Spätestens mit unseren reinen Wohnwagenthemen wie dem Einbau einer Warmwassertherme oder auch der umfangreichen Kaufhilfe für Wohnwagen ist klar: Transitfrei hat mehr oder weniger ins das „angehängte Lager“ gewechselt. Und obwohl das Herz noch immer für die Königsklasse Wohnmobil schlägt, gehen wir mit diesem Interessenwechsel notgedrungen pragmatisch um. Von daher könnt ihr hier auch weiterhin immer mal wieder weitere interessante Themen lesen, die die Interessen von Wohnwagenurlaubern und Gespannfahrern ansprechen.
Eins dieser Themen ist die Verwendung geeigneter Seiten- bzw. Verlängerungsspiegel, die am Auto bzw. Zugfahrzeug angebracht werden müssen, wenn der Wohnwagen breiter ist, als das Auto.
Und das ist eigentlich fast jeder Wohnwagen, es sei denn es ist ein „Falter“ und läuft hinter einem Porsche Cayenne oder einem VW Tiguan! 😉
Warum wir uns aber gerade dem Thema Seitenspiegel in diesem kleinen Artikel zuwenden hat einen recht einfachen Grund. Es gibt unglaublich viele und das für jeden Geldbeutel! Besonders letzteres hat uns in den letzten Jahren, wenn wir bei den verschiedensten Campingausrüstern so im Programm geschaut haben, immer wieder überrascht. Warum kann ich 10 Euro oder 100 Euro für ein paar einfache Spiegel ausgeben?! Mit kaum einem anderen Produkt im Bereich des Camping- und Zubehörmarktes besteht eine dermaßene Schere in der Preisdifferenz! OK, man kann natürlich auch 30 Euro für eine Sat- Anlage im Koffer oder 3.000 Euro für eine vollautomatische kombinierte Anlage mit Twin- LNB, Solar- Modul auf der Rückseite nach Sonnenstand und Internetzugang über Satellit ausgeben. Aber schon in der Beschreibung der SAT- Anlage ist die Lösung für den Preisunterschied verborgen. Die eine ist mit Saugnapf im Koffer und einer manuellen Ausrichtung und die andere wird bequem aus dem Fahrzeuginneren bedient und wartet mit zahlreichen Zusatzfunktionen auf.
Aber der Spiegel? Der spiegelt doch nur! Oder etwa doch nicht?
Genau das wollten wir mal herausfinden und haben uns daher gedacht, dass wir in einem ultimativen transitfrei- Vergleichstest mal einen absoluten No- Name- Billigspiegel gegen ein hochpreisiges Markenprodukt antreten lassen und dann auch über unseren persönlichen Erfahrungen mit diesen beiden Spiegeln berichten. Ist ein Markenspiegel wirklich den finanziellen Mehreinsatz wert, der durchaus mal den Gegenwert einer halben Tankfüllung ausmachen kann?
Zugegeben sind wir bei diesem Test auch ein wenig unfreiwillig getrieben. Denn einen „billigen No- Name“- Spiegel haben wir schon, seit wir 2011 mit dem Wohnwagencamping angefangen haben. Der einfachste vom einfachen durfte es sein, denn der Wohnwagen war schließlich schon teuer genug! Über die letzten 3 Jahre allerdings habe ich (Björn als Fahrer und somit Hauptnutzer des Spiegels) mich zunehmend über den Spiegel geärgert. „Zeit für was neues“ hab ich mir gedacht und mich dabei auf dem Markt umgesehen. Und ich muss euch sagen, das Angebot ist überwältigend, beinahe undurchschaubar! Welchen Spiegel soll ich bitte nehmen? Zum Glück sind Camper eine große Familie mit dem gleichen Interessenschwerpunkt und so hab ich mich in unserem Bekannten- und Freundeskreis bei denjenigen umgehört, die ebenfalls mit dem Wohnwagen auf Tour gehen. Gleich 2 haben mir daraufhin den „Milenco Aero“ empfohlen. Naja. Bei der Empfehlung blieb es dann auch, bis ich im Rahmen eines gemeinsamen Gardasee- Urlaubs im Herbst 2013 den Milenco Aero erstmals im Einsatz bei Freunden gesehen hab. Da hat er mir auf Anhieb richtig gut gefallen, der Aero! Und das lag nicht daran, dass die Spiegel an einem schnittigen BMW 530 xd montiert waren! 😉
Wieder zuhause haben wir uns dann genau diese Spiegel von Movera besorgt, um sie nun dem ultimativen Vergleichstest zu unterziehen!
Billigspiegel vs. Markenprodukt!
Ein kleiner Hinweis sei uns aber noch gestattet, bevor wir hier mit den Spiegeln hart ins Gericht gehen. Die nun folgende Bewertung erfolgt frei im Rahmen der freien Meinungsäußerung und spiegelt lediglich unsere persönlichen Erfahrungen wieder! Wir unterhalten kein Testlabor, sind nicht der ADAC beim Kindersitz- Crashtest oder machen Laborproben für die Umweltverträglichkeit, wenn der Spiegel mal bei voller Fahrt abreißt und im Straßengraben bei einer bedrohten Krötenart landet.
Dafür sind die Profis da! Wir hingegen beschränken uns rein auf das, was uns als einfache Nutzer wichtig ist! Dies sind vor allem die Haptik, hierbei besonders die Montage sowie der Anbau und Abbau am fahrzeugeigenen Außenspiegel. Dann natürlich das spiegelnde Bild im Fahrtbetrieb, welches sich bei klarer Witterung ebenso beweisen muss, wie zum Beispiel unter schwierigen Bedingungen wie bei Regen oder Dunkelheit.
Natürlich nicht so, dass wir mit Messgeräten nun die Lumenzahl der sich im Spiegel spiegelnden Autoscheinwerfer der Fahrzeuge hinter uns messen würden, aber doch so, dass wir die ganze Sache auch auf Basis des persönlichen Empfindens durchaus ernst meinen. Nichts desto trotz schreiben wir natürlich auch ein bisschen mit blinzelndem Auge, denn eins soll bei aller bierernsten Testerei nicht vergessen werden: Der Spiegel ist Mittel zum Zweck, damit wir mit unserem Wohnwagen an die schönsten Orte und Fleckchen in Europa gelangen. Und so halten wir es auch. 😉
Gegliedert ist unser Vergleichstest übrigens in mehrere Abschnitte, für die wir unsere Punkte vergeben. Genauer unsere „Transitsterne“, Treue Leser unserer Reiseberichte kennen die Transitsterne schon aus den zahlreichen Campingplatzbewertungen unserer Reiseberichte.
Für jedes geprüfte Kriterium kann ein Spiegel also bis zu 5 Punkte bekommen. Hierbei gilt: Je mehr Sterne, desto besser! Am Ende addieren wir dann alle Punkte zusammen und haben mit etwas Glück einen Sieger. Oder eben die Erkenntnis, dass ein Markenspiegel wie der Milenco Aero doch nicht seinen Mehraufwand in der Geldbörse gegenüber dem Billignoname- Spiegel wert ist. Schauen wir mal! Die folgenden 8 Tests+Fazit geben hoffentlich Aufschluss…:
- Prüfpunkt 1: Kauf und Bezug
- Prüfpunkt 2: Aufbewahrung vor / nach der Reise
- Prüfpunkt 3: Montage und Einstellung am Außenspiegel des PKW
- Prüfpunkt 4: Das spiegelnde Bild im Normalbetrieb bei Tag
- Prüfpunkt 5: Das spiegelnde Bild bei Regen und/oder Nacht
- Prüfpunkt 6: Haltbarkeit im Fahrbetrieb
- Prüfpunkt 7: Langlebigkeit
- Prüfpunkt 8: Kosten
- Und zum Schluss: Die Addition der Sterne mit einem allgemeinen Fazit
Prüfpunkt 1: Kauf und Bezug: