Sommerzeit – CARAVAN SALON Zeit! Es ist wieder soweit!
Noch letzte Woche haben wir die Gewinner unseres Freikarten- Gewinnspiels bekannt gegeben, nun stürzen wir uns selbst ins Getümmel und schauen uns die neuesten Ideen und Innovationen der Leitmesse für Wohnmobil, Wohnwagen und Camping genauer an. Da die gesamte Branche in den letzten Jahren eigentlich nur eine Richtung kennt – nach oben – rechnen wir ehrlich gesagt nicht unbedingt mit viel Kreativität und Mut, auch mal etwas neues auszuprobieren, sich für neue technische Ideen Geld und Zeit an Entwicklung zu investieren und sich von alten Zöpfen zu lösen. Mehr wie einmal haben wir in den Vorjahren bei den kurzen, knappen Pressekonferenzen der einzelnen Hersteller am Fachbesuchertag kaum etwas anderes präsentiert bekommen, als die gestiegenen Verkaufszahlen aus dem Vorjahr sowie die jeweils neue Modellreihe, die im Prinzip die alte Modellreihe ist. Nur mit neuen Dekoren, Stoffen und Farben.
Das uns der CARAVAN SALON 2019 aber dennoch einige Überraschungen und „Aha- Momente“ gebracht hat, finden wir richtig toll!
Und genau davon möchten wir euch in unserem kleinen Messe- Einblick als Besuchsbericht erzählen. Aus ganz privater Sicht, frei von Zwängen, frei von Werbebudgets der großen Hersteller, frei von Terminen, einfach mal treiben lassen! Und das, was uns gefallen hat, oder auch aufgefallen ist, das zeigen wir euch.
Wir hoffen, dass wir mit diesem Besuchsbericht zum CARAVAN SALON 2019 auch euren Geschmack treffen!

Inhaltsvereichnis unseres großen CARAVAN SALON Messeberichts:

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Dethleffs – Friday for Future:

Der traditionsreche Hersteller aus Isny eröffnet in diesem Jahr die dicht getakteten Pressekonferenzen der Hersteller. Basierend auf der voluminösen Ankündigung der letzten Jahre, z.B. mit Ausrollung des „Solar- Wohnmobils“ auf Iveco- Basis, mit Elektroantrieb und rundherum mit Solarfolie beklebt (wir berichteten 2017 hier darüber), liegt die Latte in diesem Jahr natürlich hoch!
Und Dethleffs liefert!
Passend zum heutigen Messe- Freitag präsentiert Dethleffs seine ganz eigene #fridaysforfuture. Und das sogar ganz ohne konzeptlosen Streik, sondern mit echten Ideen!

Neben dem bereits bekannten Wohnmobil und dem e.coco bzw. e- Home Wohnwagen wirft Dethleffs zusätzlich einen Camper mit Hybridantrieb ins Rennen! Der kleine kompakte und mit Hubdach gerade noch parkhaus- und garagenfähige Campingvan (sofern das Parkhaus / die heimische Garage über mindestens 210cm Einfahrthöhe verfügt) macht einen soliden Eindruck. Und er kann schon gekauft werden! Sportliche 75.000 Euro werden für den Kauf des Dethleffs e.Globevan fällig, aber, wie Dethleffs selbst betont, handelt es sich ja auch um einen Anfang. Einen Schritt in Richtung mehr Elektromobilität und weg vom reinen klassischen Verbrenner, der in der Campingklasse vom Gespann bis zum Wohnmobil derzeit eben die klassische wie einzige Antriebsversorgung darstellt. Ein Hybrid selbst ist jetzt natürlich keine Überraschung. Den Prius von Toyota als Beispiel gibt es seit wie vielen Jahren als Hybrid. Die Idee, diesen Hybrid aber nun als Basisfahrzeug für einen Camper zu nehmen aber, das ist neu. Zumal das Fahrzeug sogar kurze Strecken voll elektrisch zurücklegen kann! Bis zu 50 Kilometer! Das reicht, um morgens auf dem Campingplatz die Brötchen zu holen, ohne den Motor anschmeißen zu müssen. 😉

Ein paar technische Daten haben wir zum Globevan von Dethleffs für euch zusammengetragen:

  • Antrieb: rein elektrisch! Der 1.0 Ecoboost- Motor treibt einen Generator an, der die Batterie auflädt
  • Batterieleistung: 13.6 kwh
  • Motor- Leistung: 92 kw / 126 PS
  • Drehmoment: satte 355 Nm
  • Reichweite rein elektrisch: ca. 50km
  • Reichweite kombiniert: ca. 500km
  • Ladedauer (Schnellader): 3h
  • Ladedauer (Steckdose zuhause): 5,5h
  • Masse im fahrbereiten Zustand: 2.830kg
  • Techn. zul. Gesamtmasse: 3.240 kg
  • Zuladung: 410 kg
  • Sitzplätze: 4
  • Liegefläche Bett im Aufstelldach: 190x110cm
  • Schlafbank: 190x90cm
  • Länge: 497cm (bleibt also auch Quer- parklückentauglich)
  • Breite: 227cm
  • Höhe: 208cm (Dach im eingeklappten Zustand)
  • Mehr zum Globevan findet ihr hier bei Dethleffs: Globevan – der e.Hybrid Camper

Der Verkaufsstart des Hybrid- Camper Globevan von Dethleffs ist für das Frühjahr 2020 vorgesehen. Interessierte Kunden können sich aber schon jetzt ein Vorkaufsrecht sichern und natürlich auch weitere Informationen zum Fahrzeug unter dem oben eingestellten Link einholen.

So schön die neue Antriebswelt mit Elektro und Co auch ist, auch der Globevan hat ein Problem, sobald er zum Caravaner wird bzw. zum Zugfahrzeug für ein Gespann mit Wohnwagen werden soll. Ein Problem, was selbst den erfahrenen Elektromobil- Hersteller Tesla und seine Fahrzeuge ins Schwitzen bringt: Die Reichweite elektrischer Antriebe! Schon ohne Hänger muss man seine Touren genauer planen und mitunter auch Zeit für das Beiladen der Fahrzeugbatterie einplanen. Kommt dann noch ein Wohnwagen an den Haken, wird bei rein elektrischer Antriebsweise das Hüpfen von Ladesäule zu Ladesäule zum Spießrutenlauf! Das Fachmagazin „Caravaning“ hat genau diesen Test, passenderweise mit einem Wohnwagen aus dem Hause Dethleffs, vor einiger Zeit durchgeführt. Tesla vorne dran und dann ab über die Alpen nach Italien. Den Abenteuerbericht (und nichts anderes kann man die Erkenntnisse hieraus nunmal nennen) findet ihr hier: Zugwagen-Test Tesla Model X: Mit dem Elektroauto durch die Alpen

Der Globevan mag zwar hierzu im Gegensatz einen Vorteil durch den „Generator“ in Form des Verbrennungsmotors genießen, aber auch seine Reichweite sinkt natürlich mit Wohnwagen am Haken dramatisch. Dies übrigens nicht nur bei Tesla, Hybrid und Co, sondern natürlich bei jedem Kraftfahrzeug. Kein Wunder. Ein familientauglicher Reisewohnwagen spielt in der Regel in der 1500kg Klasse. Mindestens! Die Wohnwagen wurden hierbei in den letzten Jahren dabei sogar eher schwerer, als leichter. Logisch, jeder will jeden erdenklichen Luxus im Fahrzeug mitführen. Das kostet Gewicht und muss eben auch vom Zugwagen mitgezogen werden.

Und hier hat sich Dethleffs die „große dritte Säule“ aus Umwelt und Nachhaltigkeit vorgenommen. Den elektrisch angetriebenen Wohnwagen!

Der E.Home COCO basiert auf dem vor 2 Jahren vorgestellten Coco Leichtbau- Wohnwagen. In der E- Home Variante ist er allerdings alles andere als leicht, denn die aktuelle Studie bringt bereits ein Gewicht von etwa 2 Tonnen auf die Waage! Ein echter Pfundskerl!
Und kaum mehr mit einem normalen Golf als Zugfahrzeug zu ziehen, selbst Touran, Passat und Co. kommen hier an ihre Grenzen! Ein gutes Zugfahrzeug muss also bereits so schwer sein, dass ein normaler Autoführerschein für dieses Gespann schon mitunter nicht mehr ausreicht. Was also bekommt man als Gegenwert, wenn man sich schon mit einem Gespann von 4 Tonnen Gewicht rumschlägt (mindestens), um damit in den Urlaub zu fahren? Antwort: Eine ganze Menge!

Denn auch, wenn der Wohnwagen eben 2 Tonnen wiegt, muss man diese im Normalbetrieb gar nicht tumb hinter sich her ziehen! Denn der Wohnwagen ist, und das ist die eigentliche Innovation, nicht nur 2 Tonnen träge Masse am Heck, die allein durch das Zugfahrzeug mitbewegt, angefahren, in Bewegung gehalten und auch gebremst werden müssen, nein! Der e.Home COCO von Dethleffs unterstützt aktiv die Fortbewegung!
Wie das? Nun, eine gute Tonne an verbautem intelligentem Equipment, vornehmlich die schweren Batterien im Freiraum zwischen den beiden Längsträgern des überdimensionierten Rahmens, dienen der Fortbewegung! Die Reihe an Batterien treiben nämlich die beiden Räder des Wohnwagens an! Stellt es euch wie einen Mover vor! Nur eben sehr viel schneller und leistungsstärker!
„Und wie wird das gesteuert? Muss der Beifahrer auf die Fernbedienung drücken während der Fahrt?“
Zum Glück nicht! Wäre auch ziemlich blöd, wenn der Fahrer bremst und der Beifahrer hinten schiebt! ;-D

Tatsächlich kommt eine neu entwickelte, moderne Kupplung mit einer zentralen Steuereinheit zum Einsatz. Eine Elektronik an der Zugeinrichtung erkennt kontinuierlich innerhalb von Millisekunden, welche Zuglast an der Kupplung anliegt. Übersteigt die Zuglast z.B. durch das Anfahren mit dem Zugfahrzeug, die 100Kilo, dann treibt der Antrieb über den eingebauten Elektromotor, gespeist durch die Batterien des Wohnwagens, die Räder an! Und schon schiebt der Wohnwagen mit, bzw. treibt sich selber an! Elektrischer Rückenwind sozusagen!

Doch es wird noch pfiffiger: Bremst das Fahrzeug vorne, bemerkt dies ebenfalls die eingebaute Elektronik. Sofern keine Gefahrenbremsung vorliegt und man eben „nur“ seine Geschwindigkeit verringern muss, wird der Antrieb quasi „rückwärts“ gedreht, funktioniert dann wie ein Dynamo am Fahrrad und speist über die Rekuperation (schweres Wort. Was das genau ist, könnt ihr hier nachlesen: Rekuperation auf wikipedia) nun Energie in die Batterie ein!
Richtig schlau! Beim Bremsen wird also nicht mehr nur warme Luft erzeugt, sondern Energie gewonnen, die beim Wiederanfahren dann genutzt werden kann!

Bliebe noch eine Hürde offen. Ein stets „schiebender“ Antrieb im Fahrbetrieb würde dafür sorgen, dass das Gespann normalerweise nicht am Zugfahrzeug „hängt“. Und damit, durch die träge Masse, auch von ihm gelenkt wird. Im Idealfall sollte ein Gespann immer so aufgebaut sein, dass das Gespann „gestreckt“ ist, also der Hänger eben vom Fahrzeug geführt wird. Würde der Hänger schieben (was bei Bergabfahrt ohne Bremsen am Hänger durchaus zum Verhängnis werden kann!), wird die ganze Fuhre instabil!
Aber auch hier regelt die intelligente Steuerungselektronik der Kupplung! Denn auch im Fahrbetrieb korrigiert die Kupplung stets aus Antrieb und Rekuperation so, dass stets die 100 Kilo Zughakenlast am Zugfahrzeug anliegen.
Der elektrische Antrieb des eHome Coco kombiniert also gleich mehrere Vorteile:

  • Gibt Gas! Sobald das Zugfahrzeug anfährt, treibt sich der Wohnwagen mit selbst an
  • Bleibt gestreckt! Während der Fahrt korrigiert der Antrieb den Wohnwagen wie ein Anhänger- Stabilitätsprogramm
  • Bremst mit und gewinnt Energie! Sobald das Zugfahrzeug bremst oder vom Gas geht, wirkt der Elektroantrieb umgekehrt und speist Saft in die Batterie.
  • rangiert auf dem Campingplatz! Selbstverständlich kann der Antrieb auch als Mover zum Wohnwagenrangieren ohne Auto verwendet werden

Doch der e.Home Coco kann noch mehr. Wird er mit Solarfolie beklebt, dient er auch zuhause in der nutzungsfreien Zeit als Energiespender! Denn er kann in ein Smarthome so eingebunden werden, dass der Wohnwagen im Stand die Energie nicht nur in den Batterien speichert und diese in Schuss hält, sondern überschüssige Energie auch extern zur Einbindung ins heimische Stromnetz oder eine heimeigene Powerstation möglich macht. Ein Wohnwagen als rollendes Kraftwerk sozusagen.

Bleibt noch ein wichtiger offener Punkt, den die weitere Entwicklung zeigen muss. Ist das Pendel positiv?!
Soll heißen: Der Serien- Coco wiegt so ca. 750Kilo auf 800. Der elektrische Coco, im Wohnbereich wohl annähernd baugleich, kommt wie gesagt auf 2 Tonnen! Jetzt muss der Wohnwagen mitsamt seinem elektrischen Antrieb ja erstmal quasi „sich selbst“ tragen, dass er diese 1,2 Tonnen Mehrgewicht antreibt. UND er muss natürlich auch darüber hinaus ein paar Newtonmeter, Kilogramm, PS, was auch immer noch positiv beisteuern, dass mein Auto idealerweise noch entlastet wird. Am Beispiel vom E- Auto mal vereinfacht ausgedrückt:
Wenn ein Tesla mit einem Serien- Coco am Haken 250km weit fahren kann und mit dem unterstützenden e.COCO ebenfalls nur 250km weit kommt, weil die ganze bereitgestellte Energie dafür benötigt wird, die ganze Technik, die Batterien und das ganze Equipment „zu tragen“, dann kann ich auch gleich zum normalen Coco greifen! Erst, wenn ich trotz des mehr als doppelt so schweren Wohnwagens gegenüber dem Serienmodell ohne Batterieantrieb eine höhere Reichweite erziele, macht das Konzept ja auch erst Sinn!
Unglaublich spannendes Thema, ob die pfiffigen Jungs und Mädels in Isny das hinbekommen!
Leute, wenn ihr ein fahrbereiten Wohnwagen fertig habt, dann sagt Bescheid! Das möchte ich mir anschauen und ausprobieren kommen!
Natürlich haben wir gefragt, wie es mit der Serienreife für das Fahrzeug aussieht! Was hier steht, sieht straßentauglich aus! Aber man hat mir wenig Hoffnung gemacht, dass in nächster Zeit damit zu rechnen ist, dass der e.Home Coco beim Händler zu finden sein wird. Und das ist nicht einmal die Schuld von Dethleffs. Problem ist, dass es derzeit schlichtweg beim Kraftfahrt- Bundesamt noch gar keine Fahrzeugkategorie für den selbstfahrenden bzw. mitfahrenden Anhänger gibt! Ein unglaublich schwieriges Genehmigungsverfahren, das Dethleffs hier beschreiten muss und vom Verband der Elektromobilität unterstützt wird. Man ahnt es bereits. Behörde + Zulassung von etwas, „was es noch nie gab“, das riecht nach Amsstube und Stempelmief. Und kann dauern…

 

Fazit Dethleffs: Neben klassischen Wohnmobilen und Wohnwagen, die in unserem Messebericht nun etwas zu kurz gekommen sind, gibt Dethleffs viel Geld für Entwicklung und neue Wege aus. Man macht sich Gedanken, wo die reise- und wohnmobile Zukunft hingehen kann und wie man diese nachhaltig wie umweltfreundlich unterstützen könnte. Inklusive Crossover, um einen im Alltag ohne Urlaub stehenden Wohnwagen sogar ebenfalls noch produktiv nutzen zu können.
Für dieses wirklich überproportionale wie aber auch sachliche und praxistaugliche Engagement in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit 5 Sterne! Das muss man wirklich mal anerkennen und darf man sich wirklich auch mal anschauen!

Den Globevan, den e.Home COCO und natürlich alle klassischen Modelle von Dethleffs findet ihr in Halle 11 am Stand A1-25

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Das erste vollelektrisch angetriebene Wohnmobil – Iridium von EMR

Wir bleiben beim Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit, denn ausgerechnet am eher kleinen Stand des Wohnmobilherstellers Bela bzw. EMR stand ein Wohnmobil, welches vollmundig als erstes vollelektrisches Wohnmobil angepriesen wird!
Serienreif, fahrbereit und für etwa 160.000 Euro in der Einstiegsversion bereits zu bestellen! Das Iridium- Wohnmobil!
Respekt! Sollte ein kleiner Hersteller wie EMR Campers plötzlich den Großen vormachen, wie man ein serienreifes Elektro- Wohnmobil auf den Händlerhof stellt? Thomas und ich wurden neugierig, das müssen wir uns ansehen!

Am eher überschaubaren Stand von EMR, ein ja eher kleiner Hersteller / Händler mit Stammsitz im Großraum Stuttgart, steht neben den Fahrzeugen von BELA / Mooveo dann tatsächlich, etwas unscheinbar, das vollelektrisch angetriebene Wohnmobil!
Wow!
Zu unserer Überraschung herrscht, für einen Fachbesuchertag ungewöhnlich, ganz schön reges Treiben! Irritiert werfe ich einen Blick in den Messeplaner. Findet etwa gerade hier eine der Händler- Pressekonferenzen statt? Nein! Das Novum eines auf dem Markt verfügbaren rein elektrisch angetriebenen Wohnmobils hat sich offenbar auch ganz ohne Pressekonferenz wie ein Lauffeuer herumgesprochen und so ist das Interesse an diesem Fahrzeug dieses kleinen David im riesigen Wohnmobilmarkt voller Goliaths groß!
Wir möchten uns nicht vorstellen, wie voll es hier erst werden wird, wenn der CARAVAN SALON erst für Normalbesucher geöffnet sein wird! Ich meine der CARAVAN SALON hat 600 Aussteller und es stehen auf etwa 215.000qm über 2000 Campingfahrzeuge zur Besichtigung bereit. Und aus diesem riesigen Angebot ist genau EIN Wohnmobil dabei, welches als rein elektrisch betriebenes Wohnmobil fertig marktreif ist und ganz normal beim Händler bestellt werden kann?!

Das rege Kommen und Gehen am Stand lässt die Situation unübersichtlich erscheinen. Wer ist Berater, wer hat Zeit? Im Wohnmobil selbst ist ein Berater im Gespräch und sein Gesicht ist genau da, welches auch auf einem bereitstehenden Werbe- Bildschirm in Endlosschleife das Fahrzeug bewirbt. Wir entscheiden uns vor dem Fahrzeug zu warten, denn natürlich interessiert uns die Technik näher und es wäre super, wenn man mal einen Blick drauf werfen dürfte!
In der Zwischenzeit schauen Thomas und ich durch den bereitliegenden Prospekt, hier können wir schon ein paar Eckdaten zu den zwei verfügbaren Modellen Iridium 70 EB Generation 1 und Generation 2 abgreifen:

Modell: Iridium 70EB Gen. 1
Iridium 70EB Gen. 2
Batteriekapazität: 86,4 kwh 108 kwh
Motor: Synchron 650Nm Synchron 650Nm
Reichweite: ca. 300km ca. 400 km
Leistung: 105kw / 143 PS 140kw / 190 PS
Höchstgeschwindigkeit: bei 100 km/h abgeregelt bei 100 km/h abgeregelt
Länge: 699 cm 699 cm
Breite: 230 cm 230 cm
Leergewicht: 3605 kg 3640 kg
Zul. Gesamtmasse: 4.000 – 4.800 kg 4.000 – 4.800 kg

Schon beim ersten Blick auf die Zahlen wird Thomas skeptisch. Er als typischer Zeeland- Fahrer rechnet Urlaube und Touren gerne in „Zeeland“- Ambivalent um. Bedeutet: Um für Thomas wirklich reisetauglich zu sein, muss er sein Lieblingsziel an der niederländischen Küste ohne Zwischenübernachtung erreichen können. Wäre diese jeweils einmal für die An- und Abreise zum Nachladen erforderlich, könnte er nicht mehr fürs Wochenende Freitag bis Sonntag ans Meer fahren.
Mit der Reichweite im Modell Gen. 1 käme er so gerade hin!
Knapp 300km sind es von Thomas Heimatort an den Brouwersdamm und die Wohnmobilstell- und Campingplätze an der See. Dann aber geht es los! Denn wenn man auf der wirklich letzten Rille und mit dem letzten aus der Batterie gelutschten Kilowatt ankommt, muss das Fahrzeug natürlich nachgeladen werden! Jetzt könnte man meinen, dass man das Fahrzeug dann halt bequem über Nacht auf dem Campingplatz nachladen kann. Und am nächsten Morgen fährt man mit voller Batterie dann bequem an den Strand. Doch das würde nur klappen, wenn der Campingplatz auch die passende Schnell- Ladesäule bereitstellen würde! Müsste das Stromer- Wohnmobil an der normalen Steckdose aufgeladen werden, dauert allein der Ladevorgang etwa 30 (!) Stunden! Wie gesagt, bei einer Reichweite von ca. 300km ist die Batterie eben nach Ankunft restlos leergelutscht! Und jetzt? Das Wohnmobil muss ja aufgeladen werden! Folglich muss unser elektrisches Wohnmobil am tröpfelnden Strom einer haushaltsüblichen Steckdose bzw. Ladestation (welcher Campingplatz verfügt denn bitte über Schnellladesäulen?) wie an einer Kette stehen bleiben und kann nicht mit seinen Annehmlichkeiten einen Tag am Damm mit Blick aufs Meer ermöglichen! Soll man sich für seinen Ausflug einen Mietwagen nehmen, während das eigene Wohnmobil lädt?!

Der Berater kommt und fast als hätte er unsere Skepsis in Bezug auf Reichweite und Ladedauer geahnt, geht er sofort in die Gegenoffensive! Mehr als 400km Reichweite und mit dem Schnelllader in nur 2 Stunden aufgeladen! Das sei wirklich praxistauglich meint er. Und an einem Schnelllader nachladen, das könne man ja heutzutage praktisch an jedem Autohof! Oha! Das ist mutig und entweder naiv, oder bewusst berechnet verharmlost ausgedrückt! Testberichte in den großen Zeitschriften aber auch in der allgemeinen Presse (wie hier, siehe welt.de ganz aktuell zeitgleich zur Messe aus August 2019: die Ladesäulen- Lüge!) berichten nicht selten, dass es gerade bei den Schnellladesäulen ein viel zu knappes Netz mit viel zu verschiedenen Steckern und leider auch viel zu hohen Preisen gibt, wenn man unterwegs „fremd“ und nicht bei seinem Hausanbieter seinen Strom nachtankt. Einzig dem flächendeckenden System von Tesla spricht die Branche übergreifend eine befriedigende Versorgung aus.
Aber gut, die Ursachen der Ladesäulenthematik kann man kaum dem Hersteller des Wohnmobils ankreiden. Wohl aber wäre eine etwas nüchterne, realistischere Betrachtungsweise fair! Denn so einfach, wie es uns am Stand von EMR suggeriert wurde, ist es derzeit nicht!
Kommen wir zum Fahrzeug selbst, jetzt will ich die Batterien und besonders den Antrieb aber auch sehen!
Der Verkäufer druckst ein wenig herum, dann gibt er zu, dass das Wohnmobil hier am Stand nur so beklebt wäre, als sei es ein Elektro- Wohnmobil! Unter der Haube werkele hingegen nach wie vor ein Standard- Diesel- Triebwerk des Fiat Ducato.
OK, jetzt könnte man sich ein wenig vergackeiert fühlen! Von außen hui, aber von innen pfui? Buchstäblich? Eine Mogelpackung?
Zur Ehrenrettung teilt uns der Verkäufer mit, dass man das echte elektrische Wohnmobil draußen am P1 anschauen und dort sogar probefahren könnte! Allerdings, so schränkt er ebenfalls gleich ein, sei die Nachfrage immens und es gäbe auch eine Warteliste für Probefahrten. Wir sollten mal beim P1 Festzelt schauen, ob wir dort jemanden für einen Blick auf die Technik und eine Probefahrt finden. Er selber könne hier am Stand nichts mehr für uns tun. Hmm.

Später am Nachmittag werden wir tatsächlich das Wohnmobil am P1 suchen – und auch finden! Gleich vorne am Eingang, wo auch der Komplex der Sanitärcontainer ist! Das Fahrzeug wäre selbst ohne die auffällige Werbebeklebung sofort als rein elektrisch angetriebenes Wohnmobil zu erkennen gewesen, immerhin prangt das charakteristische „E“ als letzte Ziffer auf dem Nummernschild!
Aber Technik anschauen oder gar eine Probefahrt?
Nicht möglich!
Das Fahrzeug ist verwaist, ein daumendickes wie optisch in greller Warnfarbe auffällig verlegtes Kabel führt aus den hinteren elektrischen Versorgungskästen für die Servicecontainer zum Wohnmobil und deutet an, dass wohl derzeit nix mit Probefahrt ist.
Niemand ist hier, um Fragen zu beantworten. Niemand, der uns mal die Technik zeigen könnte. Oder wie die elektrische Anlage in die Bordelektronik eingebunden ist. Ich meine das Basisfahrzeug ist ja noch immer ein Fiat Ducato! Da kann man wohl kaum einfach den Motor aus- und einen Riege Batterien einbauen und es läuft?! (Später finden wir bei der Nachrecherche übrigens heraus, dass der Umbau des Fahrzeugs zum Elektrofahrzeug von der Firma efa-s in Stuttgart umgebaut wurde. Die Firma hat einige Erfahrung im Umbau von Citybussen auf Mercedes Sprinter- Basis, kennt sich also aus: efa-s).
Und bitte, bei allem Respekt vor der Leistung, das ist hier der Fachbesuchertag! Wenn ich doch als einziger nichts Geringeres, wie ein serienreifes und sofort bestellbares vollelektrisches Wohnmobil auf den Markt bringe, dann stehe ich doch einem verständlicherweise interessierten wie großen Fachbesucherkreis Rede und Antworten?! Dann habe ich doch hier die Türe auf nebst drei Beratern am Start und erwarte die interessierten Camper, die sich, auch wenn sie keine Fachbesucher sind, schon zu Hunderten auf dem CARAVAN SALON Stellplatz P1 tummeln und sich mit Sicherheit ebenfalls für dieses Fahrzeug interessieren könnten!
Man gewinnt stattdessen den Eindruck, dass man bei EMR gerne „möchte“, aber dich dann so RICHTIG nicht traut. Was hat man zu verbergen? Die Tatsache, dass das als elektrisch beklebte Wohnmobil in der Ausstellungshalle 12 eben doch mit einem normalen Dieselmotor funktioniert? Hat man Sorge, dass ein elektrisches Wohnmobil den weiten Weg von Stuttgart nach Düsseldorf nicht durchhält und am Frankfurter Kreuz derzeit noch immer nachlädt? Ich meine das Teil steht doch hier! Es wird doch wohl (hoffentlich) auf eigenen Rädern und nicht mit dem Tieflader hiergefahren sein. Und dann wird es nicht angemessen präsentiert?!
Da bleiben in jedem Fall fragende Gesichter zurück. Besonders, wenn man auf den Preis von knapp 160.000 Euro für den Einsteiger schaut.

Fazit Iridium: Viel Show, aber wenig wirklich Nachprüfbares. Ist es fehlender Mut? Wir sind vorsichtig mit einer Wertung, denn der Weg eines E- Wohnmobils ist ein steiniger wie schwerer. Hersteller wie mögliche Käufer leisten Pionierarbeit. Das muss man anerkennen. Aber es muss auch fair und transparent sein, die Probleme muss man ansprechen können und darf sie nicht im Verkäuferjargon klein reden. Sonst wird man unglaubwürdig.

Macht euch gerne selber ein Bild! Ihr findet EMR Camper in Halle 12 am Stand B 66!

Eine Bitte hätten wir aber an euch: Solltet ihr zum CARAVAN SALON fahren und ernsthaftes Interesse an diesem Fahrzeug haben, werdet ihr doch bestimmt auch um eine Probefahrt bitten. Wenn ihr dies tut, lasst uns doch gerne einen Kommentar da ob es mit der Probefahrt geklappt hat und wie euch das Fahrzeug im Fahrbetrieb gefallen hat! Wie gesagt hätten wir sehr gerne für euch aber auch für uns eine Proberunde gedreht, es was uns aber leider nicht vergönnt!

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 LMC Musica Studie – der komplett gaslose Wohnwagen

Wir bleiben beim Thema Strom, aber nicht als Antrieb, sondern als Energieversorgung. Was auf den ersten Blick nicht gerade als Neuheit erscheint, wird spätestens dann eine, wenn ein Hersteller sich auf Strom ausschließlich als alleinige Energiequelle für einen Wohnwagen beschränkt bzw. Lösungen anbietet, um auf Gas zu verzichten! Denn DAS ist die Kernaussage der Studie des Wohnwagenherstellers LMC – der gaslose Wohnwagen!

Auf Basis des bekannten LMC Musica entwickeln die LMCler aus Sassenberg eine Konzeptstudie, die sich an potentielle Käufer mit einer „Gasphobie“ richtet. Obwohl „Gasphobie“ gar nicht so abwertend gemeint ist, wie es sich vielleicht auf den ersten Blick liest. Nennen wir es eher Zurückhaltung und Bedenken. Argwohn vielleicht auch. Skepsis ist auch in gutes Wort! Eine gesunde Portion davon.
In unserem unmittelbaren Bekanntenkreis haben wir eine solche Camperin, die sich partout nicht mit Gas anfreunden kann und es lediglich zähneknirschend als notwendigen Bestandteil im Wohnwagen akzeptiert. Mängelfreie Gasprüfung hin oder her.
Der „Respekt“ vor dem an der Luft flüchtigen wie hochentzündlichen Energiespender geht so weit, dass sie zwar auf Gas kocht und auch tagsüber bei Bedarf die Heizung einschaltet, aber spätestens wenn es zur Nachtruhe geht, wird die truma- Gasheizung abgeschaltet! Da kann es einstellige Temperaturen haben, egal, dann schlottert man sich halt warm! Hauptsache nicht in die Luft fliegen, oder, verursacht durch Leck der Abgasanlage, im Wohnwagen an einer Kohlenmonoxid- Vergiftung ersticken! Zugegeben, beides kommt tatsächlich gelegentlich vor und geht immer wieder mal durch die Medien.

Aber gibt es so viele Skeptiker gegenüber Gas, die sich aufgrund ihrer Bedenken gegen Gas für ein solches Fahrzeug entscheiden und die damit verbundenen Nachteile eben in Kauf nehmen?!
Diese sind ja nicht unerheblich! Ich brauche zum einen immer Strom! Autark stehen, und sei es nur für eine Nacht, wird schon schwierig! Lampen kann man ggf. noch mit 12V aus einer Batterie betreiben. Aber schon beim Kühlschrank wird es eng, selbst wenn bei diesem Modell ein nicht ganz so energiehungriger Kompressorkühlschrank verbaut ist, wie bei seinem konventionellen Kollegen nebenan.
Auch unterwegs kochen ohne Strom wird schwierig, denn zum kochen steht statt dem Gasbrenner ein Induktions- Kochfeld zur Verfügung! Gut, man kann noch Essen gehen. Machen wir, wenn wir unterwegs sind und eine Zwischenübernachtung vornehmen müssen, in der Regel aus Zeitgründen auch so.
Spätestens aber beim Thema Heizung geht nun gar nichts ohne Landstrom und Touren im Frühjahr und Herbst können zur kalten Zwischenübernachtung werden, wenn die Energie aus dem Kabel fehlt. Ans Wintercamping braucht man ohne Strom sowieso nicht denken und selbst mit Strom, wenn alle Vebraucher in Betrieb sind, muss man den Strombedarf natürlich mit dem Campingplatzbetreiber abklären.
Zum einen sollte genügend Strom an der CEE- Steckdose des Campingplatzes zur Verfügung stehen! Wir erinnern uns an Plätze, z.B. in Italien, die uns mit äußerst mageren 4 Ampere abgespeist haben! Auch in Holland sind 6 Ampere nicht unüblich. Das ist nicht gerade viel.
Zum zweiten kostet Strom auf Campingplätzen gerne mal das Doppelte, was selbiger aus der heimischen Steckdose kostet! Bis zu 70 Cent die Kilowattstunde haben wir auf Campingplätzen schon in der Preisliste gefunden. Selbst wenn der Strom also in der benötigten Stärke zur Verfügung steht, kann eine Strom- Vollversorgung für einen dreiwöchigen Urlaub ganz schön ins Geld gehen!

Und dennoch! Es gibt definitiv Camper, die nur liebend gerne Abstand vom Gas nehmen. So mancher selbst durchgeführter Umbau mangels Alternative bezeugt auch die jeweilige Entschlossenheit. Da wird ein höherer Preis für etwas Strom auf dem Campingplatz nicht abschrecken.
Damit das Klientel der gaslosen Camper noch ein zusätzliches Goodie bekommt, geht LMC besonders bei der Heizung einen innovativen Weg. Nennt sich Flächenheizung!

Ein freundlicher LMC- Berater hat es mir erklärt, im Holz einiger Flächen, wie Boden, aber auch Schränke und Türen (wie vom Badezimmer) ist eine elektrische Heizung im Holz verpresst. Diese wird dann warm und gibt die Wärme gleichmäßig verteilt an verschiedenen Stellen in den Raum ab. Spart das Gebläse und wird bis zu 45°C warm! Respekt!
Eine Idee, die man durchaus auch für den klassischen Wohnwagen in Betracht ziehen dürfte, selbst wenn dieser über eine konventionelle Heizung verfügt. Kalte Oberflächen, die ja auch Kondensatbildung begünstigen, sind ein Graus in kühlen Herbstnächten und kalten Wintertagen. Warme Oberflächen schaffen hingegen ein wohliges Ambiente.

Der gaslose Wohnwagen war übrigens das am kontroversesten diskutierte Thema, welches sich kurz nachdem ich Bilder zum Fahrzeug in eine der bekannten Facebook- Gruppen entwickelt hat. Innerhalb eines Tages entwickelte sich eine rege Diskussion mit über 150 Kommentaren!
Viele Camper sprachen dem gaslosen Wohnwagen natürlich sofort die Praxistauglichkeit ab. Andere konnten nicht nachvollziehen, dass es überhaupt Camper gäbe, die Gas kritisch gegenüberstehen. Hielten gleich das ganze Fahrzeug für eine komplette Fehlentwicklung. Dennoch fanden sich auch, zu meiner Überraschung, einige Stimmen, die genau diese Entwicklung begrüßten und sich vornahmen, den gaslosen Wohnwagen auf jeden Fall genauer anzuschauen, weil ihnen Gas eben suspekt sei und sie sowieso nur auf Campingplätze fahren würden, wo es immer Strom gäbe.

Eine derart heftige Reaktion und Diskussion habe ich nicht erwartet und zeigte dem Berater, was die LMC Studie doch für Kontroversen in kürzester Zeit ausgelöst hatte. Er war selbst überrascht!
Und beschwichtigte gleich, dass LMC ja nun keineswegs die ganze Modellpalette auf gaslos umstellen wolle! Das Fahrzeug sei ja auch erst einmal eine Studie, um überhaupt abzuklopfen, um es Bedarf und damit genügend Käufer für dieses Fahrzeug geben würde!
Zum einen nehme man natürlich Rückmeldungen aus der Social Media, vom Messestand selbst, aber auch ganz besonders und gezielt auf die Idee hin im Rahmen eines kleinen Gewinnspiels mit, an welchem ihr hier am LMC Messestand auf dem CARAVAN SALON 2019 teilnehmen könnt! Eine der Gewinnfragen, für es natürlich kein „richtig“ oder „falsch“ gibt, lautet nämlich, ob ihr Bedenken bzw. Vorbehalte gegen den Einsatz von Gas im Wohnwagen hegt!
Ob nun der Beginn des Sittenverfalls beim Camping, oder geniale Idee, wenn ihr euch den gaslosen Wohnwagen anschauen geht, gebt LMC doch eure ehrliche Rückmeldung. Denn solche Studien kosten natürlich auch eine Menge Geld und Zeit und das Risiko damit eine Bauchlandung hinzulegen, ist auch nicht ohne.
Andererseits begrüßen wir vom team transitfrei es ausdrücklich, wenn sich ein Händler bzw. Hersteller einfach mal Gedanken macht und etwas neues ausprobiert! Ganz ehrlich: Neue Dekore und neue Stoffe sowie neues Außendesign zum Modellwechsel durch ein paar Aufkleber, das kann JEDER! Und ist stinklangweilig! So viele Kurzvorstellungen und Pressekonferenzen zu dieser Messe, wo genau das als „Erfolgsrezept“ angepriesen wird, das ist doch fast schon Selbstbetrug! Caravans, Wohnwagen und Wohnmobile verkaufen sich derzeit wie geschnitten Brot! Wer dann hingeht und mal was neues probiert, der ist ein Pionier im Sinne des Campings. Und das dürften auch die Hersteller sein, die eines Tages, wenn es die „fetten Jahre“ im Markt vorbei sind, durch Innovation und cleveres Besetzen von Nischen ihren Erfolg halten können. Unsere persönliche Meinung zum gaslosen Wohnwagen ist klar. Wir nutzen Gas seit dem ersten Wohnmobil, welches wir fahren. Wir haben Respekt davor, lassen nicht nur deshalb regelmäßig und gewissenhaft stets die Gasprüfung durchführen und sind dann aber auch positiv dem Gas als Energieträger gegenüber eingestellt, dass wir es natürlich auch nutzen! Gleichzeitig haben wir Verständnis für jeden, der es nicht möchte und dennoch campen gehen möchte. Also unsere Meinung: JA! LMC macht das richtig mit dieser Studie!
Besonders, weil Camping „nur mit Strom“ auch einfacher wird! Keine Gasflasche, keine Gedanken an die Energiewahl verschwenden. Einfach Plug & Play, Kabel ran und alles läuft.

Wie ist eure Meinung? Gasloser Wohnwagen ja oder nein? Sinnig oder sinnfrei? Schreibt es uns gerne in die Kommentare und wenn ihr euch vom gaslosen Wohnwagen gerne einmal selbst ein Bild machen möchtet, ihr findet LMC in Halle 11, Stand C 42!

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Wohnfühlen! – Oder: Bürstner holt die englische Bibliothek auf den Campingplatz…

Zugegeben, wir haben uns jetzt mit Dethleffs, Iridium und LMC recht lange aufgehalten viele Worte hierzu verloren. Aber das ist das genau, was uns auf dem CARAVAN SALON 2019 am meisten beeindruckt hat. Vielleicht, weil es eben überrascht hat. Es ist was neues, es ist eine Idee, ein Versuch, mal aus alten Strukturen heraus zu kommen. Das Rad kann man andererseits ja auch nicht neu erfinden! Die Wohnwagen und Wohnmobile haben seit mehr oder minder 10, 20, 30 Jahren den gleichen Schnitt. Aber es geht eben bauartbedingt auch nicht anders! Du kannst kein Etagenbett in die Mitte eines Wohnwagens platzieren! OK, das geht technisch natürlich schon! Aber dann laufen alle am Abend, wenn die Kinder schon im Bett liegen, dann eben ständig durch das Kinderzimmer, wenn sie ins Bett oder auf die Toilette möchten! Das ist doch keine Lösung! Alkoven beim Wohnmobil das gleiche. Über dem serienmäßigen Fahrerhaus muss eben das Bett hin! Es ist eben nicht mehr so viel Raum in die Höhe verfügbar, dass man über dem Fahrerhaus z.B. eine Sitzgruppe einrichten könnte! Am besten noch mit Hängeschränken und Dunstabzugshaube! Wie soll das gehen? Der schmale Platz bis zur zulässigen Gesamthöhe eines Fahrzeugs auf unseren Straßen kann eben nur von einem Bett beansprucht werden, in dem ich liege und mich maximal krabbelnd fortbewegen kann, ohne mit dem Hintern die Dachluke aufzustoßen.

Was das angeht, sind auch auf dem CARAVAN SALON 2019 diesbezüglich keine „praxisfernen Innovationen“ zu finden. Jeder versucht halt so gut es geht, derzeit seine Lücke zu finden. Der eine mit einer interessanten Studie oder Idee, der andere mit der bekennenden Ausrichtung auf den Umweltschutz und ein Dritter eben mit neuen Dekoren und Stoffen im Wohnbereich.

Der, der mutig vorangeht, dem widmen wir eben auch unsere Aufmerksamkeit! Und damit eben auch einen etwas längeren Text. Ich hoffe, ihr könnt uns das nachsehen.

Wie es auch anders geht, möchten wir am Beispiel Bürstner einmal erläutern.
Also ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich vom Bürstner- Stand halten soll. Bürstner ist sicherlich eine traditionsreiche Marke. Und was ich hier an Kritik abgebe, ist sicherlich, und das muss und möchte ich klar unterstreichen, absolut nur meine Meinung! Und es muss einem ja auch nicht alles gefallen! Was ich zum Beispiel bieder und mit einem Hauch von Langeweile empfinde, lässt andere vielleicht in Verzückung fallen.
Aber was zum Teufel hat bitte ein Ohrensessel vor einem flackernden Kamin mit Camping zu tun?
Bürstner verkauft das Ambiente unter dem Hashtag #wohnfühlen und möchte damit offenbar so etwas wie ein heimeliges Zuhause in die Welt auf Reisen mitnehmen. Aber die Umsetzung? Bitte!
Ich meine ein Sitzgruppe mit O H R E N  S E S S E L N!!! Vor einem prasselnden, wenn auch nur auf dem übergroßen Fernsehschirm flimmernden, Kamin!
So eine Szenerie verbinde ich mit einer guten Tasse Earl Grey Tee und etwas Gebäck in der Oxford oder Cambridge Bibliothek in England! Wenn Margret Rutherford zum Tee noch Milch reicht und ich ein Jacket mit Ellbogenschonern, heute nennt man diese wohl Patches, trage, um mich auf dem Ohrensessel niederzulassen und mir das Pfeiffchen auszuklopfen!
Aber das ist doch kein Camping liebe Leute!
Dazu die Lampen mit ihrem übersteuerten warmweißen Licht in der Beraterlounge und einer Optik, als stammten sie aus der Kantine der 70er Jahre bei einem schwäbischen Automobilzulieferer?! Die stark an die Billy- Regale von IKEA erinnernden Racks und Borden, die wechselweise mit Dekormustern, Büchern und Rücklichtern eingerichtet sind, was soll das sein?!?!

Ich hab´s nicht verstanden, aber vielleicht trifft es euren Geschmack!
Schaut es euch an wenn ihr mögt! Entweder ihr verliebt euch und fühlt euch buchstäblich „wie zuhause“, oder ihr findet es faszinierend wie einen plattgefahrenes Opossum auf der Landstraße wo man nicht hingucken, aber auch nicht weggucken kann.

Fazit Bürstner:Noch etwas Tee oder Gebäck?!“

Bürstners Kamingespräche könnt ihr übrigens in Halle 10, Stand C 43 führen.

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Adria – vom Einsteigercaravan zum Luxushersteller?!

Ein anderer Hersteller, dessen Neuentwicklungen wir uns ebenfalls anschauen wollten, war Adria. Tradition verpflichtet! Immerhin haben wir nach unserem Wohnmobil als ersten Wohnwagen einen Adria- Wohnwagen gekauft. Baujahr 1996, top erhalten, viele tolle Touren damit gemacht, kurzum: Super zufrieden gewesen! Daher ist Adria für uns auch immer ein potentieller Kandidat für einen möglichen Nachfolger.

Die Pressekonferenz bei Adria begann zunächst mit einem Rückblick auf den Verkauf der jahrelang „independet“, also unabhängig handelnden Slowenen im Haifischbecken europäischer Caravan- und Wohnmobilhersteller. Adria gehört seit etwas mehr als einem Jahr zum französischen Trigano- Konzern. Adria erläuterte einleitend, wie eigenständig die Marke trotz des Verkaufs noch immer sei und das Adria eben Adria bliebe.
Oder eben auch nicht! Denn das, was kurz darauf von Adria verlautet wurde, ließ mich aber beide Augenbrauen weit, WEIT hochziehen! Und spätestens jetzt werde ich unsere Einschätzung von Marken und Herstellern von Wohnwagen und Wohnmobilen wohl aktualisieren müssen!
Adria erklärt in seiner Pressekonferenz kühn, dass man die Marke Adria ab jetzt ins Premium- und Luxussegment anheben werde! Hallo? Hab ich das richtig verstanden?
„Die freiwerdende Lücke im Economy- Bereich würde nun die hauseigene Tochter Sunliving in Zukunft übernehmen“, schießen die Slowenen gleich hinterher, während ich noch den ersten Satz mental verarbeite!
Hallo? Erneut?
Doch, das meinen die ernst! Krass! Gerade Adria war für uns immer ein einfacher, aber guter Hersteller, perfekt für Einsteiger! Der Vorteil lag in der „qualitativen Einfachheit“ wenn ich das mal so sagen bzw. schreiben darf.
Und diese Reputation werfen die jetzt weg? Freiwillig?!
Passend zum neuen Credo des Unternehmens wurde nun auch ein Fahrzeug enthüllt, was wirklich nichts, aber auch GAR NICHTS mehr mit dem Adria zu tun hat, den wir kennen und schätzen gelernt haben.
Adria rollte unter viel Getöse, Heldeneposmusik und seinem erhaben zur Seite geschobenen Vorhang seine neue Weltpremiere aus.

Der Adria Astella.
Ein selbsternannter Luxus- Wohnwagen der Premium- Klasse. Und es herrscht ganz schön Gedränge, als das Fahrzeug ins rechte Licht gerückt wird.
Was sofort auffällt: Zum einen eine Aerodynamik wie eine Schrankwand und zum anderen die übergroße und viel überbreitrige Tür (ein besserer Superlativ für Überbreit ist mir nicht eingefallen, sorry 😉 ).
Und er sieht gut aus!

Es wird übrigens über eine Stunde dauern und ich werde noch zwei Mal zum Adria- Messestand zurückkehren, bis ich endlich einen ruhigeren Blick auf und in das Fahrzeug werfen kann. Und auch in das Innere! Und da kommt gleich erste Skepsis auf. Ja, der Astela fühlt sich komplett anders an! So gar nicht wie ein Wohnwagen! Und auch nicht wie ein Mobile Home! Sondern eher wie ein richtiges Haus aus dem IKEA- Katalog! Gleich neben den Eingang wartet eine lümmelige Lounge auf den Camper, die so gar nichts mit den 90° Sitzgruppen zu tun hat, die man für gewöhnlich in den Sitzgruppen der Wohnwagen findet. Dann folgt der Durchgang zum Heck, rechts und links befinden sich die futuristische Küche sowie Schränke mit Schiebetüren (!) und einem Badezimmer, was man so auch im Stil einer bekannten Hotelkette erwarten würde. Nur eben bauartbedingt natürlich etwas beengt. Aber optisch durchaus NICHT mit einem Wohnwagen zu assozieren! Die haben wirklich ein Haus auf Räder gestellt. Es fühlt sich wie ein Loft an! Wie ein Studio in kleiner Ausführung in irgendeiner asiatischen Penthouse- Wohnung. Es ist faszinierend! Das zweite Mal an diesem Tag wo ich sagen würde, dass dieser Wohnwagen irgendwie nichts mit Camping zu tun hat!
Zumindest nicht im klassischen Sinn. Das alles muss wahnsinnig schwer sein! Und damit fürs Camping nicht geeignet. Aber vielleicht wird der Adria Astela einmal genau der Wohnwagen, mit dem z.B. Schausteller das ganze Jahr über durch das Land ziehen. Ja, dieser Wohnwagen könnte einmal die ganzen eierschalengelben Doppelacher- Tabberts ablösen, die für gewöhnlich bei Kirmes, Jahrmarkt und Co im Windschatten des Riesenrads stehen. Unglaublicher Wohnwert für den dauerhaften Aufenthalt, modern und stilvoll, das muss man Adria lassen!

Auf den zweiten Blick bin ich aber dann doch etwas skeptisch! Denn der überbreite Eingang mit der Doppelschwingtüre suggeriert auch einen guten Zugang für Camper mit Handicap! Und das passt auch, solange man sich nur im Bereich der Türe und der Sitzlounge aufhält. Sobald man aber nach hinten ins Bad, in die Küche oder gar ins Bett möchte, wird der Durchgang übelst schmal! Um den wenig verfügbaren Raum (ein Wohnwagen kann und darf ja immer nur 2,50 breit sein!) zwischen Bad, Küche und Durchgang haben die Designer offenbar hart gerungen! Knapp verloren hat: Der Durchgang nach hinten! Er ist zu schmal, um die geweckten Hoffnungen vor der Türe nach einem geräumigen Fahrzeug mit viel Platz im Innern zu erfüllen. Ja, der schmale Pfad wirkt sogar fast etwas gedrungen.

Neben dem Spitzenmodell und Eyecatcher, der praktisch den ganzen Tag stets umlagert wurde, habe ich mir auch noch kurz die anderen Wohnmobile von Adria angeschaut. Und mich selbst dabei gezwungen, nun Adria als Liner- Lieferant, als Premium- Hersteller zu sehen. Gleich vornean stand das Modell Sonic, welches selbst mit einem gezwungen Blick auf die Erwartungshaltung des Luxussegments wirklich kein schlechtes Bild abgab!
Ein bisschen fühlt es sich so an, als habe DACIA auf der IAA gerade erklärt, dass man ab sofort mit Audi, BMW und Mercedes um die Anteile im Premium- Markengeschäft rangeln werde. Klingt komisch, ja?
Ob das Käufer auch so sehen und für einen Adria das bezahlen, was man ansonsten für die Marken im Premium- Segment ausgeben? Oder wird das ein Ladenhüter, wie der Phaeton von VW, der als VW eben nie in das Luxussegment des Automobilbaus gepasst hat?!
Die Caravan- und Wohnmobilbranche ist andererseits ein schnell wachsender Markt mit vielen Neueinsteigern und Erstkäufern, die aufgrund ihrer Prägung in Kindheit und Jugend sowie als junge Menschen mit Sicherheit nicht so sehr in Bezug auf das Markendenken bei Wohnmobilen und Wohnwagen beeinflusst wurden, wie das mit Autos der Fall ist. Der, der mit Papa und Mama campen war, hat natürlich eine klare Meinung und ordnet Adria, wie wir auch, eben aus traditionellen Empfindungen heraus ein.
Wer aber unbedarft über die Messe schlendert und mit den Top- Marken sowie den Einsteigern bzw. den Markennamen absolut nichts anfangen kann, der lässt sich vielleicht einfach vom Fahrzeug selbst überzeugen, weil es ihm einfach gefällt. Mehr nicht.

Fazit Adria: Wir sind gespannt, ob Adria in den nächsten Jahren diese erklärte Neuausrichtung in ein völlig neues Geschäftsfeld gelingt. Und ob ein Adria wirklich das halten kann, was im Premium- Segment erwartet wird. Natürlich wird auch spannend, ob treue Adria- Kunden sich überreden lassen, zur Tochter Sunliving zu wechseln, wenn sie doch eigentlich mit Adria groß geworden sind. Man darf gespannt sein, was in Zukunft zu Adria und Sunliving in Foren und in der Social Media an Erfahrungsberichten zu lesen sein wird.
Wie empfindet ihr die Selbstproklamation ins Premium- Geschäft?
Hinterlasst uns gerne einen Kommentar, wenn ihr euch die Modellreihe von Adria  in Halle 10, Stand A 59 bzw. Halle 15, Stand C 48 mal angeschaut habt.

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Lang, länger, Euramobil! – und ein Sondermodell namens „Björn“.

Bei Euramobil bin ich noch hängen geblieben und hab ein interessantes Gimmick gefunden. Obwohl, eigentlich bin ich aus zwei Gründen hängen geblieben, doch dazu gleich mehr. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!
Zu Beginn meines Eura- Messeblicks will ich euch mal das Wohnmobil zeigen. Wenn ihr es seht versteht ihr sofort, warum ich mir das näher anschauen musste. Und ihr versteht bestimmt auch, warum ich im Handy intuitiv fast die Panorama- Funktion einschalten wollte, damit ich das gute Stück auch wirklich ganz auf den digitalen Film gebannt bekomme…  😉

Das Teil ist bis auf einen Zentimeter 9 Meter lang! Hammer, oder?
Ein echter Hingucker!
Klar gibt es auch andere Wohnmobile, die sogar noch länger sind. Aber der hier wirkt einfach wie eine Londoner U- Bahn! Weil er auch irgendwie gedrungen daher kommt! So serienmäßig und üblich für Wohnmobile, nur halt LANG!
Wie eine Zigarre.

Wenn du drinnen stehst, oder zum Beispiel vorne auf dem Beifahrersitz sitzt und ein Buch liest, deine Frau sich aber gleichzeitig im Schlafzimmer befindet und du sie bittest, dir ein Bier aus dem Kühlschrank auf dem Weg nach vorne mitzubringen, musst du ganz schön laut rufen, damit dein Wunsch auch im Heck ankommt! Und die Frau? Die nimmt am besten gleich für den Weg nach vorne die S- Bahn und fährt die zwei Stationen, statt den weiten Weg vom Heck zur Fahrerkanzel zu laufen. 😀

Nein ernsthaft, im Innern finden wir dann ein Gimmick, was vielen Menschen sicherlich eine Erleichterung sein wird. Etwas, was es vielleicht schon gibt, aber erst hier so richtig positiv auffällt. Dadurch, dass das Teil so lang und das Bad längs eingebaut ist, ist der Waschraum natürlich auch lang. Und bietet somit Platz für eine Sitzgelegenheit in der Dusche! Und das ist nicht nur ein kleines Klappsesselchen mit 53,7kg maximalen Belastungsgewicht! Nein, eine richtige Bank, wo man sich richtig drauf setzen und abduschen kann.
„Braucht man das“? kann man fragen. Es ist ja einerseits so, wer aufgrund körperlicher Einschränkungen wirkliche eine Bank zum Duschen braucht und diese nicht nur aus Komfortgründen nutzt, der ist sehr wahrscheinlich auch mit dem administrativen Betrieb eines Wohnmobils überfordert. Waser rein, altes Wasser raus, Schieber ziehen, auf dem Boden herum krabbeln, das alles gehört mitunter zum Betrieb eines Wohnmobils dazu. Andererseits fahren ja auch meistens zwei mit einem Wohnmobil in den Urlaub! Wenn ein Partner gehandicapt ist, sich der andere aber um das Fahrzeug kümmert, kann eine solche simple Bankinstallation eine echte Erleichterung für den gehandicapten Camper sein! Fast mehr, als die breite Tür mit ihrem schmalen Gang, die wir vorhin beim Adria- Luxuswohnwagen gesehen haben.

Top Eura! Hausaufgaben gemacht! Zumindest fast! Denn ausgerechnet das Bett ist für mich als 2 Meter Mann einen Tacken zu kurz! Die Füße gucken raus! Zwar können sie immerhin frei schwingen, das Queensize- Mittelbett mit Fußende zum Gang macht es möglich, aber auf 9 Meter hätte das Bett doch auch dafür lang genug werden können, oder?
Naja. Kleinigkeit! Das Teil ist ansonsten echt toll!

Ja und dann gibt es bei Euramobil noch ein Sondermodell, welches ich euch auf keinen Fall vorenthalten kann! Das Sondermodell „BJÖRN“. Als gleicher Namensträger war und ist es mir eine Ehre wie Pflicht, diesem Wohnmobil zur virtuellen beschau zu verhelfen! Wie es von innen aussieht, können wir uns ungefähr vorstellen, wenn wir an unseren alten 1984er Dethleffs Globetrotter zurückdenken (leider, aber auch aus gutem Grund war er abgesperrt und konnte nicht betreten werden). Von unten sah er nicht minder topp aus. Unseren Check für gebrauchte Wohnwagen und Wohnmobile würde er mit dieser geleckten Bodenplatte wohl sehr wahrscheinlich bestehen.


Zwei echte Hingucker neben vielen anderen interessanten Fahrzeugen des Herstellers Eura und Forster, schaut sie euch an.

Euramobil / Forster findet ihr in Halle 10, Stand A 22-01

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Quo Vadis CARAVAN SALON, Wohnmobil, Wohnwagen und Campingwelt?

Gute Frage, nicht wahr? Wie lange wird der Trend nach oben wohl anhalten? Die Infrastruktur in Deutschland und Europa, wächst nichtmals ansatzweise so stark mit, wie es die Produktion von Wohnwagen und Wohnmobilen seit Jahren tut. Gleichzeitig werden die Abstellkapazitäten knapp! 40, 50 Euro für einen offenen Platz auf einer Wiese ohne Dach drüber werden inzwischen ausgerufen, wenn man überhaupt einen Abstellplatz für seinen Wohnwagen in der nutzungsfreien Zeit bekommt! Und Wohnmobile? Die dürfen zwar vom Gesetz her wie ein PKW an der Straße parken, wenn es nicht explizit verboten ist, allerdings zieht die zunehmende Schwemme der „campenden Weißware“ inzwischen den Unmut der camperlosen Nachbarn auf uns, wie man zum Beispiel hier am Beispiel Kassel, oder auch hier am Beispiel München nachlesen kann.
Und seien wir ehrlich, die allermeisten Campingplätze wären darüber hinaus auf plötzlich nennenswert eingesetzte elektrische Zugfahrzeuge vor dem Caravan gar nicht vorbereitet. Besonders nicht mit 4 oder 6 Ampere am Platz und vielleicht noch einer Strompauschale pro Nacht, wenn nicht nach Kilowattstunden teuer abgerechnet wird.
Aber das haben Thomas und ich für den Rest des Tages ausgeblendet! Wir sind der Meinung, dass wir die aktuellen Trends recht gut eingefangen haben. Was bewegt die Branche, was bewegt uns Camper? Wo gehen wir hin, denn wo wir herkommen, das wissen wir. 😉
Für den Rest des Tages lassen wir uns daher nun ohne Ziele treiben. Wir schauen bei Sunlight vorbei, da sich Thomas im letzten Jahr ein neues Sunlight- Wohnmobil gekauft hat uns mal schauen mag. Wir gucken mal in der Starterwelt im Freigelände in Halle18 rein (wo nix los ist, andererseits wäre eine gut besuchte Starterwelt an einem Fachbesuchertag eine ziemliche Überraschung!! ;-)), deren Besuch wir ausdrücklich für Einsteiger in Sachen Wohnmobil, Wohnwagen und Camping empfehlen. Wir gucken uns das neue Konzept Car bei Hymer an, welches wie ein Amphibienfahrzeug wirkt, entdecken Hängematten auf Campervan- Dächern, ich steige wieder in ein heimeliges Dachzelt auf einem Mini und auch sonst probieren wir aus und fangen ein, was uns spontan interessiert. Ein kleiner ganz privater Streifzug, den wir im Bild festgehalten haben und den wir gerne ohne tiefergehende Informationen einfach mal mit euch teilen:

Ja, das war ein toller erster Eindruck vom CARAVAN SALON 2019! Neben Co- Autor Thomas werden Anja, Tim und Nils gemeinsam mit mir in den kommenden Tagen auch immer mal wieder auf dem CARAVAN SALON unterwegs sein und uns etwas privater umschauen. Solltet ihr uns mal erspähen, sprecht uns gerne an! Ein wenig Fachsimpelei unter Campern stehen wir immer gerne offen!

Den CARAVAN SALON 2019 könnt ihr noch bis Sonntag, den 08.09.2019 erleben. Ein paar Infos haben wir hier nochmals für euch zusammengefasst:

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Das beste zum Schluss – buchstäblich!

Halt, da war noch was!
DAS KLO!
Ja, ich gebe es zu, das ist inzwischen ein zweifelhafter Ruf. Praktisch seit wir unsere Messeberichte schreiben, gehen wir jedes Jahr zum gleichen Wohnmobilhersteller und schauen uns an, ob man dort ENDLICH die Toilette benutzerfreundlich gestaltet hat. Noch nie hat es gepasst! Mein Bein musste stets in den Gang, die Türe ging nicht mehr zu und/oder ich konnte gar nicht erst in einer anderen Position der Schüssel auf dem Klo sitzen. Unpraktisch bis ins letzte Detail. Und jedes Jahr pflege ich die Hoffnung, dass man die Toilette ENDLICH vernünftig angepasst hat. Und jedes Jahr werden wir vor der Messe daran erinnert, auch ja den „transitfrei- Klotest“ nicht auszulassen. Das wäre das eigentliche Highlight unserer Messeberichte.
Tss!

Dieses Jahr haben wir eine Premiere für euch. Gleich zwei kleine Videosnacks, die euch meine ganze Euphorie, wie aber auch die absolute Fassungslosigkeit ungeschönt in Bild und Wort zeigen, als wir auch in diesem Jahr tatsächlich beim gleichen Hersteller eine „Toilettenlösung“ finden, die nicht wirklich jemand so konstruiert haben kann! Und wenn, war er NIE damit jemals unterwegs. Und wenn doch, war er unterwegs jedenfalls NIE auf der Toilette! 😉
Eigentlich war der kleine Videosnack nicht für die Allgemeinheit gedacht! Viel mehr diente mir das Handy als Tonbandersatz, mit dem ich meine Momentgedanken und Eindrücke für diesen Besuchsbericht festgehalten habe. Beim Auswerten fanden Thomas und ich die beiden Videohappen aber so unfreuwillig komisch, wie eben auch unerwartet ehrlich, dass wir uns entschlossen haben, genau diesen unveränderlichen Ersteindruck eben auch öffentlich zu machen. Wir hoffen, dass ihr uns die verbale Entgleisung ein wenig verzeiht, die uns in Anbetracht der Fassungslosigkeit einfach überkommen hat! 😉

Fazit Dauer- Toilettentest: Wir kommen nächstes Jahr wieder! Verlasst euch drauf! 😉

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So, das war es jetzt aber wirklich!
Den CARAVAN SALON 2019 in Düsseldorf könnt ihr noch bis Sonntag, den 08.09.2019 anschauen!
Wenn ihr fahren möchtet, haben wir hier noch einige Infos dazu für euch:

Infobox: CARAVAN SALON 2019:

Wann:
31. August – 08. September 2019
Geöffnet täglich von 10 bis 18 Uhr
(Fachbesuchertag am Freitag, den 30.08.2019)

Wo:
Messegelände Düsseldorf
Messeplatz 1
D-40474 Düsseldorf
Messe-Eingänge Ost und Süd, oder Nord (Messe Nord Stadtbahnlinie U 78)

Eintritt:
Tageskarte Online-Vorverkauf: 15 € (ohne Wartezeit an den Kassen und inkl. kostenlose VRR-Nutzung)
Tageskarte vor Ort: 18 €
Caravan Salon Clubmitglieder erhalten zusätzlich einen Rabatt!

Stellplatz für Wohnmobile und Wohnwagen:
Auch in diesem Jahr wird es auf „P1“ am Caravan Center (Stockumer Höfe / Lotzweg) wieder ein riesiges Campertreffen geben! Denn für die Dauer der Messe wird der Stellplatz P1 zum größten Wohnmobil- und Wohnwagenstellplatz Europas!
Es ist möglich, mit dem eigenen Wohnmobil oder dem eigenen Wohnwagen zum CARAVAN SALON anzureisen, tagsüber die Messe zu besuchen und gleich vor Ort im eigenen Freizeitfahrzeug zu übernachten. In diesem Jahr könnt ihr eure Plätze vorab online buchen!

Weiterführende Infos:
Hier findest du weitere Informationen zum CARAVAN SALON 2019
wer sofort sein Ticket für Eintritt oder den Stellplatz buchen möchte, kann das hier tun
und hier zum CARAVAN SALON Club

 

interner Hinweis: Wir nennen in diesem Artikel zahlreiche Wohnmobil- und Wohnwagenhersteller der Branche in Wort und Bild(-zitat), die Messe als eingetragenes Unternehmen und noch viele mehr. Das verwendete Logo des CARAVAN SALON wurde uns mit freundlicher Genehmigung für unsere Berichterstattung im Zuge des Wiedererkennungseffekts zur Verfügung gestellt. Alle diese Nennungen erfolgen ebenfalls im Rahmen des Wiedererkennungseffekts. Wir stellen keine Wohnwagen und Wohnmobile oder passendes Zubehör her und erlangen somit durch die Nennung auch keinen Wettbewerbsvorteil. Wir danken dem CARAVAN SALON bzw. der Messe Düsseldorf für die Einladung den CARAVAN SALON 2019 besuchen zu dürfen und für die Bereitstellung einer kostenlosen Eintrittskarte hierfür! Diese Einladung ist an keinerlei Gegenleistung gebunden gewsen. Wir berichten unabhängig und frei von Zwängen sowie so, wie uns der Schnabel gewachsen ist und über das, das uns selbst interessiert hat.

6 Kommentare

  1. Ich finde gaslos wenig sinnvoll. Ich kann mit einer kleinen 5kg Flasche meine Absorberkühlbox einige Wochen betreiben. Selbst mit Lithium Akkus und Kompressorbox bräuchte ich wesentlich mehr Raum für Batterien. Und ich finde Gas auch nicht gefährlicher als Strom. Austretendes Gas riecht man. Einen Kabelbrand, weil die komplett aufgerollte Kabeltrommel mit 1,5mm² Kabeln unterm Womo steht, riecht man erst wenns zu spät ist. Auch ein unterflur verbauter Wechselrichter um die Induktionskochplatte per Batterie zu versorgen birgt ein höheres Risiko als eine Gasbuddel. Ich kann die Angst vorm Gas halbwegs verstehen, aber warum man gleichzeitig beim Strom sämtliche Vorsicht weglässt, versteh ich nicht.

    Ich hätte mir bei dem Hymer Vision Venture ein paar mehr Worte erhofft. Nachdem was ich so auf anderen Seiten gelesen habe, stecken da ein paar durchaus interessante Innovationen drin. Mich als Dachzelter hätten z.b. die aufblasbaren Wände von dem Aufstelldach interessiert, die wohl mit warmer oder kalter Luft gefüllt werden können.

    Aber insgesamt ein super Bericht. Schön dass man bei euch noch lesen darf und nicht nur Videos schauen muss.

    • Hallo Maurice,
      Das stimmt, mit Gas kommt man sehr lange hin. Wir erinnern uns noch gut an unsere Tour nach Schottland 2007 mit dem ersten eigenen Wohnmobil. Damals noch keinen Dunst, wie man den Füllstand einer Flasche unterwegs messen kann und dann aus Sorge um eine leere Gasflasche haben wir die Heizung in der Nacht abgedreht aus Sorge, am nächsten Morgen ohne Heizung leben zu müssen. Wir haben uns warm geschlottert. Ende vom Lied: Die Gasflasche hat noch bis ins nächste Jahr (!) rein gehalten. Wir hatten halt einfach kein Gefühl dafür, heute wissen wir es besser. Ich denke aber, dass es den Skeptikern in Sachen Gas weniger um die Kapazität geht, sondern eher um Vorbehalte und Argwohn gegenüber dem Energieträger Gas selbst. Auch, wenn du mit dem „riechen“ auch absolut Recht hast. Die Sorglosigkeit in Bezug auf Strom können wir auch nicht immer nachvollziehen, andererseits weiß man es einfach nicht besser! Wir haben 2007 auch mit einer normalen Kabeltrommel angefangen, an diese einen CEE Adapter gehängt und dann die Trommel noch nicht einmal voll ausgerollt. Heute wissen wir es besser. Vielleicht aber kommt die Sorglosigkeit auch einfach mit aus dem heimischen Haushalt! Natürlich bekommt man als Kind gesagt, wie gefährlich Strom ist. Aber ich denke mal in den allerwenigsten Fällen passiert zuhause etwas. Diese Sorglosigkeit nimmt man dann mit in den Urlaub, weil man es eben nicht anders kennt. Gas ist für viele hingegen neu! Vielleicht liegt es daran…
      Zum Venture muss ich zu unserer Schande gestehen, dass wir Hymer nicht auf dem Schirm hatten, als wir uns für die Messe vorbereitet hatten. Einfach, weil Hymer in den Vorjahren eher wenig Innovatives auf den Markt gebracht hat. Dann haben wir das Fahrzeug natürlich zufällig entdeckt und abgelichtet, aber eben mehr aus Zufall, als aus Wissen. Sorry, wenn da jetzt für dich zu wenig rübergekommen ist. Das Fahrzeug ist eine sehr interessante Studie und die Idee, Teile im 3d Druck herzustellen ist sicherlich eine gute Sache, wenn später auch Nutzer mögliche Ersatzteile dann über eine lange Zeit einfach selber herstellen können und auch das mit dem Zelt und der Luftkammer, das ist eine gute Sache, die sich auch gerne für sämtliche Aufstelldächer und Dachzelte durchsetzen darf – und sicherlich auch wird.

      Danke übrigens für dein abschließendes Lob! Hat uns sehr gefreut! Ja, wir denken halt auch manchmal, dass die Blogger und Kollegen um uns herum sehr oft und viel auf Video setzen. Oder eben Bilderserien. Und dann denken wir, dass wir etwas falsch machen! Oder besser: Mit reinen Texten eher rückständig sind. Aber dann bekommen wir Feedback wie deines (oder auch mal von anderen Lesern per Mail, dass sie sich dafür bedanken, unsere Reisen und unsere Berichte auch mal diskret auf der Arbeit oder eben im Zug lesen zu können) und sind froh, dass es noch Menschen gibt, die einfach nur lesen wollen. 🙂
      Beste Grüße
      Björn

  2. Sehr interessante Einschätzung des E_Wohbmobils. Ich finde die Reichweite wirklich geschönt. Ehrliche Antwort bitte, würdet ihr das Wohnmobil kaufen?
    Freundliche Grüße
    Bernd Sachs

    • Hallo Bernd,
      nun, das ist natürlich eine rhetorische Frage. Hätten wir 160.000 Euro, würden wir damit wohl kein Wohnmobil, sondern etwas ganz anderes kaufen. Und hätten wir 160.000 Euro, die wir für ein Wohnmobil ausgeben könnten, ganz ehrlich, es würde kein Stromer werden! Für 160.000 Euro bekommst du einen topp- ausgestattenen Liner und hast noch etwas Geld für ein paar schöne Touren übrig. Das wird überhaupt ein Problem werden denke ich! Wer 160.000 Euro für ein Wohnmobil ausgibt, aber nur den Wohnwert für ein Wohnmobil in der 40-50k Klasse bekommt, muss sich ja rein auf Basis des elektrischen Antriebs zufrieden geben!
      Wer also kauft sich für viel Geld eine freiwillige Einschränkung in der Wohnqualität des Wohnmobils?!
      Doch m.E. nur Puristen, die zum einen Überzeugungstäter sind (und schon z.B. 2 Tesla und einen Renault Zoe haben) und zum anderen über so viel Geld verfügen, dass sie sowieso schon einen Liner in der heimischen Großgarage haben und das Fahrzeug einfach mal ausprobieren wollen.
      Wer sich aber endlich den Traum vom ersten richtig tollen Wohnmobil in der Preisklasse erfüllen kann, der holt dann m.E. das maximale aus seinem finanziellen Einsatz raus und wird sich kaum nur damit zufrieden geben, dass er mit einer innovativen Antriebsenergie unterwegs ist.

      Was ich mir aber sehr gut vorstellen kann, ist der Einsatz bei Unternehmen und Organisationen! Firmen, die auf ein „grünes Image“ wert legen, weil deren eigene Kernbotschaft dies beinhaltet, selbst aber auf Wohnmobile in irgendeiner Art und Weise angewiesen sind, können im Sinne des Firmen- Credos dann auf ein solches Wohnmobil zurückgreifen. Steuerlich absetzbar wird das E- Wohnmobil dann natürlich auch. Businesskunden halte ich also für einen gut möglichen Kundenkreis. Wird sich zeigen, ob die Nachfrage und Abnahme für den Hersteller Iridium bzw. EMR dann wirtschaftlich wird.
      Soweit meine persönliche Einschätzung.
      Gruß
      Björn

  3. Liebe Anja, lieber Thomas, lieber Björn,
    Vielen Dank für Euren tollen Messebericht. so wissen wir gleich, was wir uns am Samstag anschauen können, wenn wir den Kaufvertrag für unseren neuen Wohnwagen unterschrieben haben. Ich muss aber sagen, dass mir der Wohnwagen von lmc ohne Gas gefallen könnte! Den gibt es aber noch nicht zu kaufen, oder? Vielleicht kann ich meinen Mann ja noch überreden den wenigstens Mal anzusehen.
    ?
    GLG
    Ulrike

    • Hallo Ulrike,
      Hmm, der gaslose Wohnwagen ist derzeit noch eine Studie. Also leider noch nicht käuflich erhältlich. Ihr könnt aber bei LMC beim Gewinnspiel mitmachen und dort euer Fedback zum gaslosen Wohnwagen abgeben. Wenn sich genügend Leute als potentielle Interessenten finden, könnte er in Serie gehen!
      Für euren geplanten Wohnwagenkauf wünschen wir euch alles Gute! Wird schon klappen, auch mit Gas! 😉
      Beste Grüße senden
      Tim, Nils, Anja und Björn

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