Klingonische Mücken! Es müssen klingonische Mücken auf diesem Campingplatz unterwegs sein!
Stechen getarnt wie ein klingonischer Bird of Prey!
„Wenn ihr mich stecht, bluten wir nicht“ fällt mir ein Filmzitat aus Star Trek 6 „Das unentdeckte Land“ ein, während ich meine vier hinzugewonnenen Mückenstiche im Hand- und Armbereich kratze. Tja.


Nach der Morgentoilette entdecke ich noch 2 weitere, einen an der Schulter und einen riesigen Mückenhügel in der Kniekehle.
Wir haben extra aufgepasst. Die Tür zum Wohnmobil ist mit Fliegengitter gesichert, die Fenster ohne Fliegennetz sind kaum auf gewesen, waren abends immer zu.
Die Dachluken haben alle Fliegennetz.
Kann es draußen passiert sein?
Drecksbiester.
Ist echt unschön, gibt es kein Gegenmittel?
So viele Arten sind vom Aussterben bedroht, Käfer und Krabbler vielleicht schon für immer verloren, aber die Mücke? Die wird es wohl in tausend mal tausend Jahren noch geben.
Haben gestern Abend unsere Anti-Mücken-Kerzenbatterie (2 große, 3 kleine) nicht am Start gehabt, vielleicht lag es daran.
Nun juckt es mich überall, das ist die Quittung.

Durch den schmerzhaften Verlust eines Campingstuhles müsste nun einer von uns auf dem Boden essen.
So schwingen wir uns vor dem Frühstück auf das Fahrrad und machen uns auf zum Merko.
Der hat ja auch ein wenig an Outdoor-Equipment, kann gut sein, dass da auch Campingstühle dabei sind.

Wir kaufen noch fix eine Waschmarke für die zweite Wäsche und radeln dann gemeinsam zum Merko.
Leider bekommen wir hier keinen Campingstuhl, wir kaufen dennoch Brötchen, die Bild-Zeitung und 2 weitere leckere Mettwürtschen.
Wieder sind 50 DK weg.
Dafür, dass wir uns eigentlich mit dem Wohnmobil autark versorgen wollten, sind wir aber erstaunlich oft unterwegs zum Supermarkt.
Die eh schon miserable Kosten / Nutzen Bilanz ist damit richtig im Keller.

Nützt nichts, wir fahren zurück zum Platz und frühstücken erst mal lecker draußen.
Mangels Sitzgelegenheit wird die Einstiegshilfe für mich zum Sitzschemel. Funktioniert auch… irgendwie.
Wenn wir morgen wieder in Deutschland sind, schauen wir mal im Kaufhaus Stolz oder einem anderen Geschäft, vielleicht finden wir was.

Meine Frau haut nach dem Frühstück wieder eine Wäsche durch, ich mache das Bett und beseitige die Reste des Frühstücks.
Danach lassen wir es uns im Wiesenbereich vor dem Wohnmobil gut gehen.
Ich tippse ein wenig an den Reiseberichten im Schatten, Anja macht es sich in der Sonne bequem.
Ich frage Anja, was sie denn so von dem Wohnmobilurlaub hält und ich bekomme eine erstaunlich positive Antwort.
Sie findet es toll, fängt gerade an sich gut bis sehr gut zu entspannen, genießt den Urlaub.
Dass wir nun länger als die vereinbarten 2 Tage hier sind, findet sie gut, sie mag die viele frische Luft und ist gerne draußen. Außerdem findet sie es gut, dass wir hier so viel und oft mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Ich merke an, dass wir den Sinn des Wohnmobils verfehlt haben, wenn wir nur an einem Platz bleiben und das wir dann auch ein Wohnwagen hätten nehmen können.
Sie entgegnet darauf nur, dass wir mit einem Gespann niemals so viel mit dem Fahrrad gefahren wären, sondern selbst die Kurzstrecken mit dem Auto gefahren wären.
Recht hat sie schon.

    
  Wäsche trocknet im leichten Sommerwind

Der Tag tröpfelt an uns vorbei, wir liegen faul vor dem Wohnmobil in der Sonne.
Wir hören dabei das Hörbuch „ich bin mal weg“ weiter, welches wir neben dem Hörbuch „Ein Mann ein Fjord“ dabei haben.
Hape Kerkeling beschreibt in diesem Hörbuch seine Pilgerreise durch Frankreich und Spanien.
Echt total guter Hörstoff und wir gehen vor unserem geistigen Auge ein Stück mit ihm.
Besonders gut gefällt uns die Stelle, wo er anfängt sich etwas beim Universum zu bestellen.
Das ist wirklich der Oberbrüller!
Und das verblüffende: Es scheint bei ihm zu klappen!
Wirklich eine tolle Geschichte, die uns trotz Faulenzen in der heißen Mittags- und Nachmittagssonne des Tag verschönert hat.

Während ich auf dem zurück geklappten Beifahrersitz liege, sehe ich doch am Dachfenster am Mückennetz innen eine Mücke entlang krabbeln.
Eine enttarnte Klingonenmücke !
Die ist voll getankt (erkennbar an dem dicken Hinterleib) und will sich nun aus dem Staub machen.
Ich bin ja sonst ein tierliebender Mensch, verhelfe auch Krabblern, Kriechern, Spinnen,Bienchen und anderen niederen Kreaturen gerne zur Freiheit, wenn sie sich in den Wagen verirren.
Bei Mücken hört der Spass aber auf und so gönne ich ihr wenigstens einen schnellen Tot.
Sie muss definitiv Teil der Invasion sein, die wir die letzten Nächte erlebt hatten, beziehungsweise deren Mahle wir davon tragen, denn der Blutfleck im Taschentuch beweist alles…

Gegen Abend, als es sich endlich abgekühlt hat, wollen wir noch was erleben und was machen.
Außer dem Frühstück haben wir noch nichts gegessen und daher machen wir uns um 18 Uhr auf Richtung Fanö Bad.
Wir wollen auf jeden Fall am letzten Abend noch einmal ein so leckeres Eis essen, dass wir schon am Donnerstag in Fanö Bad zu uns genommen haben.
Es ist etwa 18 Uhr, als wir uns mit dem Fahrrad wieder auf den Weg machen.
Zuerst steuern wir aber noch kurz das Servicehaus B an und erleben eine kleine Überraschung.
Gegenüber vom Eingang ist erst mal ein Kinderspielplatz. Das ist ja klar, den haben wir vorher schon gesehen.

    
  Hier hinter diesem Spielplatz im roten Haus liegt:

Aber dahinter befindet sich der nach dem Grillabend so schmerzlich vermisste Spülraum.
Der Raum ist viel größer, als der Servicebereich des Versorgungshauses A.
Es stehen neben den Spülgelegenheiten noch mehrere Kochnischen, ein Backofen, Mikrowelle und diverse andere Dinge zur Verfügung.
Auch eine richtige Kühltruhe ist vertreten, ein angebrachter Zettel mahnt jedoch, dass dieser nur für Kühlakkus bestimmt sei.
Ein kurzer Blick verrät mir, was ich bereits vermutet hatte.
Neben Eis tummelt sich dort Tiefkühlgemüse, Fleisch und Pizza.
Na, die Dänen sind mit der Auslegung „Kühlakku“ wohl etwas liberaler.

              
  Das perfekt ausgestattete Servicehaus diverse Kochecken, Backofen, Mikro und Platz zum speisen ist auch !

Nachdem nun also auch das Servicehausproblem praktischerweise am letzten Abend gelöst wurde, geht es mit dem Fahrrad los.
Wir haben noch ungefähr 30 Kronen, den Campingplatz können wir aber morgen in Euro bezahlen.
Allerdings zu einem Kurs von 7,3 zu 1.
Ich kenne des aktuellen Kurs nicht so genau, er kann aber keinesfalls zu unseren Gunsten stehen.
Also beschließen wir im Rahmen des noch nicht eingenommenen Abendessens, des Eis und der Platzmiete nochmals 1000 DK am Automaten zu ziehen.
Wir haben errechnet, dass wir etwa 700 DK für den Platz zahlen müssen, bleiben also 300 DK für heute Abend und morgen früh.

    
Wir radeln über den mittlerweile gut gefüllten Platz nach Fanö Bad

Mit dem neu gezogenen Geld geht es also mit dem Rad ab nach Fanö Bad.
Unterwegs kommen wir noch an einer Q 8 Tankstelle vorbei.
Wohl der einzigen Tankstelle auf Fanö.

Wir machen mal für die daheim gebliebenen ein aktuelles Foto der Spritpreise, das sich bei unserer Rückkehr nicht mehr ganz so sehr mit Aktualität rühmen dürfte. Egal, wir haben es wenigstens versucht.

         
  Die einzige Tankstelle auf Fanö                              mit aktuellen Spritpreisen vom 09.06.2007

Den Supermarkt von unserer Verirrtour finden wir auch wieder, dort kaufen wir 2x Wasser (gross und klein) sowie einmal Pepsi Max für mich.

Im Imbiss am Strandzugang von Fanö Bad gibt es dann was zu essen.
Wir probieren beide ein Hot Dog und jeder nimmt eine mittlere Pommes dazu.
Die Pommes sind sehr lecker und schmecken richtig gut.
Nach dem Abendessen gibt es auch noch ein Eis.
Jeder nimmt zwei Kugeln, wobei hier eine Kugel nach unseren Maßstäben wieder aus drei Kugeln besteht.
Also bestellte 2 Kugeln (= 6 Kugeln Eis) reicht auf jeden Fall völlig aus.

         
   Also radeln wir wieder zum Imbiss am Strandzugang Fanö Bad wo es diese leckeren Pommes gibt

Gegen 21 Uhr sind wir wieder am Wohnmobil.
Da wir morgen abfahren, verladen wir schon mal die Fahrräder und verstauen die größeren Teile im Wohnmobil.
Dann wird es morgen in der Hitze nicht so schlimm werden.

    
Unser letztes dänisches Geld

Wir gehen früh zu Bett, können aber noch nicht so recht schlafen, wir liegen noch lange wach und reden über den Urlaub und den Tag.
Gekocht haben wir im Wohnmobil noch kein mal.

Ein kurzes abschließendes Wort zum Feldberg Family Camping auf Fanö (Fano) in Dänemark
(unsere Bewertung / Erfahrungsbericht) im Sommer 2007:

Der Campingplatz hat uns beiden sehr gut gefallen, die Waschräume des Hauses A sind komplett, die Räume des Servicehaus B zum Teil neu renoviert.
Es gibt (wenn man entweder den Plan lesen kann oder durch Zufall findet so wie wir) ausreichende Servicehäuser mit genügend Essensbereitungsmöglichkeiten, mindestens 2 Spielplätze mit Hüpfburg und Trampolin, kostenlos WLAN auf dem Platz (wir hatten guten Empfang auf beiden Stellplätzen, WPA ohne Kennwort), einen Gemeinschafts-Fernsehraum, lokalen Internetanschluß (PC in der Rezeption) und den Supermarkt in Fahrradnähe (etwa 5 min mit dem Rad).
Die Parkbuchten sind ausreichend bemessen und man hat viel Raum für Möglichkeiten. Die Platzruhe ist von 23:00 – 07:00 Uhr, so kann man abends auch mal etwas länger draußen sitzen bleiben. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit.
Gerade für Kinder ist der Streichelzoo interessant, neben dem Campingplatz gibt es den Pirat Minigolf Platz.
Der Platz liegt sehr zentral, mit Ausnahme von Sonderhö lassen sich alle Ziele auf der Insel mit dem Fahrrad bestens und schnell erreichen.
Wer keinen eigenen Wohnwagen hat, kann auf dem Platz Holzhütten, Ferienhäuschen, Luxus-Ferienhäuschen und Mietwohnwagen anmieten.

Der gesamte Campingplatz ist sehr sauber, wir haben das Reinigungspersonal jeden Tag in Aktion gesehen, es gibt min. 4 gesonderte abschließbare Waschräume mit Dusche und Toilette, die für Familien oder Mutter mit Kind gedacht sind (kleiner Nachteil: Duschen 5 DK statt 2 DK für 2 min)
Hier die Webadresse (es gilt der Haftungsauschluss / Disclaimer unter „Links“ für externe Inhalte) www.feldbergcamping.dk

2 Kommentare

    • Hallo Herr Zuber,
      danke für das freundliche Lob! Für die eigene Tour wünschen wir alles Gute!
      Beste Grüße in die Schweiz senden
      Tim, Nils, Anja und Björn

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