Heute geht es los!
Mit der Bahn!
Oh-weia!
„Wird schon gut gehen!“ meint Anja, sie hat gut reden 😉
Der Wecker klingelt früh und die Augen sind an einem eigentlich freien Tag natürlich umso müder. Aber es nützt nichts! Wenn wir nicht hinfahren und uns das Wohnmobil einmal aus der Nähe anschauen, wird uns das sicherlich eine lange Zeit gedanklich verfolgen („Hätten wir nur…“).
Und eine Chance vorbeiziehen lassen, wollen wir auf keinen Fall!
Also quäle ich mich gegen kurz nach 6 aus dem Bett, nachdem Anja gerade das Bad freigemacht hat.
Für unterwegs schmieren wir dann noch ein paar Brote, packen einen Rucksack mit Gepäck, schnappen uns Laptop, ausgedruckte Anzeige, Messgerät, Navi und Handy und schon geht es los!
Der erste Teil der Strecke beginnt mit der S-Bahn- Fahrt nach Köln- Deutz, hier gibt es schon mal keine Probleme.
Und auch der Anschlusszug bis Nürnberg ist erstaunlich pünktlich, sodass wir schon um kurz nach 8 die Schnellfahrstrecke in Richtung Frankfurt befahren. Mit knapp 300 km/h geht es in Richtung Nürnberg!
Bahnhofsidylle am frühen Samstagmorgen: Der erste Teil des Tages startet mit der S- Bahn
Bahnhofsidylle 2: Wir warten am Bahnhof Deutz auf… …den superschnellen ICE!
Wow, mit knapp 300 km/h geht es dem Ziel entgegen Frühstück bei 300 km/h? Auf jeden Fall sauschnell! 😉
Bahnfahren ist ja immer ein besonderes Erlebnis!
Es beginnt damit, dass die Strecke von Köln bis Frankfurt, der Wagen 31 ist noch relativ leer, von 3 Reisenden komplett beschallt wird. Sie reden, lachen und klönen so laut, dass ich sie fast daran erinnern möchte, dass der Wagen 31 offiziell als Ruhewagen ausgewiesen ist.
Naja.
Am Flughafen Frankfurt steigen sie dann aus und wir sind froh, dass es nun ruhiger werden wird.
Aber weit gefehlt! In Frankfurt steigen so viele Leute ein, dass der Zug nahezu bis an die Kapazitätsgrenze gefüllt ist.
Schlimm hierbei ist besonders das Gedränge in den Gängen gleich nach dem Einsteigen.
Und alle schimpfen auf die Bahn!
„Ich hab reseviert!“
„Ich auch“
Und schon beginnt das Hauen und Stechen um die Sitzplätze. Das dumme daran ist nur, dass einige wenige offenbar nicht in der Lage sind, die Wagennummer 31 und 32 auseinander zu halten! Kann doch nicht so schwer sein!
Aber nein, stattdessen wird sich hier um Sitzplätze gestritten, die angeblich nun von 2 Parteien gleichzeitig reserviert seien. Dabei stehen die Leute nur im falschen Wagen!
Und so schaffen es einige wenige, dass einige viele in den Gängen stehen müssen, bis sich der Reservierungsknubbel aufgelöst hat.
Nach einiger Zeit, wir haben Frankfurt längst verlassen, lösen sich die Unstimmigkeiten dann doch noch auf. Mit Ruhe ist es aber dennoch vorbei. Denn durch die Fülle an Personen im Wagen geht nun ein Stimmengewirr durch den Zug, an Schlafen ist nicht mehr zu denken.
Bahnfahren ist eben doch was ganz besonderes! 😉
entspannend beim Bahnfahren: Der Blick aus dem Fenster So langsam wird es hügelig, wir erreichen den Süden
Wenn ich die Zeit nicht mit schlafen rumbringen kann, dann doch wenigstens mit Reisebericht schreiben! Und so haue ich schon unterwegs in die Tasten, um unsere aktuellen Gedanken und die ersten Reiseerlebnisse festzuhalten. Und so geht die Zeit auch erstaunlich schnell vorbei!
Gegen kurz nach 11 erreichen wir auch schon in Nürnberg und schauen auch gleich, dass wir einen passenden Anschlusszug nach Fürth erwischen, immerhin weist unser Fahrplan gleich 2 mögliche Züge aus.
Allerdings ist die Fahrplanlage ein wenig undurchsichtlich! Denn im Abstand von nur 6 Minuten fahren gleich beide Züge in Richtung Fürth ab, danach aber dann für 40 Minuten keiner mehr. Was für ein Blödsinn. Naja, uns könnte es egal sein, denn beide Züge würden wir locker erreichen, wenn unser blöder Zug nur pünktlich wäre! Ist er aber nicht! *Grummel*
Wir kommen so knapp im Bahnhof Nürnberg an, dass der erste Anschlusszug sicher und der zweite Anschlusszug höchstwahrscheinlich weg sein dürfte. Zumindest sagt unsere freundliche Zugbegleiterin über Lautsprecher keinen der beiden Züge als Anschluss durch, als wir in den Bahnhof einfahren.
Aber manchmal kann man sich eben doch auf die Bahn verlassen und wenn es nur die Tatsache ist, dass eine Verspätung selten alleine bleibt 😉
Der erste Zug ist uns tatsächlich vor der Nase weggefahren, da aber der zweite Zug scheinbar die gleiche Strecke wie der erste Zug befährt, wechseln wir in aller Eile das Gleis und erreichen völig außer Atem und mit herunter hängender Zunge tatsächlich noch den zweiten Anschlusszug in Richtung Fürth.
Puh!
raus aus dem ICE und in aller Eile… …rüber nach Gleis 9 zum Anschlusszug *hetz-hetz*
Die Fahrt nach Fürth ist nur von kurzer Dauer. Nach nur einem Unterwegshalt erreichen wir etwa 10 Minuten später bereits Fürth (Bay) Hbf.
Was für ein Erlebnis! Vor genau 175 Jahren brauchte der legendäre Adler für diese Strecke zwar auch nur 14 Minuten (wenn auch auf kürzerer Strecke), allerdings war die Fahrt dabei weitaus weniger komfortabel, wie sie es im klimatisierten Reisezugwagen unseres Jahrtausends ist.
Nur die Tatsache, dass sich beide Züge noch immer auf der Schiene bewegen, haben die Verkehrsmittel gemeinsam.
175 Jahre Eisenbahngeschichte ist übrigens ein schönes Stichwort! Wir haben uns nämlich vorgenommen, dass wir nach dem Wohnmobil- Pflichtprogramm ein wenig die Städtchen Fürth und Nürnberg anschauen wollen. Und das Eisenbahnmuseum in Nürnberg steht hierbei ganz oben auf meiner Wunschliste. Hierzu jedoch später mehr.
Zunächst geht es vom Bahnhof Fürth aus zu Fuß erstmal in Richtung Industriegebiet, Anja steuert uns mehr oder weniger zielsicher auf demmehr oder weniger direkten Weg mit Unterstützung ihres Navis dorthin 😉
Gut, wir hätten ein Taxi nehmen können, aber da nach unserer Berechnung der Zielort nur etwa 1,7 Kilometer vom Bahnhof entfernt liegt, können wir ebenso gut laufen, wir haben ja auch schönes Wetter!
Blöd ist dann natürlich nur, wenn wir ein paar unnötige Umwege laufen und der Weg plötzlich ein wenig länger wird 😉
Zu Anjas Ehrenrettung muss ich aber gleich dazu sagen, dass sie nicht alleine schuld ist. Noch bevor das Navi Empfang hatte, habe ich nämlich die Richtung nach gut Gusto und eigener persönlicher Orientierung vorgegeben -und schon sind wir prompt in die falsche Richtung gelaufen! 😉
Naja, macht nichts, wie gesagt ist ja schönes Wetter.
Ankunft in Fürth wir spazieren bei schönem Wetter durch die Gassen
Im Indstriegebiet: Autos gibt es ja viele, aber wo ist… …das Wohnmobil??? Das ist doch wohl nicht, oder? 😉
Nach einem kurzen Marsch und einigen Eindrücken unterwegs erreichen wir gegen 5 vor 12 die Verkaufsfläche des Wohnmobilanbieters.
Pünktlich wie die Eisenbahn, 12 Uhr war verabredet.
Wir orientieren uns erst einmal und stellen fest, dass es sich hier um einen kleinen „Hinterhofhändler“ handelt, der eigentlich mehr mit PKW arbeitet und vielleicht nur mehr oder weniger zufällig auch mal ein Wohnmobil im Angebot hat.
Ob das nun gut oder schlecht ist, werden wir nun sehen.
Hoppla! Hier geht´s zum Hinterhof… …hinten rechts in der Ecke: Das „Zielfahrzeug“ 😉
Wir werden freundlich begrüßt und bekommen auch sogleich, nachdem wir ein bisserl Small- Talk gemacht haben, die Schlüssel für das Fahrzeug ausgehändigt, damit wir uns frei und offen in und um das Fahrzeug bewegen können.
Der Verkäufer hält sich ein wenig im Hintergrund und lässt uns nun frei schauen.
Sehr schön!
*** Die Wohnmobilbesichtigung ***
So, das wäre er also! Mal sehen, ob er uns zusagt… 🙂
Schon beim ersten Schritt in das Wohnmobil trifft uns dann allerdings der Schlag!
Tja, wer hätte das gedacht!
Die Überraschung des Tages ist ganz klar die Erkenntnis, dass sogar die schönsten Bilder und das anhand kleiner Details vorausgesagte gepflegte Fahrzeug sich als derart verwohnt herausstellen würde!
Oh-weia!
Anja sagt es offen heraus und sie hat recht, da steht unser 10 Jahre älterer Wohni rein vom Pflegezustand der Inneneinrichtung deutlich besser dar!
Aber wir haben den weiten Weg auf uns genommen und werden nun auch eine ausgiebige Besichtigung und Probefahrt mit dem Fahrzeug unternehmen.
Vielleicht entpuppt sich das Fahrzeug unter der abgenutzten Hülle ja doch noch als kleiner Diamant unter einer Schicht Dreck?!
Erstes Plus: Der Grundriss sagt uns zu. Aber dann! Kühlschrankschalter fehlt, Kratzer, Spuren
abgenutzter Wasserhahn, schmutzige Küche Blick ins Bad: Immerhin steht der Duschvorhang im Eimer 😉
Beginnen wir also -ganz sachlich- das Fahrzeug für uns ganz persönlich zu bewerten:
Natürlich sind die beiden Parkrempler an der Stoßstange ein „schlagendes“ Argument. Scheinbar fiel es dem Vorbesitzer ebenso manchmal schwer, rückwärts vernünftig einzuparken. 😉
Auch ich habe ja damit schon so meine unliebsamen Erfahrungen…
Allerdings scheint sich die beidseitige Beschädigung nur auf optische Mängel zu beschränken, da sich hinter der Stoßstange nur „Luft“ befindet. Eine Feuchtigkeitsmessung im Stauraum direkt hinter der Kontaktstelle in der Stoßstange liefert keine bedenklichen Werte.
Am Heck: Parkrempler an der Beifahrerseite… …Bruchschaden an der Fahrerseite
Überhaupt bin ich ein wenig überrascht, dass wir mit dem Feuchtemessgerät so gar nicht richtig was zu Tage fördern. Einzig im vorderen Bereich des Alkoven haben wir leicht erhöhte Werte, aber da diese gleichmäßig sind und sich an dieser Stelle genau die Wölbung des Alkovens befindet, kann das Messergebnis durch das gewölbte Aluminium auch beeinflussen lassen.
Zu blöd, dass wir jetzt keine Vergleichswerte haben und mit Daten aus unserem Wohnmobil einmal gegenprüfen können.
Allerdings stellt sich mir zunehmend die Frage, ob ich denn hier auch wirklich richtig messe!
Die Bedienungsanleitung des Gerätes ist hier nämlich ein wenig karg ehrlich gesagt!
Wie man Batterien einlegt und wie man den Ein-/Aus- Schalter bedient, weiß ich auch ohne Anleitung.
Aber mal ein paar Hinweise auf Meßergebnisse und die daraus zu gewinnenden Erkenntnisse hält die Anleitung nur marginal vor.
Wir messen… und messen… und messen… Messen wir denn auch richtig? ?:-/
Also verlassen wir uns dann doch wieder auf unser bewährtes System, unser Bauchgefühl!
Scheinbar wurde das Wohnmobil mehr als Wohnsteher, als für die Reisemobilität genutzt. Dies würde einerseits den geringen Kilometerstand begründen und wäre andererseits auch die Erklärung für den stark abgenutzten Wohnraum. Von innen ist der Zustand nämlich wirklich verbesserungswürdig.
An einigen Stellen ist die Beklebung der Möbel abgenutzt, ein Knopf am Kühlschrank fehlt, der Wasserhahn der Küche ist schmuddelig, es muss eine umfangreiche Grundreinigung gemacht werden, wir brauchen auf jeden Fall ein Thetford Fresh-Up-Kit für das Klo und der Teppich hat ein paar Flecken (den können wir ersetzen, damit haben wir ja bereits Erfahrung).
Auch wirkt die Einrichtung ein wenig verbastelt auf mich, besonders der Bereich, wo sich der Fernseher einmal befunden haben muss. Kabel hängen lose unter dem Aufbaubrett herum, teilweise nicht isoliert und es ist fraglich, welchen Nutzen und Zweck diese kontaktlosen Stecker einmal gehabt haben könnten. Vermutlich ist es eine 12- Volt- Leitung, aber wer weiß das schon…
Auf dem Dach befindet sich aber immerhin noch eine Sat- Antenne und ein Wechselrichter ist auch schon an Bord.
Der Boiler im Schrank ist wohl noch Serie… …die SAT- Schüssel aber wohl schon nachgerüstet
Kopfüber montiert im Schrank: Ein kleiner Wechselrichter Oh-weia! Wer soll bei dieser elektrischen Anlage durchblicken?
Das Dach hab ich mir natürlich auch genauer angeschaut, es ist sowit Beulen- und Dellenfrei, und hat keinerlei Beschädigungen wie zum Beispiel Kontaktspuren oder einen Hagelschaden (letzterer wäre, wenn er nur optisch hervor tritt, für uns sowieso egal!).
Ein dunkler Schatten rund um eine Dachluke hat sich beim „Spucketest“ nur als Dreckfleck heraus gestellt.
Tja, das positive ist da natürlich in der Unterzahl.
Erwähnenswert wäre auf jeden Fall, dass das Fahrzeug unseren Wunschgrundriss hat, also mit Längssofa gegenüber der Sitzgruppe mit Bad / Küche im Heck. Dann hätten wir eine wunschgemäße großzügige Dusche und auch endlich ein Kassettenklo.
Da natürlich nicht nur der Aufbau die Reise bestimmt, sondern auch ganz besonders das Basisfahrzeug, ist dies als nächstes dran!
Zuerst überprüfen wir natürlich den Motor optisch von oben und unten.
Er ist trocken und kalt, also nicht vorab warm gelaufen.
Ölspuren finden sich im oberen Teil nicht, am unten sitzenden Ölfilter ist allerdings eine kleine Ölnase und auch Laufspuren sind dort zu sehen. Den Öltropfen nehme ich mit dem Finger auf und halte ihm unserem Verkäufer mal unter die Nase, er zuckt nur mit den Schultern. Naja.
Nach Auskunft des Verkäufers steht das Fahrzeug bereits seit 2 Monaten.
Ideal also, um mal eine kleine Probefahrt zu unternehmen! Flugs bekommen wir rote Nummern angeschraubt und schon geht es los in den Fürther Stadtverkehr.
Vorher habe ich aber die Ölnase am Ölfilter entfernt, damit man hinterher vielleicht sehen kann, ob und wenn ja was dort undicht sein könnte.
Die ersten Meter mit dem Mobil sind natürlich noch ungewohnt, dann aber geht alles ganz locker und leicht von der Hand. Die Servolenkung tut hier natürlich ihr übriges. 😉
Ganz besonders gut gefällt mir der wirklich sehr gute Rundumblick in diesem Fahrzeug, die Spiegel sind schön groß und auch der Bereich am Vorderrad kann man mit der tiefgezogenen und keilförmigen Scheibe sehr gut einsehen.
Auch die Sicht zur Beifahrerseite ist prima, hier ist insbesondere das große Fenster im Aufbau eine gute Hilfe. Der Blick nach hinten ist durch das Heckfenster über der Küche möglich (das bin ich von unserem Mobil gewohnt), ein Weitwinkelaufkleber auf gleicher Scheibe sorgt für einen gewissen Rundumblick auch im Heck.
Alle Gänge lassen sich rauf wie runter problemfrei schalten, die Kupplung trennt ohne Probleme, das ist also schonmal positiv.
Der Motor klingt stimmig, wir erreichen auf der Stadtautobahn auch sofort die reisefreundlichen 100 km/h und ich habe sogar noch ein wenig Luft am Pedal.
Rein subjektiv liegen Welten zwischen dem 280er und dem 230er!
Ich kann mich auch bei 100 km/h ganz normal mit dem Verkäufer als Beifahrer unterhalten, ein Megafon -wie sonst in unserem Wohni- ist nicht notwendig. 😉
Ein wenig gestört hat mich, als ich besonders auf das Getriebe gehört habe, ein leichtes Klickern aus der Motorgegend. Dies könnte vielleicht Hydrostößel sein, wegen der langen Standzeit???
Als wir nach ca. 20 km wieder zurück sind, ist das Geräusch bereits deutlich leiser, man kann das Klickern nur noch hören, wenn man das Ohr an den laufenden Motor hält.
Da der Motor ansonsten absolut willig fährt, problemlos Gas annimmt, sich kein Rauch am Auspuff bildet und sich weder im Öl- noch im Kühlwasser Spuren der jeweils anderen Flüssigkeit befinden, scheint hier alles in Ordnung zu sein.
Auch nach der Probefahrt war im oberen Motorbereich alles trocken und ölfrei.
Unten am Motor hat sich allerdings erneut eine kleine Ölnase am Ölfilter gebildet, den mit der Fingerkuppte aufgenommenen Tropfen halte ich dem Verkäufer erneut unter die Nase, danach machen wir zahlreiche Bilder vom technischen Zustand des Fahrzeugs.
Heute Abend werden wir diese brauchen…
Einfach mal ein Bilder vom Unterboden machen… Der Reservereifen ist nicht mehr ganz frisch…
Der Holzunterbau hingegen erscheint vorbildlich Hmm, da könnte was an der Achsmanschette sein…
Am Ölfilter hat sich wieder ein Öltropfen gebildet… Schuld ist aber wohl eher dieses ölige Teil über dem Ölfilter!
Nach der Probefahrt wenden wir uns nochmals dem Aufbau zu.
Da wir noch immer nicht sicher sind, ob wir wirklich alles richtig gesehen, bewertet, gefühlt, gerochen und vor allem gemessen haben, bitten wir den Verkäufer uns für den morgigen Tag einen weiteren Besichtigungstermin einzuräumen.
Denn wir wollen gerne einen Spezialisten hinzu ziehen, der hier in der Gegend wohnt und den wir aus dem Wohnmobilforum kennen.
Wir hatten ihn schon für den heutigen Tag angerufen, er hatte allerdings bereits andere Verpflichtungen. Zum Glück können wir aber für morgen Spätmittag gegen 14 Uhr einen Termin ausmachen, der sowohl unserem Spezialisten wie auch unserem Käufer passt.
Uns passt der Termin sowieso (so können wir heute Abend in Ruhe nochmals alles durchgehen und die Bilder sichten), also wird das abgemacht.
Wir verabschieden uns gegen kurz nach halb 2 vom Verkäufer und machen uns langsam auf den Weg in Richtung Hotel.
Vorher aber spazieren wir noch ein klein wenig durch die Innenstadt von Fürth, um ein wenig die Zeit totzuschlagen. Ins Hotel können wir nämlich offiziell erst um 3 und mit der Bahn sind wir ja in 10 Minuten wieder in Nürnberg.
Tschüß Wohnmobil, wir machen uns wieder auf den Weg Jetzt spazieren wir erst einmal eine Runde durch Fürth
*** Stadtbesichtigung von Fürth und Nürnberg ***
Zu unserer kleinen Freude ist hier in Fürth wohl gerade ein kleines Stadtfest auf einem der zentralen Plätze, wo sich bereits viele Menschen eingefunden haben und bei Live- Musik und Biergarten- Atmosphäre das schöne Wetter genießen. Auch wir freuen uns natürlich über die warmen Sonnenstrahlen und lassen uns ein leckeres Soft- Eis auf unserem weiteren Weg in die Fußgängerzone von Fürth schmecken.
Live- Musik auf einem kleinen Stadtfest Ganz schön was los!
Ein alter Doppeldeckerbus… …und ein amerikanischer Trailer
Die Fußgängerzone von Fürth erreichen wir nur 5 Minuten später. Hier spazieren wir einmal der Länge nach rauf und runter, schauen mal hier und dort vorbei und lassen uns vom allgemeinen Gewusel ein wenig durch die Gassen treiben.
Da uns aber die Geschäfte mit ihrem Angebot nicht besonders locken (wir könnten ebenso gut auf der „Hohe Straße“ in Köln sein, fast gleiches Angebot), spazieren wir am Ende der Fußgängerzone auf direktem Weg wieder zurück in Richtung Bahnhof.
Stadtbesichtigung in Fürth Wir marschieren die Fussgängerzone einmal rauf und runter
Viele Menschen genießen das wohl erste warme Wochenende Alle Tische unter Sonnenschirmen sind belegt, egal wo.
Kurz hatten wir überlegt, ob wir irgendwo eine Kleinigkeit zu Mittag essen sollen.
Immerhin ist unser Frühstück aus dem Zug schon ein paar Stunden her!
Dann aber entscheiden wir uns doch lieber, das Mittagessen komplett ausfallen zu lassen und dafür später zum Abendessen in Nürnberg rustikal und ausgiebig zu speisen.
Ein nettes Restaurant, ein bayerischer Biergarten, ein Schlosskeller, irgendwie so etwas schwebt uns da vor. Anja hat sogar ein ganz konkretes Haus ins Auge gefasst, welches sie von einem früheren Besuch in Nürnberg noch kennt.
Nur Wiederfinden wird eine Herausforderung werden. Naja, schauen wir mal, wenn wir nachher in Nürnberg sind und eingecheckt haben.
Um kurz nach halb 3 nehmen wir erneut die Mainfrankenbahn, um die wenigen eisenbahntechnisch historischen Kilometer von Fürth nach Nürnberg zu fahren.
Wieder haben wir Glück, wieder müssen wir nicht in einem offenen Personenwagen der 4ten Klasse und einer vorn am Zug rauchenden Dampflok fahren. 😉
Die wenigen Minuten Fahrzeit nutzt Anja, um erneut das Navi zu programmieren. Dieses Mal natürlich auf das Hotel.
Es muss sich ganz in der Nähe des Bahnhofs und des historischen Stadtkerns befinden, dies war zumindest aus der Beschreibung des Hotels zu entnehmen.
Eisenbahnfahrt die vierte für heute, Fürth – Nürnberg… Ankunft in Nürnberg
Mit der Orientierung in Nürnberg klappt übrigens viel besser, als noch vorhin in Fürth. Sofort findet sich Anja zurecht und weist uns den richtigen Weg in Richtung Hotel.
Unterwegs kommen wir übrigens am Eisenbahnmuseum von Nürnberg vorbei.
Dies möchte ich, wo wir hier doch auf solch bedeutenden Spuren der Eisenbahngeschichte Deutschlands wandeln, gerne näher besuchen.
Vor 15 Jahren waren wir schon einmal hier, aber seit damals wird sich bestimmt (wohl auch wegen des Brandes in der Fahrzeughalle des Museums im Jahre 2007) einiges verändert haben.
Für heute ist es aber schon zu spät für eine Besichtigung, zumal wir endlich ins Hotel wollen und uns mal ein wenig ausruhen möchten. Einfach mal Schuhe aus und einen Moment hinsetzen, immerhin sind wir nun schon ununterbrochen seit 6 Uhr auf den Beinen!
Wir halten unterwegs nur noch kurz beim Aldi, kaufen ein paar Getränke und was zu knabbern für das Fussballspiel heute Abend und stehen kurz darauf gegen viertel nach 3 vor unserem Hotel, dem Hotel Aria in der Zufuhrstraße.
Wir spazieren durch die Gassen Nürnbergs Ah, da ist ja unser Hotel für die kommende Nacht, das Aria
Das Einchecken funktioniert problemlos.
Wir bekommen ein Zimmer im obersten Stock (Zimmer 403) und lassen die Frage, ob wir morgen hier frühstücken wollen zunächst einmal unbeantwortet.
Das uns jemand das Frühstück macht, sind wir ja gar nicht mehr gewöhnt! Darüber müssen wir erst einmal kurz nachdenken… 😉
Als wir die Zimmertür öffnen, schlägt uns zunächst ein uns wohl bekannter leichter Geruch von kalter Asche und Nikotin entgegen.
Oh-weia, wir haben ein Raucherzimmer bekommen! 🙁
Und das, wo wir doch beide Nichtraucher sind! Nichtraucher werden uns nun verstehen, dass wir dies natürlich nicht so schön finden. Man riecht es halt.
Zum Glück ist der Geruch nicht streng und da ich eigentlich Schuld bin, dass wir ein Raucherzimmer bekommen haben, lasse ich es gut sein.
Beim Buchen des Zimmers hätte ich „Nichtraucherzimmer“ auswählen können, dummerweise habe ich dies vergessen bei der Buchung mit anzugeben und nur „ruhiges Zimmer“ ausgewählt.
Aber jetzt wieder runter gehen und um ein anderes Zimmer bitten ist auch blöd irgendwie, für eine Nacht wird es schon gehen, zumal wir nach dem Aufreißen aller Fenster schon eine deutliche Verbesserung spüren und riechen.
Ahhhh- Ja!
Endlich angekommen!
Anja begutachtet unser Hotelzimmer Das Bett (mit Betthupferl!) ist frisch gemacht!
Blick ins Bad unter Rotlichtlampe: Alles sauber! Erstmal ankommen und einrichten! 😉
Matt und schlapp lasse ich mich sogleich auf das kleine Sofa fallen, während Anja das Bad inspiziert und die ersten Klamotten aus dem Rucksack ausräumt.
Mit Ausnahme, dass wir aus eigener Dummheit ein Raucherzimmer erwischt haben, sind wir mit dem Zimmer sehr zufrieden. Es ist wirklich sehr groß, geräumig, das Bett ist frisch bezogen und sauber, das Bad ist sauber und alles ist zu unserer vollsten Zufriedenheit eingerichtet.
Gut, ein kleiner Kühlschrank wäre noch nett gewesen, aber das Hotel Aria haben wir aus Preisgründen gewählt und nicht, weil wir einen Kühlschrank im Zimmer erwarten. Und so haben wir eben nur ein 3- Sterne Hotel. Für eine Nacht wird es auch ohne Kühlschrank gehen, wir sind einfach zu sehr „wohnmobilverwöhnt“! 😉
Nachdem wir uns ein wenig eingelebt und auch ausgeruht haben, schmeißen wir den Laptop an. Dann ziehen wir die ersten Bilder des heute besichtigten Wohnmobils auf den Laptop und laden die Bilder sogleich im Wohnmobilforum hoch. Hiervon erhoffe insbesondere ich mir ein wenig „Feedback von außerhalb“, da Beiträge mit Ratschlägen zum Kauf von Wohnmobilen im Wohnmobilforum erfahrungsgemäß auf stets recht gute Resonanz stoßen.
Und wenn wir bis morgen noch 2, 3 oder mehr Meinungen zusammen bekommen, wäre das prima!
Ganz besonders die Bilder vom Motor und von unter dem Wohnmobil sollen Impulse bringen. Teilweise habe ich wie wild und wahllos unter dem Mobil herumfotografiert in der Hoffnung, dass ich vielleicht einen Mangel auf einem Foto ablichte, der mir mit bloßem Augen verborgen geblieben ist.
Nachdem wir die Bilder und unsere ersten Eindrücke im Forum eingestellt haben, machen wir uns gegen 17 Uhr wieder auf den Weg.
Mittlerweile haben wir mächtig Hunger bekommen und wir freuen uns jetzt auf einen schönen Spaziergang durch die historische Altstadt von Nürnberg und auf ein leckeres Abendessen mit urtypischer Küche.
An der Rezeption bestellen wir noch schnell Frühstück für morgen (hier in unmittelbarer Nähe ist nichts, wo man sich alternativ mit Frühstück versorgen könnte) und schnappen uns einen kleinen Stadtplan, um für den Weg in die Altstadt gerüstet zu sein.
Dann geht es los!
Wir spazieren erneut durch Nürnberg, suchen die Altstadt An der historischen Stadtmauer suchen wir den Eingang
Der Weg führt uns zunächst an der doch recht lebhaften Straße entlang, bis wir einige Minuten später die historische Altstadt von Nürnberg hinter einer dicken Stadtmauer entdecken.
Durch eines der vielen Tore spazieren wir dann in die Stadt hinein und auf einmal wird es schon deutlich ruhiger um uns herum. So ist es schön!
Hand in Hand spazieren wir nun durch kleinere Gassen, wo wir sogar auf einige alte und/oder alttypisch restaurierte Häuser treffen.
Eines davon ist als Lokal mit Biergarten hergerichtet, nennt sich „zum gulden Stern“ und hätte beinahe den Zuschlag für unser Abendessen erhalten. Immerhin wirbt das Haus damit, dass es sich hier um die älteste Bratwurstküche der Welt handeln soll (Anno 1419). Das ist mal alt und da ich gerne in Gasthäusern mit dem Charme vergangener Zeiten speise, wären wir wie gesagt fast hier eingekehrt. Aber Anja überzeugt mich dann doch, dass wir erst einmal weiter schauen sollten, denn sie will nach wie vor das ihr bereits bekannte urige typische Restaurant suchen, welches in einem alten Brauhaus- bzw. Gewölbekeller angesiedelt sein soll.
Und darauf, so meint sie, lohnt es sich auf jeden Fall zu warten.
Gut, machen wir es so, auch wenn es mir mit leerem Magen natürlich schwer fällt 😉
Durch das Tor geht es in die Altstadt Die Altstadt ist allerdings weit weniger alt, als erwartet
Dafür gibt es einige historische Häuser mit Biergärten Hier z.B. der „guldene Stern“, die älteste Bratwurstküche
Der guldene Stern mal von vorne. Sehr hübsch restauriert Kleine Biergärten finden sich an vielerlei Ecken
Wir erreichen kurze Zeit später die noch immer wuselige Fußgängerzone von Nürnberg, die allermeisten Passanten gehen hier noch immer Einkäufen nach. Neben dem regulären Angebot an Geschäften finden sich zunehmend auch kleinere Stände mit dem unterschiedlichsten Angebot.
Fast wie ein Jahrmarkt oder wie auf einem Basar kann man durch allerlei Feilgebotenes stöbern und sich von einer afrikanischen Bongotrommel bis hin zu thailändischen Nudeln mit allem eindecken, was einem beliebt.
Stöbern und Shoppen auf der Nürnberger Einkaufsmeile Das Angebot ist sehr reichhaltig
Die beiden Türme der Lorenzkirche von Nürnberg hier das mächtige Portal des ehrwürdigen Hauses
Wasserwege in Nürnberg, sehr hübsch anzuschauen Aber über die Fährmänner müssen wir mal reden! 😉
Die Dichte der Stände erhöht sich sogar nochmals, als wir wohl den zentralen Marktplatz der Marktplätze der Stadt vor der Lorenzkirche erreichen. Es handelt sich natürlich um den traditionsreichen Hauptmarkt, der jedes Jahr zur Weihnachtszeit auch der Dreh- und Angelpunkt des Nürnberger Christkindlesmarkt darstellt.
Und hier herrscht fast eben jene stimmungsvolle Atmosphäre, wie sie wohl zur Weihnachtszeit aufkommen soll.
Es fehlen nur der Glühwein und ein wenig Schnee.
Die übrigen Dinge, wie zum Beispiel Lebkuchen, eine Bratwurst im Brötchen, oder Winterkleidung wie Schals und Decken sind durchaus auch im Sommer zu bekommen. Puh!
Wir erreichen den Hauptmarkt von Nürnberg Hier findet jedes Jahr der berühmte Christkindelmarkt statt
Aber auch ohne Winter sind viele Stände aufgebaut Natürlich dürfte es zu Weihnachten deutlich voller sein…
Zielstrebig hat Anja die Touristeninformation ausgemacht, die sich ebenfalls hier auf dem Hauptmarkt findet.
Dort will Anja die Mitarbeiter des Touristenbüros vor die schwere Herausforderung stellen, mit ihrer vagen Beschreibung aus der Vergangenheit ihres Wunschlokals den passenden Namen, Adresse und Wegbeschreibung zu bekommen.
Na da schauen wir mal, ob die Touristeninfo ihren Namen tatsächlich zu Recht verdient! 😉
Die Überraschung ist groß! Denn nachdem Anja ihr Begehr vorgetragen hat, bekommt sie nur eine einzige Gegenfrage gestellt: „War der Keller eher groß oder eher klein?“
„Eher groß“
„Ganz klar, sie waren im Barfüßer!“
Wow!
Mit einer guten Wegbeschreibung (wir sind eben auf dem Weg zum Markt fast daran vorbei gelaufen!) geht es keine 5 Minuten später wieder los, um endlich die große Leere genannt Bauch zu füllen. Mann, hab ich einen Kohldampf!!
Zu allem Übel müssen wir jetzt übrigens den Berg wieder hoch laufen, den wir auf dem Weg zum Hauptmarkt hinunter spaziert sind. Aber ein wenig Bewegung tut uns gut meint Anja, immerhin wollen wir uns ja auch gleich ein üppiges Mahl bestellen.
Naja…
Um 10 vor 6 erreichen wir dann den Barfüßer und Anja bestätigt schon fast auf der Schwelle des Hauses, dass uns die freundliche Dame in der Touristeninformation von Nürnberg tatsächlich den richtigen Weg gewiesen hat.
An dieser Stelle daher ein tolles Lob an die fachstarken Mitarbeiter der Touristeninfo in Nürnberg!!
Wer weiß, wo wir ohne euer Wissen gelandet wären! 😉
Wir lassen den Biergarten in der Fußgängerzone links liegen und betreten die wuchtige Treppe, die in den urigen Gewölbekeller führt. Wenn schon, dann bitte richtig urig!
Zu unserer Überraschung sind die allermeisten Plätze hier im Keller leer (die meisten sitzen wirklich lieber draußen im Biergarten) und so haben wir freie Tischwahl. Super!
Gefunden! Der Barfüßer von Nürnberg! Kellerdeko: Hierauf wird wohl nicht mehr gekocht 😉
wir suchen uns einen netten Tisch… …im urig eingerichteten Gewölbekeller
Wir sitzen kaum, da kommt auch schon die Kellnerin und wir können bestellen.
Zum Trinken gibt es natürlich 2x große Cola und zum Speisen bestellen wir einmal den Schweinekamm für mich (laut Karte extra nach österreichischer Art, mir sei es verziehen 😉 und einmal einen „Frankenschmaus“ für Anja. Das hebt meinen Fehltritt ins südliche Nachbarland wieder auf…
Nach guten 10 Minuten wird uns unser Essen serviert und zu unserer Freude schmeckt es richtig lecker!
Besonders gut schmecken mir die Kartoffelknödel! Schade, dass es nur 2 sind, die auf meinen Teller in der Soße kullern.
Da Anja ein Herz mit mir hat, tauscht sie sogar einen Knödel mit mir! Ist sie nicht lieb?
Sie hat nämlich einen großen zu ihrem Frankenschmaus, ich habe 2 kleine. Und so tauschen wir einen großen gegen einen kleinen Knödel.
Mjam!
Einmal Schweinekamm österreichischer Art! Und einmal Frankenteller für Anja.
Nach dem Essen zahlen wir fix und sind gegen viertel vor 7 auch schon wieder raus aus dem Barfüßer.
Noch vor dem Essen hab ich mir fest vorgenommen, auf dem Weg zurück ins Hotel noch beim historischen Bratwursthaus anzuhalten, um dort vielleicht noch 3 „kleine im Weckle“ zu bestellen. Dies ist übrigens ebenfalls eine besondere Nürnberger Tradition. Hab ich auch heute gelernt. „3 kleine“ sind hier 3 Nürnberger Rostbratwürstchen
Also die kleinen Kullerwürstchen, die beim Grillen traditionell immer durch den Grillrost direkt in die Kohle fallen! 😉
Diese werden hier in ein Brötchen gesteckt. Klingt lecker, würde mich auch locken, nur bin ich jetzt und hier einfach zu voll gefressen, um mir auch noch dieses kulinarische Kulturgut einzuverleiben.
Satt und kugelrund kullern wir uns nun wieder grob in Richtung Hotel.
Hierbei nehmen wir noch einige Eindrücke von Nürnberg mit, wie zum Beispiel die „Straße der Menschenrechte“, die mit 27 mächtigen Säulen in den verschiedensten Sprachen die Artikel der universellen Menschenrechte darstellt. Und weil es deutlich mehr Sprachen als Säulen gibt, findet sich am Ende sogar noch zusätzlich ein Baum, der mit seinen Ästen die übrigen nicht abgebildeten Sprachen symbolisiert. Sehr eindrucksvoll!
Straße der Menschenrechte in Nürnberg Diese führt uns wieder zur historischen Stadtmauer
Nicht weniger interessant sind natürlich weitere Teile der Stadtmauer, die wir beim Zick-zack- Kurs besichtigen. Vom Opernhaus schlagen wir sogar noch einen Haken weiter am Frauentor- und Splittertorgraben entlang und passieren den weißen Turm von Nürnberg, bei dem wir uns die Frage stellen, warum dieser so heißt. Der erste Gedanke, nämlich eine eventuelle Farbgebung können wir jedenfalls nicht so recht nachvollziehen.
Naja, macht ja nichts, dies wird eben in die ungeklärten Fragen unserer Reiseanalen eingehen. Wir können ja auch nicht alles wissen… 😉
An der Stadtmauer und am Opernhaus vorbei Die U-Bahn fährt unter uns her
ein wenig Schaufensterbummel Eisenbahn ist in Nürnberg wirklich allgegenwärtig
Eine Kirche… noch eine Kirche…
der weiße Turm (wenn auch nur der Sockel) so spazieren wir durch die Gassen
Zum Abschluss statten wir einem bekannten Elektronik- Großmarkt noch einen kurzen Besuch ab, gucken dort aber nur und kaufen nichts.
Dann geht es mit nunmehr schweren Beinen und schmerzenden Füßen zurück in Richtung Hotel, wo wir gegen 20 Uhr eintreffen. Für heute ziehen wir uns zurück.
Ich hätte zwar noch Lust, auf eine Stadtwanderung bei Nacht, aber nach dem Öffnen der Hose und Ausziehen der Schuhe kann ich gegen den Bequemlichkeitsdrang einfach nicht mehr ankämpfen. Kurz geduscht und dann gleich die Glotze an und zuschauen, wie Bayern im Champions-League- Finale von den Italienern eins auf die Mütze bekommt.
Selber schuld, wenn man sich einen Holländer als Trainer holt! 😉
Unser ruhiges Zimmer entpuppt sich zu späterer Stunde übrigens als recht lebhaft! Aufgrund der Tatsache, dass es trotz der stundenlangen Belüftung während unserer Stadtbesichtigung bei unserer Rückkehr noch immer ein wenig nach kaltem Nikotin in unserem Zimmer riecht, haben wir natürlich weiterhin alle Fenster auf.
Und so dringt von der Straßenkreuzung vor unserem Hotel der Lärm der Stadt zu uns nach oben.
Für ein Stadthotel sicherlich nicht ungewöhnlich und in Paris macht dies manchmal ein ganz besonderes Flair aus, aber dennoch ist schon störend.
Laute orientalische Musik aus getunten Autos (vornehmlich 3er BMW), feiernde Italiener (Inter Mailand hat gerade das Finale gegen Bayern München gewonnen), hin und wieder vorbeifahrende Polizei- und Krankenwagen mit Martinshorn und natürlich die vorbeiziehenden schwankenden Nachtschwärmer auf dem Bürgersteig, die sich mehr oder weniger lautstark Gehör verschaffen (ja nach Alkoholpegel), schaffen eine recht quirlige Atmosphäre.
Aber die Akustik blenden wir gekonnt aus.
Wir diskutieren stattdessen über das heute besichtigte Wohnmobil, wägen positives und negatives ab und gehen natürlich die zahlreichen Meinungen und Postings der anderen User aus dem Wohnmobilforum durch, die uns mit vielen Hinweisen und Infos zum Fahrzeug versorgen. Dabei wird eigentlich schnell klar, dass diese „Außenstehenden“ die Sache ebenso einschätzen, wie wir es eigentlich tun sollten, wenn man mal die rosarote Brille abzieht. Der Innenraum ist schon ziemlich verwohnt und einige technische Mängel tun sich auch auf, die man nicht einfach „übersehen“ kann.
Wenn wir morgen wirklich ein Angebot für das Wohnmobil abgeben sollten, dann wird es auf jeden Fall deutlich unter dem vom Verkäufer aufgerufenen Preis liegen, soviel ist mal sicher, denn es wäre noch einiges zu erledigen, sowohl arbeitstechnisch wie auch finanziell!
Um für das morgige Gespräch gut gerüstet zu sein, bereiten wir uns daher eine kleine Liste mit allen wichtigen Punkten vor, die wir morgen sicherlich gebrauchen werden.
So wird auch nichts vergessen.
Gegen kurz vor 11 gehen wir dann ins Bett.
Aber auch, nachdem wir das Licht ausgemacht und uns in die fremden Kissen gekuschelt haben, überlegen wir natürlich laut weiter und malen uns einerseits aus, wie schön ein 230er Wohnmobil mit diesem Wunsch- Grundriß wäre, aber sind andererseits ebenso realistisch, dass wir am Fahrzeug noch einiges zu tun hätten. Zu viel eigentlich, um in wenigen Wochen mit dem Fahrzeug nach Norwegen aufzubrechen, denn dann geht unsere Fähre und dann wollen wir auch in den Urlaub.
Kurze Zeit später entschwindet Anja dann ganz plötzlich ins Reich der Träume.
War halt ein anstrengender Tag! Aber bei dem Lärm???
Naja, eigentlich kein Wunder, so hat sie doch früher an einer Hauptstraße gewohnt und davon offenbar soviel Gewöhnung an Straßenlärm, dass ihr die vorbeifahrenden Autos ganz offensichtlich nichts ausmachen.
Auch ich könnte mich daran vielleicht gewöhnen, wenn die gegenüberliegende Bar nicht wäre!
Von dieser hämmern die Bässe und dröhnt der Synthesizer, dass man fast meint, die Party wäre gleich hier nebenan auf dieser Etage.
Aber die Fenster zumachen? Dann müsste ich aber schnell einschlafen, bevor sich der kalte Nikotingeruch wieder ausbreitet.
Jetzt bereue ich es richtig, dass ich heute am Nachmittag, als wir eingecheckt haben, nicht lieber doch nach einem Nichtraucherzimmer gefragt habe.
Damit muss ich nun leben, wir haben das Zimmer ja angenommen und bereits angefangen, darin auch zu wohnen.
Wird schon gehen. Einfach Augen zu und schlafen!
Nächtlicher Blick aus unserem Hotelzimmer, irgendwo da unten ist Radau 🙁