Schon wieder lang geschlafen!
Erst gegen 9 werden wir wach und schälen uns aus dem Bett.
Heute ist der letzte Tag an diesem Wochenende, denn ab morgen müssen wir wieder zur Arbeit.
Wir müssen uns daher überlegen, ob wir heute noch etwas vor Ort unternehmen wollen, oder ob wir lieber früh nach Hause fahren.

Schaut man so aus dem Fenster, dann bin ich eigentlich für nach Hause fahren.
Lieber eher, als später.
Es regnet von oben, der leichte Regen hatte schon irgendwann in der Nacht zugenommen und auf dem Alkoven ein längeres Konzert in mehreren Akten gegeben. Da hätten wir Eintritt für nehmen können…
Die Wiese ist nun natürlich komplett nass und matschig und der Blick bei Tageslicht nach oben weist auch nicht gerade auf eine Wetterbesserung hin.
Überall dichte geschlossene Wolkendecke und null Sonne.

Aber zunächst wird aufgestanden und geduscht, dabei lassen wir uns viel Zeit, denn eilig haben wir es bei dem Wetter auch nicht.
Einig sind wir uns auf jeden Fall, dass wir bei dem Wetter heute nicht mehr mit dem Fahrrad fahren und so verlade ich nach dem Duschen erstmal die Fahrräder, damit wir dies nicht später machen müssen.

         
Der nächste Morgen: trüb und grau…                               nur die Regentropfen tropfen lustig die Scheibe herunter

         
Besuch beim Laden der Fahrräder: Ein „Natur- Wohnmobil!“   Selbstredend, dass wir den „Kollegen“ frei lassen

Danach geht es mit Frühstück weiter.
Heute wäre die Wespenplage des gestrigen Tages kein Problem, denn soweit ich weiß, haben Wespen bei Regen Startverbot.
Da aber auch wir keine Lust haben bei Regen draußen zu sitzen und zuzuschauen, wie das Brot vom Regen aufgeweicht wird, frühstücken wir freiwillig drinnen.
Es kommen auch wieder schönere Zeiten…

Nach dem Frühstück packen wir gemächlich ein, auch kümmern wir uns um V/E und bringen das Wohnmobil durch Saugen und Putzen auf Vordermann.
Immerhin soll das Wohnmobil für die nächste Tour auch wieder einsatzbereit sein.

Relativ spät rollen wir gegen 12 vom Platz und stehen etwas später ratlos an der Zufahrt zur Hauptstraße.
Wir haben jetzt 2 Möglichkeiten.
1. Wir fahren nach Hause:
Würde bedeuten, dass wir entspannt heim fahren und gegen Nachmittag zuhause eintreffen würden. Wir könnten in Ruhe die Wäsche waschen und die sonst am Wochenende üblichen Hausarbeiten noch erledigen
– oder –
2. Wir erkunden noch ein wenig die Gegend und schauen, was das Ijsselmeer noch zu bieten hat.
Gleich hier von Lelystad aus geht nämlich die N 302 (besser bekannt als der Houtribdijk = der Houtribdeich) übers Wasser und verbindet somit nicht nur die Städte Lelystad und Enkhuizen, sondern auch die Region Flevoland mit Noord-Holland.
Dieser Deich trennt gleichzeitig auch das etwas ruhigere Markermeer vom offenen Ijsselmeer.

Enkhuizen kennen wir noch nicht, es soll sich hierbei aber um ein nettes Hafenstädtchen handeln.
Auch meint Anja, die gern ein paar Plätze ihrer damals durchgeführten Klassenfahrt erneut besuchen möchte, hier eventuell schon einmal gewesen zu sein und hat das Städtchen (wenn es das richtige ist) in guter Erinnerung.
Brechen wir aber jetzt noch zu einer Erkundungstour auf, dann wird es spät heute Abend und wir kommen erst heim, wenn der Tag schon gelaufen ist.

         
Gegen 12 rollen wir vom Platz                                            Nun müssen wir uns entscheiden! Heim oder nicht?  ?:-/

Die Vernunft siegt!
Die Reisevernunft natürlich! 😉
Wir sind hier, um die Gegend zu erkunden und nicht, um nach Hause zu fahren und so biegen wir links ab in Richtung Enkhuizen.
Immerhin sollte man aber dazu sagen, dass genau im richtigen Moment nach Verlassen des Campingplatzes das Wetter etwas besser geworden ist und der Regen aufgehört hat. Auch die bis eben noch komplett geschlossene Wolkendecke hat an einigen Stellen Löcher bekommen und blauer Himmel lugt hinter den Wolken hervor.

Gegen viertel nach 12 befahren wir dann auch schon die Zufahrtsbrücke zum Houtribdeich und sind erstaunt, mit welcher Kraft und Energie der Wind aus Richtung See zu uns pustet.
Ein Glück kommt der Wind von der Seite und auch wenn wir an einigen Betonpfeilern am Anfang des Deiches durch den plötzlichen Windschatten gegenlenken müssen, ist dies allemal noch besser, als wenn der Wind direkt von vorne käme.
Denn dann wäre so etwa bei 55-60 km/h Schluss mit lustig 😉

         
Zufahrt auf den Deich                                                       Das ist die Schleusenanlage von der Straße aus gesehen

Nach Passieren dieser Brückenanlage (oder Schleusenanlage) haben wir dann rechts und links freie Sicht auf das Meer.
Nur in der Mitte fahren wir auf einem schmalen Streifen aufgeschütteter Erde und einer Straße mit einer Spur pro Richtung.
Blendet man nun gekonnt die Straße aus dem Blickfeld aus (sofern das als Fahrer überhaupt geht 😉 hat man fast das Gefühl mit dem Wohnmobil durch das Wasser zu fahren.
Ein kleines Wohni- Boot sozusagen 🙂

     Rechts Wasser, links Wasser, unterwegs auf dem Houtribdeich am Ijsselmeer
Rechts blaues Wasser, links eher grünes Wasser, unterwegs auf dem Houtribdeich: Mitten, auf oder im Ijsselmeer ???

Der Wind ist nach wie vor heftig und obwohl dieser nur von der Seite kommt, hat er nicht unerheblichen Einfluss auf das Fahrverhalten.
Wir kommen so auch nur mit etwa 80 km/h vorwärts, was einige Fahrzeuge hinter uns schon jetzt zu stören scheint.
Und obwohl hier auf diesem Stück Überholverbot gilt, fahre ich so weit wie möglich nach rechts und lasse die Schnellfahrer überholen.
Später, als dann das Überholen wieder zulässig ist, sind wir ganz schnell letzter…

Müsste ich hier jeden Tag entlang fahren (zur Arbeit oder so), würde es mir auch stinken hinter einem langsamen Wohnmobil herzufahren.
Immerhin (und das ist auch faszinierend) ist der Deich gute 20 Kilometer lang.
Muss man sich das mal so richtig geistig vorstellen: Wir fahren nun 20 Kilometer wie auf einer Schneise durch das Meer, rechts und links ist nur Wasser.
Was machen die denn hier, wenn der Wasserspiegel mal steigt?
Da sind auf der linken Seite vielleicht 1 – 1,5 Meter Höhenunterschied…

         
Das Wasser rechts ist ganz schön aufgewühlt…                   …aber links ist es sogar noch etwas schlimmer!

Etwa in der Mitte des Deiches gibt es dann doch noch eine kleine Ausdehnung, die durchaus den Charakter einer Insel aufweist. Hier findet sich u.a. ein Restaurant und ein Badestrand.
Aber dafür ist das Wetter einfach zu schlecht 🙁

Eine gute Viertelstunde sind wir nun schon auf dem Deich unterwegs, als wir endlich wieder Festland erreichen.
Wir unterqueren eine Schleusen- und Kanalanlage und stehen gegen kurz nach halb 1 an der ersten Ampel von Enkhuizen.
Die Sturmfahrt war echt ein kleines Abenteuer und es hat noch nicht einmal was gekostet.
Also das allein ist schon fast einen Besuch wert 😉

Wie auch in Felvoland scheint dieser Teil des Ijsselmeeres in fester Hand der Urlaubskapitäne zu sein, denn auch hier ist das erste, was wir erblicken können, ein Yachthafen mit vielen vielen Schiffen.

         
Am Ende des Deiches gibt es eine Überführung für Schiffe    Der erste Eindruck von Enkhuizen: Wieder Schiffe 😉

Wir folgen nun erstmal instinktiv der Beschilderung für Centrumsparken, ohne genau zu wissen, ob wir dort mit unserem dicken Schiff überhaupt stehen können.

Der Zufall kommt uns dann zu Hilfe, denn als wir auf der linken Seite den Bahnhof passieren, können wir auf der anderen Seite des Bahnhofs ein größeres Parkplatzareal erkennen, wo neben vielen PKW und einigen Bussen auch bereits ein paar Wohnmobile stehen.
Nachdem wir den Kopfbahnhof umrundet haben folgen wir daher der Beschilderung „Station Lang parkeren“

         
Einfahrt nach Enkhuizen, links ist der Bahnhof                    Ein Sackbahnhof! hier am Ende geht es 2x links herum

Der daraufhin bei N 52.699234 und E 5.282685 vorgefundene Parkplatz ist zwar gut besucht, aber für unser Wohnmobil findet sich noch problemlos ein gutes Plätzchen.
Auch ist das Parken in Enkhuizen (auch für Wohnmobile!) hier kostenlos!
Nur für eine Übernachtung ist der Platz leider nicht geeignet, denn wie eigentlich überall in den Niederlanden ist hier „no camperen or overnight parking“.
Zur Sicherheit wird das Verbot eindrucksvoll auf einem Schild auch bildlich dargestellt.
Macht aber nichts, wir wollen ja hier auch nicht über Nacht stehen, sondern uns nur die Stadt anschauen.

Die Idee mit dem Stadtbesuch hatten offenbar noch einige andere, denn vor uns und hinter uns fahren weitere Wohnmobile (viele sind aus Italien!) und viele PKW auf das Areal. Die bis eben noch komplett freien hinteren Ecken füllen sich zusehends!
Also gilt für Freunde des kostenlosen aber trotzdem zentrumsnahen Parken: Früh ankommen! Gerade mit einem Wohnmobil!

         
Hinter dem Bahnhof am Busbahnhof vorbei…                      …und vorbei am „Übernachtungsverbot“- Schild…

         
…an der Autoschlange vorbei…                                          auch wenn es schonmal eng wird (fahr zu,, das passt 😉

         
finden wir final auch ein paar Plätze für Womos…           …wer mag sogar mit idyllischem Blick auf die Bahngleise 😉

Ach wie gut, dass wir ein Wohnmobil dabei haben!
Denn so können wir uns nun, nach Einnahme des Parkplatzes, uns erstmal frisch machen und nochmal das bordeigene Klo besuchen.
Wäre man mit dem Auto hier, dann wäre man wieder auf öffentliche Toiletten der Stadt oder von McDonalds und Co. angewiesen.
Aber so können wir frisch und frei die Entdeckungstour in die Stadt gegen 10 vor eins antreten.

Was uns auch hier gleich als erstes ins Auge sticht: Überall ist Wasser, überall liegen Schiffe.
Und obwohl scheinbar die ganze Stadt eigentlich nur aus Anlegern zu bestehen scheint, liegen die Schiffe aneinander noch in zweiter und dritter Reihe an einem Anlegesteg.
Ich hab gar nicht gewusst, dass es so viele Yachten, Segelboote und Urlaubsschiffchen zu geben scheint.

Auch für Anja hat sich diese Reise gelohnt. Denn Sie erkennt hier am Hafen nun definitiv die Anlegestellen wieder und ist fest davon überzeugt schon einmal hier gewesen zu sein.
Das war ja eines ihrer erklärten Reiseziele heraus zu finden, in welchem schnuckeligen Hafen sie damals zusammen mit ihren Schulfreundinnen und Schulfreunden mit dem Segelschiff Halt gemacht hat.

         
Hier nochmals der Kopfbahnhof, nun von vorne                 Weiter gehts am Ufer (rechts) entlang

         
Die ersten Cafes…                                                              und Bars am Straßenrand

         
Dann gehts durch einen Mini- Park…                                  …in Richtung Stadttor (?)

Und Enkhuizen ist wirklich ein tolles Städtchen, überall locken verwinkelte Gassen und Wege und warten darauf von entdeckungsfreudigen Touristen entdeckt zu werden.
Aber nicht nur urige Häuser aus einem vergangenen Jahrhundert sind sehenswert, auch die vielen unterschiedlichen Verbindungsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Kanälen sind interessant.
So kommen wir am Ende eines alten Stadttores gleich in den Genuss eine manuell bediente Hubbrücke in Aktion zu sehen, damit einer dieser sündhaft teuren Yachten in das innere Kanalsystem von Enkhuizen einlaufen kann.

Und obwohl man meint, dass hinter der nächsten unscheinbaren Ecke die Stadt eigentlich zu Ende sein müsste, da ploppt beinahe die nächste kleine Ecke mit Anlegeplätzen, Kais und Schiffen ins Bild.
Erneut warten kleine Geschäfte, Restaurants, Bars und Cafés darauf entdeckt zu werden.
Wir werden Zeuge eines kleinen Straßenfestes, wo einige Damen und Herren in Traditionskleidung zu musikalischer Untermalung einen Tanz aufführen, klar, dass wir am Ende zusammen mit den anderen applaudieren.

         
Der sitzt aber schon länger da…                                        Um die Ecke: Eine Hubbrücke in Aktion

         
Überall gehen auch hier Kanäle ab, fast wie in Venedig  Und auch hier kann man sich an fast jeder Ecke niederlassen

         
Am Kai liegen moderne Segelyachten                                 und gemächlicher aussehende Holzsegler

        
Nanu, sind das die MIB (Men in Black)  😉                          Hui, und ab geht die Luzie, da wird getanzt!

Enkhuizen hat sogar noch ein klein wenig mehr zu bieten.
Denn neben all den Gassen und Winkeln mit Kanälen und Schiffen gibt es auch eine feste Fußgängerzone, die wir gegen kurz nach 1 erreichen.

Hier finden sich dann neben einigen teuren Boutiquen (sicherlich der holden Damenwelt geschuldet, die nach den Strapazen eines anstrengenden Segeltörns sich erstmal einer erholenden Einkaufstour hingeben wollen 😉 auch normale Geschäfte wie in jeder anderen Stadt in den Niederlanden.

         
Ui, Enkhuizen hat sogar noch eine Fußgängerzone           Die wollen wir uns nun näher anschauen

         
Auch hier gibt es wieder Cafe´s und Bars am Wegesrand   Was ist denn da hinten los?

Zu unserem Glück ist in Enkhuizen wohl gerade heute sowas wie Markt, denn neben vielen aufgebauten Ständen haben auch gut die Hälfte der Geschäfte geöffnet, obwohl heute ja eigentlich Sonntag ist.
Nun kann man sich wirklich treiben lassen und im Stadtgewirr mitschwimmen und die vielen verschiedenen Eindrücke und Impulse in sich aufsaugen.
Von überall spielt irgendwo irgendwer Musik, mal auf einem Akkordeon, mal auf Gitarre, mal sind es Solokünstler, mal ganze Bands, die hier die durchstreifenden Touristen erfreuen.
Man wird regelrecht mitgerissen und erfreut sich trotz zahlreicher anderer Touristen an diesem Schauspiel.

         
Ui fein, hier ist auch noch Markt!                                    Und an jeder Ecke spielen andere Musiker: Hier eine Band…

         
…dort spielen welche mit dem Akordeon…                          …und die hier machen grad mal Pause.

An einer Stelle dringt uns ganz besonders süßlicher Duft frischen Backwerks in die Nase.
Die Losung „immer der Nase nach“ trifft dann auch ins Schwarze, ein kleiner Stand verkauft vor Ort frisch gebackene Honigwaffeln.
*mjam*

         
Ach von hier kommt also der liebliche Duft her!                   Mjam, so, das ist eine leckere Honigwaffel

Und auch die Sonne lässt sich wieder vermehrt blicken.
Wir brauchen weder den Regenschirm, noch die dicke Jacke, im Gegenteil.
Die Sonne erwärmt uns so sehr, dass man sogar im Shirt ohne Pullover durch die Straßen stromern kann.

Die Entscheidung noch hier her zu fahren war wirklich goldrichtig und ein voller Erfolg.
Enkhuizen werden wir auf jeden Fall mal in die Liste der besuchenswerten Städte aufnehmen und bei einem weiteren Besuch der Region hier mal etwas länger verweilen.

Nachdem wir die Stadt einmal fast komplett durchquert haben, geht’s gegen kurz vor 2 wieder zurück in Richtung Meereslinie und in Richtung Bahnhof. Dabei schlagen wir wieder grob in die Richtung des Turms mit der Zugbrücke ein und hoffen, dass wir noch irgendwo eine Eisdiele finden, wo wir zum krönenden Abschluss dieses Tagesausfluges noch ein leckeres Softeis finden können.

         
Letzte Eindrücke von der Fussgängerzone                        Dann machen wir uns wieder auf den Weg

         
Unterwegs fährt dieses lustige Gefährt vorbei…                  …ist sicherlich auch eine Art Wohnmobil oder so

         
Dann geht es weiter an der Kaimauer entlang…                 …wo wir wieder auf die Zugbrücke stoßen

         
Von hier hat man einen tollen Blick in das Hafenbecken…    …und in die Vorgärten der Nachbarn 😉

         
Eine schmucke Yacht kommt vorbei…                                 …für die natürlich die Zugbrücke hochgeklappt wird

Hinter der Hubbrücke (ich schaue mir gerade die Hubbrückenaction für die schicke Yacht an), schert Anja in eine der angrenzenden Seitenarme für eine weiterführende Erkundung aus.
Die Seitenstraße wirkt von hier aus eher unscheinbar und ich kann mir nicht vorstellen, dass man dahinter noch auf etwas bestimmtes stoßen könnte.
Aber in eben jener verwinkelten Ecke entdeckt Anja dann für uns überraschend einen weiteren kleinen Platz mit einem Cafe, ein paar idyllischeren Kanälen (sieht fast aus wie in Amsterdam!) und natürlich einer Softeisbude, die das leckere Softeis verkauft.
Hier gibt’s dann auch das letzte echte Softeis für diese Reise, welches wir uns an der Kaimauer zum großen Ijsselmeer genüsslich schmecken lassen.

         
Hinter einer weiteren unscheinbaren Ecke…                       …gleich vorbei an den faulenzenden Katzen…

         
finden wir eine neue Ecke mit Grachten,…                          …einem Cafe zum Ausruhen,…

         
und eine leckere Softeis- Bude…                                 …wo es zum krönenden Abschluss dieses leckere Softeis gibt!

         
Und von der angrenzenden Ufermauer aus…                     …genießen wir den Blick über Ijsselmeer und Enkhuizen

         
Hier der Blick über den Kanal von der anderen Seite aus   Und hier die Rückseite der Hubbrücke

Noch immer sind wir absolut fasziniert von dieser tollen Stadt. Denn nachdem wir nun auch noch ein wenig an der Ufermauer entlang spaziert sind, erhalten wir erneut völlig neue Eindrücke von der Stadt Enkhuizen, für deren Entdeckung man wirklich locker einen ganzen Tag veranschlagen kann.
Wir wollen uns beide lieber nicht ausmalen, wieviele Ecken wir von Enkhuizen nicht gesehen haben und sind uns absolut einig, dass wir mit Sicherheit ein weiteres Mal in diese Gegend fahren werden, um uns hier alles anzuschauen, was wir heute verpasst haben.
Erneut machen wir ein traumhafte Bilder von der Stadt, mit der wir uns gleichzeitig auch von der Stadt verabschieden müssen, denn es ist kurz vor drei, die Zeit drängt! Wir müssen noch tanken und nach Hause fahren müssen wir ja auch noch!

     Blick über Enkhuizen am Kanal entlang
Sieht das nicht super aus? Hat ein wenig was vom Computerspiel „Hanse“, oder?

     Ansicht von Enkhuizen am Ijsselmeer
Hier wird es ganz deutlich! So schön kann Enkhuizen sein!

Es nützt ja alles nichts, wir müssen ja irgendwann mal wieder nach Hause!
Und so sehr wir uns auch dagegen sträuben, wir treten nun doch den Rückweg an. Scheuklappen auf (damit man nicht erneut eine neue Ecke zum Entdecken findet) und dann ab auf dem schnellsten Weg zurück zum Wohnmobil und ab nach Haus!

10 Minuten später stehen wir dann inmitten eines vollends gefüllten Parkplatzes. An dieser Stelle daher nochmals die Wiederholung: Hier muss man schnell sein! Nur am frühen Morgen findet sich hier ein gutes und vor allem kostenloses Plätzchen für einen Tagesausflug nach Enkhuizen.
Ein wenig eingeparkt sind wir auch noch…
Anja muss mir mit Rangiersignalen beim Ausparken helfen, zu allem Überfluss hat sich schon der nächste Besucher längsseits zu uns gesellt und wartet mehr oder weniger geduldig darauf, dass wir ausparken.

Unser Rückweg führt für die Heimfahrt nun ein zweites Mal über den Houtribdeich und wir dürfen gespannt sein, ob wir auch von der anderen Seite kommend mit Wind zu kämpfen haben werden, um kurz vor drei beginnen wir mit dem Anmarsch auf den Deich:

         
Nun geht es los!                                                                 Der Anmarsch auf den Deich!

Der Wind hat zwischenzeitlich ein wenig gedreht und kommt jetzt schräg mit der Tendenz von vorn.
Das ist schlecht, unsere Höchstgeschwindigkeit beträgt gerade mal noch 70 km/h…
Erneut lassen wir größere Gruppen von schnelleren Autofahrern passieren.
Aber wir sind nicht die langsamsten! Zwar müssen wir auf der Autospur niemanden überholen, aber wir genießen trotzdem den Triumph!
Denn auf dem Radweg des Deiches finden sich zu unserer großen Überraschung ein paar vollkommen schmerzfreie Niederländer, die es tatsächlich wagen dem Wind zu trotzen und die 20 Kilometer Deichfahrt mit dem Fahrrad antreten!
Wir haben kaum die Kamera am Start, da sind wir auch schon an denen vorbei. Wie schnell mögen die gewesen sein?
0,001 km/h? Zu Fuß gehen und schieben wäre in dieser Situation sicherlich nicht die schlechteste Idee gewesen, aber bitte, wer gegen den Wind strampeln mag, es soll ja auch masochistisch veranlagte Radler geben…

         
Am Anfang ist das Meer noch ruhig…                                  …dann aber braust es in der Mitte schon kräftiger

         
Wir nähern uns wieder der kleinen Insel in der Mitte           Hier könnte man auch am Strand liegen!

    
Hier noch einmal der Blick auf den völlig freien Deich: rechts und links ist nur Wasser, man hat beinahe ein „Bootsgefühl“

Kurz vor Ende des Deiches sehen wir dann für Surfer einen wohl perfekten Platz:
Auf der von uns rechten Seite findet sich ein größeres Areal mit Wiese, daneben ein kleinerer geschützter Zugang zum Meer wie bei einer Bucht, wenige Armschläge später ist man aber auch schon draußen auf dem Wasser.
Auch für Wohnmobile findet sich reichlich Platz.
Die Koordinaten dürften in etwa die folgenden sein:
N = 52.527253
E = 5.425937
Gerade noch rechtzeitig vorbei gekommen, denn wir werden Zeuge, wie es einen Surfer mit Segel beinahe aus dem Wasser hebt und er klatschend zurück ins Wasser fällt.
Wow! Das sah gut aus!

         
Im Schutze dieses Landvorsprunges                                   findet sich ein guter Platz für Surfer

         
Man kommt mit dem Auto bis zum Wasser                          und findet gleich nebenan auch einen großen Parkplatz

Zurück in Flevoland wollen wir noch kurz tanken.
Immerhin haben wir gestern schon gesehen, dass der Sprit hier mit um 1,26 € pro Liter Diesel recht günstig ist.
Dummerweise biegen wir irgendwo falsch ab und landen wieder beim „Batavia- Stad“ Outlet- Center…
Das war jetzt nicht geplant. Also gebe ich dem Navi einfach den Auftrag die nächste Tanke als POI anzusteuern und schon leitet uns das Navi in die richtige Richtung.
Unterwegs kommen wir sogar an einer noch günstigeren Tankstelle vorbei, hier bei „Snel Tank“ kostet der Diesel nur 1,254 € pro Liter.
Klar, dass wir die Luke randvoll machen…
Und eine weitere Kleinigkeit unserer „2008er Reise-to-Do´s“ können wir endlich abhaken, denn hier an der Tankstelle bekommen wir endlich ein Magnum Temptation.
Mjam!

         
Und an dieser „Snel Tank“ gibts billigen Sprit und…           …endlich das lang ersehnte Magnum Temptation!

Gegen halb vier setzen wir uns dann aber endlich in Bewegung, es geht ein leckeres Magnum lutschend, final nach Hause.
Ich hätte mich nach dem Tanken besser mal nicht sofort um das Magnum gekümmert, denn irgendwie dämmert mir, dass ich was vergessen habe…
Nur was?
Ich schaue mich um, Portemonnaie, Handy und Co. sind da.
Auch Anja meint, dass alles an Bord vorhanden und verstaut sei.
„An Bord!“ Na klar!
Ich kurbele das Fenster runter, stecke den Kopf in den Wind und sehe die Bescherung!
Der Tankdeckel fehlt!

„Uiii uuiiuiiii Samson!“ das geht gar nicht!
Zum Glück sind wir nur ein paar Meter gefahren und ich kann durch 3x links abbiegen wieder an der Tankstelle aufschlagen.
Weiterhin konnte wohl niemand einen Tankdeckel für einen 1984er Fiat Ducato gebrauchen und so liegt der Schlingel noch da, wo ich ihn abgelegt hatte, nämlich auf unserer Zapfsäule.
Puh!

         
3x links und dann schnell zu Fuß…                                    Ich bin zurück mit dem vergessenen Tankdeckel, puh!

Nach dem Schock geht es aber dann wirklich heim, die Autobahn erreichen wir gegen 4, die Grenze nach Deutschland passieren wir ohne weiteren Stop in Venlo oder sonst wo trotz geringem Reisetempo und leichter Ablenkung durch den Rest des Hörbuches bereits gegen 6.
Für einen Kurztrip übers Wochenende ist diese Region der Niederlande, wenn man so wie wir aus dem Rheinland kommt, wirklich ideal…

         
Unterwegs auf der Autobahn, historische LKW                   Wir erreichen die Grenze und sind fast wieder zuhause

Um 7 erreichen wir die heimischen Gefilde und stellen bei Kilometerstand 186.701 ohne weitere besonderen Vorkommnisse den Motor ab.
Das war eine tolle Tour!

KM- Stand bei Abfahrt: 186.370
KM- Stand bei Ankunft: 186.701
gefahrene Kilometer: 331

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