Spätestens mit unseren reinen Wohnwagenthemen wie dem Einbau einer Warmwassertherme oder auch der umfangreichen Kaufhilfe für Wohnwagen ist klar: Transitfrei hat mehr oder weniger ins das „angehängte Lager“ gewechselt. Und obwohl das Herz noch immer für die Königsklasse Wohnmobil schlägt, gehen wir mit diesem Interessenwechsel notgedrungen pragmatisch um. Von daher könnt ihr hier auch weiterhin immer mal wieder weitere interessante Themen lesen, die die Interessen von Wohnwagenurlaubern und Gespannfahrern ansprechen.
Eins dieser Themen ist die Verwendung geeigneter Seiten- bzw. Verlängerungsspiegel, die am Auto bzw. Zugfahrzeug angebracht werden müssen, wenn der Wohnwagen breiter ist, als das Auto.
Und das ist eigentlich fast jeder Wohnwagen, es sei denn es ist ein „Falter“ und läuft hinter einem Porsche Cayenne oder einem VW Tiguan! 😉

Warum wir uns aber gerade dem Thema Seitenspiegel in diesem kleinen Artikel zuwenden hat einen recht einfachen Grund. Es gibt unglaublich viele und das für jeden Geldbeutel! Besonders letzteres hat uns in den letzten Jahren, wenn wir bei den verschiedensten Campingausrüstern so im Programm geschaut haben, immer wieder überrascht. Warum kann ich 10 Euro oder 100 Euro für ein paar einfache Spiegel ausgeben?! Mit kaum einem anderen Produkt im Bereich des Camping- und Zubehörmarktes besteht eine dermaßene Schere in der Preisdifferenz! OK, man kann natürlich auch 30 Euro für eine Sat- Anlage im Koffer oder 3.000 Euro für eine vollautomatische kombinierte Anlage mit Twin- LNB, Solar- Modul auf der Rückseite nach Sonnenstand und Internetzugang über Satellit ausgeben. Aber schon in der Beschreibung der SAT- Anlage ist die Lösung für den Preisunterschied verborgen. Die eine ist mit Saugnapf im Koffer und einer manuellen Ausrichtung und die andere wird bequem aus dem Fahrzeuginneren bedient und wartet mit zahlreichen Zusatzfunktionen auf.
Aber der Spiegel? Der spiegelt doch nur! Oder etwa doch nicht?
Genau das wollten wir mal herausfinden und haben uns daher gedacht, dass wir in einem ultimativen transitfrei- Vergleichstest mal einen absoluten No- Name- Billigspiegel gegen ein hochpreisiges Markenprodukt antreten lassen und dann auch über unseren persönlichen Erfahrungen mit diesen beiden Spiegeln berichten. Ist ein Markenspiegel wirklich den finanziellen Mehreinsatz wert, der durchaus mal den Gegenwert einer halben Tankfüllung ausmachen kann?
Zugegeben sind wir bei diesem Test auch ein wenig unfreiwillig getrieben. Denn einen „billigen No- Name“- Spiegel haben wir schon, seit wir 2011 mit dem Wohnwagencamping angefangen haben. Der einfachste vom einfachen durfte es sein, denn der Wohnwagen war schließlich schon teuer genug! Über die letzten 3 Jahre allerdings habe ich (Björn als Fahrer und somit Hauptnutzer des Spiegels) mich zunehmend über den Spiegel geärgert. „Zeit für was neues“ hab ich mir gedacht und mich dabei auf dem Markt umgesehen. Und ich muss euch sagen, das Angebot ist überwältigend, beinahe undurchschaubar! Welchen Spiegel soll ich bitte nehmen? Zum Glück sind Camper eine große Familie mit dem gleichen Interessenschwerpunkt und so hab ich mich in unserem Bekannten- und Freundeskreis bei denjenigen umgehört, die ebenfalls mit dem Wohnwagen auf Tour gehen. Gleich 2 haben mir daraufhin den „Milenco Aero“ empfohlen. Naja. Bei der Empfehlung blieb es dann auch, bis ich im Rahmen eines gemeinsamen Gardasee- Urlaubs im Herbst 2013 den Milenco Aero erstmals im Einsatz bei Freunden gesehen hab. Da hat er mir auf Anhieb richtig gut gefallen, der Aero! Und das lag nicht daran, dass die Spiegel an einem schnittigen BMW 530 xd montiert waren! 😉

Wieder zuhause haben wir uns dann genau diese Spiegel von Movera besorgt, um sie nun dem ultimativen Vergleichstest zu unterziehen!
Billigspiegel vs. Markenprodukt!

Ein kleiner Hinweis sei uns aber noch gestattet, bevor wir hier mit den Spiegeln hart ins Gericht gehen. Die nun folgende Bewertung erfolgt frei im Rahmen der freien Meinungsäußerung und spiegelt lediglich unsere persönlichen Erfahrungen wieder! Wir unterhalten kein Testlabor, sind nicht der ADAC beim Kindersitz- Crashtest oder machen Laborproben für die Umweltverträglichkeit, wenn der Spiegel mal bei voller Fahrt abreißt und im Straßengraben bei einer bedrohten Krötenart landet.
Dafür sind die Profis da! Wir hingegen beschränken uns rein auf das, was uns als einfache Nutzer wichtig ist! Dies sind vor allem die Haptik, hierbei besonders die Montage sowie der Anbau und Abbau am fahrzeugeigenen Außenspiegel. Dann natürlich das spiegelnde Bild im Fahrtbetrieb, welches sich bei klarer Witterung ebenso beweisen muss, wie zum Beispiel unter schwierigen Bedingungen wie bei Regen oder Dunkelheit.
Natürlich nicht so, dass wir mit Messgeräten nun die Lumenzahl der sich im Spiegel spiegelnden Autoscheinwerfer der Fahrzeuge hinter uns messen würden, aber doch so, dass wir die ganze Sache auch auf Basis des persönlichen Empfindens durchaus ernst meinen. Nichts desto trotz schreiben wir natürlich auch ein bisschen mit blinzelndem Auge, denn eins soll bei aller bierernsten Testerei nicht vergessen werden: Der Spiegel ist Mittel zum Zweck, damit wir mit unserem Wohnwagen an die schönsten Orte und Fleckchen in Europa gelangen. Und so halten wir es auch. 😉

Gegliedert ist unser Vergleichstest übrigens in mehrere Abschnitte, für die wir unsere Punkte vergeben. Genauer unsere „Transitsterne“, Treue Leser unserer Reiseberichte kennen die Transitsterne schon aus den zahlreichen Campingplatzbewertungen unserer Reiseberichte.
Für jedes geprüfte Kriterium kann ein Spiegel also bis zu 5 Punkte bekommen. Hierbei gilt: Je mehr Sterne, desto besser! Am Ende addieren wir dann alle Punkte zusammen und haben mit etwas Glück einen Sieger. Oder eben die Erkenntnis, dass ein Markenspiegel wie der Milenco Aero doch nicht seinen Mehraufwand in der Geldbörse gegenüber dem Billignoname- Spiegel wert ist. Schauen wir mal! Die folgenden 8 Tests+Fazit geben hoffentlich Aufschluss…:

 

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Prüfpunkt 1: Kauf und Bezug:

 

Der No- Name- Spiegel:
Den Spiegel haben wir vom Grabbeltisch eines bekannten riesengroßen Campingausrüsters in Holland ohne große Prüfung einfach weggekauft. „Bei DEN Preis kannst nix falsch machen!“ dachten wir. Ob ihr den gleichen so nochmals woanders bekommt können wir euch nicht sagen. Wohl aber, dass der gleiche Spiegel beim gleichen Campingausrüster auch 3 Jahre nach unserem ersten Kauf noch immer auf dem gleichen Grabbeltisch liegt. Immerhin!
3 von 5 Sterne!

Der Milenco Aero:
Movera ist einer der bekanntesten Zubehörlieferanten für alle Arten von Campingzubehör. Etwa 700 Caravan- und Freizeithändler in ganz Deutschland gehören derzeit zum Vertriebsnetz. Darüber hinaus kann man den Milenco Aero natürlich auch im Internet, z.B. bei Movera direkt oder auch über Amazon bestellen.
Beim „bekannten großen Campingausrüster“ liegt der Aero übrigens auch!
Das ist mehr wie ausreichend, obgleich der Spiegel für die volle Punktzahl auch an die Supermarktkasse vom Dorfedeka und an die Tankstellen gehört hätte! 😉
4 von 5 Sterne!

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Prüfpunkt 2: Aufbewahrung vor und nach der Reise:

No- Name- Spiegel:
Den Karton, mit dem die Spiegel verkauft werden, hätten wir mal besser aufgehoben! So aber fliegen die Spiegel vor und nach Gebrauch meist irgendwo herum (meistens in der auf dem Kopf stehenden Trittstufe des Wohnwagens wenn wir nicht reisen, ansonsten irgendwo im Auto im Fußraum). Schön ist anders, aber die Spiegel sind zum Glück keine Geburtstagstorte und gehen davon wenigstens nicht kaputt, obgleich das Spiegelglas nach 3 Jahren der Nutzung doch schon einige Blessuren schon davon getragen hat.
2 von 5 Sternen

Der Milenco Aero:
Da waren wir positiv überrascht, als wir die Spiegel zuhause ausgepackt haben! Denn der Aero wird nicht nur im Karton, sondern auch noch in einer schicken kleinen Tasche aus Nylon mit Reißverschluss und Tragegriff geliefert! Da bleibt alles zusammen und zerkratzt auch nicht! Darüber hinaus kann man die Tasche prima verstauen. Sehr vorbildlich!
4 von 5 Sternen!

 

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Prüfpunkt 3: Montage und Einstellung am Außenspiegel des PKW

No- Name- Spiegel:
Montage:

Mit Caravanspiegeln (besonders No- Name) ist das immer so eine Sache. So gibt es zum Beispiel keine Modellliste (z.B. auf dem Karton) mit allen Fahrzeugen, wo der Spiegel verbindlich passt. Lediglich der Hinweis „Universal“ ist draufgedruckt. Zum Glück passte dies bislang für alle PKW, die den Spiegel bislang tragen durften. Das waren allerdings nur 2, genauer ein Hyundai Lantra und ein Chevrolet Rezzo. Da hat er aber gepasst. Bei uns stimmt also „universal“. Wichtiger als die Fahrzeugliste ist jedoch die Montage ansich. Und da wird es beim No- Name Spiegel schon etwas eng. Mit gleich 3 Haken wird der Spiegel am Gehäuse des Fahrzeugspiegels fixiert. Hierfür wird zunächst der untere Haken des Plastikzuges eingehängt. Danach folgen, in der Länge verschiebbar, die beiden oberen Haken. Sitzt der Spiegel dann einigermaßen, wird der Spiegel über das anzuziehende Drehrad fixiert. Gelegentlich passiert ist, dass besonders der sich zur Spitze verjüngende Stiel am Spiegelglas verkantet. Besonders schmal darf der Schlitz zwischen Spiegelglas und Spiegelrahmen am Zugfahrzeug daher nicht sein! Toll ist das dann nicht, denn nicht nur, dass sich dabei jedes Mal der Spiegel verstellt, sondern auch der Motor bei elektrischen Außenspiegeln jedes Mal jedes Mal Druck bekommt.
Einstellung:
Ist der Spiegel einmal montiert, kann der Auslegerarm durch Drehen des zweiten Drehrades gelöst und dann nach außen geschoben oder auch gedreht werden. Der Spiegel selbst hat dann nochmals eine einfache Höhenverstellung. Etwas fummelig, aber machbar.
Montage: 3 von 5 Sternen
Einstellung: 3 von 5 Sternen

Der Milenco Aero:
Montage:
Der wohl größte Vorteil ist, dass der Montagearm mit nur 2 (statt 3 wie beim No- Name- Spiegel) Befestigungspunkten auskommt. Beide sind darüber hinaus auch noch nur an einer Seite zu befestigen (also zum Beispiel nur oben oder nur unten am Spiegelgehäuse des Zugfahrzeugs) was das Problem mit dem schmalen Spalt minimiert. Zumindest, wenn wenigstens einer der beiden Bereiche ein wenig dicker ist. Ganz pfiffig finden wir auch den in alle Richtungen drehbaren Kugelkopf bei beiden Montagestempeln! So passt sich der Milenco Aero jeder möglichen Gehäuseform optimal an und drückt nicht einseitig auf die Aufliegepunkte! Besser geht es kaum, volle Punktzahl! Erwähnenswert ist übrigens auch die sehr schnelle Montage! War der Spiegel schonmal montiert, bleiben die Halter und Einstellungen sehr gut erhalten und müssen nur marginal korrigiert werden. Montieren und Einstellen beider Spiegel dauert daher keine 2 Minuten! Auch hierfür beste Wertung!
Das Einstellen erfolgt wie beim einfachen Spiegel über einen variablen Auslegerarm. Dazu verfügt der Spiegel selbst über einen Kugelkopf und ist so nochmals in alle Richtungen drehbar.
Da der Kugelkopf besser ist als das einfache Gelenk, gibt es hier gegenüber dem No- Name- Spiegel auch einen Stern mehr.
6 von 5 Sternen hätte es übrigens gegeben, wenn der Spiegel zu dem Preis elektrisch einstellbar gewesen wäre! Und 23 von 5 Sternen hätte es gegeben, wenn sich der Aero über einen Funksender die Stellung der Serienspiegel des Zugfahrzeugs abgerufen und sich danach automatisch selbst eingestellt hätte! 😉
Montage: 5 von 5 Sternen
Einstellung: 4 von 5 Sternen

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Prüfpunkt 4: Das spiegelnde Bild im Normalbetrieb bei Tag

No- Name- Spiegel:
Er spiegelt! Das erfüllt schonmal die Mindestvoraussetzungen nach den gesetzlichen Auflagen. Immerhin! Verbesserungswürdig ist sicherlich die Qualität des Glases, so hat ein Spiegel z.B. einen unschönen „Dot“ in der Mitte. Sieht ein bisschen wie ein Einschluss eines Fremdkörpers im bzw. unter dem Spiegelglas aus. Wahrscheinlich ein Materialfehler. Wenig schön und sogar störend, wenn ich diesen Spiegel auf der Fahrerseite verwende. Auf der Beifahrerseite fällt dies hingegen nicht auf.
Deutlich auffallender ist hingegen die Vibrationsanfälligkeit des Spiegels! Besonders auf der Autobahn so ab 80-90 km/h fängt der Spiegel im Bild ganz leicht an zu zittern und liefert so nicht immer ein absolut klares Bild wie zum Beispiel der Serienspiegel des Autos. Es reicht selbstverständlich aus, dass man herannahende Fahrzeuge erkennt. Ob es aber nun ein BMW 7er oder ein BMW 5er ist, der sich beim Ausscheren zum Überholen eines LKW auf die linke Spur mit Lichthupe und ca. 230km/h von hinten nähert, das kann man leider nicht auf die Ferne erkennen. 😉
3 von 5 Sternen

Der Milenco Aero:
Auch der Milenco Aero spiegelt! Und das sogar, wenn man das möchte, in zweifacher Ausführung! Denn es gibt ihn einmal mit einfacher Linse und einmal in konvexer Ausführung. Und auch, wenn die konvexe Ausführung noch ein klein wenig teurer ist, habe ich als Fahrer gerade dieses Spiegelbild besonders zu schätzen gelernt. Zwar ist bei der konvexen Linse das Bild besonders in den Randbereichen ein bisschen verzerrt (das ist besonders am Anfang gewöhnungsbedürftig!), dafür aber deckt das Spiegelbild einen deutlich größeren Sichtbereich ab! Den heranrasenden BMW auf der linken Spur kann man damit zwar noch immer nicht auf Distanz zielsicher als 5er oder 7er erkennen, dafür aber sieht man ihn ein Stück eher und kann „weiter“ gucken!
Das Bild selbst ist übrigens über Vibrationen erhaben! Woran das liegt kann ich nur mutmaßen. Möglicherweise am deutlichen wuchtigeren und somit auch schwereren Gehäuse. So oder so, das Bild ist besonders im Fahrbetrieb deutlich klarer. Ein Sicherheitsplus und darauf kommt es an!
4 von 5 Sternen!

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Prüfpunkt 5: Das spiegelnde Bild bei Nässe und Nacht

No- Name- Spiegel:
Bei Nacht sieht man immerhin Lichter, wenn sich diese nähern. Das war es aber auch an positiven Merkmalen! Denn das, was das Tagbild bereits beeinflusst (Verzerrungen durch Vibration), potenziert sich in der Nacht und bei Regen enorm! Fahrbahnmarkierungen werden zum Beispiel undeutlicher, auch ist es etwas schwieriger Abstände korrekt einzuschätzen.
Besonders bedenklich ist allerdings der Einsatz unseres No- Name- Spiegels im Regen! Auf dem Spiegel setzt sich sehr schnell ein feiner Film feinster Tröpfchen ab, der das Spiegelbild zum gefühlten Blick durch die beschlagene Taucherbrille werden lässt! Regnet es weiter, sammeln sich Tropfen, die dann am Spiegelglas herab laufen und das Bild zusätzlich verzerren. In diesem Moment muss man entweder das Fenster runter machen und das Glas abwischen (was besonders praktikabel ist, wenn man gerade überholen will), oder verlässt sich leichtsinnigerweise auf das klar bleibende Bild des Serienspiegels vom Zugfahrzeug. Schön ist anders, unter widrigen Verhältnissen bekommt der No- Name- Spiegel eine katastrophale Bewertung von uns!
Nur 1 von 5 Sternen!

Der Milenco Aero:
Das Nachtbild unterscheidet sich kaum vom Tagbild. Außer natürlich, dass es dunkel ist. Hierfür kann der Aero natürlich nichts, obgleich ihm zum Beispiel eine Infrarot- Funktion nicht schlecht stehen würde! 😉
Spass beiseite, das Bild ist dank der fehlenden Vibrationen sehr gut. Einzig die konvexe Linse erfordert nochmals etwas mehr an Gewöhnung vom Fahrer, besonders wenn man überholt wird. Da „springen“ die Lichter des überholenden Fahrzeugs ein wenig aus dem gewinkelten in den normalen Bereich. Besonders bei hohen Geschwindigkeitsunterschieden.
Bei Regen räumt der Milenco hingegen richtig ab! Das spiegelnde Bild ist besonders bei Regen absolut souverän und fast besser, als das Bild des Serienspiegels des Zugfahrzeugs. Besonders gut gefällt mir als Fahrer, dass sich kein „Regenfilm“ wie beim Billigspiegel bildet, durch den man praktisch nichts mehr sehen kann! Das Bild bleibt auch bei Starkregen so klar wie möglich und ist kaum eingeschränkt. Ein deutliches Sicherheitsplus!
4 von 5 Sternen!

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Prüfpunkt 6: Haltbarkeit im Fahrbetrieb

No- Name- Spiegel:
Ein idealer Spiegel wird zu Fahrtbeginn montiert und nach Fahrtende wieder abgenommen. Das klappt beim No- Name- Spiegel auch solange, bis kein Gegenverkehr kommt! Denn kommt Gegenverkehr ist er sehr „entgegenkommend!“ Auf der normalen Landstraße mit 70 km/h geht es noch. Und auch auf der Autobahn mit Verkehr in nur eine Richtung gibt es hier keine Probleme. Fahren wir aber auf der Landstraße ab 80 km/h und es kommt Gegenverkehr mit mindestens der gleichen Geschwindigkeit, bringt besonders der Winddruck bei großen Fahrzeugen des Gegenverkehrs wie LKW den Spiegel schonmal aus dem Gleichgewicht! Er verstellt sich dann entweder selbst oder (noch schlimmer!) nimmt gleich den ganzen Fahrzeugspiegel mit, indem er sich vom Winddruck einklappen lässt! Die Ursache hierfür dürfte die platte (und somit dem Gegenverkehr zugewandte) Rückseite des Spiegels sein. Durch Fehlen sämtlicher aerodynamischer Elemente ist er etwa so windschnittig wie eine Schlafzimmerkommode, nur in klein! Das geht auf Dauer gar nicht. Besonders in Ländern, wo man vermehrt Landstraße statt Autobahn fährt und dies nicht nur der Wohnwagentourist, sondern auch der übrige Verkehr macht Ärgerlich wird es dann besonders, wenn die Strecken lang werden (z.B. in Frankreich abseits der Maut- Autobahn oder in Ungarn von Wien über Szopron zum Balaton) und man über 100km und mehr entweder immer mal wieder die Hand raushalten und den Spiegel richten muss oder eben ganz rechts bis auf die Rinne ausweicht, kaum dass einem ein LKW entgegen kommt. Zum Glück sind diese Etappen selten.
2 von 5 Sternen!

 

Der Milenco Aero:
Also seinem Namen macht dieser Spiegel alle Ehre! Im Gegensatz zum No- Name- Spiegel hat der Aero einen „Korpus“ auf der dem Gegenverkehr zugewandten Seite, welche wie ein dreidimensionaler Tropfen geformt ist. Der Wind drückt weitaus weniger gegen den Spiegel und es kommt zu deutlich weniger Verwirbelungen. Das macht sich bemerkbar! Die Haltbarkeit während der Fahrt ist deutlich besser! Der Spiegel bleibt auch bei Gegenverkehr auf der Landtsraße (wo der No- Name- Spiegel bei einem entgegenkommenden LKW reglmäßig einklappte) und nach nunmehr über 1.000km abgespulter Strecke, stets in seiner korrekten Position.
Weil dies für uns ein besonders wichtiger Grund für den Kauf eines neuen Spiegels war (siehe No- Name- Spiegel, Kasten links!), darf der Aero hier in unserem persönlichen Vergleichstest ein weiteres Mal die volle Punktzahl mitnehmen!
5 von 5 Sternen!

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Prüfpunkt 7: Langlebigkeit

No- Name- Spiegel:
Hier müssten wir unseren No- Name- Spiegel eigentlich loben! Denn obwohl er deutlich unter 20 Euro gekostet hat, hält er nun schon im dritten Jahr tapfer durch! Zahlreiche Reisen (auch Langstrecke mit Touren von 1.000km und mehr one- way!) hat er mit uns schon mitgemacht. ABER: Er zeigt auch erste Verschleißerscheinungen! Da wäre zum einen Rost an den veredelten Auslegerärmchen. Zwar nur ein optischer Mangel, aber wenig schön. Schwerer ins Gewicht fällt allerdings, dass die Gummi- bzw. Kunststoffbefestigungen allmählich anfangen etwas spröde zu werden und auch an den Befestigungspunkten ausdehnen. Abhilfe schafft hier das Tauschen der Riemen vom linken zum rechten Spiegel und umgekehrt. Dies bedingt aber auch ein kleines Manko! Denn weil man die Halteriemen austauschen kann, fallen sie auch gerne mal ab. Zwar nicht im Fahrbetrieb, wohl aber nach dem Gebrauch (siehe auch Prüfpunkt 2). So haben wir einen Halteriemen im Urlaub irgendwie verloren und trotz aller Bemühungen auch nicht wiederzufinden. Vielleicht hat ihn uns auch jemand geklaut, der selber einen brauchte. Wer weiß. Jedenfalls gibt es hierfür natürlich keinen Ersatz oder Support, sodass man entweder den Spiegel dann wegwerfen oder sich anderweitig behelfen muss. Unsere Rückfahrt vom Gardasee im Herbst 2013 mit 2 ordentlichen Außenspiegeln war nur möglich, weil ich einen alten Tampen vom Surfsegel als neuen Spiegelhalter missbraucht hatte. Trotzdem kann man bei 3 Jahren Haltbarkeit nicht meckern und wenn man die Halteriemen gewissenhaft weglegt, muss man auch keine Ersatzmaßnahmen ergreifen.
Verdient 3 von 5 Sternen!

 

 

Der Milenco Aero:
Auch den Milenco Aero können wir mit Fug und Recht loben! Gekauft im Sommer 2014 begleitet uns dieser nun schon fünf Jahre! FÜNF! Bei Wind und Wetter draußen von Italien bis Schweden, gehüpft über holländische Drempel- Pisten oder wochenlang klappernd im Kofferraum, wenn wir nach einer Tour zu faul waren, die Spiegeltasche in den Keller zu räumen. Und dennoch: Die Dinger sind richtig stabil! Noch immer lassen sie sich an unserem nunmehr dritten Zugfahrzeug (Stand 2019: VW Touran) problemlos montieren und sitzen fest wie am ersten Tag. Kein ausgeleiertes Gewinde der Feststeller, kein Rost. Auch die Gelenke sind beweglich, wie nach einer frischen Hüft- OP! Wir können zur Langlebigkeit des Milenco Aero wirklich nichts negatives sagen, ganz im Gegenteil! Die Haltbarkeit ist uns 5 von 5 Sterne wert!

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Prüfpunkt 8: Kosten

No- Name- Spiegel:
Hier punktet er, unser No- Name- Spiegel! Für weniger Geld kann man den gesetzlichen Auflagen kaum nachkommen und der Spiegel hat sogar überraschend lang gehalten! Von wegen „fällt bei erster Fahrt über 65 km/h auseinander!“ Das ist nicht der Fall! 😉
Drei Jahre Spiegel mit mehreren tausend Kilometern sprechen für sich.
Und als Ersatzspiegel liegt er noch immer einsatzbereit bei uns im Keller. Volle Punktzahl!
5 von 5 Sternen!

 

 

Der Milenco Aero:
Das der Aero kein Leichtgewicht in der Geldbörse wird, das war uns vor dem Bezug klar. Aber wir hatten einige Kritikpunkte an unserem alten No- Name Spiegel auszusetzen und spätestens, als ich mit einem Surftampen als Halter nach Hause fahren musste, war für mich eine Neuanschaffung unausweichlich. Das ging gar nicht. Ich erhoffte mir vom Aero eine deutlich bessere Haltbarkeit und da er diese mit 5 Jahren (Stand Frühjahr 2019) auch erreicht hat, können wir uns hier wirklich nicht beklagen! Finanziell gesehen bleibt er dennoch, da hilft kein Jammern, eben teuer! Es gibt dennoch 3 Sterne, weil dem hohen Preis auch ein Mehrwert gegenübersteht.
3 von 5 Sternen!

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Das Endergebnis: Die Sterne in absoluten Zahlen und unser Fazit:

  • No- Name- Spiegel: 25 von 50 möglichen Sternen, in Schulnoten also knapp „ausreichend“
  • Milenco Aero- Spiegel: 37 von 50 möglichen Sternen, das ist „befriedigend“, eher eine „Dreiplus“.

Fazit: Der Aero geht, trotz seines höheren Preises, klar als Testsieger aus diesem zugegeben recht von persönlicher Meinung geführten Vergleichstest hervor. Motivator für den Bezug war bei uns, dass wir einfach einen neuen Spiegel wollten! Und dann bitte gleich richtig! „Wir haben jetzt einen schönen Wohnwagen, jetzt darf es gerne auch ordentliches Zubehör sein.“, so unser Gedanke. Der Milenco Aero erfüllt diesen Anspruch mit Bravour und schließt die Lücken, die sich im nunmehr dreijährigen Dauertest mit einem einfachen Spiegel ergeben haben. Das macht mich zufrieden und lässt mich sagen, dass der Milenco Aero für uns den Mehrpreis „wert“ ist!
Der No- Name Spiegel muss sich dennoch nicht verstecken, auch wenn er hier und da ein paar Problemchen hat, die zum Sicherheitsmangel werden können. Dennoch erreicht er immerhin 25 Punkte und bekäme in Schulnoten immerhin noch ein „ausreichend“. Und das ist er auch! Ausreichend, gerade für Leute mit kleinem Budget. Und wer dann noch kurze Strecken bei Tageslicht fährt, kommt auch mit dem einfachen Spiegel zurecht. Keine Frage.
Wenn ihr aber ein bisschen mehr Wert auf ein gutes Bild, gute Haptik und ordentliche Funktion legt, können wir euch den Aero von Milenco empfehlen.

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So, das war unser großer Vergleichstest unseres alten No- Name Spiegels gegen den Markenspiegel Aero von Milenco. Wir hoffen, unser Test hat euch die Entscheidung für den einen oder den anderen etwas leichter gemacht und wir würden uns natürlich freuen, wenn ihr uns ein kleines Feedback hinterlasst. Schreibt gerne einen Kommentar oder email:

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