Wir machen unser Wohnmobil fit für die Winterpause:

Um wenigstens ein paar Euros im Jahr zu sparen, haben wir uns im Mai 2007 (als wir das Wohnmobil erstmalig angemeldet haben) dazu entschlossen, nur ein Saisonkennzeichen zu nehmen.
Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich nach Schottland heraus gestellt hat! Denn Winterfest ist unser Wohnmobil nicht wirklich, die Temperaturdifferenz bei ausgeschalteter Heizung betrug im März etwa 2-3°C innen zu außen!
Das ist nicht wirklich berauschend…
Aber nicht nur die mangelnde Isolierung spricht für eine Winterpause. Unser Wohnmobil ist übrigens seit 1984 nachweislich jeden Winter abgemeldet gewesen. Damals gab es wohl noch keine Saisonkennzeichen, unseren Fahrzeugbrief zieren 2 Beiblätter des Straßenverkehrsamtes mit An- und Abmeldungen über die ganzen Jahre 😉 Dies ist sicherlich einer der Hauptgründe für die geringe Rostbildung und die gut erhaltene Substanz des Fahrzeugs. Ich glaub vereiste Straßen oder Salz hat der Rahmen noch nie gesehen. Das wollen wir beibehalten.

Auch sind wir keine Hardcore- Camper, die sich bei -15°C an den Skilift stellen.
Wir sind einfache Sommercamper, die gern ans Meer fahren, das langt uns.
Von daher ist Wintercamping eh nichts für uns und darum wollen wir auch nicht dafür Steuern zahlen.

Für den Winter muss also eine Abstellmöglichkeit her, denn mit dem Saisonkennzeichen gilt das Fahrzeug außerhalb der auf dem Kennzeichen vermerkten Zeit als „nicht angemeldet“.
Folglich darf es nicht auf öffentlichem Parkraum stehen.

Eine kleine Recherche ergab, dass in einem etwa 15 Kiloemeter entfernten Nachbarort ein Bauer seine Halle vermietet, um PKW, Boote, Wohnwagen oder auch Wohnmobile einzustellen.

Wir haben uns dann mal die Halle angesehen und waren sehr zufrieden. Als Teil eines alten Gehöftes bot diese Halle einen wetterfesten Parkplatz, der Besitzer der Halle wohnt im angrenzenden Haus und hat ein Auge drauf.

Preislich wurden wir uns auch recht schnell einig und so brachten wir am letzten Tag im Oktober kurz vor knapp das Wohnmobil dort in die Abstellung.

Zuvor hatten wir zuhause alle Tanks entleert und die Batterie für den Wohnraum ausgebaut.
Unterwegs haben wir dann den Dieseltank nochmal randvoll gemacht (das tat weh im Portemonaie…), damit sich im Tank kein Rost bilden kann, denn der Tank vom Duc 280 ist leider kein Kunststofftank.
Unter das Fahrzeug stellen wir noch eine kleine mit Sand gefüllte Kunststoffwanne, damit eventuelle Öltropfen oder sonstige Flüssigkeiten nicht ungefiltert auf den Hallenboden tropfen.

    
Batterie raus und Wanne drunter, Wohni geht in Winterschlaf

Am Lagerplatz angekommen haben wir dann die Fahrzeugbatterie ausgebaut und das Wohnmobil mit Stützen angehoben.
Wir heben das Fahrzeug allerdings dabei nicht komplett.
Nur soviel, dass die Räder etwa zu 2/3 entlastet sind. Das sollte genügen.

         
Stützen hinten…                                                                    …und vorn werden angebracht

Da die Halle relativ frostsicher ist (ok, bei -20°C Außentemepratur sind natürlich auch hier drin auch Minusgrade), haben wir auf weitere Sicherungsmassnahmen verzichtet. So kalt wird es normalerweise nicht im Rheinland.

Die Batterien übrigens werden zuhause im gut gelüfteten Keller am Ladegerät immer mal wieder geladen und auf Erhaltungsfunktion am Ladegerät belassen.
Etwa 1x pro Woche ist jede Batterie für ein paar Stunden dran.

Die Winterpause selber nutzen wir dann für ein paar theoretische Arbeiten wie die Recherche zu geplanten Umbaumaßnahmen (ich mag hinten ein Sofa statt der zweiten Sitzgruppe haben) und Zeitverteib im Wohnmobilforum.
Wir können nur hoffen, dass es bald wieder schön wird und wir uns auf die neue Campersaison 2008 mit einem tollen Frühling freuen können.
Blöd, dass wir 2008 ein Schaltjahr haben, so müssen wir 1 Tag länger (also der 29. Februar) auf unser Wohnmobil warten, aber ab 01. März ist Wohni wieder angemeldet, dann geht es auch wieder raus auf die Piste.

Unsere Checkliste für die „Einwinterung“:

Zuhause:
– Wohnraumbatterie raus, trocken und belüftet lagern, hin und wieder ans Ladegerät
– Alle Leitungen entwässern und entleeren
– Fahrzeugtanks beide entleeren
– Warmwasser- Bolier entleeren
– Schränke leer räumen, alle Lebensmittel (auch verschloßene!) entfernen (Schädlingsprevention)
– Matratze vom Alkoven anheben, um für eine ausreichende Luftzirkulation zu sorgen (Staunässeprevention)
– lose Stoffe (Bettwäsche, Klamotten, Decken, etc) aus dem Fahrzeug nehmen
– ggf. Sitzpolster anheben (ebenfalls wegen mgl. Staunässe aus Kondenswasser)
– bei Metalltank den Fahrzeugtank zur Abstellung komplett mit Kraftstoff voll machen

Am Winterplatz:
– Fahrzeugbatterie ausbauen, trocken und belüftet lagern, hin und wieder ans Ladegerät
– Fahrzeug teilweise aufbocken, schön gleichmäßig (Räder entlasten sonst Standschädengefahr !)
– ggf. Wanne drunter stellen für event. tropfende Flüssigkeiten (speziell Ducato 280 😀 )
– Dachluken ein Stück öffnen, um für ausreichende Belüftung sorgen wenn nicht zwangsbelüftet
– ggf. Wohnraumentfeuchter aufstellen (bringt aber wenig bei geöffneten Dachluken)

    
Gute Nacht Wohni, Schlaf gut bis zum Frühling…

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