Auf dieser und auf der nächsten Seite haben wir einige zusammenfassende Tipps und Hinweise zusammengestellt, die unseren Leserinnen und Lesern vielleicht zum Planen der eigenen Reise nach Schottland behilflich sein könnten.
Reiseführer:
Der Reiseführer aus der Womo- Reihe (Band 33 Schottland mit dem Wohnmobil) ist wirklich einen Kauf wert!!
Es gibt viele Tipps und Tricks, was man sich ansehen kann und was man getrost auslassen darf.
Und natürlich was ganz besonders wichtig ist: Was denn überhaupt für den Wohnmobilisten geeignet? Wo kann er ranfahren? Wo kann er vielleicht gut stehen und auch kostenlos übernachten.
Diese Info gibt nämlich sonst kein anderer bzw. „normaler“ Reiseführer!
Wir waren mit der 2007er Ausgabe unterwegs und haben uns mit diesem Reiseführer von Annegret und Uwe Rohland vollumfänglich versorgt gefühlt!
Und selbst nach der Reise haben wir feststellen dürfen, dass die Autoren sehr nett sind! Denn wir haben den Verlag dafürber informiert, dass wir einen Hinweis zur Rosslyn Chapel ein wenig vermisst haben. Schließlich gibt es kaum eine andere Kirche in Schottland bzw. in Nordengland, die seit der Gralslegende oder den Büchern von Dan Brown sich einer solchen Beliebtheit und einem anhaltenden Besucherstrom erfreut.
Und tatsächlich haben die Autoren daraufhin unsere Anmerkung in die aktualisierte Ausgabe aufgenommen!
Somit können wir mit bestem Gewissen diesen Reiseführer (aktuell in der neu überarbeiteten 2013er Version) empfehlen:
Übernachten und Fahren in Schottland mit dem Wohnmobil / Wohnwagen:
Campingplätze, die wir ja nun bis auf eine Ausnahme komplett angefahren haben, liegen m.E. deutlich unter dem europäischem Festland-Standart und kostet dennoch ne Menge Kohle.
Ich habe jedoch den Eindruck, dass das völlig normal ist und sich keiner darüber wundert.
Ist wie mit den Hotels. Auch in London habe ich bisher die schlechtesten Erfahrungen in Europa gemacht (und wir waren schon in fast allen europäischen Metropolen).
Wenn also schon die Hotels unter unserem Standart liegen, warum sollte es dann auf den Campingplätzen anders sein?
Für England empfehle ich die Besorgung eines Campingführers, wo die Kontaktdaten und die ungefähren Preise drin stehen.
Wir verwenden die gedruckte Ausgabe des ACSI- Campingführers, wir waren damit zufrieden.
Beim Anfahren eines Platzes ohne vorher angerufen zu haben (und sich den Preis bestätigen lassen), konnten wir so manche Überraschung erleben.
Insbesondere bei meinem persönlichen weit abgeschlagenen Schlusslicht in Fortrose, wo wir eigentlich nur auf einer Wiese an der Straße standen und das Servicehaus nahezu unbenutzbar war. Und dafür 16,- Pfund!!
Da auch einige Campingplätze die Einteilung des Scottish- Tourist- Board als Aushängeschild benutzen, gehe ich davon aus, dass auch hier eine gewisse Qualität nach Anzahl der Sterne unterstellt werden kann. Je mehr Sterne, desto besser.
Einen Campingplatz haben wir sogar mal mit dem Schild gesehen (4 Sterne), der war allerdings für uns mit jenseits der 20 Pfund deutlich unbezahlbar.
Wer vielleicht öfter mal nach England / Schottland fährt, der sollte sich die Mitgliedschaft im Caravan Camping Club überlegen.
Die Plätze sind über das ganze Land verteilt und scheinen sich noch weiter auszubreiten. 2 von 3 flüchtig gesehen Plätzen waren schön anzusehen, den Platz, den wir dank der „German Automobile Clubcart“ etwas günstiger bekommen haben, war sauber, gut ausgestattet und gemessen an den britischen Vergleichsplätzen durchaus empfehlenswert.
Die Mitgliedschaft ist immer für ein Zeitjahr (kein Kalenderjahr) und wenn wir vorgehabt hätten in 2008 nochmals „die Insel“ zu besuchen, wäre die Mitgliedschaft eine Alternative gewesen. Das Netz ist dicht genug, dass man seine Route auch für eine Rundreise danach planen könnte.
Hier ein weiterführender Link: (es gilt der Haftungsausschluss / Disclaimer für externe Links, den Sie unter Kontakt nachlesen können): Caravan & Camping Club
Unsere persönliche Reihenfolge der Campingplätze in GB / SCO (genauere Beschreibung findet sich im jeweiligen Reisetag):
1. Platz:
Hadrians Wall / (Fallowfield Dene)
saubere Anlage und als einziger beheizte Waschräume, im Herbst unverzichtbar und damit verdient Platz 1 !!
Transitsterne: 8,5 von 10
2. Platz (ganz knapp das Siegerpodest verfehlt): Old Clipstone im Sherwood Forest (Sherwood Forest Holiday Park)
schöne Ferienanlage im Grünen, saubere Waschräume
Transitsterne: 8 von 10
3. Platz: Inverness (Torvean Caravan Park)
tolle Lage in Stadtnähe, sauberer Platz
Transitsterne: 7,5 von 10
4. Platz: Scone Palace (Scone Palace Caravan Park / Race Course)
perfekt am Scone Palace gelegen, sonst recht einsam
Transitsterne: 6,5 von 10
5. Platz: Golf Platz in Jedburgh (Lilliardsedge Park)
saubere Sanitäreinrichtungen, jedoch weit abseits gelegen, für Golfer empfehlenswert
Transitsterne: 6 von 10
6. Platz: Loch Leven / Kinlochleven (Caolasnacon Caraven & Camping Park)
tolle Aussicht, günstig, aber deutlicher Raum für Verbesserungen der Hygiene der Herrenwaschräume
Transitsterne: 5,5 von 10
7. Platz: teilen sich der CP in John O´Groats (Caravan Site) und der Platz hinter Appleby (Low Moor)
John O´Groats (John O´Groats Caraven Site): Typ Touristenfalle, einfachste Verhältnisse
Appleby (Low Moor): Typ Durchgangsplatz auf dem Bauernhof, dafür günstig
Transitsterne beide je: 5 von 10
8. Platz weit abgeschlagen und eigentlich unverdient: Fortrose
kein richtiger Campingplatz, Campingwiese von Straße geteilt, schlimme Zustände im Servicehaus, sehr teuer
Transitsterne: 2 von 10
Fahren in Schottland und England, Linksverkehr / allgemeiner Verkehr:
Links fahren ??? Man gewöhnt sich recht schnell dran. Auch mit dem Wohnmobil. Wenn es alle machen, dann kann man gar nicht anders, als links zu fahren. Vorher üben in Deutschland sollte man dies natürlich nicht 😉 .
Unser Tipp: Einfach nach der Ausfahrt von Fähre, Tunnel und Co. an den nächst besten Einheimischen dran hängen. Nach ein paar Kreiselfahrten hat man es dann selber drauf.
Ach ja, was man auch etwas vorsichtiger angehen sollte sind auf jeden Fall die komplizierten Kreisverkehre. Wir mussten zwar nirgendwo eine „Ehrenrunde“ drehen, aber das Prinzip vom „Rechtsdreher“ zum „Linksdreher“ zu werden ist nicht so einfach, wie man zunächst meint.
Komplizierte Kreisverkehre mit mehreren Kreiseln sind dann eine ganz besondere Herausforderung!
Manchmal half mir hier nur: Augen zu und durch.
Was ich als problematisch empfand war die Tatsache, dass ich als Fahrer auf der falschen Seite die Abstände zum Gegenverkehr deutlich schlechter einschätzen konnte, als auf der Straßenmittenseite sitzend.
Man kann dann in brenzligen Situationen nur ganz links an den Rand fahren und hoffen, dass es schon irgendwie passen wird. Besonders auf engen Straßen hatten wir das ein oder andere Mal damit doch erhebliche Probleme. Abhilfe schaffte dann nur der „Schreibarometer“ von Anja, der die Abstände zum Gegenverkehr durch die einzelnen höher werdenden Oktaven wenigstens akustisch angezeigt hat…
Zum Glück habe auf der ganzen Route davon nur 1 oder 2 mal Gebrauch machen müssen…
Und man sollte sich stets wieder neu nach einer längeren Fahrtpause der Tatsache bewusst werden, dass man auf der linken Fahrspur fährt.
Wie gesagt, fahren dort auch andere, ist es kein Problem.
Wir hatten aber bei einigen Situationen, wo ich nach längerer Verweildauer (z.B. auf einem Aussichtspunkt oder so) und dem anschließenden Losfahren beinahe instinktiv auf die rechte Spur rüber wollte.
Dies aber nur dann, wenn man ganz allein auf der Straße unterwegs ist. Man muss sich halt jedes Mal neu dem Links fahren bewusst werden und schon kann man gegen seinen Instinkt lenken.
Fahrspurwechsel (z.B. auf der Autobahn) ist auch ein kleines Problem. Man kann vom normalen europäischen Fahrersitz unseres Wohnmobils den toten Winkel auf der rechten Seite nicht so gut einsehen. Und der ist groß beim Wohnmobil!
Abhilfe schaffte in dem Fall nur der Beifahrer (oder die Beifahrerin).
Das ist aber auch ein individuelles Problem, weil unser Duc eigentlich auch viel zu kleine Spiegel hat. Ich wollte mir vor der Abreise noch einen Spiegel für den toten Winkel auf der Beifahrerseite besorgen, habe es aber zeitig nicht geschafft, weil es mir auch nicht soooo elementar erschien. In England habe ich es dann bereut. Wenn man Zusatzspiegel für die Beifahrerseite anbringen kann, dann sollte man dies tun.
Allgemein habe ich den Eindruck gehabt, dass die Engländer sehr rücksichtsvoll und defensiv fahren. Oft wurde uns die Vorfahrt gewährt und wir durften mit dem Dickschiff fahren, obwohl wir streng genommen hätten warten müssen.
Artig bedanken versteht sich dann natürlich von selbst.
Je weiter man nach Norden kommt (und die Straßen immer enger werden), desto freundlicher wurden die Leute im Straßenverkehr (mein Eindruck).
Eine Ausnahme hierzu sind die LKW´s auf den großen Süd-Nord- Verbindungsautobahnen zwischen London und Edinburgh / Glasgow.
Es geht rau und ruppig zu, Abstand, Tempolimit und Rücksicht sind ein Fremdwort.
Wir wurden oft überholt und geschnitten.
Am besten sucht man sich einen LKW, der in etwa die eigene Geschwindigkeit fährt.
Auf diesen fährt man dann dicht auf (nicht zu dicht, aber dicht genug, dass sich keiner „reinquetschen“ kann) und lässt sich dann „mitziehen“.
So kann man auch ein wenig den Verbrauch durch das allseits beliebte Windschattenfahren nach unten bekommen.
Die Fahrspuren und Straßenverhältnisse waren mit unseren vergleichbar.
Einzig auf der Autobahn hatte ich subjektiv den Eindruck, diese wären etwas schmaler, als bei uns.
Auch Standstreifen haben nicht immer die volle Breite einer vollwertigen Fahrspur, praktikabler sind da schon Nothaltebuchten.
Die Landstraßen sind gut ausgebaut, ohne größere Schlaglöcher und bestens befahrbar.
Beschilderungen auf Engstellen oder Einschränkungen (wie bei uns z.B. die Höhe) kamen rechtzeitig und waren gut verständlich.
Fahren auf einspurigen Abschnitten (hatten wir zum Glück nicht sehr oft), den sogenannten Single Track- Roads waren kein Problem. 1. war wenig Verkehr, 2. waren ausreichend oft Ausweichstellen verfügbar.
Und in Kombination mit den bereits erwähnten defensiv und vorausschauend fahrenden Briten ist das Befahren einer Single-Track-Road kein Problem.
Was sich auf jeden Fall lohnt: Der Kauf eines Road Atlas!
Auch im Zeitalter der Navigationsgeräte und Navis im Handy sollte ein ordentlicher Straßenatlas nicht fehlen!
Besonders gut fanden wir hierbei den sogenannten „Road- Atlas“ im DIN-A-3- Format!
Das Ringbuch gibt’s an jeder größeren Tankstelle und wird von verschiedenen Anbietern angeboten.
Besonders empfehlenswert war hierbei der etwas teurere RoadAtlas (Road-Map) des AA (Automobile Association), dem britischen Automobilclub.
Für uns hat aber mit einer Ausnahme aber auch der einfache von Philips gereicht. Der kostete statt 7,99 nämlich nur 3,99 Pfund im Angebot (war zum Zeitpunkt unserer Reise die aktuelle Ausgabe 2008)!
Wer also Geduld hat, schaut an einer der größeren Tankstellen oder in einem Buchshop, wenn er auf der Insel angekommen ist.
Wer sich lieber im Vorfeld schon mit den richtigen Unterlagen eindecken möchte, dem empfehlen wir natürlich den Kauf des AA- Road- Atlas, der sogar in Deutschland kostenfrei von Amazon nach Hause geschickt wird. Ihr findet sowohl den sehr guten AA Roadatlas, aber auch weitere durchaus brauchbare Angebote dritter Anbieter hier:
Zum ersten Mal nicht so gut zurecht gefunden haben wir uns übrigens mit dem Tour-Set vom ADAC (für uns eine Überraschung!)!
Die dort eingezeichneten Wege und Straßen waren einfach zu allgemein und nicht detailreich genug.
Für die grobe Orientierung reicht es sicherlich, fürs Navigieren unterwegs war jedoch der Road-Atlas unverzichtbar, sodass wir nochmals empfehlen, ein gutes Kartenwerk (auch, wenn man ein Navi dabei hat!) für eine Rundreise auf die Insel zu besorgen.
Tunnel / Fähre:
Die Anreise mit dem Euroshuttle war problemlos. Die Fahrt dauert nur etwas mehr wie 30 Minuten. Einchecken und Auschecken ging ebenfalls flott und ohne Probleme.
Für uns persönlich wäre es besser gewesen die spätere unsere eigentlich geplante Abfahrt zu nehmen, so hätten wir wenigstens etwas länger schlafen können.
Geblendet durch die nahe Abfahrtszeit haben wir statt unseres 4 Uhr- Taxis den halb 2- Zug genommen. So kam unser Schlafrhythmus ganz durcheinander.
Was die Fähre zurück angeht haben wir mit Ausnahme der Tatsache, dass durch den künstlichen Versorgungsengpass astronomische Preise für Speis und Trank verlangt werden, ebenfalls nur gut Erfahrungen gemacht.
Gut, man hat kein Doppelbett, aber für eine Nacht kann man dies verschmerzen. Viel schöner fand ich, dass die Kabinen mit eigener Dusche und WC ausgestattet sind und diese darüber hinaus noch in einem hervorragendem Zustand waren.
Diesel, Benzin und Tanken:
Wer den Bericht gelesen hat, der weiß, dass wir überall bequem tanken konnten, wenn unser Tank leer wurde.
Auch im hohen Norden. Es gibt sicherlich im ganz nördlichen Norden auch mal längere Strecken, wo es keine Tankstelle gibt, aber jede etwas größere Siedlung hatte ausreichend Tankstellen im Angebot.
Dies allerdings teilweise zu einem stattlichen Preis…
Die allgemein bekannten Tipps nur an Supermarkttankstellen zu tanken können wir nur deutlich unterstreichen.
Unterschiede von bis zu 8p pro Liter Diesel waren möglich.
Kamen wir unterwegs an einem Supermarkt vorbei, dann haben wir angehalten und getankt. Egal, wie voll der Tank noch war.
Besonders an großen Supermärkten (Asda, Tesco) ist oft eine angeschlossene Tankstelle vorhanden, die den Diesel mehrere pence günstiger, als die Markentankstelle im gleichen Ort anbietet.
Während unseres Besuches hatte Tesco darüber hinaus sogar ein Angebot, dass bei einer Einkaussumme von xx Pfund, nochmals ein Rabatt auf den Liter Sprit (Diesel oder Benzin) gewährt wurde.
Mangels Masse haben wir hiervon leider nicht profitieren können.
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Mücken / Midges:
Gesehen: Etwa 18, meistens in Waschräumen an Neonlichtern, einige auch an den Scheinwerfern und der Scheibe vom Wohni, letztere allerdings im toten und zermatschen Zustand… Die Biester waren entweder total klein oder riesig und überdurchschnittlich unseren kleinen „gemeinen Stechmücken“ in jeder Hinsicht überlegen.
Einmal habe ich eine im Wohnmobil gesehen, diese erhielt von mir einen schnellen und gnadenvollen Tot.
Ansonsten keine ungewollten Kontakte zum Feind, Mückenstiche: 0
Unglaublich, entweder schmecke ich den britischen Mücken nicht, die Nächte waren zu kalt, oder die Biester haben tatsächlich den Weg ins Womo nicht gefunden.
Vielleicht auch eine Kombination aus allen drei Möglichkeiten zusammen?
Ich bin froh und kann auch aus diesem Grund Schottland im Spätsommer, oder auch im Frühherbst, ganz wie sie wollen, nur empfehlen.
Im Sommer allerdings soll (so habe ich es selber gelesen), es mitunter zu plageähnlichen Zuständen kommen.
Zum Glück gibt es hierfür eine ganz brauchbare Webseite, wo man sich so eine Art „Mückenbelastungsvorhersage“ anschauen kann:
Schottland im Herbst / Wetter:
Was war das traumhaft!! Mit Ausnahme des Anreisetages hatten wir fast nur schönes Wetter, geregnet hat es eigentlich gar nicht in Schottland. Hin und wieder verloren im Vorbeiflug ein paar Wolken ein paar Wasserfitzel, aber wirklich geregnet? Nein, das hat es nicht.
Wie schon geschrieben halte ich es mittlerweile für ein Gerücht, dass es in Schottland überhaupt regnet.
Anderer Leute Reiseberichte sprechen immer von Dauerregen und Frust, aber vielleicht schreiben die das nur, weil sie das regenfreie und wirklich schöne Schottland für sich haben wollen?
Verschwörung? Lüge? Finden Sie es selbst heraus, fahren Sie hin !!!
Von dem Temperaturen her war es nachts allerdings recht frisch.
Man sollte bei einer Tour im Herbst oder im Frühjahr wirklich auf ausreichenden Gasvorrat achten. Wir haben es probiert und Glück gehabt, die 11kg- Flasche hat gehalten und wir mussten die 5er nicht mal anbrechen. Aber zu was für einem Preis!
Was haben wir abends, morgens oder auch tagsüber manchmal gefroren!
Gerne hätten wir auch mal die Heizung auf kleiner Stufe nachts durchlaufen lassen, aber wir haben es uns irgendwie nicht so recht getraut aus Angst dann vielleicht ohne Gas zum Kochen und für warmes Wasser da zu stehen.
Hinterher, als wir wussten der Vorrat würde reichen, war es uns dann plötzlich egal. So kann man auch sparen.
Allgemein war das Wetter tagsüber wie gesagt sehr gut, jedoch gemessen an unseren Breitengraden hat man besonders die erste Zeit das Gefühl die Temperatur im hohen Norden läge gefühlt so etwa 10°C unter unseren heimischen Temperaturen, hierauf sollte man sich entsprechend einstellen
Schottland ohne Jacke 😉
Erstaunlich, nach einigen Tagen habe ich eine Jacke gar nicht vermisst. Ist schon komisch, dass man sich so sehr daran gewöhnt und zuhause beinahe schon als natürlichen Reflex nach einer Jacke greift, wenn man zur Tür raus geht.
Die ersten Tage habe ich auch beim Verlassen des Womos die Jacke vermisst, danach fast gar nicht mehr. Der Körper stellt sich eben um…
Nur wenn es wirklich kalt wurde und der Wind mir um die Arme pfiff, dann habe ich mir schon mal eine Jacke herbei gewünscht, ganz klar.
Alles in allem war es also weit weniger schlimm, als erwartet. Hätte ich sie wirklich gebraucht, dann hätte ich mir eine gekauft, aber wir hatten ja zum Glück auch Bombenwetter!
Mein (nicht ganz ernst gemeinter) Tipp: Verreisen Sie auch mal ohne Jacke, dann wissen Sie genau, was ich meine. Ist ein völlig neues befreiendes Reisegefühl…
Geld:
Dazu muss ich unbedingt noch ein paar Worte schreiben!
Schlimm genug, dass die Insulaner noch keinen Euro haben, aber was ich dann beim Rücktauschen der Scheine erlebt habe, das ist echt unglaublich.
Wir hatten 30 Pfund aus England wieder mit nach Hause gebracht und wollten diese bei unserer Bank umtauschen. Der 10-Pfund- Schein der „Bank of England“ mit der Queen drauf wurde auch anstandslos umgetauscht, die beiden schottischen Geldscheine jedoch nicht!
Obwohl die schottischen Scheine offizielles Zahlungsmittel sind, hat meine deutsche Genossenschaftsbank die Annahme verweigert.
Auch die Citibank und final die Sparkasse (wo wir überall Konten haben und Kunden sind) wollten die schottischen Scheine nicht ankaufen.
Getauscht hat schlussendlich die Reisebank am Hauptbahnhof in Köln die Scheine, nachdem der Zentralcomputer der Reisebank einen Gegencheck der Scheine gemacht hat, ob die auch „echt“ sind.
Selbstredend, dass wir hierfür einen „nur geringen“ Kursverlust hinnehmen mussten…
Wer also selber nach Schottland oder Irland oder überhaupt auf die Insel fährt, sollte versuchen möglichst alles an nicht „Bank-of-England“- Geld auszugeben oder dort vor Ort umzutauschen.
Die Gelegenheit (z.B. auf der Fähre oder im Hafen von Newcastle war da!) haben wir leider verpasst und zuhause dafür entsprechend bezahlt.
Handy
Nicht gefunden!!
Ich habe alles abgesucht, es bleibt verschollen. Auch wo ich es verloren haben könnte, lässt sich nicht mehr ermitteln.
Wir haben für die Winterabstellung das ganze Wohnmobil ausgeräumt und die Schränke, Ecken und Ritzen komplett ausgeräumt, wenn es doch noch im Womo liegt, dann freut sich eines Tages der Nachbesitzer.
Vielleicht mache ich eine Lotterie daraus? Auf dem nächsten Campingplatz, auf dem wir stehen, darf jeder für 1,- € vielleicht 15 Minuten lang mein Handy im Womo suchen. 😉
Wer es findet, der gewinnt 50,- €. Das mache ich dann so lange, bis ich Geld für ein neues Handy habe…
Oder ich verkaufe das Wohnmobil als Überraschungsei, vielleicht findet der Käufer / die Käuferin ja das Handy 😉
Werden wir wieder nach Schottland fahren?
Das ist wohl die beste Frage, die man an ein Fazit stellen kann.
Denn nur, wenn man bereit ist an einen Ort zurückzukehren, hat man sich dort wirklich wohl gefühlt. Das ist aber auch gleichzeitig ein Dilemma.
Wir haben Schottland nun gesehen und es gibt noch so viele Ecken auf der Welt, die wir noch nicht kennen.
Von der Art der Reise her war das Wohnmobil der beste Kompromiss aus Sicht von Zeit- und Geldinvestition.
Vergleichbares wäre mit dem reinen PKW nicht möglich gewesen, ebenso gilt dies für Billigflieger+Mietwagen.
Da wir aber das Herz von Robert the Bruce verpasst haben (und das Wallace Monument, das habe ich erst zuhause gesehen) und ich Anja noch einen Besuch von Edinburgh oder Glasgow versprochen habe, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir irgendwann nochmal nach Schottland fahren werden. Aber in den nächsten 2-3 Jahren wohl erstmal nicht.