Der Tag beginnt um 9 mit dem Klingeln des Weckers.
Den Wecker hab ich übrigens extra so früh gestellt, damit wir genügend Zeit haben, um den Mietwagen noch in aller Ruhe zurückbringen zu können. Um 12:01 Uhr muss der kleine Fiat Punto nämlich wieder auf dem Flughafenparkplatz von Rimini abgestellt und die Schlüssel in die Keybox eingeworfen sein.
Zwar könnte man jetzt meinen, dass wir bei einem nicht besetzten Mietwagenschalter ja problemlos die Mietzeit sagen wir mal „etwas ausdehnen“ könnten, aber der Parkplatz hat eine elektronische Zugangskontrolle mit Kennzeichencheck, sodass man durchaus im Nachhinein feststellen könnte, wann der Wagen zurückgegeben wurde. Ob die Italiener das machen mag ich mal stark bezweifeln. „Piano!!“ Heute wird der eh nicht mehr vermietet und wenn der morgen früh pünktlich dort steht, dann reicht das wohl sehr höchstwahrscheinlich auch. Aber der kleine Deutsche in mir, beruflich übrigens auch Arzt, mahnt bereits mit erhobenem Zeigefinger und malt mir in meiner Phantasie aus, wie akribisch der Mietwagenchef von Maggiore morgen früh das Video vom heutigen Sonntag anschaut und aufs genaueste prüft, wann ich die mit Videokamera ausgerüstete automatische Schranke passiert habe.
Ja, da passt er auf, der kleine Deutsche in mir, dass wir in der Außenwirkung ja nicht als Mietwagenpreller dastehen!
Und obwohl der kleine Deutsche in mir mahnt, überhören wir das erste Weckerklingeln dann doch und bleiben weiter faul im Bettchen liegen. Dies übrigens gleich mit doppelter Bedeutung!
Wenn wir nämlich heute unsere Zelte hier abbrechen würden, müssten wir schon längst aufgestanden sein, gefrühstückt haben und fast mit dem Packen und Einräumen fertig!
Lange haben wir gestern dann aber noch hin und her überlegt, uns dann aber doch für die volle Packung Rimini und Riccione entschieden und die kompletten 7 Nächte hier an der Adria- Küste vollmachen. Nicht nur die Tatsache, dass es uns trotz des gepflegten Betonklotz- Terroris… *äh* Tourimus hier an der Adria- Küste gefällt, lässt uns zum bleiben überreden, sondern auch der Umstand, dass auf dem Campingplatz Riccione das Angebot 6=7 gilt, also die siebte Nacht gratis ist,m wenn man mit der ACSI- Card 6 Nächte bleibt. Ein Rabatt im Rabatt sozusagen und wir sind so nah dran diesen zu genießen! Ja, da lacht und feixt er, der kleine Deutsche in mir (und bestimmt auch in euch? 😉 Wenn es was zu sparen gibt, dann spart er, der Deutsche. Machen wir´s so! Heute also nur den Mietwagen abgeben und dann mal sehen, was der Tag noch bringt. Piano halt. Und Dolce Vita.
Wir schauen noch Pippi Langstrumpf im Osterfernsehprogramm und gehen abwechselnd duschen.
Nach dem Duschen ziehe ich mich dann kurz an, lade das Fahrrad in den Kofferraum des Mietwagens und bin um viertel nach 11 startklar in Richtung Flughafen.
Wie schon zur Abholung des Mietwagens werde ich auch dieses Mal alleine fahren, Anja bleibt unterdessen beim Wohnmobil zurück und wird zu meiner Rückkehr den verspäteten Frühstückstisch decken.
So, die Rückgabe vom Mietwagen naht. Das Fahrrad in den Kofferraum. Ein bisschen traurig bin ich ja schon. :-/
Auch die letzte Fahrt mit dem Mietwagen für die 6km rüber zum Flughafen verläuft ohne Probleme. Heute ist die Straße und Flaniermeile hier an der italienischen Adria zu meiner Freude recht leer. Muss am Feiertag liegen.
Abfahrt vom Campingplatz, Schranke rauf und rein ins Getümmel. Zum Glück ist die Straße heute leer, ganz ohne Getümmel.
Bei KM- Stand 4633 stellte ich kurz darauf den Wagen wieder auf seinem Parkplatz. Gerade mal 316 Kilometer sind wir in den 4 Tagen gefahren. Nicht wirklich viel. Aber die Sehenswürdigkeiten, allen voran San Marino oder eben Rimini selbst, lagen ja auch nicht wirklich weit von unserem Basiscamp entfernt und selbst mit der Tour nach Süden gestern wäre ja auf etliche Kilometer nicht viel mehr als die Hafenstadt Ancona gekommen. Erst ganz im Süden wäre es vielleicht wieder interessant geworden. Oder Rom. Aber da wir Rom schon kennen und sich auch sonst kein Ziel anbot, sind wir eben nur in der Region umher gefahren. Hat sich der Mietwagen also gelohnt? Naja. Mit Abstrichen würde ich sagen. Klar war es für San Marino praktisch. Aber hätten wir uns nicht klar zu einem Standorturlaub bekannt und bewusst das Wohnmobil zur Immobilie gemacht, wir hätten auch alles und alle Ziele einfach im Rahmen einer Rundreise mit dem Wohnmobil abklappern können. Das ist mal klar.
Ein anderer Faktor kommt ebenfalls hinzu. Rimini hat uns enttäuscht! Das ist glaub ich aus dem entsprechenden Reisetag recht eindrucksvoll hervor gegangen. In unserer Vorstellung sind wir einmal mehr am Abend mit dem Wagen rüber gefahren, um ein bisschen was vom südländischen Abend- und Nachtleben mitzunehmen. Jetzt nicht Disco oder so, aber bummeln an der Promenade, bisschen diffuse Beleuchtung, kleine im Wasser dümpelnde Schiffe. Eben genau das, was wir am Gardasee noch vor wenigen Tagen erlebt haben. Hier aber haben wir nichts davon gefunden.
Es ist einfach zu voll und zu laut, dass man hier entspannt Urlaub machen kann!
Und hätten wir den Mietwagen nicht gehabt, wären wir wohl schon nach 3 oder 4 Tagen weitergezogen.
Naja, zumindest theoretisch, denn jetzt könnten wir ja weiterfahren, machen es aber trotzdem nicht.
Dann eben übermorgen… Dolce Vita eben…
So, Rückgabe. Der kleine Punto kommt wieder auf seinen Platz. Ab sofort geht es wieder mit dem Fahrrad weiter. Naja. :-/
Schnell springe ich noch in das Flughafengebäude und finde wie angekündigt den Schalter von Maggiore verlassen und verriegelt vor. Aber die Keykox ist natürlich offen und so werfe ich den Schlüssel in die Schublade und lasse den Schlitten einfahren. Krachend fällt der Schlüssel im Innern des Holzverbaus in einen Verschlag, vielleicht eine Schublade oder so. Jedenfalls ist er weg und es scheint auch nicht so, als könne man sich den jetzt nochmals angeln und das Auto vielleicht klauen. Da haben sie hier schon dran gedacht.
Maggiore ist übrigens der einzige Schalter, der heute geschlossen hat. Hertz, Sixt, Avis und Europcar haben zu meiner Überraschung geöffnet, aber jetzt brauche ich Hertz ja auch nicht mehr.
Zumindest nicht jetzt. Das mit der Erstattung der Mehrkosten werde ich nach unserer Rückkehr nach Deutschland klären. Übrigens, der Mietwagenparkplatz war heute wieder sehr gut gefüllt und auch bei Hertz stehen wieder genügend Autos, um alle Touristen zu beglücken. Gleich 2 Fiat Panda erkenne ich sogar auf dem Parkplatz und bin fast schon ein wenig traurig, dass wir nicht in den Genuss des kultigen und von Fiat wieder aufgelegten Erfolgsautos gekommen sind.
Andererseits wäre ein Fiat 500 natürlich noch stilvoller gewesen und der kleine Punto war ja auch nicht schlecht. Gefällt mir richtig gut und könnte vielleicht auch mal ein idealer Zweitwagen werden, wenn wir mal ein dickes Auto als Familienkutsche brauchen. Wer weiß das schon?
Aber ab jetzt geht es erstmal ohne Auto weiter. Ist ja auch befreiend irgendwie! Den Wagen MÜSSEN wir ja zurückgeben, sind also an den Standort gebunden. Jetzt aber sind nur noch wir und unser Wohnmobil. Schon morgen kann es weitergehen, das ist doch auch toll!
Der Flughafen von Rimini ist komplett verwaist und leer. Und auch am Mietwagenschalter von Maggiore ist nix los.
Spätestens jedoch, als ich 5 Minuten später wieder auf meinen Fahrrad sitze und jäh feststellen muss, wie hart der Aufschlag in der Realität der beraubten Mobilität ist, wünsche ich mir unseren kleinen Fiat Punto Evo zurück! Puh, ist das in der Mittagshitze anstrengend mit dem Fahrrad!
Aber zum Glück ist es nicht weit und damit ich mich nicht durch inzwischen wieder dichten Verkehr auf der Strandpromenade schlägeln muss, wähle ich gleich die Küstenstraße entlang der Hotelmeile.
Machen ja die ganzen semi- professionellen italienischen Radfahrer mit ihren Giro d’Italia- Fahrrädern auch so.
Und da ich mit dem Fahrrad auch immer so zwischen 24 und 26 km/h schnell bin, kann ich super im Fahrrad- Verkehr mitschwimmen! Ein El-Dorado für all unsere gestrandeten Rennradfahrer in Deutschland, die ja, aus Sorge um ihre schicken Rennradreifen, den für sie exklusiv eingerichteten Fahrradweg neben der Landstraße quasi meiden MÜSSEN, damit das Rädchen nicht kaputt geht. Hier in Italien auf den Radwegen direkt am Strand wäre euer Paradies! Keine Fußgänger, keine Omas mit Gehhilfe und eine wirklich schnelle Durchschnittsgeschwindigkeit jenseits von Kleinkindern, die mit Stützrädern am Rad die ersten Fahrübungen machen. Es gibt stellenweise sogar Markierungen mit Fahrtrichtungen! Und man kommt auf dem Radweg richtig gut vorwärts! Teilweise überhole ich sogar die Autos, die sich im Zentrum von Riccione wieder mal zurückstauen, gegenseitig blockieren und festfahren. Überhaupt ist es in der letzten halben Stunde echt voll geworden auf den Straßen von Rimini und Riccione! Ein ganz klein wenig erinnert mich die Szenerie im Moment an den Strip von Las Vegas! Die ganzen Hotels, mittlerweile gut belebt, die vielen Menschen und die unglaublich zahlreichen Angebote aller inzwischen fast vollständig geöffneten Geschäfte.
Überhaupt kein Vergleich zu dem noch im Winterschlaf steckenden Riccione, welches wir noch vor einigen Tagen bei unserer Ankunft mit dem Fahrrad besucht haben. Und die Tatsache, dass heute eigentlich Ostermontag ist und wir damit einen hochchristlichen Feiertag haben, scheint hier auch nichtwirklich berücksichtigt zu werden.
Alles ist auf, alle sind auf den Beinen. Kaufen ein, stehen zusammen, sitzen in den Cafés oder fahren ihre Sportwagen spazieren. Fehlen nur die zahlreichen Casinos wie in Las Vegas, wo man schon am ersten Tag die Urlaubskasse für einen ganzen dreiwöchigen Amerika- Urlaub verzocken kann.
Gut, dass Anja damals während unseres USA- Besuchs so gut auf unsere Urlaubskasse aufgepasst hat und ich nur mit einem geringen Verlust im zweistelligen Bereich aus der Wüstenstadt des Glamours raus gekommen bin 😉
Nachdem ich die Innenstadt passiert habe, flutscht der Verkehr auch wieder.
Ich komme prima vorwärts und reiche schon kurze Zeit später das hintere Ende der Promenade mit den Campingplätzen.
Und obwohl dort, trotz sehr guter Auslastung, noch einige Parzellen frei sind, stehen auch hier die allermeisten italienischen Wohnmobilisti nicht auf dem Campingplatz, sondern direkt auf den
Parkflächen am Strand. Ist uns ja gestern schon aufgefallen, heute aber ist es nochmals voller. Osterurlauber! Ganz klar. Regelrechte illegale Stellplatzverhältnisse finde ich auch hier vor und muss mich ein weiteres Mal über die Freizügigkeit der Italiener wundern, der kleine Deutsche in mir hebt mahnend den Finger und würde die Italiener am liebsten auf ihre Verfehlungen hinweisen. 😉
Eines dieser Parkareale, welches wir bei unserer ersten Besichtigung schon gesehen und leer vorgefunden haben, steht heute sogar komplett voll mit bestimmt 20 Wohnmobilen! Das alleine ist zwar noch keine Überraschung, aber streng genommen darf das gar nicht sein! Denn schon an der Zufahrt stehen die schon vor einigen Tagen entdecken und schwer zu umfahrenden Einfahrbalken mit einer Höhenbeschränkung von 2 Metern! Wie also sind die ganzen Wohnmobile hier auf das Areal raufgekommen?
Einfahrbalken? Das ist doch kein Hindernis für echte italienische Wohnmobilfahrer! Die kommen schließlich überall durch! 😉
Die Lösung finde ich, nachdem ich das Areal (bin ja neugierig 😉 einmal umrunde. Und dann sehe ich ihn, das Opfer von nicht aufzuhaltenden italienischen Wohnmobilisti, die auch nicht vor einem Einfahrbalken halt machen. Stumm liegt eben jeder Einfahrbalken im Dreck neben dem nun gar nicht mehr so abschreckend wirkenden 2- Meter Höhenbegrenzungsschild und schreit stumm die Ungerechtigkeit in die Welt hinaus.
Scheinbar stören sich die Italiener gar nicht an irgendwelchen Verbotsschildern und wenn man physisch anhand eines Einfahrbalkens am Benutzen des Parkplatzes gehindert wird, tja dann wird dieser einfach kurzerhand abmontiert. Sind ja schließlich Ferien!
Wer will jetzt, bei dem vollen Platz, den allerersten Urheber noch ausmachen?!
Auch das ist wohl Dolce Vita.
Ich würde mich zwar im Leben nicht trauen, hier auf dem Platz zu übernachten (Typisch Deutsch: da könnte ja doch einer kommen und meckern! Oder noch schlimmer: Den Balken wieder anschrauben und man wäre gefangen!), aber ich freue mich für alle Dolcevisti, die das so handhaben und leben können.
Freiheit eben…
Eine Einfahrt weiter. Zwar ein Schild, aber kein Balken. Aha. Dabei gibt es doch um die Ecke mehr als nur einen Campingplatz…
Um 5 nach 12 erreiche ich wieder den Campingplatz und eine Minute später unsere Parzelle.
Eigentlich ist es viel zu spät zum Frühstücken und selbst für einen Osterbrunch sind wir zu spät dran.
Na und? Trotzdem hat Anja den Frühstückstisch gut gedeckt, sodass wir uns nun erst einmal ein leckeres Brot mit österreichischer Wurst schmecken lassen.
Nach meiner schnellen Radrunde (alles in allem hat Wegbringen und mit dem Rad zurückfahren nur 50 Minuten gedauert) habe ich mir ein ordentliches Frühstück aber auch mehr wie verdient.
Zurück am Campingplatz, Anja erwartet mich schon mit einem gedeckten Tisch zum Frühstück. Perfekt nach der Tour. 🙂
Lange lassen wir uns Zeit mit dem Frühstück.
Drängt ja nun auch kein Gewissen mehr, welches einen bezahlten und vor dem Wohnmobil geparkten Mietwagen als Geldverschwendung bei Nichtbenutzung anprangert.
Jetzt können wir wirklich rumfaulenzen und ich frage mich, ob wir unseren Lesern in den nächsten 2 Tagen etwas anderes präsentieren werden, außer aufstehen – Duschen gehen – Frühstücken – Rumfaulenzen – Abend essen bereiten und irgendwann ins Bett gehen.
Nun, wir werden es sehen…
Der Nachmittag zieht ganz gemächlich vorbei.
Anja ist an den letzten hundert Seiten ihres Buches angekommen, die sie im Schatten der Markise im Freien genießt.
Ich hingegen genieße die Sonne und lasse mir diese in der Hängematte auf den Bauch scheinen.
Faulenzzeit! Anja liest eingemummelt an ihrem Buch, ich hingegen denke angestrengt über den Sinn des Lebens nach. 😉
Viel gibt es also tatsächlich nicht zu berichten.
Vielleicht noch, dass wir inzwischen wieder mal die Campingklischees bedienen können. So füllt sich nämlich der Platz um uns herum stetig weiter und auch Gäste aus ferneren Ländern, die für die Anreise in den Osterurlaub nicht wie die Italiener nur ein paar Stunden brauchen, kommen heute auf dem Platz an.
Unter anderem sind schräg gegenüber 2 deutsche Wohnmobile in Stellung gegangen. Eine Truppe hat einen Hund dabei, der sich durch besonders aggressives Gebell auszeichnet, kaum das man auch nur in die Richtung guckt, geschweige denn geht.
Ich mag sowas nicht und es kommt sogar mehr wie einmal dazu, dass der Hund für den Rest unseres Urlaubs mehr wie einmal in unsere Richtung knurrt, obwohl wir ja auch legitime Campingplatzgäste sind. Aber mach das mal dem Hund geschweige denn seinem Besitzer klar!
Der geht maximal, wenn der Hund sich beim Bellen so überschlägt, dass man fast einen Herzinfarkt bei dem armen Tier befürchten muss, mit einem halbherzigen „Jetzt sei aber still“ wirklicch sehr eindrucksvoll das Problem an. Und uns? Bleibt nur maximal übrig, böse zu gucken. Wenn man sich dies denn traut.
Aber wie das nunmal so ist, tun doch die meisten so, als höre man das Gebell nicht (was nicht einfach ist, man muss schon ein begnadeter Schauspieler sein!) und lässt sich nichts anmerken.
Aber innerlich kocht man natürlich! Solche Köter und ihre Besitzer nerven besonders auf einem Campingplatz total. Dies, weil auf einem Campingplatz ja eben auch alle ein bisschen zusammenrücken und das gegenseitige Zusammen- oder besser- Aufeinanderleben nur funktioniert, wenn jeder auf den anderen ein bisschen Rücksicht nimmt. Hat ein Hundesbesitzer aber den Egoismus gepachtet und lässt dem Panikgebelle seines Hundes freien Lauf, hat das nichts mit gegenseitiger Rücksichtnahme zu tun. Und so bellt und kläfft der Hund weiter und man selbst kocht innerlich mit jedem angebellt werden weiter hoch. Man muss dann halt überlegen, ob man dem irgendwann mal nachgibt und dem Typ einen vor den Latz knallt (also verbal versteht sich), oder ob man weiter den Schauspieler macht und einfach weiter so tut, als sei der kläffende Hund nicht da. Wofür ich mich entscheide? Na für den Moment für das darüber schreiben und sich dabei freuen, dass man einen Absatz im Tagesreisebericht geschafft hat und man so nach und nach die Inhalte des Tages zusammen bekommt. Groll auf den Nachbarn hilft bei sowas prima und ist ja auch ein dankbares Thema.
Und wenn wir dann noch gemeinsam ein wenig lästern können, vergeht der Nachmittag gleich wie im Fluge…
Gegen 7 machen wir uns dann fertig, um Riccione eine weitere Chance zu geben. Die letzte.
Vorhin, als ich ja mit dem Fahrrad vom Flughafen zurückgefahren bin, habe ich trotz Feiertag in Riccione ja einiges an geöffneten Läden und geschäftigem Treiben gesehen, wovon ich Anja natürlich auch berichtet hab. Vielleicht kommt mit dem auflebenden Tagesgeschäft nun auch langsam Leben in den Abend, was uns natürlich gut gefallen würde. Und da ich noch große Lust auf einen kleinen Promenadenspaziergang habe (ja, mit fehlt Bardolino am Gardasee inzwischen sehr!), satteln wir also ein weiteres Mal die Räder und versuchen nochmals in Riccione unser Glück.
Gegen 19 Uhr satteln wir noch einmal die Räder und radeln an der Promenade rüber ins Zentrum von Riccione
Zuversichtlich wollen wir mal schauen, ob wir in Riccione doch noch ein bisschen „Dolce Vita“ finden. Wäre ja schön.
Die ersten Seebäder, die wir passieren, sind nach wie vor verwaist.
Nur vereinzelt sind die Beachvolleyballfelder in der Hand von Italienern, die recht impulsiv und mit viel Engagement diesem Sport nachgehen.
Als wir aber die Hotelmeile erreichen, wird es schlagartig voller um uns herum!
Na endlich! Und wenn wir hinzufügen dürfen: „Juchu!!“
Etwa knapp die Hälfte der Bars und Ristorantes haben nunmehr geöffnet und die Promenade wirkt nicht mehr, wie ein Endzeitszenario nach einem Atomkrieg oder während einer Zombie- Apokalypse! Die Terrassen sind besetzt, Menschen sitzen zusammen, lachen, trinken und speisen gemeinsam. Kurzum: Es gibt Leben! Super!
Dazu spielt Musik aus den Boxen, teilweise von Live- DJs aufgelegt.
Es wird sogar noch etwas voller und als wir den Piazza de la Roma erreichen, an dem unmittelbar die Einkaufsmeile auf der Viale Ceccarini anschließt.
Wow, was für ein Gewusel!
Spontan schließen wir die Räder an einen Laternenpfahl und überqueren dann, unter tatkräftiger Unterstützung durch 2 Verkehrspolizisten mit Pfeife und Kelle, die Hotelverbindungsstraße Viale Milano.
Und Riccione steigert sich sogar nochmals! Wow! Im Zentrum von Riccione tobt richtig der Bär, dass es fast schon wieder zu voll wirkt! Alle Bars und Restaurants haben geöffnet, einige davon sind sogar bis auf den letzten Platz belegt!
Heute Abend ist es plötzlich so voll, dass sogar Verkehrspolizisten den Strom an Fußgängern regeln müssen.
Auch auf der Straße ist richtig was los, überall kreuzen und queren die Menschen umher.
Zuerst sieht es so aus, als würden alle zu dieser später Stunde einkaufen, aber obwohl auch die normalen Geschäfte geöffnet haben, finden sich IN den Läden eigentlich nur vereinzelt Interessenten für Taschen oder neue Klamotten.
Viel mehr ist das Gewusel auf der Hauptstraße so eine Art Schaulaufen geworden.
Man zeigt, was man hat!
Dicke Dolce&Gabana Sonnebrille, Prada- Tasche, ein Kleid von Gucci und hochhackige Schuhe, dazu liegt ein Hauch von Chanel No. 5 in der Luft, während der Herr im eleganten Hugo- Boss- Freizeitlook mit dicker Breitling- Uhr am Handgelenk eher lässig neben seiner Frau umher stolziert.
Und natürlich darf das neueste I-Phone 4 am Ohr nicht fehlen!
Tja, so sind sie, die Italiener!
Immer darauf bedacht, das möglichst schönste, beste und coolste Outfit am Körper zu tragen.
Und selbst, wer sich die ach so wichtigen Markenaccessoires nicht leisten kann, versucht zumindest durch einzelne Markenstücke oder Replikas und einem dann besonders coolen Auftreten der Fehlen einiger oder aller Statussymbole wett zu machen.
Wie die Pfauen, echt! 😉
Wir flanieren auf der gut besuchten Einkaufsmeile von Riccione und werden Zeuge des Schaulaufens der Italiener
Bars und Restaurants haben nun fast alle geöffnet und die Italiener lassen sich bei Musik zum Abendrot gut gehen.
Dennoch fühlen wir uns in diesem Gewusel auffallend wohl, weil ja nicht zuletzt auch nun zahlreiche Touristen unterwegs sind.
Deutsche, Schweizer und Österreicher können wir ausmachen, erkennen Dialekt und Sprache im Gewirr rund um uns herum heraus. Da kommt man sich, zwischen den modernen Italienern, fast schon ein bisschen geborgen vor.
Wir spazieren einmal rauf bis zur Unterführung unter die Bahngleise, drehen dort aber sofort um.
Was sollen wir im „oberen Teil“ der Stadt, das Leben spielt sich eindeutig „unten“, im Strandbereich und auf der Promenade ab. Einzig schade nur, dass Riccione uns noch immer so ganz das geben kann, was wir eigentlich von der italienischen Riviera erwartet haben.
Wir wissen zwar noch immer nicht so genau, was uns hier im Besonderen fehlt, aber irgendwie werden wir auch heute Abend schon wieder nicht richtig „warm“ mit Riccione und der italienischen Adria. Und man kann uns nicht vorwerfen, dass wir es nicht versuchen würden!
Zuerst dachten wir, es seien vielleicht die Menschen rund um Nightlife, Clubszene und Abendaktivitäten im Freien, auch wenn wir jetzt nicht sooo die Diskogänger sind.
Die Menschen sind aber nun da, dennoch fehlt uns noch immer so richtig der Platz, wo wir hingehören.
In den hier ausgelebten Modekult passen wir zumindest nicht so richtig rein, obwohl ich für heute Abend ja eigentlich ein schickes Hemd hätte anziehen können.
Hab mir ja extra für einen solchen lauen Frühlingsabend in der Stadt eins mitgenommen. Mache ich zu jeder Reise und ehrlich gesagt nehme ich es meistens auch wieder unbenutzt mit nach Hause. Ihr kennt das vielleicht. Und so wird es wohl auch diese Reise wieder so sein. Das Hemd im Schrank wird so fast zum Symbolbild eines italienischen Städtchens am Meer, welches uns weit weniger in seinen Bann ziehen konnte, wie es z.B. Bardolino am Gardasee kann. Müssten wir nicht noch Geld holen, wir wären mit Riccione wohl endgültig fertig und würden, trotz des aufgelebten Ambientes, wohl wieder auf das Fahrrad steigen. So aber steuern wir den nächsten Geldautomaten an, denn unsere letzten Euros hatte Anja heute Nachmittag für mein allererstes Eis in Italien ausgegeben. Und da wir den Geldautomaten auf dem Campingplatz nicht nutzen können (ihr erinnert euch an den Beinahe- Herzinfarkt ?), sind wir eben auch mit den Rädern in die Stadt, um einen richtigen Automaten bei einer richtigen Bank zu finden.
Zum Glück finden sich in Italien nicht wenige Banken an allen möglichen Ecken. Ist uns schon früher aufgefallen, wie sich hier teilweise Bank an Bank reiht. Und jede größere Stadt scheint hier eine eigene Bank zu unterhalten, sodass auch wir heute Abend nicht lange suchen müssen.
Gleich die erste Bank will uns aber überraschenderweise gar kein Geld auszahlen, lediglich eine italienische Mobilfunkkarte könnten wir aufladen. Da wir niemanden in Italien kennen, der von diesem Service profitieren könnte, lassen wir das natürlich sein.
Wir versuchen es also kurz darauf in einer Nebengasse und bekommen in der Nähe des großen Kinos endlich Bargeld. Warum wir das so ausführlich schreiben? Nun, weil uns in dieser Situation wieder mal der Zufall (oder auch das Universum, Kenner unserer ersten Reiseberichte wissen was wir meinen…) zu unserem Glück verholfen hat!
Die kleine Nebengasse nämlich, die wir eigentlich nur für das nötige Bargeld angesteuert haben, entpuppt sich bei näherem Betrachten als recht anschaulich! Sehr anschaulich sogar!
Kleine Lädchen rechts und links, nur durch eine in einer Richtung befahrbaren Straße im Rahmen einer verkehrsberuhigten Zone getrennt.
Sieht nett aus!
Und da wir auf der Einkaufsmeile sowieso schon wieder alles gesehen haben, spazieren wir die gerade entdecke Viale Dante in Riccione einfach mal entlang.
Ja und dann funkt´s!
Endlich!
Fast von einer auf die andere Minute gefällt mir Riccione wirklich richtig gut und auch Anja erfreut sich mit zunehmender Stärke an den kleinen Lädchen, die die Viale Dante bietet!
Die Läden hier sind nicht ganz so abgehoben, wie sie es auf der Hauptstraße sind. Das ist schonmal das Wichtigste!
Kein Prunk, kein Protz, dafür kleine feine Lädchen mit einfachen Klamotten, T- Shirts für 5 Euro, einfachen Schmuck, allerlei Kinderspielzeug, Souvenirs, kleine Snackbuden, Eisdielen und einfache Bars wie Pizzerien.
Keine Türsteher im Anzug, die uns anquatschen oder abgehobenes Publikum an fein gedeckten Tischen in den Restaurants. Nix!
Auch die Preise beweisen dies eindrucksvoll! Pizza Margherita für 4,50 oder 5 Euro statt den auf der Exklusivmeile verlangten 7 Euro aufwärts!
Wir entdecken bei der Suche nach einer Bank die zunächst unscheinbare Viale Dante, die sich als tolle Flaniermeile anbietet
Abwechslungsreich mit viel Licht- und Farbenspiel spazieren wir die Viale Dante in Riccione nun mal entlang
Hier in der Viale Dante ist viel eher bodenständig, auch die so lange vermissten Verkaufsbuden von „Take Away“- Essen auf die Hand finden sich hier.
Dreieckige Pizzastücke, Piadine und Tramezzini werden uns angeboten.
An einer besonders leckeren Auslage (im „Country Pizza“, Viale Dante 74) mit einfachen Menschen vor den Tischen davor bleiben wir stehen. Es ist das Aroma von frischer Pizza, Oregano und geschmolzenem Käse der uns (und nicht nur uns!) anlockt und verharren lässt. Einfach, herzhaft lecker! Da müssen wir uns einfach anstellen!
Und nur wenige Minuten später haben wir dann auch zwei herzhaft leckere Pizzastücke in der Hand. So richtig originell italienisch, heiß aus dem Steinofen und sogar mit kleinen Fettabdrücken auf dem Papier. Wow, sind die super und schmecken fantastisch!
Das „Country Pizza“ in der Viale Dante 74 serviert uns herrliche Pizzastücke auf fettigem Papier. Perfekt als Snack zum Abend! 🙂
Ein Eis obendrauf darf natürlich auch nicht fehlen! Schließlich sind wir nun schon wirklich einige Tage in Italien und haben ja noch gar kein richtiges italienisches Eis gehabt! Unglaublich, oder? OK, ich gebe zu wir achten in diesem Urlaub ja auch ein bisschen auf die Figur. Aber so langsam dürfen wir uns doch wirklich ENDLICH ein Eis gönnen! Oder?
Jedenfalls gleich nebenan entdecke ich eine bei den Einheimischen ebenso beliebte wie bodenständige Eisdiele (Gelateria Surfice, Via Dante 76), die mir eine Eiswaffel mit Straciatella und Nuss für 2,- € verkauft.
Unglaublich lecker! Fast so gut, wie das Eis in San Marino, von dem wir gehört haben, dass es gut gewesen sein soll! Nicht, dass wir es probiert hätten, wie gesagt ist das hier das erste Eis in Italien, aber wir haben davon gehört. 😉
Mit dem ersten Eis in Italien in der Hand geht es zufrieden weiter die Viale Dante entlang.
Ein gutes italienisches Eis auf das herzhafte Stück Pizza darf zum Abendspaziergang auf der Viale Dante natürlich nicht fehlen!
Das Angebot wechselt nun ein wenig, zwischen den kleinen Klamottenläden und den gastronomischen Angeboten entdecken wir vereinzelt Spielgeschäfte. Also so Läden, wo man sein Kleingeld für 30 Sekunden blinkende Lichter lassen kann. Automaten von Konami, Kampfspiele, Autorennspiele. Und natürlich Greifautomaten, die man für einen Euro pro Spiel einmal über eine bunte Auswahl an Spielzeug oder Kuscheltieren entlang gleiten lassen kann, bis sich der dreiarmige Greifer in die Auslage senkt.
Meist geht man dabei aber leer aus, weil der Greifer in der Regel nicht die Greifkraft an den Gabeln entwickelt, um das Objekt der Begierde überhaupt wirklich packen, anheben und halten zu können.
Ein bisschen Betrug das Ganze und mit Sicherheit nur ein Geschäft für den Betreiber der Automaten.
Aber dennoch. DIee Läden runden das Bild des einfachen Tourismus- Markts von Riccione zum Abschluss ab und beweisen uns, dass wir hier richtig sind. Genau hier in der Masse der einfachen Leute wie wir. Einheimische wie Touristen.
Endlich sind wir an der italienischen Adria auch mit dem Herzen angekommen, taucht mit uns ein ins Nachtleben in Riccione:
Die Viale Dante bietet uns alles, was wir als Touristen gerne mögen. Die Abendatmosphäre auch am Kanal ist wunderbar!
Händler verkaufen allerlei Tinnef und Tand, dazu modische Klamotten, Lederwaren, Schuhe, Schmuck, Uhren und mehr
Auch das leibliche Wohl kommt hier nicht zu kurz und sogar der Geldbeutel muss nicht allzu sehr bluten.
Nanu, was macht denn das Pferd hier? Dank Spielautomaten, Greifer und mehr kommt Jahrmarktsfeeling auf
Und die Modeketten machen einen auf „chic“. Nicht, dass die Sachen teuer wären, dafür ist das Angebot zu reichhaltig.
Gefühlt laufen wir fast bis Rimini an der nicht enden wollenden Promenade, bevor wir gegen 20 nach 8 unter mittlerweile komplett dunklem Nachthimmel umdrehen. Und sogar beim zweiten Durchgang entdecken wir noch immer etwas Neues, was uns beim ersten Durchgang verborgen geblieben ist.
Wieder in Höhe der Pizzeria „Country Pizza“ angekommen, lassen wir uns natürlich ein zweites Mal ein leckeres Abendessen schmecken. Ja, na und? Ist halt lecker! Wer sind wir denn, dass wir im Urlaub auf die Figur achten? Immerhin sparen wir uns diesen Urlaub das Eis, da wird ein zweites Pizzastück ja wohl erlaubt sein, zumal die eh wirklich klein sind! Und das meine ich jetzt wirklich ernst. Das Pizzastück von eben war ja schon gut, keine Frage. Aber es ist von der Größe her eher wirklich für den Zwischendurchhunger als Snack gedacht und kann einen mittag- und abendessenslosen Tag nicht ausgleichen.
Aber ein zweites Stück Pizza kann das bestimmt! 😉
Anja hingegen möchte mal etwas anderes probieren und bestellt Piadine Crudo, eine Art dünne Teigtasche mit Schinken gefüllt. Sowas wie ein Verkehrsunfall aus einem Crêpes und einer Pizza Calzone.
Neben Schinken kann man aber natürlich auch noch viele andere Geschmacksrichtungen probieren, z.B. mit Mozzarella, Pilzen, Thunfisch, Tomaten oder Ruccola.
Und so lecker, wie die Piadine hier sind, werden wir in der verbleibenden Zeit bestimmt nochmals hier anhalten und uns eines schmecken lassen! Das ist mal klar. Zumal wir mit nunmehr gut gefülltem Bauch auch nochmals viel gemütlicher durch die noch immer hell erleuchteten Gassen und Stichsträßchen der Viale Dante spazieren.
Zweiter Durchgang durch die Viale Dante. Wir schauen nun auch rechts und links in die Gassen und Ecken
Überall haben fliegende Händler kleine Stände aufgebaut. Alles wird verkauft, sogar schon Weihnachtsdeko!
Zum Abschluss des gelungenen Abends darf es natürlich noch ein Eis sein. Das erste in Italien übrigens! 😉
Fast am Fahrrad bekommt Anja dann auch noch Lust auf ein Eis. Überfällig! Immerhin sind wir schon seit Tagen, ach was seit Wochen in Italien und hatten noch keins! Jaja.
Besonders, weil nach der herzhaften Pizza nun was Süßes zum Abschluss fehlt und weil ich einfach nicht zuschauen kann, wie sich die arme Anja sich so ganz allein durch die leckeren Eissorten in der futuristischen Eisdiele Nuovo Fiore schnubbeln muss. Ich werfe also meine guten Vorsätze zum Thema Abnehmen nun endlich über Board und gönne mir NUN AUCH ENDLICH das erste italienische Eis!!
Nuss und Stracciatela, ich darf ja schließlich auch mal! 😉
Mit schwerem Bauch radeln wir kurz darauf mühsam zurück in Richtung Campingplatz. Puh! So ein dicker Bauch ist echt hinderlich. Einzig das es sich inzwischen, wo jetzt die Sonne weg ist, erheblich abgekühlt hat, lässt uns 2 Schritt schneller radeln. Tja, man merkt das eben noch nicht Sommer ist, wo die Temperaturen auch nach Sonnenuntergang noch lange deutlich über 20°C und sogar bis an die 30°C heran reichen. Aber das ist auch gut so, denn so lässt es sich auf jeden Fall besser schlafen als im Sommer.
Wie gut, dass wir jeder eine Jacke anhaben, sonst wäre die Radfahrt so nah am Meer empfindlich frisch!
Abendradeln auf der Strandpromenade von Riccione. Vorbei an stilvoll beleuchteten Hotels geht es zurück zum Campingplatz
Kaum verlassen wir das pulsierende Zentrum von Riccione, wird es schlagartig ruhig und ruhiger um uns herum. Und spätestens, als wir die Hotelmeile verlassen, fahren wir richtig einsam durch die Nacht.
Fast schon unheimlich. So die ganzen Holzbuden der Strandbäder im Dunkel der Nacht. Und wieder radeln wir einen Schritt schneller!
😉
Kaum lassen wir die Hotels hinter uns wird es ein wenig gruselig! Schnell Gas geben und ab hinter die Campingplatz-Schranke! 🙂
Um halb 10 erreichen wir wieder den Campingplatz und richten uns gemütlich im Wohnmobil ein.
Zusammenfassend war es eine sehr gute Idee, doch noch die 2 Tage auch ohne Mietwagen hier auf dem Campingplatz zu bleiben und nicht weiter zu ziehen. Denn nur so haben wir heute auf der Suche nach Bargeld die wunderschöne Viale Dante entdeckt! Zwar spät, aber lieber spät als nie! Denn so sind wir mit Riccione und der italienischen Adriaküste auch mehr oder weniger wieder versöhnt.
Nicht auszudenken, wenn wir ohne diese Gasse entdeckt zu haben einfach abgefahren wären!
Wahrscheinlich würden die ganze Küstenregion in unserem Fazit als reine Jet-Set- Meile „verurteilen“ und als wenig empfehlenswert einstufen!
OK, eine Straße macht natürlich noch keine schöne Urlaubsregion!
Noch immer würde es uns z.B. an unserer Deutschen Ostseeküste noch immer besser gefallen, wenn es dort nur ein wenig wärmer wäre!
Aber es wertet die Gegend hier schon deutlich auf und macht es möglich, auch jenseits von Prada, Gucci und Dolce&Gabana sich unter einfachen Menschen wohl zu fühlen.
Wir schauen noch einen Film im Osterspätprogramm, finden den Film aber gleichermaßen lahm und gehen von einem schwachen Robert Downey Junior enttäuscht gegen 1 zu Bett.
Morgen wird nochmal ein Faulenztag mit etwas Wehmut verziert.
Warum Wehmut? Nun, es wird unser letzter Tag an der italienischen Adria sein. Wir werden anfangen müssen unsere Sachen einzupacken und unser Wohnmobil wieder reiseklar zu machen.
Und dann geht es in Richtung Norden und damit auch dem Urlaubsende entgegen.
Zwar haben wir noch ein paar Tage, wollen z.B. noch Verona besuchen und vielleicht nochmals am Gardasee anhalten, aber im Großen und Ganzen nähert sich unser schöner Osterurlaub leider schon dem Ende.
Hallo und sorry für den sehr späten Kommentar……
Ich fahre mittlerweile seit Jahrzehnten an diesen Teil der Adriaküste, aber so richtig gut hat mir immer nur Cattolica gefallen. Hier war die Mischung aus Trubel und Beschaulichkeit immer am besten, bzw. ist die Flaniermöglichkeit irgendwie angenehmer als in Riccione oder Rimini. Vielleicht auch überschaubarer, obwohl es nicht soo klein ist.
Vor Ende Mai und nach 15. September ist dort aber nur am Wochenende etwas los, wohingegen Rimini in der Innenstadt immer etwas geboten ist. Aber da gefällt mir der Verkehr irgendwie gar nicht, ist schon zu hektisch.
Grundsätzlich ist das Hinterland lohnenswert, mit Gradara, dem Parco San Bartolo und weiteren alten Orten.