Anjas erster Wecker wird von mir gnadenlos ignoriert und nach ein paar zaghaften aber von mir nicht beachteten Stubsversuchen von rechts weichen diese auch recht schnell wieder dem vertrauten und gleichmässigen Geschnorchel.
Recht so, wo kommen wir denn dahin, wenn man im Urlaub dem Diktat eines kleinen widerlichen Piepsmaschinchens nachkommt?
Dank durch die Ritzen und durch das Oberlicht hereinfallende Licht der wohl mittlerweile aufgegangenen Sonne werden wir gegen 8 Uhr Ortszeit langsam wach.
Hat schon was gutes diese 1 Stunde hinterher hinken hier auf der Insel.
Abends ist man recht schnell müde (weil die innere Uhr noch immer eine Stunde vorraus ist und man es bereits vermeintlich später vermutet), dafür ist man morgens recht früh wach ohne unausgeschlafen zu sein.
Kommt mir sehr gelegen, da man so den Tag ohne Hektik starten kann.
Würden wir auf die Uhr schauen und wir hätten Festlandzeit, dann hätten wir bestimmt sowas wie: „Uff, schon 9 Uhr, jetzt aber los!“ los gelassen, doch so lebt es sich mit: „Schön, erst 8 Uhr und von alleine aufgewacht, gehen wir es also langsam an…“ gleich viel besser.
Ich schäle mich aus dem Alkoven in unseren „Wäschereisalon“ und kämpfe mir den Weg durch meine frischen Unterhosen auf dem Wäscheständer und Handtücher ins Badezimmer frei. Erstmal kurz waschen, dann die Truma anschmeißen:
„..Tick.. ..Tick.. …Wruoff…“, fein gemacht, gleich wird es wohl mollig warm werden.
Als aller erstes fliegt aber mal die Wäsche aus dem Fahrzeug raus auf den Aschplatz, die Sonne ist zwar noch nicht ganz am Himmel aufgegangen, aber bereits jetzt lässt sich erahnen, dass es wieder ein wunderschöner Tag hier in Schottland werden wird. (Anja wird übrigens später Stein und Bein schwören, sie habe die Wäsche raus gestellt ? :-/)
Eine etwas dickere Wolkendecke zieht zwar gerade über uns hinweg, der Wind weht jedoch beständig und so ist zu erwarten, dass die Wolken in wenigen Minuten weg sein dürften.
Wenn wir in Richtung Meer blicken, dann haben wir „klare Sicht“ und „freien Himmel“ und zu unserem Glück pustet der Wind auch aus dieser Richtung!
Die Temperaturen waren in der Nacht nicht so tief wie ich es gestern Abend noch befürchtet hatte, es blieb in etwa bei den abendlichen 6°C. Im Wohnmobil sind es immerhin noch knapp 11°C.
Gelenkig wie eine Bergziege krabbel ich nochmal rauf in den Alkoven, mein Bettchen ist noch warm. Und so warten wir gemeinsam, bis die Truma den Innenraum auf knapp unter 15°C angewärmt hat, dann stehen wir auf.
Genau im richtigen Moment, denn mittlerweile geht die Sonne über uns auf und wärmt sofort den Alkoven, hoch die Rollos und die Sonne rein!
Wir schalten die Heizung ab und lassen die Sonne den Rest erledigen.
So langsam werden wir aber auch immer abgehärteter.
Die Kälte macht uns beiden immer weniger aus, man gewöhnt sich einfach dran.
Als erstes fliegt mal die Wäsche raus… Unser Platz am nächsten Morgen, die Sonne bricht durch…
In Richtung Meer haben wir nur noch Wolkenreste Das offene Meer abseites der Bucht scheint ziemlich unruhig
Ich stehe auf nem Hügel: So in etwa hat man Ausblick aus dem Alkoven. Toll, oder?
Das ist schon der wievielte Tag in Folge, wo wir tolles Wetter haben?
Ich habe aufgehört zu zählen.
Unglaublich!
Bis auf den Tag der Anreise haben wir noch keinen wirklichen Regen gehabt, nur gestern mal die geschloßene Wolkendecke und das wars. So ganz anders das Wetter, als man in den meisten Reiseberichten liest, dort steht immer nur drin, dass man mit Dauerregen oder Platzregen im Wechsel rechnen muss.
Und ich habe ja nichtmal eine Jacke dabei! Aber mal ehrlich so richtig vermisst habe ich diese noch nicht. Bei dem Super-Wetter auch kein Wunder, oder?
Anja mag duschen, wir haben aber nur 2x 20p- Münzen und für das Duschen werden nunmal mindestens 20p benötigt und da wir nicht wissen, wieviel Duschzeit man für 20 pence bekommt, muss eigentlich noch etwas Kleingeld her.
Ich gehe mit ein paar Münzen und Scheinen in Richtung Rezeption, will das Geld wechseln und bei der Gelegenheit auch mal hier nach der Scottish Highland Titels Geschichte fragen.
Mal sehen, was die mir hier erzählen.
Beide Vorhaben werden jedoch durch die geschlossene Rezeption jäh verhindert.
Diese hat nämlich nur von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Tolle Rezeption!
So verkommt das mahnende Schild an der Ausfahrt, dass bei Überschreiten der 12 Uhr Abreisezeit eine Extra- Gebühr von 5 Pfund fällig wird, natürlich völlig zur Farce.
In Deutschland undenkbar! Samstag früh, ein Campingplatz und keine Brötchen, keine Bild- Zeitung oder sonst eine Chance an Kleingeld für die Dusche heran zu kommen.
Ich könnte jetzt in „Schlafunterwäsche“ in das Dörfchen laufen und vielleicht im Souvenirshop wechseln, aber diese Blöße will ich mir dann doch nicht geben, also gehts zurück zum Camper.
Die anderen Nachbarn schlafen wohl noch und da auch sonst hier niemand umher irrt, der vom CP ist oder sonst einen offiziellen Charakter aufweist, überlasse ich Anja die beiden 20-pence Münzen, damit sie sich Duschen kann.
Ich entscheide mich für die Servicehaus-Katzenwäsche am dortigen Waschbecken.
Ich brauche lang für diese Art der umständlichen Wäsche.
Das Servicehaus ist nicht beheizt, die Fenster können darüber hinaus nicht geschlossen werden.
Mit Klamotten draußen stehen ist eine Sache, in Unterwäsche in einem zugigen Servicehaus eine andere.
Daher entkleide und wasche ich mich in verschiedenen Etappen, Hauptsache nicht kalt.
Geht so: einigermaßen sauber und zweckmässig brauchbar. Allerdings ist es erfrischend frisch und kalt im Servicehaus…
Als ich fertig bin und wieder am Wohnmobil ankomme hat die Sonne den Innenraum schön aufgewärmt und auch die Luft ist, wo die Sonne scheint, durchaus als angenehm zu betrachten. Fast wie Föhn.
Man könnte fast draußen frühstücken, wenn es nur ein paar Grad wärmer wäre, aber ich glaube das dürfte Anja zu kalt sein.
Als Anja vom Duschen zurück kommt, hat sie allerdings die gleiche Idee, auch sie meint, dass wir draußen frühstücken sollten.
nanu? Hat sie sich mittlerweile auch so gut an die etwas kälteren Temperaturen gewöhnt?
Und noch eine kleine Überraschung für mich hat sie parat: sie hat nur eine 20p- Münze verbraucht, das warme Wasser lief für sie lang genug.
Also bekomme ich die andere Münze und kann doch noch fix duschen gehen. Supi!
Ein reinigendes Erlebnis ist es nicht gerade, die Duschen sind alt, etwas fleckig und auch schon mit ein paar „Kampfspuren“ versehen, aber man kann es aushalten.
Es scheint so als würde hier wenigstens auch mal hin und wieder sauber gemacht.
Und definitiv besser als nichts. Und ein weiteres Plus: das Wasser bleibt zu meiner Überraschung den gesamten Duschvorgang konstant temperiert.
Für meine 20p bekomme ich übrigens geschätzte 5 Minuten Duschzeit und das ist durchaus ausreichend bemessen und nicht „schottisch“ sparsam oder knauserig. Und mal ehrlich, frisch geduscht ist tausend Mal besser als Katzenwäsche.
Nur mit dem Abtrocknen habe ich wieder ein Problem. Weil es so kalt ist muss ich mein Handtuch eigentlich nur gut festhalten, das Abrubbeln der Haut erledigen meine vor Kälte zitternden Arme, hier im Servicehaus sind es etwa 8-10°C…
Frisch geduscht decken wir wie gesagt draußen den Frühstückstisch!!
Zum ersten Mal auf dieser Reise.
Es ist in der Sonne sogar so warm, dass ich wie im Sommer mit T-Shirt draußen sitze. Und das bei charmanten 14°C…
Aber die wärmende Sonne, das Meeresrauschen, die frische Luft und ein leicht salziger Geschmack vom Meer auf der Zunge untermalen den Frühstücksgenuß im T-Shirt.
Herrlich! Wie weg geblasen meine Enttäuschung von gestern Abend.
Aber eins das wird uns beiden dann doch klar: Ab heute geht es zwar noch ein kurzes Stück nach Westen, aber dann zwar allmählich jedoch konstant nur noch in Richtung Süden!
Das bedeutet, dass wir uns von nun an theoretisch (und sogar praktisch) auf der Rückreise befinden, es ist quasi Halbzeit durch.
Wir rechnen aus, dass wir nun noch 4 Nächte hier oben haben, dann müssen wir auch schon auf die Fähre nach Hause einchecken. Schottland neigt sich allmählich dem Ende zu.
Aber von der Melancholie lassen wir uns jetzt nicht überrennen!
Dafür haben wir einfach noch ein paar schöne Dinge vor uns! Ich freue mich besonders auf die Rosslyn Chapel, da bin ich wirklich gespannt drauf.
Frühstück im T-Shirt… Da blinzelt die Sonne ins Gesicht: Knutzeschnute…
Durch die Sonne ist sogar ein Großteil der Wäsche fast trocken geworden. Nur die schweren Handtücher und meine Hose sind noch feucht, aber die trocknen nachher unterwegs am Bügel oder am Haken. Halb so wild.
Nach dem Frühstücken packen wir alles zusammen und machen uns langsam abreisefertig.
Die Wolken haben den Kampf gegen die Sonne aufgenommen, kaum verschwinden die wärmenden Sonnenstrahlen hinter einer Wolkenwand hat man auch gleich ne Gänsehaut. Da kann auch das beste Wunschdenken an Sommer, Sonne, Strand und Meer nichts ausrichten, wenn der Wind kalt pfeift und die Sonne nicht wärmt. Seis drum, wir haben draußen gefrühstückt und nur das zählt.
Nach dem Frühstücken und einräumen unserer Sachen fahre ich ein paar Meter vor und lasse unser Brauchwasser ab.
Hierfür ist am Wasseranschluss auch eine Ablassstelle. Auch das Frischwasser füllen wir auf, der Anschluss hier ist vollumfänglich mit meinem Gardena- Stecker kompatibel, daher bleibt mir heute eine kleine Wasserdusche erspart.
Puh!
Wir verlassen den Campingplatz fast püntklich um 5 nach 12, den Schlüssel für die Toiletten werfen wir in eine Box an der Ausfahrt, die 5 Pfund Verspätungsgebühr will auch keiner von uns haben. Wäre ja noch schöner…
Wir wollen gerade John O´Groats verlassen, da sehen wir, dass heute der Wegweiser, welcher gestern nur als weißer Stummel aus der Erde ragte, mit Schildern ausgerüstet ist.
Es stehen viele Touristen drum herum, die Bilder machen.
Wenn die Bilder machen, können wir das auch und halten doch nochmal am normalen Parkplatz an. Wir liegen eh gut in der Zeit und da ich mir John O`Groats heute mal mit anderen Augen ansehen möchte, damit ich mich später zuhause nicht ärgere, dass ich mich hier geärgert habe und deswegen nicht alles gesehen habe, nutzen wir eben die 2te Chance uns ein neues Bild von John O´Groats zu machen.
Wir pirschen uns langsam an den Wegweiser heran, der Fotograf ist wohl gerade nicht anwesend und so können wir kostenlos unsere Urlaubsbilder machen. Wir haben zwar nicht unseren Heimatort abgebildet, aber wenigstens haben wir nun ein Bild mit dem Wegweiser und das ist ja auch schonmal was. Supi, oder?
Und wir finden einen Hinweis auf „Land´s End“, dieser südlichste Punkt der britischen Insel liegt (wohl Luftlinie) 874 Meilen von hier entfernt.
Wir halten dann doch nochmal in John O´Groats Eric der Wikinger… …ein büschen klein wirkt er ja schon…
Heute sogar mit Schildchen: Der Wegweiser in John O´Groats 874 Meilen bis Land´s End, rechts daneben die Fähre nach Burwick
Was steht denn nun wirklich auf dem Wegweiser drauf?
Ein kurzer Abstecher führt uns nochmals in einen Souvenirshop, wo wir uns aber wieder nur umsehen und nichts kaufen.
Auf einer hier ausgestellten Schottlandkarte müssen wir dann aber eine Korrektur vornehmen!
Da hätten wir doch fast einen folgeschweren Fehler gemacht!
John O´Groats ist doch gar nicht der nördlichste Punkt britischen Festlandes!
Ich hatte irrtümlich angenommen, dass John O´Groats mit dem letzten Haus auch automatisch der nördlichste Punkt der britischen Insel sein soll.
Aber weit gefehlt!
Es ist ein kleines Stück weiter raus, nämlich bei Dunnet Head.
Etwa 20 Kilometer von John O´Groats entfernt.
Da der Ort fast auf unserer Route liegt, entscheiden wir uns natürlich hier auf jeden Fall anzuhalten! Wer weiß denn schon, wann wir hier und ob wir hier überhaupt jemals wieder hinkommen?
Nachdem wir nun eine wichtige Erkenntnis dazu gewonnen haben schöpfen wir gleich neue Energie. Wir haben etwas gefunden, was wir vorher noch nicht gewußt haben und ganz plötzlich ändert sich unsere Route, wenn auch nur ein kleines Stückchen. Das motiviert!
Viel gibt es in John O´Groats nun eh nicht mehr zu sehen, hinter dem Parkplatz befindet sich zwar noch so eine Art Museum (da wo Eric der Wikinger steht), aber es ist geschloßen und allgemein ist hier nichts los.
Souvenirs haben wir uns nun auch genug angesehen, also weg hier.
Wir fahren nun von John O´Groats aus die A 836 in Richtung Thurso. Dunnet Head ist unterwegs recht gut ausgeschildert, nur die Straße nach Dunnet Head ist ein wenig schmal. Es ist eine Single-Track-Road.
Macht aber nichts, es sind wirklich ausreichend Ausweichspuren vorhanden, von den 10 oder 15 Stück der ganzen Route brauche wir gerade mal 2 und mit etwas vorausschauender Fahrweise muss man nichtmal anhalten.
Hat auch was positives im Herbst hier zu sein. Im Sommer, so kann ich mir gut vorstellen als wir den weiträumigen Parkplatz von Dunnet Head erreichen, dürfte hier mit Reisebussen, Campern und Tagestouristen die Straße ganz schön voll sein. Im Moment ist es aber schön leer hier oben.
Und was ist das für ein schönes Fleckchen Erde!
Der Weg nach Dunnet Head Zwar „Single-Track“, aber mit genügend Ausweichmöglichkeiten
Der Weg führt dicht am Meer entlang und an so mancher Ruine vorbei
Den Aussichtspunkt erreichen wir gegen 13 Uhr, das gute Wetter hält unverändert an.
Es zieht zwar lokal über uns ein wenig zu und ich mache mir Sorgen wegen einem möglichen ersten Regenschauer, aber die Wolken ziehen zu unserem Glück fast ohne ein Tröpfchen zu verlieren wieder vorbei.
Der Parkplatz hier oben trägt übrigens kein Schild, dass das Parken hier nachts verboten wäre.
Ich bin überrascht, die Information, dass dies ein zwar windanfälliger aber trotzdem schöner Stellplatz für die Nacht wäre, finden wir nun nach etwas Recherche übrigens auch im Womo- Schottland- Führer.
Hätten wir das gestern gewusst, hätten wir glaube ich keine Probleme damit gehabt hier zu schlafen.
Es ist ruhig und idyllisch und die Aussicht ist nochmals ein stückweit besser, als die in John O´Groats.
Nur komisch, dass hier nirgendwo ein Schild steht, dass das Übernachten verboten ist.
Ich meine es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass hier mal ein Schild gestanden haben könnte.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass hier nirgendwo ein CP in der Nähe ist. Der nächste ist erst wieder der in John O´Groats, das sind etwa 12 Meilen bis dahin.
Wir erreichen den Aussichtspunkt und stehen fast allein auf dem großen Parkplatz
Der Beweis: Wir sind am nördlichsten Punkt des britischen Festlandes, das ist schon ein erhebender Moment…
Hier am Aussichtspunkt gehen wir ein wenig spazieren und schauen uns um.
Aber zuvor ziehen wir uns ein paar wärmere Sachen an, der Wind pfeift hier oben trotz des guten Wetters ganz anständig.
Der Leuchtturm ist ganz hübsch anzusehen, leider scheint er für Besucher nicht geöffnet zu sein. Dann haben wir ein kostenloses Fernglas zum gucken und einen grandiosen Ausblick auf die Klippen und die offene See.
Die Klippen reizen mich ganz besonders und so verlasse ich die ausgetretenen Pfade und begebe mich direkt an einen der Felsvorsprünge heran. Vorsichtig, gaaanz vorsichtig trete ich dem Abgrund ein Stück näher, das kribbelt im Bauch…
Anja ist davon gar nicht begeistert und kann gar nicht hinsehen, schießt aber dann doch ein paar Fotos von mir, während ich so auf der Klippe stehe.
Ein kleines Video drehen wir auch, alles in allem verbringen wir fast eine ganze Stunde hier oben. Ich habe Probleme mit der Digicam, die zweite 1GB- Speicherkarte ist voll und so muss ich nun umständlich mit dem Laptop hantieren und eine Karte leer machen, sonst könnte ich keine weiteren Bilder mehr machen.
Der Leuchtturm von Dunnet Head Der Weg zur Klippe
Anja schaut durchs Fernglas Die Sonne so hell, die Wiese so grün, das Wasser so blau und klar
und dann versteckt sich die Sonne wieder hinter einer Wolke Die Klippe sieht interessant aus…
Das muss ich mir näher ansehen… Halt, jetzt ganz vorsichtig und nur keinen Schritt weiter 😮
Da stehe ich auf der Klippenspitze Anja hat mich beim Bilder machen extra ran gezoomt
Nach etwa einer Stunde haben wir uns am traumhaften Ausblick satt gesehen, wir machen noch im Wohnmobil ein kleines Picknick und verdrücken ein paar McVities- Kekse. Dann geht es gegen 14 Uhr zurück zur A 836 in Richtung Thurso.
Und wieder müssen wir unterwegs eine Pause einlegen. Es geht gar nicht anders!
Erneut haben wir Glück und die Sonne lässt sich an einem wunderschönen Halteplatz blicken.
Auch hier hat man eine traumhafte Aussicht in die Bucht und auf das Meer. Wenn es nur ein kleines bisschen wärmer wäre, dann würde ich mir meine Frau schnappen und gleich hier mit diesem fantastischen Ausblick ein Mittags-Picknick auf der Wiese machen.
Das wärs !!
Dann versuche ich Anja zu überreden, dass wir ja runter zum Wasser könnten. Wenn wir unser Wohni dann auf die Betonpiste fahren, die ins Meer führt, wäre das bestimmt ein tolles Fotomotiv und würde gleichzeitig zumindest teilweise den Wagen waschen. Leider kann ich sie von meinem Plan nicht ganz überzeugen. 😉
Was für ein Glück! Die Sonne bricht wieder durch und gibt einen sonnigen Eindruck auf das Meer frei
Wir halten am Straßenrand um mal die Gegend auf uns wirken zu lassen
Runter zum Wasser ? (wäre was für´s Womo-Bad…) Nee, Wir bleiben oben
Nach unserem kleinen Ausflug in die Wildnis erreichen wir wieder die 2-spurige Straße, die A 836.
Von hier aus geht es ein Stück westlich nach Thurso: Das wollen wir uns heute ansehen und wir wollen noch heute versuchen wieder Inverness zu erreichen.
Dort haben wir ja bei unserer Durchreise allein 2 CP´s gesehen, die direkt gegenüber lagen, einer davon war in unserem Campingführer genannt, vielleicht ist die Übernachtung dort bei einer entsprechenden Konkurrenzsituation dann nicht ganz so teuer?
Die A 836 ist frei und ohne Probleme zu fahren, keine 20 Minuten nach Verlassen der Single-Track-Road erreichen wir schon die Vororte von Thurso. Ist aber auch nicht weit, von der Kreuzung aus waren das gerade mal 10 Meilen.
Die Sonne setzt sich zu unserer großen Freude übrigens immer weiter durch. Wir fahren mit offenen Fenstern, es wird richtig warm im Wohnmobil. Die Wiesen und die gute Luft strömen zu uns herein, was für ein tolles Gefühl!
Wir erreichen die A 836, noch 10 Meilen bis Thurso Freie Fahrt bei besten Wetterbedingungen
In Thurso machen wir eine weitere Pause und parken Wohni am Informationszentrum, das Parken ist kostenlos, aber auch hier finden wir angeschlagene Parkplatzregeln, die das Übernachten auf diesem Platz verbieten.
Aber egal, wir wollen hier ja nicht übernachten, sondern uns nur mal die Stadt ansehen.
Anja besorgt sich in der Touristeninfo einen Stadtplan von Thurso, der kostet nichts. Auch gut!
Dann machen wir uns auf zu Fuß die Stadt zu erkunden.
Ich würde mich besonders über eine neue Portion Fish & Chips freuen, vielleicht haben wir ja hier Glück und immerhin ist ja schon mittagszeit. Die paar Kekse vorhin haben nicht wirklich lange vorgehalten.
Wir parken gleich nach der Ortseinfahrt… an der Tourist- Info, Parken kostenlos, einfach dem i folgen
Die Parkplatzregeln in Thurso… Dann geht´s zu Fuß in die Stadt
So spazieren wir ein wenig durch die Stadt, wir finden auch eine kleine Fussgängerzone und ein paar Kirchen.
Alles in allem aber nicht ganz so dolle.
Besonders dann nicht, wenn man so wie ich eine Fish&Chips- Bude sucht.
Wir haben mit diesem Vorhaben nur leider kein Glück. Entweder gibt es hier keine gute Bude oder sie ist so gut versteckt, dass wir sie nicht finden konnten.
Wir haben aber auch -und das trotz Mittagszeit!- keine Hinweise auf eine Bude gesehen. Keiner hielt ne Schale oder ne Pommestüte in der Hand, die auf die Existenz einer guten Frittenschmiede hingewiesen hätte.
So bleibt nur Nahrung für Geist und Seele in Form der Kirchen im Dorf.
Da wir derzeit weniger nach Seelenheil denn nach Nahrung dürsten, schauen wir uns die Kirchen auch nur von außen an.
Ne Kirche… und noch ne Kirche…
Aber weder auf der Hauptstraße… …noch in der Fussgängerzone findet sich ne Pommesbude
Nachdem wir es mit ein paar Seitenstraßen versucht haben stehen wir irgendwann am Meer.
Der Strand besteht jedoch leider nur aus einer Stein- und Algenlandschaft.
Die Algen haben bereits den nächsten Level erreicht, trocknen aus und riechen entsprechend. Uargh, so habe ich mir mein „Fish&Chips“ eigentlich ja nicht vorgestellt, vielleicht ist der „betörende Geruch“ von vergammelnden Algen- und Meeresgetier der grund, warum wir keine Fish&Chips- Bude finden.
Also weiter…
Wir finden erneut eine Kirche. Die dritte… Ja ich glaubs nicht.
Sind die denn die Thursoianer alle so große Sünder, dass die drei Kirchen aber keine Pommesbude brauchen?
Von dieser Kirche aus geht es auf dem direkten Weg zurück zum Wohnmobil. Wir haben die Stadt einmal durchlaufen und so recht können wir ihr nichts abgewinnen.
Dann wollen wir es lieber mit Inverness versuchen. Inverness ist über die direkte Verbindung (die A 9) von hier aus vielleicht noch etwas mehr als 100 Meilen entfernt. Es wäre ein gewaltiger Sprung, aber wir können es schaffen, bevor es dunkel wird.
Wir erreichen den Strand von Thurso Die stinkenden Algen sind doof und ich mag nimmer laufen…
Jetzt reichts aber, schon wieder ne Kirche! Gut geschätzt! Bis Inverness sind es 106 Meilen
Die A 9 führt nun weg von der direkten Küste ein Stück weit durchs Hinterland, Orte wie Roadside und Mybster mit gerade mal ein paar alte Bauernhäuschen und ohne Kreisverkehre oder Ampel (wenn überhaupt, dann nur ne einfache Kreuzung) werden passiert.
Auf der A 9 finde ich nun mittlerweile an jedem Parkplatz das Schild „No Overnight Parking“ vor.
Die Wohnwagen- und Wohnmobilfraktion ist zumindest auf der A 9 nicht besonders gern gesehen.
Campingplätze als Alternative gibt es aber auch keine, oder sie sind nicht ausgeschildert.
Dazu muss man aber sagen, dass sich die „No Overnights“ nur auf die direkten Parkbuchten parallel zur Straße beziehen.
Wie gesagt würde ich hier sowieso nicht stehen wollen, selbst wenn es erlaubt wäre.
Die Fahrt bis Latheron verläuft angenehm, es geht fast nur platt geradeaus, wir vertreiben uns die Zeit der Kilometerfresserei mit einem Hörbuch.
In Latheron geht es dann weiter auf der aus A 99 und A 9 vereinigten Straße (die dann wieder A 9 heißt) in Richtung Inverness.
Dann sind wir wieder ein kleines Stück bis Inverness auf dem gleichen Weg (und auch bei meiner persönlichen Angststraße mit dem Gefälle) wie gestern auf der Anreise nach John O´Groats unterwegs.
Auch diese Strecke durch das Hinterland ist traumhaft schön, wir können uns gar nicht satt sehen, machen Bilder eins schöner als das andere.
Was haben wir doch für Glück mit dem Wetter!
Freie Fahrt auf der platten und nahezu strichgeraden A 9 nur „unterbrochen“ durch vorbeifliegende Gehöfte
In Latheron vereinigen sich wieder A 99 und A 9 Es geht wieder weiter an der Küste entlang
Meine Angststrecke in Barridale passieren wir übrigens ohne besondere Vorkommnisse.
Weder geht die Lampe der Bemse an, noch haben wir Probleme mit der Abfahrt.
Nur ein paar Kurven und das wars. Gar nicht sooo schlimm, wenn man aus dieser Richtung kommt.
Wir passieren weitere und bereits bekannte Orte, Helmsdale fliegt vorbei, für einen Stopp habe ich aber keine Lust.
Ich würde statt dessen lieber noch was leckeres in Inverness einkaufen, vielleicht billig tanken und dann entspannt auf einem Campingplatz ankommen. Fertig.
Was ich allerdings doch noch anmerken muss ist die Tatsache, dass die Küstenstraße heute noch schöner aussieht, als gestern, der Ausblick ist traumhaft und wir halten ein paar mal an, nur um Bilder zu machen.
Schuld hieran ist mit Sicherheit das wunderbare Wetter. Gestern war es etwas bewölt und diesig, heute ist es klar und sonnig.
Die Küstenstraße schlängelt sich durch die Landschaft
Die Gefälle-Strecke bei Barridale ist heute weniger schlimm, als gestern. Trotzdem geht es recht steil abwärts…
An einer der zahlreichen Parkbuchten (auch hier: No overnight parking!) machen wir eine kleine Pause.
Von hier aus hat man eine wunderschöne Aussicht auf das Meer.
Die angrenzenden grünen Wiesen beherbergen Schafe und Ziegen, innerhalb einer Weide sehen wir eine alte Kapelle.
Das ist schon interessant mit der kleinen Kapelle. Sie wirkt ein wenig zerfallen und nicht mehr in Gebrauch, eine Ruine ist sie aber noch nicht.
Wenn das Gelände nicht eingezäunt wäre, dann würde ich dort gern mal schauen und ein wenig buddeln, ob man nicht hier den heiligen Gral, ein Stück des wahren Kreuz Christi, die Bundeslade oder ein anderes religiöses Artefakt finden könnte.
Wundern würde es mich jedenfalls nicht. Ist eh alles sehr mystisch hier oben in Schottland.
Pause an einer der vielen kleinen Parkbuchten Die Kapelle mit Blick aufs Meer
Wir erreichen Inverness gegen 18 Uhr, zuerst kurven wir unschlüssig durch den Ort und suchen eine Tankstelle, die wir vermeintlich hier an der Ortseinfahrt von Inverness vermutet haben, dies stellt sich jedoch als Trugschluss heraus.
Das war dann wohl doch die Tankstelle in Wick…
Und so fahren wir ohne zu tanken erstmal weiter. Ist ja nicht schlimm, wir haben ja noch etwas Diesel im Tank und können uns morgen ja nach der Abfahrt noch immer auf die Suche machen.
Mit dem Wohnmobil als Linkslenker durch Inverness macht mir ehrlich gesagt im Moment wenig Spass, ich bin froh, wenn wir heute unseren Nachtplatz erreichen, für längere Herumkurverei habe ich definitiv keinen Bock mehr.
Wir queren wieder die Brücke und erreichen Inverness
An einem kleinen Supermarkt an der Hauptstraße (24 Stunden geöffnet), einem Coop, kaufen wir ein paar Dinge wie Brot, Wurst und Milch ein.
Knapp 10 Pfund werden hierfür fällig.
Danach suchen wir uns den Campingplatz an der süd-westlichen Ortseinfahrt, den wir vor 2 Tagen bei unserer Ortsdurchfahrt schon gesehen haben, als wir auf dem Weg nach John O´Groats waren.
Es handelt sich übrigens um den Torvean Caravan Park (Glenurquhart Road, Inverness IV3 8JL), die Nacht mit Strom
kostet 14 Pfund, dafür ist es aber laut Campingführer immerhin ein 5- Sterne Platz.
„Na hoffentlich ist das nun endlich mal europäischer Standart“ ist unsere erste Reaktion, als wir nach dem Bezahlen wieder im Wohnmobil sitzen.
Schon beim Einparken sind wir allerdings angenehm überrascht, der Platz macht allgemein einen guten Eindruck.
Übrigens, auch der Supermarkt ist hiervon nur 10 Gehminuten entfernt, also bestens für Camper geeignet.
Gleich nachdem wir durch den zu Fuss neben dem Wohnmobil herlaufenden Platzwart eine Parzelle mit Nummer zugewiesen bekommen haben (fast wie in Deutschland…) mache ich die Räder startklar, während Anja erstmal das Servicehaus begutachtet.
Wie auf den meisten CP´s haben wir auch hier einen Schlüssel für die Toiletten erhalten, der unliebsame Gäste draußen halten soll.
Bisher haben wir das sonst nur noch in Schweden erlebt. Aber wenigstens haben wir in Schweden 2 Schlüssel für das Klo bekommen. Hier bekommen wir, egal wo wir bisher hingekommen sind, nur einen Schlüssel.
Na dann eben wieder abwechselnd oder mit gegenseitigem Aufschließen aufs Klo.
Gleich nachdem wir einen Platz zugewiesen bekommen haben machen wir unsere Räder startklar
Ein paar weitere Eindrücke des Campingplatzes nen kleinen Kinderspielplatz und die „Camperhomes“ gibt es auch
Anja kommt übrigens freudestrahlend von ihrer ersten Servicehausbesichtigung zurück.
Sie ist begeistert, dies seien nun endlich brauchbare Waschräume, die nicht den Eindruck einer Jugendherberge oder einer Kaserne erwecken.
Na endlich, 5- Sterne Luxuscamping in GB…
Und für 14,- Pfund kann man nicht meckern.
Obwohl wir beide eigentlich recht kaputt von unserer heutigen Tagesetappe sind, wollen wir nun mit den Fahrrädern einen kurzen Ausflug in die nahegelegene Innenstadt machen.
Wer weiß, ob wir das morgen früh von der Zeit her schaffen, denn den Platz müssen wir bis 12 Uhr geräumt haben.
Vorher die Räder aufladen, abfahren, woanders parken und dann wieder abladen will ich nämlich auch nicht.
Das Fahrrad ist schon ganz praktisch. Zwar ist die Stadtmitte von unserem Campingplatz zu Fuss bei strammen Tempo bestimmt in 15 Minuten zu erreichen, mit dem Fahrrad verkürzt sich die Reisezeit dann jedoch ungemein…
Also ab auf den Drahtesel (es ist kurz vor 19 Uhr Ortszeit) und ein wenig Bewegung als Ausgleich für die lange Sitzerei der heutigen Etappe genießen.
Ein bisschen Bewegung an der frischen Luft würde uns auch ganz gut tun, wenn da nicht der Verkehr wäre.
Die Straße ins Zentrum ist durch die Autos, aber besonders durch einige vorbei donnernde Lastwagen laut und brummig.
Mit dem Rad auf der Straße? Danke, darauf verzichten wir uns schlängeln uns statt dessen lieber durch ein paar Fussgänger auf dem Bürgersteig. Man möge uns dies verzeihen, aber die Straße ist für uns „Rechtsfahrer“ definitiv zu gefährlich.
Mit 13,7 km/h und 13°C geht es mit dem Rad… …in das Zentrum von Inverness
Inverness
Mit den Rädern geht es direkt nach Inverness in das Zentrum.
Wir passieren den Supermarkt, wo wir eben noch eingekauft haben, dann geht es immer weiter den Berg hinunter bis in die Innenstadt.
Wir erreichen auch einen Tesco-Supermarkt kurz vor der Brücke über den Caledonian Canal.
Komisch, diesen haben wir weder vor 2 Tagen bei unserer Durchreise, noch vorhin bei der Durchfahrt zum Campingplatz gesehen.
Naja, egal, nun haben wir ja bereits eingekauft.
Auch das ehrwürdige Inverness Castle sehen wir nun ein zweites Mal.
Hier waren wir doch schonmal… 🙂 Blick auf den Caledonian Canal
Leider scheint es in Inverness für einen Samstag ein bisschen spät für einen Einkaufsbummel zu sein, denn fast alle Geschäfte haben bereits geschlossen. Schade 🙁
Wenigstens können wir so die Einkaufsstraße durchfahren, denn hier ist es schön leer und wir kommen mit dem Rad gut durch. Tröstet zwar wenig, aber mal soll sich ja auch über die kleinen Dinge des Lebens freuen.
Anja hat übrigens eine kleine Stadtkarte aus einem kostenlosen Werbeheftchen für Inverness dabei, mit der wir hier nun navigieren und uns orientieren.
Viel zu verfahren gibt es aber eigentlich nicht, die Straßen sind allesamt überschaubar.
Die fast menschenleere Fussgängerzone von Inverness Fast alle Geschäfte haben schon geschlossen
The Filling Station = Die Abfüllstation? 😉 So kurven wir weiter durch Inverness
Am anderen Ende der Einkaufsstraße finden wir endlich einen Laden, der neben Kebap auch Fish & Chips verkauft.
Der Laden ist zwar nicht voll, wird aber wohl doch von den Einheimischen frequentiert und so entscheide ich mich es hier zu probieren.
Einen anderen Laden haben wir auf der ganzen Route nicht gesehen und Kochen im Wohnmobil mag ich heute Abend auch nicht mehr. Dann lieber nen schnellen Fisch mit Pommes auf die Hand.
Der Fisch wird übrigens frisch zubereitet, das ist auf jeden Fall ein Pluspunkt.
Anja hat nicht so großen Hunger, ist darüber hinaus auch etwas skeptisch, was das Fast-Food-Restaurant allgemein angeht, sie mag daher nur eine kleine Portion Chips probieren.
Für das ganze Sortiment werden 5,50 Pfund fällig.
Im Laden selbst ist es nicht so schön zum Hinsetzen, daher nehmen wir unser Essen mit nach draußen und denieren auf einer nahe gelegenen Bank. Es ist frisch geworden. Jetzt, wo die Sonne weg ist, fällt mir wieder ein, wie kalt es doch ohne Jacke ist. Und das trotz 2 T-Shirts und einem Pullover.
Leider schmeckt auch der Fisch und die Pommes nicht mal annähernd so gut, wie es uns in „Appleby in Westmorland“ geschmeckt hat.
Das war wirklich besser dort. Aber wir beklagen uns nicht.
Schlecht war es nicht, aber eben auch keine besondere geschmackliche Erfahrung. Der Hunger treibt es rein…
Ganz links in der Ecke: Das Kebap-House mit Fish & Chips und so sieht es aus
Mit dem Fahrrad geht es nun wieder zurück zum CP, es wird langsam dunkel.
In Inverness machen wir noch ein paar schöne Bilder der Innenstadt, dann probieren wir eine Route am Flussufer und durch einen angrenzenden Park entlang zurück zum Campingplatz.
Die vorhin so dicht frequentierte Hauptstraße im Dunkeln mit dem Rad entlang zu fahren wirkt nicht sehr erbauend auf uns.
Wir durchqueren wieder die Fussgängerzone und fahren an so machem toll beleucheteten Haus vorbei
The House… dann geht es am Fluss entlang
Wir radeln also gemütlich den Weg am Fluss entlang, um dann an der Eissporthalle wieder zum CP abzubiegen.
Hierzu müssen wir auch durch einen kleinen Park fahren. In diesem Park haben wir dann ein ganz merkwürdiges Erlebnis.
Von irgendwo von einer Feier spielt plötzlich Dudelsackmusik
Ein bischen gruslig ist es ja schon. Man fährt so mitten durch das Dunkel der Nacht, der Weg nur spärlich beleuchtet von der fahrradeigenen Funzel und dann spielt plötzlich von irgendwoher Musik. Einfach so ?!
Bevor wir jedoch den Dudelsackspieler erkennen können ist die Musik auch schon vorbei. Schade.
Nachdem wir uns an den schönen schottischen Klängen erfreut haben (ein öffentliches Live- Konbzert und das auch noch gratis, toll!) fahren wir an der Eissporthalle vorbei zurück zu unserem Campingplatz.
Es ist gerade mal 20 Uhr (wir waren also knapp über 1 Stunde unterwegs), als wir am Campingplatz und unserem Wohnmobil eintreffen, es ist mittlerweile stockdunkel geworden, man sieht kaum die Hand vor Augen.
Wir binden unsere abgesattelten Fahrräder an den Fahrradträger vom Womo, vielleicht haben wir ja morgen früh doch noch Gelegenheit für eine kleine Radtour. Verladen können wir Morgen ja noch immer. Zumal man im Dunkeln kaum etwas sieht, der Platz ist nur spärlich beleuchtet.
Auch ich besuche nun die Waschräume und muss den guten Eindruck von Anja bestätigen, hier ist es wirklich super sauber und gepflegt.
Meiner Meinung nach neben dem CP am Sherwood Forrest bisher mit das beste Preis- /Leistungsverhältnis.
Wenn ich da an den 16 Pfund- Platz in Fortrose denke, unglaublich!
Im Wohnmobil selbst machen wir nicht mehr viel, Anja liest ein wenig in den Reiseberichten von Günther Rudolph für den morgen geplanten Besuch des Culloden Battlefield, ich tippe ein wenig an unserem eigenen Reisebericht.
Mehr wie Stichworte bekomme ich aber in der halb-wach / halb-schlaf- Phase nicht zusammen, ich bin einfach zu kaputt und müde.
Als uns dann die Augen zufallen geht es ab ins Bett. Es muss so etwa 22 Uhr Ortszeit gewesen sein.
Zitat des Tages (bei Dunnet Head):
„Ich klettere mal da hinten auf den Felsvorsprung.“
„Bist du sicher?“
„Ja, ganz sicher!“
„Dann gib mir wenigstens vorher den Schlüssel vom Wohnmobil, falls du abstürzt…!“
KM- Stand bei Abfahrt: 177.517
KM- Stand bei Ankunft: 177.746
gefahrene Kilometer: 229