Im Rahmen unserer Kaufberatung für Wohnwagen haben wir euch ausführlich vorgestellt, wie ihr mit einfachsten Mitteln (mit euren Augen, eurer Nase, euren Händen oder einfachen Werkzeugen wie einem Schlüssel) zielsicher ein marodes Wohnmobil oder einen gammeligen Wohnwagen erkennen könnt.
Wir haben in diesem ersten Teil aber auch bereits mehrfach erwähnt, dass eine gute Gebrauchtwagenuntersuchung erst dann richtig rund wird, wenn man sich einiger technischer Hilfsmittel bedient. Allen voran ein Feuchtigkeitsmessgerät!
Dieser Artikel soll allerdings keinesfalls dazu animieren, einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil nur allein auf Basis einer Feuchtigkeitsmessung zu kaufen! Es zählt immer das Gesamtpaket.
Den richtigen Umgang mit einem solchen Gerät sowie ein paar Tricks und Kniffe wollen wir euch nun in diesem Artikel vorstellen und beschreiben. Denn auch nach dem Kauf kann euch das Gerät natürlich noch gute Dienste leisten, zum Beispiel indem ihr euer Wohnmobil oder euren Wohnwagen kontinuierlich auf Feuchte untersucht und die Ergebnisse z.B. mit dem Vorjahr vergleicht, um einen möglichen Feuchteschaden frühzeitig zu erkennen.
Bevor wir aber anfangen, müssen wir euch noch über das „Kleingedruckte“ informieren:
Wie bei all unseren technischen Anleitungen, Beiträgen und Themen ist auch diese Anleitung eine „Auskunft als Gefälligkeit“ ohne Rechtsbindung. Wir sind ausdrücklich Laien und beschreiben im Rahmen unserer Meinungsäußerung lediglich, wie wir ein Problem sehen und wie wir dieses anhand unserers Verständnisses und unserer nunmehr 10- jährigen Campingerfahrung zu unserer vollsten Zufriedenheit am besten gelöst haben. Keinesfalls lässt sich aber hieraus ein Rechtsanspruch oder gar eine Haftung für falsch oder auch für richtig angewandte Handlungen aus dieser Anleitung ableiten! Wir bitten hierfür um Verständnis, vielen Dank.
Jede Messung ersetzt natürlich nicht das Einschalten des Gehirns und der 4 Sinne (Riechen, Tasten, Hören, Sehen – dran „lecken“ zum schmecken braucht ihr hingegen nicht ;-), mit denen allein man auch schon einen guten Wohnwagen zielsicher von Wracks und rollenden Aquarien unterscheiden kann!
Nichts desto trotz kann (und sollte u.E.) eine Feuchtigkeitsmessung beim Wohnwagen oder Wohnmobil elementarer Bestandteil einer jeden Fahrzeugbesichtigung sein!
Entsprechend gehen wir in diesem Artikel ganz besonders intensiv in dieses Thema rein.
Besonders intensiv deswegen, weil die selbst ernannten „Profis“ aus einigen Fachmedien tatsächlich der Meinung sind, dass eine solche Feuchtigkeitsmessung nur eben jenen Profis vorbehalten sei. Kein Wunder, so ist dieses Terrain für vollkommen Unwissende ohne Zweifel nur schwierig zu durchschauen und die Profis, die sich mit der Handhabe solcher Geräte auskennen, bleiben auch gerne weiterhin unter sich. Kein Wunder, so sind die allermeisten Profis doch Händler! Und ihr könnt sicher sein, dass bei diesen auf jeden Fall ein Gerät im Schrank steht und zur Standardbesichtigung eins Wohnwagens, wenn der Händler in kaufen will, auch ausgepackt wird!
Nur wenn ihr ein Fahrzeug von einem Händler kaufen wollt, wird zumindest ein nicht seriöser Händler wohl kaum von sich aus anbieten, dass ihr gerne ein Feuchtigkeitsmessgerät einmal ausleihen dürft. Ist ja klar…
Hier müsst ihr also selber ran! Ein Feuchtigkeitsmessgerät ist natürlich schnell gekauft, das kann jeder. Auch wir haben ein solches Gerät natürlich im Einsatz und damit auch schon einige Gebrauchtfahrzeuge durchgemessen, z.B. vor einigen Jahren während einer Wohnmobilbesichtigung in Nürnberg. Aber damit umgehen, das muss man sich schon genau anschauen! Damals in Nürnberg waren wir zugegeben selber auch etwas verunsichert. Warum? Nun, nicht immer sind Messwerte wirklich eindeutig und es liegt dann auf jeden Fall am Nutzer, diese Ergebnisse für sich zielsicher auszuwerten. Kann man dies mangels Fachkenntnis dann nicht, wird es schon etwas schwieriger. Ein ganz klein wenig können wir daher tatsächlich nachvollziehen, wenn man den Einsatz in Fachkreisen nicht unbedingt sofort vorbehaltlos jedem Interessenten empfiehlt!
Dennoch: Für eine erste Bewertung kann jeder den Umgang mit einem solchen Gerät erlernen und wenn es dann doch noch Unklarheiten gibt, könnt ihr euch noch immer einen Profi dazu holen!
Besonders Bei €- Werten für Wohnmobile und Wohnwagen, die meist schnell in den 5- stelligen oder gar 6- stelligen Bereich gehen, solltet ihr euch die kleine Investition in einen Gutachter sowieso grundsätzlich überlegen! Eine solche Untersuchung führen gute Caravanbetriebe für um 100 Euro durch, bedenkt man den Wert des Fahrzeugs ist dies ein Klacks.
Trotzdem möchten wir euch ermutigen, euch selbst ein Feuchtigkeitsmessgerät zu kaufen, den Umgang damit zu lernen, zielgerichtet beim Kauf die guten von den feuchten Fahrzeugen auszusortieren. Und auch nach dem Kauf könnt ihr euer Gerät noch gut gebrauchen!
Denn die teure Feuchtigkeitsmessung beim Händler braucht ihr (natürlich nur, wenn ihr euch außerhalb einer möglichen Dichtigkeitsgarantie des Händlers / Herstellers bewegt) dann künftig nicht mehr zu bezahlen bzw. müsst sie nur noch dann in Anspruch nehmen, wenn ihr mit eurem Ergebnis unsicher seid oder ein Fahrzeug aufgrund seiner Bauart, seiner Beschaffung oder seiner Ausführung nur schwierig zu messen ist.
Da besonders letzteres aber nicht für Fahrzeuge der einfachsten Einsteiger- Preisklasse gilt (einfacher Kaufpreis meist einfache Ausführung ohne Doppelboden, verkleidete Dachbereiche, etc), wollen wir mit diesem Artikel zum Thema Feuchtigkeitsmessung ganz besonders diese einfachen Wohnmobile und Wohnwagen ansprechen. Denn der Bereich mindestens bis deutlich unter 10 TEUR ist ja meistens doch der Bereich, wo Anfänger für gewöhnlich einen ersten Wohnwagen oder ein erstes Wohnmobil anschaffen. Dass diese dann für gewöhnlich aufgrund der einfachen Bauweise auch einfach zu untersuchen sind, spielt uns doch in die Karten! Also ran!
Bevor wir aber anfangen, möchten wir kurz die Wirkungsweise der Feuchtigkeitsmessgeräte erklären und auch gleich ein ganz spezielles Gerät empfehlen, mit dem wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Da unsere bebilderte Anleitung zum Umgang darüber hinaus auch auf diesem Gerät basiert, könnt ihr den folgenden kleinen Bericht fast schon als kleine Anleitung hierzu verstehen.
Doch zunächst zu den beiden bekannten Geräteausführungen:
Die „Kaminholzvariante“:
Die weitaus „billigere“ Variante sind Messgeräte, die vorne über 2 Messspitzen verfügen. Beim Discounter oder im Baumarkt gibt es diese schon für um 15-20 Euro. Ganz ehrlich: Diese Geräte sind für den Einsatz beim Wohnmobil oder Wohnwagen absolut unbrauchbar, denn man muss bei diesen Geräten die Spitzen ins Holz eintreiben!
Mal ehrlich: Wollt ihr einen perforierten Unterboden und perforierte Innenwände und Möbel haben? Wohl eher nicht, oder? Aber es kommt noch schlimmer! Diese Geräte funktionieren NUR durch den Strom, der zwischen den beiden in Holz getriebenen Messspitzen fließt! Das Messfeld ist also äußerst begrenzt und bietet euch keine „Tiefenmessung“! Natürlich kann man mit einem solchen Gerät auch Feuchtigkeit aufspüren. Aber: Wenn ein Gerät mit Stechspitzen einen Feuchteschaden anzeigt, dann ist dieser schon so weit fortgeschritten, dass eine Reparatur nur mit größtem Aufwand durch Öffnen der Wand und Austauschen des Holzes erforderlich wird! Dann aber ist es zu spät!
Feuchtigkeitsmessgeräte also, die über die Einstichmethode funktionieren, sind für eure Zwecke unbrauchbar! Lasst sie weg!
Zerstörungsfrei arbeitende Messgeräte sind die Geräte, die wir hier brauchen! „Ausgeliehen“ aus der Baubranche (da dienen sie zum Aufspüren von Baufeuchte in Wänden, Decken, Kellern, nach Rohrbrüchen, usw.), helfen uns diese auch, großflächig die Wände, Böden und Decken von Wohnwagen oder Wohnmobilen abzusuchen, ohne dabei Spuren des Messens durch das Eintreiben von Messspitzen zu hinterlassen. Das Geheimnis ist ihre kapazitive Wirkungsweise!
Ein vorne am Gerät angebrachter Sensor (meist ist dies eine metallene Kugel), sendet einen elektrischen Impuls aus. Dieser funktioniert ähnlich wie die Radarwellen bei einem Radar! Durch Änderung der Oberfläche innerhalb dieses Feldes wird dieses elektrische Feld nun abgelenkt. In unserem Fall stärker oder schwächer durch Feuchtigkeit im Holz!
Hierauf reagiert dann das Gerät und gibt, je nach Höhe der Feuchtigkeit (und damit Dichte des Wassers im Holz) entsprechende Werte aus.
So simpel, so einfach! Das Wichtige hierbei ist aber, dass dieses Messfeld DEUTLICH weiter in das Holz hinein wirkt, als es die Messspitzen des 15 Euro Baumarkt- Geräts jemals könnten! Nur mit einem kapazitiven Messgerät ist es möglich, einen Feuchteschaden frühzeitig zu erkennen und ggf. noch Maßnahmen einzuleiten, bevor der Wohnwagen oder das Wohnmobill umfangreich saniert werden muss!
Nur mit einem kapazitiv arbeitenden Messgerät habt ihr (mit systembedingten Abstrichen) ein wirksames Werkzeug in der Hand, um feuchte Stellen im Wohnwagen oder Wohnmobil aufzuspüren!
Da Bilder mehr als tausend Worte sagen, haben wir unsere „stronk Paintskills“ angeworfen und euch rudimentär gezeichnet, was wir meinen. Das Braune im Bild ist das zu messende Holz, also z.B. die Wohnwagenwand. Die Spitzen beim 15 Euro Gerät (links im Bild) dringen nur wenige mm bis zu 1cm ins Holz sein. Die Feuchte, die sich durch eine Undichtigkeit im Wandbereich sammelt, kann das Gerät nicht feststellen, weil die Feuchte den schmalen Bereich zwischen den Messspitzen noch gar nicht erreicht hat!
Rechts hingegen haben wir die „Wellen“ des kapazitiven Geräts dargestellt. Diese dringen i.d.R. tief genug in die Wand ein, um durch die Feuchte abgelenkt zu werden. Das Gerät gibt entsprechend einen Alarm aus!
Ein solches kapazitives Gerät wie aus dem rechten Bild haben wir seit Jahren beim Wohnmobil und Wohnwagen sehr erfolgreich im Einsatz. Es handelt sich um das Voltcraft MF-100! Mit diesem Gerät haben wir so ziemlich alle Besichtigungen durchgeführt, die ihr z.B. im Kapitel 1 oder auch in unseren Erfahrungsberichten zum Kauf nachlesen könnt. Ohne dieses Gerät gehen WIR keinen Wohnwagen und kein Wohnmobil mehr besichtigen!
Das Voltcraft MF-100 steht allerdings leider nur selten im Baumarktregal und beim CARAVAN- bzw. Zubehör- Händler haben wir es noch gar nicht gesehen! Man kommt eigentlich kaum ums Bestellen im Internet herum. Dazu später mehr.
Mit dem Voltcraft macht ihr nichts falsch, es hat uns zuverlässig schon vor so manchem Schaden besonders beim Gebrauchtwagenkauf bewahrt! Siehe z.B. unsere erste Wohnwagensuche als Erfahrungsbericht.
Da wir mit diesem Gerät inzwischen so fit sind, dass wir uns zutrauen jederzeit ein Freizeitfahrzeug damit sicher durchzumessen, baut unsere nun folgende Anleitung auf diesem Gerät auf. Wenn ihr ein anderes Gerät habt, ist das aber natürlich auch nicht schlimm. Keine Frage. Nur gibt es ggf. Abweichungen bei den Messwerten (was stuft ein Gerät noch als trocken ein, was als feucht, wie wird es kalibriert, wie genau ist die Anzeige, welche Ausgabe, etc.) und in der Handhabung.
Vom Prinzip her aber sollten alle gleich funktionieren, zumindest wenn sie kapazitiv arbeiten.
Bevor es hiermit aber ans Messen geht, muss das Gerät auf seinen Einsatz vorbereitet werden, denn Feuchtigkeit wird natürlich aus mehreren Faktoren bestimmt. Zum Beispiel durch die Luftfeuchte! Stellt euch vor, ihr messt zuhause im warmen Wohnzimmer eure Türe. Und nun geht ihr bei feuchtem Wetter los und messt eine Wohnwagenwand. Allein schon durch die höhere Luftfeuchte in der Umgebungsluft würde das Gerät beeinflusst werden und vielleicht einen Wasserschaden ausspucken, der gar nicht da ist! Schon von daher muss ein kapazitives Feuchtemessegerät vor der Messung auf seinen Einsatz unter den jeweiligen Umgebungsfaktoren kalibriert werden.
Hierzu halten wir unser MF 100 gerade in die Umluft und fassen es dabei so weit wie möglich unten am Gerät an (damit es nicht durch die Feuchte in Fingern und Händen beeinflusst wird) und drücken die seitliche Kalibrierungstaste. Das Gerät gibt nun „CAL“ aus und piept ein paar Sekunden, lange dauert das nicht.
Ist das Kalibrieren abgeschlossen, ist das Gerät einsatzbereit.
Transitfrei- Zwischentipp: Ein Gerät vom Wohnwagenhändler?
Hand auf´s Herz: Jeder professionelle Händler hat ein solches Gerät in der Schublade liegen. Und er wird es verwenden, wenn er einen Wohnwagen ankaufen möchte (oder soll…).
Wenn ihr also von einem Händler einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil kaufen wollt, ihr selbst aber kein eigenes Gerät habt, fragt mal nach! Vielleicht gibt euch der Wohnmobilverkäufer großzügigerweise sein Gerät leihweise. Das ist schonmal ein gutes Zeichen und schafft Vertrauen! ABER: Lasst euch das Kalibrieren zeigen und macht diese dann selbst! Mindestens aber solltet ihr bei der Kalibrierung dabei sein und genau zugucken! Ein im Hinterzimmer kalibriertes Gerät kann durchaus vor einen feuchten Gegenstand (z.B. das Küchentuch oder gar schon die eigene Hand!) gehalten worden sein, was die späteren Messergebnisse deutlich verfälscht!
Wichtige Tipps zur richtigen Handhabung:
Grundsätzlich gilt allerdings auch für alle Feuchtemessgeräte, die nach diesem Prinzip arbeiten:
Das Gerät gibt eine „Vermutung“ aus, dass eine bestimmte Stelle trocken (DRY), möglicherweise feucht (RISK) und in jedem Fall feucht (WET) ist, aber WIRKLICH verlassen kann man sich darauf bitte nicht! OK, klar, wenn das Gerät 100%vol. Feuchtigkeit und „WET“ anzeigt, wird die Stelle in der Regel auch feucht sein (Ausnahmen später).
Viel besser aber funktioniert ein solches Gerät daher, wenn ihr mit diesem nach dem Referenzprinzip arbeitet!
Wie ist das gemeint? Übt mit dem Gerät zunächst mal andere Arten von Materialien zu messen, bevor ihr an eine Wohnwagenwand heran geht! Allein schon, um die Handhabung zu testen. Nehmt euch dann einen Gegenstand aus Holz, der in jedem Fall trocken sein sollte. Zum Beispiel eine Tür in eurer heimischen Wohnung. Diese hat in der Regel einen sehr geringen Wert, zum Beispiel 3,0.
Messt nun eine zweite Tür und eine dritte. Sind diese auch alle 3,0? Super, dann sind eure Türen trocken. Das wusstet ihr zwar schon vorher, nun habt ihr aber auch noch den Beweis und einen guten Startwert für absolut trockenes Holz. 😉
Geht nun mal mit eurem Gerät nach draußen und messt den nächsten Baumstamm! Erst in Brusthöhe. Was könnt ihr messen? 15? Das ist schonmal ein passabler Wert. Nun messt mal den Baumstamm in Höhe des Bodens! Was habt ihr nun? 20? 25? Oder noch mehr? Dann habt ihr auf jeden Fall die Feuchte im Holz gemessen! Ist aber auch logisch, denn am Boden im Bereich der Wurzel ist ein Baum natürlich viel feuchter, als im weiteren Verlauf des Stammes, obgleich sich auch dort natürlich noch Feuchte messen lässt, denn anders als das tote Holz der Türe zuhause lebt der Baum mit seinen Blättern ja von der Feuchtigkeit, die er aus der Erde zieht und über sein Innenleben nach oben transportiert.
Gleiches könnt ihr zum Beispiel auch mal mit einem Gartenzaun machen! Berührt dieser die Erde, zieht dieser an dieser Stelle auch als totes Holz (ähnlich einem Küchentuch) natürlich Feuchtigkeit aus dem Boden! Im weiteren Verlauf aber wird das Holz des Zauns zunehmend trockener, bis ihr im Bereich des oberen Drittels den trockensten Bereich messen solltet.
Habt ihr das drauf, seid ihr auch für die Messung eines Wohnwagens fast schon fit, denn Ihr könnt nun gezielt feuchte Bereiche von trockenen unterscheiden. Wichtig ist hierbei einerseits natürlich die Anzeige der prozentualen Feuchtigkeit, viel wichtiger ist aber, dass ihr in einem wissentlich feuchteren Bereich deutlich höhere Werte erhaltet, als in einem bekanntlich trockeneren Bereich. Allein dieser Messunterschied hilft euch nun dabei, feuchte Stellen im Wohnwagen oder Wohnmobil aufzuspüren!
Nun hat ein handelsübliches zerstörungsfreies Feuchtemessgerät wie das Voltcraft MF 100 aber leider auch einen entscheidenden Nachteil! Es ist mal grundsätzlich für Baufeuchtemessungen in Häusern gebaut und nicht unbedingt für den Einsatz in Wohnmobilen und Wohnwagen konzipiert.
Im Gegensatz zu einer reinen Messung von Holz oder Bauwänden haben Wohnwagen und Wohnmobile nämlich einen messtechnisch ärgerlichen Nachteil, das Messfeld reagiert nämlich nicht nur auf Feuchtigkeit, sondern leider auch auf Metalle!
Und Wohnwagen wie Wohnmobile haben zumindest messtechnisch die unschöne Eigenschaft, dass sie eine Außenwand aus Alumimium haben! Dies lenkt euer Messefeld natürlich ab und sorgt somit in jedem Fall für etwas höhere Werte, als es das reine Holz wohl in Wahrheit hat und was ihr vom Messen der heimischen Holztür im trockenen Raum gewöhnt seid. Aber verfallt deswegen nicht in Panik, wenn die heimische Wohnzimmertür 12%vol. und die Wohnwagenwand plötzlich einen Wert von 20%vol. ausgibt. Der Wohnwagen muss deswegen noch lange nicht feucht sein!
Wichtig ist aber, und das ist der entscheidende Satz, dass der Wohnwagen über alle Flächen gleichmäßig einen Feuchtigkeitswert von z.B. 20%vol. ausweist!
Es besteht zwar dann noch die geringe Gefahr, dass natürlich der gesamte Wohnwagen in allen Wänden nass ist. Klar, keine Frage. Sowas gibt es auch tatsächlich. Aber zum einen hält sich ein solcher Totalschaden für gewöhnlich in Grenzen (Unsichtbar feucht werden im Wohnwagen meist zuerst die Ecken am Heck oder im Bug) und zum anderen wäre ein solcher Totalschaden auch ohne Messgerät sofort zu erkennen. Mal ehrlich, ein komplett feuchter Aufbau ist gammelig, moderig, schimmelig und bei der Fühl- bzw. Klopfprobe total weich! Da braucht ihr dann auch das Messgerät gar nicht erst auspacken…
Ebenfalls wichtig ist aus der Tatsache, dass ein kapazitives Messfeld durch Metalle stets abgelenkt wird, ist folgendes: Dach und Wände können beim Wohnmobil oder beim Wohnwagen von außen mit einem Feuchtigkeitsmessgerät nicht gemessen werden!
Zum Beweis haben wir mal ein Bild einer Außenwandmessung beim Wohnwagen.
Wie man sieht, ist dieser Wert annähernd mit der von oberflächlich trockener aber im Inneren feuchter Erde zu vergleichen:
Ansonsten merkt euch bitte mal unvoreingenommen den Wert von fast 40%vol. der Außenmessung von Metall. Wie dieser in Relation zu sehen ist, ergibt sich im weiteren Verlauf dieses Artikels. Ihr werdet es sehen!
Einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil messen:
So, nun aber geht es nach dieser langen Einleitung los, wir messen nach der Kalibrierung bei besten Voraussetzungen (Sonnenschein und trockenes Wetter ohne Regen) unseren ersten Wohnwagen. Auch hierfür dient wieder unser Adria- Unica B 360 UH, den wir zum Kauf im Jahr 2011, über die Jahre während unserer Reisen und zu seinem Verkauf im beginnenden Frühling 2014 regelmäßig durchgemessen haben. Hierbei hatten wir mal größere und mal kleinere Werte. Das ist aber ganz normal, denn wie wir wissen, wird eine Messung auch von den verschiedenen Umweltfaktoren beeinflusst. Wichtig ist hierbei immer stets, dass die Werte stets gleichmäßig sind!
Beginnt für eure Messung an einfachen Einbauten wie im der Bereich Serviceklappen. Da wird man mit dem Gerät warm und bekommt erste Ergebnisse auf kleinstem Raum, die man einfachst nachprüfen kann.
Am Beispiel unserer Thetford- Serviceluke führen wir euch dies einmal vor:
Im oberen linken Eck erhalten wir einen Wert von 2,2%vol., im unteren rechten Eck einen Wert von 2,1%vol.. Schon allein dieser geringe Wert (2,x von möglichen Hundert!) deutet darauf hin, dass unsere Luke soweit trocken sein sollte. Und da wir in den beiden gegenüberliegenden Ecken den gleichen Wert messen, ist auch ein einseitiger Wasserschaden unwahrscheinlich. Denn wir haben ja gelernt, dass sich Wasser meist in den unteren Ecken sammelt! Würde also der Wert im unteren Eck deutlich abweichen, wäre dies ein sicheres Anzeichen für Feuchtigkeit im unteren Bereich. Hier ist dies aber nicht so.
An diesem einfachen Beispiel der Serviceluke möchten wir euch aber auch noch eine weitere Besonderheit der kapazitiven Messmethode zeigen! Wir haben ja schon gelernt, dass das vom Gerät ausgehende elektrische Feld durch die Umgebung beeinflusst wird. Durch trockenes Holz nur wenig, durch Feuchtigkeit deutlich mehr. Noch mehr aber durch Metalle wie die Aluminium- Außenhaut des Wohnwagens. Dies gilt natürlich auch für andere Metalle, zum Beispiel Schrauben!
Schaut euch nochmals genau die oberen beiden Bilder an. Seht ihr die beiden Schrauben jeweils in der Ecke über dem Gerät? Die haben wir nämlich auch gemessen, bzw. das Gerät hat sich an dieser Stelle von diesen Metallen beeinflussen lassen.
Beweisen kann ich euch dies, wenn wir nun einmal die Mitte der Serviceluke messen.
Und siehe da: Fernab aller Zubauten und Metallen messen wir einen reinen Wert von lediglich 1,7%vol. im Bereich des Aufklebers und nur 1,3%vol. im mittigen unteren Bereich des Holzes.
Dies zeigt eindrucksvoll, wie schnell man sich „vermessen“ kann und einen Wasserschaden interpretiert, wo vielleicht keiner ist. Später, wenn wir die Eingangstüre messen, zeigen wir euch dies noch eindrucksvoller. Dann aber geben wir euch aber auch einen Tipp, wie man diesem Problem begegnet.
Für den Moment behaltet bitte mal im Hinterkopf, dass Metalle oder sonstige feste Materialien eben das Feld beeinflussen können!
Abgesehen davon zeigen aber die durchweg niedrigen Werte einerseits (soweit kann man einem richtig kalibrierten Gerät schon trauen!), aber im Besonderen die absolute Gleichmäßigkeit mit nur geringer Abweichung (MIN: 1,3 %vol., MAX 2,2%vol.), dass unsere Serviceluke auf jeden Fall trocken ist.
Das ist sicher!
Hallo Björn,
ein ganz toller Bericht!!!
Ich habe im Heck Bereich meines Knausis in Höhe der Leiste in der die dritte Bremlsuchte eingebettet ist einen von innen an der Verkleidung sichtbaren Wasserschaden (leicht aufgequollen)
Da letztes jahr genau diese Leiste wegen defekter Dritter Bremsleuchte vom Händler entfernt und wieder aufgesetzt/abgedichtet wurde gehe ich davon aus, dass der Schaden hiervon kommt.
Der Wihnwagen steht nun zur Klärung beimHändler. Deshalb habe ich mir vorher ein Messgerät bestellt und selbst gemessen.
Ich habe allerdings als Referenzwerte an sicher trockenen Stellen im Wohnwagen Werte von um die 15.
In dem sichtbaren Bereich der aufgequollenen Stellen zwischen 35 und 45.
In den Ecken der Decke 90, wenige Zentimeter davon weg wieder so um die 15
1. Sehe ich das richtig, dass ich mir wegen der 15 Prozent keine Sorgen machen brauche weil das quasi der Referenzwert ist
2. In den Ecken ist der WW oben am Dach zur Seitenwand ja umlaufend mit einer Metallverbindung versehen. Deshalb wahrscheinlich der SEHR hohe Wert. Und da neben der Ecke umlaufend gleich niedrige Werte sind unbedenklich?
Oder muß ich handeln?
Grüße
Micha
Vielen Dank für eure tollen Anleitungen und Berichte.
Zur Feuchtemessung hätte ich aber noch Fragen. Wir sind derzeit auf der Suche nach einem Wohnwagen und kürzlich habe ich einen vielversprechenden Wohnwagen angeschaut. Ich bin vorgegangen, wie beschrieben. Folgende Dinge haben mich verunsichert, weshalb ich mich entschieden habe, den WoWa (Knaus TKM 500 aus 2004) nicht zu kaufen:
– An allen vier Ecken war der Wert ca. 30-40%, weiter rein bzw. in der Mitte lagen die Werte zwischen 8% und 12%. Wie wahrscheinlich ist es, dass an allen 4 Ecken Feuchtigkeit eingedrungen ist? Der Boden sah überall wunderbar aus
– An einer Dachluke hatte ich an zwei Ecken und einer Kante ca. 8-10%, umlaufend ist der Wert dann bis auf 60% gestiegen. 10-20cm weiter (weg von der Luke) war der Wert wieder unter 10%. Ich vermute, dass hier die Dichtung des Luke leicht undicht war. Wenn das neu abgedichtet wird, ist das Thema dann damit erledigt oder besteht hier die Gefahr, dass bereits zu viel Wasser eingedrungen ist?
Anmerkung: Es waren an keiner Stelle Flecken oder ähnliches zu sehen. Auch gab es keine unangenehmen Gerüche. WoWa roch sehr neutral.
Danke für Eure Hilfe!
Hallo Simon,
gleich vorweg: Ferndiagnosen sind immer sehr schwierig! Ich kann nur auf Basis deiner Beschreibung eine Mutmaßung abgeben, aber keine verbindliche Aussage! Ganz wichtig vorab.
So, dann zur Frage: Wenn alle vier Ecken gleichmäßige Werte ausgegeben haben und der Unterboden auch eine „Schlüsselprobe“ besteht, dann sieht das nicht nach einem Wasserschaden aus. An den Ecken laufen auch die Außenwände zu, es ist daher völlig normal, dass die Werte dort ansteigen und nicht die gleichen Werte sein können, wie ein x-beliebiger Punkt in der Mitte der Unterbodenplatte. Wenn der Unterboden von innen wie von außen die Klopf/Schlüsselprobe besteht, ist keine Feuchte in den Ecken.
Die Dachluke ist schon kniffliger! 60 ist viel! Es kann durchaus an einer undichten Dachluke Wasser in das Dach gelaufen sein und sich im Holz sammeln! Flecken entstehen immer erst ganz zum Schluss, wenn das Wasser gar keinen anderen Ausweg mehr hat! Denkbar wäre allerdings auch noch eine verbaute Stromleitung, z.B. Vorbereitung für eine Dachklima! War der Verlauf absolut linear? und abrupt daneben wieder abfallend? Oder doch eher flächig und langsam abnehmend? Bei letzterem eher Tendenz zum Wasserschaden. Bei absolut linearem Verlauf und abruptem Wechsel des Wertes scharf neben der Verlaufsstelle eher Ablendkung des Messfeldes durch Kabel. Müsste man sich ein Bild vor Ort machen.
Neue Abdichtung allein nur dann, wenn das Holz noch nicht durchtränkt ist! Die Luke müsste komplett ab. Auch der Innenrahmen! Dann über einen längeren Zeitraum austrocknen lassen (durchaus einige Wochen!), bis die Feuchtemessung unauffällig ist. Dann kann man die Luke neu eindichten. Meistens aber ist die Feuchte zu weit eingedrungen, oft muss das gammelige Holz rausgekratzt und der Rahmen an der Schadstelle erneuert werden.
Ich hoffe geholfen zu haben.
Grüße
Björn
Servus Björn,
vielen Dank für deine schnelle und ausführlichen Antwort.
Das mit den Ecken beruhigt mich schon mal für die nächsten Besichtigungen.
Bzgl. der Dachluke kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Jedenfalls war die zweite Dachluke von den Werten komplett umlaufend zwischen 8 und 10%, was mich dann eben auf die andere Luke so sehr verunsichert hat, dass ich den Wohnwagen nicht genommen hab.
Ich hoffe, dass die nächsten Besichtigungen klarer / eindeutiger sind.
Gruß, Simon
Ein sehr interessanter Beitrag. Dazu hätte ich zwei Fragen:
1. funktionieren die kapazitiven Feuchtemessgeräte auch durch GFK, wie es ja bei vielen Wohnmobilen verwendet wird?
2. Liesse sich der in Nachtrag IV genannte Schaden nicht wie folgt trocknen:
– in 5cm Abständen Löcher in die Innenhaut bohren
-zusammengerollte Küchenpapierstücke mit Überstand in die Löcher stecken
– einen Trockner in den Raum stellen
– wenn trocken und die Ursache beseitigt die Löcher mit Glasfaserspachtel schliessen
fauliges Holz kann man sehr gut mit einer Injektion von Epoxidharz retten, wenn es wirklich getrocknet ist
nur so als Idee
Grüße, Axel
Hallo Transitfrei-Team,
Euren sehr Umfang und Detailreichen Bericht habe ich gerne gelesen.
Unser Wohnmobil hat eindeutig einen Wasserschaden um den Verschlussriegel einer Serviceklappe. Die Messung mit Trotec BM 31 zeigt Feuchtigkeit zwischen 70 und 90% im Bereich von 30 cm um den Riegel. Da eine Entfeuchtung wegen der Folie unter der Dekorplatte mit Entfeuchtungsgerät etc. Nichts bringt, habe ich ca. 25 Löcher mit einem 6 mm Bohrer ca. 3 cm tief gebohrt. In diese habe ich jeweils aus Tempotaschentücher gedrehte Tampons gesteckt, in der Hoffnung das dadurch über die Zeit die Feuchtigkeit entzogen wird. Der Erfolg ist mäßig.
Daher meine Frage an Euch, wie würdet Ihr vorgehen, um die Stelle trocken zu bekommen?
Ich könnte mir vorstellen, dass es viele betroffene auch interessiert. Das Internet gibt zur Entfeuchtung wenig her.
Viele Grüße Michael
Hallo Michael,
Ich kannte mal jemanden, der hat sich einen Bautrockner in den Wohnwagen gestellt und direkt vor die feuchte Stelle ausgerichtet. Auch nach zwei Tagen war kein Unterschied bei der Feuchtemessung feststellbar. Will sagen: es geht leider nur mit komplett aufmachen und die Dekorfolie entfernen. Diese ist meistens dampfdicht, du bekommst die Feuchte daran nicht vorbei. Hilft alles nix. Sorry.
Grüße
Björn
Hallo,
Super Beitrag. Wir haben unseren ersten Wohnwagen erstanden und eigentlich alle Prüfungen die man so im Internet finden kann beim Check vorab gemacht. Leider war mein Feuchtegerät genau an dem Tag kaputt und ich musste entscheiden da schon der nächste Käufer anstand. Ich habe nun (bereits gekauft) eine Messung mit meinem neuen Gerät gemacht. Überall gute Werte bis auf die Fenster. Hier messe ich bei allen im Bereich unterhalb des Fensters. ca. 5cm sehr hohe Werte um 60-70%. Es handelt sich hier um einen Knaus Blue Line 55 TK 2001. Kann das auch vom Aufbau der Fenster her kommen? Befindet sich hier im Unterbau der Fenster etwas metallisches? Kenne mich da leider überhaupt nicht aus. Rundherum und so ist alles ok von den Werten =<20. Für eure Einschätzung wäre ich sehr dankbar. LG Philipp
Hallo Philipp,
Ferndiagnosen sind natürlich schwierig! Berücksichtigen musst du natürlich, dass rund um die Fenster im Aufbau ein Rahmen bestehend aus Holzlattung eingesetzt ist. Diese Holzlattung ist dichter, als das sonst übliche Styropor und lenkt natürlich auch das Messfeld entsprechend ab. Wenn also alle Fenster gleiche Werte anzeigen, ist ein kompletter Wasserschaden an allen Fenstern eher unwahrscheinlich. Wie sehen denn die Werte rund um die Dachluken aus? Die sind ja auch mit einem Holzrahmen im Dach eingefasst. Deren Werte sollten also ähnlich wie die bei den Fenstern sein.
Und last but not least: Heb doch mal den Gummi des Fensters an!
Mach das mal, sodass du auf das nackte Holz zwischen Alu- Außenwand und Innenverkleidung schauen kannst! Wenn das Holz dort wirklich feucht ist, müsstest du graues oder im Endstadium schon braunes Holz und Fasern vorfinden. Ist das Holz hingegen hell und fest, dann brauchst du dir keine Sorgen machen.
Grüße
Björn
Hallo zusammen,
Ich möchte mir ein Wohnmobil anschauen und nach euren Tipps und Anleitungen gerne die Feuchtigkeit messen.
Jedoch ist aktuell Winter mit -7 grad.
Das Womo steht draußen, nicht in der Halle.
Macht es Sinn jetzt zu messen oder kommt da nichts bei raus.
Danke und Gruß Uli
Hallo Ulli,
Phew, also das Gerät selbst sollte natürlich nicht draußen gelegen haben bei den Temperaturen und Raumtemperatur haben. Die Ablenkung durch Eis statt Wasser halte ich darüber hinaus ebenso für anzeigbar mit dem Gerät, obgleich ich es selbst nicht probiert hab bei Minusgraden. Aber ob nun flüssig oder gefroren, die Dichte erhöht sich ja an den kritischen Punkten und lenkt das Messfeld ab. Also ja, kann man machen. Ist besser als nichts zu machen. Davon abgesehen: wenn das Holz wirklich mit Wasser durchtränkt ist, würde das Eis auch dafür sorgen, dass sich der Bereich wölbt. Eisbildung dehnt ja aus.
Gruß
Björn
Hallo Björn,
vielen Dank für deine Antwort! Die Anleitung hier hat mir sehr geholfen und ich hab gestern tatsächlich eine Undichtigkeit am Womo an einer Dachluke festgestellt!!
Alle Werte lagen relativ hoch so um die 20%, Ich muss dazu sagen das dass Womo draußen stand und beheizt gewesen ist.
Vielleicht deshalb. Im Bereich der Dachluke an den Ecken konnte man leichte Verfärbungen schon sehen, wo eigentlich schon klar war das da etwas komisch ist. Das Messgerät hat dann eine Feuchtigkeit von rund 55% angezeigt.
Im Bereich von 20-30 cm war es so hoch und wurde dann weniger!!
Vielen Dank!!!
Gruß Ulli
Gut gemacht Ulli! Da hast du ganz deutlich eingedrungene Feuchtigkeit erkannt. Rund um die Dachluke ist eine Reparatur relativ einfach im Vergleich zu Boden bzw. Wand, aber dennoch ist der Aufwand nicht unerheblich und im Winter ist eine beheizte Halle ein Muss. Preislich müsste also deutlich was nachgegeben werden. Oder du schaust weiter wenn du keine Lust und Zeit für Bastelarbeiten hast.
Alles Gute für die Suche!
Grüße
Björn
Hallo,
wie sieht es denn aus wenn Metallteile in der Nähe sind und wie reagiert es auf die Alu-Außenhaut des Wohnmobils, wenn ich von innen messe?
Grüße
Gernot
Hallo Gernot,
wie in unserem Artikel zu lesen ist, lenken Metallteile selbstverständlich das Messfeld ab. Von außen ist daher gar keine Messung möglich, wenn man durch die Alu- Außenwand messen möchte.
Von innen wird das Messfeld zwar auch abgelenkt, aber eben immer! Das bedeutet, dass wenn zum Beispiel das Alu der Außenwand den Wert um 10 Zähler ansteigen lässt, ist dieser Anstieg ja über die gesamte Fläche und Messung gegeben. Sofern also überall die gleichen Werte gemessen werden, ist eine metallene Außenwand bzw. die Alu- Beplankung kein Problem.
Ebenfalls reagiert das Gerät auf Metall, hierzu kann schon eine Stromleitung mit Kupferdraht unter der Isolierung reichen. Aber auch das ist problemlos händelbar, da ein Kabel ja gerade wie ein Strich verläuft, während sich Wasser eher wie ein Fleck ausbreitet und grö0er wird. Auch so lässt sich eine Stromleitung von einem Wasserschaden unterscheiden.
Beste Grüße
Björn
Hallo Gernot.
Ich habe den Text gerade vollständig gelesen – sehr gut geschrieben. Alle Antworten auf Deine Fragen stehen deetailieret im Text beschrieben…
Grüße, Carsten
Hallo, ich habe nun auch gemessen. Macht es bei dem Wetter übrhaupt sinn zu messen? Der Unterboden ist ja eh feucht durch das Wetter .?
Nun, wenn der Unterboden durch Spritzwasser feucht ist, dann natürlich nicht. Was die reine Luftfeuchte angeht, wird das Gerät ja extra vor dem Einsatz auf die Luftfeuchte kalibriert. Dann geht grundsätzlich auch eine Messung bei feuchter Luft. Besser ist natürlich immer bei trockenen Verhältnissen, damit sich Feuchte noch besser abgrenzt.
Gruß
Björn
Danke. Was ich heute festgestellt habe, wenn ich das Messgerät nur ganz leicht mit der Hand ganu unten an die Wand halte bekomme ich wesentlich bessere Messwäre als wenn ich das normal in die Hand nehme. UNterschied von tweilweise 20%…ist das normal?
Hallo Patrick,
wie ich im Artikel schrieb bei der Kalibrierung und natürlich auch später bei der Messung das Gerät immer so weit unten anfassen wie möglich. Wenn du deine Hand einmal misst, wirst du sofort einen 100er Wert haben. Selbst dann, wenn die Kugel die Haut noch gar nicht berührt. Klar, dass der eigene, gut durchblutete Körper das Ergebnis verfälscht.
Gruß
Björn
Hallo und vielen Dank für den Beitrag.
Ich habe mir das oben erwähnte Gerät gekauft und möchte gerne wissen, was ich bei dem Wetter derzeit beachten muss ca. 7 Grad, leicht windig, derzeit kein Regen. Messe ich am Wohnwagen, sind meine Werte zwischen 20-40%, meist so bei 35%.
Diese Werte sind mit Deinen Werten nicht vergleichbar, wobei ja – wie Du erwähnt hast – die äußeren Umweltbedingungen Einfluss auf den Wert hat.
Ich muss an zwei Stellen herausfinden, ohne gleich den Wohnwagen zu zerlegen, ob und wie weit das Wasser im Holz ist.
Hast Du da Tipps für mich?
Grüße,
Tobi
Hallo Tobias,
im weiteren Verlauf des Artikels bin ich darauf eingegangen. Besonders, wenn du ganz frische Batterien verwendest, sind die Werte etwas höher. Wichtig ist aber, dass die Werte gegeneinander vergleichbar sind. Wenn du in allen vier Ecken einen Wert von beispielsweise 25 hast, dann ist das ein recht gutes Zeichen. Wenn aber eine Ecke mit 40 oder 50 davon abweicht, dann wäre das ein Indiz auf mögliche Feuchtigkeit und sollte genauer untersucht werden, ggf. einen Fachmann hinzuziehen.
was die eingedrungene Feuchte angeht wird dir das Gerät auch nur einen Anhaltspunkt liefern können. Da auf eine bestätigte Diagnose ja meist sowieso das Öffnen der Wand oder des Bodens erfolgt, sieht man das ganze Ausmaß sowieso erst dann. Leider. Das Gerät hilft dir, den Bereich einzugrenzen, aber nicht eine 100% feuchte stelle zu einer 100% trockenen Stelle scharf abgrenzen zu können.
Gruß
Björn
Hallo,
vielen Dank für diesen sehr guten und hilfreichen Artikel!
Ich habe mir soeben das Trotec BM31 bestellt! zur Zeit (06.09.2020) für nur 59,95€ plus 4,95€ Versand im shop auf der Herstellerseite!
Ich bin gespannt, werde nächstes Wochenende damit den 1. Testlauf bei einer Wohnmobilbesichtigung machen.
Grüße aus Bremen
Lars
Hallo Lars,
gerne! Denk dran mit dem Gerät vorher firm zu werden, also mal alles messen, was dir vor die Kugel kommt. Auch mal draußen Bäume, Zäune und so weiter. Da bekommt man dann ein gutes Gefühl für die Werte.
Beste Grüße und ein glückliches Händchen wünschen
Tim, Nils, Anja und Björn
Hallo, ganz toller
Beitrag der uns seit kurzem auch beschäftigt.
Unsere Dachluke hat rundherum 10-20cm Feuchtigkeit…die Dachluke ist nun raus.
Ihr meint trocknen wird nichts…auch nicht wenn es Sommer ist….:(?
An den Fenster jetzt auch noch, nur minimal …vielleicht 2 cm an den Fensterecken, kann da auch Metall sein?
Weil bei Leitungen reagiert das Messgerät auch….Woher weiß man sicher das es Feuchtigkeit ist, ohne es zu sehen, zu riechen?
Wir sind hin und weg…Also Fenster auch raus und schauen?
Gruß Ines
Hallo.
Ich möchte mich für den tollen Beitrag über „Feuchtemessung (Dichtigkeitsprüfung) im Wohnwagen und Wohnmobil selber durchführen!“bedanken.
Es sind sehr viele wertvolle praktische Tipps dabei. Eine Frage bleibt für mich als Laie allerdings.
Deshalb bitte ich um Hilfe und eine Antwort.
Auf welche Stellung muß ich das Feuchtemessgerät stellen, wenn ich das Wohnmobil auf feuchte Stellen absuche? Weichholz?
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
M.f.G
Ronny
Hallo Ronny,
Keines der von uns vorgestellten Geräte muss voreingestellt werden. Was ist das für ein Gerät, welches du benutzt? Doch nicht etwa eins mit Einstechspitzen, oder? Diese Geräte sind NICHT für die Verwendung im Wohnmobil und Wohnwagen geeignet.
Gruß
Björn
Hallo,
ein ganz tollen Beitrag habt ihr da. Vielen Dank.
Ich überlege auch in unserem Wohnmobil die Feuchtigkeistmessung selber durchzuführen. Garantie ist eh abgelaufen. Ich habe bei RS Components das „RS PRO Feuchtemessgerät, RS-128M“ gefunden. Sieht auf den ersten Blick baugleich aus mit dem Voltcraft MF-100. Habt ihr damit Erfahrungen?
Gruß Pedro
Hallo Pedro,
Ja, von den Bildern her sieht es wirklich baugleich zum mf100 von Voltcraft aus. Außer der rote Außenanstrich natürlich. In natura im Einsatz hatten wir dieses aber bislang noch nicht.
Aber ob jetzt zu 100% baugleich ist oder nicht, solange es kapazitiv misst und du bei den Vergleichsmessungen mit Hand, Metall, Holz (trocken, feucht) zuverlässige Werte angezeigt bekommst, ist es fast egal, welches Gerät du verwendest.
Wenn du ein gutes Angebot hast, würde ich zuschlagen.
Gruß
Björn
Kurzer Hinweise, weil ich durch diesen sehr guten Artikel (vielen Dank dafür) auf die Suche nach dem Voltcraft MF-100 gegangen bin: Das Voltcraft MF-100 gibt es akutell in der Black-Week für ca. 79,-€. Einfach entsprechende Angebote über die Suchmaschine finden.
MfG,
Niels
Super Hinweis, vielen Dank!
Wer schon immer mit dem Gedanken gespielt hat das mf100 zu kaufen, bei dem Preis muss man nicht lange zögern!
Hallo Transitfrei-Team,
erst einmal vielen herzlichen Dank, dass ihr diese wirklich tolle Seite bereitstellt!
Zu meiner Frage:
Ich habe gestern einen Fendt 450 Karat (Bj. 1997) beim Händler gekauft. Im Vorfeld habe ich mich an euren Checkliste entlang gearbeitet, u. a. der zur Feuchtigkeitsprüfung -die Werte waren alle im Bereich weit unter 10 %, bis auf die Wand zwischen Seitensitzgruppe und Toilettenraum, diese Wand lag bei 14% – ist es aus eurer Sich sinnvoll für ein paar Tage eine portable Klimaanlage (nur die Entfeuchtungsfunktion) im WoWa laufen zu lassen oder ratet ihr eher davon ab? Evtl. haben auch Metallteilen der Duschkabine den Wert verfälscht…??
Viele Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian,
also zunächst mal mit einer Klima oder sogar einem Bautrockner kannst du eventuelle Feuchte nicht aus der Wand holen. Die sitzt im Holz, unter der Folierung findet auch kein Luftaustausch statt. Egal, wie lange die Klima läuft.
Dann zu euren Werten: Ferndiagnose ist super schwierig! Und ja, natürlich können Ecke, Knicke und Installationen mit Schrauben den Wert verfälschen. Ohne Gewähr und ohne Garantie, aber diese schmale Abweichung würde ich für unkritisch halten.
Gruß
Björn
Hallo Transitfrei
Schaut euch doch bitte mal das Basetech FM-10 an. Das scheint derzeit die und vor allem Ausstattungsreichste Alternative zum Voltcraft MF100 zu sein.
Danke für euren Bericht und kopf hoch zum Theme überholverbot. Nur steter Tropfen höhlt den Stein.
Gruß
Hallo Steffen,
das Gerät kennen wir gar nicht, hab mal das Datenblatt angeschaut. Auf jeden Fall erfüllt es die Voraussetzungen für kapazitive Messungen und der Preis sieht interessant aus. Aber man müsste das Gerät mal in der Praxis testen, insbesondere wie es sich durch die Ablenkung der Alu- Außenhülle eines Wohnwagens bzw. Wohnmobils verhält. Sollten wir es mal in die Finger bekommen, werden wir es mal auf Herz und Nieren testen.
Gruß
Björn