Anja hatte den Wecker gestern Abend auf 8 Uhr gestellt und als ich das Teil zum ersten Mal akustisch wahrnehme, bin ich eigentlich sogar wach und fast ausgeschlafen.
„Was denn, noch so früh und ich bin schon so fit? Muss an der frischen niederrheinischen Luft liegen!“
Wir könnten aufstehen, aber wozu?
8 Uhr, da sind unsere Nachbarn doch bestimmt auch noch am Schlafen und so drehen wir uns einfach noch einmal um.
Erst, als der Wecker wieder und wieder klingelt, dämmert es mir, dass es gar nicht mehr 8 oder vielleicht halb 9 sein kann.
Die innere Uhr ist mittlerweile irgendwie nicht mehr überrascht über die angeblich noch frühe Uhrzeit wie noch beim ersten Klingelzeichen, sondern hat inzwischen ernste Bedenken an der Richtigkeit der wahrgenommenen Uhrzeit angemeldet. Komisch!
Recht hat sie, denn als wir aufstehen haben wir bereits halb 10! Uff!!
Kein Wunder, dass unsere Frühstücksbrötchen schon auf dem Tisch vor unserem Wohnmobil liegen und unsere Nachbarn bereits aufgestanden sind.
Umso schneller stehen wir nun auf, denn ein wenig was wollen wir am heutigen Samstag ja auch gemeinsam machen und unsere Aktivitäten nicht nur auf gemeinschaftliches Grillen am Abend beschränken.
Aber bevor wir zu einer gemeinsamen Aktivität starten, wird es nun natürlich nochmals richtig spannend!
Gestern haben wir ja beim Check- In wegen der Dusche Probleme gehabt und ich bin gespannt, ob ich heute, auf erneute Nachfrage, vielleicht doch noch in den Genuss einer erfrischen Dusche kommen kann.
Aber nicht nur ich würde mich über die Morgendusche freuen, auch Anja würde gern ihre Haare waschen. Also führt mich gleich der allererste Weg rüber in die Rezeption…
Der nächste Morgen: Die Brötchen sind schon da… …Erster Weg? Rüber in die Rezeption, nach Duschen fragen!
In der Rezeption empfängt mich heute ein junger Mann und fragt, was er denn für mich tun kann.
„Ja, ich wollte mal fragen, wie es mit Duschen aussieht?!“
„Mit Duschen?“
„Ja, Ihre Kollegin gestern Abend meinte, dass heute vielleicht Duschmünzen und Schlüssel verfügbar sein könnten.“
„Ja, Hmm, OK, wir können ja mal nachschauen…“
Der Meister kramt in einer metallenen Box, aber am Ende sagt er mit enttäuschender Mine zu mir, dass leider keine Duschschlüssel mehr da seien und auch Duschmarken wären keine da.
Ich frage sicherheitshalber nochmals nach, um Missverständnisse auszuschließen: „Wird also nix mit dem Duschen? Wir sind ja extra wegen der verfügbaren und auch beworbenen Duschen hier her gefahren, wissen Sie. Wir haben nämlich keine Fahrzeugdusche und gestern waren noch 10 Duschmarken da, nur keine Schlüssel mehr“.
„Nein, tut mir leid, aber ich kann nichts für Sie tun. Von den Schlüsseln, die wir noch übrig haben, sind keine mehr da und die anderen Schlüssel sind irgendwo in anderen Wohnmobilen unterwegs. Offenbar nicht zurück gegeben, trotz Pfand. Und auch Duschmarken sind keine mehr da, tut mir leid!“
Nun, ich muss es akzeptieren, auch wenn ich mich dabei zusammen reißen muss, denn das ist ärgerlich!
Noch immer kann ich mich dem Eindruck nicht ganz erwehren, dass man die Duschen nicht freigeben möchte!
Ich weiß nicht, ob es nur das Gefühl der Enttäuschung ist und ich eigentlich nur einen Schuldigen für die Misere suche, oder ob mich hier mein Bauchgefühl doch richtig berät.
Aber ob nun so oder so ist egal, denn Duschen kann ich trotzdem nicht. Goldig!
Mit entsprechend launiger Miene kehre ich zum Wohnmobil zurück und berichte Anja das Vorgefallene, auch sie findet das nicht gerade lustig.
Aber gut, improvisieren wir! Es sind ja keine sommerheißen Temperaturen von über 30°C, die ein tägliches Duschen unabdingbar machen. Mit etwas Glück haben wir warmes Wasser (wir hatten unseren Warmwasserboiler dieses Jahr noch gar nicht in Betrieb…) und können uns damit in unserem bordeigenen Waschraum zumindest die Haare waschen und uns einmal abspülen.
Und wenn das nicht reicht, ziehe ich mir eben eine Badehose an, stelle mich draußen neben dem Wohnmobil in die Spülschlüssel und nehme dann einfach den Wasserhahn, um diesen (wie von Dethleffs vorgesehen) durch die Serviceluke nach draußen zu reichen und damit die sehr simple Außendusche in Betrieb zu nehmen.
Wäre doch gelacht, wenn das nicht mindestens genauso erfrischend wäre, wie die platzeigenen Duschen!
Glück haben wir übrigens, der Warmwasserboiler nimmt störungsfrei und ohne gutes Zureden den Betrieb auf.
Nur wenige Minuten später sitze ich auch schon fast halb im Waschbecken und betreibe eine besonders intensive Form der Katzenwäsche.
Erstaunlich gut klappt sogar das Haare waschen! Dadurch, dass der Wasserhahn an einem verlängerbaren Schlauch befestigt wird (der ist ja für die Außendusche) klappt das Haare waschen fast wie beim Frisör. Ich mache Anja also den „Udo Walz“ und kümmere mich um eine perfekte Haarwäsche.
Scheinbar habe ich tatsächlich heimliche Talente zum Star- Frisör, denn als Anja sich das Ergebnis im Spiegel anschaut, ist sie positiv überrascht und zufrieden, wie gut ich das gemacht hab.
Geht doch!
Gleich nach dem Waschbeckenbad holen wir schnell das Frühstück rein und decken sogleich drinnen den Tisch.
Steffi und Thomas haben natürlich schon gefrühstückt und damit sie nicht allzu lange auf uns warten müssen, machen wir nur ein schnelles Frühstück ohne groß Deko und so.
Gleich nach dem Frühstück setzen wir uns kurz draußen im Mittelbereich zwischen den beiden Wohnmobilen zusammen und beratschlagen, wie es nun mit dem gemeinsamen Wochenende weitergehen soll.
Zunächst mal steht natürlich der Standort zur Debatte. Da ich natürlich nicht sonderlich zufrieden mit dem Umstand der unerreichbaren Duschen bin, käme für mich durchaus ein Stellungswechsel in Frage.
Um die Frage eines möglichen Stellungswechsels aber optimal beantworten zu können, ziehen wir nun natürlich jeder unsere Bordmittel zu Rate. Und wieder einmal wird uns eindrucksvoll bewiesen, wie „mangelhaft“ doch Thomas und Steffi auf eine solche Herausforderung eingestellt sind:
Na, wer ist wohl besser auf SPs vorbereitet? Wir? … …oder etwa unsere Nachbarn Thomas und Steffi? 😉
Stellplatzwechsel? Schön und gut! Aber wohin? Andere Stellplätze in der Region werden auch keine Duschen haben (ist eher selten der Fall, meistens in Kombination mit einem Schwimmbad) und für einen Campingplatz steht der aktuelle Ferien- Hochtarif als Sperre im Raum.
Davon abgesehen wäre ein Stellungswechsel natürlich mit gewissem Zeitaufwand verbunden. Alles einpacken, einräumen, abfahren, umparken und wieder neu einrichten. Auch wäre dann unser gemeinsames Stehen vielleicht nicht mehr möglich, wenn wir keinen Platz nebeneinander finden würden.
Und um durch die Gegend zu kurven haben wir das gemeinsame Wochenende ja auch nicht geplant.
Kurzum: Trotz der Mängel überwiegen die Argumente auch die zweite Nacht hier zu verbringen.
Thomas und ich spazieren also einmal rüber in die Rezeption, um unser Entgelt für die zweite Übernachtung gleich zu entrichten und dies auch ordnungsgemäß auf dem gelben Zettel (der wird hinter die Windschutzscheibe zwecks Kontrollmöglichkeit gelegt wird) zu vermerken.
Gelber Zettel?
Haben wir natürlich am Wohnmobil vergessen und so müssen wir halt ein zweites Mal runter laufen.
Aber jeder Gang hält schlank und da die Wohnmobile auch nicht wirklich weit weg von der Rezeption stehen, können wir das grad noch verschmerzen.
Kurz darauf ist dann auch die zweite Nacht bezahlt und verbucht und wir können uns wieder der Freizeitplanung widmen.
Für eine bessere Erkundung der Gegend mit ihren Möglichkeiten haben wir uns übrigens eine kleine gemeinsame Fahrradtour um den Xantener See herum überlegt.
Und damit die Reise auch nicht zum stupiden Radeln verkommt, suchen wir schnell bei geocaching.com ein paar Geocaches heraus, die hier rund um Xanten angesiedelt sind.
Und da sind einige dabei!
6 Stück schreiben wir uns proforma auf einen kleinen Zettel, damit wir unterwegs eine gute Auswahl haben, kurz darauf satteln wir auch schon die Räder.
Ach ja, kurze Anmerkung noch: Beim Studium des Kartenmaterials für die Geocaches haben wir entdeckt, dass die Xantener Seen (Nord- und Südsee) leider doch nicht mit dem Rhein verbunden sind.
War ja gestern die Frage, als wir am Hafen die Schiffe beobachtet haben.
Das die Schiffe nun nicht „raus“ können, finde ich sehr merkwürdig und ich frage mich daher um so mehr (wie auch schon gestern Abend bei der Besichtigung des Xantener Hafens), was man dann mit den ganzen Schiffchen auf dem See macht.
Das ist doch dann mehr wie überschaubar!
Naja, uns bzw. mir kann das egal sein, denn wir sind ja nicht mit dem Segelboot hier.
Um kurz nach 12 geht es dann los.
Reiseproviant haben wir in den Satteltaschen verstaut, die Fahrradcomputer sind eingestellt, Anja hat ihre sportlichen Fahrradhandschuhe angezogen und ich habe bereits vorsorglich das Gejammere wegen des schmerzenden Po´s begonnen, damit die Tour rund um den See ja nicht zu umfangreich wird.
Aber es wird schon gehen denke ich.
Thomas scheint sich mit dem Thema Fahrräder ganz gut auszukennen und erkennt an unseren Rädern wohl die Sättel als Schwachstelle. Wenn wir wieder zuhause sind, werden wir uns hier mal was überlegen.
So, geht los! Anja programmiert den Fahrradcomputer… …und dann Abmarsch, *äh* Abfahrt! Steffi fährt vor…
Der erste Weg führt uns nun wieder zurück nach Xanten, wo ich ein paar Batterien für unser mobiles Navi ergattern muss. Offenbar hat unser Garmin GPS eTrex die letzten Batterien während unseres mehrstündigen Ausflugs zum Preikestolen- Felsen (Norwegen 2010, Reisebericht ist in Arbeit…) leer gelutscht, sodass nun ein neuer Satz fällig wird.
Wir stoppen also zunächst wieder beim Penny, da dort aber die Schlange an der Kasse extrem lang ist, spaziere ich gleich wieder rückwärts raus.
Wir radeln ein Stück weiter, bis ich einen Drogeriemarkt entdecke. Anja und ich stoppen kurz, während Thomas und Steffi schonmal rüber zur Touristeninfo fahren, um sich dort mit Infos einzudecken.
Kurz nach dem Batteriekauf nehmen wir dann die Verfolgung auf, aber irgendwie verliert sich die Spur der beiden.
Dies liegt aber nicht unbedingt daran, dass Steffi und Thomas nicht mehr mit uns „lahmen Enten“ zusammen Fahrrad fahren wollen und uns deshalb vielleicht versuchen abzuschütteln (so schlimm sind wir gar nicht! 😉 sondern weil ich den Weg zur Touristeninfo irgendwie falsch im Kopf hab!
Wir radeln einmal komplett durch die Xantener Fußgängerzone durch und stehen kurz darauf wieder am Restaurant „Einstein“, wo wir gestern gut gespeist hatten.
So ein Mist!
„Ich hab doch gesagt, dass wir links müssen!“ meint Anja und sie hat natürlich Recht.
Zum Glück haben Thomas und Steffi bereits unsere Fährte aufgenommen und sammeln uns am Marktplatz wieder ein.
Zu unserer Überraschung berichten die beiden, dass der Stadtplan (ein einseitig gefaltetes Blatt) hier Geld kostet. Na sowas!
Da Anja aber zur besseren Orientierung unbedingt einen Stadtplan haben möchte, fahren wir doch nochmal gemeinsam zur Touristeninfo, um den Stadtplan dort zu kaufen.
Wir radeln in die Stadt Heute ist schon deutlich mehr los, als gestern
Auch am Marktplatz ist heute viel Betrieb Offenbar ist heute Markttag, zahlreiche Stände tummeln sich
Aber von Thomas und Steffi fehlt jede Spur! 🙁 Irgendwie ist das aber auch nicht der richtige Weg…
Nachdem also nun endlich das Navi funktioniert und wir auch mit einem Stadtplan ausgerüstet sind, beginnt die Suche nach dem ersten Schatz. Dieser ist an der alten Xantener Mühle versteckt.
Wir nehmen die Peilung auf und treffen kurz darauf an der Xantener Mühle ein.
In unmittelbarer Nähe zur Mühle soll sich dann der Cache verstecken, mit unserem Garmin schaffen wir es sogar, den Standort auf weniger als einen Meter einzugrenzen.
Aber so sehr wir auch suchen und am Ende sogar den Suchradius ausdehnen, der Geocache an der Mühle in Xanten bleibt uns leider verborgen. 🙁
Schade!
Aber noch ist nicht aller Tage Abend!
Wir lassen uns von dieser Enttäuschung nicht entmutigen, sondern programmieren lieber gleich den nächsten Schatz.
Dieser liegt am Ufer der Xantener Südsee und wird von uns nun im Rahmen einer Seeumrundung mit dem Fahrrad angesteuert werden.
Wäre doch gelacht!
Ganz in der Nähe der Mühle suchen wir den Schatz… …leider vergebens 🙁 Wir vermuten mal, dass der hier lag
Der Rad- und Wanderweg um den See ist übrigens super zum Fahren geeignet! Die größten Abschnitte fährt man abseits der Straße nur über Felder, sodass man auf den Autoverkehr nicht achten muss.
Dabei hat man dann immer wieder Ausblicke auf den See und kann so manche geheime Badebucht im Unterholz entdecken. Scheinbar werden diese auch recht rege genutzt, wie die Spuren der Zu- und Abwege beweisen. Schon interessant wenn man bedenkt, dass das Baden im See doch eigentlich nur den Besuchern des Strandbades vorbehalten ist.
Aber wenn das hier genau so „konsequent“ wie an unserem heimischen Otto- Maigler- See kontrolliert wird, dann kann es uns nur recht sein.
Baden wird heute allerdings nichts, die Temperaturen passen einfach nicht so recht dazu und der Wind ist recht frisch.
Der Radweg um den See ist gut zu fahren Immer wieder hat man schöne Blicke auf den See
Gegen halb 1 erreichen wir dann das Strandbad des Sees, zumindest kann man an einigen Stellen eine strandähnliche Anlage durch die Büsche erkennen.
Wir überqueren eine Hubbrücke und schauen von oben auf das Wasser und auf den See herab. Das Wasser ist wirklich sehr klar und bestimmt total gut zum Baden geeignet. Auch der See ist weitaus größer, als ich dachte.
Wir überqueren eine kleine Hubbrücke Kurzer Blick zum Wasser: Schöne Farbe!
Blick auf das Strandbad von der Brücke aus Wir folgen der Beschilderung zum Strandbad
Wir orientieren uns kurz darauf in Richtung des Bades, wo wir auf eine Wasserski- Anlage treffen.
Ui, fein!
Da uns eh gerade nach einer kleinen Pause ist, wir Durst haben und auch gegen ein leckeres Eis nichts einzuwenden wäre, nehmen wir uns einfach einen Moment.
Wir binden die Räder am Fahrradständer fest. Anja und ich besorgen uns ein kleines „Ed vom Schleck“- Eis vom angrenzenden Kiosk und dann setzen wir uns gemeinsam auf eine Bank direkt am Startbereich der Wasserskianlage.
Hier üben gerade mehr oder weniger talentierte Wasserskifahrer das Fahren an einer Art Seilbahn, die einen Rundparcours mit einigen möglichen Sprungschanzen befährt.
Der Skifahrer muss hierbei sein Seil in eine Hakenvorrichtung einhängen und wird dann über das Wasser gezogen.
Sieht eigentlich kinderleicht aus und es würde mich sogar reizen, damit einmal zu fahren. Auf der heimischen Nintendo Wii ist das ja auch total easy, so viel schwerer kann es daher doch gar nicht „in echt“ sein, oder? 😉
Ein „Schnupperangebot“ inkl. Skier und Neoprenanzug für 2 Std. ist verfügbar und preislich durchaus im Rahmen.
Aber bevor ich mich hier vor all den anderen komplett lächerlich mache, beobachte ich lieber erstmal die Profis und Amateure, wie die so ihre Runden drehen.
Selbstredend, dass Thomas und ich den ein oder anderen lustigen Spruch abgeben, wer wohl als erster das bessere Gleichgewicht für eine solche Sportaktivität hätte und wie schnell wohl jeweils der andere im Wasser landen würde.
An der Xantener Südsee… …machen wir Pause und schlecken erstmal ein Eis…
Mit Blick auf die Wasserski- Anlage lassen wir uns nieder und schauen dem bunten Treiben zu. Sieht ja ganz leicht aus…
Steffi und Anja folgen interessiert den Skikünsten Auch vertreten: Diese „Naturtalente“ im Wasserski 😉
Gerade, als ich mich dazu durchringen könnte, es auch mal zu versuchen, platscht ein unbeholfener breitbeiniger stämmiger Kerl ins Wasser.
Er hat die Kurve nicht so recht bekommen, als die Seilbahn an einer Strebe den Haken geschlagen hat.
Mit dem Gesicht klatscht er dabei sogar zuerst auf das Wasser, das tat bestimmt weh!
Auch der Rest des Aufschlags ist wirklich keine optische Augenweide und taugt allenfalls für ein Gruselkabinett im Dunkeln.
Uargh! Wenn das mir passiert?!
Nee, danke, da belasse ich es doch lieber bei der „fachmännischen“ Kommentierung der Fähigkeiten anderer, als dass ich mich hier den Herausforderungen stelle. 😉
Aber ich nehme mir vor, vielleicht an anderer Stelle heimlich Wasserski- Fahren zu üben und wenn wir dann wieder mal gemeinsam eine Ausfahrt machen, mach ich einen auf „Jungspund“ und überrasche dann alle anderen mit meinem unglaublichen Talent. Das wird ein Spass! 🙂
Nun, nachdem wir uns genügend ausgeruht haben, setzen wir unsere Umrundung um den See fort.
Und damit uns nun auch endlich das überfällige Erfolgserlebnis dieser Radtour zuteil wird, nehme ich natürlich auch gleich die Peilung zum zweiten hier verstecken Geocache auf.
Der Schatz „Nils´s Cache“ liegt 1,4 km von unserem jetzigen Standort entfernt, wir müssen nur dem Radweg um den See weiter folgen.
Gesagt, getan radeln wir gegen kurz nach 1 weiter.
Wir fahren weiter! Vorbei am Klettergarten… folgen wir immer dicht dem Uferradweg
Freie Fahrt und gut zu fahren, auch auf der anderen Seite Auch hier: Immer wieder Blick auf den See, sehr schön!
Natürlich findet sich auch hier am Uferweg römische Geschichte Auch möglich: Kitesurfen auf dem Xantener See
Gute 5 Minuten später nähern wir uns dann dem Zielgebiet, wir platzieren die Räder an einem Baum und gehen zu Fuß weiter.
Lange müssen wir zum Glück nicht suchen! Das Garmin leitet uns fast bis auf den Meter genau in eine angrenzende Gruppe mehrerer Gebüsche, wo wir auch recht schnell eine kleines Versteck ausmachen können.
Gut genug getarnt, um beim Vorbeigehen nicht gesehen zu werden aber dennoch für „Wissende“ ausreichend sichtbar entdecken wir also um exakt 13:16 Uhr den Geocache.
Juchuuuuu!!!!!
Da wir nichts zum tauschen dabei haben (Kleinigkeiten aus dem Cache wie Schlüsselanhänger, Feuerzeuge, Ü- Ei- Figuren, etc), tragen wir uns aber nur in das Logbuch ein und machen ein paar Bilder.
Dann decken wir den Cache wieder gut ab und legen die Tarnung neu aus.
Der Schatz ist gefunden! Die Freude ist groß! 😉
Mit dem Erfolgserlebnis den Schatz gefunden zu haben, geht es nun wieder zurück in Richtung Stellplatz.
Die Runde um den See schließen wir damit ab, dass wir wieder am Xantener Hafen der Südsee auskommen und dort wieder durch die Stadt zurück fahren. Auf dem letzten Stück bis zum Stellplatz lassen wir dann aber Steffi und Thomas vorfahren, damit diese nicht wieder als zweites am Wohnmobil eintreffen und traurig sind. Gestern waren wir dank des Geheimweges schon eher da (Der Weg über die Treppe), heute wollen wir mal nicht ganz so gemein sein… 😉
Wir machen uns kurz frisch und kurz darauf steht auch schon das Mittagessen auf dem Tisch!
Leckere Brühwürstchen, von Steffi und Thomas gespendet und von Thomas unter Zuhilfenahme der Bordküche auf angenehme Temperatur aufgewärmt! Super!
Da wir noch unsererseits Brötchen vom Frühstück übrig haben, steuern wir diese dem gemeinsamen Essen bei und schon sitzen wir gemeinsam in der Mittagssonne und lassen uns „Würstchen im Brötchen“ schmecken.
Klasse!
Wir erreichen wieder den Xantener Südseehafen und passieren kurz darauf erneut den römischen Wall
Ankunft am Stellplatz: „Wir sind schon da!“ 😉 Super! Gemeinsames kleines Mittagessen
Nach dem Essen ist ein wenig Faulenzen und Sonnenbaden angesagt. Steffi liest ein Buch, Anja spielt ein wenig am Laptop Farmville und Thomas und ich diskutieren über so manches interessante Wohnmobilthema.
Dabei lassen wir es uns natürlich in unserem Bereich vor dem Wohnmobil so richtig gut gehen!
Frisches Obst, was Kaltes zu trinken und die herrliche Sonne tragen ihren Teil dazu bei, dass der frühe Nachmittag wie im Flug vergeht.
Anja und mir gefällt dieses „rumlümmeln“ sogar so gut, dass wir die Idee von Thomas und Steffi mit der offiziellen Stadtführung zwar gut finden, uns aber einfach nicht aufraffen können.
Da haben uns die beiden in ihrem Unternehmungsdrang eindeutig was voraus! 😉
Die kleine Radtour um den See (immerhin 14 Kilometer!) ist an den beiden offenbar spurlos vorbei gegangen, sodass sie sich wieder leicht und behände auf die Sättel schwingen.
Respekt! Offenbar sind die beiden deutlich weitere Touren gewöhnt, als wir für gewöhnlich fahren…
Die Stadtführung ist übrigens ein Angebot der Stadt Xanten und wird vom Touristikbüro aus organisiert.
Die kleine etwa 60 minütige Tour findet in den Monaten April bis Oktober jeweils samstags, sonntags und feiertags um 15 Uhr statt und kostet für Erwachsene 2,50 €, Kinder (bzw. ihre Eltern 😉 zahlen 1,- €.
Nunja, wie gesagt, in den Genuß vertiefender Informationen zur Stadt Xanten kommen Anja und ich nicht, wir vertiefen lieber unserer Erfahrungen in Punkto „Rumlümmeln auf einem Wohnmobilstellplatz“.
Und das können wir, obwohl wir erst wenige Stellplätze angefahren haben (wir stehen ja meist auf Campingplätzen) erstaunlich gut! Regelrechte Naturtalente sind wir!
Kaum sind Steffi und Thomas abgefahren, geht es auch schon los…
Ganz untätig sind wir natürlich nicht.
Um auch anderen möglicherweise interessierten Gästen am Wohnmobilstellplatz von Xanten mal einen Einblick zu verschaffen, drehe ich mit dem Rad eine größere Runde über das Areal und mache vom Hauptplatz, vom Nebenplatz, vom Duschcontainer (am Nebenplatz) und von der VE- Versorgungsstelle (auch am Nebenplatz) mal ein paar Bilder, hier sind sie:
Zum Start des Rundgangs: Hier unser gemeinsames Lager Blick in den Außenring: Man kann am Rand stehen…
oder im Mittelteil (wie hier rechts zu sehen) Einen kleinen Spielplatz für Kinder gibt es auch
Spaziergang zum gegenüberliegenden Nebenplatz Hier kann geparkt werden, wenn der Hauptplatz voll ist
Hier die VE- Station. Im Container dahinter: Dusche/WC Hier befindet sich auch der Ausguss für den Chemiekaltank
Kaum habe ich meine Runde abgeschlossen und sitze wieder bei Anja in der Sonne, hören wir ein vertrautes aber ebenso fremdes Geräusch hinter unserem Rücken erklingen.
Es ist eine Klingel!
Aber keine Fahrradklingel, nein, nein!
Es handelt sich viel mehr um die Klingel eines Eiswagens, der hier die leckeren kalten Köstlichkeiten direkt auf den Stellplatz liefert.
Ja sauber, was für ein Service!!
Wir springen direkt auf und stellen uns sogleich in die sich rasch bildende Schlange am Eiswagen an, um nur wenig später einen leckeren gemischten Eisbecher für Anja und ein leckeres Spaghetti- Eis für mich aus dem Eiswagen zu zaubern.
Da werden wir Thomas und Steffi aber nachher aufziehen, dass sie das allerbeste verpasst haben! Stadtführung? Püh! Gegen das Eis in der Sonne kommt doch keine Stadtführung an! 😉
Dieses leckere Eis habe ich… …von diesem Eiswagen, der extra auf den Platz kommt
Ich habe meinen Becher gerade leer geschmeckt, da kommen Steffi und Thomas auch schon um die Ecke geradelt.
Sie berichten von einer netten Tour und einem emsig bemühten Stadtführer, der die Stadtgeschichte recht gut rüber gebracht haben soll.
OK, vielleicht wäre das ja doch auch was für uns gewesen, aber was soll´s…
Der Rest des Nachmittags plätschert vorbei, bis wir uns gegen halb 7 um die Bereitung des gemeinsamen Abendessens kümmern.
Stilecht und camperwürdig wird natürlich gegrillt!
Hierfür sind aber nun natürlich einige administrative Grundsatzfragen zu klären!
Immerhin hätten ja beide Teams die Möglichkeit, den Grillabend von komplett „All- In“ bis gar nicht auszurichten.
Die Kunst besteht also nun darin, das Beste aus beiden Bordmitteln, Vorräten und Möglichkeiten zusammen zu schmeißen, ohne etwas doppelt zu haben, oder es an etwas mangeln zu lassen.
Eine „Wissenschaft für sich“, keine Frage und möglicherweise gehören die darauffolgenden Fragen unter die Kategorie „Fragen, die die Welt nicht braucht“.
Aber witzig ist es allemal und alle haben ihren Spass… 🙂
Besonders ich komme aus dem Grinsen nicht mehr raus!
So sitze ich doch in der Mitte zwischen den beiden Wohnmobilen und erlebe quasi das gegenseitige „Zurufen“ der jeweiligen bordeigenen Inventarliste zwischen Anja und Thomas hautnah!
„Wir hätten lecker Fladenbrot, was ist mit Tomaten- Salat???“ „Nee, wir machen den Salat dazu, was ist mir Geschirr???“
Die wichtigste Frage aber, kommt natürlich zum Schluss! Nämlich welcher Grill zum Einsatz kommen soll (wir haben jeder einen Gasgrill dabei), wobei sich diese Frage eigentlich recht schnell beim Anblick des Grills von Steffi und Thomas erledigt!
Wow, die haben so einen schönen Grill mit Ständer, den man auch im sitzen bequem bedienen kann.
Bei uns war es bislang immer so (ob nun Elektro- Grill, Gasgrill oder Kohlegrill), dass wir diesen auf den Boden stellen mussten und mangels Höhe der Grill immer vorgebeugt bedient werden musste.
Ist aber auch klar, warum das so ist.
Der Grill der beiden ist natürlich etwas größer, als unsere „Taschengrills“, aber die beiden haben mit ihrer großen und geräumigen Heckgarage einfach den ausreichenden Platz, um auch den gewissen Grill- Luxus mitführen zu können.
Nein, wir sind überhaupt nicht neidisch auf den Grill! 😉
Das gegenseitige Abstimmen der Inventarliste zwischen Anja und Thomas hat übrigens reibungslos funktioniert:
Team Transitfrei stellt für das Abendessen das Geschirr (inklusive Spülen ;-).
Steffi zaubert dazu einen leckeren Salat, was wir mit einem in Streifen geschnittenen Fladenbrot kontern.
Und damit WIR am Ende die Nase ein ganz klein wenig vorne haben, werfen wir am Schluss noch unsere 5- kg- Gasflasche ins Rennen. Jau!!
So schnell, wie ich die aus dem Staufach heraus geholt habe, hat Thomas eh keine Chance dieses Angebot abzulehnen. 😉
Grill von Thomas und Steffi, Gas spendieren wir. Alle Aufgaben fair verteilt.
Alles da und gute Laune! So beginnt der Grillabend Thomas ist ein wahrer Meister am Grill, alles wird lecker ! 🙂
Thomas ist übrigens ein wahrer Grillmeister! Sorry Steffi, aber für unsere künftigen Gartenpartys (wenn wir mal einen Garten haben 😉 werden wir den guten Thomas auf jeden Fall buchen!
Unsere beigesteuerten Putengriller werden sehr lecker knusprig, ohne dabei zu dunkel zu werden und auch das mir gesponserte Putensteak ist ein wahrer Grillgenuss.
Nach dem Grillen sitzen wir dann gemütlich zusammen und lassen den Rest des Abends bei erneutem Kerzenschein ausklingen.
Es ist frisch geworden! Die fast schon zu warmen Sommernächte der vergangenen Tage sind wohl vorbei und es liegt sogar schon ein ganz klitzekleines Quäntchen Herbst in der Luft, auch wenn das keiner meiner Mitreisenden so recht hören oder glauben will.
Aber die Vorzeichen sind unverkennbar!
Die Temperatur fällt zumindest auf unter 18°C, was im Freien natürlich nur mit Jacke und langen Sachen auszuhalten ist.
Sogar ich habe mir einen Pullover angezogen und das will schon was heißen!
Auch Anja ist es frisch, sie sitzt im Wohnmobil mit Blick auf uns tapfere 3 Gestalten, die der Kälte und der zunehmenden Dunkelheit mehr oder weniger erfolgreich trotzen.
Sind wir einfach nicht mehr gewohnt! Und was am Anfang noch mit einem „Ahhh, endlich mal was kühler“ anfängt (die letzten Tage waren doch sehr heiß!), wird zu späterer Stunde zu einem „Brrrrr!! Ist das frisch!“. Aber wir halten tapfer durch! 😉
Erst gegen kurz vor 11 ziehen wir uns jeder in sein Wohnmobil zurück.
Ein bisschen wehmütig bin ich jetzt schon, denn morgen ist das Wochenende schon vorbei und wir müssen wieder nach Hause fahren.
Schade…
Der Abend klingt im Kerzenschein aus…
Gute Tat(en) des Tages: Thomas, der Held des Abends, repariert kurzerhand Anjas Fahrradständer, der sich eigentlich noch nie richtig ausklappen ließ.
Natürlich ist es nur eine kleine Einstellschraube, die einmal korrekt ausgerichtet, wieder für geraden Stand des Rades sorgt. Welche Schmach!
Ich hätte es ganz bestimmt auch selbst gemacht, aber irgendwie hab ich dafür nie die Zeit gefunden, bzw. war der festen Ansicht, dass die Schraube bzw. das Gehäuse defekt ist… :-/
Zum Glück bleibe ich nicht allzu lange in seiner Schuld, denn nur wenige Minuten später kann ich aus unserem Wohnmobil einen ganz kleinen Klappstuhl beisteuern, der Steffi als Mini- Fußbänkchen dient und somit für ein noch bequemeres Lesevergnügen ihrerseits sorgt.
Und schon ist die Welt wieder in Ordnung. 😉