„Du, der sieht doch richtig gut aus! Der ist gepflegt und bestimmt von einem älteren Paar, das sieht man sofort!“
„Wie willst du das denn beurteilen, anhand der Fotos?“
Eher aus unbefriedigtem Wunsch nach Freiheit, Diesel, Campingplatz und Autobahn (unser Wohnmobil steht ja nun seit dem Forentreffen nach einem kapitalen Motorschaden in der Werkstatt), hab ich nur mal beiläufig ein paar Anzeigen studiert und bin dabei über einen unter anderem auch über einen nett ausschauenden Dethleffs gestolpert.
Erst 94 TKM, schon ein Ducato Typ 230 mit Baujahr 1994, Zahnriemen vor 2000 km gewechselt und optisch ganz ansehnlich. Dazu mein Wunschgrundriss mit einer Couch gegenüber der Sitzgruppe, das wäre schon ein tolles Mobil!
Einzig die 84 PS und eine kleine beidseitige Dulle in der Heckstoßstange trübten die Freude, was allerdings durch einen attraktiven Einstiegspreis wieder aufgefangen wurde.
Tja! Und damit mich meine Frau Anja gleich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen könnte (Wir haben ja ein Wohnmobil!), hab ich ihr einfach mal die Anzeige gezeigt und siehe da, die Reaktion war anders, als erwartet!
Denn auf einmal hatte Anja Interesse und ich wusste nicht, was wir nun machen sollten…
„Wie siehst du denn, dass der gepflegt ist?“
„Na guck doch mal die Lampe über der Sitzgruppe!“
„Na und, die ist halt hässlich!“
„Eben, das passt zum Rentnerpärchen und dann schau mal ins Bad!“
„Und?“
„Na schau doch mal den Duschvorhang! Der hängt nicht offen herum, das untere Ende steht in einem Eimer!
Schau mal: Ein Duschvorhang tropft -trotz trocken wischen- nach dem Duschen vielleicht noch nach und wer wie ich so etwas gar nicht mag, steckt den Vorhang eben in einen Eimer! Gibt keine Wasserflecken und ist einfacher sauber zu halten!“
Das Argument ist schlüssig.
Tja, das sind sie eben, die kleinen feinen Details, mit denen man den Schrott von den wahren Perlen auf dem Gebrauchtwagenmarkt für Wohnmobile erkennt.
Mit einem ähnlichen Ansatz hatten wir 2007 unser erstes Wohnmobil gefunden und haben den Kauf bis heute nicht bereut. Gut, wir hatten öfters mal was zum basteln, aber dafür haben wir auch auch tolle Touren mit unserem Wohnmobil gemacht, waren zum Beispiel in Schottland, Dänemark, Südfrankreich oder in der Toskana.
Der Kauf damals hat sich also bis heute -trotz aktuellem Motorschaden- nach wie vor gelohnt! Die besuchten Reiseziele wie Schottland oder die Toskana, ohne eigenes Wohnmobil wären wir wohl nie dorthin gekommen!
Naja, da Anja nun auch Interesse an dem Fahrzeug hat und ich, beim jetzt erst richtigen zweiten Blick, mich mit dem Mobil auch tatsächlich anfreunden könnte, vereinbarten wir kurzerhand für den kommenden Samstag, den 22. Mai 2010 einen Besichtigungstermin.
Das dumme nur: Das Mobil steht in Fürth!
Eigentlich kein Problem, man ist ja auch ohne Wohnmobil mobil, nur wollten wir nicht einfach da runter rauschen, das Mobil 2 Stunden lang besichtigen und dann gleich wieder abfahren!
Immerhin war dies das Pfingstwochenende und wenn wir schon nach Nürnberg / Fürth fahren würden, dann könnten wir auch gleich eine Nacht dort bleiben und uns noch schön die Stadt anschauen.
Machen wir eben wieder Urlaub im Hotel, das war früher auch nicht das Schlechteste!
Für die Hotelreservierung nutzen wir wie früher das Angebot von hrs.de, wo wir auch recht schnell ein nettes und gut bewertetes Hotel gleich im Zentrum von Nürnberg finden.
45,- Euro für eine Nacht im Doppelzimmer (nicht pro Person) ist ein guter Preis.
Das war nun fast wieder, wie in alten Zeiten!
Wir hatten Zeit, wir hatten spontan ein Ziel, wir buchen ein Hotel und ruck-zuck würden wir wieder unterwegs sein –auch ohne Wohnmobil!
Ach ja, damit wir bei der Fahrzeugbesichtigung auch alles richtig machen würden, haben wir uns noch am Freitag vor der Abreise für einen vernünftigen Feuchtigkeits -Check unser erstes eigenes Feuchtigkeitsmessgerät gekauft!
Wenn wir schon eine größere Summe für ein neues Wohnmobil ausgeben würden, dann wollten doch bitteschön das Risiko ein am Ende feuchtes Mobil zu kaufen, soweit wie möglich minimieren!
Klopfen, Tasten, Drücken und Riechen ist eine Sache, eine technische Auskunft eines Messgerätes aber eine ganz andere!
Nach Studium der vielen Erfahrungsberichte im Wohnmobilforum (hierbei sei besonders der Messgeräte- Test vom User Kurt „turbokurtla“ erwähnt!) folgten wir der Empfehlung und kauften bei Conrad ein Messgerät zur zerstörungsfreien Untersuchung von Aufbau, Böden und Wänden.
Das Gerät ist ein Voltcraft MF-100 und ist mit einem Preis von 99,- € nach der einhelligen Meinung ein gutes Einstiegsgerät.
Natürlich haben wir mit dem Gerät erst einmal ALLES gemessen, was uns in die Quere kam! Wände, Böden, Decken, Menschen, Wassergläser, Pappierkartons, Holzzäune, Türen, einfach alles!
Einfach nur, um mal ein Gefühl für das Gerät und für angezeigte Werte zu bekommen.
Dumm nur, dass wir es nicht an unserem Wohnmobil ausprobieren können!
Ob es sich nämlich auch für den Einsatz im Reisemobil für praktikabel erweisen würde und ob es hält, was die vielen guten Bewertungen versprechen, wird also der kommende Samstag zeigen müssen…
Feuchtemessung mit dem Voltcraft MF-100 zuhause: Die Tür scheint also trocken zu sein! 😉
Nachtrag, Frühjahr 2017!
Ihr seid interessiert am Thema Feuchtigkeitsmessung? Lest mehr!
Seit vielen Jahren sind wir nun schon mit dem Voltcraft MF-100 unterwegs, haben bereits drei Fahrzeuge damit gekauft und Dutzende damit durchgemessen! Wenn ihr euch für das Thema Feuchtigkeitsmessung und Dichtigkeitsprüfung am Wohnmobil und Wohnwagen, speziell mit dem Voltcraft MF-100, interessiert, dann haben wir hier eine kleine Anleitung für euch!
Anhand eines Muster- Wohnwagens erklären wir euch, wie ihr mit dem Feuchtemessgerät umgeht, wie man es kalibriert, Feuchte aufspürt, Referenzmessungen durchführt und warum ein 15 Euro Gerät aus dem Baumarkt für den Einsatz im Wohnmobil und Wohnwagen ungeeignet ist: Feuchtigkeitsmessung beim Wohnmobil und Wohnwagen