Für die heutige Ausflugstour mit dem Mietwagen haben wir uns die erste vorgelagerte Insel, die Kassandra, als Reiseziel vorgenommen. Diese soll, nach allem was wir gehört haben, aber bei weitem nicht so schön sein, wie Sithonia. Ob das stimmt, finden wir heute heraus!


Aber zunächst mal wird gefrühstückt.
Das Buffet unterscheidet sich nur in einer Kleinigkeit vom Vortag, die Mortadella ist zugunsten einer Art Salami getauscht worden.
Ansonsten gibt es genau das gleiche wie am Vortag auch. Auch heute gönnen wir uns ein ergiebiges Frühstück, für mich englisch (Bacon, Rührei), für meine Frau mehr gesund mit Fruchtquark und Brot.
Im Endeffekt essen wir aber von jedem etwas.
Auch heute lasse ich mir zum Abschluss des Frühstücks eine leckere Cola schmecken.

Nun geht es aber los.
Kassandra, die erste Halbinsel der Chalkidiki will von uns erkundet werden.
Im Reiseführer wird der Wochenmarkt von Kassandria empfohlen (immer Dienstags), diesen wollen wir uns zuerst ansehen, daher fliegen wir durch das malerische Nea Fokea und Kallithea durch.
Wir erreichen Kassandria ohne Probleme, gut, dass wir uns zuerst für diesen Ort entschieden haben, als wir gegen 11 Uhr Ortszeit dort ankommen steht der Markt bereits in voller Blüte.
Die Seitenarme des Marktes beginnen fast alle mit Kleidungsständen, dann kommt Obst und Gemüse und in der Mitte findet sich frischer Fisch.
Einige Impressionen vom Markt habe ich eingefangen, hätte ich hier eine Küche, würde ich erstmal einkaufen und ein leckeren Fisch zubereiten.
Auch wenn die Bilder den keimfreien Deutschen mit seinen Gesundheits- und Hygienevorschriften vielleicht wegen des teilweise fehlenden Eises oder fehlenden Schutzabdeckungen zunächst einige Verwunderung bis hin zur Abstoßung oder gar Ekel überkommen könnten, muss ich doch sagen, dass meine anderen Sinne wie Geruch und allgmeines Empfinden mich durchaus überzeugen würden lieber hier meinen Fisch zu kaufen.
Der persönliche Eindruck kommt eben allein auf Bildern nicht richtig rüber.
Es ist einfach herrlich den Griechen beim Handeln und Feilschen zu zusehen. Eine wirklich einmalige Szenerie, das ist wirklich mediterrané pur!

              
Impressionen vom Markt in Kassandria

Schade, dass wir nichts zubereiten können, daher muss der Fischeinkauf leider ausfallen.
Außer dem Markt bietet Kassandria noch eine nette Fußgängerzone, die wir auch noch erkunden, wir scheinen die einzigen Touristen zu sein, wir haben die Stadt neben den Einheimischen fast für uns.

         
Fussgängerzone in Kassandria

Auf dem weiteren Weg auf der Küstenstrasse Richtung Nea Skioni stoßen wir im Reiseführer über eine kleine Kapelle Panagia Faneromeni. Die Kapelle kommt etwa 1,5 km nach dem Ortsausgangsschild von Nea Skioni etwas unterhalb der Strasse auf der rechten Seite. Ein großes weißes Holzkreuz am Wegesrand ist bereits ca. 200m vorher gut zu erkennen.
In der Kirche soll die Gottesmutter an die Wand gemalt sein, wenn Griechenland ein Unglück droht, soll das Gemälde anfangen zu weinen.
Wir haben die Kapelle besichtigt und auch einige Bilder an der Wand gesehen, aber genau zuordnen, welches Bild gemeint sein soll, konnten wir nicht.

         
Im Inneren der kleinen Kappelle

Da kein Bild aussah, als würde es weinen, gingen wir frohen Mutes davon aus, dass wir keine Gefahr für Griechenland darstellen!
Wir bleiben nur kurz an der Kapelle und fahren nach einigen Blicken auf das Meer wieder weiter auf der Küstenstrasse.
Ziemlich unspektakulär umrunden wir die Halbinsel und erreichen nach einiger Zeit den nördlichen Teil der Insel und kurz darauf den Ort der ersten Strassenteilung Kallithea.
Hier besichtigen wir eine Ausgrabungsstätte für Ammon Zeus, einem Tempel, bzw. deren Fundamentreste aus dem frühen 4 Jh. v. Chr. Die Anlage liegt schlecht beschildert (wir sind ein wenig am Strand hin und her gekurvt) direkt am Meer. Da neben uns kein andere da ist, kommen wir mit dem Wagen problemlos direkt bis an die Ausgrabungsstätte heran.
Auch hier wundere ich mich darüber, dass ein Schild erneut auf Mittelverwendung finanzieller Art der EU hinweist.
Beinahe jedes Baggerloch hat hier so ein Schild. Verbrennen die hier wirklich so viel Finanzhilfe? Wenn ja sollte aber mal wirklich besser kontrolliert werden, denn auf fast allen Baustellen mit dem EU-Logo ruhte die Arbeit, und wenn sie nicht jetzt im Frühjahr bei angenehmen Temperaturen und wenig Verkehr bauen, wann denn dann?
Wir machen einige Bilder von der Ausgrabungsstätte fahren dann wieder zur Küstenstrasse rauf.

              
Tempelanlage für Zeus, frei zugänglich, ohne Eintritt

Von Kallithea aus fahren wir weiter Richtung Afithos. Das Schild kommt recht spät, also Augen auf, es lohnt sich !!!
Die Stadt liegt total idyllisch oberhalb des Strandes. Kleine verwinkelte Gässchen laden zum spazieren ein, wir parken den Wagen etwas außerhalb und erkunden das Dörfchen zu Fuß. Leider ist auch hier jeder Laden geschlossen, nur ein kleiner Mini Markt hat geöffnet, die merken wir jedoch nur, weil ein Passant den Laden betritt, sonst hätten wir nicht vermutet, dass das Lädchen auf hat.
Hier kaufen wir unsere ersten Postkarten, Stück 0,30 € ist OK.

              
Strassenzug in Afithos

Wir spazieren weiter Richtung Küste und finden einen traumhaften Aussichtspunkt mit einer Bank, wo wir uns für ein kleines Schokoriegelpicnic niederlassen. Direkt neben uns ist ein nettes Lokal, leider hat es zu.
Wir bekommen langsam Hunger…

    
unser romatischer Pausenplatz für uns ganz allein

Da wir in Afithos leider nichts brauchbares zu Essen bekommen entschließen wir uns die 6 km zurück nach Kallithea zu fahren und gehen hier noch ein wenig durch den Ort.
Wir finden eine typische Gyrosbude und bestellen 2 Gyros mit 2 Cola und zahlen 6,50 € für das Sortiment.
Der Gyros schmeckt nicht ganz so stark wie der in Nea Moudania, dafür ist wirklich viel Fleisch drin.
Nachdem wir uns gestärkt haben, schlendern wir noch ein wenig durch die Stadt und finden ein Restaurant mit verschiedenen Spezialitäten.
Neben Nudeln, Hummer, Lamm und Mousaka gibt es hier auch Kotsi.
Hmm, Kotsi, was ist Kotsi? Sieht aus wie eine Schuhsohle mit einer Haxe drauf, vom Namen mal ganz abgesehen, 🙂
Das Bild gibt jedenfalls keinen genauen Aufschluss…

         
Speisekarte, alles klar, oder?                     Was ist kotsi? Wer es weiss, bitte als Kommentar eintragen, danke!;-)

Auf unserem Rückweg halten wir endlich auch in Nea Fokea an, dem Ort, den wir auf dem Hinweg durchfahren haben.
Der alte Turm von Nea Fokea ragt über das Meer.
Wir parken den Wagen gleich am Hafen und gehen zu Fuß zum Turm hinauf. Leider finden wir am Turm keinen Eingang, so können wir den Turm nur von außen besichtigen, auch die kleine Kapelle am Turm ist verschlossen.

              
Wehrturm mit Kapelle von Nea Fokea           Ausblick auf die Stadt und den Hafen         sowie die Hafeneinfahrt

im Reiseführer wird nun eine Höhlenkirche empfohlen, die hier gleich in der Nähe sein soll.
Der Sage nach soll der Apostel Paulus auf der Flucht vom Erdboden verschluckt worden und hier wieder ausgespuckt worden sein.
Jedenfalls soll ein Schild gegenüber vom Hafen darauf hinweisen, wir finden kein Schild, dafür stehen wir direkt vor dem Eingang.
Man muss die Augen aufhalten, es ist wirklich unscheinbar gelegen. Achtet auf den Vorplatz gegenüber vom Parkplatz am Hafen, eine einzelne Ölpalme ist hier mit Steinen umrandet, gleich rechts davon ist der Eingang.
Die Kirche ist wirklich gruselig.
Nachdem wir den bereits schmalen Eingang betreten haben, kommt ein langer Gang.
Diesen können wir zunächst nur gebückt durchgehen, dann ist die Decke so niedrig, dass wir auf allen vieren kriechen müssen.
Dabei ist es so dunkel, dass man Angst um seinen Kopf haben muss, ich leide ja normalerweise nicht unter Platzangst, aber hier unten ist es wirklich ganz schön, nein es ist verdammt eng!
Wir krabbeln mit dem Handy-Foto-Licht vorwärts und erreichen nach einigen Metern einen weiteren Raum, auf dem im fahlen Licht ein kleiner Altar aufgebaut ist.
Es handelt sich um eine Grabstätte, wie wir dem Reiseführer entnehmen.
Hier drin ist die Luft schlecht und das beklemmende Gefühl von Eingeschlossensein kommt auf.
Hier halten wir es beide nicht aus, wir sind allein und wir reden lautstark wie gefährlich doch die ganze Krabbelei ist.
Das Tageslicht ist kaum zu erkennen, nur eine Glühbirne spendet Licht, ich habe ein paar Bilder ohne Blitz aufgenommen.
Trotz langer Belichtungszeit erkennt man deutlich, wie schummerig es hier drin ist.

               
Der Eingang strassenseitig (Rundbogen)     Die Tür in nah, links neben            der Altar am Ende des ca. 20m langen Ganges
die kleine Tür links geht zur Kapelle           der Treppe ist die Spendendose 

Nur raus hier, wir krabbeln so schnell wie möglich zurück an den Eingang.
Kaum atmen wir wieder frische Luft beruhigen wir uns.
Uns wird klar, dass es sich hier um eine Grabstätte handelt und unser Verhalten, auch wenn wir vollkommen alleine waren, nicht ganz angemessen war. Wir packen 2 Euro in die bereitgestellte Spendendose und hoffen, dass die Toten uns verzeihen werden.
Auf dem Heimweg wird nochmal für 20 Euro getankt, wir zahlen 0,96 € pro Liter.

Der Rest des Tages verläuft unspektakulär.
Im Hotelzimmer tippen wir am Reisebericht, schauen fern und kommen allmählich zur Ruhe.
Leider sind wir mit diesem Vorhaben allein, denn offenbar sind neben uns neue Gäste eingezogen.
Im Zimmer 3310 scheint ein Clown mit Frau eingezogen zu sein, die Alte gackert und lacht die ganze Zeit über irgendwas, dieses Gackern? Wo habe ich das schon mal gehört?
Die Geräuschkulisse geht noch, aber in 3312 ist offenbar ein Schwerhöriger eingezogen.
Er hat die Glotze so laut, dass wir unseren Fernseher lautlos schalten können und dennoch alles klar und deutlich verstehen, wenn wir das gleiche Programm einschalten, wie er. Lustiges Ratespiel für uns, welchen Sender schaut er wohl?
Schade nur, dass er nicht unseren Sender schaut…
Zum ersten Mal findet sich damit ein Makel auf dem sonst schönen Hotel, die Wände sind wohl dünn wie Papier oder zumindest Pappe.
Rüber gehen? Gegen die Wand hämmern?
Wir sind im Urlaub, nur nicht provozieren lassen, muss ja nicht sein.
Irgendwann geht der Schwerhörige zu Bett oder schaltet zumindest den Fernseher aus, gegen 23 Uhr Ortszeit ist endlich Ruhe

Kilometerstand bei Abfahrt: 316
Kilometerstand bei Ankunft: 474
gefahrene Kilometer: 158

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