Der Wecker klingelt früh, sogar ein wenig früher, als sonst.
Denn heute müssen wir nicht nur arbeiten, heute teilen wir uns sogar für den Weg zur Arbeit das Wohnmobil!
Zuerst bringe ich Anja zum Bahnhof, danach fahre ich selber mit dem Wohnmobil gleich durch bis zur Arbeit. Dies bedeutet aber auch, dass ich nun seit bestimmt über einem Jahr mit dem Wohnmobil nach Köln fahren muss.
Köln hat natürlich nach wie vor das Problem der Feinstaub- oder auch Umweltzonen und da unser 1984er Ducato leider keine Feinstaubplakette besitzt, suche ich mir eine Bahnhaltestelle außerhalb der Kölner Feinstaubzone aus, um von dort aus dann (wie gewohnt) mit der Bahn zur Arbeit zu fahren.
Morgens ist das auch gar kein Problem, nur zum Nachmittag frustet mich dies dann doch.
Denn es vergeht Zeit, bis ich nach getaner Arbeit wieder am Wohnmobil eintreffe, um endlich in Richtung Duisburg fahren zu können und Anja dort einzusammeln.
Das ich dann für den Umweg zur Autobahn mehr Abgase produziere, als wenn ich den direkten Weg in Richtung Nord gefahren wäre, versteht sich wohl von selbst.
Man merkt, ich bin kein wahrer Freund der Umweltzonen, aber im Großen und Ganzen halten sich die Einschränkungen für uns, bzw. für unseren Wohni noch in Grenzen.
„Nur Geduld“ sage ich mir, denn die Zeit arbeitet für uns. Schon in 4 Jahren wird Wohni 30, ist damit rüstiger Rentner, aber vor allem ganz offiziell ein Oldtimer. Damit winkt dann auch das H- Kennzeichen und mit diesem gibt es dann auch wieder freie Fahrt in allen Umweltzonen.
Das Mobil ist dann zwar noch das gleiche, produziert die gleiche Menge Abgase, aber der gesetzliche Status ändert sich.
Eigentlich hat das was mit dem Kopf zu tun, aber lieber so und dann eben als Oldtimer fahren, als wenn wir weiter dem zunehmenden Würgegriff der Umweltzonen unterliegen würden.
Tja, da hat die Lobbyarbeit der Oldtimerverbände wohl einfach besser funktioniert, als die der Wohnmobilverbände.
Schade Banane…

         
     Morgens um halb 7: Guten Morgen Wohni, aufstehen!     Die letzten Klamotten werden verladen…

Doch zurück zu unserer Reise an den Niederrhein, die ich ganz offiziell um kurz vor halb 2 einleiten kann.
Über die Severinsbrücke geht es, nach einer kurzen Bahnfahrt, kurz darauf gleich auf die andere Rheinseite und dort auf die immerzu staugefährdete A 3 aufzufahren, um den Weg nach Norden zu bestreiten.
Eigentlich müsste ich ja noch Anja in Duisburg einsammeln, aber da die Uhr bereits soweit fortgeschritten ist (ich konnte mich einfach nicht von der Arbeit lösen 😉 fahre ich direkt in Richtung unseres ersten Zwischenziels auf dieser Reise, genauer in Richtung Rees.
Rees wurde Anja als „nettes kleines Städtchen“ empfohlen und da Rees auch einen Wohnmobilstellplatz besitzt und darüber hinaus fast auf dem Weg nach Xanten liegt, ist dies der erste Anlaufpunkt unserer Reise und ich setze direkt Kurs auf Rees.

         
     Tschö Köln! (Blick auf den Dom von der Severinsbrücke aus)    Und ab auf die A 3 in Richtung Oberhausen…

Anja wird hingegen von einer Arbeitskollegin nach Rees mitgenommen, am dortigen „Gasthaus zur goldenen Möwe“ werde ich Anja einsammeln, so zumindest der Plan in der Theorie.
Die Praxis sieht natürlich wieder ganz anders aus und aus der mal angedachten Uhrzeit von viertel vor 3 wird zuerst 3, dann viertel nach 3 und zum Schluss sogar noch mehr.
Ursache ist natürlich der Stau rund um die A 3, das Ruhrgebiet und den ganzen Kurz- wie Langzeiturlaubern. Kein Wunder, denn nach wie vor stecken wir ja inmitten der nordrheinwestfälischen Sommerferien. Der Freitagsverkehr kommt hier noch erschwerend hinzu und ist auch ein Grund dafür, warum wir nicht auf einen Campingplatz fahren. In den Sommerferien einfach zu voll und meist zu teuer…
Wegen der Ferien haben wir aber wie gesagt auch viel Verkehr und so staut es sich rund um die Ballungszentren, was auf meinem Navi mit einer immer später werdenden Ankunftszeit angezeigt wird.
Aber ich bin ja nicht blöde!
Immer und immer wieder quetsche ich das Navi aus, lasse Alternativrouten berechnen und umfahre Staumeldungen, kaum dass sie auf dem Display erscheinen.
Es gelingt mir sogar, die dicksten Brocken mit jeweils 10 und 8km auf der A 3 zu umgehen, allerdings ist der Umweg dafür etwas umfangreicher.
So geht es mal hier kurz auf die Landstraße und dort wieder auf einen zwei- oder gar dreistellige Autobahn, das einzig gemeinsame mit der ursprünlichen Route ist gerade mal der Richtungspfeil am Navi, welcher im Groben und Ganzen immer schräg nach Nordwesten zeigt.
Bei Duisburg, genauer auf der A 59 erwischt es mich dann doch, nix geht mehr.
Die Autos stehen sogar so eng beieinander, dass man in einem tiefer gelegten Sportwagen durchaus Platzangst bekommen könnte.
Aber in unserem Wohnmobil bin ich darüber natürlich erhaben und mache stattdessen Bilder vom vielleicht umfangreichsten Parkplatz im Ruhrgebiet, den dortigen Autobahnen…

         
     Kurze Zeit hab ich durch kluge Stauumfahrungstaktik freie Fahrt   Zumindest bis zu diesem Stau auf der A 59, oh- weia!

Irgendwann geht es dann aber doch weiter und ich erreiche gegen kurz nach halb 4 die Ausfahrt Rees, kurz darauf stehe ich auch schon beim Schottenburger.
Anja hat es sich draußen auf der Terrasse des Burgerbraters gemütlich gemacht und liest entspannt die Zeitung. Da für mich das Mittagessen ausgefallen ist, gibt es eine knappe Portion Cheeseburger und eine Coke, die mir Anja freundlicherweise schon vorab besorgt hat und ich nicht anstehen muss.

         
     Endlich da! Ankunft am Gasthaus „zur goldenen Möwe“ 😉        Anja wartet schon, freut sich, dass ich endlich eintreffe…

„Haps- Haps- Haps“ verschwinden Ronald McDonalds „Beste” in meinem Bauch, gleich danach geht es auch schon zum Wohnmobil, um nun endlich das gemeinsame Wochenende einzuläuten.

Der Weg führt uns nun über die B 67 immer in Richtung Rees, wo wir als erstes den dortigen Wohnmobilstellplatz ansteuern wollen.
Nicht, um dort zu übernachten, sondern nur, um die Lage zu sondieren und ihn vielleicht als mögliche Alternative zu Xanten in der Hinterhand zu haben.
In Xanten hatte Thomas nämlich versucht, 2 zusammenhängende Plätze für uns zu reservieren, aber bei dem Versuch ist es leider auch geblieben.
Reserviert wird nämlich nicht für eine Nacht, da müsste man schon 2 Nächte bleiben, so zumindest die Auskunft des Stellplatzbetreibers auf Thomas´s Nachfrage.
Wo der Unterschied ist, erschließt sich mir zwar nicht, aber wenn das die örtlichen Regeln sind muss man sich dem wohl unterwerfen.
Und gleich für 2 Nächte buchen wollten wir dann auch nicht, damit wir uns alle Möglichkeiten offen halten können.
Der Platzmeister meinte jedoch noch zu Thomas, dass wohl im Moment nicht mit übergroßem Andrang gerechnet werden muss, aber man weiß ja nie!
Und wenn wir dann was in der Hinterhand haben (wie eben den Wohnmobilstellplatz im nur wenige Kilometer entfernten Rees), ist das sicherlich nicht das Schlechteste.

         
     Einfahrt nach Rees, zuerst geht es zum Stellplatz              dieser ist übrigens hervorragend ausgeschildert

Wir steuern also den gut ausgeschilderten Stellplatz in der Ebentalstraße an (N 51.764400°, E 6.389268°) und finden diesen auf Anhieb sympathisch!
Dies liegt allerdings daran, dass just im Moment die VE- Station frei ist und wir den Frischwassertank einmal voll machen können. Und dies sogar noch kostenlos! Eigentlich hatten wir uns dies ja erst für die Ankunft in Xanten aufgehoben, aber die Gelegenheit ist günstig und so machen wir das direkt.
Auch sonst muss sich der Stellplatz wirklich nicht verstecken, denn mit einer Übernachtungsgebühr von nur 4,50 € je Nacht ist der Stellplatz durchaus attraktiv, zumal wie gesagt die Versorgung mit Frischwasser oder die Entsorgung des Grauwassers ohne besondere Gebühr möglich ist.
Man sollte aber vielleicht eine Schlauchkupplung dabei haben. Es ist mir nicht gelungen, den kleinen Schlauchstummel an der Frischwasser- Entnahmestelle abzuschrauben und gegen den eigenen Schlauch zu ersetzen. Also musste eine Kupplung her, denn das kleine Schlauchstummelchen ist natürlich nicht geeignet, um eine Leitung bis in den Wohnmobiltank zu ermöglichen.
Während ich also Wasser aufnehme, dreht Anja mit der Kamera im Anschlag eine Runde über den Platz, um noch ein paar Eindrücke festzuhalten.

Für Strom wird ein geringes Entgelt erhoben, 50 cent liefern 1 Kilowattstunde aus den bereitgestellten Anschlüssen.
Platztechnisch kann sich die Anlage ebenfalls sehen lassen.
Man steht auf großzügigen Wiesenflächen und hat sogar ein klein wenig Raum vor seinem Wohnmobil, um sich ein wenig zu entfalten und häuslich einzurichten.
Wenn also der Platz in Xanten nix ist, können wir den hier in Rees durchaus mit in die Auswahl nehmen.
Allerdings sollten wir dann unsere Kenntnisse der niederländischen Sprache ein wenig auffrischen, denn der Platz ist bei unseren „gelb beschilderten Nachbarn“ offenbar beliebt und entsprechend gut besucht. Viel ist nicht mehr frei!

         
     Ankunft am Stellplatz in Rees…                                         während ich mich um die VE kümmere…

         
     …dreht Anja eine Runde um den Platz und macht Bilder:   Der Platz ist sehr großzügig, hat viel Raum auf allen Seiten

         
    Übernachtungsgebühr am Parkscheinautomaten                Stromsäulen auf dem Platz, 50 cent für eine kw/h

         
    VE ist gratis und an der Einfahrt direkt und gut erreichbar   Die Stellplatzordnung auf dem SP in Rees

         
     Die eigene Parzelle ist groß genug für ein wenig „Camping“  kleine Hecken grenzen teilweise die Bereiche ab

         
     Am äußeren Ende des Stellplatzes in Rees                     So, VE fertig, es kann weiter gehen! 🙂

Bleibt nun natürlich noch die Frage offen, ob sich Rees ansich für einen Besuch lohnt!
Und dies finden wir gleich heraus!
Da es am Parkscheinautomaten jedoch nur nur eine Tageskarte für 4,50 € gibt und wir nur für das Parken nicht so viel Geld bezahlen wollen, fahren wir entsprechend mit dem Wohnmobil rüber in die Stadt.
Bereits wenige Minuten später kurven wir schon durch ein recht ansehnliches Städtchen direkt am Rhein.
Parkplätze finden sich hier gleich zuhauf, sogar für unser Wohnmobil ist ausreichend Platz.
In direkter Nachbarschaft zum zentralen Marktplatz parken wir auf dem Kirchplatz, Ecke Wasserstraße (Koordinaten: N 51.757401° / E 6.397864°) und da wir keinen Parkscheinautomat entdecken, stehen wir hier sogar kostenlos.

         
     Einfahrt nach Rees                                                    gut und zentral geparkt in der Nähe des Marktplatzes

Wir stellen den Kühlschrank flugs auf Gas um und spazieren gleich mal runter zum Rhein, um die uns angepriesene Rheinpromenade einmal genauer zu begutachten.
Den Weg zum Rhein finden wir übrigens dank prominenter Hilfe, denn gleich hier auf einem zentralen Platz steht ein bronzener Herr mit verschmitztem Lächeln, den Blick keck in Richtung Wasser gerichtet.
Es handelt sich sogar um einen echten „Rhinkieker“ , der hier zu Ehren der Reeser Bevölkerung aufgestellt steht.

         
     Der „Rhinkieker“ zu Ehren der Reeser Bürger                  Anja guckt mal mit, was es da zu gucken gibt 😉

Die Promenade ist wirklich ideal geeignet, um ein wenig am Rhein spazieren zu gehen.
Insbesondere ältere Semester genießen hier die Ruhe und Idylle der Rheinwiesen und schauen zu, wie behäbig die Schiffe auf dem immergleichen Strom ihre Bahnen ziehen.
Bänke mit Blick auf das Wasser gibt es jedenfalls zahlreich und sind ebenso gut besucht, wie sie vorhanden sind.
Wer mag, kann ein wenig sein Wissen in Heimatkunde vertiefen, an vielen Stellen finden sich kleinere Infotafeln mit Hinweisen zur Stadtgeschichte, zur Stadtmauer, zum Zollturm, zum Bau von Befestigungsanlagen, zur damaligen Rheinschifffahrt oder zum Fährbetrieb.
Letzterer wurde übrigens eingestellt, als die Rheinbrücke fertig gestellt wurde, über die wir später auch noch fahren werden, Touristikfahrten mit dem Schiff gibt es aber noch.

         
     Wir erreichen die Rheinpromenade                         Hier kann man schön den Schiffchen beim Fahren zuschauen

         
      Die Promenade ist mit antiken Bauwerken befestigt         Info- Tafeln informieren über die Geschichte

         
     Der Fähranleger der alten Fähre in Rees                         Heute finden hier nur noch Touristikfahrten statt

         
    Ein historischer Brunnen in Rees                                 Na, wer wird hier wohl gewinnen???

         
     Wir spazieren weiter an der Rheinpromenade entlang    Hier hat wohl jemand eine Affinität für Segelschiffe

         
     Weitere Bronzefiguren stellen das Leben am Strom nach    Die „Stadt Rees“ liegt vertäut am Kai

Hand in Hand spazieren wir die Promenade einmal herab. Dabei entdecken wir weitere Infotafeln, historische Bauwerke aus mittelalterlicher Zeit und auch weitere Bronzefiguren, die hier scheinbar guten Absatz finden.
Am gefühlten Ende der Promenade biegen wir dann ein in Richtung Stadt, denn auch die historische Altstadt wollen wir uns natürlich einmal anschauen.

         
     Am Ende der Promenade biegen wir ab Richtung Altstadt    Eine Stadtmauer mit Zwiebeltürmchen

         
     Eine Parkanlage lädt zum Verweilen ein                      Wer mag kann oben auf der Mauer spazieren gehen

Beim erneuten Betreten des Stadtkerns (unser Wohnmobil parkt ja schon drin 😉 fällt uns ein Schild ins Auge, welches auf eine eingeschränkte Parkzone hinweist.
Innerhalb dieser Zone muss die Parkscheibe eingestellt werden, 2 Std. Parken sind frei.
Hmm, dieses Schild ist uns vorhin nicht aufgefallen, aber zweifelsohne stehen wir innerhalb der Zone!! 😮
Wir trennen uns also kurz und ich sprinte mit den Beinen in der Hand zurück zum Wohnmobil, um dort in aller Eile die Parkscheibe einzustellen.
Zum Glück haben wir noch kein Ticket zu verzeichnen und ich atme einmal kräftig durch, puh!

         
     In aller Eile sprinte ich zurück zum Wohnmobil…          Puh, Glück gehabt, kein Ticket! Flugs die Scheibe ausgelegt

Ich spaziere zurück zu Anja, die an einem Brunnen auf mich wartet und dort dem Wasserspiel zuschaut.
Meine spontane Idee mit einem Eis auf die Hand findet guten Anklang und so besorgen wir uns in einer kleinen Eisdiele ein paar Bällchen Eis zum schlecken, schmeckt prima!

Wir spazieren noch ein wenig durch die Altstadtgassen, müssen dabei aber erkennen, dass das Städtchen zwar ganz nett ist, aber uns jetzt auch nicht wirklich vom Hocker reißt.
Für ein paar Stunden kann man sich hier sicherlich aufhalten, aber ob es für ein Wochenende reicht, mag ich mal bezweifeln.

         
     Ich spaziere über den historischen Marktplatz von Rees      Anja wartet am Brunnen auf mich

         
    Den Spaziergang versüßen wir uns mit Eis 🙂              Wir spazieren weiter durch die Gassen

         
     Offenbar beliebt: Bronzefiguren! „Die“ haben wir abgegeben  und „den“ dafür bekommen! Aus D-Mark wird Euro!

         
     Ein paar Dinge gibt es hier und da noch zu entdecken       zum Beispiel schmucke Stadtvillen am Wegesrand

         
    Vereinzelte Gastronomiebetriebe laden zum Verweilen ein   Ansonsten war es das… Wieder auf dem zentralen Marktplatz

Gegen 5 machen wir uns daher wieder auf den Weg in Richtung Xanten.
Mit etwas Glück sind Thomas und Steffi jetzt auch ungefähr soweit, dass wir uns mit ihnen auf dem Stellplatz von Xanten treffen können. Und mit etwas mehr Glück haben sie uns sogar schon 2 hübsche Plätze rausgesucht, wo wir gemeinsam das Wochenende verbringen können, denn dann brauchen wir uns wenigestens nicht um die Stellplatzauswahl kümmern.
Clever, oder? Die Idee mit dem Zwischenstopp in Rees… 😉

Wir überqueren also bei Rees den Rhein und fahren noch ein kurzes Stück über die Landstraße B 57, bis wir etwa eine Viertelstunde später unverkennbar in Xanten eintreffen.

         
     Wir überqueren den Rhein. Nicht zum ersten Mal heute! 😉        Auf geht´s nach Xanten…

Xanten, die Stadt mit allseits bekannter historischer römischer Geschichte, empfängt uns mit einem Ausblick auf einen Römerwall gleich am Hafen von Xanten, der insbesondere durch seine charakteristische Bauform des Turms und des Walls auffällt.
Die Anlage gehört wohl zum archäologischen Park, den wir uns für eine eventuelle Besichtigung auf eine lange Liste mit möglichen Wunschzielen geschrieben haben.

Aber zunächst mal geht es darum den Wohnmobilstellplatz von Xanten zu finden.
Zweifelsohne haben wir hierbei einige Probleme, denn scheinbar wurde hier in Xanten die Verkehrsführung geändert und obwohl unser Kartenmaterial in unserem Navi noch kein Jahr alt ist, fahren wir laut Navi gerade mitten durch ein Feld! 😮
Auch der Hinweis „Römerschlucht“ ist nicht gerade hilfreich, denn das einzige von uns erkennbare Bauwerk mit „römischen“ Anteil ist eben jeder Römerwall am archäologischen Park.
Der Stellplatz ist aber laut Navi noch etwa 2 Kilometer von hier entfernt.
Wir kurven also ein wenig durch die Stadt, damit wir auf eine dem Navi bekannte Straße finden, um uns wieder auf dem rechten Weg leiten zu lassen.
Wie haben wir das nur damals ohne Navi gemacht???
Andererseits muss man auch dazu sagen, dass die Beschilderung durchaus ein wenig besser sein könnte, in Rees war der Wohnmobilstellplatz jedenfalls frühzeitig und gut ausgeschildert.

          
     Xanten empfängt uns mit „altrömischen“ Wällen               Mist, verfahren! Wir kurven Xantens Gassen. Schilder? Püh!

Naja, letztendlich bekommt unser Navi wieder Kontakt und wir können die Peilung wieder aufnehmen, um viertel vor 6 stehen wir an der Zufahrt zum Wohnmobilstellplatz Xanten (Fürstenberg 6, GPS- Koordinaten:  N 51.654220°, E 6.464450°). Der Platz ist definitiv gut besucht, durch die einzelnen Wohnmobile schimmern aber auch noch freie Plätze durch, besonders im Mittelbereich.

         
     Einfahrt in die Zielstraße gegenüber                           Hier finden wir dann auch endlich das erste Schild…

         
     Wir erreichen den Stellplatz von Xanten                       und stoppen an der Einfahrt

Wir stoppen an der Zufahrt zum Stellplatz, auf der rechten Seite befindet sich ein Art Empfang, wo ich sogleich auf eine freundliche Frau treffe.
Ich frage nach, ob unsere Mitreisenden schon da sind, allerdings weiß die Dame nicht, wovon wir sprechen.
„Naja, unsere Reisepartner müssten sich bei Ihnen gemeldet haben, weil sie 2 zusammenhängende Parzellen auf unseren Namen reservieren wollte, dies sei aber nicht gegangen. Nichts desto trotz erinnern sie sich daran vielleicht?“
Schulterzucken…
Die Dame fragt bei einem Kollegen nach, aber auch der weiß nichts von 2 Plätzen und unsere Namen sind ihm auch nicht bekannt.
Aber wir bekommen nochmals die Info an die Hand, dass Reservieren definitiv erst ab 2 Nächten möglich ist.
Ja, das ist mir millerweile auch bekannt!
Nun, da uns niemand so recht Auskunft geben kann, schauen Anja und ich einmal kurz von oben durch die Reihen, ob sich Steffi und Thomas vielleicht schon auf dem Platz befinden und uns einen weiteren Stellplatz neben sich freihalten.
Wäre echt selten dämlich, wenn die uns einen Platz freihalten und wir ihnen dann auch… 😉
Wir können aber das große Dethleffs- Alkovenmobil von Steffi und Thomas nirgendwo entdecken.
Hmm, da werden wir also doch die ersten sein…

         
     Blick in die Rezeption des Stellplatzes                              *Such-such* Ob Steffi und Thomas wohl schon da sind?

Damit wir nun zeitnah 2 Plätze nebeneinander bekommen können (nur noch wenige sind in der Mitte zusammenhängend frei), kümmere ich mich gleich darum und folge der Dame in die Rezeption.
Ich fülle noch flugs die Anmeldung aus und bestelle auch gleich für morgen früh Brötchen. Super!
Dann geht es zum Thema Service und Versorgung, wo ich um weitere Infos bitte. Insbesondere eine frische Dusche zum Abend wäre was feines, der Spurt vorhin durch Rees zum Wohnmobil (die Sache mit der Parkscheibe) war schon ein wenig schweißtreibend.
Leider wird das Thema mit den Duschen zur Enttäuschung des Tages, etwa folgender Dialog spielt sich in der Rezeption ab (aus dem Gedächtnisprotokoll…):

„Nein, tut mir leid, Duschen halten wir nur für die Besatzungen der Fahrzeuge vor, die über keine eigene Fahrzeugdusche verfügen wie Campingbusse und so“
„Ja, das ist schon in Ordnung, wir haben auch keine eigene Fahrzeugdusche, nur eine Außendusche, aber keine Duschtasse im inneren, wir würden daher gern das Angebot der Duschen in Anspruch nehmen.“
„Das ist schlecht, weil wir haben gar nicht mehr so viele Duschkabinenschlüssel und auch Duschmünzen sind nur noch 10 Stück da.“
„Gute Frau, ich will ja nicht 10 Duschmünzen, mir würden ja für den Moment eine für meine Frau und eine für mich reichen.“
„Ja, aber die Schlüssel, wir haben gerade keinen, es tut mir leid. Aber kommen Sie doch morgen früh vorbei, dann haben wir vielleicht welche. Heute kann ich Ihnen aber leider nicht weiterhelfen.“

Mit ärgerlicher Miene verlasse ich die Rezeption und werde gleich, wenn ich den ersten Groll selbst verdaut habe, Anja berichten und sie wird mir beipflichten.
Das war so natürlich nicht geplant! Ich meine wir haben ja extra diesen Stellplatz angesteuert, weil wir uns insbesondere für das Serviceangebot der Duschen entschieden haben. Und nun soll das nicht gehen?!
Ehrlich gesagt kommen wir uns schon ein wenig veräppelt vor!
Ich zähle mal die Reihen durch und kann gerade mal einen älteren Ducato- Kastenwagen, einen älteren Kastenwagen unbekannten Typs und einen Pössl 2Win ausmachen. Das sind also gerade mal 3 Fahrzeuge, die neben uns wohl nicht über eine eigene Fahrzeugdusche verfügen. Rechnet man dann die beiden älteren Alkovenmobile auf Basis Fiat Ducato 280 hinzu (diese haben aber erkennbar eine Kassettentoilette, sind somit moderner und habe also möglicherweise auch eine Innendusche…), kommt man gerade mal auf 5 Fahrzeuge.
Und hier gibt es nicht genügend Schlüssel für 5 Fahrzeugbesatzungen???

Nun gut, geärgert wird später, jetzt wird erst einmal angekommen, bevor die letzten Parzellen auch noch weg sind!
Anja hat bereits 2 gute Plätze im Mittelteil ausgemacht (im schöneren Außenring sind leider keine zusammenhängenden Plätze mehr frei), wovon wir den einen gleich belegen und den zweiten mit einem Hütchen reservieren.
Dies (also das Reservieren des zweiten Platzes) haben wir natürlich mit der Chefin in der Rezeption abgesprochen und darum gebeten, unseren Freunden bei Ankunft bitte zu unserem Standplatz zu leiten, damit Steffi und Thomas nicht vor der gleichen Frage wie wir stehen (Sind sie schon da, oder nicht???).

Wir richten uns sogleich häuslich ein, müssen aber schnell erkennen, dass unsere Auffahrkeile wieder einmal nicht ausreichend sind, um die Schräglage des Platzes auszugleichen.
Was tun?
Kurzerhand spaziere ich ein weiteres Mal rüber in die Rezeption und frage nach, ob wir vielleicht ein Brettchen oder was bekommen können, womit man die Schräglage korrigieren kann.
Vom Platzmeister bekomme ich sogar 2 Brettchen in die Hand gedrückt mit der Bitte diese wieder bei Abreise zurückzubringen. Ehrensache!
Mit den beiden untergelegten Brettchen und dem Auffahrkeil gelingt es uns, die Schräglage auszugleichen und einen geraden Stand herzustellen, damit dürfte das Kühlschrankproblem gelöst sein (ohne geraden Stand läuft da sonst nix…).

Wir sind gerade auf die neue Keilkonstruktion aufgefahren und kümmern uns um die SAT- Anlage, da rollt das bekannte Wohnmobil von Thomas und Steffi auf den Platz.
Steffi und Thomas drehen offenbar eine Runde über den Platz um zu schauen, wo wir stehen. Ich eile die Leiter herunter und räume flugs das kleine Hütchen weg, welches den Platz neben uns freigehalten hat. Die beiden manövrieren ihr Wohnmobil daraufhin rückwärts in die großzügige Parzelle, sodass wir zwischen den beiden Aufbautüren einen gemeinsamen Parzellenbereich bilden. Super!

     Das Wohnmobil der Womozeit von Steffi und Thomas
     Juchu, sie sind da! Steffi und Thomas biegen mit ihrem Wohnmobil um die Ecke!!   🙂

Kaum angekommen entbrennt dann auch ein kleiner Wettbewerb zwischen Thomas und mir, wer wohl zuerst die volle „Campingbereitschaft“ hergestellt hat.
Eins-Zwei- Drei ist das Wohnmobil ausgerichtet, die Räder abgeschnallt und Stühle samt Tisch haben ihren Platz vor dem Wohnmobil eingenommen.
Wow, das geht aber schnell bei denen!
Zu unserer Verteidigung muss ich aber dazu sagen, dass das Wohnmobil von Steffi und Thomas über eine große und geräumige Garage verfügt, woraus Thomas nacheinander alle Utensilien entnehmen kann.
Wir hingegen haben unser Material im ganzen Wohnmobil verstreut, weil uns eine „zentrale Sammelstelle“ wie ein Außenstaufach fehlt.
Einmal mehr wird mir klar, wie sehr wir mit unserem Wohnmobil doch „unterausgestattet“ sind, insbesondere als das Thema mit den Duschen zur Sprache kommt. Auch Thomas hat die gleiche Info zum Thema Duschen wie wir erhalten und wurde auf seine eigene Fahrzeugdusche verwiesen.
Da die beiden in ihrem Wohnmobil über eine Dusche verfügen, macht ihnen diese Einschränkung natürlich weit weniger zu schaffen, als uns.
Spontan bieten Thomas und Steffi an, den Standplatz morgen zu wechseln, um unser Manko auf einem Stell- oder Campingplatz mit Duschen auszugleichen.
Aber das schauen wir morgen, vielleicht haben wir morgen ja doch noch die Chance auf einen Duschraumschlüssel.
Wenn ich meinen Hundeblick aufsetze, wird man mir bestimmt auch ohne Fahrzeuginnenkontrolle abkaufen, dass wir definitiv nicht duschen können, weil wir eben keine Dusche haben und falls nicht, kann die Dame von der Rezeption ja gerne kontrollieren kommen, dass wir keine Dusche haben. Vielleicht hilft dies?
Aber lassen wir das leidige Thema Dusche jetzt erstmal ruhen, denn wir sind ja gemeinsam hier, um Spaß zu haben und nicht, um uns zu ärgern.

Nachdem wir gemeinsam alle Einrichtungsarbeiten abgeschlossen haben, entscheiden wir uns spontan für eine erste gemeinsame Besichtigungstour von Xanten mit dem Fahrrad.
Dies passt uns sogar ganz prima in den Kram, denn aufgrund eines Kommunikationsfehlers zwischen Anja und mir haben wir es wieder einmal verpeilt, für eine ausreichende Getränkeversorgung in unseren Bordvorräten zu sorgen.
Kurzum: Wir haben 2 kleine Flaschen Limonade an Bord und das wars. Allenfalls Würstchenwasser aus einem Glas „Würstchen“ könnten wir noch trinken, was uns natürlich verständlicherweise widerstrebt. 😉
Und nur 2x Limonade reicht natürlich nicht, also müssten wir auf jeden Fall noch einen Supermarkt ansteuern, damit wir nicht verdursten müssen.
Also geht es los und damit wir auch gleich einen kleinen Vorsprung haben, tragen wir unsere Räder eine kleine Zugangstreppe hinunter. Steffi und Thomas hingegen fahren den langen Außenbogen entlang, kommen kurz darauf die Einfahrt runter gesaust.

         
     Anja und ich verlassen den Stellplatz über die Zugangstreppe    Steffi und Thomas hingegen fahren mit dem Rad den Umweg

Kaum haben die den Stellplatzes in Richtung Stadt verlassen, entdecken wir einen Penny- Markt, der großzügig bis 22 Uhr seine Pforten offen hält.
Die Uhr zeigt noch keine 8, also entscheiden wir uns, den Einkauf einfach später auf dem Rückweg durchzuführen, dann brauchen wir nicht die schweren Getränke schon jetzt auf dem Fahrrad transportieren.

Kurz darauf fahren wir auch schon in das Städtchen rein.
Um diese Uhrzeit ist natürlich nicht mehr sehr viel los, die allermeisten Geschäfte haben bereits geschlossen.
Aber schon jetzt ist erkennbar, dass Xanten auf jeden Fall ein nettes Städtchen zum Bummeln und Entdecken sein dürfte. Wird morgen, am Samstag, bestimmt voll werden.

         
     Ich voraus, hinter mir Steffi, Thomas und Anja               So fahren wir im Konvoi ins idyllische Xanten hinein

         
     Die Gassen wirken ein wenig ausgestorben                 Hübsch ist es aber dennoch! Hier z.B. am zentralen Marktplatz

Wir durchqueren die Stadt einmal im Schnelldurchlauf, bis wir auf der anderen Seite an einem Stadttor wieder aus der Stadt hinaus fahren.
Hier befindet sich übrigens auch die Tourist- Info, der wir morgen einen kleinen Besuch abstatten werden.
Wir folgen nun der Beschilderung zum Xantener Hafen, denn insbesondere Thomas hat aufgrund seiner früheren erfolgreichen Reiseleidenschaften mit dem Segelboot eine gewisse Affinität zu Häfen.
Uns ist es durchaus recht, denn den schnuckeligen Hafen an der Xantener Südsee haben wir schon bei unserer Wohnmobil- Stadtdurchfahrt von weitem gesehen und das sah nett aus mit Terrasse und so.

         
     Wir folgen der Beschilderung zu den Häfen                    Wir passieren eine alte Windmühle

         
      Steffi und Anja radeln im Abendrot                              Wir erreichen den Hafen. Thomas!!! Absteigen!!! 😉

Wir passieren wieder den römischen Wall und stehen kurz darauf am Hafenbecken von Xanten, genauer am Hafen der Xantener Südsee.
Das ganze Areal ist wohl gerade erst neu gebaut.
Es gibt ein Restaurant, einen kleinen SB- Bereich, einige Verkaufsbuden und sogar einen Geldautomaten der Sparkasse.
Die kleinen Verkaufsbuden und Stände haben allerdings (vermutlich wegen des geringen Andrangs an diesem Freitagabend) geschlossen.
Im Restaurant und auf der dortigen Terrasse ist allerdings reger Betrieb.
Wir setzen uns zunächst mit einem tollen Ausblick auf die in der Xantener Südsee untergehende Sonne auf die Terrassen, die auf den verschiedenen Ebenen Sitzbänke enthalten.
Thomas packt sogleich der Ehrgeiz, er sucht sich an der Uferbefestigung ein paar flache Steine und lässt diese eindrucksvoll über das Wasser schnippen. Der beste Wurf bringt immerhin 6 Sprünge zutage! Ich selbst probiere es natürlich auch, kann aber nur maximal 2 Sprünge vorweisen.
OK, mein Stein war aber auch nicht der richtige, der hatte bestimmt einen technischen Defekt oder sowas…  😉

         
     Sehr schön gemacht der neue Xantener Hafen!               Sitzbänke mit Blick auf das Wasser sind zahlreich vorhanden

         
     Anja, Steffi und Thomas in der Abendsonne                       Das Wasser im See ist schön klar!

         
     Thomas auf der Suche nach einem „Schnippstein“             Leider nicht so gut zu erkennen: Thomas 6er Wurf

Wir spazieren einmal über die Hafenbefestigung, schauen uns die Schiffe im Hafen an und grübeln, ob die Schiffe nur hier auf der Xantener Nord- und Südsee fahren können, oder ob auch eine Verbindung zum Rhein besteht.
Immer nur auf dem See wäre vielleicht ein bisschen wenig und wenn ich mir die Schiffe hier im Hafen so anschaue, sind die für den kleinen See doch eigentlich etwas überdimensioniert.
Eine Antwort auf diese Frage finden wir übrigens nicht und so bleibt dieses Rätsel wohl im Moment ungelöst.

         
     Die vorderen Boote sind mietbare Tretboote                    Im hinteren Bereich liegen aber auch Segelschiffe

Lösen können wir allerdings ein ganz anderes „Rätsel“, nämlich das, wie man sich hier am Hafen bzw. im Ferienzentrum Xanten zu verhalten hat.
Gleich eine großes Plakat informiert in vertraglich lobenswerter Kleinschrift über die See- und Uferordnung.
Einige Punkte hiervon können besonders mir ein gewisses Schmunzeln nicht verkneifen.
So ist es zum Beispiel verboten, jeglichen Bedürfnissen nachzugehen. Natürlich wissen alle, was damit gemeint ist, aber würde ich diese Regel streng auslegen, müssten wir und alle anderen Gäste tot umfallen. Atmen ist ja schließlich auch ein Bedürfnis.
Ebenso ist es zum Beispiel verboten, Tierkadaver abzulegen. Ist das denn woanders erlaubt? Gibt es nicht eh schon eine landeseinheitliche Regelung, die dies verbietet? Wenn ja, warum wird dies hier extra nochmals aufgeführt? Haben die denn Probleme mit toten Katzen, Hunden, Pferden oder Meerschweinchen, die hier zur letzten Ruhe gebettet wurden?
Es finden sich noch einige andere mehr oder weniger sinnige Regeln auf diesem Plakat, ein Tenor dringt allerdings durch fast alle Regeln hindurch.
Baden nur gegen Geld im Strandbad, erlaubt ist im Uferbereich nix, Eigene mitgebrachte Boote (oder Schwimmfahrzeuge im Allgemeinen) müssen angemeldet werden und unterliegen natürlich einer Kennzeichnungspflicht.
Und selbst dann darf man sich auf dem Wasser nicht frei bewegen, sondern muss sich an vielerlei Vorschriften halten, die einem den ganzen Spaß verderben.  😉

Nach der kleinen Runde durch den Hafenbereich überlegen wir kurz, ob wir an der Bar vielleicht noch was trinken sollen, entscheiden uns dann aber doch dagegen.
Wir wollen lieber gemeinsam irgendwo essen gehen.
So langsam treibt uns einfach der Hunger.

Wir radeln vorbei an den römischen Befestigungen des archäologischen Parks und nehmen Kurs zurück in Richtung Xantener Innenstadt, wo wir uns mal die verschiedenen Speisekarten anschauen wollen.
Ähnlich, wie in der Toskana mit unserem Pizza- Margherita- Index, wollen wir nun die Preise für ein leckeres Schnitzel mit Pommes vergleichen.

         
     Im Sonnenuntergang wirken sie noch erhabener…          …die alten römischen Relikte einer längst vergangenen Epoche

Die erste Station auf dem Weg ist das etwas abseits gelegene Restaurant „Einstein“, welches uns preislich zusagen würde, aber man soll ja nicht immer gleich das erstbeste Angebot annehmen.
So radeln wir erst einmal weiter, um auf dem zentralen Marktplatz zu schauen. Hier ist das Ambiente etwas schöner und auch das Angebot ist etwas breiter gefächert.
Und mit etwas Glück sorgt das reichhaltige Angebot für ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
Zu unserer Überraschung ist offenbar genau das Gegenteil der Fall und man muss so eine Art „Marktaufschlag“ bezahlen. Hmm, das ist aber blöd!
Nach kurzem Studium der ausgehängten Karten aller in Sichtweise befindlichen Gastronomie- Betriebe entscheiden wir uns die wenigen Meter zurück zum Restaurant Einstein zu fahren.

Wir parken die Räder vor dem Lokal und lassen uns gleich an einem freien Tisch nieder.
Zu dumm, dass wir heute Freitag haben! Denn Mittwoch wäre Schnitzeltag gewesen. :-/
Naja, was soll´s, auch ohne Schnitzeltag werden Thomas und ich mit unserer Wahl des Schnitzels Wiener Art mit Bratkartoffeln und Erbsen sicher gut liegen.
Die Damen hingegen entscheiden sich für je ein Gericht aus der reichhaltigen Burger- Karte.
Steffi probiert mit einem Augenzwinkern und den Worten „Das ist fast wie bei McDonalds“ mit einem Burger TS, Anja hingegen entscheidet sich für einen Schnitzelburger.
Da kommt dann eben das Beste aus zwei Gerichten zusammen 😉
Die Bedienung informiert uns noch, dass es etwas länger dauern kann, weil gerade eine geschlossene Gesellschaft ihre Bestellung aufgegeben habe.
Aber das stört uns nicht weiter, so lange wird es schon nicht dauern.
Nur mit dem Einkaufen könnte knapp werden, aber zur Not kaufen wir in der Tankstelle eine Flasche Wasser oder leihen uns bei unseren neuen Nachbarn eine.
Einkaufen können wir dann noch immer morgen.

         
     Beim Restaurant „Einstein“ kehren wir ein                  „Prost!“ Auf ein erfolgreiches gemeinsames Wochenende! 🙂

Gemütlich sitzen wir beisammen und lassen uns die Getränke schmecken.
Mit einem Tost auf die erste gemeinsame Ausfahrt läuten wir nun ganz offiziell das Wochenende ein.
Das es mit schwindender Sonne zunehmend frischer wird, wird von uns einfach ignoriert.
Etwas mehr als 30 Minuten müssen wir dann aber doch auf das Essen warten, wobei uns das Ignorieren der aufsteigenden Kühle im Nacken zunehmend schwerer fällt.
Zum Glück kommt dann aber das Essen und wir sind wieder alle zufrieden und natürlich von den frischen Temperaturen abgelenkt. Ich verbrenne mir auch gleich die Zunge an einer besonders heißen Bratkartoffel, was auch sogleich für einen internen Temperaturausgleich sorgt. Geht doch!  😉

         
    Schmecker-lecker! Schnitzel mit Bratkartoffeln…             …und hier der Schnitzelburger mit Pommes.

Mit dem Essen sind wir alle hochzufrieden und werden gut satt.
Auch die Rechnung ist im Rahmen und als wir uns gegen viertel vor 10 auf den Weg machen, muss man uns fast schon anschieben, damit wir vom Fleck kommen. 😉
Die fortgeschrittene Uhrzeit treibt aber dann doch besonders Anja und mich an, denn wir wollen ja noch ganz schnell in den Penny- Markt am Stellplatz springen, um noch fix Getränke zu kaufen.
Tatsächlich erreichen wir den Laden kurz vor knapp und erhaschen insbesondere einige DOSEN Getränke.
Ja, Penny hat sie ab sofort wieder regelmäßig im Programm und ich kann nur hoffen, dass andere Läden bald nachziehen.
Die Menge darin ist einfach ideal für das Wohnmobil, daran kann auch der schwachsinnige Trittinsche Dosenpfand nichts ändern!
Gut bepackt mit Cola, Eistee und Wasser radeln wir gemeinsam zurück zum Wohnmobilstellplatz von Xanten, wo wir um 22 Uhr eintreffen.

         
     Wir radeln zurück und passieren den Marktplatz            Glück gehabt! Penny hat noch auf, so gibt´s was zu trinken

         
     Endspurt zum Stellplatz! Steffi und Thomas im Vorsprung   Dennoch sind wir erster am Mobil! Dank Treppenabkürzung 😉

Wir verstauen schnell unsere Einkäufe, dann stellen wir was zum Naschen auf den Campingtisch.
Unter Kerzenlicht sitzen wir dann noch eine gute Stunde zusammen und quatschen über Reisen, Schottland, Wohnmobile, Stellplätze, die ärgerliche Sache mit den Duschen hier auf dem Stellplatz, über das gute Essen und natürlich über die Tagespläne für den morgigen Tag.

    
     Im Kerzenschein mit Schokolade und Kirschen lassen wir den Abend ausklingen 🙂

Gegen viertel vor 11, es ist inzwischen etwas frischer geworden, ziehen wir uns jeder in sein Wohnmobil zurück.
Wir schauen noch ein wenig fern, aber lange wird es nicht.
Zu hart steckt einfach die Arbeitswoche in den Knochen und die Müdigkeit wiegt schwer, dass uns recht bald die Augen zufallen.

Zitat des Tages (wir sitzen gemeinsam im Restaurant Einstein, das Essen kommt)
Anja zu Thomas und mir: „Oh, ihr habt ja sogar jeder zwei Schnitzel auf dem Teller!“
Thomas zu Anja: „Ja, aber das macht ja nichts!“
😉

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