Es geht „heimwärts“, Campingferien in Dänemark auf der Insel Fanö

Schon mit einer verdammt guten Laune wachen wir auf!
Denn heute geht es an den zweiten Teil unserer Urlaubsreise und obwohl wir ja nun streng genommen Urlaub nach dem Urlaub machen haben wir fast das Gefühl, als würden wir heute „nach Hause“ kommen, oder zumindest an einen Ort, der uns absolut vertraut ist.
Es wird nach Fanö gehen.
Eben jene schnuckelige dänische Nordseeinsel, die wir im Sommer 2007 das erste Mal angesteuert haben und dort einen wunderschönen Urlaub im ersten eigenen Wohnmobil verbracht haben.
Das Terrain ist vertraut, das Wetter passt und die Insel ist schön und ideal, um sie mit dem Fahrrad wieder neu zu entdecken.
Es wird also weder langweilig werden, noch haben wir auf Fanö ein Pflichtprogramm, was wir unbedingt absolvieren müssen (wir kennen ja schon fast alle Sehenswürdigkeiten), daher sind eben entspannte wie ereignisreiche Ferien möglich.
Auch freuen wir uns natürlich, dass wir nun im deutlich günstigeren Dänemark unterwegs sind! Frischer Salat, Obst, Grillfleisch, das alles können und werden wir hier nun wieder zu günstigeren Preisen kaufen.
Aber auch die von uns in Norwegen favorisierte und mangels Ofen nur schlecht als recht realisierte Tiefkühlpizza wäre nun denkbar, denn wir wissen um die guten Serviceräume inklusive mehreren Backöfen auf unserem Wunsch- Campingpatz, dem Feldberg Family Camping auf Fanö!

         
     Der nächste Morgen auf dänischem Boden                Uns scheint die Sonne, wir sind gut gelaunt. 🙂

         
       Einblicke am CP: Terrassenförmige Parzellen             Seeblick mit Picknick- Bank, auch sehr schön

Ein wenig sind wir dann aber doch über die Vorfreude auf Dänemark selbst überrascht!
Es ist gerade mal ein Jahr her, dass wir uns mehr oder weniger fluchtartig (nach Erreichen des nördlichen Punktes von Dänemark bei Skagen) hier aus dem Staub gemacht und uns an die deutsche Ostseeküste abgesetzt haben.
Einerseits lag dies natürlich am seinerzeit fast durchweg schmuddeligen Wetter, aber wir haben damals zum Beispiel auch kritisiert, dass hier in Dänemark Lebensmittel so teuer sind.
Nun, wie man sieht, ist diese Einstellung deutlich im jeweiligen Kontext zu sehen! 😉

Fährst du nach Dänemark in den Urlaub und hast noch Tage übrig, freust du dich auf ein günstiges Deutschland.
Fährst du aber nach Norwegen und hast noch Tage (oder eben einen gewonnen Campingurlaub frei), freust du dich auf ein günstiges Dänemark und die Möglichkeiten, die dir dieses Land bietet.
Alles nur eine Frage der „Kopfsache“ 😉

Der Tag beginnt bei strahlendem Sonnenschein natürlich mit einer erquickenden Dusche!
Und dies ist mal richtig klasse hier auf dem Campingplatz, wissen wir ja schon von gestern.
Frisch zurück vom Duschen freue ich mich natürlich auf ein leckeres Frühstück, was ich mit Anja zusammen decke.
Doch kaum stehen Nutella und ein paar Scheiben Scheiblettenkäse auf dem Tisch (der letzte Rest aus unseren Vorräten!) fällt mir siedendheiß ein, dass wir ja noch gar keine Brötchen haben!
Also schnell wieder die Gummischuhe an die Füße und mit unserem Reservierungszettel fix runter zur Rezeption, um dort unsere vorbestellten Brötchen abzuholen.
Und neben den 5 Brötchen schnappe ich mir noch eine kleine Tüte selbst zusammen gestellter Süssigkeiten sowie 2 yoggi- Joghurts von Arla, die unser Frühstück abrunden sollen.
Also die Joghurts, nicht die Schnuckeltüte! Die ist nachher für später auf der Fahrt bestimmt. 😉

         
     Karges Reste- Frühstück. Irgendwas fehlt…             Die Brötchen! Schnell eile ich zum kleinen Kiosk…

         
     Brötchen, Leckerlis und 2 Joghurts sind schnell geholt und schon sieht auch der Frühstückstisch wieder gut aus 😉

Wir frühstücken knappe 20 Minuten, dann geht es gegen 10 Uhr zur zweiten Erfrischung des Tages!
Zum Pool!
Eigentlich wollten wir ja früh los, um zeitig auf Fanö anzukommen, aber das wir so gut in der Zeit liegen würden, hab ich nicht erwartet.
Soviel Zeit für eine kleine Runde im Pool darf es daher wirklich sein, nachdem ich diesen gestern nur ganz kurz und Anja gar nicht ausprobiert hat.
Ich weiß zwar gar nicht, warum ich überhaupt duschen gegangen bin, aber was soll´s.
Zusammen spazieren wir rüber zur kleinen Poolanlage mit der herrlichen Aussicht über das dänische Umland und auf den See, wo wir kurz darauf ein paar Bahnen schwimmen.

          
      Wir reservieren uns im „Mallorca- Stil“ eine Liege 😉     Dann geht es ab ins kühle Nass!

         
Anja zieht eine Schwimmbahn nach der anderen…   Mir wäre die Spielinsel lieber gewesen, steht aber an Land 🙁

Eine knappe Stunde bleiben wir im Wasser, bis wir gegen 11 den Pool wieder verlassen.
Herrlich der Pool, aber es muss reichen.
Ein letztes Mal sind wir natürlich versucht, unseren Gratis- Campinggutschein einfach hier einzulösen und die Annehmlichkeiten des wirklich tollen Campingplatzes auszunutzen.
Aber das wäre doch eine reichliche Verschwendung, wo dieser Platz hier mit dem ACSI- Tarif vergleichsweise günstig zu bekommen ist, wo hingegen auf Fanö gar kein Platz am ACSI- Campingcard- Angebot teilnimmt.
Und wenn wir den Gutschein heute und hier in Dänemark bzw. auf Fanö nutzen, kommen wir so schnell nicht mehr auf die Insel.
Also raus aus dem Pool, nochmals duschen gehen und dann „klar Schiff zur Abfahrt!“

Mit Anja an Bord und bis alle Sachen abreiseklar verstaut sind, vergeht noch ein bisschen Zeit.
Erst gegen 10 vor 12, also wieder mal kurz vor „Auscheck- Schluss“ passieren wir die Campingplatz- Schranke, kurz darauf sind wir in die dänische Landschaft entlassen.

         
     Links der See, vor uns die Schranke, wir fahren ab.       Wieder unterwegs in dänischen Landen. 🙂

Ruhig werden wir es angehen, denn laut Navi sind lediglich knappe 140 Kilometer zu fahren, bis wir auf Fanö eintreffen werden.
Genug Zeit, um unterwegs auch mal anzuhalten und sich was anzuschauen, oder auch, um unsere Vorräte aufzufrischen.
Ein bisschen setzen wir den heutigen Fahrtag somit an unsere Dänemark- Rundreise vor einem Jahr fort, denn diese Ecke hier haben wir seinerzeit ja nicht bereist.
Umso mehr freuen wir uns, dass uns nach wie vor die Sonne lacht und wir so nur die besten Eindrücke der Region mitnehmen können.
Und das wird übrigens eine reine Landstaßenroute werden!
Das Navi hat uns zwar zunächst die Strecke zurück zur Autobahn E 45 und dann über Horsens und Vejle bis Kolding und dann über die E 20 vorgeschlagen, diese Route ist aber gut und gerne um 40 Kilometer länger, als wenn wir die Landstraße 30 über Nørre-Snede und Give in Richtung Esbjerg und Fanö nehmen.
Autobahn? Kann doch jeder!

         

Die Fahrt über den ersten Teil der Landstraße verläuft wirklich sehr angenehm.
Klar sind auch ein paar andere Verkehrsteilnehmer unterwegs, aber im Großen und Ganzen haben wir eigentlich die ganze Zeit über freie Fahrt und erfreuen uns an den Ausblicken.
Kein Wunder übrigens, dass uns die Route gut gefällt, denn stellenweise entdecken wir auch die Beschilderung zur Margeriten- Route wieder.
Schon auf unserer Dänemark- Rundfahrt schätzen gelernt, markiert dieses braune viereckige mit der Margerite abgebildete Schild die schönsten, reizvollsten und besten Routen, Touren und Strecken durch Dänemark.

         
     Ein kleines Stück fahren wir auf der Margeritenroute       Die Route führt mal idyllisch durch den Wald…

         
…und mal über freie Felder.                               Blick nach rechts und links? NUR grüne Landschaft. Schön 🙂

Natürlich fahren wir nicht nur überall stur vorbei, wir interessieren uns natürlich auch ernsthaft für die Kultur, die sich hier rechts und links von Jütlands Landstraßen erkunden lässt.
So entdecke ich zum Beispiel eher zufällig direkt an der Landstraße einen alten Eisenbahnwagen, an dem ich ganz spontan anhalten und mein Wissen erweitern will.
Kaum gedreht und auf einem Parkplatz geparkt, entpuppt sich der alte Eisenbahnwagen als Teil der Musemsbahn „Veteranbanen Bryrup – Vrads“, die hier ihren Ausgangspunkt hat.
Angeblich die kürzeste aber auch schönste Bahnstrecke in Dänemark mit lediglich 5 Kilometern Gleislänge.
Die Strecke war, so erzählt es zumindest eine Info- Tafel, mal Teil der Gesamtverbindung Horsens – Bryrup – Silkeborg, die im Jahr 1899 schonmal bis Bryrup eingeweiht wurde. Ab 1929 war dann auch die Verlängerung nach Silkeborg in Betrieb.
Aha.
Ich frage mich zwar, wer ausgerechnet hier nach Bryrup wollte (hier ist ja nix außer ein paar Häuser und viel Feld drumherum!), aber OK, warum nicht…
Wie zur Bestätigung meiner Frage lese ich auf der Infotafel weiter, dass Bryrup im Jahr 1899 nur einen Bauernhof und ein paar Häuser rund um die Kirche zu bieten hatte.
Tja, die Strecke war für die damaligen Bahnmagnaten und Eisenbahntycoone aber mit Sicherheit hoch lukrativ! 😉
Nun, angeblich soll sich hier relativ schnell Tourismus angesiedelt haben, sodass schon 1903 ein Restaurant mit Hotel am Bahnhof angesiedelt werden konnte.
Wer jemals das Spiel „Railroad Tycoon“ von Sid Meier auf den alten PCs, Ataris und Amigas dieser Welt gespielt hat weiß, dass genau so damals erfolgreiche Eisenbahnverkehre angefangen haben.
Erst die Strecke, dann den Bahnhof und dann ein Hotel und ein Postamt, schon war man Eisenbahntycoon! 😉
Heute ist von dieser Strecke und vom Glanz damaliger Eisenbahnpionierzeit nicht mehr viel zu sehen. Mit dem Siegeszug des Autos war die Bahnstrecke mit Sicherheit nicht mehr erfolgreich, sodass die Strecke 1968 stillgelegt wurde und lediglich die 5km Restschiene von Bryrup nach Vrads befahren werden können.

         
     Kleiner Stopp an der Museumsbahn Bryrup-Vrads          der Triebwagen der Veteranbahn

         
     Das sieht nicht gerade nach der 1. Klasse aus 😉      Eine Infotafel informiert über die Bahnhistorie.

Ich schaue mich natürlich noch ein wenig um und mache ein paar Bilder, dann aber geht es gleich zurück zu Anja, die meinen kurzen Bahnausflug nicht begleiten wollte.
„Ich hab schon genug Eisenbahn im Alltag“ meint sie und spielt damit natürlich auf unseren täglichen Weg zur Arbeit an. Und da sie dabei deutlich mehr „Bahn“ wie ich fährt, kann ich das sogar irgendwo verstehen.
Ich schnappe mir schnell noch ein Schnückeli aus meiner Schnuckeltüte vom Campingplatzkiosk, dann geht es weiter auf der Landstraße in Richtung Nörre-Snede.

         
     Wir fahren weiter durch Dänemark                    Idylle pur: Die Kühe grasen oder liegen faul in der Sonne

Den zweiten Stopp legen wir zur Mittagszeit in Nørre-Snede ein.
Wir entdecken nämlich einen ansehnlichen Supermarkt der Kette „Super Brugsen“ direkt an einer Straßenkreuzung. Das passt ja prima!
Schnell parken wir und schnappen uns einen Einkaufswagen, denn auf Einkaufen haben wir richtig Lust!
Ein bisschen im Gedanken versunken nehme ich natürlich auch (weil ich es so gewohnt bin) die Pfandflaschen mit.
Der Automat frisst die erste, dann die zweite und erst, als ich die dritte Flasche in den runden Rachen des Automaten stecke merke ich, dass ich den Automaten ja gerade mit den norwegischen Flaschen füttere!
Ja, genau! Eben jene Flaschen, für die wir gestern noch in Norwegen (genauer in Kristiansand) auf der Suche nach einem Supermarkt durch die halbe Stadt gekurvt und am Ende sogar noch unnötigerweise doppelte Maut bezahlt haben, bevor wir grummelnd unsere norwegischen Flaschen quasi zwangsweise nach Dänemark exportiert haben.

Erstaunlicherweise akzeptiert der dänische Automat die Flaschen sogar, obgleich er mir die ersten beiden Flaschen mit „0 Kronen“ berechnet. Aber die dritte, die nimmt er sogar mit Gegenwert! Juchu! 3 Kronen bekomme ich für die norwegische Colaflasche gut geschrieben, da macht es auch nichts, dass die letzte Flasche wieder ohne Guthaben gefressen wird.
Finde ich übrigens ein tolles System hier in Dänemark!
In Deutschland kommen nicht akzeptierte Flaschen ja meist wieder aus dem Automaten und wenn man es nach geschätzten 22 Versuchen die verbeulte und etikettlose Flasche doch widerwillig aus dem Eingabeschacht nimmt, landet die Flasche meist vor dem Automaten als Müll auf dem Boden.
Hier nimmt er sie immerhin an, auch wenn es keinen finanziellen Gegenwert bringt.
Zufrieden, ja sogar richtig stolz berichte ich Anja von meinem Pfandflaschenglück und zeige ihr den kleinen Pfandzettel wie zum Beweis, die sich verdutzt die Augen reibt.
Es ist schon erstaunlich, wie selbst kleinste Sachen wie diese mich glücklich machen können. 🙂

         
      Einkaufsstopp im Super Brugsen in Nörre-Snede       Hier der Beweis! 3x 0, aber 1x 3 Kronen. Juchu! 😉

         
     Ui, endlich einkaufen! Wir kaufen Obst und Gemüse…      …und natürlich Grillfleisch, Wurst und Co.

         
     Selbst Pizza ist in Dänemark endlich wieder bezahlbar 😉   Kein Wunder, dass wir den Wagen voll machen.

Der Rest der schönen Überlandfahrt verläuft total problemlos.
Wir schnückeln die Schnückeltüte leer, wir schauen rechts und links auf faule Kühe, die auf saftigen grünen Wiesen grasen, wir lassen schnellere Verkehrsteilnehmer überholen und überholen hier und da mal einen Trecker, der über die Straße tuckert.
Das ist wirklich Urlaub, wenn man sich einfach nur an der Fahrt selbst erfreut.
Und es freut mich natürlich auch, dass wir unser Wohnmobil in wenigen Kilometern nach einer aufregenden Tour durch Norwegen für ein paar Tage abstellen und es zur festen Basis ausbauen werden.
Denn dann beginnt der Campingurlaub!

Vor den Campingurlaub hat Dänemark aber noch ein paar Hürden gestellt.
Die erste ist die Landstraße um Esbjerg, die wir gegen 20 nach 2 erreichen.
Zweispurig und fast wie eine Autobahn werden wir hier von den verträumten Überlandstraßen wieder in den Verkehrsalltag geholt, als uns ein LKW donnernd mit über 100 Sachen überholt.
Wow!
Wir reihen uns dann hinter diesen ein und lassen uns bis Esbjerg mitziehen, da wir mit zunehmendem Kurs auf die Küste auch wieder verstärkt mit Gegenwind zu kämpfen haben.
Nicht viel, aber immerhin doch so viel, dass uns gut und gerne 10 km/h auf unsere übliche Reisegeschwindigkeit fehlen.
Das mag ich ja gar nicht an unserem älteren Wohnmobil! Wenigstens von den LKW sollte man sich absetzen können, wenn man denn will.
Aber verglichen mit allen Annehmlichkeiten, die wir seit dem Besitz des Wohnmobils genießen, ist das wirklich ein kleiner Preis.
Ein ganz kurzes Stück geht es noch auf die Autobahn E 20, die wir eigentlich fast sofort wieder verlassen und gegen 20 vor 3 das Ortschild von Esbjerg passieren.

         
     Unterwegs auf der „30“ Richtung Esbjerg               Wir fahren im Windschatten eines LKW.

         
     Ein kurzes Stück geht es über die Autobahn…          und schon erreichen wir die dänische Hafenstadt Esbjerg

Hier in Esbjerg müssen wir dann die „zweite Hürde“ nehmen, die uns noch von unserem einwöchigen Campingurlaub trennt. Die Fähre!
Hab ja noch nicht genug Fährabenteuer in Norwegen gehabt 😉
Den Hafen finden wir natürlich auf Anhieb. Zum einen, weil er gut beschildert ist und zum anderen, weil wir den Weg dahin ja auch noch von unserer ersten Tour im Sommer 2007 her kennen.
Besonders Anja erstaunt mich dabei immer wieder, was sie für ein gutes Gedächtnis hat.
Erklärt sie mir doch noch vor dem Schild, dass ich gleich abbiegen muss, nur weil sie die Szenerie wiedererkannt hat.
Den „Dockvej“ mit dem Fähranleger nach Fanö oder England erreichen wir wenige Minuten später und machen NATÜRLICH auch ein Bild vom Schild!
Tja, wohin darf es denn gehen? Fanö? Oder doch England?
2007 standen wir schon vor dieser Frage, die wir natürlich nicht wirklich entscheiden mussten.
Klar sind wir nach Fanö gefahren, wie auch heute.
Aber es ist einfach nur schön zu wissen, dass wir uns ganz spontan anders entscheiden könnten, wenn wir nur wollten!
Und dieses Gefühl von Freiheit hat uns seinerzeit auf unserer allerersten Tour mit dem Wohnmobil genau dieses einfache Schild im Sommer 2007 vermittelt. Endlich hatten wir ein Wohnmobil und wir genießen es heute noch immer. 🙂

Wir checken ein für Fanö (wieder die Chance auf England verpasst. 😉 ) und zahlen für die paar Meter rüber auf die Insel wieder mal 380 Kronen, was umgerechnet etwa 50 Euro bedeutet.
Bis heute habe ich nicht verstanden, warum so kleine Inselfähren vergleichsweise teuer sind, wo hingegen die größeren Schiffe gemessen an der Leistung viel günstiger zu bekommen sind.
Die Fähre hier pendelt doch locker mehrere Male am Tag! Eine große Seefähre hingegen meist nur ein einziges Mal.
Und trotzdem nehmen sie hier das Geld, als handele es sich um ein großes Kreuzfahrtschiff.
Naja, nicht aufregen, in weniger als 10 Kilometern haben wir Urlaub…

          
     Wir fahren links zum Fährschalter, checken ein             Wir warten nur kurz, können dann auf die Fähre „Menja“

Um die Fährüberfahrt sinnvoll zu nutzen, steige ich nach Erreichen der finalen Parkposition natürlich sofort aus und erklimme das Oberdeck, um ein paar Fotos vom Hafen und von der Schiffsfahrt zu machen.
Anja hingegen bleibt lieber im Wohnmobil zurück, damit wir nicht alles abschließen und verrammeln müssen. „Lohnt sich doch für die 10 Minuten nicht“ meint sie, wo sie ja auch nicht ganz Unrecht hat.

Wir haben übrigens Glück mit der Fähre gehabt und kommen gleich mit der ersten Fuhre rüber auf die Insel.
Aber es war knapp und es musste sogar ein Auto am Kai zurückgelassen werden.
Lediglich ein kleiner Smart durfte sich in allerletzter Minute noch auf das Heck der Menja, unserer heutigen Fähre, drauf quetschen und auch den letzten Meter Ladefläche bis ans Optimum ausnutzen.

         
     Wir stehen knapp aber sicher auf der Fähre nach Fanö  tja, dann eben nicht nach England, die Fähre wäre schöner 😉

         
     Das Schiff wird voll bis zur Halskrause…                    …die beiden sind übrig. Ein kleiner Smart? Der passt noch!

         
     Der Deckoffizier prüft die Lage: Wo parke ich den Smart…  …einfach hinten an der Wand, der fällt nicht runter 😉

Mit fetten 17 km/h „pflügt“ die Menja kurz nach dem Ablegen regelrecht durch die Wellen, sodass die Schwesterfähre Fenja, die uns kurze Zeit später entgegen kommt, durch unsere Wellen regelrecht ins Schaukeln gerät.
OK, das ist natürlich ein bisschen übertrieben, aber mir kann es verständlicherweise nun nicht mehr schnell genug gehen.
😉

         
     Wir legen ab, hoffentlich plumpst der Smart nicht runter Eindrücke aus dem „Welthafen“ Esbjerg: Die Dana Sirena…

         
     …die Tor Fionia von DFDS Tor Line…                     …und die „Nothern Wave“ von der ich nicht weiß, was es ist

         
     Wir reihen uns hinter der „Wave“ ein, durchqueren die See kurz darauf passiert uns die leere „Gegenfähre“ Fenja

Gegen kurz nach 3 steuern wir den Anleger an, die Überfahrt dauert wirklich nur ein paar Minuten.
Schon von weitem ist ein Transparent zu erkennen, was eine „Late Night in Nordby“ für Mittwoch ankündigt. Ja, das klingt doch schonmal nicht schlecht!
Ein bisschen „Action“ schadet nach den einsamen Weiten Norwegens sicherlich nicht, das merken wir uns mal vor.

         
    Wir nähern uns dem Anleger von Nordby                     Ein Banner informiert über die kommende „Late Night“ 🙂

Kurz darauf geht es runter von der Fähre und sogleich fühlen wir uns zuhause!
Da ist z.B. die kleine Hafenstraße, die wir schon entlang geradelt  sind, oder die Touristeninformation, wo wir uns seinerzeit einen Stadtplan und das Informationsheftchen von Fanö geholt haben. Das machen wir auf jeden Fall wieder!
Vertraut sind natürlich auch die ganz einfachen Häuser am Wegesrand, die grasbewachsenen kleinen Dünen, die Straße und natürlich das Meer auf der linken Seite.
Fast sieht es so aus und fühlt sich so an, als seien wir nie wirklich weg gewesen…

         
     Wir verlassen die Fähre, durchqueren den Fährhafen Kaum an Land erkennen wir alles wieder: Hier die Touri- Info

         
     und auch die „Küstenstraße“ ist uns vertraut.      Jaaaaaa! Da wollen wir hin! Feldberg Familie Camping

Kurz darauf biegen wir auch schon ab und stehen nur wenige Minuten später an der Rezeption.
Jetzt wird es dann doch nochmals spannend, ob unser Gutschein auch wirklich anerkannt wird.
Ich hab zwar eine email vom Campingplatz wo das drin steht, aber man weiß ja nie!
Doch alle Sorgen sind unbegründet und wir werden als Gewinner des Preisspiels von visitdenmark.dk schon freudig begrüßt und beglückwünscht.
Nochmals bekommen wir die Bestätigung, dass wir rein gar nichts bezahlen müssen, außer fürs Duschen und eben für Serviceleistungen wie z.B. für die Benutzung der Waschmaschine müssen wir die entsprechenden Wertmarken kaufen.
Aber das machen wir gerne und decken uns auch gleich mit Kleingeld (der Automat frisst 2- Kronen- Münzen) ein, sodass wir für die kommenden Tage gerüstet sind.

     Wohnmobil auf Fanö
     Auf vertrautem Terrain! Wohni in der Einfahrt des Feldberg Familie Campingplatzes auf Fanö 🙂

Den Weg zu unserer alten Reihe Grådyb auf dem rechten Areal in der Nähe des Servicehauses 2 finden wir nach dem Einchecken natürlich auch problemlos.
Fast haben wir mit unserer Nummer 366 sogar die gleiche Parzelle bekommen, die wir vor 3 Jahren hatten, damals standen wir nur 2 Plätze daneben auf 368.
Das passt.
Wir rangieren rückwärts in unsere Parzelle rein, stellen den Motor ab und atmen einen Moment durch.
Wir sind da, wir sind ECHT DA!
Hurra!
Jetzt folgt endlich DAS GANZE PROGRAMM CAMPINGURLAUB!!

         
     Unterwegs auf dem zentralen Versorgungsweg               schnell finden wir unsere alte Reihe „Grådyb“ wieder 🙂

Es wird auch wirklich langsam Zeit, dass all die Dinge aus dem Wohnmobil rausfliegen, die wir seit nunmehr 2 Wochen mit spazieren fahren und mir allmählich anfingen, ganz schwer auf die Nüsse zu gehen!
Jeden Abend z.B. die Hängematte in die Fahrerkabine zu wuchten und am nächsten Morgen wieder in den Wohntrakt ist ganz schön anstrengend! Aber jetzt bleiben wir länger und können uns nun endlich mal so richtig ausbreiten.
Mit schnellem Griff und geübter Hand leeren wir das Wohnmobil und ich bin absolut sicher, dass wir einen neuen Rekord im „Campingplatzeinrichten“ aufstellen!
Flugs die Räder vom Radträger runter, die Hängematte aus dem Wohnmobil raus und aufgebaut. Dann Stühle raus, Tisch raus, aufbauen. Markise raus, Stangen ausfahren, aufstellen.
Und schon nach gut 20 Minuten sieht es schon so aus, als seien wir bereits seit Wochen hier und ganz nah dran am Klischee des Dauercampers 😉

         
     Start zur Campinchallenge! Erstmal alles raus auf dem Womo!   20 Minuten später: Alles steht, der Urlaub kann kommen!

Kaum ist unser Wohnmobil und unsere Parzelle komplett „klar zum campen“, lassen wir es uns auch schon wieder gut gehen.
Und das geht am besten mit einem Eis von der Rezeption.
Herrlich so unter der dänischen Sonne!
Es scheint fast so, als hätten von unserem ersten Fanö- Urlaub 2007 „nur kurz Pause“ gemacht und seien nun wieder da.
Gemeinsam spazieren wir nun eine Runde über den Campingplatz um mal zu schauen, was sich während unserer kurzen Abwesenheit so alles verändert hat.
Auch ist dies übrigens eine gute Gelegenheit, mal ein paar Bilder und Eindrücke vom Feldberg Family Camping Campingplatz auf Fanö eventuell interessierten zu zeigen.
Wir laden euch daher ein, einen kleinen „virtuellen Rundgang“ mit uns über unseren Lieblingscampingplatz zu spazieren.
Wir beginnen mit einem Überblick über die Parzellen, schwenken dann mal ins Servicehaus 2 mit seinen sauberen und hervorragenden Einrichtungen und zeigen natürlich die fast schon luxuriös eingerichtete Gemeinschaftsküche gleich zwischen Spielplatz und gegenüber vom Servicehaus 2.
Dann gibt es noch ein Bild von den hier ebenfalls zu mietenden Bungalows, wenn jemand mal ohne Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil hier Urlaub machen will.
Und um den Rundgang auch „rund“ zu machen, schließen wir mit einem Ausblick auf das kleine Ziegengehege.

         
     Start des virtuellen Rundgangs: Wir beginnen bei uns.. …und schwenken erstmal zum Nachbarn. Geräumige Parzellen!

         
     Wir spazieren rüber zum Servicehaus „B“, links das rote   Hier das Servicehaus. Damen-/Herren- und Familiendusche

         
     Blick in die Waschräume: Modern und sehr sauber!     Dem Servicehaus 2 gleich gegenüber: Die Familienküche!

         
      Spielplatz mit Schaukel, Rutsche, Schach und Sandkasten  Picknickbänke vor der Küche am Spielplatz für schönes Wetter

         
     In der Küche: Spülstellen, Kochfelder, Ofen, Mikrowelle…  …und genügend Platz für Schlechtwetteresser 😉

         
     Auch ohne Zelt attraktiv: Mietbungalows auf dem CP  Ach, schau an! Das Ziegengehege gibt es also auch noch 🙂

Gegen 6 bekommen wir Hunger.
Hat eben nicht so lange vorgehalten das Eis. 😉
Und wie könnte der Beginn eines einwöchigen Campingurlaubs schöner eingeleitet werden, als mit Grillen!
Sind wir irgendwie auf unserer ganzen Norwegen- Tour (mit Ausnahme des RIESEN- Steaks bei Bergen) nie so recht zu gekommen, weil uns ja aufgrund der häufigen Stellungswechsels die Zeit ein bisschen gefehlt hat. Davon abgesehen war Fleisch in Norwegen ja auch nicht gerade günstig.
Heute aber haben wir in Nörre-Snede gleich mal ein paar Pakete gekauft, zumal diese auch noch gerade im Angebot waren.
Und so brutzeln nun leckere Putensteaks und Hähnchenbrust einträchtig neben Schweinebauch auf dem Grill. Ein leckerer Duft zieht dabei vom Grill über unsere recht verlassene Campingwiese und es dauert nicht lang, bis uns das Wasser im Munde zusammen läuft.
Anja zaubert schnell einen Salat dazu, den wir ebenfalls heute im Supermarkt gekauft haben, dazu gibt es ein wenig Brot und natürlich Steaksauce.
Mjam!

         
     Wir haben Hunger, bauen schnell den Grill auf 🙂     Auf dem Grill: Putensteak, Hühnchenbrust und Bauch

         
     Schnell den Tisch mit Ketchup, Cola, Salat und Brot gedeckt und fertig ist ein leckeres Abendessen! Mjam! 🙂

Satt und kugelrund kümmern wir uns gegen halb 8 um die Restverwertung.
Ein Steak ist übrig geblieben, das schmeckt auch morgen noch kalt.
Dann gehe ich den Grill spülen, während Anja die Sachen am Platz wegräumt.
Gemeinsam gehen wir danach zu den Duschen, um auch wirklich den letzten Rest „Globetrotter- Staub“ der letzten Tage und Wochen aus Haut und Haaren zu waschen 😉
Zu den Duschen müssen wir übrigens unbedingt noch erwähnen, dass wir für kostenpflichtige Duschen noch nirgendwo ein faireres System gesehen haben, wie hier!
Bei jeder „normalen“ Dusche wirfst du Geld oder deine Wertmünze ein, dann hast du meist so 3-5 Minuten Wasser und kannst dann duschen.
Die ersten Sekunden gehen natürlich für die Regulierung der Temperatur drauf, dann duscht man sich doch meist einmal ab, schäumt sich dann ein und duscht final alles runter.
Da man aber nie so genau weiß, wie viel Duschzeit einem noch verbleibt, geht das meist im Schnellverfahren.
Nur selten hat man mal einen runterblinkenden Timer, allenfalls blinkt gelegentlich die Lampe ein paar Sekunden auf, bevor das Warmwasser verebbt.
Dann aber bist du entweder gerade erst beim einschäumen, oder du bist mit Duschen fertig, während das Warmwasser einfach weiter läuft.
Beides ist blöd, denn:
1.) entweder du musst eine Münze nachwerfen, um dich fertig zu duschen, oder
2.) Du stehst unschlüssig vor dem noch laufenden Warmwasser und weißt nicht, ob noch genügend Zeit für einen neuerlichen Einschäum- und Abduschvorgang bleibt. Mit Pech geht dir das Warmwasser dann genau beim Einschäumen aus und dann? Naja, siehe 1.)  😉

Hier aber ist das besser gelöst!
Die Dusche hat hier nämlich eine Start/Stopp- Automatik!
Zunächst wirfst du die Münze ein, dann duscht du dich einmal ab. Dann aber drückst du auf „Stopp“ und das Wasser endet. Nun kannst du dich in aller Ruhe einschäumen und (sofern erforderlich) immer mal wieder mit Warmwasser per „Start/Stopp“ nachspülen oder zum Beispiel die Haare einschäumen.
Bist du mit einschäumen und einwirken hochwertiger Duschprodukte wie Yoyoba- Ayurveda- Olivenöl- Schlammpackungen fertig, drückst du wieder auf Start und spülst dich final ab.
Schon im Sommer 2007 ist uns dies positiv aufgefallen, mangels Vergleich haben wir diesen Vorteil aber zum damaligen Zeitpunkt noch nicht erkannt.
Nun aber wissen wir, dass wenn Duschen etwas kosten, dies die beste und sparsamste Variante ist.
Ich wie Anja kommen jedes Mal mit lediglich einer Münze hin, ohne uns während des Abduschens in irgendeiner Form Gedanken über die Restlaufzeit machen zu müssen.

Nach dem Duschen spazieren wir ein weiteres Mal über den Campingplatz und setzen unseren „virtuellen Rundgang“ fort.
Dieses Mal spazieren wir am Servicehaus A/1 und am kleinen Fitnesspark vorbei, wo einige wetterfeste Sportgeräte aufgestellt sind.
Wer will, bekommt hier also sogar ein kostenloses Freiluft- Fitness- Studio.
Auch wir trainieren natürlich!
Aber weniger mit den Sportgeräten, sondern eher für die Eisschleck- Weltmeisterschaft. 😉
Erneut führt uns der Weg nämlich auch an der Campingplatzrezeption vorbei, wo wir uns ein weiteres leckeres Eis zum Sonnenuntergang auf Fanö schmecken lassen.

         
     Virtueller Rundgang, Teil 2: Wir gehen nochmal los…    Blick ins Servicehaus A: Auch hier alles sauber und schön

         
     Auch im Servicehaus A findet sich eine Großküche…     …und einige Waschmaschinen für die Campingwäsche

         
     Rundgang über die hinteren Reihen Nordby, Nyby Hafen und Halen: Hier ist schon mehr los, aber auch noch einiges frei

         
     Ein kleiner wetterfester Fitnesspark an der Rezeption: Wer mag, kann sich hier kostenlos sportlich betätigen

Zurück am Wohnmobil genießen wir die Ruhe!
War klug von uns, wieder im hinteren Teil des Campingplatzes einzuchecken, also nahe am Servicehaus B.
Wer es hingegen lieber etwas lebhafter mag, steht im vorderen Bereich deutlich besser.

Viel machen wir an diesem Abend nicht mehr und schauen eher gemächlich dem Sonnenuntergang und dem Übergang des Himmels vom hellblau ins zart rosé zu.
Kein Wunder, wir sind ja auch kaputt genug und brauchen keine „Action“ mehr.
Aber wir haben immerhin alles geschafft und sind komplett fix und fertig eingerichtet.
Der Urlaub kann also ab Morgen beginnen! 😉

     Wohnmobil auf Campingplatz im Abendrot
     Der Abend senkt sich rosarot über den Platz, wir sind müde, gehen jetzt schlafen…

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