Wir sind für einen Urlaubstag eigentlich viel zu früh wach. Aber hilft ja nichts, heute ist Rückgabetag! Und auch, wenn es von unserem aktuellen Standort auf dem Theobald’s Caravan Park nur 5km bis zur Vermietstation sind, geht es mir eigentlich nicht schnell genug! Zu viel ist noch zu tun! Da wäre das Bett abbeziehen, die Sitzgruppe wieder zurück bauen, die Wassertanks und das Klo klar machen, sich um den Strom zu kümmern, und so weiter, und so weiter…
Passt daher schon, dass wir um 8 Uhr bereits fix und fertig aufgestanden sind. Fix wird aufgeräumt, für die Kinder gibt es ein schnelles CornFlakes- Frühstück draußen im Freien. Jetzt bloß nichts mehr versauen!
Während die Kinder essen, ziehen wir die Betten ab und trennen fein säuberlich gestellte Vermieterbettwäsche und unsere eigene. Hat sich alles ein wenig vermischt in den letzten 2 Wochen.
Nach dem Frühstück spülen wir noch schnell ab und fahren dann zur Wohnmobilservicestation hier auf dem Campingplatz. Zu meiner Freude bestätigt sich meine Sorge von gestern Abend nicht. Wir sind die einzigen hier. Wir lassen das muffige Grauwasser ab und füllen den Trinkwasserspeicher bis zum Rand für unsere Nachmieter auf.
Ein letztes Mal verstauen wir dann die Kinder in ihren Kindersitzen auf der Rückbank und düsen wie geplant gegen 9 Uhr vom Platz. Noch 2 Stunden!
Am liebsten würde ich nun natürlich direkt zur Verleihstation fahren. Rückgabe und weg. So ein ganz klein wenig bin ich immer noch nervös, ob wir WIRKLICH nichts für das Wohnmobil bezahlen müssen. Und die Kaution ist ja auch noch so eine Sache! Was ist, wenn Schäden auftauchen, die man uns anlasten möchte? Wir haben schon das ein oder andere Mal an den besonderen Engstellen die Äste und Sträucher berührt! Und ja, die sind auch am Fahrzeug entlang geschliffen!
Ich erinnere mich noch gut an die Fahrzeugübernahme, wo ich genau diese Streifen auf Seitenwände und besonders auf den Fenstern bemängelt habe. Und jetzt? Sind bestimmt von uns auch noch welche dazu gekommen!
Und ja, es gibt ja auch so „windige“ Vermieter, die ein vermeintlich günstiges Wohnmobil vermieten, dann aber mit einer hohen Kaution belegen. Dann geben die Mieter das Wohnmobil zurück und der Vermieter behält Teile oder gar die ganze Kaution erstmal ein. Dann muss man streiten und ich denke nicht jeder macht das bis notfalls vor Gericht mit. Ich hoffe nicht, dass das hier auch so endet!
Kurzum: Ich möchte es, wo die Reise nun auch endgültig vorbei ist, auch abgeben! Schlussstrich ziehen! Natürlich würde ich das Wohnmobil auch gerne behalten! Mit Ausnahme des Umstandes, dass es sich um einen Rechtslenker handelt, würde ich SOFORT damit nach Dover fahren und es mit nach Hause nehmen! Wenn es unseres wäre. 😉
Aber ist es leider nicht. Daran ändert auch Wunschdenken nichts.
Der letzte, oder besser vorletzte Weg führt noch einmal zum Tesco. Aber nicht, um jetzt ein weiteres Mal groß einzukaufen (das machen wir später), sondern um dort günstig zu tanken! Schon bei unserer großen Schottland- Rundreise mit dem Wohnmobil haben wir es im Fazit geschrieben:
– Tanken auf dem Land: Am teuersten.
– Tanken in der Stadt: Schon günstiger.
– Tanken in der Stadt bei den Superstores- Supermärkten: Am allergünstigsten!
So auch heute. Wir steuern den benachbarten Tesco an und machen die Luke des Wohnmobils randvoll. Kleinen Schluck presse ich sogar noch drauf, damit wir noch bis zum Vermieter kommen und die Tanknadel dann nicht bereits einen Mü auf der Anzeige verloren hat.
Zufrieden ziehe ich beim Tanken Resümee.
So GANZ genau können wir nicht sagen, wie hoch der Spritverbrauch über alles war. Denn dafür hätten wir Laufleistung und verbrauchte Menge Kraftstoff genau dokumentieren müssen. Schon bei der Übernahme wussten wir ja aber nicht, wie voll „voll“ ist und so bleibt diese Frage nicht bis ins Detail geklärt. Aber wir können sie dennoch mit einer guten Schätzung anhand unserer Tankvorgänge beantworten, zumal wir ja auch wie zur Bestätigung einen Blick auf den Bordcomputer werfen können: Der berichtet uns, dass wir (den habe ich bei der Übernahme vor 2 Wochen natürlich resettet!) in den letzten 2 Wochen mit einer Gallone Sprit 29,6 Meilen weit gekommen sind. Das rechnen wir mal in einen für uns Kontinentaldeutsche normalen Verbrauch in Liter auf 100km um und da kommt raus: 7,94! Wahnsinn, oder?! Nur 8 Liter für ein Wohnmobil?! Wir machen die Gegenprobe:
Zum zweiten haben wir 2x vollgetankt. Beim ersten Mal 61 Liter und jetzt beim zweiten Mal 67 Liter. Beide Male war der Tank übrigens annähernd leer. Setzen wir voraus, dass unser Vormieter etwa auch hier in der Höhe so viel wie wir getankt hat, lässt sich auch hieraus der Verbrauch berechnen. Laut Bordcomputer haben wir 952 Meilen zurückgelegt. Das sind umgerechnet etwa 1.530km.
Getankt haben wir zusammen 128 Liter. Das macht bei einer Strecke von 1.530km etwa 8,3 Liter auf 100km. Das kommt also ungefähr hin!
Super, oder? Wer hätte gedacht, dass wir mit einem Wohnmobil so dermaßen sparsam sein können! Dies lag aber auch wirklich daran, dass wir viele Strecken über Land mit immer so 50, kaum mehr als 60Meilen die Stunde gefahren sind. Auf der Autobahn selten schneller als 70 Meilen. Klar hätte der Motor noch deutlich Reserve gehabt. Wir haben es auch ausprobiert, aber der Verbrauch steigt dann wirklich sprunghaft an und man kommt so ab 110 km/h nur noch etwa 20-21 Meilen mit einer Gallone weit, was dann einem Spritverbrauch von deutlich über 11 Liter entspricht. Rasen kostet also teuer, auch mit einem Teilintegrierten!
Zufrieden über diesen Wert geht es nun die letzten Kilometer rüber zur Wohnmobilstation bei Waltham Abbey. Auf den letzten Metern passiert zum Glück auch nichts mehr und so rollen wir auf den Hof und schalten, knapp vor unserem Auto geparkt, den Motor ab.
Puh!
Einen kleinen Moment herrscht Ruhe, dann geht der Stress erst richtig los!
Auspacken, Kinder umpacken, alles rüber in die Familienkutsche!
Wir wollen gerade starten, als wir abrupt ausgebremst werden! Das Auto geht nicht auf!
Ich drücke und drücke und drücke auf der Fernbedienung herum, aber nichts tut sich. Gar nichts!
Das Auto bleibt verschlossen. Nix „flak-flak“.
Zuerst habe ich noch die kleine Hoffnung, dass es sich um eine leere Batterie in meiner Fernbedienung handelt. Aber auch nach einer manuellen Entriegelung des Schlosses der Tür mit dem Schlüssel und Umdrehen des Schlüssels im Zündschloss wird klar: Die ganze Fahrzeugelektrik ist tot!
Schnell finden wir die Ursache, die Batterie ist leer! Ratzekahl!
Mit Starten ist jetzt nichts mehr und etwas ratlos stehen wir hier auf dem Hof des Vermieters. Brauchen wir jetzt den AA, den Partnerclub des ADAC hier in England?
Erstmal ins Büro und dem Vermieter Bescheid geben, dass wir ein kleines Problem haben. Zwar nicht mit dem Wohnmobil, aber eben mit unserer Abreise vom Hof.
Der tätige Mitarbeiter ist sofort hilfsbereit. Wir sollen erstmal in Ruhe alles in Auto laden. Und dann, wenn wir das Wohnmobil leer haben, würde er uns mit dem Wohnmobil Starthilfe geben. So etwas passiere schonmal, wenn die Autos der Kunden hier 2, 3 Wochen unbewegt auf dem Parkplatz stehen. Die kennen das hier. Das klingt aber nett! Wir bedanken uns und machen, dass wir das Wohnmobil leer bekommen!
Schnell finden die großen sperrigen Dinge wie Kinderwagenbuggy, das Strandspielzeug oder auch die vorgefaltete Matratze von Nils den Weg in die Dachbox unserer Familienkutsche. Es folgen die Kisten und Taschen mit Frisch- wie Schmutzwäsche, Schuhe, unser selbst dazu gekaufter Campingstuhl und die Vorräte, die wir nicht mehr geschafft haben aufzuessen.
Zum Glück haben wir die kleine Kühlbox dabei, die wir bis zum Rand füllen. Dennoch passt nicht alles, sodass wir sogar den Rest Milch noch an Ort und Stelle austrinken müssen, weil sie keinen Platz mehr hat. Dann aber ist es geschafft. Das Wohnmobil ist leer und bereit zur Rückgabe!
Ein letztes Mal gehen wir alle Schränke und Ablagen durch. Öffnen alle Klappen, schauen in jede Ritze. Aber nichts scheint von unserer Anwesenheit in den letzten 2 Wochen zu zeugen. Das Wohnmobil ist so leer, wie neu vom Band.
Der Mitarbeiter der Vermietstation hat uns von seinem Office aus schon eine Zeit zugeschaut. Wir sind so früh, dass wir die einzigen Kunden hier und heute sind.
Als er sieht, dass wir fertig sind, kommt er von alleine aus seinem Kabuff zu uns herüber. Was auf den ersten Blick gut erscheint, ist vielleicht gar nicht so positiv! Denn wenn er wenig zu tun hat an diesem Morgen, guckt er bestimmt ganz genau bei der Rückgabe hin! Ohje!
Tut er auch! Er prüft die gesamte Ausrüstung zuerst außen, dann rollt er sogar die Markise einmal aus und macht dann drinnen weiter. Das ist der Moment, wo ich fast so sehr zittere, als bei den engen Single Track Roads an einer Kuppe mit meterhohen Büschen rechts und links ohne Chance auf Ausweichen bei Gegenverkehr! Wird alles klappen?!
Als er alles geprüft hat, bestätigt er mit einem sehr wohlwollenden „very clean, thank you!“ unsere Arbeit. Das tut gut! Denn wir haben das Wohnmobil gestern wirklich ordentlich sauber gemacht. Gefehlt hat uns, wie man unschwer in unserer Packliste für Wohnmobile nachlesen kann, ein Staubsauger! Der beiliegende Handfeger ist einfach nicht gut genug, um z.B. aus der Schiene des Fliegengitters der Türe die Krümel herausholen zu können. Das sage ich ihm auch, aber das ist kein Problem wie er sagt. Er wundert sich eher, dass wir darauf aufmerksam machen, denn das würden nicht viele bemerken wie er sagt. Immerhin. Er scheint nett und gut gelaunt zu sein! Und gesprächig!
Wir unterhalten uns noch ein wenig über Wohnmobile, unsere Tour, über die Mentalität der Deutschen und der Briten, über Kinder. Seine und unsere! Über Gott und die Welt. Und wie wichtig es in England ist, Small Talk zu betreiben! Das gehöre untrennbar zu deren Mentalität.
Wir berichten ihm, dass wir das auch bemerkt hätten und es für uns eher befremdlich sei. Das er usn z.B. spontan Bilder seiner Kinder zeigt, das gäbe es in Deutschland gar nicht! Hier seien wir hingegen sogar an Supermarktkassen über unsere Tour ausgefragt worden! Nur, weil die Kassiererin bemerkt hat, dass wir Deutsche sind. Und das es so etwas in Deutschland nicht geben würde. Business as usual, das können wir! Aber niemals mehr, als das unbedingt Notwendige. Und mehr noch: Das es in Deutschland zu einem Aufstand kommen würde, wenn die Kassiererin „einen Schwatz“ mit dem Kunden anfangen würde. Aber zu unserer großen Überraschung (das war uns schon fast peinlich)das die Leute hinter uns in der Schlange gar nicht gestört zu haben scheint! Im Gegenteil! Die machen dann einfach mit! Plötzlich hat der zweite von hinten auch einen Neffen, der einen Frisör kennt, dessen Kundin in Deutschland wohnt. Ob wir die vielleicht kennen würden. Oder ob es im Schwarzwald wirklich so schön wäre, es dort nachts wirklich stockenduster würde und noch mehr. Er lacht, als wir ihm diese Geschichte erzählen und meint, dass wir dann wohl ein paar schöne Tage gehabt hätten. In der Tat.
Zufrieden bucht er uns kurz darauf unsere 1000 Pfund Kaution wieder auf unser Kreditkartenkonto.
Damit ist es offiziell!
Wir haben nichts, wirklich GAR NICHTS für die Miete des Wohnmobils bezahlt!
Campanda hat Wort gehalten und den Wohnmobilurlaub für 2 Wochen, mitten hier in der Hauptsaison in den großen Ferien, einfach geschenkt! Hammer!
Wir packen den Rest in unser Auto und nun rangiert der Vermieter unser getreues Wohnmobil, welches uns zwei Wochen lang ein kleines Zuhause war, vis-a-vis zu unserer Familienkutsche. Haube auf, Kabel dran und dann läuft kurz danach der Rezzo wieder. Perfekt!
Jetzt nur nicht ausmachen den Motor!
Wir werden fast schon herzlich verabschiedet, so etwas hast du in Deutschland selten und wenn, ist es meist nur aufgesetzt. Hier ist es echt. Zumindest scheint es so. Es bleibt halt die typische deutsche Skepsis, ob es doch nur am Ende ums Business geht.
Anyway: Ich stecke dem Angestellten noch einen 5er zu. Nicht für seinen Job oder den Smalltalk, sondern weil er uns spontan mit Starthilfe ausgeholfen hat. Hätte er auch nicht machen müssen. Er bedankt sich beinahe überschwänglich und es fällt mir schwer einzuordnen, ob es nun ehrlich ist.
Sie bleibt halt, die deutsche Skepsis gegen Freundlichkeit! 😉
Nun, es ist ungewohnt! Aber um exakt 11 Uhr sind wir wieder im Auto unterwegs. Wenigstens ist es aber nicht so, als wäre die Reise im Wohnmobil so lang gewesen, dass man sich jetzt wieder umstellen müsste. Eher klappt das Links fahren sogar noch besser, weil ich mich nun als Linkslenker wieder ganz links am Straßenrand orientieren kann. Das klappt irgendwie besser, als in England im Linksverkehr mit einem Rechtslenker unterwegs zu sein. Ich frage mich, ob ich in Deutschland auch mit einem Rechtslenker so gut zurecht kommen würde, wie hier mit unserem Auto. Irgendwann, wenn sie die Gelegenheit bietet, muss ich das mal ausprobieren.
Zuerst wollten wir, wenn wir das Wohnmobil abgegeben haben und es uns noch leisten können, hier in Waltham Abbey irgendwo schön entspannt frühstücken gehen. Das würde aber bedeuten, dass wir nach nur wenigen gefahrenen Metern wieder den Motor ausmachen müssten. Keine gute Idee, wenn wir heute noch nach Dover kommen wollen, ohne den ADAC bzw. den AA in Anspruch nehmen zu müssen. Wir entscheiden uns also, das Frühstück für uns (die Kinder hatten ja zum Glück heute früh Corn Flakes) ausfallen zu lassen und stattdessen in ein frühes Mittagessen bei Dover zu verwandeln.
Bis dorthin sind es etwa 140km, das sollte die Batterie ausreichend laden.
Die Fahrt über die Autobahn verläuft angenehm. Wie gesagt komme ich mit dem Linksverkehr gut klar und sogar bei London gibt es zu unserer Überraschung keinen Stau. Auch die Dartford- Brücke queren wir bei bester Aussicht auf die Themse und die Einfahrt in den unter uns liegenden Tunnel. Schon interessant die Lösung hier! Früher gab es nur den Tunnel. Da wurde der Verkehr halt in beide Richtungen durchgelenkt. Dann wurde dieser wohl zu klein. Aber anstelle eine oder zwei weitere Röhren zu bauen, entschied man sich für eine breite Brücke. Und so können nun alle nordwärts fahrenden Fahrzeuge exklusiv den Tunnel nutzen und alle südwärts fahrenden Fahrzeuge fahren über die Brücke. Eigentlich eine Idee, die für den Elbtunnel auch durchaus mal Schule machen dürfte! Ohne den laufenden Betrieb zu stören (wie z.B. bei unserer Rheinbrücke in Leverkusen) baut man einfach ein zweites Bauwerk. In Ruhe. Und wenn es fertig ist, hat man auf einen Schlag die Kapazität verdoppelt. Und durch die Unabhängigkeit der beiden Bauwerke voneinander kann man im Notfall sogar auf einer Konstruktion in beiden Richtungen fahren.
Übrigens, es gibt hier auf der Autobahn sogar Internet! Also jetzt nicht nur von unserem kleinen Zweithandy, welches mit der Internetkarte vom Tesco- Prepaid- Internettarif zum WLAN- Router befördert wurde, sondern auch vom Bus vor uns! Man muss nur nah genug heran fahren und kann sich über den Megabus einloggen. So praktisch, ein fahrender WLAN- Sender auf der Autobahn!
Gegen halb 1 Ortszeit erreichen wir Dover. Anja hat dank des Megabus- WLANs einen Tesco Extra heraus gesucht, der ganz in Hafennähe liegt. Diesen steuern wir nun an und parken auf dem großzügigen Areal. Ja und dann zögern wir! Aber nützt ja nichts! Ob er gleich wieder anspringt, werden wir dann sehen…
Wir starten mit den denkbar schlechtesten Voraussetzungen, mit der man einen Supermarkt betreten kann. Mit Hunger! Und obwohl unser Auto eigentlich bis auf den letzten freien Stauraum belegt ist, landen viel mehr Dinge im Einkaufswagen, als wir eigentlich zum Frühstück vertilgen könnten.
Zu unserer Freude entdecken wir kurz darauf im Tesco den „Costa“. Das ist so eine Gastronomie- Kette.
Perfekt! Hier holen wir uns in Mittagessen. Oder besser gesagt Frühstück! Denn wir möchten wenigstens einmal wirklich richtig authentisch britisch frühstücken!
Dies erweist sich aber zunächst als echte Hürde! Denn Frühstück geht offiziell nur bis 12!
Jetzt ist es bereits kurz nach halb 1, wir also gut über die Frühstückszeit drüber.
Als aber die Angestelle mitbekommt, dass wir als deutsche Touristen einfach gerne zum Abschluss unserer Reise ein letztes Mal so richtig britisch gefrühstückt hätten (offenbar versteht sie deutsch, denn wir haben an der Theke nicht englisch gesprochen, als Anja und ich uns über das Menü unterhalten haben), fragt sie kurzerhand bei ihrem Manager nach und der erlaubt, dass wir doch noch frühstücken dürfen. Ist das nicht toll?! Versuch das mal in Deutschland…
Und so bekommen wir jeder 2 Löffel Bohnen, 2 Würstchen, 2 gebratene Tomaten, 2 Eier als Spiegelei und 2 Scheiben Bacon auf den Teller. Allerdings keine Pilze, die u.E. doch eigentlich dazu gehören sollten?! Stattdessen verstecken sie eine Handvoll Pommes unter den Spiegeleiern. Das haben wir so auch noch nicht gesehen. Ist das richtig? Egal. Es schmeckt, wie englisches Frühstück eben schmecken soll.
Zugegeben etwas schwammig, was man aber mit Salz gut abfangen kann. Und gegen noch schwammigeren Geschmack hilft übrigens noch mehr Salz! 😉
Nachdem wir uns im Costa gestärkt haben, laden wir einige Dinge aus dem Einkaufswagen wieder aus. Jetzt, pappsatt, brauchen wir sie nicht mehr.
Ach, hatten wir das eigentlich erzählt? Wir fahren noch nicht nach Hause! Denn von Dünkirchen aus, wo unsere Fähre heute hinfahren soll, wollen wir gleich zu unserem kleinen Saisoncampingplatz nach Zeeland in Holland fahren. Dort, wo unser Wohnwagen steht. Eigentlich hätten wir die letzten 2 Wochen dort verbringen sollen. Denn der Saisonplatz ist ja bezahlt und wir hatten Ferien. Aber dank dem Gratis- Wohnmobil von Campanda haben wir unseren Wohnwagen nun schon seit 5 Wochen nicht mehr gesehen. Und auch, wenn die Platzchefin uns versichert hat, dass damit alles in Ordnung sei, wollen wir nun natürlich gerne mal wieder dort vorbei fahren und den Rest der letzten Urlaubswoche dort ausklingen lassen. Zumal es nach Holland gute 100km weniger sind, als wenn wir von Dünkirchen aus nach Hause fahren müssten!
Mit Kindern im Auto ein unschätzbarer Vorteil! 😉
Wir zahlen unsere Einkäufe, nebst Lebensmitteln auch noch einige Souvenirs, und laden alles ins Auto. Irgendwie bekommen wir alles sogar unter und nichts muss zurück bleiben. Sogar aus der Heckscheibe kann ich über den Innenspiegel noch heraus gucken, so schlimm ist es also gar nicht.
Dann kommt der Moment der Wahrheit… …Schlüssel rum… …und er startet.
Puuuuuh!
Scheint so, als habe die Fahrt von London hierher die Batterie ausreichend aufgeladen.
Frohen Mutes fahren wir nun der Beschilderung zur Fähre in Dover hinterher. Wir sind zwar für unsere gebuchte Abfahrt gnadenlos zu früh, aber hier noch etwas machen, das ist auch nicht so unseres. Also steuern wir den Fährhafen von Dover an.
Sofort fällt uns auf, dass hier, auf der englischen Seite, viel weniger Polizeipräsenz anzumerken ist, also noch vor 2 Wochen in Calais! Auch der dort obligatorische kilometerweit vorher beginnende doppelte Stacheldrahtzaun fehlt hier. Stattdessen „normale“ Hafenabsperrungen, wie wir sie kennen.
Kurz darauf nähern wir uns auch schon dem ersten Kontrollpunkt. Die Einreise nach Frankreich. Komisch, in Calais war es umgekehrt. Und sie sind locker die Franzosen. Als wir unsere Pässe der Dame zeigen wollen, winkt sie uns einfach nur durch.
Noch besser sind aber die Engländer am britischen Kontrollpunkt dahinter. Dieser ist nämlich gar nicht besetzt und wir können einfach passieren. Das war leicht, offenbar müssen die britischen Grenzbeamten alle in Frankreich ihren Dienst schieben.
Als nächstes nähern wir uns nun bereits dem Check- In Schalter von DFDS. JETZT sind wir wirklich DEUTLICH zu früh!
Mit Zeitpuffer und dem Anspruch, das günstigste Angebot zu wählen, haben wir unsere Rückfahrt nämlich eigentlich erst für 18 Uhr gebucht!!
Jetzt zeigt die Uhr kurz nach 14 Uhr!
Jetzt wird es also nochmals spannend! Wird uns der Mann von DFDS abweisen? Auf die gebuchte 18 Uhr Fähre verweisen? Es ist schon etwas frech, hier gleich 4 Stunden vor gebuchter Abfahrt einzutreffen! Das ist nochmals eine ganz andere Hausnummer, als bei unserer Hinfahrt, wo wir vielleicht 2 Stunden eher da waren.
Ich setze mein bestes Lächeln auf, als der Mitarbeiter von DFDS uns begrüßt und nach unserer Buchungsbestätigung fragt.
„You are a little bit early!“ guckt er kurz darauf schon etwas streng. Jetzt cool bleiben.
„Well…“ kontere ich und erkläre, dass in der Buchungsbestätigung steht, dass man gerade in der Hauptsaison lieber etwas früher da sein soll.
Auch hätten wir gehört, dass die Security Checks aktuell recht lange dauern würden und mit 2 Kindern im vollen Auto hätte die Kontrolle ja auch noch länger dauern könnten. Das wir hier an beiden Kontrollpunkten einfach durchgewunken werden würden, hätte uns auch total überrascht!
Auch hätten wir natürlich Stau eingeplant, aber keinen gehabt.
Dazu das beste deutsche betretene Schäferhundgesicht, was ich aufsetzen kann. Nicht, um das Klischee zu bedienen, sondern weil betretene Gesichter machen eine unserer Spezialitäten ist! 😉
Die herunter gebetete Erläuterung genügt dem Mitarbeiter von DFDS offenbar.
Denn er bietet uns wohlwollend an, entweder die Fähre um 16 Uhr nach Dünkirchen zu nehmen, oder sogar noch früher um 15:15 Uhr nach Calais (beide Fähren waren bei der Buchung, das weiß ich genau, etwa doppelt so teuer, wie unsere 18 Uhr Fähre!) abzulegen!
Ich frage vorsichtig nach, wie viel wir mehr bezahlen müssen. Er aber verneint und meint nur, dass wir „free of Charge“ wären. Egal welche.
Super!
Was haben wir doch für ein Glück! Wir werden Stunden früher als erwartet in Holland eintreffen und können mit etwas Glück uns noch am Nachmittag für den Rest der Woche auf unserem Campingplatz einrichten. Super!
Wir entscheiden uns, die nächstbeste Fähre um 15:15 Uhr zu nehmen. Zwar ist es Calais und nicht Dünkirchen, aber Dünkirchen ist mit dem Auto in 20 Minuten von Calais aus zu erreichen. Die Fähre braucht für die etwas weitere Strecke nach Dünkirchen länger! Auch sind wir dann nochmals 45 Minuten eher drüben, die frühere Abfahrt macht es möglich. Wir buchen also wieder Calais und bekommen die Reihe 111 zugewiesen.
Dies macht mich dann kurz darauf stutzig, denn in Reihe 111 stehen alles Autos OHNE Dachbox. Ich habe aber extra eine höhere Höhe gebucht und sehe nun, dass die Fahrzeuge mit Aufbauten, Transporter, Rädern auf dem Dach und natürlich die Gespanne in der Nachbarreihe stehen. Hmm. Komisch.
Aber vielleicht kommen ja noch mehr Autos für unsere Reihe. Mal sehen.
Eine knappe Stunde müssen wir jetzt noch rum bekommen, bis die Fähre ablegt. Wir spazieren eine Runde durch die wartenden Reihen und folgen der Beschilderung zu Toilette und Automaten. Aber für Wartende scheint es hier nicht viel zu geben, unverrichteter Dinge trotten wir wieder zum Auto zurück.
Zum Glück können wir kurz darauf die Fähre ausmachen, die in den Hafen einfährt. Immerhin scheint sie pünktlich zu sein, das ist doch mal was! Tatsächlich wird sie recht schnell entladen und wir können um 10 vor 3 auf die Fähre auffahren. Da sich kein Auto mit Dachbox mehr in unsere Reihe verirrt hat, frage ich aber sicherheitshalber beim erstbesten Deckshansel nach, der vor unserem Auto auftaucht. Sonst bleibt unsere Dachbox am Ende noch hier in England, während wir nach Frankreich schippern!
Die Dame (also eine Deckshänselin?) bleibt aber cool bei meiner Frage und meint, dass es schon passen wird. Tatsächlich hat sie Recht, denn wir stehen mit Deck 5 auf einem gemischten Deck, wo eigentlich alle untergebracht werden. Gemixt mit Motorrädern und LKW, Wohnwagen und Wohnmobilen stehen wir hier und ich frage mich, was die Sortierung der Reihen dann bewirkt hat, wenn wir doch eh wieder alle auf einem Deck zusammen kommen. Naja. Egal. Hauptsache an Bord. Schnell die Farbe gemerkt wo wir stehen und dann geht es die Treppen rauf auf Deck 7.
Die Einrichtung der Fähre ist uns gleich wieder vertraut. Scheint so, als wäre diese Fähre (ich kenne noch nicht einmal den Namen, muss gleich unbedingt mal auf einen Rettungsring gucken…) baugleich mit der anderen von der Hinfahrt.
Da wir von der Hinfahrt noch in trauriger Erinnerung haben, dass von 3 Toilettenräumen nur einer (!) benutzbar war, ist dies unser erster Gang!
Aber die Sorge ist unbegründet, offenbar hat DFDS bei dieser Fähre hier und heute kein Toilettenproblem und wir können aus dem kompletten Angebot wählen. Mehr noch, die Fähre hat nicht nur alle Toiletten verfügbar, sie ist regelrecht leer! Schon auf dem Autodeck ist uns aufgefallen, dass wir nur punktuell das Deck füllen. Nun an Bord merkt man dies erst recht. Toiletten leer, Café- Bar leer, Restaurant leer, Aussichtsplattform leer, kaum Leute an Bord!
Wo sind denn alle? War denen diese Abfahrt auch zu teuer? Hat DFDS sich mit dem Angebot verzockt?
Aus betriebswirtschaftlichen Gründen kann man nur hoffen, dass viele ihr Ticket für diese Fähre haben verfallen lassen. Ansonsten könnte recht schnell die nächste Fährgesellschaft Pleite gehen!
Sind denn die Fähren von P&O wirklich besser ausgelastet? Oder stehen beide im Preiskampf, im ruinösen Verdrängungswettbewerb? DFDS kann mit der aktuellen Belegung des Schiffs jedenfalls nach meiner Meinung kaum den Diesel und die Crew bezahlen, der auf dieser Überfahrt „verbraucht“ wird. Hoffentlich erhöhen die jetzt nicht die Preise im Bordshop zum Ausgleich! Wir wollten eigentlich noch Souvenirs kaufen…
Ein paar andere Gäste finden sich mit uns im vorderen Bereich ein, wo wir auch die Kinderspielecke im Bug bei der Cafe- Bar wiederfinden. Nils erkennt alles gleich wieder und auch Tim müssen wir nicht 2x sagen, dass er sich hier jetzt ne Stunde nach Herzenslust austoben darf, was beide auch gleich annehmen. Nils findet sogar schnell einen Freund, gemeinsam tauschen die beiden unsere Kekse gegen deren Gummibärchen aus.
Wir lassen uns zunächst mal müde auf das gepolsterte Sofa fallen. Der Tag war bis jetzt wirklich anstrengend!
Komisch nur, dass es mich nicht lange auf dem Sofa hält. Viel zu schön ist das Wetter draußen, dass ich mir nicht die Hafenausfahrt anschauen möchte. Ich ziehe also los und lasse die Frau nebst Kids in der Spielecke zurück. Die sind beschäftigt und Anja genießt gerne bei einem Kaffee einen Moment der Entspannung, soweit dies in der Nähe der Kinderspielecke überhaupt möglich ist.
Die Hafenausfahrt verläuft überraschend emotionslos! Es gibt doch da eigentlich ein Lied, welches bei Schiffsausfahrten immer gespielt wird?!
Natürlich nicht mehr mit einer Kapelle wie früher, aber vom Lautsprecher kam doch die Musik! Wie seinerzeit mit der King of Scandinavia von Schottland aus!
Was ist das für ein Lied? War es „muss i denn zum Städtele hinaus?“ Egal. Jedenfalls spielen sie es hier nicht. Stattdessen wird abgelegt. Einfach so. Unspektakulär als wenn die Buslinie 139 im Rheinauhafen in Richtung Köln Hbf abfährt. Täglich ein Dutzend Mal. Ich gebe zu, ich bin enttäuscht!
So bleibtes nur mir selbst überlassen, ein kräftiges „Volle Fahrt voraus nach Whitecap Bay!“ zu meiner nicht vorhandenen Mannschaft zu schmettern und das Abenteuer, den Aufbruch und die hier zur Busabfahrt degradierte Abreise vom britischen Festland entsprechend zu zelebrieren, wie es sich für eine vernünftige Schiffsreise gehört!
An der Hafenausfahrt, was für einen Schiffsfan recht interessant ist, signalisiert uns die Hafenaufsicht die Freigabe durch eine mehrfach grün leuchtende Ampel. Die Ampel brauchen sie auch, denn 2 Schiffe würden auf keinen Fall nebeneinander hier durch passen!
Überhaupt sieht das Hafenbecken recht klein und fast schon zierlich aus wenn man bedenkt, wie viele Abfahrten von gleich zwei Fährgesellschaften hier tagtäglich abgewickelt werden. Fast wie auf dem Kölner Hauptbahnhof!
Nun, das Schiff hat abgelegt und wir steuern auf die offene See hinaus! Das ist schon ein schöner Moment, das gebe ich gerne zu! Auch, wenn es nur eine kurze Durchquerung des Ärmelkanals ist! Das war vor etwas mehr als 70 Jahren noch nicht so selbstverständlich, da wäre ich als Deutscher hier im Hafen schlichtweg erschossen oder vielleicht wenigstens gefangen genommen worden. Das erinnert mich spontan an das kleine Museum der Seenotretter in Poole. Wo an der Tafel die letzte Rettung 1940 stattfand und dann erst 1946 wieder, als der Krieg zu Ende war.
Eigentlich eine gute Sache, dieses gemeinsame Europa! Schade, dass die Entwicklungen in jüngerer Zeit wie jetzt der Brexit der Anfang vom Ende bedeuten könnte. Hoffen wir mal, dass die Politiker sich noch irgendwie berappeln und es am Ende nicht so schlimm wird, wie manch einer behauptet. Sonst könnten diese Ausblicke vielleicht bald der Vergangenheit angehören?!
Besonders schön anzuschauen sind übrigens die Felsformationen hier in Dover! Ich bin sicher, dass schon Tausende vor mir diesen Anblick genossen haben und vielleicht beim Anblick der Bilder ins Schwärmen kommen! Streng genommen fahren wir ja davon weg und nicht darauf zu, aber dennoch. Es hat schon etwas Markiges, dass wir diese besondere Küste in Europa auch mal bereist haben. Für viele gehört das Auftauchen der Felsen am Horizont, wenn sie endlich wieder auf die Insel können, sicherlich zu den erhabenen Momenten im Leben.
Es scheint fast so, als hätten mich diese Felsen nun auch erfasst. Ich kann es nicht so richtig erklären, aber ich bin gespannt, ob dieses Bild im Kopf, was sich gerade als Erinnerung einbrennt, künftig auch zu meinen „Sehnsuchtsmomenten“ werden wird.
Ja, ich werde schon etwas melancholisch als die Felsen immer mehr mit dem Horizont verschwimmen. Das war eine richtig tolle Tour hier in Südengland!
Schon jetzt festigt sich die Erkenntnis, dass Südengland mit nichts besserem zu erkunden gewesen wäre, als mit einem Wohnmobil!
Auch, wenn die Fahrt deutlich anstrengender war, als z.B. seinerzeit unsere Reise nach Schottland.
Diese Reise hat gezeigt, dass wir, obwohl wir die Annehmlichkeiten und Vorteile eines Wohnwagens zu schätzen wissen, im Herzen immer Wohnmobilfahrer sein werden. Es muss uns irgendwie gelingen, wieder dorthin zurück zu kehren…
Die Dreiviertelstunde Fährüberfahrt schlagen wir so gut es geht tot. Mal in der Spielecke des Schiffes für die Kleinkinder, mal besuchen wir den Shop und schauen ein weiteres Mal, zu welchen überteuerten Preisen uns die verschiedensten Packungen von Schokolade, Parfüm und Alkohol angedienert werden sollen oder gehen bei Sonnenschein auf das Außendeck. Um uns ein letztes Mal die Kanalluft um die Nase wehen zu lassen. Ist eine kurzweilige Überfahrt! Zwar emotionslos, aber immerhin nicht langweilig.
Die Aufforderung zu den Fahrzeugen zurück zu gehen ist eigentlich überflüssig. Schon frühzeitig eilen die ersten zu ihren Fahrzeugen bzw. stellen sich an die noch geschlossenen Zugangstüren zum Fahrzeugdeck, kaum dass die französische Kanalküste am Horizont erscheint. Und selbst wir stehen entgegen unserer Überzeugung auf, obwohl das Schiff noch gar nicht angelegt hat und es auch heute nicht einen Deut schneller gehen wird, als wenn wir sitzen geblieben wären. Aber sei´s drum.
Ein letztes Mal ist zittern angesagt, als wir in Auto steigen und sich die Ladeluke vor uns öffnet. Und tatsächlich startet unsere Familienkutsche deutlich zögerlicher, als wir es gewöhnt sind! Offenbar geht es der Batterie gar nicht mehr so gut (Anmerkung: Nur wenige Tage später werden wir in Holland eine neue Autobatterie kaufen müssen. Schon am nächsten Tag nach einer frischen Nacht startet die Batterie nicht mehr. Sie ist kaputt!). Für´s Starten reicht es aber noch und so rollen wir kurze Zeit später über französischen Boden.
Den Hafen von Calais verlassen wir recht zügig. Hier gibt es, außer dem noch immer vorhandenen mehrmeterhohen Stacheldrahtzaun, nichts zu sehen und auch nichts, was uns hält. Zum Glück ist die Ausfahrt aus dem Hafen ohne jegliche Kontrolle und wir erreichen sehr schnell die Autobahn, wo wir sogleich mit voller Fahrt voraus in Richtung Belgien steuern.
Zu unserer Überraschung wird unsere Fahrt mehr wie einmal durch Stau unterbrochen! Zu dieser späten Stunde. Wir versuchen es mit Ausweichen auf Landstraßen, mal mehr und mal weniger gut klappt. Einen zeitlichen Vorteil fahren wir nicht heraus. Dafür aber können wir immerhin hier und da auf die Schiffe im Kanal schauen, denen wir auf dem Weg nach Terneuzen begegnen.
Der Tunnel bei Terneuzen nach Zeeland ist zum Schluss noch einmal mautpflichtig und erinnert ein wenig an den Dartford- Tunnel in England. Nur vielleicht, dass hier nur wenige Autos zu dieser späten Stunde durchtropfen und somit der Tunnelbetreiber, anders als beim Dartford- Tunnel, wohl keine große Kasse machen wird. Wir zahlen brav unsere kleine Mautgebühr und dürfen im schönsten Abendrot unser lieb gewonnenes Zeeland ansteuern.
Gegen 21 Uhr erreichen wir Shouwen-Duiveland Zeeland und stehen eine halbe Stunde später vor unserem Wohnwagen. Gerade noch rechtzeitig, dass wir vor der Platzruhe auf den Platz fahren können, um unsere Sachen auszuladen.
Unser Trip nach Südengland mit dem Wohnmobil hat am Wohnwagen in Holland sein Ende gefunden…
Die Rückgabe des Wohnmobils ist uns schwer gefallen! Viel zu schnell haben wir uns an diese Art des Reisens gewöhnt, die Erinnerung an frühere Zeiten mit dem eigenen Wohnmobil wieder aufleben lassen! Zum Glück fallen wir nicht gleich aus dem Wohnmobil in den harten Alltag, sondern können nach dieser tollen Reise noch ein paar Tage in Zeeland ausspannen und die Seele baumeln lassen. Aber wie ein Keim in der Erde reift der Gedanke, vielleicht wieder zum Wohnmobil zurück zu kehren! Ob es uns gelingt wird die Zukunft zeigen. Unser Reisebericht „Mit dem Wohnmobil nach Südengland“ ist an dieser Stelle übrigens zu Ende erzählt! Euch erwartet jetzt noch unser Fazit mit unserer Route (Karte), mit unseren Tipps und Tricks und unseren Reisekosten, damit ihr eine eigene Reise nach Südengland planen könnt. Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn ihr uns euer Feedback mitteilt! Hat euch unser Reisebericht gefallen? Schreibt es uns! Gern als Kommentar, oder in unserer Social Media wie Facebook oder Twitter.