Auch nach der dritten Nacht kann ich nicht wirklich negatives über das Schlafen im Wohnwagen berichten.
ABER: Ich habe zum ersten Mal am Beckenknochen die Ritzen gespürt!! Und das sogar ehrlich!
Diese „Ritzen“ entstehen durch die Freiräume zwischen den einzelnen zur Liegefläche ausgelegten Sitzpolster, die nebeneinander gelegt unsere Kuschel- und Schlafwiese ergeben.
Bislang haben wir auf die ausgebreiteten Sitzpolster noch eine dicke Decke mit Unterdecke drauf gelegt gehabt, darauf eigentlich ganz gut geschlafen.
Bis jetzt.
Denn nun schmerzen meine Beckenknochen, die offenbar letzte Nacht in einer solchen Ritze gelegen haben.

Kurzfristig Abhilfe schafft möglicherweise eine andere Anordnung der Polster, sodass der Körperbereich auf der breiten Sitzauflage der Seitenbänke liegt.
Dafür müssten aber die drei auf der Stirnseite befindlichen Polster an das Fußende umziehen.
Ein immerhin messbarer Aufwand, wenn wirklich alle Polster neu ausgerichtet werden müssen!
Aktuell ziehst du einfach nur die Sitzpolster aus und legst die Rückenlehnen auf die Sitzbank. Das dauert 30 Sekunden.
Aber alles umbauen?
Umständlich!
Eine Matratze müsste also her, die man einfach auf die Sitzpolster auslegen könnte.
Das Problem mit einer Matratze ist nur: Wo bleibt diese tagsüber?
Auf dem Wohnwagendach?
Unter dem Wohnwagen?
Beides allein schon wegen der Feuchtigkeit nicht wirklich praktikabel. 😉
Und im Wohnwagen kann man eine handelsübliche Matratze wohl kaum so weit falten und knicken, dass diese in einen Schrank oder z.B. in eine der Sitzbanktruhen passt.
Und eine prima faltbare Decke, wie wir aktuell benutzen, ist natürlich auf Dauer viel zu dünn, um die Bodenunebenheiten nennenswert ausgleichen zu können.
Aber da werden wir uns noch was vor der nächsten Tour überlegen!

Jetzt gilt es natürlich erstmal, diese Tour abzuschließen.
Und dies bedeutet natürlich, dass wir heute wieder alles einpacken und reiseklar machen müssen.
Schon kurz vor dem für 8 Uhr gestellten Wecker werden wir wach und öffnen sogleich das erste der drei Seitenfenster.
Puh!
Erstmal frische Luft rein!
Die ganze Nacht war es schwülig, hat dabei immer wieder angefangen zu regnen.
Das schlimme war und ist aber nach wie vor wirklich die drückende feuchte Wärme, die über den Campingplatz wabert.
Bäh, Waschküchenwetter vom Feinsten!
Wenigstens ein wenig hat es sich aber doch draußen abgekühlt, sodass beim Öffnen der Fenster ein bisschen frische Luft in unsere Schlafhöhle strömt.
Das ist wirklich ein Manko mit der Luft!
Wir trauen uns aber auch nicht die Fenster im Aufbau in der Nacht geöffnet zu lassen, denn mit nur einem einzigen Griff wäre die Hand eines Spitzbuben in meinem Gesicht, an meinem Hals oder sonst wo.
Es bleibt also nur die Dachluke in der Küche, die wir öffnen können.
Die letzten beiden Nächte hat das auch was gebracht, obwohl wir (anders als im Alkoven beim Wohnmobil!) ja nicht direkt unter der Dachluke schlafen und somit keine kühlen Lüftchen auf uns „herunter fallen“.
Letzte Nacht aber mussten wir die Dachluke ja aufgrund des Regens geschlossen lassen, sodass wir jetzt schon ein wenig müffelige Luft in unserem Hektor haben.
Mit geöffnetem Fenster werden dann aber doch wieder ein wenig schläfrig, sodass wir etwa bis halb 9 im Bett liegen bleiben.
Dann aber stehen wir doch auf und nutzen die Annehmlichkeiten des bordeigenen Waschraums.
Zwar besteht schon der Drang nach einer erfrischenden Campingplatzdusche, allerdings würde diese bei der aktuellen Waschküche nichts bringen und wir wären wieder schwitzig, bevor wir überhaupt den ersten Handschlag getan hätten.

Gegen 9 sind wir immerhin einigermaßen tageslichttauglich, sodass wir uns vor die Türe trauen.
Gleich beginnen die Arbeiten am Wohnwagen, mit den Stützen vorne fange ich an und vertraue darauf, dass das Bugrad ausreichend Halt garantiert.
Als nächstes kümmere ich um den Abwassertank und muss mich doch wundern!
Voll!
Und nicht nur das, ein paar Schluck sind schon übergelaufen, wie eine aktuelle Zahnpastaspur beweist.
Oh- Weia!
Da muss ich aber auf jeden Fall besser aufpassen, dass wir keine Umweltsünder werden und hier die Parzelle versauen!
19 Liter passen in den Abwassertank, 20 Liter in den Frischwassertank. Und obwohl der Frischwassertank noch nicht leer ist, ist der Abwassertank schon voll.
Komisch!
Hat aber auch ein Gutes!
Wir wissen nun, dass wir mit normalem Gebrauch von Wasser in Küche und Bad etwa 4 Tage hinkommen.
Eigentlich gar kein so schlechter Wert.

          
     Der nächste Morgen: Jetzt wird fix aufgeräumt!                        Alles in das Bugstaufach, was ins Bugstaufach rein geht 😉

Wir rödeln weiter am Wohnwagen und verstauen im Deichselkasten, was verstaut werden muss.
So richtig hat halt noch nicht alles seinen Platz und so räumen wir ein, wieder um, final aus und dann doch wieder ein, nur anders herum.
Schlauch da, Tank hier und ach ja: Die Kurbelstütze brauche ich gleich ja noch einmal, weil ich ja die hinteren Stützen auch noch einkurbeln muss!
Nur einer hat gut lachen!
König Thomas von den vereinigten Staaten von Wohnmobilland!
Schon zum Tagesgruß hat er mir natürlich brühwarm mit einer Portion Sarkasmus unter die Nase gerieben, dass ER ja mit dem Wohnmobil nur Strom abstecken muss und dann eigentlich abfahrbereit wäre.
Jaja…
Team Villabajo und Villariba eben.
Und während im Wohnwagenland Villabajo noch der Campingtisch im Kofferraum des Kombis verstaut wird, wird im Wohnmobilland Villariba schon vorgeglüht.
„jaja“ zum zweiten…

         
     Villariba und Villabajo: Während wir noch die Kurbeln eindrehen..   …muss Thomas nur das Stromkabel abstecken  :-/

Gegen 09:30 Uhr folgt dann die zweite und wohl größte Herausforderung!
Das Ankuppeln und abfahren von der Parzelle!
Platzbedingt werden wir in jedem Fall zurücksetzen müssen, denn die einzige Ausfahrt aus unserem Rondell ist quasi parallel zu unserer Parzelle.
Eine Spitzkehre quasi wie ein „U- Turn“ ist also zu fahren.
Doch zunächst mal muss der Wowa vom der Seitenlage wieder in Frontlage, damit wir überhaupt ankuppeln können.
Wir verschieben also unseren Wohnwagen mit der Hand, bis er perfekt zum Parzellenausgang steht.
Gar nicht so einfach und ganz ohne „Kollateralschaden“  geht es auch heute nicht.
Nur ist es dieses Mal nicht die Hecke, die wir mit dem Heck streifen, sondern der kleine Baum, der kurz Bekanntschaft mit unserem Dach macht.
Ein paar Äste knicken wir ein, was uns sichtlich leid tut.
Wir sind einfach noch total ungeübt mit dem Rangieren!

Aber das Ausparken klappt einigermaßen und mit einem Zug nach links und einer kurzen Korrektur schaffen wir es, in unserem Rondell zu drehen und souverän die Ausfahrt zu nehmen.

     Den Wohnwagen am Haken
     Stolz wie Oskar! Fertig gekuppelt, gedreht, rangiert, und gekurbelt, wir sind abfahrbereit. 🙂

Und dann schlägt unsere Stunde!
Denn etwa zeitgleich kommen Thomas und wir an der Entsorgungsstation an, wo wir unsere Toilettentanks entleeren.
Dann aber „tauschen“ wir die Positionen und wir sitzen plötzlich in „Villariba“, weil wir uns ja um unser Abwasser nicht mehr kümmern brauchen.
Das ist ja schon erledigt!
Einfach dran und weg!
„Jaja, und während das Wohnmobil noch auf der Entsorgungsstation steht und den Grauwassertank entleeren muss, sind wir mit dem Wohnwagengespann schon fast auf der Autobahn!“ rufe ich rüber, wo Thomas seinen Abwassertank entleert.
Muss einfach sein. 😉

Um 10 vor 10 sind wir aber endlich abreisebereit.
Wir nehmen den zweiten Ausgang vom Campingplatz in Höhe des Schwimmbades und stehen kurz darauf an der Hauptstraße.
Für den Rückweg wollen wir nun wieder die Landstraße durch die Eifel nehmen, nur eine ganz besonders schlimme Holperpiste möchten wir nach Möglichkeit umfahren.
Da wir aber guter Dinge sind, dass uns das Navi am Donnerstag zwar auf dem kürzesten aber nicht auf dem besten Weg geleitet hat, werden wir mit etwas Grips und eigener Orientierung vielleicht einen besseren Weg nach Hause finden.
Und tanken wollen wir natürlich noch!
Wir wären ja grob mit dem Hammer beschlagen, wenn wir bei den Spritpreisen von ca. 1,32 € pro Liter Super nicht auch noch in Luxemburg volltanken würden (bei uns 1,50 €!).

         
     Wieder gemeinsam unterwegs, im Konvoi hinter dem Womo      Immerhin sind die Strassen schön frei. 🙂

Eine brauchbare Tankstelle erreichen wir nach einigen Kilometern Fahrt bei Diekirch.
Wurde aber auch Zeit! Unser Tank war schon gut leer und viel weiter hätten wir auch nicht fahren können.
Es ist eine größere BP, die uns neben äußert günstigem Super auch endlich ein kleines Frühstück verkauft, denn wie man vielleicht in unseren ersten Zeilen lesen, oder besser gesagt NICHT lesen konnte, haben wir heute noch nix gegessen!
Ein paar Sandwiches und ein Kakao später sitzen wir wieder satt und zufrieden im Auto und fahren der Heimat entgegen und mit etwas Glück können wir unmittelbar an der Grenze vielleicht noch einmal ein paar Liter nachtanken.
Wünschenswert wäre es ja.

         
     Oh-je, der Tank (rechts) ist fast leer. Schnell tanken!               was in Luxemburg billig ist! 1,32 €/Super, 1,16 €/Diesel

Unser Plan geht gründlich schief!
Nicht, weil wir keine Tankstelle gefunden hätten, sondern wir recht unvermittelt plötzlich auf Belgien zurollen!
Gleich 2x wollten unsere Navis von der Route abbiegen.
Beim ersten Mal habe ich abgelehnt, weil unser Navi uns wieder über die Holperpiste führen wollte, beim zweiten Mal, als Thomas Navi im Wohnmobil rechts abbiegen wollte, hat sich die Straße als unfahrbar heraus gestellt.
Viel zu klein, viel zu eng.
Und wir mussten dort sogar drehen!
Drehen!
Mit dem Wohnwagen!
In geschätzten 26 Zügen hat dies dann auch geklappt und wir waren kurz darauf wieder auf der Hauptstraße unterwegs mit dem Ergebnis, dass wir nun plötzlich an der Grenze zu Belgien stehen!
Naja, nützt ja nichts!
Und so rauschen wir über den Grenzübergang Wemperhardt weiter in Richtung Sankt Vieth, was offensichtlich schon zu Belgien gehört.
Naja, egal. Geht es eben über Malmedy und Aachen zurück nach Hause und immerhin einmal haben wir ja komplett voll getankt. Passt schon.

         
     Wir fahren weiter über Luxemburgs Landstraßen, bis…             …wir plötzlich in Belgien sind!  😮    Naja, egal 😉

Nur wenige Kilometer später bereue ich diese „Egal- Einstellung“ und wäre liebend gern über die Holperpiste gefahren!
Denn es kommt, was unweigerlich kommen musste: Ein Stau!
Ein richtig fetter!
Und das nur, weil die Autobahn einspurig wird und offenbar ums Verrecken die ganzen Sonntagsfahrer damit nicht klar kommen!
Herrje!
Wären doch nur LKWs unterwegs!
Die würden einfach fahren und sich nicht drum scheren. Und wir könnten dann hinter so einem herfahren.
Aber hier, jetzt und heute?
Klappt gar nix!
Und so verplempern wir unglaublich viel Zeit im Stau, was die ganze Urlaubserholung regelrecht dahinrafft.

         
     Echt blöd! Ein Stau in Belgien kostet uns richtig Zeit!          Staulangeweile trifft auf Digicam: Wowa und Womo im Spiegel

Echt blöde mit dem Stau!
Erst gegen halb 12 wird es besser und wir können die Baustelle hinter uns lassen.
Fast 45 Minuten hat uns der unfreiwillige Ausflug über Belgien nun schon gekostet!
Aber alles jammern nützt ja nichts, da steckt man einfach nicht drin.

         
     Es wird einspurig und die Belgier bringens einfach nicht…         aber immerhin geht es dann in der Baustelle besser vorwärts

An einer kleinen Raststätte in Belgien halten wir ein letztes Mal gemeinsam an und geben Thomas sein Funkgerät zurück.
Er wird von hier aus noch Bekannte besuchen, wir hingegen rauschen mit voller Fahrt voraus der Heimat entgegen.
An der Grenze zu Deutschland fahren wir zwar noch kurz auf die noch auf belgischem Gebiet liegende Tankstellenanlage, müssen aber unsere Erwartung von vielleicht günstigem Sprit gleich begraben.
1,67 wollen die hier für einen Liter Eurosuper haben, die haben ja wohl den Gong nicht gehört!
Aber OK, dann eben ohne Benzin weiter.
Der Sprit aus Luxemburg wird auf jeden Fall bis zuhause und noch darüber hinaus reichen.

Gegen 13 Uhr passieren wir Aachen, eine knappe 40 Minuten später fahren wir in Kerpen wieder von der Autobahn ab.
Kurz darauf stellen wir den Wohnwagen wieder bei uns zuhause ab und laden die Schmutzwäsche, Lebensmittel und ein paar andere Dinge aus.
Eigentlich sind wir ganz zufrieden mit der ersten Tour im Wohnwagen.
Es hat nicht reingeregnet, alles hat soweit funktioniert und auch alle gesetzten Ziele wie das Vorzelt einmal testweise aufbauen oder das Anbringen des Fahrradträgers war erfolgreich.

     Wohnmobil und Wohnwagen stehen zusammen
     Nach der Reise: Unser Wohnwagen und unser Wohnmobil stehen zusammen…

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