04:24 Uhr noch vor Morgengrauen verlassen wir die heimische Garage, kurze SMS an meine Schwester und ab geht die Post Richtung Neuss.
Wenig los an diesem Morgen, daher fahre ich mit einer erhöhten leichten Differenz jedoch außerhalb des Punktebereichs über den Kölner Ring. Ab Worringen aber kann man es dann mit AK laufen lassen, sodass das Rendezvous mit meiner „Wagensitterin“ um Punkt 04:59 Uhr in Neuss statt findet.
Madame ist erst 2 Stunden zuvor ins Bett gestiegen, entsprechend „fit“ schaut sie aus…


Wir sind guter Dinge, ich freue mich schon darauf unser doch erheblich überreguliertes Deutschland endlich verlassen zu können.
Ich kenne das aus Spanien, Tunesien, Ungarn, USA, Portugal, Norwegen und Schweden.
Wenn eine Kreuzung kommt, regelt man die Situation durch Vorfahrtszeichen, maximal.
Ampeln kommen nur zum Einsatz, wo es sich nicht vermeiden lässt und wenn wenig los ist (z.B. nachts, schaltet man sie einfach ab)
in Deutschland steht aber an jeder besch… Ecke eine Ampel.
Und natürlich nachts um 5 an einem Sonntag dauerrot.
So steht man also allein und verlassen an einer Ampel und wartet und wartet und wartet…
Hallo Stadt Neuss!
Denkt doch mal darüber nach mal nachts Ampeln abzuschalten, hängt ein Schild dazu, wenn es nicht sowieso schon dran pappt.
Oder Tempolimits:
Da fährt man auf dreispurig ausgebauten Autobahnen 100, weil so ein fest montiertes Schild es so will.
Mag ja tagsüber Sinn machen, im Berufsverkehr, vielleicht auch nachts aus Lärmschutz, OK, aber allzu oft steht wirklich kein Sinn hinter den Tempolimits.
Na ja, egal, Zeit ist genug, ich freue mich mit jedem Kilometer, der mich für eine Woche mal hier raus holt.
Wir fahren also munter die A 57 und dann die A 44 Richtung Düsseldorf.
80!
Es kommt der „neue“ wirklich gut beleuchtete Tunnel und wir schleichen allein aus Angst vor Blitzen durch den Tunnel.
Viele Menschen haben Angst im Tunnel bla bla.
Deswegen ist bestimmt 80…
Sollen sie halt nicht durch fahren.

Dann kommt kurz 100 und dann 80, es kommt die Rheinbrücke.
Vielleicht wegen stürmischen Seitenwinden?
Gut, schleichen wir auch hier nachts allein über dreispurig ausgebaute Autobahnen.
Ich rege mich nicht auf, nicht heute, es geht in den Urlaub, da ist sowas fehl am Platz.
Die Angst vor fest installierten Blitzern ist gewichen, die Engstellen scheinen alle passiert.
Dann wechseln sich 80 und 100 immer wieder ab, ich werde nachlässig, rede mit meiner Frau und meiner Schwester.
und es kommt wie es kommen muss
flasht es mich blutrot von oben an!
Herrschaft, Saubande!
Ich könnte kalt kotzen, was soll das? War da jetzt 80 oder 100?
ich hatte was um 120 drauf, wenn da 80 waren, gehen wir halt das erste Mal seit über 10 Jahren Führerschein und ohne bisherige Punkte zu Fuß. Wohin mit der Wut?
Die Wegelagerei an dieser Stelle zu blitzen, die Gefahrenstelle Tunnel und Brücke ist doch vorbei, rechts und links ist Lärmschutzwand, die Strasse ist gut ausgebaut und dreispurig also warum hier ein Tempolimit und dann heimlich blitzen?
Weil es Sinn für die Kasse macht!
Genauso wie ich werden auch andere durch die wechselnden Tempolimits eingelullt, freuen sich auf ihren Urlaub, sind im Gedanken schon im Flugzeug oder hetzen aus Zeitdruck den Terminen hinterher.
Genau hier muss man blitzen!
Vor dem Kindergarten bei uns im Ort ist 30, einmal innerhalb von einem Jahr habe ich die Polizei da gesehen, das war’s.
Aber hier auf der menschenleeren Autobahn, da kann man natürlich dauerhaft Kasse machen!
Raubritter, Wegelagererei ! wenn es euch wirklich um die Vermeidung von irgendwas oder Warnung vor irgendwem gehen würde, dann stellt ihr 1 km vorher ein Schild auf, dass geblitzt wird.
Klappt am Elzer Berg doch auf, wer dann noch geblitzt wird, ist selber schuld.
Geht im Ausland doch auch, ankündigen und dann kontrollieren.
Aber so könnte man ja keine Kasse mehr machen, ist schon klar.
Aber ich schweife ab, die Wut im Bauch ist kein guter Ratgeber und ich bin froh, dass wir hier wenigstens für eine Woche abhauen können.
Danke Deutschland für das feine „Abschiedsgeschenk“

Das war jetzt stark abgeschweift, zurück zur Anreise:

Am Flughafen angekommen laden wir kurz aus und schon verabschiedet sich meine Schwester mit meinen Wagen, hoffentlich sehe ich den in einem Stück wieder und meine Schwester natürlich auch.

Im Flughafen angekommen sehen wir an der Anzeige für unseren Flug den Hinweis C 34.
Also begeben wir uns den ganzen Weg zum Terminal C.
Dort angekommen finden wir die Sicherheitskontrolle vor und eine Schlange, die bis an die Schalter reicht.
Komisch nur, dass die Leute hier alle kein Gepäck haben.
Hmm, klar, der Check-In muss anders sein.
Wir schauen uns also noch mal die Anzeige am Monitor an und dort steht vor der Anzeige C 34 der Schalter 199-201.
Toll!
Kann das nicht besser ausgeschildert oder angegeben sein?
Egal, man muss nur mal genau gucken, aber das ich in die falsche Richtung am Flughafen laufe, ist mir hier das erste Mal passiert.
Einchecken geht schnell und wir bekommen unsere Bordkarten für Hapagfly Flug HF 8079.
Plätze 04 E und 04 F. Fensterplatz supi!
Die Schlange an der Passkontrolle ist mittlerweile weniger geworden und so brauchen nach Entkleidung nur etwa 10 Minuten bis wir hier durch sind.
Der Sicherheitsbeamte an unserem Durchleuchter war die ganze Zeit am gackern.
Ich meine kein Lachen, nein der gackert dort hin und wieder wie ein Huhn.
Ich grinse ihn an, er grinst zurück und gackert weiter. Urig, mit dir will ich auch nicht tauschen Cowboy…

Der Flughafen Düsseldorf hat Nachtflugverbot.
Um 6Uhr geht es dann wieder los, klar, dass dann alle zugleich los wollen.
Kaum haben wir die Kontrolle passiert fliegen uns die Lautsprecherdurchsagen um die Ohren: „Herr xy wird dringend gebeten…“
„Dringender und letztmaliger Aufruf für Frau YX“, wirklich merkwürdig.
Bestimmt 10-15 mal werden hier verschiedene Leute namentlich genannt, um 06:30 ist der Spuk vorbei, dann wird es ruhig und wir sitzen im Erdgeschoss des Terminals C 34 und warten auf die Hapagfly Maschine, eine Boing 737-800
Ein Bus bringt uns zum Flugzeug, das erste Mal, dass ich Düsseldorf mal nicht durch ein Gate eingestiegen bin.


  Unser Flugzeug

          
  Die Sonne geht auf                                                                                            Könnte München sein

Im Flugzeug bekommen wir vom freundlichen Personal ein Sandwich:
„Wurst oder Käse?“ fragt mich die Stewardess, die sich wirklich Mühe gibt dabei freundlich zu sein, aber wenn ich schon etwa 682 mal gefragt hätte, ob jemand Wurst oder Käse mag, wäre ich wohl auch leicht monoton eingestellt.
Dann gibts noch 2x was zu trinken und noch ein Schokoriegel sowie ein Bonbon zum Abschied.
Super!

      
   Landeanflug auf Thessaloniki        Die Rollbahn auf dem Flugfeld

Während des Landeanfluges bemerken wir gleich mal schlechtes Wetter, hierüber hatte uns der Pilot bereits kurz nach dem Abflug informiert, unsere Sitznachberin, eine Holländering, meinte aber, dass das schlechte Wetter nur einen Tag anhalten würde, morgen sei es wieder schön.
Na dann, ihr Wort in Gottes Gehörgang.

Der Flughafen Thessaloniki ist ein Dreckloch.
Sorry das muss man so sagen, das Kofferband dreht sich schon seit gut 10 Minuten aber es kommt nichts.
Der Blick schweift ab.
„Greece, explore your senses“ fordert mich eine Werbetafel auf.
Das lasse ich wohl besser, explort doch mal eure „hübsche“ Flughafendecke besonders im Bereich um die Lüftungsschlitze, der Urlaub fängt bereits hier an, schade, dass das hier noch keiner bemerkt hat.

Aber wir hatten auch mal Glück.
Normalerweise leert sich der Bereich um uns herum recht schnell und wir warten meist als letzte auf unsere Koffer, aber diesmal ging es ganz fix.
„Macht’s gut ihr Trottel“ würde ich den anderen gern hinterher rufen, Homer Simpson bringt das wirklich genau auf den Punkt, wir sind mit die ersten, die den Ankunftsbereich im Flughafen betreten.
Draußen soll nun unser Fahrer mit einem Schild warten.
Ich rechne mit einer Tafel mit einem Logo von Pan Gosmio oder Auto Union, wie der lokale Partner heißt.
Oder wenigstens mein Name.

Und tatsächlich!
Da hält doch ein gut gekleideter Grieche ein Blatt Papier mit unserem Namen drauf hoch.
Aber darunter steht Kozica Reisen.
Häh?
Rückblende: Wir haben Kozica per mail angeschrieben und gefragt ob sie das Mietwagenangebot von Pan Gosmio von Kozica unterboten werden kann.
Ich hatte daraufhin einen Rückruf bekommen, dass der lokale Anbieter/Partner von Kozica leider teurere Raten habe, ich habe dann gesagt, dass wir dann das Angebot von Pan Gosmio annehmen und die Dame bedankte sich für die Info, dass wir den Shuttleservice dann nicht brauchen.
OK, cool bleiben, vielleicht brauchen wir den guten Mann ja noch, wenn unser Mietwagen nicht da ist.
Wir gehen die Reihe der Wartenden ab ohne uns beim wartenden Kozica-Mann zu erkennen zu geben, können aber nichts genaues erkennen.
Gut, rufen wir die Telefonnummer an, die auf unserem Voucher drauf steht.
Und ein netter Herr bittet uns am Telefon auf englisch zum Bankschalter zu gehen, was wir dann auch machen.
Kurz darauf kommt ein netter abgebrochener Grieche (warum sind die alle nur so klein, ich bin 1,89 groß, ich schaue immer über die kleinen Griechen hinweg oder muss mitleidig nach unten schauen)
Er hat auch ein kleines Blatt Papier in der Hand worauf mein Vorname und der von Dieter (who the f**k is Dieter?) in dieser griechischen Sprache geschrieben steht, ab dem B kann man das nur noch raten.
Aber immerhin er war da.

Nun wurde es Zeit den armen Mann von Kozica Bescheid zu geben.
Ich zeigte ihm meinen Pass sowie den Hotelvoucher mit dem Kozica-Logo und teilte ihm mit, dass wir ihn nicht brauchen würden, er wollte es mir nicht glauben und fing an zu telefonieren.
Ich drückte ihm 2 Euro in die Hand, er telefonierte unverändert weiter.
Wir wandten uns ab uns der kleine Grieche begann hier in der Ankunftshalle am geschlossenen Banktresen den Mietvertrag auszufüllen.
Ungewöhnlich, aber offenbar hat hier am Flughafen Thessaloniki keiner der Mietwagenfirmen einen eigenen Schalter.
Der gut gekleidete Abholgrieche kommt nochmal auf uns zu und bittet mich an sein Handy.
Eine Dame fragt mich in perfektem Deutsch warum wir denn den Shuttleservice nicht in Anspruch nehmen wollen.
Ich erkläre ihr die Situation und sie meinte wirsch, dass ja Kozica extra nur für uns einen Taxiservice bestellt hat.
Einen Bus, wie man das von großen Anbietern wie Neckermann oder Tui kennt, braucht Kozica wohl noch nicht, daher hat Kozica uns leider umsonst ein Taxi geschickt.
Der Mann wirkt leicht angesäuert, als er sein Handy von mir zurück bekommt, er telefoniert dann weiter auf griechisch und dackelt schließlich davon.
Der abgebrochene Grieche hat derweil den Mietvertrag ausgefüllt und uns unsere Ausweise und Führerscheine zurück gegeben.
Da wir alle Versicherungen und den obligatorischen Zweitfahrer inklusive haben, dürfte es hier keine Probleme geben.
Am Schluss soll ich noch den Zustand des Wagens bescheinigen.
Ich frage ihn, wo den der Wagen körperlich steht, hier in der Halle wird der Wagen ja wohl kaum zu begutachten sein.
Er zeigt nach draußen auf den Parkplatz vor der Halle, ich kann jedoch keinen Kia entdecken, dort stehen nur 2x Polo und ein Eos.
Unser Grieche zeigt auf den Polo und reicht mir grinsend den Schlüssel, ich unterschreibe einfach ohne den Wagen genauer gesehen zu haben, soll man nicht machen, ich weiß, aber wird schon gut gehen, der Grieche ist ja hier in der Halle und muss wohl bedingt durch die weiteren Wagen auf weitere Anreisende warten.
Wir gehen zum Wagen und sind angenehmen überrascht. Wohl doch kein Picanto, ein kleiner 5-türiger Polo neueren Modells schaut uns mit seinen Scheinwerfen groß an und wartet nur darauf angeworfen zu werden.
Der Wagen ist von außen sauber, nur der Innenraum ist dreckig und der Aschenbecher voll, toll für uns als Nichtraucher.
Aber davon lassen wir uns nicht beeindrucken oder den Urlaub schlecht machen, der Wagen ist spitze und so befahren wir zum ersten Mal griechische Strassen.
Der Polo hat gerade mal 22tkm gelaufen, wir drücken den Kilometerzähler auf Null, mal sehen, was wir zusammen bekommen.

   
    Anja steht vor unserem Reisebegleiter für die nächsten 7 Tage

Die Griechen scheinen einen ganz guten Fahrstil zu haben, zwar sind es noch keine Italiener aber sie kommen wenigstens vorwärts.
Wir müssen uns erst orientieren, kommen aber dennoch auf Anhieb auf den richtigen Weg, Nea Moudania ist bereits ausgeschildert.

Im Ort abgekommen geht die Hotelsuche los.
Ausgeschildert ist der Schuppen nicht und so kurven wir zunächst orientierungslos durch die Gegend.
Wir überlegen anhand des Reiseprospektes, wo sich das Hotel befunden hat und ärgern uns, dass wir den bezahlten Shuttleservice nicht als Geleitfahrzeug zur Hilfe genommen haben.
So suchen wir uns halt durch. Meine liebe Frau, bereits mehrfach mit dem Magellan-Orden für außergewöhnliche Navigation ausgezeichnet, schafft es mit Hilfe des Try & Error Systems schnell die möglichen Strassen in dem kleinen Küstenort im Kopf zu kartographieren und so findet sie tatsächlich nach einiger Zeit die Zufahrt zum Hotel.
Ich wäre wahrscheinlich ohne mich durchzufragen 10x an der gleichen Stelle vorbei gefahren ohne es zu merken.
Nun noch schnell dem Schrankensheriff klar gemacht, dass wir ab heute für eine Woche hier Gast sind und schon dürfen wir uns die exklusive Reihe von Mercedes, BMW und Co mit unserem Polo einreihen.
Neben uns steht ein dicker deutscher Mercedes mit Frankfurter Kennzeichen.
Mit dem Auto hier her, na wer es sich leisten kann…

Irina eine nette Dame am Empfang brieft uns im gebrochenen Russisch-englisch über das weitere Vorgehen, erklärt uns die Zimmerschlüssel (Kartensystem), die Funktion der Handtuchkarten (2 gelbe Karten, die wir im Spabereich gegen Handtücher tauschen können), die kostenlosen Annehmlichkeiten (die wir kaum nutzen werden) und den Frühstücksbereich.
Dann folgt ein netter junger Mann, der uns mit einer Art Golfmobil vom Haupthaus zum Building 3 über einen Serviceweg führt.
Er zeigt uns unsere Zimmer und wir sind angekommen.
Zimmer 3311 dritte Etage mit direktem Meerblick von unserem Balkon aus, wirklich traumhaft.
Das einzig traurige ist das Wetter, wir haben lausige 13°C mit verwolktem Himmel.

        
     Unser erster Eindruck von der Hotellandschaft (leider etwas verregnet, es sieht dort wirklich schöner aus)

Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, ruft uns der Hunger.
Unser Sandwich vom Flugzeug ist bereits mehrere Stunden her, daher entschließen wir uns direkt wieder aufzubrechen und etwas essbares und vielleicht einen Supermarkt aufzutreiben.
So fahren wir mit Kilometerstand 79 die erste Etappe Hotel – Ort (Nea Moudania).
Im Ort finden wir uns dank der dynamisch gespeicherten Kopfkarte meiner Frau schnell im Zentrum wieder.
Eine Gyrosbude ist gleich zu unserer Seite, hier kaufen wir uns erstmal unseren ersten echten griechischen Gyros Pita.
Der „Koch“ füllt uns unsere rustikale Teigtasche mit Fleisch vom Spieß, dazu eine Tomatenscheibe, ein wenig Zwiebel, Ketchup, Senf und ein paar Pommes on top.
Das Fleisch ist gut gewürzt und das Teil schmeckt super lecker.

    
echter griechischer Gyros, mmmhhhh…. ein Genuß !

Wir teilen uns für den ersten Hunger den Gyros, das ist ja nur zum warm werden.
Uns fällt gleich auf, wie leer doch eigentlich der Ort ist, vielleicht liegt es daran, dass heute Sonntag ist?
Wir gehen ein wenig durch die Gassen und finden schließlich einen Minimarkt, der uns für die erste Nacht eine Tüte Knabberzeug, eine Dose Cola Light und eine Flasche Wasser verkauft.
Den Rest sehen wir morgen.

    
     Die Uferpromenade von Nea Moudania, wie ausgestorben

Nun haben wir aber immer noch Hunger, wir wollen was richtiges verputzen.
Wir befragen unsere beiden Reiseführer, wo man denn hier gut und lecker essen kann.
Der Marco Polo Reiseführer empfiehlt das Restaurant „O Germanos“ im nur 6 km entfernten Nachbarort Nea Potidea und da wir so schnell wie möglich etwas vom Land sehen möchten, machen wir uns auf nach Nea Potidea.
Hier hat sich ein deutscher Gastwirt aus dem Schwabenland vielleicht einen Traum verwirklicht und ein Restaurant eröffnet, OK man sollte vielleicht nicht gerade 2000km weit fliegen, um dann deutsch essen zu gehen, aber da im Reiseführer steht, dass der Wirt auch traditionelle griechische Küche serviert, wollen wir es hiermit probieren.

Wir erreichen nach nur 5 Minuten Fahrtzeit den Ort. Er liegt wahrlich im Dornröschenschlaf, fast alle Restaurants und Geschäfte haben geschlossen.
Wir wussten aus den Reiseführern, dass zu dieser Jahreszeit wenig los sein soll, aber dass es so wenig ist, Überraschung für uns.
Wir finden das Restaurant auf Anhieb, es hat in den Wintermonaten wie es im Reiseführer steht Samstags und Sonntags geöffnet.
Nun sitzen im abgetrennten Teil zur Meerseite. Der mit durchsichtigen Zeltplanen geschützte Raum wird durch die großen Gasbrenner gut gewärmt.
Wir sind überrascht, obwohl das Örtchen so ausgestorben vor uns liegt, ist das Lokal oder wie man es örtlich nennt die Taverne gut gefüllt. Neben einigen Deutschen (Dauerurlauber?) sind auch vermehrt Griechen anzutreffen.
Und wenn die Einheimischen hier essen gehen, kann es wirklich nicht schlecht sein.

Zügig geben wir unsere Bestellung auf durch die multisprachliche Karte (auch in deutsch) ist das kein Problem, der griechisch anmutende Kellner spricht jedenfalls perfekt unsere Sprache.
1x Bauernsalat zur Vorspeise (den teilen wir uns) dazu dann Grillteller mixed mit Pommes und für mich Schnitzel mit Pommes. Zu trinken eine Cola Light und einen Liter Wasser.
Zum Salat bekommen wir eine große Schale leckeres Brot gereicht, mit dem Salat schmeckt das richtig mediterran und lecker.
Ich bin jetzt schon pappsatt, der nur 1 Stunde zuvor verspeiste Gyros tut sein übriges dazu.
Auch das Hauptgericht kann sich wirklich sehen lassen, der Grillteller gut gefüllt mit Lamm, Huhn, einer Cevapcicirolle und einem Fleischspieß bietet zusätzlich eine wohl schwäbische oder allgemein süddeutsche Spezialität eine gebratene Käsewurst.
Hmm, die ist lecker !

         
dt. Grillteller in Grichenland…                    Hühnchen, Cevapcici, Käseknackwurst, Steak und Pommes

Mein eigenes Schnitzel schaffe ich nicht mehr und auch vom Grillteller bleibt ein großes Stück vom Hühnchen übrig.
Pommes waren wohl auch ein paar viele, wir bekommen jedenfalls keinen Bissen mehr runter.

Wir bitten um die Rechnung und zahlen für unser Mahl 23,50 €. Das ist wirklich nicht teuer.
Zu unserer Überraschung bekommen wir sogar noch kostenlosen Nachtisch in Form von 2 Stück süßem Kuchen und 2 Kugeln Eis mit Sahne präsentiert.
Da kann man wirklich nicht meckern.
Kugelrund verlassen wir das Lokal wieder und machen uns auf den Fußweg zum Auto, den wir am Anfang der Uferpromenade geparkt hatten.

    
Uferpromenade in Nea Potidea

Satt und vollgefressen machen wir uns wieder auf ins Hotel um zu überlegen, was wir als nächstes anstellen können.
Unterwegs finden wir sogar eine offene Tanke, die rote Lampe im Armaturenbrett mahnt bereits seit der Ankunft im Hotel und hier leer laufen möchte ich nicht, da wir mangels Auswahl diese Tanke nehmen müssen, tanken wir das gute „Unleaded“ für 20 Euro und bekommen was um 21 Liter, der Spritpreis liegt etwa bei 0,96 €/l. Da der Tankwart so nett war und uns die bereits saubere Scheibe nochmal freundlich gesäubert hat, bekommt er auch einen Euro, will ja nicht, dass es hinterher heißt deutsche Urlauber seien geizig.
Als wir den Mietwagen am Hotelparkplatz abstellen zeigt der Tacho 107km und eine Uhrzeit von lokal 19Uhr (1 Stunde später, als bei uns)

Nachdem wir im Zimmer angekommen waren, duschen wir erstmal, dann wollten wir uns nur 5 Minuten setzen und ausruhen, daraus wird dann „nur kurz hinlegen“ und schon übermannt uns die Müdigkeit.
Kaum sind wir im Bettchen können wir unsere Augen nicht mehr richtig aufhalten.
Meine Frau schläft fast augenblicklich ein, ich bin gedanklich noch bei dem „Abschiedsgeschenk“ aus Deutschland.
War da nun 80 oder 100?
Wenn es 100 waren, wird es nicht so schlimm werden, wenn da aber 80 war, wird wohl 1 Monat Fahrverbot auf mich zukommen.
Dreck verfluchter!
Sowas kann einem die ganze Stimmung vermiesen.
ich darf mich davon jetzt nicht fertig machen lassen, nicht hier, das muss nicht sein.
Quälend über dem Gedanken schlafe ich dann doch irgendwann ein.

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