Prolog:
In unseren Reisezielen 2010 haben wir es ja bereits angekündigt und entsprechend lassen wir nun natürlich auch unseren Worten Taten folgen: Es folgt, mit diesem ersten Wohnmobil- Reisebericht 2010, mehr „Urlaub“ im eigenen Land, in unserem schönen Deutschland.

Aber wir gehen sogar noch einen Schritt weiter und nutzen unser Wohnmobil zum ersten Mal nicht nur als Freizeit- und Urlaubsfahrzeug, sondern auch mal ganz pragmatisch als „schnöde“ Übernachtungsgelegenheit als Ersatz zur nächtlichen Heimfahrt oder zum teuren Hotelzimmer vor Ort. Ganz ohne Camping, ohne Markise, ohne Grill und ohne faul in der Sonne zu liegen. Eh viel zu kalt im März…
Und sogar als einfaches „Zimmer ohne Frühstück“ hat unser Wohnmobil nämlich tatsächlich die Nase vorn, wir haben es bislang nur noch nicht richtig ausgenutzt!
Schaut man sich unsere bisherigen Reiseberichte einmal an, fällt recht schnell auf, dass wir für gewöhnlich fast immer Campingplätze angesteuert haben.
Dies ist nicht weiter verwunderlich, wir sitzen nun einmal gerne vor dem Wohnmobil mit Grill, Hängematte und Co und entfalten, wie man in der Szene so schön sagt, „campingähnliches Verhalten“ 😉
Dies geht nun einmal vornehmlich nur auf einem Campingplatz.
Auf einem Stellplatz oder gar auf einem einfachen Parkplatz am Straßenrand ist dies für gewöhnlich überall in Europa verboten, zumal mir die Vorstellung eines „Urlaubs auf dem Randstreifen“ ehrlich gesagt weniger gut gefällt. Wir haben halt beide gern auch ein Stückchen „Garten“ vor der mobilen Hütte.
Geht man nun sehr streng mit sich selbst ins Gericht, muss man sich eingestehen, dass wir bei dem mehrheitlichen Campingplatzübernachtungen die Vorteile unseres Wohnmobils nun einmal nicht immer vollumfänglich ausspielen und wir uns ja auch anstelle eines Wohnmobils einen deutlich kostengünstigeren Wohnwagen anschaffen könnten.
Also haben wir uns überlegt, dass wir die uns gegebenen Vorteile unseres Wohnmobils einfach besser ausnutzen müssen, dann haben wir auch wieder mehr Spaß an unseren Touren mit dem Wohnmobil, welcher zugegeben in letzter Zeit ein wenig gelitten hat.

Die Gelegenheit hierfür ist günstig, denn Anja hatte gerade erst vor ein paar Tagen Geburtstag und sie hat von mir ihren Wunsch nach ein paar Karten für das Musical „ WICKED – Die Hexen von Oz“ in Oberhausen geschenkt bekommen.
Natürlich in der besten Kategorie 1, sogar erste Reihe ganz vorne an einem Freitagabend, man gönnt sich ja sonst nichts! 😉
Nun liegt Oberhausen zum Glück nicht gerade sonderlich weit von Kerpen oder Köln entfernt, sodass man in der Nacht nach der Vorstellung (die sind alle so meist gegen 22-23 Uhr zu Ende) nicht noch nach Hause fahren könnte.
Aber nicht dieses Mal!
Denn gleich um die Ecke des Metronom- Theaters, des Gasometers und des Centro- Einkaufsparadieses in Oberhausen liegt der Wohnmobilstellplatz „Am Kaisergarten“, den wir mithilfe der kostenlosen Stellplatzdatenbank des Wohnmobilforums für eine Nacht ausgesucht haben.

Wir haben vor dort schön gemütlich am späten Nachmittag nach der Arbeit anzureisen, das Wohnmobil zu parken, dann gemütlich zum Metronom- Theater rüber spazieren und die Vorstellung schauen.
Nach der Vorstellung würden wir dann entweder noch über die Flaniermeile am Centro spazieren, vielleicht was essen, oder gleich zum Wohnmobil laufen und dort ins Bett fallen.
Am nächsten Tag könnten wir dann vielleicht schick im Centro frühstücken, ein wenig bummeln und einkaufen und vielleicht das neu eröffnete Schwimmbad „Aquapark Oberhausen“ besuchen.
Hierbei handelt es sich nämlich um ein Themenschwimmbad, welches ein Stück weit den alten Kohlegruben, Stollen und dem Bergbau nachempfunden ist.
Klingt spannend und ist somit ein schönes Ziel.
Nach dem Schwimmbadbesuch würden wir dann wieder nach Hause fahren und wären am Samstag gegen Abend wieder daheim.
Ein ideales Wochenende für ein Wohnmobil als Ersatz für ein Hotelzimmer also.
Soweit die Theorie…

Vorwoche und Vorabend:
Die Praxis sah dann aber natürlich wieder einmal anders aus!
Zwar war unser Wohnmobil nach einer erforderlichen Getrieberevision wieder einsatzbereit, aber so ganz waren wir trotzdem noch nicht reiseklar.
Schon die letzten 3 Jahre hat es mich immer wieder gestört, dass wir unseren Wassertank 1 nur mit beigegeben Reinigungsmitteln säubern konnten, zumal wir auch schon des Öfteren Probleme mit einer leichten Verstopfung im Tank zu vermelden hatten.
Erstmals gleich am Edersee 2007, später auch immer mal wieder unterwegs und zuletzt recht heftig im Frühjahr 2009 während unserer Cuxland- Tour, sodass ich mich sogar unter das Wohnmobil legen musste, um die Verstopfung zu beseitigen.
Und da ich gerne möchte, dass alles an unserem Wohnmobil funktioniert, muss eine gründliche Reinigung des Tanks her!
Aber für eine gute mechanische Reinigung mit einem Lappen fehlte unserem Tank bislang immer der Servicezugang.
Moderne Wohnmobile haben meist eine Serviceklappe oder Luke, wo man von oben in den Tank hinein greifen kann. Unser Tank ist allerdings unterflur verbaut und eine Serviceklappe habe ich bei diesem noch nicht gefunden.
Aber eine Platte ist unter unserem Tank angebaut, die mit dem Tank verschraubt ist.
„Und wenn ich diese Schrauben löse“ habe ich mir gedacht, „komme ich bestimmt auch an das Innere des Tanks!“

Gesagt getan habe ich ein paar Tage vor unserer ersten Ausfahrt unter dem Wohnmobil gelegen und versucht, den Tank auf zu bekommen.
Dummerweise habe ich hierbei erkennen müssen, dass die Schrauben über die Jahre wohl korrodiert waren und sich nicht mehr lösen ließen.
Wieder einmal griff aber auch hier das Motto „Erstens hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech hinzu“, denn einige der Schrauben waren bereits gelöst und zum Teil halb heraus gedreht. Sie ließen sich nun aber wieder hinein, noch weiter heraus drehen. Oh-weia! 🙁
Um den unwichtigen Teil mal schnell zu überspringen und um die Kernaussage zu treffen: Der Tank war nun undicht und hielt das Frischwasser leider nicht mehr.
Shit! Das geht mal gar nicht!

         
     Blick unter unser Wohnmobil auf den Wassertank            Hier mal die verschraubte Platte in Nahaufnahme

Hier musste also schwereres Werkzeug ran und die alten Schrauben mussten abgeflext oder aufgebohrt werden, soviel war mal klar.
Leider war damit auch klar, dass man eine solche Sache nicht mehr bei sich zuhause vor der Haustür durchführen kann. Da muss schon etwas besseres wie eine Grube oder so her.
Zum Glück hatte ein Bekannter, der über das notwendige Werkzeug UND die Reparaturmöglichkeit verfügt, auch kurzfristig Zeit für mich, um das Problem zu lösen.
Die ganze Sache hatte nur einen Haken: Er konnte nur an diesem Freitag zum Nachmittag, oder erst wieder nach Ostern!
Und ausgerechnet für diesen Freitag hatten wir ja unsere Musical- Karten!

Wir überlegten hin und her, was wir in dieser verzwickten Situation machen könnten.
Es wäre ja immerhin möglich, auf den Wasserkreislauf 1 zu verzichten. Aus dem Frischwassertank wird zwar der Boiler für Warmwasser und der Wasserhahn im Badezimmer versorgt, nicht aber die Küche!
Diese erhält ihr Wasser aus Kanistern und ist sowohl von der Pumpe wie von der Leitung unseres „großen Tanks“ vollständig unabhängig.
Wasser hätten wir also trotzdem.
Andererseits: Wenn wir zu Ostern auf große Fahrt gehen sollten, dann möchte ich natürlich alle Einrichtungen unseres Wohnmobils auch nutzen.
Wie schon gesagt: Ich möchte einfach, dass es funktioniert! Wasser im Bad ist mein „Luxus“, auf den ich nun einmal nicht verzichten möchte. Also wird das gemacht! Basta!

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