mm2 zu haben hat! Und mehr noch: Das Kabel darf maximal 25 Meter lang sein und der Stecker muss spritzwassergeschützt sein (IP 44)! Unsere alte Kabeltrommel mit Schuko- Stecker, ohne Spritzwasserschutz (das sind die Deckelchen vor den Steckern) einfachen 1,5er Kabeln und einer Länge von 50m Kabel erfüllt also gleich 4x die VDE- Norm nicht!
Das ist ja toll für den VDE, nicht wahr?! Und jetzt? Soll ich die alte Trommel also wegwerfen und eine teure kaufen?
Mal ehrlich: Niemand wird doch z.B. über einen Campingplatz spazieren, eine Armbinde mit der Aufschrift „VDE Inspektor“ tragen und euch Bußgeldbescheide ausstellen, nur weil eure Verkabelung nicht der VDE- Norm entspricht! Hierzu fehlt dem „VDE- Inspektor“ schlichtweg die Rechtsgrundlage!
Einzig ein Campingplatzbetreiber könnte, wenn er die Vorschriften restriktiv auslegt, von euch vor dem Beginn eures Urlaubs verlangen, dass ihr ihm z.B. eure Kabeltrommel zeigt und vorführt, wie ihr den Wohnwagen anzuschließen gedenkt. Wenn er dann damit nicht einverstanden ist, muss er euch ja nicht auf den Platz lassen.
Aber ganz ehrlich: In 10 Jahren Campingerfahrungen auf inzwischen unzähligen verschiedenen Plätzen in ganz Europa und natürlich im Land der deutschen Industrie Norm Deutschland ist uns so etwas noch nie passiert. Können wir uns auch nicht vorstellen.
„Warum also der ganze Aufwand?“ werdet ihr euch fragen und haben wir uns auch gefragt.
Als Antwort könnte man jetzt aufführen, dass es zum eigenen Schutz dient. Doch das tun 8 statt 2 Airbags im eigenen Auto auch und trotzdem kann ich mir kein Auto mit 8 Airbags leisten!
Das Problem kommt aber dann auf, wenn Dritte betroffen sind und wir z.B. für etwaige Schäden aufkommen müssen! Angenommen man schließt seinen Caravan klassisch über die alte Kabeltrommel mit 1,5er Adern und 50 Metern Kabellänge an. Dann noch nicht vollständig abgerollt, dazu über Schuko- Adapter angeschlossen und dort die falsche Polung erwischt. Es kommt zu einem Kurzschluss und danach zu einem Brand, bei dem das eigene Fahrzeug und z.B. ein Nachbarfahrzeug zerstört werden, schlimmstenfalls sogar Menschen zu Schaden kommen. Also ein Szenario, wo richtig die Kacke dampft und man hinterher mit Anwälten im Gerichtsprozess sitzt!
Wo Gutachter dann vor Gericht auf ihr breites theoretisches Fachspektrum zurückgreifen und plötzlich argumentieren, dass bei einem Einsatz einer Kabeltrommel nach VDE 0100-721 „Caravan“ den Brand verhindert hätte. Dann seht ihr verdammt alt aus!
Strafrechtlich wie haftungsrechtlich! Denn nun ergeht ein Urteil zu euren Lasten und im Anschluss wird sich vielleicht auch eure Versicherung an euch wenden und Geld z.B. wegen grober Fahrlässigkeit zurückfordern! Und dann?
Wir haben für uns jedenfalls entschieden, dass wir dieses Risiko ausschließen wollen und einige Jahre, nachdem wir mit einer „normalen“ Kabeltrommel und Adaptern unterwegs waren (toi, toi, toi, immer alles gut gegangen mit Ausnahme, dass sie wie gesagt wegen Überhitzung hier und da mal ausgelöst hatte), inzwischen auf eine zugegeben recht teure Kabeltrommel gewechselt, die nun der „VDE 0100-721 Caravan“ entspricht.
Und wir können nur jedem raten, dies ebenso zu tun, sobald es finanziell möglich ist. Denn die Teile sind leider nicht ganz billig.
Besonders ein durchgehendes CEE-Kabel oder eine vollwertige CEE-Kabeltrommel (für die Zusatz- Steckdosen vor dem Wohnmobil) bieten euch dann aber den notwendigen Minimalschutz, den ihr erfüllen solltet! Soviel haben selbst wir als Laien zum Thema Strom verstanden! Nicht nur durch Expertenrat (wie ihr gleich lesen werdet), sondern eben auch durch eigene Erfahrungen wie oben beschrieben.
Sobald es eure Geldbörse zulässt, investiert möglichst ein paar Euro für eine vernünftige CEE-Kabeltrommel.
Achtet beim Kauf aber bitte unbedingt darauf, dass ihr keine „alte“ Kabeltrommel mit einem Querschnitt von lediglich 1,5mm erwischt! Denn diese Restbestände gehen derzeit (Stand Frühjahr 2017) für einen besonders günstigen Taler über die Ladentheke! Eigentlich unseriös! Nur Kabeltrommeln mit einem Querschnitt von 2,5mm Kabel (erkennbar am Aufkleber, siehe Bild) und einer maximalen Länge von 25m erfüllen die VDE- Norm! Die vermeintlich günstigere Kabeltrommel mit dann auch noch 50m Kabellänge klingt verlockend, klar, ist aber die Falsche!!
Hier haben wir mal den Aufkleber auf der Trommel für euch. Die 2,5 zeigt euch den richtigen Querschnitt
Experte ist übrigens ein gutes Stichwort! Wie gesagt sind wir ja eigentlich Laien in Sachen Strom, von daher bin ich dankbar für diesen kleinen Gastbeitrag zum Thema, der uns nicht nur die Funktionsweise näher bringt, sondern auch einige wertvolle Tipps bereit hält:
Sicherheitsplus – Der Expertentipp zum Thema Strom im Wohnmobil:
Gastbeitrag von Holger Westphal, ElektrikerDas gerade Urlaub und Camping eine entspannte Sache sein sollte, wird wohl jeder so sehen. Damit es aber so bleiben kann, sollte man gerade bei den sensiblen Energiequellen Strom und Gas immer auf Nummer Sicher gehen. Und hierfür sollte man besonders dem Strom einmal einen Moment der Beachtung schenken:
Wie im oberen Abschnitt von Björn korrekt beschrieben, erfolgt der Anschluss an das Stromnetz eines Camping- oder Stellplatzes in der Regel immer per CEE- Stecker. Dies hat einen besonderen Grund!
Im CEE-Stecker mit 3 Kontakten sind nämlich die Lage von Phase (der gefährliche Draht) und Neutralleiter (weitgehend ungefährlich) fest vorgeschrieben.
Diese europaweit einheitlich und verbindlich definierte Lage der Stifte ermöglicht es erst, den vorgeschriebenen Leitungsschutz- und Fehlerstromschutzschaltern zu sichern und in der Stromverteilung des Campingplatzes einen lebens-/feuergefährlichen Fehler in der Elektrik zuverlässig zu erkennen! Kommt es zu einem solchen Fehler, schaltet das System nur dann automatisch ab!
Verfügt ein Campingplatz hingegen noch über veraltete 2-polige Stromanschlüsse mit Schuko- Stecker, ist dieser automatische Schutz nur eingeschränkt gegeben! Dies ist übrigens auch dann noch der Fall, wenn man an einen veralteten Schuko- Stecker an einem Campingplatz einen CEE- Adapter anschließt!Warum ist die Lage der Phase und des Nullleiters aber gerade im Campingbereich so wichtig?
Nun, der aus dem Haushalt bekannte sogenannte „Schuko-Stecker“ (mit den üblichen 2 Kontakten) paßt ja bekanntermaßen in 2 Positionen (um 180 Grad gedreht) in die Steckdose.
Welcher der beiden Stifte welchen der beiden o.g. Kontakte dann verbindet, ist dann nur von Fachleuten mit entsprechendem Messgerät festzustellen!
Die Sicherheit in der heimischen Wohnung oder dem Haus wird jedoch über den sogenannten „Fundamenterder“ gewährleistet. Ein Umstand, den der Erder des Campingplatzes nur eingeschränkt übernehmen kann.
Besonders dann, wenn ein fehlerhaftes / defektes Gerät in eine „nicht verpolungssichere“ (so der Fachbegriff) eingesteckte Steckdose eingesteckt wird und der Stromanschluss des Stell-/Campingplatzes nicht über ausreichende Schutzmaßnahmen verfügt. Gefährliche bis lebensbedrohliche Folgen wären möglich!
Grundsätzlich sind zwar nur seltene Situationen denkbar, wo ein Fehler nur auf einer Seite (im Wohnwagen/Wohnmobil oder auf dem Campingplatz) für eine gefährliche Situation sorgen kann, aber wer verzichtet bitte freiwillig auf Gurte und Airbags beim Autofahren, nur weil er vorsichtig fährt?!Wer also absolut auf Nummer sicher gehen und sich, seine mitreisende Familie sowie seine Sachwerte wie Wohnwagen und Wohnmobil bestmöglich schützen möchte, kann dies mit folgenden Mitteln tun:
Der beste Schutz, ein PRCDS- Schutzschalter:
Besonders bei Abnahme von Strom von einer normalen Schuko- Steckdose (z.B. wenn der Campingplatz noch über veraltete Anschlüsse „Steckdose“ und nicht „CEE“ verfügt!) mit den bekannten 2 Kontakten ersetzt ein PRCD-S Schutzschalter eine mögliche unklare Lage im Stromnetz der stromgebenden Stelle.
Diese Schalter sind zugegeben nicht ganz günstig, bieten aber maximale Sicherheit.
Ein solcher Schutzschalter ist übrigens nicht nur auf den Einsatz und Betrieb an einer normalen Steckdose beschränkt, er würde auch bei einer CEE- Anschlusslösung eine weitere Sicherheitslösung darstellen.
Die Campingindustrie hat dies jedoch bis jetzt noch nicht erkannt, ein entsprechender PRCD-S- Stecker mit CEE- Anschluss ist derzeit nicht als fertiges Bauteil zu bekommen. Wer mag, kann sich aber bei seinem örtlichen Elektriker einen solchen PRCD-S Stecker mit CEE- Anschluss anfertigen lassen.Sicherheit durch durchgehende Leitungen!
Um die Sicherheit der verpolungssicher geschalteten Kontakte so lange wie möglich zu gewährleisten, sollte für die Verbindung zwischen stromgebender Stelle auf dem Camping-/Stellplatz und dem Freizeitfahrzeug ein durchgehendes Kabel mit CEE- Stecker und CEE- Anschluss verwendet werden!
Werden Steckdosen im Außenbereich wie im Vorzelt benötigt, bietet eine besondere CEE-Kabeltrommel mit zusätzlichen Schuko- Steckern den nötigen Verpolungsschutz fürs Fahrzeug.Schutz zur Vorsorge: Schon beim Neukauf auf einen „FI- Schalter“ achten!
Inzwischen reagiert auch die Campingindustrie auf diese unsichtbare Gefahr und rüstet Neufahrzeuge mit einem sogenannten FI- Schutzschalter aus. Dieser Schutzschalter funktioniert praktisch wie der oben beschriebene Erdungsschalter zuhause und sorgt so ebenfalls für die nötige Sicherheit.
Dies selbstverständlich nur dann, wenn die Leitung von der stromspendenden Stelle am Campingplatz bis zum Freizeitfahrzeug mit dem bereits beschriebenen CEE- Stecker / CEE- Anschluss erfolgt. Alle weiteren Steckdosen, die sich im Freizeitfahrzeug befinden, werden somit durch den bordeigenen FI- Schutzschalter solide geschützt.
Vielen Dank Holger für diese eingehende Erklärung. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, außer vielleicht noch eine Sache. Der schönste CEE Stecker nützt NICHTS, wenn ihr auf einem alten Campingplatz oder Stellplatz (oder einer privaten Unterkunft) über Nacht steht und es dort nur eine Schuko- Steckdose gibt. Also die ganz normale von zuhause gewohnte Steckdose! Ja, wir geben es zu! Wenn wir Strom wollen, werfen wir alle Sicherheitsregeln über Bord, schließen unseren Adapter an und klemmen dann an diesen unser CEE Kabel. Wir schlafen deswegen nicht eine Minute weniger ruhig. 😉
Also packt auch den Adapter Schuko auf CEE ein. Spätestens wenn ihr diesen mal braucht, werdet ihr froh über diese Entscheidung sein.
Nun, was passiert, wenn wir unseren Strom angeschlossen haben?
Der Strom muss ja auch irgendwie in die Bordbatterie!
Problem: Strom aus der Steckdose hat die Angewohnheit mit 220 (230) Volt Wechselspannung zu uns zu kommen, die bordeigene Stromtechnik im Wohnmobil erfolgt jedoch in der Regel mit 12 (14) Volt Gleichspannung.
Dies ist der Grundversorgung mit Strom aus dem Bordnetz des Wohnmobils / PKW geschuldet. Eine Autobatterie hat nunmal 12(14) Volt Gleichspannung. Damit während der Fahrt auch das Wohnmobil mit Strom versorgt werden kann, ohne dass man ein laaaaanges Verlängerungskabel von zuhause benötigt (das gäbe einen Kabelsalat auf der Autobahn), ist die Stromversorgung im Wohnmobil der Grundspannung unseres Basisfahrzeugs gleichgeschaltet.
Das Problem der unterschiedlichen Spannungen zwischen festem Stromnetz und bordeigenem Netz löst in der Regel ein im Wohnmobil eingebautes bordeigenes Ladegerät, welches den Strom aus der Steckdose (220/230 Volt ~) auf die Wohnmobilspannung herunter transferiert (12/14 Volt =).
Auch wir haben natürlich so ein Ladegerät für die Aufbaubatterie fest in unserem Wohnmobil eingebaut.
Bei Feinkost Albrecht (Aldi) gibt es jedoch jedes Jahr bei der Saisonware auch mal ein mobiles Ladegerät. Da es nicht teuer war und kaum etwas wiegt, haben wir es ab sofort zusätzlich dabei. Es lädt notfalls jede Batterie, sofern Landstrom vorhanden ist. Sollte also mal unser Ladegerät unterwegs kaputt gehen oder wir haben sonst ein Problem mit dem Laden der Batterie, dann können wir mit Hilfe dieser Alternative noch immer Strom direkt in die Batterie einspeisen. Außerdem ist es gut geeignet, um die Batterien während der Winterpause (dann werden diese nämlich ausgebaut) im Keller (belüftet!) zu laden.
Wer etwas mehr Geld ausgeben möchte, kann sich auch mit einer mobilen Powerstation behelfen! Diese bietet nicht nur die Möglichkeit einer Batterie Starthilfe zu geben, sondern verfügt oft über weitere pfiffige Gimmicks wie einen Mini- Kompressor, um auch mal einen platten Reifen aufzupumpen.
Und wenn wir schon beim Thema Strom sind, auch Stromprüfer bzw. Multimeter, ob nun bei 220V oder 12V, gehört bei uns ebenfalls immer mit an Bord.
– Standard- CEE- Stecker/Kabel (Männchen), unverzichtbar zum Anschluss an das Stromnetz auf CP / SP
– Kabeltrommel (idealerweise CEE- Kabeltrommel)
– Verlängerungskabel mit CEE- Anschluss an das Wohnmobil
– Stromprüfer / Multimeter
– externes Reserve- Ladegerät oder Powerstation für die Batterie
– CEE- Kupplung (Weibchen)
Zum Abschlus des Stromkapitels noch ein ergänzender Hinweis: Nutzt man die volle CEE- Verkabelung von der Dose bis zum Fahrzeug, hat man maximale Sicherheit. Einzig auf die zu verwendenden Geräte im Wohnmobil muss man dann noch ein wenig achten. So funktioniert z.B. ein Kaffee- Vollautomat nicht unbedingt auf jedem Campingplatz, wenn der Campingplatz die maximal abzunehmende Menge an Strom begrenzt!
Auch bei einem Elektrogrill kann man u.U. Probleme bekommen, wenn dieser mit deutlich mehr als 1200, 1400 oder noch mehr Watt das Grillgut erhitzt. Es ist nicht lustig, wenn man am Abend den Platzwart um Hilfe bitten muss, weil man mit seinem Elektrogrill die Stromsäule wegen Überlast lahm gelegt hat! Ganz fair von den Campingplatzbetreibern ist das Begrenzen der Stromabnahme allerdings auch nicht. Besonders dann nicht, wenn der Strom nach Verbrauch abgerechnet wird. Als Faustformel kann man aber sagen, dass ein guter Camping- oder Stellplatz mindestens 6A (6 Ampere) zur Verfügung stellen sollte. Völlig sorgenfrei lebt man i.d.R. wenn der Campingplatz 10, 12 Ampere zur Verfügung stellt. Achtet hierauf mal, wenn ihr einen Camping- oder Wohnmobilstellplatz buchen bzw. anfahren wollt.
Lesetipp: Lieber unabhängig vom Landstrom? Sogar mit Strom in der „Steckdose“? Das geht auch:
Die „Königsklasse“ ist natürlich völlige Autarkie beim Wohnmobil! Mit der fahrzeugeigenen Aufbaubatterie lassen sich bereits die „kleinen“ Verbraucher wie Licht und die Wasserpumpe und sogar so mancher kleine Fernseher betreiben! Für das Nachladen der Batterie sorgt dann die passende Solaranlage, wenn der Motor nicht läuft! Ganz ohne Landstrom! Mit einem Wechselrichter, der aus der Bordbatterie mit 12V eine Ausgangsspannung dann noch 230V „Streckdosenspannung“ für Ladegeräte Laptop, E- Bike oder sogar für die Kapsel-/Padkaffeemaschine macht, braucht man gar keinen Landstrom mehr! Wer sich für Solarstrom und Wechselrichter interessiert, wir haben hier ein eigenes Kapitel dazu. Lest euch bei Bedarf gerne ein:
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2.2 – Grundausrüstung Energie Teil 2, Gas:
Auch ohne Strom aus der Steckdose können wir mit dem Wohnmobll ein paar Tage auskommen, denn für Licht und Bordstrom (z.B. für Wasserpumpe) sorgt die bordeigene Batterie!
Leider hat die kleine Batterie bei Großverbrauchern ein Problem, sie wird einfach zu schnell leer.
Eine Batterie im Wohnmobil kann daher nur schwer einen normalen Kühlschrank oder eine Heizung mit Energie betreiben, doch zum Glück gibt es im Wohnmobil hierzu noch eine Alternative: Gas!
Mit Gas als Wärmequelle lässt sich also auf jeden Fall das Wohnmobil heizen und auch das Wasser für die morgendliche Wäsche erwärmen.
Und sogar kühlen! Kühlen? Ja, kühlen! Obwohl das erstmal (besonders für den Campingneuling) komisch klingt mit dem Feuer für den Kühlschrank. Tatsächlich aber dürft ihr die brennende Flamme eines Gaskühlschranks nicht wie ein „Feuer“ sehen, sondern mehr als Energiequelle! Diese Energiequelle brauchen wir für den Absorber, einem lautlosen rein chemischen bzw. physischen Verfahren. Wie das funktioniert? Eigentlich ist es ganz simpel. Durch die Wärme der Gasflamme wird den Ammoniak- Partikelchen, die vorher noch kuschelig im Vorratsbehälter zusammen kuschelten, sehr warm. Ich mag, wenn mir warm wird, dann möglichst auch niemanden um mich herum haben. Ihr kennt das sicher. Also suche ich mir einen Fluchtweg und nehme die Wärme quasi mit. Das machen die anderen Ammoniak- Partikelchen auch und schon gehen wir alle auf Wanderschaft. Und weil die Wärme dabei mitnehmen, wird es im Kühlschrank schön kalt. Dummerweise hat der Konstrukteur des Absorbers nur einen Irrgarten gebaut. Der einzige Ausweg endet wieder im Absorbertopf. Oh- Nein! Da ist es doch warm! Also wieder los, zum Ausgang raus und so weiter. So funktioniert das Absorberprinzip. Oder wer es lieber wissenschaftlich mag, bei Wikipedia gibt es eine ganz brauchbare Erklärung.
Dank des Gases können wir also auch ohne Landstrom den Kühlschrank betreiben und das 12-V- Bordnetz aus den Batterien wird geschont.
Zwar kann der Kühlschrank im Wohnmobil auch mit 12 Volt betrieben werden, allerdings ist der Energieverbrauch dann so stark, dass im Stand die Batterie sehr schnell leer gelutscht wäre. So verhindert übrigens in den meisten Einbauten im Wohnmobil (auch bei unserem fast 30 Jahre alten Wohni ist das schon so!) eine Schutzschaltung, dass man den Kühlschrank im Stand ohne laufenden Motor aus der Bordbatterie versorgen kann.
Näheres zum Thema Kühlschrank haben wir bereits im Sommer 2007 beschrieben, wer sich also weiterführend einlesen möchte, das geht hier: Thema Kühlschrank.
Zurück zum Gas:
In Deutschland handelsüblich (aus dem Baumarkt oder im Camping- Zubehör) ist der Verkauf von sogenannten Gasflaschen mit einer Füllmenge von 5kg oder 11kg. Diese Flaschen sind grau und müssen durch den Besitzer zunächst gekauft werden (Eigentumsflasche).
Die Kosten für eine leere graue 11kg-Gasflasche betragen in etwa 50-60 €
Ist die Flasche leer, dann muss ich mit der Flasche zurück zum Händler und dort die Flasche gegen eine neue befüllte austauschen. Der Händler bekommt dafür meine alte leere Flasche und ich werde Eigentümer der neuen Flasche.
Funktioniert so ähnlich wie mit dem Pfandsystem für Getränke, nur dass ich für eine leere Flasche nicht automatisch mein Pfand zurück bekomme.
Problem mit den grauen Flaschen: Sie sind verdammt schwer!
Eine leere graue 11kg- Flasche wiegt ca. 13,6 kg, eine leere graue 5kg- Flasche ca. 7,2 kg.
Hinzu kommt die Gasfüllung und so wiegt eine volle 11kg- Gasflasche knappe 25 kg!
Alternativ kann man sogenannte Alu- Gasflaschen kaufen, diese sind deutlich leichter und helfen bei der Gewichtsersparnis im Wohnmobil.
Sie sind ebenfalls nach dem oben genannten Schema zu bekommen, kosten aber in der Anschaffung deutlich mehr und schlagen etwa mit 130,- € zu Buche.
Übrigens: Natürlich könnt ihr eure Gasflaschen auch beim Campingausrüster eures Vertrauens kaufen. Allerdings sind die Flaschen dort nicht unbedingt immer günstig und ein anderes Gas ist auch nicht in den Flaschen, als bei anderen Bezugsquellen. Wir sind bislang noch immer am günstigsten mit dem guten alten Baumarkt gefahren! Da gibt es das Gas günstig und in der Regel lassen sich selbst Flaschen mit abgelaufenem TÜV zwischen Dachlatten und Duscharmaturen unkompliziert tauschen.
Aber Achtung!
In Punkto Gas sind wir von einem einheitlichen Europa kilometerweit entfernt!
So weiß ich z.B. nur, dass dt. Flaschen identisch mit dem österreichischen System sind.
Für andere Flaschen aus dem Ausland gibt es genau so viele unterschiedliche Systeme, wie es Länder in Europa gibt!
So soll zum Beispiel eine niederländische Flasche an den deutschen Anschluss passen, aber was nützt mir dieses, wenn der niederländische Campinghandel meine deutsche graue Flasche nicht im Tausch akzeptiert?
Zähneknirschend kann man somit nur die niederländische Flasche kaufen und hoffen, dass der Händler die Flasche zurück nimmt, oder ich bin um eine leere Gasflasche als Urlaubssouvenir reicher…
Auch kann es sein, dass im Ausland ein völlig anderer Gasanschluss zum Einsatz kommt. Und schon nützt mir die beste vor Ort gekaufte Flasche nichts, weil ich diese an meinen deutschen Anschluss nicht anschließen kann.
Abhilfe schafft hier zwar ein Adaptersatz, allerdings haben wir hiermit noch keine Erfahrung.
Ebenso soll man mit einem entsprechenden Adapter die blauen 2-kg Campinggaskartuschen an das System im Wohnmobil anschließen können, aber auch hier haben wir bislang noch keine Berührungspunkte gehabt.
Wir vertrauen viel lieber auf unseren sparsamen Gasverbrauch und versuchen mit unserer Lösung 1 Flasche 11 kg und eine Reserveflasche 5 kg unsere Urlaube zu bestreiten.
Gas sparen geht einfacher, als man denkt: Steht man so wie wir auf einem Campingplatz, dann muss man nicht unbedingt sein Wasser mit dem Gaskocher heiß machen, ein elektrischer Wasserkocher kann das genau so gut!
Oder die Bereitung von Speisen: Auch hier kann man mit Einsatz eines Elektro- oder Kohlegrills statt eines Gasgrills eine Menge Gas sparen. Eien elektrische Kochplatte kommt bei längerem Aufenthalt auch mal zum Einsatz, besonders wenn man sich ein wenig vor dem Wohnmobil einrichtet und in einer kleinen Campingküche kochen möchte.
Auch elektrische Heizlüfter eignen sich bedingt für den Einsatz im Wohnmobil anstelle der Gasheizung. Allerdings muss man bei „bedingt“ berücksichtigen, dass zum einen ein elektrischer Heizlüfter viel Strom verbraucht (siehe oben im Kapitel Strom die Begrenzung durch den Platzbetreiber! Mehr wie 800 Watt, keinesfalls aber mehr als 1200w sollte es nicht sein!) und zum anderen erwärmen elektrische Heizlüfter nur den unmittelbaren Luftbereich um sich herum. In Ecken oder in die Staukästen gelangt die Wärme meistens nicht, sodass sich in den Nischen und Ecken schnell Staufeuchte und Kondensat bilden kann. Der Einsatz eines elektrischen Heizlüfters sollte daher überlegt werden. Passt der Strom jedoch, kann ein Heizlüfter aber z.B. gut in einem Vorzelt oder einem Safari Room anstelle eines Gasofens genutzt werden.
– Gasflasche 1 (Grundvorrat min. 1x 11kg- Flasche)
– Gasflasche 2 (Reserveflasche, bei uns 5kg)
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2.3 – Grundausrüstung Wasser:
Hierzu zählen natürlich zunächst einmal die Wassertanks!
Ein gut ausgerüstetes Wohnmobil besitzt mindestens einen Frischwasser- und einen Abwassertank.
Optional (aber mittlerweile normal) ist min. ein weiterer Tank für die Überreste der Toilette, diese werden separat vom sog. „Grauwasser“ gesammelt.
Kommen wir aber zunächst zum Frischwassertank.
Damit wir uns im Wohnmobil waschen oder unser schmutziges Geschirr spülen können, benötigt unser Wohnmobil einen großen Tank für Frischwasser. Bei den aktuellen Modellen ist dieser Tank meist fest im Fahrzeug verbaut, ein wintertaugliches Wohnmobil führt den Tank darüber hinaus meist in einem frostsicheren Doppelboden.
Auch wir haben einen zentralen Frischwassertank, bei uns befindet sich dieser unter der Mittelsitzgruppe sowie unterbau montiert. Unser Tank ist somit von unten nicht geschützt und wir laufen bei Minusgraden Gefahr, dass uns der Frischwassertank einfriert.
Aus diesem zentralen Tank wird bei uns das Badezimmer, sowie der Warmwasserboiler mit Wasser versorgt.
Im Badezimmer ebenfalls angeschlossen ist der verlängerbare Wasserhahn mit flexiblem Schlauch, der durch eine Serviceluke im Bad nach draußen gereicht werden kann. So haben wir im Sommer die Möglichkeit wenigstens eine „Außendusche“ zu nehmen. Im Badezimmer selber haben wir sonst nur das Waschbecken, eine Dusche fehlt leider 🙁
Neben dem Badezimmer haben wir noch fließendes Wasser in der Küche zum Spülen und Kochen. Dieses Wasser wird bei uns allerdings aus einem getrennten Wasserkreis bereit gestellt. Neben dem Frischwassertank haben wir 2 mobile Kanister mit je 20 Liter und eine separate Wasserpumpe.
Ältere Wohnmobile oder Kastenwagen können mitunter nicht über einen eingebauten Frischwassertank verfügen und das Frischwasser wird (wie unser Wasser in Küche) mittels eines mobilen Kanisters bereit gestellt.
Nachteil: Man muss die Kanister schleppen, Vorteil: Man muss nicht immer bis zum Wasserhahn vorfahren.
Um natürlich aus dem Anschluss am Campingplatz auch Wasser entnehmen zu können, beinhaltet unsere Grundausrüstung im Wohnmobil selbstverständlich auch einen Wasserschlauch. Hier hatten wir bei unserer ersten Anschaffung zunächst am falschen Ende gespart und einen Billigschlauch aus dem Baumarkt gekauft. Dieser war allerdings Mist!
Zu schnell verdrehte sich dieser und man musste viel zu oft den Schlauch entwirren oder zurecht drücken. Wir kauften dann einen Schlauch von Gardena, dieser lässt sich deutlich besser aufrollen und lagert, ohne dabei Knicke zu bilden, prima im Außenstaufach.
Den alten Schlauch haben wir jedoch nicht weg geworfen. Wir haben diesen auf ein handliches 2-Meter Stück eingekürzt, damit können wir, wenn wir eine Versorgungsstelle anfahren, schnell das Wasser im Tank auffüllen, ohne den großen Schlauch ausrollen und hinterher auch wieder umständlich entleeren zu müssen. Der gute Schlauch von Gardena kommt also nur zum Einsatz, wenn die Wasserentnahmestelle weiter entfernt liegt oder wir zum Beispiel aus dem heimischen Waschkeller unseren Wassertank vor einer Tour neu auffüllen oder reinigen.
Was wir, abseits von allen Schläuchen und Adaptern auch mit an Bord haben ist ganz banal eine normale Gießkanne (wenn der Platz fehlt gibt es diese auch als Faltkanister!). Mit dieser holt ihr im Notfall auch dort Wasser, wo kein Schlauch und kein Adapter niemals hinkommt. 😉
Übrigens! Gerade für ein Einsteiger ein wichtiger Tipp! So manche Servicesäule für Frischwasser verfügt bereits über einen Wasserschlauch! Und es mag auch verführerisch wirken, einfach faul zu sein und den bordeigenen Schlauch an Ort und Stelle zu belassen. Lasst das lieber! Macht euch die Mühe und nehmt euren eigenen Schlauch! Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, dass so mancher „Camper“ mit dem Schlauch einer Versorgungsstelle nicht nur sein Wasser aufgefüllt, sondern auch seinen Klotank damit gespült hat! So richtig schön tief rein in die Kassettentoilette! Wollt dessen Überreste wirklich in euren Frischwassertank kippen? *würg*
Noch ein paar Infos und Wissenswertes zum Thema Wasser im Wohnmobil:
Sauberkeit im Wassertank:
Ein ernstes Thema!
Der Handel bietet eine Menge Reinigungsmittelchen, um einem gebrauchten Tank wieder zu alter Frische zu verhelfen.
Denn ein Wassertank bietet für allerhand Bakterien, Mikroben oder Algen ein ideales Nährgebiet, wenn der Tank kontinuierlich mit Wasser und Luft in Berührung kommt.
Biofilm nennt sich dieses schleimige Phänomen und sorgt bei gefüllten und geleerten Tanks gleichermaßen bereits nach wenigen Tagen für ein kuscheliges Wohlfühlambiente für allerhand Mikroorganismen wie Pilze, Algen, Protozoen und Bakterien. Durch den stetig wechselnden Wasserspiegel im Tank wird das Wachstum darüber hinaus noch begünstigt und der Biofilm wahlweise mit Sauerstoff aus der Luft und den Nährstoffen des Wassers angereichtert.
Ich glaube die Ökos wären stolz auf uns! 😉
Auch wer wie wir z.B. im Winter das Wohnmobil abstellt und die Wassertanks komplett entleert, braucht sich keine Hoffnung auf einen ausgetrockneten und damit keimfreien Wassertank machen. Kaum wird wieder Frühling und das Wasser kehrt in den Wassertank zurück, werden auch gleich die Bakterien aus dem Winterschlaf erweckt.
Gegen den Biofilm gibt es nur 2 Möglichkeiten:
– Regelmässige Reinigung des Tanks
und / oder
– Beigabe von Zusätzen zum Tank zur Desinfektion
Die Reinigung sollte min. 1, besser 2 mal im Jahr (vor und nach der Saison) erfolgen.
Am besten hierbei ist eine große Öffnung im Wassertank, ein guter Schwamm und ein paar kräftige Hände, denn nichts rückt dem Biofilm besser zu Leibe, als eine manuelle Reinigung!
Leider sind nicht alle Tanks an allen Enden und Ecken frei zugänglich oder sie haben überhaupt keine Service-Öffnung.
Hier müssen dann spezielle Mittelchen helfen.
Der Handel hat hierfür allerhand Mittel im Angebot. Da wären zum Beispiel Tankreiniger von Dr. Keddo, Certinox, Yachticon, Pura-Tank und noch viele viele weitere Mittel mehr.
Allerdings ist die Wirksamkeit dieser Mittel nicht eindeutig! So veröffentliche die Zeitschrift ProMobil in einer ihrer Ausgaben, dass die meisten Tankreiniger durchweg durchgefallen seien und man mit einem einfachen Gebissreiniger von Aldi mitunter die besten Ergebnisse bei der Tankreinigung erzielen soll (Ausgabe 10 – 2008)!
Auch wir sind nach diesem erschreckenden Ergebnis natürlich verunsichert, denn auch wir haben bislang vertrauensvoll zu den Tankreinigern gegriffen, die der Handel angeboten hatte. Blöd ist halt, dass man als Laie nicht in den Tank gucken kann und nicht weiß, wer sich wie und auf welche Art vor oder nach der Behandlung mit Reinigern so alles darin eingenistet hat. Es sei denn, man genießt den Vorteil einer Reinigungsluke für den Frischwassertank. Kauft ihr ein neues Fahrzeug, solltet ihr hierauf achten!
Bliebe das Problem, wie man das Frischwasser unterwegs frisch hält. Wer nur einen kleinen Tank hat oder (z.B. beim Wohnwagen) über einen mobilen Tank verfügt, der hat es einfacher. Ein großer fest eingebauter Tank (so mit 80 oder 100l aufwärts) ist zwangsläufig einige Tage dem eigenen Wasser ausgesetzt. Und beim Wiederauffüllen nimmt sich auch kaum einer die Zeit, das Altwasser heraus zu lassen und dann noch eine Reinigung vor der Neubefüllung durchzuführen. Das gäbe aber an einem Sonntagmorgen Mord und Totschlag auf der VE- Stelle des Wohnmobilstellplatzes, das kann ich euch sagen! 😉
Damit das Wasser unterwegs wenigstens einigermaßen frisch bleibt, habt ihr vom Prinzip her die Auswahl zwischen derzeit drei verfügbaren Systemen:
- Die erste und damit traditionelle Art das Wasser zu reinigen ist die Beigabe von sog. Silberionen.
Silber wirkt in feinstverteilter Form bakterizid, also schwach toxisch und sorgt so streng genommen für eine leichte „Vergiftung“ des Wassers. Aha! Na danke! Wirklich toll klingt das nicht. Zumal diese Lösung den Nachteil hat, dass sie gegen bereits existierende Bakterien nur wenig ausrichtet, lediglich das Wachstum bremst. Wenn also euer Vorcamper auf der VE- Station den Wasserschlauch zum Ausspülen eines Klotanks verwendet hat. Naja… Ihr wisst schon. Dennoch: Angenommen ihr entnehmt das Wasser aus einer vertrauenswürdigen Quelle, sind Silberionen gemessen am Aufwand und Wirkung auf das Wasser u.E. noch die beste Lösung. Wenn wir Zugaben zum Frischwassertank verwenden (dazu gleich noch mehr), dann diese.
- Die zweite Variante ist die Beigabe von Chlor.
Dies kennen wir bereits aus dem Schwimmbad, aber auch in der heimischen Wasserleitung wird natürlich Chlor beigemischt.
Auch Chlor ist natürlich ein Gift, auch wenn es in diesem Fall nur stark verdünnt zum Einsatz kommt.
Der Vorteil von Chlor ist, dass es deutlich aktiver wirkt, als es bei Silberionen der Fall sein soll. Also auch bestehende Bakterien abtötet. Wer mal im Hochsommer in ein überfülltes Freibad gesprungen ist, mag diese Aussage sicher gerne glauben. Aber nicht ohne Grund dürfen in Schwimmbädern nur besonders ausgebildete Personale das Chlor ins Badewasser mischen. Und selbst, wenn man sich exakt ans angegebene Mischungsverhältnis hält, welches auf der Packung dran geschrieben steht, bleibt zumindest bei uns irgendwie eine gewisse Restskepsis. Vielleicht, weil wir pures Chlor niemals in die Hand nehmen würden. Silber aber (s.o.) ist ein in der Natur so natürlich vorkommender Stoff. Da haben wir auch weniger Hemmungen, uns dies in den Tank zu legen.
- Die letzte Variante ist der Einsatz einer sog. UV Wasserfilter Tauchlampen.
Diese Möglichkeit gibt es erst seit wenigen Jahren auf dem Markt, ausgeliehen hat man sich diese Idee aber aus dem Aquariumbetrieb. Da gibt es schon lange diese UV- Lampen für das Wasser. Die Funktionsweise ist recht simpel: Es wird einfach eine UVC- Lampe zumeist mittig in den Wassertank eingelassen. Die Strahlung der Lampe soll nun „Keime zuverlässig abtöten“ so die Werbung. Allerdings was ist bei einem eckigen Tank? Oder wenn er einbaubedingt zusätzlich verwinkelt ist?! Kommt die Strahlung aus der Mitte dann auch zuverlässig in alle Ecken? Natürlich erscheint das einfache „Bestrahlen“ von Wasser gemessen an den beiden Alternativen oben als gesündeste Lösung, oder? Lampe rein, Schalter an, Wasser sauber. Wenn man nicht gerade Esoteriker der Stufe 6+ ist, wird man auch bestrahltes Wasser wohl eher vertragen, als Wasser mit Chlor- oder Silberzusatz?! Dennoch bleibt ein Knackpunkt: Diese Lampen sind, wenn sie für den Campingbereich verwendet werden sollen, übelst teuer! Da muss man schon schlucken, wenn so eine Lampe ein Loch von 200 Euro und mehr in den Geldbeutel reißt.
Wir für uns haben jedenfalls eine andere Lösung gefunden, die uns von der Behandlung unseres Wassers befreit. Mit Ausnahme der gelegentlichen Beigabe von Silberionen brauchen wir nämlich gar kein Trinkwasser aus dem Wassertank des Wohnmobils! Ja, richtig gelesen, wir trinken es nicht!
Wir benutzen den Wasservorrat im Wassertank nur zum Waschen, Spülen und ggf. noch zum Putzen der Zähne.
Unser Trinkwasser aber kommt aus der Flasche aus dem Supermarkt. So simpel, so einfach. Und für das „Brauchen“ von Wasser ist die Reinhaltung eher zweitrangig und kann (ein Stück weit) vernachlässigt werden.
Der zweite Tank im Wohnmobil ist der Abwassertank.
In diesem Tank wird das verbrauchte Wasser gesammelt, bis wir an einer Entsorgungseinrichtung unser Brauch- oder auch „Grauwasser“ ablassen können. Ein Abwassertank hat zumeist einen Bodenschieber und wird von außen bedient. Das alte Wasser rutscht dann (Danke Schwerkraft!) einfach aus dem Tank ins Freie.
Es gibt Artgenossen, die lassen ihren Wassertank einfach so in der Natur oder über einem Bodengulli ab.
Das geht aus Sicht eines jeden naturbewussten und umweltverantwortlichen Wohnmobilisten natürlich gar nicht!
Abwässer gehören nur und ausnahmslos in die dafür zugelassenen Entsorgungseinrichtungen!
Letzter Abschnitt, die Toilette:
Bei den meisten aktuellen wie auch älteren Wohnmobilen wird die Wasserversorgung der Toilette über den Grundvorrat des Frischwassertanks entnommen und das Abwasser nebst menschlichen Nebenprodukten in einem gesonderten Tank, dem sog. Kassettentank gelagert.
Ist dieser Fäkaltank voll, muss an einer gesonderten V/E- Station oder einer entsprechend beschilderten Campingtoilette der Toilettentank geleert werden.
Verwendet man so wie wir noch chemische Zusätze in der Toilette (diese dienen dem Zersetzungsprozess, dazu gleich mehr), ist das Entleeren in die Kanalisation vor der Haustür, beim netten Nachbarn oder gar auf dem Parkplatz einer fremden Stadt nicht besonders rücksichtsvoll.
Volle Toilettenkassetten gehören grundsätzlich an den entsprechenden Entsprgungstationen entleert, die einzige Ausnahme bei Toilettentanks besteht ggf. darin, dass die Toilettenabwässer ohne chem. Zusätze (ggf. ein Tässchen Schmierseife o.ä.) z.B. über die eine normale Toilette entsorgt werden können.
Wir haben den Luxus einer Kassettentoilette leider nicht, wir verfügen nur über ein mobiles System.
Hierzu wird eine Toilette mit eigenem Wassertank für Frischwasser „einfach so“ in den Raum gestellt. Systeme wie Bi-Pott von Fiamma oder eben wie bei uns eine Porta Potti von Thetford eignen sich daher für den vom Wasserkreislauf unabhängigen Gebrauch zum Beispiel in der Gartensiedlung oder eben auch beim Campen ohne fest eingebaute Kassettentoilette.
An der Entleerung des Fäkaltanks ändert sich nichts, einzig die Tatsache, dass ich den Fäkaltank nicht von außen entnehmen kann und mit dem gefüllten Tank durch den „Wohnraum“ muss, stört mich hierbei.
Der Handel bietet auch hier für ältere Wohnmobile Kassettentoiletten zum Nachrüsten an, allerdings sind mir 300,- € für ein einfaches Scheißhaus eindeutig zu viel…
Davon abgesehen, für die Entsorgung ist es unerheblich, ob wir einen fest eingebauten Kassettentank oder einen mobilen Tank haben. Ist der Tank einmal voll, muss dieser entleert werden.
Wer schonmal auf einem Donnerbalken gesessen hat, der kennt das Problem: Es stinkt!
Damit dies nicht passiert, bietet der Handel ebenfalls viele Produkte an, die allesamt für ein Wohlfühklima im Sanitärbereich sorgen.
Am umweltfreundlichsten ist aber wohl der komplette Verzicht auf chem. Zusätze. Wer eine Kassettentoilette besitzt, kann alternativ über ein Entlüftungsystem nachdenken. SOG bietet z.B. eine passive Anlage mit einem Aktivkohlefilter an. An der Serviceklappe wird einfach nur ein weiterer Aufsatz eingebaut, ein Schlauch zum Fäkaltank sorgt dann für ein kontrolliertes Ablassen der menschlichen „Abgase“. Günstig sind diese Teile aber nicht! Für uns war dies daher nie wirklich ein Thema.
Wir behelfen uns auch nicht mit dem berühmten „Tässchen Schmierseife“, wir greifen zur chemischen Keule, auch wenn wir dadurch unseren Fäkaltank nicht mehr im regulären Abwassersystem entsorgen können.
Wir möchten jedoch, dass unsere Restprodukte (wenn wir auf die bordeigene Toilette angewiesen sind) möglichst schnell und geruchsneutral „umgewandelt“ werden. Es gibt kaum etwas gruseligeres, wenn du mit offenen Fenstern im Wohnmobil durch den Frühling in der Toskana fährst und durch den Sogeffekt stinkt es plötzlich im halben Wohnmobil nach Dung aufgrund vor sich hingärender Kacka! Bah! *würg*
Einige Mittel (meistens No- Name) haben wir ausprobiert, aber ganz ehrlich: Aqua Kem Blue hat bislang noch am besten funktioniert!
Zusammenfassend haben wir für uns entschieden/festgestellt:
– Tankreinigung 1-2x im Jahr (mit chem. Zusätzen oder Gebissreiniger)
– keine Beigabe von chem. Zusätzen im Frischwasser
– Frischwasser aus dem Wohnmobiltank wird nicht getrunken
– In die Toilette geben wir chem. Zusätze wie z.B. Aqua Kem Blue von Thetford zur besseren Auflösung
Für unsere Ausrüstungliste bedeutet dies:
– Wasserschlauch mit Anschluss / Adapter
– chem. Zusatz für den Toilettentank
– Tankreiniger (kommt nicht mit auf Reisen, Einsatz nur von zuhause aus)
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2.4 – Hygiene im Wohnmobil und Tipps zum Campen:
Wer auf kleinstem Raum lebt, der kommt um eine ordentliche Reinhaltung des Fahrzeugs nicht herum, wenn man sich auch auf längeren Reisen unterwegs noch wohl fühlen möchte.
Zum Glück hält der Handel hierfür geeignete Dinge bereit.
Angefangen bei A wie „Anti- bakterielle Tücher“ bis hin zu Z wie „Zitronenduft“ finden sich viele verschiedene Produkte im Fach- und Einzelhandel, damit man sich auch auf der eckeligsten Toilette an irgendeiner südfranzösischen Autobahnraststätte oder in einer versifften Campingplatzdusche noch wohl fühlen kann.
Besonders Campingduschen haben uns in der Vergangenheit einiges an Kopfzerbrechen bereitet.
„Wird die Dusche sauber sein? und sind die Sanitärräume in ordentlichem Zustand?“
Jeder, der schonmal Beklemmungen hatte sich auf eine fremde Toilette zu setzen oder in einer bereits mehrfach benutzen Dusche zu duschen, wird unsere Bedenken verstehen.
Zur Not hat man ja seine eigene Toilette im Campingfahrzeug dabei, aber die Dusche?
Wir haben keine Dusche im Wohnmobil bzw. Wohnwagen, müssen also nehmen, was man uns auf dem Campingplatz oder auf dem Wohnmobilstellplatz anbietet!
Und da war in den letzten 10 Jahren, in denen wir nun bereits campen, schon so einiges dabei! Gerne geben wir dem interessierten Neucamper einen kleinen Überblick…:
– Die Haare des Vorgängers im Abfluß- Sieb? geschenkt!
– Das sich so manch einer unter der Dusche die Nase schneuzt und den Sputum vom Finger schleudert, auch geschenkt!
– Ob ihr es glaubt oder nicht, so manch einer entledigt sich auch dem ein oder anderen Stoffwechselprodukt! Man kann an der Stelle nur hoffen, dass der Vorgänger wenigstens optisch die Spuren in der Dusche beseitigt hat. Was dann noch bakteriell zurückbleibt, das mag man lieber ausblenden.
– Wenn gleich zwei sich in der Dusche verstecken, dann werden Körperflüssigkeiten nicht nur untereinander ausgetauscht und es soll sogar Schweine geben, die sich selber lieb haben…
Nun, so genau wollen wir das eigentlich gar nicht wissen und ihr auch nicht, nicht wahr?! Und ganz ehrlich: Wir haben jetzt auch ein bisschen im Rahmen künstlerischer Freiheit übertrieben! Das, was wir aufgezählt haben, ist die berühmte Ausnahme, die wir eben in 10 Jahren (!) Campingerfahrung gelegentlich (!) erlebt haben!
Die weitaus große Mehrzahl der besuchten Duschen waren hingegen sauber! Dies ist auch ein absolutes Muss, wenn man auf diese angewiesen ist. Hinnehmen muss man Dreckschweinerei nämlich nicht. Nur wenn sie passiert, sollte man entsprechend vorbereitet sein.
SEHR beruhigend ist in diesem Zusammenhang stets, wenn man mit so wenig eigener „nackter Haut“ Elemente der Dusche berühren muss. Allem voran die Füße!
Ein paar Gummischuhe (modern im Moment sind echte CROCS wer sparen will kann aber auch einfache No-Name-Gummischuhe nehmen!) helfen hier ungemein!
Mit diesen Schuhen braucht man wirklich keine Angst mehr vor einer unsauberen Dusche haben, denn die Füße stecken ja in den Gummischuhen! Nach dem Duschen spült man die Schuhe dann einfach ab und stellt diese kurz in die Sonne. Nur wenige Minuten später sind diese wieder trocken. Aber auch für kurze Wege rund um die Campingwiese ohne Socken, Strümpfe und feste Schuhe im Sommer sind die Gummitreter schnell einsatzbereit.
Keine Frage, dies war für uns eine der sinnvollsten Anschaffungen, die wir für ein schönes Campingleben getätigt haben!
Übrigens: Für solche Schuhe müsst ihr nicht in den nächsten Campingladen marschieren. Jeder gut ausgestattete Schuhladen hat solche Gummischuhe inzwischen im Angebot.
Natürlich gehört nicht nur die „externe“ Hygiene zu den Herausforderungen einer Campingreise, auch im Wohnmobil soll es ja bitteschön sauber und ordentlich zugehen.
Nun, hierbei unterscheidet sich der Reinigungsvorgang nur unwesentlich von dem von zuhause.
Und so ist es keine Überraschung, dass wir viele der nun vorgestellten Dinge auch zuhause im heimischen Schrank wiederfinden.
Als aller erstes mal das wichtigste für den groben Dreck, der Staubsauger:
Früher, bevor es die wirklich brauchbaren Akku- Staubsauger von Dyson gab, hatten wir immer einen großen kabelgebundenen Hund im Wohnmobil mit dabei. Aber das Teil war groß, klobig und schwer. Hat den Raum in der Sitztruhe fast vollständig ausgefüllt und an der Gewichtsreserve gezerrt.
Das machen wir heute natürlich nicht mehr! Aber ein teurer Dyson muss es auch nicht sein. Für den Wohnwagen reicht ein handelsüblicher Akku- Sauger völlig aus. Wir sind mit einem Akkusauger vom Discounter unterwegs, den wir zuhause wegen schwächelndem Akku ausgemustert haben. Für die kleine Fläche im Wohnmobil hat er aber noch immer ausreichend Saugkraft und lässt sich mit einschiebbarem Rohr recht praktikabel verstauen.
Weiterhin zählen auch Spülmittel, Putzlappen, Reinigungstücher, Glasreiniger (Anja meint: „Kann man alles mit abwischen“ 😉 ein anti- bakterielles Spray (z.B. Sagrotan), Küchentücher, Küchenrolle, oder auch Taschentücher dazu.
Die Liste der persönlichen Hygieneartikel wird dann noch durch Seife, Shampoo, Duschgel, Waschlappen und Badetücher sowie Zahnbürste und Zahncreme ergänzt.
Auch eigenes Toilettenpapier darf man nicht vergessen! Nicht nur für das bordeigene Klo gehört es an Bord, auch für den Campingplatz empfiehlt sich die Mitnahme. Viel zu oft finden wir auf Campingplätzen einsame Toiletten vor, in denen kein Toilettenpapier bereit gestellt wird.
Lustig wird es dann, wenn man dies erst nach Beendigung seiner Sitzung auf dem Campingklo bemerkt…
Wir haben uns daher angewöhnt beim ersten Besuch eines Campingplatzes im Rahmen der Ersterkundung die Toiletten auf Vorhandensein von Toilettenpapier zu untersuchen.
Ach ja, ein kurzer Hinweis sei noch zum verwendenden Toilettenpapier erlaubt:
Kassettentoiletten und 4-lagiges Luxus-Toilettenpapier vertragen sich sehr schlecht.
Das Problem ist, dass sich das benutzte Toilettenpapier (ggf. auch trotz Chemie in der Kassette!) nicht in der kurzen Zeit der Lagerung (meist 2-3 Tage, dann ist der Tank voll…) auflösen kann.
Und obwohl der Ausguss des Tanks bzw. der Kassette i.d.R. ausreichend dimensioniert ist, kann sich das Papier beim auskippen verpfropfen und dann bleibt die blau-braune Brühe im Tank hängen. 🙁
Schlimm ist dies natürlich nicht, es wird jetzt nur dreckig für den Entleerenden…
Um dies gleich im Vorfeld zu vermeiden besorgt man sich ganz simpel ein einfaches 3-lagiges Papier, noch besser geht 2-lagiges Papier oder Toilettenpapier auf Altpapierbasis.
Zwar muss man dann auf etwas Luxus verzichten, dafür bleiben aber beim Ausspülen des Tanks die Hände sauber…
Der Campingfachhandel bietet sogar Toilettenpapier mit angeblich besseren Auflösungseigenschaften für die Toilettenkassette an, allerdings dies auch zu einem stattlichen Preis…
Wir haben dieses extra für Toilettenkassetten empfohlene Toilettenpapier mehrfach ausprobiert. Zwar stimmt es schon, dass sich dieses ein wenig besser auflöst und sich auch leichter aus dem Tank ausspülen lässt, aber dies wiegt m.E. nicht die Mehrkosten auf, die dieses Toilettenpapier kostet.
Und so kaufen wir einfacheres handelsübliches Toilettenpapier und sind damit bislang gut gefahren.
Nicht jeder Campingplatz und schon gar nicht jeder Stellplatz verfügt über vollwertige Waschgelegenheiten für dreckige Klamotten. Und der Stauraum für Kleidung in einem Wohnmobl ist begrenzt! Gerade eine vierköpfige Familie kommt im Campingurlaub kaum ums Waschen der schmutzigen Sachen herum.
Zwar findet sich auf einem gut ausgerüsteten Campingplatz in der Regel auch eine Waschmaschine, einen Wäschetrockner aber, den hat man mitunter nicht.
Und falls man dann doch einen vorfindet, dann kostet der Gebrauch extra und im schlimmsten Fall ist das Geld „aus dem Fenster“, weil der Wäschetrockner (wie z.B. auf dem Campingplatz John O’Groats an der Nordspitze Schottlands) gar nicht richtig funktioniert.
Fürs Waschen dreckiger Wäsche gibt es kaum unabhängige Alternativen.
Es gibt zwar kleine Handwaschmaschinen mit Kurbel oder alternativ die manuelle Handwäsche mit Waschmittel aus der Tube und Omas Wäschereibe, aber mal ganz ehrlich: Richtig sauber kann das doch nicht werden.
Wohl oder übel greift man dann doch zur Waschmaschine des Campingplatzes, ist ja auch viel bequemer!
Zu unseren Wohnmobilvorräten gehört dann natürlich ein wenig Waschmittel und ggf. Weichspüler.
Hin und wieder bekommt man dieses zwar beim Kauf einer Waschmarke auf dem CP dazu, verlassen sollte man sich aber nicht darauf.
Natürlich darf dann auch ein kleiner Wäscheständer nicht fehlen! So spart man sich zumindest den Trockner.
Auch die nassen Handtücher müssen, nach dem täglichen Duschvergnügen, somit nicht im Wohnmobil trocknen, sondern können fein draußen in der Sonne stehen.
Für Wohnwagen gibt es übrigens ein praktisches Einstecksystem für die manuellen Rangiergriffe.
Egal, ob man nun senkrechte oder waagerechte Griffe hat, die Holz- oder Plastikkonstruktion wird einfach an den Griffen eingesteckt und dann ausgeklappt.
Beim Wohnmobil „klappt“ das leider nicht. Ein Wohni hat nunmal leider keine Rangiergriffe.
Würde aber auch blöd aussehen, wenn ich am Wohnmobil für das manuelle Verschieben per Muskelkraft (was eigentlich nicht vorkommen sollte 😉 extra Griffe montieren würde…
Im Urlaub krank werden sollte natürlich niemand!
Dennoch ist man genau davor nicht immer gefeit und so möchte ich das Thema wenigstens kurz ansprechen.
Auch wir mussten schon die Erfahrung machen, dass man im Ausland schnell vor einer Sprachbarriere steht, wenn man dringend ein Medikament benötigt, es selbst aber nicht dabei hat.
Dann hilft nur noch ein guter Apotheker, der hoffentlich die eigene Sprache versteht oder man ihm möglichst ohne die Gefahr eines Verständnisfehlers mit Händen, Füßen und Zeichensprache erklären kann, welche Beschwerden man gerade hat.
Auch sollte man dabei bedenken, dass es in anderen Ländern und Regionen auch andere Erreger oder zum Beipsiel eine „verschobene Jahreszeit“ gibt. Insbesondere denke ich da an die Allergiker und Heuschnupfenopfer:
Bei geringen Plusgraden beschwerdefrei in Deutschland über die Alpen gesprungen und dort vom ersten Frühling überrascht werden ist sicherlich nicht so unwahrscheinlich, wie man vielleicht denken möchte…
Und nun versucht mal jemand das englische, italienische oder gar französische Wort für z.B.: „Heuschnupfen“ aus dem Kopf und ohne Wörterbuch hervor zu zaubern…
Im Wohnmobil sollte sich daher immer eine kleine Reiseapotheke befinden.
Diese besteht bei uns aus einem Grundstock an Medikamenten, die wir auch zuhause vorhalten + einen zusätzlichen Verbandskasten mit Mullbinden, Kompressen, Pflastern und Co.
Zu den Medikamenten gehören zum Beispiel:
- Schmerzmittel (z.B. Aspirin, Thomapyrin, Paracetamol, etc)
- Mittel gegen Durchfall und Übelkeit (Reisekaugummi, Maloxan, Imodium, Perenterol, etc)
- Wund- und Brandsalbe, Mittel gegen Sonnenbrand, Mückenstift
- Mittel zur Wunddesinfektion
- Ggf. Erkältungsmittel, Lutschtabletten, Halsschmerzmittel, Fieberzäpfchen
- Ggf. Allergiemedikamente (besonders im Frühjahr bei Heuschnupfen wichtig!)
- Für Frauen (oder neuerdings auch für Männer 😉 ggf. die Pille
- Sonstige ggf. vom Arzt verschriebene Medikamente
Wir ergänzen noch fix unsere Ausrüstungsliste:
– Gummischuhe für die Dusche auf CP / SP
– Toilettenpapier
– Reinigungsmittel wie Spüli, Sagrotan, Reinigungstücher
– persönliche Hygieneartikel (Zahnbürste, Zahncreme, Duschgel, Waschlappen, Shampoo, Seife, Fön, Rasierer, etc)
– Küchentücher, Küchenrolle, Putzlappen, Putzleder, Glasreiniger, feuchte Einmaltücher
– Staubsauger mit Staubsaugerbeutel
– Reiseapotheke mit Medikamenten und zusätzlichem Verbandmaterial
– Waschmittel, ggf. Weichspüler
– kl. Wäscheständer oder Wäscheleine mit Wäscheklammern
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2.5 – Leben und Luxus im Wohnmobil:
In diesem Abschnitt wollen wir ein paar weitere Gegenstände vorstellen, die wir auf unseren Reisen mit an Bord haben und mit denen wir unterwegs sind.
Wir öffnen nun unsere Schränke im Wohnmobilaufbau:
Beginnen wir mit der Küche:
Natürlich müssen wir in unserer kleinen Reiseküche auf nichts verzichten!
Neben Besteck fürs Speisen oder die Zubereitung der Mahlzeiten draf natürlich auch Geschirr nicht fehlen.
Das Problem: Klassisches Geschirr, wie wir es von zuhause aus kennen, hat ein recht hohes Eigengewicht und ist darüber hinaus mitunter auch recht bruchempfindlich. Nun werfen wir (in der Regel) natürlich nicht mit überzähligen Tellern nach unliebsamen Campingnachbarn.
Aber wer schonmal zum Beispiel in den Niederlanden über einen der Geschwindigkeitshügel, genannt „Drempel“ gefahren ist, der weiß, wie toll es hinten im Geschirrschrank klappert.
Abhilfe schafft, zumindest für die Geräuschentwicklung, ein einfaches Küchentuch, welches wir zwischen ineinander stehenden Tellern oder Tassen einquetschen.
Besser ist natürlich das grobe Porzellangeschirr gar nicht erst mitzunehmen.
So haben wir aus einem bereits vorhandenen Picknickkorb einfach die darin befindlichen Becher, Teller und Besteck genommen und diese zu unserer „Wohnmobilgarnitur“ erklärt.
Da diese aus Plastik sind, sind sie schön leicht und darüber hinaus gehen sie auch nicht so leicht kaputt wie ihre „Kollegen“ aus Meissen. Einzig tiefe Teller, zwei Reserveteller sowie zwei Kaffeebecher sind bei uns normal aus Keramik, hier haben wir wie gesagt ein paar Küchentücher zwischen die Teller gelegt.
Es gibt aber auch (für alle, die nicht zufällig über einen ungenutzten Picknickkorb verfügen) eine brauchbare Alternative.
Melamin!
Aus diesem Kunststoff werden heutzutage täuschend echte Geschirrserien hergestellt, die einem echten Porzellanteller zumindest optisch in nichts nach stehen. Einzig der Unterschied, dass die Dinger leichter und durch die Verwendung von Kunsttoff natürlich auch weniger bruchgefährdet sind.
Über die ersten Jahre waren wir zunächst mit einem normalen Geschirr unterwegs. Es war halt übrig und die Anschaffung des Wohnmobils war teuer. Damit es im Schrank dann nicht so klappert, haben wir Geschirrtücher dazwischen gelegt (siehe gleich das entsprechende Bild). Spätestens aber, wenn mehr wie zwei Personen im Wohnmobil oder Wohnwagen reisen, ist es sinnvoll auf ein vollwertiges Melamin- Geschirr umzusteigen! Nicht nur wegen des Gewichts die an der Zuladungsreserve des Wohnmobils zerrt, sondern auch wegen des Gewichts, was man nach dem opulenten Abendessen zum mehrere hundert Meter entfernten Servicehaus auf einem Campingplatz tragen muss!
Wer sich ein neues Campinggeschirr besorgt, dem empfehlen wir übrigens darauf zu achten, dass das Geschirr unten Gummipuffer hat! Entweder als Ring oder als einzelne Stopper. Diese Gummibremse sorgt trotz des geringen Gewichts für einen sicheren Halt auf dem Campingtisch. So fliegt der Teller mit dem leckeren Grillsteak auch nicht weg kaum das mal eine Windböe aufkommt. 😉
Auch für Gläser gibt es inzwischen clevere Lösungen! So bietet der Fachhandel seit einigen Jahren Tassen und Gläser aus Glas oder Kunststoff, wo in den Glasfuss bzw. Glasboden ein starker Magnet eingesetzt ist! Eine entsprechende Leiste aus Metall im Schrank und/oder auf dem Tisch verhindert so ein Verrutschen von gelagerten Gläsern während der Fahrt und sorgt auch für einen festen Stand auf dem Tisch, wenn auch dort eine Magnetunterlage verwendet wird. Ganz schön pfiffig! Wenn man diese Gläser dann regelmäßig hebt und senkt, kann man sich fast das Fitnessstudio sparen. 😉
Zum Kochen und Braten von allerlei Dingen im Wohnmobil (draußen wird ja meistens gegrillt…) haben wir natürlich noch 2 Pfannen, ein paar leichte Töpfe und natürlich eine zusätzliche Wasch- und Spülschüssel aus Plastik mit an Bord.
Bei Töpfen und Pfannen bitte darauf achten, dass diese für den Betrieb mit einem Gasherd zugelassen sind!
Auch zwei leichte Frühstücksbrettchen haben wir an Bord. Darauf kann man nicht nur frühstücken, dort schneiden wir auch unser Brot oder nutzen diese als Untersetzer, wenn wir einen Topf auf dem Tisch abstellen müssen.
Ferner finden sich in unserer Küche weitere Gegenstände wie Schere, Feuerzeuge, Teelichter, Mückenlichter, Mülltüten und natürlich ein Allround- Taschenmesser.
Übrigens: Gerade im Wohnmobil sind die Platzmöglichkeiten natürlich begrenzt! Um so besser ist es, möglichst pfiffige Ausrüstungsgegenstände zu kaufen! Eines hierfür möchten wir euch stellvertretend vorstellen und anhand dessen zeigen, dass die Mitnahme der heimischen Küche aus Haus und Wohnung nicht immer die beste Alternative darstellt. Auf unseren Reisen hatten wir öfter das Problem, dass wir z.B. kein vernünftiges Nudelsieb dabei hatten. Es passte mit seinen robusten, aber vor allem starren Abmessungen nirgendwo richtig in die Wohnmobilschränke! Gefrustet wurde der geriffelte Pfannenwender dann zum Nudelsieb. Camping ist halt auch immer ein Stück weit Improvisation! 😉
Dann aber erhielten wir eines Tages ein kleines Paket von einem Leser unserer Internetseite nach Hause. Darin befand sich u.a. ein Nudelsieb zum falten! So etwas hatten wir noch nicht gesehen und waren gleichermaßen beeindruckt. Denn es war im zusammengefalteten Zustand sehr kompakt und passt diskret in die Ecke im Schrank. Wird es benötigt, wird der flexible Teil ausgeklappt und schon nimmt der Siebbereich eine komplette Nudelladung aus dem Topf auf. Perfekt!
Faltbare Küchenhilfen wie faltbare Nudelsiebe oder auch faltbare Spülschüsseln sind auf jeden Fall bestens für den Einsatz im Wohnmobil und Wohnwagen geeignet!
Als kleines Fazit: Prinzipiell findet sich in unserer Bordküche alles das wieder, was auch die heimische Küche zu bieten hat.
Wer bei der Erstausrüstung sparen möchte, mit dem Gewicht und der Bruchgefahr keine Probleme hat oder vielleicht Geschirr und Besteck zuhause überzählig zur Verfügung hat, der kann damit natürlich auch sein Wohnmobil einrichten. Aber jedes Jahr zum Saisonstart gibt es etwas, was man verbessern kann und möchte. Sei es das Melamin- Geschirr statt Porzellan, das faltbare Nudelsieb oder eben die CEE- Kabeltrommel statt des heimischen Verlängerungskabels. Mit den Jahren wächst die Ausrüstung so immer mehr und verbessert sich.
Schaut man zuhause in die Schränke, ist der folgende Teil der Ausrüstungsliste keine Überraschung:
– Teller, Tassen, Schalen, Geschirr (fürs Gewicht und wegen Bruchgefahr besser aus Melamin oder Plastik)
– Essbesteck (Messer, Gabel, Löffel für min. 4 Personen
– Töpfe und Pfanne(n)
– min. 1x Feuerzeug, Streichhölzer und ggf. Kerzen (Teelichter, Mückenlichter)
– Dosenöffner / Korkenzieher
– vollwertige Küchenausrüstung (Rührlöffel, Schneebesen, Pfannenheber, Brotmesser, Schneidemesser, etc)
– Taschenmesser (als Reserve -Dosenöffner, -Reibe, -Schere, -Feile, -Schraubendreher, etc)
– Frühstücksbrettchen (auch als Untersetzer)
– Mülltüten / Müllbeutelchen
– zusätzliche Spül- und Waschschüssel aus Plastik
Neben Geschirr und Besteck gehören bei uns aber noch weitere Dinge in den Küchenbereich.
Hier wären dann die Ausrüstungsgegenstände und Vorräte aus den Schränken zu nennen.
Bei uns findet sich ein Notvorrat oder eine Art Grundstock an Verbrauchsgütern und Lebensmitteln, die wir eigentlich immer im Wohnmobil lagern, nur zur Winterpause entnehmen und nach dem Frühjahrsputz wieder einräumen.
Hierzu zählen zum Beispiel Zucker / Süssstoff, ein guter Gewürzstreuer (Salz, Pfeffer, Curry, Knoblauch, Paprika und Co in einem Becher), Cappuccino / Kaffeepulver als Instant-Getränk (aufzulösen in heißem Wasser), Instant- Zitronentee, Tee zum Auflösen in heißem Wasser, eine luftdichte Dose mit lange haltbarem Schwarzbrot, Kochwurst im Glas (ebenfalls lange haltbar), Nutella, Honig, Kakaopulver, H- Milch, Trockenkekse, ein paar Süssigkeiten (Gummibärchen, Bonbons, etc) Corn-Flakes und Co.
Vor einem Urlaub ergänzen wir dann natürlich noch (meist direkt am Supermarkt) unsere Vorräte um frische Lebensmittel, die wir dann während unserer Reise verbrauchen.
Ach ja, einen Mini- Vorrat an Hunde-/Katzenleckerli haben wir auch noch dabei. Hin und wieder kommt ja mal so ein kleiner Streuner des Wegs…
Auch ein kleiner (wirklich sehr kleiner!) Vorrat an Dosensuppe oder Ravioli, sowie etwas Thunfisch und Heringe aus der Dose zieren unseren unteren Küchenschrank.
Dazu gesellen sich Nudeln, Reis und Kartoffelpüreepulver aus der Tüte.
Steht man wirklich einmal abseits von allem, die Geschäfte haben zu und es ist auch nicht die kleinste Imbissbude in der Nähe, dann kann man sich noch immer etwas auf dem Kocher schnell und einfach aufwärmen.
Zu groß sollte dieser Vorrat allerdings nicht sein. Einerseits wegen dem mitzuschleppenden Gewicht und andererseits wegen der Tatsache, dass man dann geneigt ist, das gleiche „Zeug zu futtern“, was es auch zuhause gibt. Und für „Pichelsteiner Eintopf“ fahren wir doch nicht in den Urlaub, oder? 😉
Wir nehmen wirklich nur mit, damit wir im Notfall abends, wenn wir irgendwo ankommen und abseits von allem stehen bzw. alles bereits geschlossen ist, dennoch nicht hungrig ins Bett gehen müssen.
Grundausrüstung an Vorräten für die Ausrüstungsliste (als Beispiel):
– Gewürzstreuer (Salz, Pfeffer, Curry, Paprika, etc)
– Tee / Kaffee / Getränke
– Schwarzbrot (lange haltbar), Kekse
– Brotaufstrich, Nutella, Honig, Kochwurst im Glas
– Nudeln, Reis, Kartoffelpüreepulver
– Eintopf / Dosensuppen / Ravioli (Notvorrat)
Auch haben wir, wie bereits im Kapitel Gas beim Sparen erwähnt, einen kleinen Wasserkocher immer an Bord dabei.
Da wir viel am Strom stehen (auf CP und SP), sparen wir uns das einfache Aufkochen von heißem Wasser auf dem Gasherd oder das Erwärmen von Warmwasser im Gasboiler und nutzen stattdessen den Wasserkocher.
Hiermit lässt sich im Prinzip das gesamte warme Wasser der Küche generieren. Kaffeewasser, Teewasser, Spülwasser und mit etwas Geschick lassen sich hierin sogar die Frühstückseier kochen.
Ohne Frage ist unser Wasserkocher eines der am häufigsten benutzen elektrischen Geräte im Wohnmobil, wenn wir über Landstrom verfügen.
Weitere Gimmicks im Wohnmobil:
Fest zu unserer Ausrüstung gehört neben einem Kompass (dazu später mehr) auch ein kleines „optisches Auge„, in Fachkreisen auch gerne mal „Dosenlibelle“ genannt!
Im Prinzip ist das nichts anderes, wie eine 3D-Wasserwaage. Eine kleine Luftblase in Flüssigkeit signalisiert, ob man gerade steht, oder nicht.
Das „optische Auge“ geht aber gegen eine Wasserwaage noch einen Schritt weiter, dieses ist nämlich in alle vier und nicht nur in zwei Richtungen beweglich.
Warum ist ein gerader Stand des Wohnmobils so wichtig?
Nun, abgesehen davon, dass man sich bei unausgeglichenem Fahrzeug schnell wie in der Casa Magnetica (auch bekannt als das „schiefe Haus“ des Phantasialandes in Brühl…) fühlt, ist insbesondere bei älteren Fahrzeugen (wie unseres) ein gerader Stand für den Kühlschrank wichtig.
Im Gasbetrieb sorgt die Gasflamme für eine Erwärmung der Amoniakkammer, darin verdampft dann das Amoniakgemisch und bewirtet den Absorber. Steht das Wohnmobil nun schräg, dann sitzt der Wärmepunkt nicht mehr genau unter dem Brennertopf und die Amoniakkammer wird nicht mehr ausreichend erhitzt. Als Folge lässt die Kühlwirkung nach und der Kühlschrank funktioniert dann nicht mehr richtig.
Bei modernen Fahrzeugen hat die Technik mittlerweile gute Fortschritte gemacht und kleinere Schräglagen werden heutzutage kompensiert.
Dennoch ist „Schlagseite“ im Wohnmobil nicht sehr angenehm und das optische Auge hilft uns so bei der genauen Ausrichtung des Fahrzeugs.
Ist der Untergrund nicht eben genug, kommen übrigens sogenannte Auffahrkeile zum Einsatz. Diese korrigieren durch Auffahren an einer Seite eine mögliche Schräglage.
Auch kann man damit eine künstliche Schräglage erzeugen, wenn man zum Beispiel, so wie wir, gern im Bett mit dem Kopf etwas erhöht und mit den Beinen nach unten geneigt liegen möchte.
Hier reichen schon ein paar Grad Neigung und es schläft sich gleich viel besser.
Im normalen Tagesbetrieb merkt man diese minimale Schräglage hingegen kaum.
Wer sein Auto im Sommer bei 33°C im Schatten vor dem kühlenden Freibad geparkt hat, der kennt das Problem nach der Rückkehr zum Fahrzeug. Die Sonne hat den Innenraum durch die lichtdurchlässigen Fenster komplett aufgeheizt.
Zwar ist dieses Phänomen durch nicht ganz so steil gewinkelte Scheiben beim Wohnmobil weniger schlimm, allerdings kann sich auch ein Wohnmobil auf dem Campingplatz in der Fahrerkabine entsprechend aufheizen.
Hierfür helfen aber, wie beim PKW auch, sogenannte Thermomatten, die Licht und Sonnenstrahlen draußen halten und die Fahrerkabine abdunkeln, wobei die Thermomatten fürs Wohnmobil etwas dicker sind. Warum?
Nun, eigentlich sind diese Thermomatten ja für den gegenteiligen Fall gebaut!
Ans Fenster mittels Saugnäpfe angebracht, sollen diese das Entweichen von Wärme durch die Fenster nach draußen verhindern. Da wir jedoch selten im Winter fahren, machen wir von dieser für den Winter unvermeidlichen Ausrüstung weniger Gebrauch.
Aber auch im Herbst oder im Frühjahr, wenn die Nächte schon oder wieder kalt werden, bringen wir unsere Thermomatten an den Fensterscheiben der Fahrerkabine an.
Thermomatten dienen also gleich in doppelter Hinsicht: Im Sommer bleibt die Hitze draußen und im Winter die Wärme drinnen.
Auch einen weiteren Zweck erfüllen die Matten: Sie verhindern als Sichtschutz neugierigen Blicken von draußen, wie sich die Sicherungsmaßnahmen im Inneren des Wohnmobils gegen Einbruch und Diebstahl darstellen.
Neben dem Bordwerkzeug fürs Basisfahrzeug (Siehe Kapitel 1, Basics), haben wir auch für den Wohnaufbau einen kleinen „Erste Hilfe“- Kasten für einige unvorhersehbare Eventualitäten vorbereitet.
Hierzu zählt als aller erstes mal eine Rolle Klebeband / Panzertape. Damit haben wir schon Abwasserrohre geflickt oder unser Vorzelt gesichert. Panzertape kann man für fast alles benutzen, wenn ein Gegenstand den Aufstand probt…
Auch findet sich (für mögliche Undichtigkeiten) immer eine Tube Dekalin mit an Bord. Früher gab es sogar mal einen richtigen kleinen Reparaturkoffer von Dekalin! Das war eigentlich eine pfiffige Idee, wie ein Erste-Hilfe-Koffer war dort alles für eine Unterwegsreparatur enthalten. Schade, dass er sich im Handel nicht durchsetzen konnte. Offenbar ist „neu kaufen“ beliebter als reparieren…
Wir haben den Reparaturkoffer seinerzeit auch ausführlich vorgestellt. Wer sich, neben besagter Tube Dekalin 8936, einen solchen Erste-Hilfe-Koffer für Wohnmobil und Wohnwagen selbst zusammenstellen möchte, hier findet ihr noch unseren Artikel mit den enthaltenem Zubehör als Inspiration: Dekalin Reparaturkit / Erste-Hilfe-Set
Ja und dann hätten wir noch eine Sache, die wir beim campen mit Wohnmobil und Wohnwagen nicht mehr missen möchten. Bestimmt kennt der ein oder andere Camper das auch und wer sich mal intensiv mit unseren Reiseberichten beschäftigt hat, wird besonders in so manchen Nächten davon gelesen haben. Die Blutsaugerplage! Zum Thema „Küche und Haushalt“ haben wir zwar kurz die an Bord befindlichen Mückenlichter (also Kerzen, die durch verbrennende Duftstoffe besonders Mücken und Schnaken vom Wohnmobil oder Wohnwagen fernhalten sollen) erwähnt, aber ganz ehrlich: Die bringen wenig und sind natürlich auf die Einsatzzeiten begrenzt, die wir im „Wachzustand“ vor dem Wohnmobil / Wohnwagen, im Vorzelt oder unter der Markise verbringen. Geht es dann aber ins Bett, muss die offene Flamme natürlich ausgemacht werden.
Liegt man dann aber, kann trotz sorgfältigem Schließen aller Ritzen, Luken und Fenster und dem besten Mückengaze nicht vermieden werden, dass z.B. beim Rein- und Rausgehen auch mal eine Mücke mit durchschlupft. Und hat man dann gerade ins Traumland gefunden, *siiirrrrr* und da ist das Biest!
Was nun? Ich (Björn) gehöre dann, zum Leidwesen von Anja, zu der „Licht an, Mücke suchen!“- Methode über. Oft findet man sich dann auch, meistens an Wänden, Decken oder in Stoffen wie Vorhängen. Aber dann? Eine Idee wäre vollsprühen mit Mückenspray. Das funktioniert auch, allerdings muss man das Wohnmobil danach nicht selten gründlich durchlüften, was ggf. neue Mücken anlocken kann. Bliebe nur die Dachluken und Fenster nach dem Vollsprühen des Wohnmobils konsequent verschlossen zu lassen was auch geht, wenn einer leichten Atemvergiftung beim anschließenden Nachtschlaf etwas positives abgewinnen kann. Ja, die Farben, die man dann vor dem geisten Auge sieht, sind echt toll! 😉
Etwas viel besseres als Mückenspray haben wir dann aber in einem holländischen Ramschladen gefunden und waren sofort Feuer und Flamme. Auch bei uns gibt es diese elektrische Fliegenklatschen mittlerweile zu kaufen, das Wirkungsprinzip ist dabei denkbar einfach. Dank 2er AA- Batterien im Griff wird das Netz des Tennisschlägers unter schwachen Strom gesetzt. Berührt man die Mücke damit, britzelt es kurz, es riecht süßlich nach verbranntem Chitin und die Mücke ist Geschichte!
Perfekt! Natürlich ist unsere elektrische Fliegenklatsche nicht nur der Nachtschlafretter, auch bei Tage und besonders gegen Wespen hat sie sich schom mehrfach bestens bewährt! An einem einzigen zünftigen Grillabend haben wir alleine 11 Wespen erlegt und damit unseren Grillabend mit Freunden auf dem Campingplatz gerettet!
Das sich die Klatsche auch für die ein oder andere Mutprobe eignet (berühren mit dem Finger oder gar mit der Zunge, wer traut sich?), das schreiben wir an dieser Stelle natürlich nicht. 😉
Für uns inzwischen auf jeden Fall unverzichtbar und definitiv ein wichtiges Zubehör beim Campen mit Wohnmobil, Wohnwagen und Zelt!
Einfach den Knopf drücken. Lampe brennt, ein leichtes Sirren… …und schon ist die elektrische Fliegenklatsche startklar!:-)
Wir erweiten unsere Ausrüstungliste wie folgt:
– elektrische Fliegenklatsche zur Abwehr von Mücken und Wespen
– elektrischer Wasserkocher zur Bereitung von Heißwasser
– Auffahrkeile zum Ausgleichen von Gefällen / Steigungen am Standplatz
– optisches Auge / Wasserwaage zum genauen Ausrichten des Fahrzeugs
– Thermomatten gegen Sonnenlicht im Sommer, oder Kälte im Winter
– Klebeband / Panzertape
– Dekalin (oder Sikaflex) Abdichtmittel für den Notfall
– Schaufel / Klappspaten
Weitere elektrische / elektronische Geräte im Wohnmobil:
Was wären die schönsten Urlaube ohne Erinnerungsbilder?
Unsere Reiseberichte zum Beispiel wären ohne Foto- und gelegentliche Videobilder nur halb so schön.
Die moderne Technik hat es möglich gemacht, eine Digitalkamera ist heutzutage überall dabei und schnell einsatzbereit.
Auch Filme für die Kamera und deren kostenintensive Entwicklung gehören dank Speicherkarte und USB- Anschluss zum heimischen PC nunmehr der Vergangenheit an.
Nicht vergessen sollte man auch einen Satz aller Arten von im Wohnmobil verwendeten Batterien, denn neben Digitalkamera oder Heizungszündung benötigen zum Beipsiel auch die TV- Fernbedienung oder unsere Taschenlampe entsprechende Reservestromspender.
Batterien für die Taschenlampe machen ohne Taschenlampe natürlich wenig Sinn, daher sollte die passende Taschenlampe zu den Ersatzbatterien auch gleich mit an Bord sein.
😉
Neben unseren Digitalkameras haben wir natürlich noch weitere elektronische Helferlein im Wohnmobil.
Dazu gehören natürlich ein Handy (heute hat das ja jeder), für das wir eventuell vor Ort ein Pre-Paid- Karte kaufen (so geschehen in Schottland), damit Anrufe und Anfragen für freie Übernachtungskapazitäten nicht zum teuren ausländischen Tarif abgerechnet werden müssen.
Ferner haben wir noch ein mobiles Navigationssystem im Wohnmobil dabei.
Wir haben uns durch das schier unglaubliche Angebot gewuselt und uns am Schluss im Elektronik- Schnäppchenmarkt unseres Vertrauens zum tomtom- Stand durchgekämpft.
Wir mussten uns den Weg dahin an einem Samstag Nachmittag zwar freischießen, aber es hat sich gelohnt!!
Unser tomtom Navi funktioniert in unserem Wohnmobil auch unter dem Alkoven hervorragend und die Bedienung ist wirklich kinderleicht.
Allerdings ist dieses Modell aus 2007/2008. Würden wir heute ein Navi kaufen, würden wir aber trotzdem wieder zu einem tomtom greifen.
Einfach nur Adresse eingeben, die Reisegeschwindigkeit in den Optionen auf 90 km/h Höchstgeschwindigkeit (für eine realistische Ankunftszeitberechnung) einstellen und sich in Ruhe ans Ziel leiten lassen.
Damit wird Reisen einfach und frühere Aussagen des Beifahrers mit Karte auf dem Schoß wie zum Beispiel „Du, da hinten hätten wir abbiegen müssen, kannst du mal eben drehen?“ stellen den Wohnmobilpiloten nicht mehr kopfschüttelnd vor eine unlösbare Aufgabe 😉
TV / Sat- Anlage:
Auch unterwegs möchte man natürlich gern mit der Heimat verbunden bleiben und wissen, ob die Bundesregierung zum Beispiel die Steuer für Wohnmobile erneut erhöht hat.
Auch die Fussball- WM als Beispiel ist für die Camper untereinander ein reges Gesprächsthema. Wollen Sie davon wirklich ausgegrenzt sein?
Und so sollte natürlich die Möglichkeit bestehen mit „der Heimat“ in Kontakt zu bleiben. Die Zeiten eines kleinen Weltempfängers sind allerdings längst Geschichte.
Denn auch im Wohnmobil muss man auf das heimische TV- Programm nicht länger verzichten.
Modern sind hier natürlich kleine LCD- Flachbildschirme und eine vollautomatische Satanlage.
Der Wert einer solchen hochtechnisierten Ausrüstung übersteigt allerdings meist schnell und dann recht deutlich den Wert unseres gesamten Wohnmobils. 🙁
Einfach drinnen auf einen Knopf drücken, kurz warten während sich die die Antenne ausrichtet und dann entspannt gucken?
Das können wir nicht.
Trotzdem müssen wir auf das heimische TV- Programm nicht verzichten, wir haben eine kostengünstige mobile SAT- Anlage im Koffer dabei.
Diese wird per Saugfuß oder Dreibein montiert und darin dann die Sat- Schlüssel eingesteckt.
Dann beginnt natürlich der weitaus interessantere Teil: Halb auf dem Dach hängend und halb auf der Leiter stehend beginnen wir mit der Justage der Sat- Antenne.
Hierzu orientieren wir uns grob gen Süden (hierfür haben wir den bereits erwähnten Kompass dabei!) und wippen dann die Antenne immer um ein paar Zentimeter weiter.
Dabei sind natürlich bereits ausgerichtete Sat- Antennen unserer Campingnachbarn hilfreich.
Aufpassen sollte man nur, dass die Antenne, von der man abgucken möchte, auch das gleiche Antennenformat wie die eigene Schüssel hat.
Die runden Hohlantennen werden anders ausgerichtet, als die rautenförmigen Flachantennen.
Letztere haben einen anderen Anstellwinkel beim Blick auf den Satelliten.
Das Ausrichten wird dann aus dem Innenraum durch Lenkungsrufe gestützt: „Ah, knapp… Bild… 15%, 18…, Ja…, gut…besser…, aaargh!… Zu weit!…, zurück, ja… 21%, juchu! Stopp, alles so lassen! “
So oder so ähnlich funktioniert dann eine manuelle Ausrichtung einer Sat- Anlage. 😉
Mobile Sat- Anlagen muss man übrigens nicht zwingend beim Campingausrüster kaufen, zumal diese Kofferanlagen dort zumeist mit 120-150,- € zu Buche schlagen!
Wer zum Beispiel eine einfache Kofferanlage für wenig Geld sucht, kann sich alternativ zum Einkaufsnachmittag in der Stadt die Sat- Anlage vom „Buchhändler“ für kleines Geld nach Hause schicken lassen:
Denn eine gut funktionierende digitale Camping Satelliten-Anlage gibt es amazon.de schon für um 100 Euro!
Wir selbst haben ein vergleichbares Modell an Bord.
Noch was: Wer keine Lust auf das oben beschriebene „Ja…, Nein…, Bild ist gut…, Nein, zurück“ hat, könnte sich ggf. den Kauf eines kleinen Satfinders überlegen, bevor man zu einer richtig teuren automatischen SAT- Anlage greift.
Auch diese gibt es natürlich nicht nur im klassischen Campingzubehör, sondern auch im Versandhandel.
Dieses kleine Helferlein haben wir seit etwa 2 Jahren immer in Einsatz und finden den Satelliten damit sogar schneller, als so manche automatische Anlage! 😉
Auch Fernsehgeräte gibt es genauso wie die SAT- Anlage mit reiner 12V- Versorgung. Hat man nun gute Aufbaubatterie, kann man sich dadurch auch am A*** der Welt und ohne externe Stromversorgung das heimische TV- Programm vom Himmel holen. Zumindest, solange die Batterie ausreichend Bordstrom bereit hält 😉
Wir fügen der Ausrüstungsliste hinzu:
– mobiles Navigationsystem, ggf. mit zus. Datensatz
– Digitalkamera
– Speicherkarten
– Ladestation, (Reserve-)Akkus, USB- Datenkabel
– Taschenlampe
– Reisetagebuch für Reisenotizen (Block oder Laptop)
– TV / Sat- Anlage (kann fest installiert sein)
– Kompass zur Grundausrichtung der SAT- Antenne nach Süden
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2.6 – Outdoor:
Zugegeben, der Begriff ist nun etwas hoch gegriffen.
Richtig „outdoor“ sind wir mit einem Wohnmobil natürlich nicht.
Denn wenn wir wollen, sind mit einem Schlüsseldreh und Schritt wieder „indoor“, wo uns unser gesamter Luxus eines Reisemobils zur Verfügung steht. 😉
Kein Zelt im Regen, keine Wind- und Wettereinflüße, keine nassen Wanderschuhe ohne Herberge in der Nähe…
Dennoch spielt sich im wahren Campingleben das meiste „Leben“ vor dem und rund um das Campingfahrzeug ab.
Draußen wird gegrillt, gegessen, gesessen, entspannt, gesonnt, gespielt, kurzum: gelebt!
Auch hierfür stellen wir natürlich ein paar unserer Ausrüstungsgegenstände vor.
Dabei muss man natürlich Prioritäten setzen! Nicht jeder hat ein 7,5- Tonnen Wohnmobil auf LKW- Chassis und einem Stauraum mit Ladekapazitäten ähnlich der heimischen Garage…
Und so kommt für die jeweilige Reise nur das mit, was wir auch wirklich gedenken im Urlaub zu verwenden.
Zum Beispiel: Ein Schlauchboot am See? Super Idee! Aber in den Bergen (außer bei einem Bergsee vielleicht) oder im Wintercamp wohl eher unpraktisch.
Somit bleibt natürlich nicht aus, dass wir mit Ausnahme der Campingmöbel die nun vorgestellten Dinge auch schonmal durchtauschen oder ganz weglassen. Je nachdem, wonach uns im Urlaub gerade ist.
Elementar für einen faulenzenden Aufenthalt im Freien ist natürlich zunächst mal ein Campingstuhl und ein Tisch als Ablage.
Wir haben hierfür 2 einfache Regie-Klappstühle an Bord. Darüber hinaus noch einen kleineren dritten Stuhl ohne Armlehne und einen faltbaren Hocker.
Im Notfall (also ab dem 4ten Gast ohne Sitzgelegenheit) zweckentfremden wir auch schonmal gern die Einstiegshilfe.
Apropos Einstiegshilfe: Die sollte natürlich auch mit an Bord sein. Wer eine elektrische oder manuelle Trittstufe sein eigen nennt: Herzlichen Glückwunsch, nur das einklappen vor Fahrtbeginn nicht vergessen 😉
Unser Tisch ist übrigens eine geniale Idee des Vorbesitzers! Der hat einfach ein Vierkant- Rohr im hinteren Radkasten angebracht. Eine einfache Holzplatte mit einem entsprechend kleineren Gegenstück wird dort dann eingeschoben.
Der Tisch selbst findet somit während der Fahrt platzsparend Unterschlupf im flachen Staufach unter dem Bettkasten im Alkoven.
Einmal eingesteckt ist dieser (dank des Vierkantrohres) starr und kann super beladen werden. Zur Sicherheit dient zusätzlich eine justierbare Schraube.
Auch mit dabei: Ein kleiner Sonnenschirm gegen die pralle Mittagssonne und ein Badetuch (oder eine Decke), womit man es sich draußen vor dem Wohnmobil auf der Wiese gemütlich machen kann.
unentbehrlich: Campingstühle und Tisch Bitte Platz nehmen, frühstücken und die Aussicht genießen 🙂
Das schönste am Camping ist wirklich das Leben draußen in der Natur außerhalb der beengten Räume.
Was liegt da näher, als sich draußen nicht nur zu sonnen und zu faulenzen oder Sport zu treiben, sondern draußen auch zu speisen!
Und wer draußen speist, der kann sein Essen auch gleich draußen zubereiten.
Eigentlich sollte daraus, ganz logisch betrachtet, auch das Jagen und Fangen von Speisen resultieren, doch davon halten wir eher nichts… 😉
Aber wir denken jeder Campingfreund wird uns zustimmen: An einem sommerlichen Abend mit lauen 26°C, einer über dem Wasser untergehenden Sonne und seine Lieben um sich herum, ist das schönste ein leckerer und gut gefüllter Grill!
Grillen ist Kultur und Völkerverständigung zugleich. Vielleicht stammt dieses besondere Gefühl noch von den Ureinwohnern, den Neandertalern und Cro-Magnon- Menschen ab.
Abends, nach einer erfolgreichen Jagd, saß man nunmal zusammen um das Lagerfeuer und drehte das hart errungene Wildschwein am Spieß.
Nun, auf einer Stockkonstruktion über Lagerfeuer muss man heute nicht mehr sein gemeinsames Mahl zubereiten, zumal ein „offenes Feuer“ in unserer zivilisierten und vor allem durchgeregelten Welt zumeist nicht toleriert wird.
Wir greifen also auf unseren Grill zurück und stehen dabei gleich vor dem ersten Auswahlproblem.
Kohle-, Gas- oder Elektrogrill?
Der Kohlegrill ist dabei wohl der bekannteste, einfach eine Feuerschale mit Kohle füllen, Grillanzünder rein, anflammen und wenn das Feuer aus ist und die Kohle glüht: Fleisch (für die Frauen einen Mais oder eine Paprika… 😉 auf den Grill und ab geht die Luzie…
Auch bei Campern ist der Kohlegrill natürlich beliebt und auch ich muss gestehen, dass ein Stück Steak von einem Kohlegrill nunmal am Besten schmeckt!
Ein normaler Kohlegrill für den Garten ist aber leider auch recht unpraktisch und die kleinen Grills werden oft nicht richtig warm. Das Schüren des Feuers will gekonnt sein, die Kohle muss ordentlich durchglühen und die Zubereitung dauert dank ungleicher Wärmeverteilung meist ungleich länger.
Am Ende des lustigen Grillabends steht dann noch der unbeliebteste Teil an: Die Reinigung des Grills…
Auch Kohle muss hierfür bereit gestellt werden, dies kostet Geld und bedeutet, neben einem sperrig zu verstauenden Grill mit Ständer, zusätzliches Gewicht.
Auch kann es sein, dass der Betrieb eines Kohlegrills auf einem Campingplatz untersagt ist.
Einen guten Kompromiss haben wir aber dann doch noch für euch, wenihr auf einen Kohlegril unterwegs nicht verzichten wollt: Gemeint ist der Son of Hibachi!
Das Highlights dieses Grills ist eindeutig seine Klappfunktion, diese sei hier kurz erklärt. Zuerst füllt man die beiden Feuerschalen rechts und links mit Grillketts (keine Holzkohle, der Grill wird beim Aufheizen zu heiß, die Holzkohle würde verglühen!), dann befüllt man die untere Feuerschublade mit ein paar Grillketts und einigen Grillanzündern (Würfel). Dann klappt man den Grill zu und zündet die Grillanzünder an. Dadurch, dass man nun die Feuerschublade sowie den Deckel vom Grill einen Spalt offen lässt, zieht der Kamineffekt Flamme und Hitze aus der Feuerschale zu den beiden Grillschalen. Die Grillketts dort werden nun sehr heiß und glühen sofort.
Sobald das Feuer in der Feuerschublade aus ist, klappt man den Grill aus. Vorsicht! Die schweren gußeisernen Grillroste sind jetzt über 300 Grad heiß! Wer ein „Branding“ in sein Fleisch marmorieren möchte, legt jetzt sofort das Fleisch auf die Roste! Das Branding gelingt immer!
Mit anderem Grillgut wie Würstchen sollte man einen Moment warten, etwa 30 Sekunden, bis sich die Roste ein wenig abgekühlt haben. Keine Sorge, sie sind noch immer heiß genug, dass die Würstchen sofort knusprig- braun werden. Wer die Würstchen nicht ganz so knusprig haben möchte, kann die Grillroste natürlich auch einfach eine oder zwei Stufen höher stellen.
Dadurch, dass durch das Klappen des Grills schnell eine hohe Durchhitzung der Kohle erreicht wurde, dauert die Zubereitung des Grillgutes in der Regel nicht lang. Keine 10 Minuten! Dann wird gegessen!
Doch das beste kommt zum Schluss! Statt jetzt umfangreich den Grill spülen zu müssen, klappt man den Grill ein weiteres Mal zu! Natürlich erst, wenn die Grillroste leer sind. 😉
Nach dem Zuklappen wird der Grill nochmals so richtig heiß! Alles Organische und alles an Fett, was jetzt noch an den Grillrosten klebt, wird nun bei den erneut heißen Temperaturen über 300°C regelrecht verbrannt!
Der Grill fängt kurz an zu rauchen und zu dampfen wie die Adler Dampflokomotive auf ihrer ersten Fahrt 1835 von Nürnberg nach Fürth und taucht die umliegenden Parzellen des Campingplatzes in ein herrliches Röstaroma! Wenn die Nachbarn bis jetzt noch keinen Appetit hatten, dann spätestens jetzt!
Nach dem Durchbrennen braucht man den Grill nur noch auskühlen lassen, aufklappen und die Roste mit einer Grillbürste abrubbeln. Danach noch die Asche entsorgen, Fertig!
Der Grill bleibt übrigens nach dem Aufbrennen auch noch über Stunden warm und kann so als kleine Heizung bei frischen Abendtemperaturen dienen. Und wer illegal im Park gegrillt hat und das Ordnungsamt plötzlich um die Ecke lugt, braucht keine Sorge haben, dass er den heißen Grill auf seiner Flucht vor den Ordnungshütern zurücklassen muss. Die Griffe sind auch bei heißer Schale anfassbar und die zugehörige Tasche bei 300°C feuerfest! Man kann den Grill, wenn es also gar nicht anders geht, notfalls auch flott im noch heißen Zustand einpacken und mitnehmen.
Kurzum: Wer auf der Suche nach einem passenden Kohlegrill für 4-6 Personen ist, wird mit dem Son of Hibachi sicherlich einen guten, kompakten Grill finden!
Schaut ihn euch an: Son of Hibachi
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Zweite Alternative wäre der Gasgrill.
Jahrelang waren wir mit einem Gas- Koffergrill unterwegs. Cramer baut diese, unter Lizenz sind diese aber zum Beispiel auch bei Fritz Berger oder anderen Herstellern zu bekommen. Das Prinzip ist einfach, man hat unterwegs einen einigermaßen handlichen Metall- Koffer dabei. In ihm befinden sich vier Stäbe als Füße, zwei Seitenwände und die Brennereinheit. Der Koffer selbst wird zum Grillgehäuse.
Schnell aufgebaut und extra Brennstoff muss man auch nicht mitschleppen, die Gasflasche hat man ja sowieso mit an Bord. Vorteil des Koffergrills ist, dass die Hitze von oben kommt, also abtropfendes Fett nicht in einer Glut oder Hitzequelle unter dem Grillgut landet und dort verbrennt. Manche legen ja Wert darauf, dass dies nicht passiert. Grillen mit reiner Oberhitze sozusagen!
Eine Schale als Einschub unter dem Grillrost sammelt abtropfendes Fett auf, wenn man die Schale mit Alufolie umwickelt, ist sogar der Spülaufwand der Schale später nicht so groß.
Dazu kommen die 2 bzw. 3 Platten auf der Oberseite der Brennereinheit. Sieht optisch wie eine Herdplatte aus, funktioniert aber in der Praxis eher wie eine Warmhalteplatte. Dort zum Beispiel Nudelwasser aufkochen dauert eeeeewig und funktioniert meist auch nur an einer der drei Platten, wo unten drunter am meisten Gas verbrennt.
Geschmacklich kann der Gasgrill natürlich nicht mit einem Grill mithalten, der auf Kohle Röstaromen ausbildet. Dennoch ist der Gasgrill eine praktische Alternative, wenn Grillen mit Kohle auf eurem Wunsch- Campingplatz / Wohnmobilstellplatz verboten sein sollte.
Als Alternative zum Koffergrill können wir noch einen anderen Typ Gasgrill empfehlen. Einen Grill mit Kontaktplatte bzw. Kontaktrost auf einem Dreibein- Ständer. Der Vorteil dieser Grills ist, dass man damit auch allerlei Wok- und Pfannengerichte zaubern kann! Von Bratkartoffeln über Würstchen bis hin zu Pfannkuchen! Gerade die Option darauf Pfannkuchen zu backen hat uns viele Jahre lang neidisch zu den meist niederländischen Nachbarn auf dem Campingplatz schielen lassen, wo diese Art des Gasgrills seit vielen Jahren zum festen Campinginventar zu zählen scheint. Wir haben es selbst ausprobiert und waren so begeistert (weil eben damit auch voll familientauglich), dass wir diesem Grill sogar einen eigenen Artikel gewidmet haben. Natürlich kann man auf der Grillplatte auch grillen, keine Frage. Nicht so gut und archaisch wie mit dem Son of Hibachi, aber s funktioniert zuverlässig! Hier findet ihren unseren Testbericht zum CADAC Grillo Chef 2
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Als letzte Alternative steht uns noch der Elektrogrill zur Verfügung.
Dieser ist ebenfalls schnell heiß und man kann bereits wenige Minuten nach dem Einschalten die ersten Würstchen vom Grill naschen. Auch verbraucht der Elektrogrill, bei Aufenthalt auf einem Camping- oder Stellplatz (auf SP nicht immer erlaubt!) mit Strom, nichts von unserem Gasvorrat im Wohnmobil und Kohle müssen wir natürlich auch nicht mitschleppen.
Denn der Elektrogrill wird einfach an das Stromnetz des CP oder SP angeschlossen.
Dafür hat man dann aber leider kein „offenes Feuer“, sondern nur einen heißen Elektrostab. Das typische „Grillfeeling“ mit Aromaduft von Kohle und Co. wird sich somit nur schwerlich einstellen.
Und noch ein Problem besteht beim Elektrogrill! Die maximale Last auf einem Camping- und Wohnmobilstellplatz! Ein Elektrogrill mit beispielsweise 2000 Watt Leistung benötigt bei 230V Stromspannung schon über 8 Ampere! Nicht selten liegt die Grenze für Stromanschlüsse auf dem Campingplatz aber bei nur 6 Ampere! Selbst bei 12 Ampere kann es eng werden, wenn zeitgleich der Kühlschrank vom Wohnwagen auf Strom läuft, Licht eingeschaltet ist und im TV der Tatort läuft. Dann fällt die Sicherung des Campingplatzes und man steht zunächst mal doof da. Besonders ärgerlich wird dies, wenn man naturgemäß abends grillt und die Rezeption dann vielleicht schon geschlossen hat. Dann muss der Platzwart umständlich rausgeklingelt werden, nur um eine gesprungene Sicherung wieder einzustecken.
Elektrogrill würden wir daher nur empfehlen, wenn zum Start ins Campingleben das Budget knapp ist und der Elektrogrill sowieso noch zuhause auf dem Balkon steht. Auf kurz oder lang sollte man sich dann aber überlegen, ob man einen Kohle- oder Gasgrill anschafft.
Draussen speisen: Entweder lecker vom (Elektro-)Grill… …und/oder ein gut gefüllter Abendbrottisch, *mjam*
Wie gesagt, das Leben des Campers spielt sich zumeist draußen ab.
Zwangsläufig stellt sich dann natürlich das Problem, was man alles „draußen“ machen kann.
Nun würde aber eine Ausrüstungsliste fürs Wohnmobil mit allen möglichen Outdoor- Aktivitäten unsere Liste sprengen.
Daher beschränken wir uns mal auf ein paar Beispiele, die keinesfalls als Richtwert zu verstehen sind.
Hier sollte viel mehr das jeweilige eigene Hobby im Vordergrund stehen.
Wer also zum Beispiel gerne angelt, der nimmt seine Angel und natürlich auch seinen Angelkoffer und seine Köder mit.
Wer, so wie wir, auch gerne mal eine Runde auf der Luftmatratze oder besser mit dem Schlauchboot dreht, sollte seine Paddel und seine Luftpumpe (oder bei uns ein kleiner 12V- Kompressor) natürlich mit an Bord haben.
Fürs Baden gehört ein Handtuch, ein Badetuch und Sonnenmilch an Bord, für die wandernden Camper zählen dagegen „Stock und Hut“ und so weiter.
Wie man sieht sind Outdoor- Aktivitäten umfangreich und eine Aufscheibung dazu wäre unübersichtlich.
Daher gehen wir auf die benötigen Ausrüstungsgegenstände zum jeweligen Hobby nicht näher ein.
Trotzdem möchten wir kurz ein Hobby ansprechen, dass sich auch unter Wohnmobilisten immer zunehmender Beliebtheit erfreut, ich mache daher also ein wenig Werbung 😉
Genauer geht es ums Geocachen!
Kurz zusammen gefasst muss man sich das wie eine Art moderne Schatzsuche oder Schnitzeljagd vorstellen.
Allerdings markiert hier nicht unbedingt das X wie auf einer alten Piratenkarte den Schatz (das kann aber auch schonmal vorkommen ;-), sondern man bedient sich den Mitteln moderner Technik.
Doch der Reihe nach: Irgendjemand, der gerade nichts zu tun hatte und nicht wusste wohin mit seinen überzähligen Ü-Eier- Figuren, hat diese Figuren einfach in eine ebenso überzählige Tupperdose geworfen, ist raus in den Wald gestiefelt und hat die Dose dort vergraben.
Nun hatte er zufällig sein Navi dabei und hast sich vielleicht gedacht, dass er den Schatz ja auch mal wieder finden möchte und so hat er flugs die Koordinaten der Navigationsanzeige notiert und aufgeschrieben.
Nun kann man (wenn man den Schatz gern mit anderen teilen möchte) diese Koordinaten ins Internet stellen und darauf warten, dass andere Schatzjäger sich auf den Weg machen diesen Schatz zu finden.
Und dieser Schatzjäger können jetzt SIE sein!
Hierbei gibt es natürlich verschiedene Schwierigkeitsgrade, die zum Beispiel durch nur teilbekannte Koordinaten (der Rest muss z.B. vor Ort per Rätselaufgaben ermittelt werden) oder durch besonderes Terrain erfahrene Schatzsucher heraus fordern.
Auch wir sind gern mal mit unserem Magellan GPS 300 (zugegeben, ein sehr altes Gerät!) unterwegs und suchen verborgene Schätze.
Und davon gibt es mehr, als man denkt!
Tausende vergrabene, verscharrte, versteckte und verbuddelte Kisten und Döschen warten darauf, dass ein Schatzsucher vorbei kommt, den Schatz hebt, vielleicht etwas aus der Kiste entnimmt oder gegen andere Gegenstände tauscht, sich in das Logbuch einträgt und dann natürlich den Schatz für den nächsten Schatzsucher wieder vergräbt.
Gerade mit Kindern macht dies einen Heidenspaß und jeder kann mitmachen!
Einzige Bedingung: Ein koordinatenfähiges Navigationsystem mit Akkubetrieb für die Westentasche.
Mit einem handelsüblichen Navi (wie unser Tomtom im Auto) geht dies leider nur schwierig, da so ein Navi stets auf die Kartenfunktion zugreifen möchte und einen aus dem Wald heraus immer zur nächsten Straße lotst.
Dies ist natürlich Käse!
Das Navi muss also über die Möglichkeit verfügen, dass lediglich ein simpler Pfeil den Weg zum Ziel anzeigt und nicht eine Routenberechnung über eine Karte durchgeführt wird.
Vielleicht haben Sie beim Spaziergang im Wald (oder auch in der Stadt!) sogar schonmal einen Geocacher gesehen! DIese merkwürig suchend dreinschauenden Leute tauchen meist in kleinen Grüppchen auf und tragen ein scheinbar zu groß dimensioniertes Handy vor sich her. 😉
Zwar gibt es diese Handgeräte wie gesagt auch mit optionaler Kartenfunktion, aber dies ist rein fürs Geocachen nicht erforderlich.
Nur wer noch gar kein Navi (also fürs Auto) hat, der könnte über ein kombiniertes Gerät einmal nachdenken.
Wer aber ein günstiges Einsteigergerät (unter 100,- €) fürs Geocaching sucht, ist zum Beispiel mit dem Garmin GPS eTrex 10 sehr gut bedient.
Weitere Infos mit Links zum Thema Geocaching, Kartenübersicht und Co. habe ich darüber hinaus in unserer Linksektion zu diesem Kapitel eingestellt.
Geocachen unter erschwerten Bedingungen: Hier am Edersee mit Boot
Und wenn es mal regnet?
Nun, dafür haben wir entweder Regenschirme dabei oder es greift unsere Notfall- „Indoor„- Liste. 😉
Hierbei greifen wir entweder auf unseren Fernserher zurück (siehe Kapitel Elektronik im Wohnmobil) oder wir verbringen die Zeit im Wohnmobil anderweitig. Problematisch ist dabei natürlich das geringe Platzangebot.
Da wir aber i.d.R. nur zu zweit unterwegs sind, ist dies natürlich kein Problem.
Trübe Regentage verbringen wir dann mit dem Führen des Reisetagebuchs, dem Lesen eines Romans oder dem Reiseführer, einem Gesellschaftsspiel, lauschen einem Hörbuch oder wir gucken wie zuhause auch einfach in den Fernsehapparat.
Neues Outdoor- Futter für die Ausrüstungsliste:
– Campingmöbel (Tisch und Stühle für draußen, sowie ggf. Einstiegshilfe)
– Grill (Elektrisch, Kohle oder Gas)
– Hängematte (nur Netz oder mit Ständer)
– Hobbybefriedigung (Beispiele: Badesachen, Wanderequipment, Angelausrüstung, etc)
– mobiles Satellitennavigationsystem fürs Geocaching
– kl. Sonnenschirm
– Regenschirme für schlechtes Wetter 😉
– Regenalternativen wie Bücher, Gesellschaftsspiele, Hörbücher, Kartenspiele (wenn der TV nix bringt…)
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2.7 – Trotz Wohnmobil auch im Urlaub vor Ort „mobil“ :
Das Wohnmobil ist mobil! Zumindest solange man sich damit bewegt. Aber spätestens, wenn wir einen Ferienort erreicht haben, stellt sich nach dem häuslichen Einrichten schnell die Frage, wie man die nahe gelegene Stadt besuchen soll.
Öffentliche Verkehrsmittel? Ein Bus vielleicht? Oder doch alles wieder einpacken und mit dem Wohnmobil in die Stadt fahren?
Natürlich kann man anstelle eines meist außerhalb gelegenen Campingplatzes auch einen (wenn vorhanden) zentralen Stellplatz in der Stadt anfahren und die Stadt zu Fuss erkunden.
Wir aber erfreuen uns jedes Mal daran, dass wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind und unsere Fahrräder auf Tour mitnehmen können.
Dies ist irgendwo auch noch ein Stück Vitalität und Fitness, denn ganz ehrlich: Wären wir mit PKW und einem Wohnwagen unterwegs, dann würden wir doch nur wieder dem inneren Schweinehund erliegen und die nächste Tour in die Stadt mit dem Auto absolvieren.
So aber, wird stattdessen der Drahtesel gesattelt und was für die eigene Gesundheit und die Umwelt getan.
So wundert es nicht, dass wir eigentlich auf fast allen Reisen unsere Fahrräder am eigenen Heckträger in den Urlaub mitnehmen und dort dann auch intensiv nutzen.
Unser schönes Fahrradreiseziel bisher: Die Insel Fanö in Dänemark!
Die Insel ist so schön überschaubar und man kann mit kleinen Tagestouren die gesamte Insel erkunden, ohne jemals das Gefühl zu haben nicht alles gesehen zu haben.
Für den Transport der Fahrräder unverzichtbar sind bei uns kleine Befestigungsriemchen, die das Fahrrad im Fahrradträger fixieren.
Moderne Fahrradtäger am Wohnmobil kommen mittlerweile ohne diese Hilfsmittel aus, sie haben ein integriertes System.
Passend zum Fahrrad sollte auch ein Fahrradcomputer nicht fehlen und natürlich auch ein Fahrradschloss.
Für längere Transporte nutzen wir mitunter eine Fahrradabdeckung, denn insbesondere bei zu erwartenden Fahrten durch Regen wirbelt der Fahrtwind hinter dem Wohnmobil eine nicht unerhebliche Menge Dreck und Matsch auf.
Die Hülle wird dabei so montiert, dass sie nach unten geschlossen und zur Rückwand des Wohnmobils offen ist.
So lässt sich der Dreck minimieren.
Einziges Problem: Man hat zwar dann einigermaßen saubere Fahrräder, muss aber im Anschluss an die Reise die Abdeckplane waschen, sonst ist man bei neuerlicher Montur total versaut 🙁
Immer dabei: Fahrräder auf dem Heckträger Auf längeren Reisen auch mitunter per Abdeckplane geschützt
Auch dabei: Fahrradflickzeug Befestigungsriemchen und natürlich ein Fahrradschloß
– Fahrräder für Mobilität vor Ort
– Befestigungsriemchen / Expander- Gummibänder
– Abdeckplane für Fahrräder
– Luftpumpe, sowie Flickzeug oder Ersatzschlauch
– Fahrradcomputer (der „Bikemate“ vom Aldi ist super!)
– Fahrradschloss
Nun, das ist eine ganze Menge an Ausrüstung, wie sollen wir dies alles an Bord verstauen?
Und wird das Wohnmobil mit dem ganzen Plunder nicht zu schwer?
Nun, für diese Frage haben wir unter anderem das dritte Kapitel geschrieben:
Weiter zu Teil 3: Die richtige Beladung
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Halt!
Anja meint, dass die bislang aufgeführten Gegenstände zwar allesamt richtig wären, aber es fehle hier ein klein wenig an persönlichem Touch.
„Was hat persönlicher Touch mit einer eher emotionslosen Ausrüstungsliste zu tun?“ war daraufhin meine selbstverständlich vollkommen berechtigte Frage.
„Willst du es denn nicht im Wohnmobil gemütlich haben?“ war ihre darauf beinahe schon entrüstend ausgerufene Antwort.
Wir diskutierten also ein wenig über Sinn und Sinnhaftigkeit von allerlei Tinnef im Womo und am Ende habe ich mich natürlich breit schlagen lassen. Ihr Argument „Wenn du dein Geocaching bekommst, dann bekomme ich meine Kuschelsachen“ war hier mehr oder minder ausschlaggebend.
Frauen eben…
Aber ganz kampflos bin ich nicht untergegangen, so haben wir uns zumindest geeinigt, dass wir das Thema zwar erwähnen, es aber keinen Einfluss auf unser Camper- Ausrüstungsliste hat.
Die Männer unter uns Campern schütteln jetzt vielleicht den Kopf, aber mal ehrlich, ist es nicht schöner, wenn es ein wenig heimelig ist?
Wer natürlich lieber rein an Fakten interessiert ist, der geht kopfschüttlend weiter zu Kapitel 3.
Wie gesagt, Auswirkungen auf die Lade- und Packliste hat das folgende weibliche Kapitel nicht…
2.8 – Der „weibliche Touch“ im Wohnmobil:
Für einen femininen Touch im Wohnmobil braucht es zum Glück nicht sehr viel, auch wenn die landläufige Meinung das mitunter etwas anders sieht.
Wahrscheinlich ist es sowieso genetisch bedingt. Während der Mann früher unterwegs war und Kopf und Kragen bei der Jagd riskierte, saß die Frau zuhause, hütete die Kinder und kochte allenfalls ein paar Beeren zusammen.
Irgendwann wird ihr dabei wohl langweilig geworden sein und so malte sie halt ein wenig an den Wänden herum.
Voila der feminine Touch war geboren. 😉
Anja meint, dass eine süße Tischdecke auf jeden Fall ins Wohnmobil gehört. Sieht einfach netter aus.
Auch ein paar kleine weiße Gardinchen (die müssen gar nicht zum zuziehen sein, als Deko reicht!) an den Fenstern sind immer chic und gern gesehen.
Für ein kuschelig eingerichtetes Wohnmobil gehören natürlich Decken ins Wohnmobil, dass man sich abends auch mal in die Sitzgruppe oder in unseren „Fernsehsessel“ der alten Sitzgruppe (den zweiten Tisch haben wir raus geschmissen…) kuscheln kann.
Auch wenn es draußen frisch wird, sollte eine Decke zum Einlümmeln in den Campingstuhl nicht fehlen.
Hat man erstmal einer kuscheligen Decke (Fleece ist super!) Platz zugestanden, kommen natürlich noch kleine Kissen dazu.
Man hätte zwar das reguläre Kissen der Bettwäsche, aber hey, 3 kleine Staubfänger zusammen gefaltet ergeben ja auch ein nettes Ruhekissen. Und tagsüber werden diese dekorativ in der Sitzgruppe eingerichtet, wie man es im 5-Sterne- Hotel nicht besser könnte.
Egal ob draußen oder drinnen, ein paar Kerzen dürfen ebenfalls nicht fehlen und mit etwas „Glück“ sieht es, wenn man sich abends auf den Campingplatzthron (das Klo…) mal für ne halbe Stunde zurück gezogen hatte, nach der Rückkehr aus wie in einer waschechten gotischen Kathedrale im späten Mittelalter…
Zugegeben, es gibt auch sinnvolle Kerzen, wie zum Beispiel diese Mückenlichter, aber die ultimative Zusammensetzung hierbei haben wir noch nicht gefunden. Die Invasion an einem lauen Sommerabend an einem See lässt sich damit zwar eindämmen, gänzlich verhindern scheint aber unmöglich…
Haben wir also das Wohnmobil hell wie ein Leuchtturm erleuchtet und das Auge ist zufrieden, wollen auch die „Geruchssinne“ entsprechend stimuliert werden.
Als ob dies nicht ein Steak vom Grill nicht viel besser könnte…
Aber so gehören natürlich ein Duftspray (oder Raumspray), Duftkerzen oder besser ein paar gut riechende frische Blumen an Bord eines Wohnmobils.
Besonders gut in diesem Zusammenhang riecht ein frischer Bund Flieder, in einer kleinen Schale oder einem zur Vase umfunktionierten Kaffeebecher halten diese ein paar Tage frisch.
Tischdeckchen, Decke, Kissen und Co: Alles heimelig Ein paar frische Blumen dürfen nicht fehlen…
Die „weibliche Ausrüstungsliste“ mal kurz zusammen gefasst:
– Tischdecke / Tischdeckchen
– kleine Gardinchen an den Fenstern
– Kuscheldecke
– kleine Kissen
– Kerzen (Viele!!, man kann gar nicht genug Kerzen im Womo haben! 😉
– frische Blumen / alternativ Raumspray, Lufterfrischer oder auch gut: Duftkerzen
Zusammenfassend sollte man die Dame ruhig auch mal gewähren lassen!
Denn eins ist mal sicher: Als wir damals unser Wohnmobil gesucht haben, haben wir genau nach einem Mobil gesucht, welches liebevoll erhalten ist.
Immerhin suchten wir im kleinsten möglichen Preissegment und dort stand ein rostige Schüssel neben der anderen.
Wie findet man also ein kostengünstiges aber trotzdem gut erhaltenes Wohnmobil?
Ein guter Indikator hierfür ist übrigens sicherlich auch eine hübsch gemachte Einrichtung!
Denn wer sich mit der Einrichtung des Wohnmobils Mühe gegeben hat, der hat sich fast automatisch auch mit dem Wohnmobil selbst Mühe gegeben!
Und so bin ich nicht unbedingt abgeneigt auch einen „liebevollen Touch“ im Wohnmobil mit zu genießen, abends im Fernsehsessel greife auch ich sogar schonmal zur Kuscheldecke… 😉
Jetzt aber zurück zum Thema, das dritte Kapitel wartet schon auf euch:
Vielen Dank für die Infos
Überlege gerade ein älteres Wohnmobil mir mit meiner Frau und zwei Kinder zu kaufen. Super Infos. Werde mir erstmal alles ausdrucken und zur Rate ziehen, falls wir uns eins zulegen. Danke
Selten eine sooooo perfekte Liste in dieser einzigartigen Erzählform gelesen. Respekt,
Ich werde gern mehr von euch lesen.
Volkmar + Petra, Womo Fahrer seit 1998.
Danke für diesen Beitrag.
Sehr gerne geschehen liebe Petra und Volkmar. Vielen Dank für euer Lob und allzeit gute Fahrt und viele schöne Touren wünschen
Tim, Nils, Anja und Björn