Heute bin ich es, der sich früh aus dem Alkoven schält und den Tag startet.
Die Zeppeline haben pünktlich ihren Flugbetrieb aufgenommen, aber durch leichten Wind aus unserem Rücken werden die Fluggeräusche von uns weg getragen und sind bei weitem nicht so störend wie gestern.
Das Wetter ist ein wenig bedeckt, worüber ich sehr froh bin, gut gelaunt stelle ich mich daher bereits halb 9 beim erneut angerollten Brötchenwagen in die Schlange der wartenden und hungrigen Camper in die Schlange und besorge uns ein paar frische Brötchen, die aktuelle Ausgabe der Bild- Zeitung und was Süßes für später.

    
Frühstück auf dem Messeparkplatz

Fit für den Tag, wohl genährt und frisch geduscht freuen uns dann auch schon um halb 10 auf einen abenteuerlichen Tag.
Denn heute dürfen wir die heiligen Hallen der Hymer AG von innen bestaunen!
Ein kostenloser Shuttlebus bringt uns nämlich vom Messevorplatz die gut und gerne 35km rüber nach Bad Waldsee, wo die Fertigungshallen der Hymer AG zur Werksbesichtigung geöffnet sind.

Ach ja, die Werksbesichtigung war auch bereits gestern im Angebot, allerdings dann nur für die Träger einer blauen „50-Jahre-Hymer“- Karte.
Heute sind alle dran, die eine silberne Karte ihr eigenen nennen. Und schon ist der Andrang bei der Werksbesichtigung deutlich kontrollierbarer, als wenn alle unkontrolliert in die Busse und die Werkshallen stürmen… Erneut ein cleverer Schachzug und ein Beweis für ein gutes Organisationstalent.

Wow!
Der Vorplatz vor der Haupthalle A 1 ist gut gefüllt, wer hätte gedacht, dass so viele Leute an der Werksbesichtigung teilnehmen wollen!
Wir finden zum Glück einen Platz vorn am Buswartehäuschen und harren dann ein paar Minuten der Dinge, die da kommen mögen.
Und sie kommen: Ein Bus mit der Aufschrift „50-Jahre-Hymer“ befährt den Vorplatz und sogleich beginnt ein grandioses Gedränge um die besten Plätze an der Tür.
Gekonnt kämpfe ich mich durch die Reihen der Menschen und schaffe es sogar recht zeitnah in den Bus zu gelangen.
Dann aber wird mir meine Rücksichtnahme auf ältere Menschen zum Verhängnis.
Wenn man so wie ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit mit Bus & Bahn unterwegs ist, dann hat man es einfach „drin“ älteren Menschen seinen Sitzplatz anzubieten.
Und so schaffe ich es einfach nicht mich irgendwo hin zu setzen und einen Platz zu blockieren.
Denn das Problem: Der Anteil an vermutlichen Rentnern beträgt in diesem Bus ca. 120 %…
😉

Ich habe ja kein Problem damit im Bus zu stehen und so stellen wir uns vermeintlich korrekt in den Abstellbereich für Kinderwagen.
Der Busfahrer macht uns dann allerdings einen Strich durch die Rechnung, wir dürfen nämlich wieder aussteigen: „Keine Stehplätze auf dieser Reise, tut mir leid“ und so verlassen wir den Bus mit ein wenig Zähneknirschen.

Kaum ist der Bus abgefahren kommt zum Glück gleich der nächste deutlich bessere ausgestattete Fernreisebus vorbei, erneut wird um die besten Plätze gerungen und ich muss mich diesmal zusammen reißen und uns gegen meine Überzeugung einen Sitzplatz erkämpfen.

Puh, hat geklappt, wir haben einen Sitzplatz.

         
Versuch 1: Alles rein in den Bus…                                       Wenige Minuten später: Versuch 2, der nächste Bus

Auch in diesem Bus bin ich der einzige männliche Fahrgast, der eine natürlich helle Haarfarbe hat und nicht aufgrund des Alters bereits mit fortgeschrittener Wei(s)sheit zu kämpfen hat 😉

Offenbar hat das Gedrängel an den Bussen die Ordnungskräfte auf den Plan gerufen, denn als wir den Platz nach einer Ehrenrunde verlassen und bereits der nächste Bus nach Bad Waldsee auf dem Vorplatz einläuft hat sich eine schöne typisch deutsch- homogene Schlange an der Bushaltestelle gebildet.
Wir können zwar nicht erkennen, ob sich diese aus Eigeninitiative oder durch sanfte Nachhilfe per Ordnungshüter entwickelt hat, uns ist es jedenfalls egal, wir haben einen Sitzplatz 🙂

         
Aus unserem Bus aufgenommen: Die deutsche Warteschlange…                      und schon kommt der nächste Bus

Die Fahrt ist beschaulich, geht über Landstraßen durchs Bodenseer Hinterland und hat für einiges an landschaftlichen Reizen zu bieten.
Auch durch kleinere Ortschaften fahren wir durch und werden dabei an unser Erdbeerabenteuer von gestern erinnert.
„Hey Busfahrer, kannste mal grad anhalten“ würde ich am liebsten nach vorne rufen, denn frische Erdbeeren direkt vom Feld und Hofverkauf sind hier sicherlich besonders lecker.
Naja, später…

Nach etwa 45 Minuten Fahrtzeit erreichen wir das Werksgelände der Hymer AG, kaum haben wir den Bus verlassen werden wir auch schon von einigen freundlichen Mitarbeitern in Empfang genommen.
Uns wird erklärt, dass wir neben der Hymer- Werksbesichtigung auch das Werk von Movera besichtigen können oder wir mit einem weiteren kostenlosen Shuttle- Bus in das Städtchen Bad Waldsee fahren können.
Von letzterem wollen wir später auf jeden Fall noch Gebrauch machen, aber im Moment ist wohl die Werksführung besser.
Denkt man an die Schlange bei unserer Abfahrt und der Menschenmasse, die da noch nachkommen wird, ist wohl eine deutliche Zunahme des Andrangs zu erwarten und so begeben wir uns gleich in die Gruppe der wartenden am Eingangstor zu den Hymer- Werkshallen.

Gleich vorweg: Bilder aus dem Produktionsbetrieb haben wir keine, denn ein Schild am Eingang und ein freundlicher aber bestimmter Hinweis durch die Mitarbeiter weist uns auf das absolute Film- und Fotografierverbot innerhalb des Werksgeländes hin.
Schade…

         
Die provisorische Bushaltestelle vor den Werkshallen        Traurig aber wahr: Von innen gibt es leider keine Bilder

Nach einigen Minuten Wartezeit vor der Halle geht es dann auch gleich los.
Es werden stets kleine Gruppen mit etwa 15 – 20 Personen gebildet. Diese werden dann durch einen Moderator und einen weiteren Begleiter durch die Halle geführt.
Wir sehen uns als erstes den Logistikbereich, das Lager und die Warenein- und Ausgänge an.
Ich als erfahrener Logistiker erkenne hier natürlich gleich nach welchem System gearbeitet wird und wie die Abfertigung funktioniert, aber über Kanban und Co. zu schreiben wäre vielleicht etwas am Thema Reisebericht vorbei und so beschränken wir uns auf ganz simple Eindrücke:

Am interessantesten ist sicherlich die Werkshalle, wo die Wohnmobile und Wohnwagen zusammen gesetzt werden. Hierfür stehen mehrere Produktionsstraßen zur Verfügung.
Die Basisfahrzeuge werden von hinten in die Halle eingefahren, dann folgen die Montage von Bodenplatten und Schränken sowie der Einbau von Elektrik, Gas und Bauteilen.
Nach dem Prinzip „von innen nach außen“ erfolgt dann die Verkabelung, das Legen der Leitungen und zum Schluss die Montage der Seitenwände.
Den besten Blick über die Montagehalle bekommen wir von einem geschätzt 10- Meter hohen Verbindungsgang am Kopfende oberhalb der Werkshalle, abgerundet wird die Führung dann durch eine Führung innerhalb einer der Produktionsstraßen.
Gearbeitet wird hier heute natürlich nicht…
Das heißt gearbeitet wird hier natürlich schon, nur eben nicht an den Wohnmobilen. Das macht aber auch nichts, denn unsere Fremdenführer sind freundliche Mitarbeiter aus dem Produktionsprozess und stehen uns für alle Arten von Fragen mit viel Witz und Charme gern zur Verfügung.
Klasse!

Wasserschäden am Wohnmobil kennt bestimmt der ein oder andere. Ist die Todesursache Nummer 1 und das wohl am meisten diskutierte und behandelte Problem der mobilen Campergesellschaft. Problem (für den Unwissenden kurz erklärt) ist der Aufbau, dieser besteht bei herkömmlichen Fahrzeugen aus einem Holzrahmengerüst, die Isolierung besorgt dann eine Reihe verlegter Styroporplatten. Zumindest mal ganz grob gesagt.
Wasser, dass nun aus welchen Gründen auch immer, den Weg in die Aufbaukonstruktion nimmt, wird vom Holz aufgesaugt und führt dann irgendwann zwangsläufig zu Gammel, Schimmel und verfaultem Holz. Tauschen ist meist teuer und sehr aufwendig.

Die Hymer AG hat hierfür jedoch ein Patent entwickelt und hat einen Großteil der gefährlichen Holz / Styropor- Kombination durch das Einspritzen von PU- Schaum in die Freiräume ersetzt. Auch hierüber erhalten wir also eine kurze Einführung und dann bekommen wir jeder ein kleines rechteckiges Brikett, welches innen Holz, in der Mitte fest gewordenen Schaum und außen eine dünne Aluminiumhaut trägt.
Das sind sicherlich für die Gäste handlich zurecht geschnittene Verschnittstücke, das Teil dürfen wir im Nachgang sogar behalten. Also so sieht ein Hymer von innen (und damit meine ich jetzt nicht den Wohnraum 😉 aus.

Nach der gut 1- stündigen Werksbesichtigung verlassen wir die Produktionshalle wieder und stehen gegen kurz nach 12 am Ausgang vor dem Festzelt.
Und neben dem Festzelt sind einige Stände mit Speis und Trank aufgebaut.
Die wirklich gute Führung hat hungrig gemacht und so versorgen wir uns gegen Abgabe von nur einem einzigen blauen Chip pro Bratwurst (also umgerechnet 1,50 € für ne Wurst mit Senf und Brötchen) erstmal mit einem leckeren Mittagessen.
Und die Wurst ist mal richtig klasse! Viel leckerer und besser, als wir sie uns gestern auf dem Messegelände gekauft haben.
Daran ist aber mit Sicherheit auch der Preis schuld, denn 1,50 € für eine derart leckere Wurst zu kredenzen ist schon ein Gefühlsvorteil.
Auch Anja freut sich, sie bekommt ein schmackhaft gegrilltes Steak im Brötchen für sparsame 2,50 € auf die Hand. *Mjam*

         
Hinter den Werkshallen                                                      die leckere Wurst (auch hier schon links abgebissen 😉

Gegen halb eins machen wir uns gestärkt auf den Weg zum Vorplatz des Werks und schauen mal, ob wir den Shuttlebus nach Bad Waldsee erspähen können.
Und wir haben Glück, gerade just im Moment fährt ein Reisebus vor, die Platzwarte (erkennbar am Funkgerät oder Head- Set 😉 geben Signal, dass dies der Bus nach Bad Waldsee ist.

Die Fahrt dauert nicht lang, unterwegs halten wir noch am Movera- und Hymer- Verkaufsstand, wo viele Fahrgäste zu- und aussteigen, dann aber sind wir bereits 5 Minuten nach unserer Abfahrt am Ortszentrum von Bad Waldsee angekommen.
Auch hier ist extra eine Bus- Haltestelle provisorisch per „50- Jahre Hymer“ Schilder zur offiziellen Event- Bushaltestelle aufgewertet worden. Wir bekommen noch die Info, dass die Transferbusse etwa im Abstand von 20 Minuten zwischen Dem Hymer- Werk und Bad Waldsee pendeln.
Wirklich gut organisiert…

         
Transferbus nach Bad Waldsee, ein zus. Service               provisorische Haltestelle direkt am Stadtkern

Bad Waldsee ist wirklich ein beschauliches Städtchen.
Und zu unserem Glück ist heute auch noch Markt, sodass wir uns gleich ins Besuchergetümmel stürzen können.

Auf dem Markt locken viele regionale Spezialitäten, Obst, Eier, Milchprodukte, Backwerk aber auch Dinge wie Blumen und natürlich der ein oder andere Erdbeerstand.
Aber hier aus dem Stehgreif Erdbeeren?
Nee, dann lieber aus einer Eisdiele ein leckeres Erdbeereis.
Da müssen wir mal Ausschau halten.

         
Wir erreichen Bad Waldsee                                                in der Innenstadt ist ne Menge los

         
heute ist Markt und es gibt viel zu sehen                            Die Fussgängerzone von Bad Waldsee

         
mit kleinen verwinkelten Gassen                                         und urtypischen Häuschen

Aber zuerst gibt es vom Plus ein Magnum. Wir wollten unbedingt das neue super- Magnum Temptation probieren, leider hat der Plus das nicht in seiner Tiefkühltruhe im Angebot gehabt, aber egal, das einfache Magnum geht auch.

Und dann habe ich eine Idee:
Mit dem Hymer- Blöckchen, also dem Stück Verschnitt aus einer Seitenwand spiele ich übrigens die ganze Zeit herum…
Und irgendwann habe ich es dann geschafft!
Der kleine Holzstiel wird im PU- Schaum versenkt und wirkt so ungewollt ganz plötzlich wie eine völlig neue Magnum- Komposition.
Aber bitte, schaut selbst:

              
Aus einem einfachen Magnum              wird mit Hilfe des Hymer-Blöckchens   eine leckere neue „Geschmackskreation“ 😉

Wir schlendern weiter durch die Gassen und landen schliesslich beim Stadtsee, wo wir uns auf einer Parkbank niedersetzen und dem Enten beim schnattern im Wasser und am Ufer zuschauen.

         
Der Stadt-See von Bad Waldsee                                        die Enten sitzen im Gras und schnattern

Ach, ist das Leben nicht herrlich? Die Sonne scheint, das Wasser plätschert, die Enten schnattern, die leicht vorbeiziehende Luft ist mild, das Wasser plätschert, die Vögel zwitschern, das Wasser plät… Moment, das Wasser hatten wir doch schon!
Ganz klar!
Ich muss aufs Klo!
Und die Post müssen wir auch noch suchen, um unsere Postkarten einzuwerfen.
Also geht es weiter auf der Suche nach einem Cafe oder besser einer Eisdiele in der Nähe der Post, wo wir uns niederlassen können.
Dank einer freundlichen Polizeistreife bekommen wir den Weg zur Hauptpost schnell und sicher erklärt, denn der Standort der Post ist im kleinen kostenlosen Stadtplan der Touristeninfo leider nicht enthalten. Egal, wir finden die Post mit der Wegbeschreibung und schicken unsere Karten auf die Reise. Ein paar Meter weiter zurück in Richtung Stadt findet sich dann auch ein nettes Eiscafe
Und hier gibt es erstmal einen leckeren Milchshake, mjam!

         
Zurück ins Städtchen                                                          wir bummeln durch die Gassen

         

         
mmh, lecker Erdbeershake                                                 für mich gibt´s Vanille

Nachdem wir uns nun genug umgesehen haben wollen wir wieder zurück zum Wohnmobil.
Wir spazieren zurück zur Bushaltestelle, wo sich schon einige andere Gäste der Hymer AG  eingefunden haben.
So wie wir sind diese leicht zu erkennen, alle tragen das Bendel mit der 50-Jahre-Hymer- Karte um den Hals.
Wir warten nicht lang, gegen viertel nach 2 trifft bereits der Bus ein, der uns in 10 Minuten zurück zum Hymer- Werk bringt.
Dort angekommen haben wir gleich Anschluss an den Transferbus zum Messegelände.
Perfekt, wir müssen keine 5 Minuten warten.

         
Die letzten Eindrücke                                                          Der Brunnen führt sogar Trinkwasser

         
Interessantes Hausfassade                                                 Da kommt unser Bus zur Werkshalle

         
Von hier aus haben wir Anschluss an den nächsten Bus, der uns wieder zum Messegelände nach Friedrichshafen bringt

Zurück am Messegelände überlegen wir, was wir als nächstes machen wollen.
Es ist gerade mal halb 4.
Friedrichshafen, Bad Waldsee, das Hymer- Werk und die Ausstellung auf dem Messegelände haben wir gesehen.
Eigentlich haben wir alles gemacht, wenn man es streng betrachtet warten wir eigentlich nur noch auf das Abendessen.

Aber das dauert noch ein paar Stunden, also muss ein anderer Snack her.
Die Messebratwurst und ein Eis für Anja verzehrt dann unsere letzten Chips aus dem Willkommenspaket. Nun sind wir theoretisch pleite. Zumindest was die Münzen angeht, selbstverständlich kann man an den Ständen auch mit Bargeld bezahlen.

         
Der Haupteingang                                                               von den letzten Wertchips gekauft: noch ne Wurst

Zurück im Wohnmobil überlegen wir, ob wir nach Hause fahren sollen.
Ja, richtig gelesen, wir hatten den Gedanken ehrlich gesagt schon im Eiscafe in Bad Waldsee.
Dies hat eigentlich ganz pragmatische Gründe.
Morgen werden alle nach Hause fahren, es wird voll werden. Für morgen sind warme Temperaturen und erneut schwüles Wetter mit Unwettergefahr vorhergesagt, fahren bei über 30°C Mittagshitze und 80% Luftfeuchte (so waren die Werte heute) ist einfach nur Folter.
Morgen ist Sonntag, das ist der Tag vor Montag und damit der Tag vor der Arbeit.
Und wenn wir hier morgen früh ausschlafen und dann gegen frühen Mittag nach Hause fahren sind wir nicht vor Abend daheim.
Dann noch auspacken, Wäsche waschen, duschen und Co. ?
Ich beneide die zumeist älteren Gäste des Hymer- Treffs, sie haben bestimmt das Rentenalter längst erreicht, für sie macht es keinen Unterschied, ob sie Sonntag oder Montag oder übernächste Woche Freitag zurück fahren, aber für uns ist dies leider nur ein Wunschtraum.
Wir müssen unsere knappe Freizeit optimieren, damit es nicht zu Konflikten mit den Arbeitszeiten kommt.
Ja und eine abendliche Heimfahrt ist einfach angenehmer, es ist kühler, die Straßen sind in der Nacht Sa auf So leerer (besser für das Hörbuch-hören).
Wir kommen zwar dann nachts heim, wachen dann aber ausgeschlafen gegen Mittag zuhause auf und können uns bereits früher um die Vorbereitungen der nächsten Woche kümmern.

Wer der Argumentation gefolgt ist merkt es bereits, wir bereiten unsere Heimfahrt vor.
Aber zuerst will ich noch eine Sache erwähnen, die den Firmenchefs der Pepsi Cola und der Coca Cola wohl die Tränen in die Augen treiben wird.
Denn wir haben ganz im Stile alter Zeiten erneut ein tolles Mischgetränk erfunden, welches aus je 2 Komponenten der beiden Konzerne besteht.
Ich weiß aus dem Wohnmobilforum, dass ich Fans bezüglich dem Mischen von mehreren Getränken habe, so soll sogar schon einer einmal dank meiner unglücklichen Schreibweise einen guten englischen Sherry mit Cola vermischt haben.
(An dieser Stelle einen lieben Gruß an diesen Leser 😉
Daher beschreibe ich unsere Erfrischungsmischung nun mal etwas genauer, nachmachen ausdrücklich erlaubt:

         
Höchste Konzentration! Der Meister erstellt eine neue…  …Geschmacksrevolution!    Pepsi Max & Fanta Icy Lemon

Und so mische ich in einem Anflug von Wahnsinn meine geliebte Pepsi Max mit einer Dose Icy Lemon im Verhältnis 50:50.
Eigentlich wollte ich nur ausprobieren, ob sich die beiden Getränke physisch abstoßen und ob eines der beiden wie Öl auf Wasser keine Symbiose mit dem jeweils anderen Getränk eingehen würde.
Das absolute Gegenteil ist der Fall, meine neue Max-Icylemon ist der absolute Hammer und schmeckt sowohl Anja wie auch mir wirklich ganz hervorragend.

Aber zurück zum Thema, gegen 16 Uhr bereiten wir unser Wohnmobil für die Abreise vor.
Hierfür entsorgen wir unseren Klotank an einer kostenlosen V/E- Station, saugen das Wohnmobil komplett aus, ziehen schon mal die Betten ab, verladen die Fahrräder und packen soweit wie möglich alles zusammen, was lose im Wohnmobil herum fliegt.
Denn so müssen wir diese Arbeiten nicht morgen in der Hitze erledigen.
Auch den Tank fülle ich mit Rapsöl auf, unsere letzten 6 Liter gehen dabei durch.
Da der Tank ja auch leer ist, kommen wir um einen Tankvorgang hier am Bodensee nicht herum. Da wir auch die Vorräte an Rapsöl ergänzen müssen, nehmen wir uns einen Stopp am zweiten Marktkauf in Friedrichshafen vor, denn unser Navi berichtet dort zusätzlich von einer freien Tankstelle.
Nach allen Arbeiten folgt dann noch eine abschließende erfrischende Dusche, damit wir nicht schwitzig nach Hause fahren müssen.

              
Abfahrtsvorbereitung: Saugen,             und die letzten Vorräte an Rapsöl…        …vertanken

Gegen 5 Uhr haben wir Checkliste für die Abreise abgehakt.
Das angekündigte Unwetter zieht bereits drohend herauf, man merkt spätestens jetzt, dass es hier nachher wohl noch richtig zur Sache gehen wird.
Sogar die Zeppeline werden vom Himmel geholt, als wir gegen 20 nach 5 am Hangar vorbei fahren, sehen wir gerade, wie die Zeppeline in der Halle verstaut werden.

         
Oh-Oh! das wird aber dunkel am Himmel                            Da werden gleich die Zeppeline vom Himmel geholt

         
Auf dem Weg nach Hause: Die Zep´s sind verstaut            vorbei am Zeppelin- Werk, der Himmel wird dunkler 🙁

Als erstes steuern wir gegen halb 6 aber den Marktkauf an und decken uns mit einigen Vorräten für morgen und einer Kiste Rapsöl für die Heimfahrt ein.
Ist schon komisch mit dem Rapsöl, das Verkaufsregal ist nahezu leergefegt, offenbar sind wir nicht die einzigen, die aufgrund höherer Dieselpreise diesen möglichen alternativen Kraftstoff für sich entdeckt haben. Und hier kostet das Rapsöl noch 0,99 € / Liter.
Mal sehen, wie lange das noch gut geht, die ersten Supermärkte haben die Preise ja bereits auf 1,15 € rauf gezogen.
Ganz pur fahren wir unser Rapsöl natürlich nicht, am der Tankstelle kippen wir zusätzlich 42 Liter Diesel zu den 20 Litern Rapsöl dazu, der Tank ist nun rappelvoll, mit etwas Glück kommen wir damit nun problemlos nach Hause.

         
Wir stehen bei Marktkauf                                                    Das Rapsölregal wie leergefegt

         
Zum Glück haben wir noch eine Kiste bekommen               eigentlich auch kein Wunder bei den Spritpreisen

         
knapp 43 Liter gehen noch durch…                                      Tank voll, wir starten, mit etwas Glück reichts bis daheim

Wir hatten sogar kurzzeitig überlegt, ob wir nach dem Tanken zurück zum Messegelände fahren und dann die verbleibenden 2 Stunden bis zum Abendessen nicht doch noch hier verbringen und dann gesättigt nach dem Essen nach Hause fahren.
Aber effektiv bedeutet dies, dass wir dann etwa 3 oder sogar 4  Stunden später loskommen würden.
Wir haben es gerade 6 durch, die Zeit ist gut, aber halb 10 oder gar 22 Uhr wäre schlecht.
In 2 Stunden können wir locker auf der A 81 und mit etwas Glück sogar schon kurz vor den Toren Stuttgarts sein.

Also geht die Fahrt los, wir fahren nach Hause und verzichten mit einem weinenden Auge auf ein wohl leckeres Abendessen.
Was soll´s, beim nächsten Mal, Hymer wird ja auch mal 100 und dann haben wir mit etwas Glück auch etwas mehr Zeit für eine umfangreiche Feier mit dem vollen Eventprogramm, sofern wir dann noch die Rente mit 80 im Jahr 2058 genießen dürfen.

Das drohende Unwetter hat uns übrigens nur gestreift, es regnet und es ist etwas windig, aber stürmen tut es zum Glück nicht. Und nur wenige Kilometer weiter ist das Wetter bereits wieder so schön, als ob niemals eine dunkle drohende Wolkenfront über uns gehangen hätte.
Wir erleben noch einen wunderschönen Abend und einen tollen landschaftlichen Ausblick auf den Bodensee und die umliegenden Wiesen, Felder und Wälder.
Die Gegend hier ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde, wir werden im Rahmen einer späteren Reise mit Sicherheit erneut hier her fahren und dann auch einen Abstecher nach Österreich unternehmen.
Beinahe tut es mir schon leid, dass wir nicht mal bei unseren Nachbarn rein geschaut haben, die Knabbernossi die ich so gern schnabbere (die gibt es leider nicht bei uns 🙁   ) waren wirklich nur einige wenige Kilometer entfernt.
Aber beim nächsten Mal…

         
nur ein kurzer Platzregen                                                    Glück gehabt, das Unwetter hat uns nur gestreift

         
Die Sonne kommt wieder zum Vorschein                            und erlaubt uns tolle Blicke auf die Landschaft

Gegen viertel vor 7 erreichen wir wieder die A 81, unterwegs habe ich übrigens noch das Versprechen an Anja eingelöst und wunderschöne, pralle und rote Erdbeeren vom Bauernhof gekauft, eine nette alte Bäuerin hatte ihre Erdbeeren direkt neben ihrem Hof an der Straße angeboten, da konnte ich natürlich nicht nein sagen.
Jetzt, auf der Autobahn bei absolut freier Strecke, bereitet uns Anja das Abendessen zu.
Auf unserer Speisekarte steht:

  1. Erdbeeren frisch vom Hof, frisch geschnitten und zubereitet
  2. Brötchen mit Schinken und Käse

Den ersten Gang nehmen wir sofort ein, die Brötchen bereitet mir unsere Bordstewardess etwa 20 Minuten später.
Dazu eine eiskalte Cola, was will man mehr?

         
Mjam, auch lecker! Frische Erdbeeren                                und ein knuspriges Schinken/Käse- Brötchen

         
Wir kommen bestens vorran                                               wir haben freie Fahrt

Gegen halb 8 kommt nochmals kurz Wehmut auf. Trotz wohl gefülltem Bauchi bin ich etwas traurig, dass wir den Abschlussabend nicht mitbekommen haben und wir werden wohl nie erfahren, ob man am letzten Abend nochmals die beiden vorhergehenden Abende übertrumpfen konnte und das Buffet erneut alle Register sprengt.
Aber wie gesagt, wir kommen derzeit super voran, just in diesem Moment fliegen wir an Böblingen vorbei, der Zeitvorteil war uns einfach mehr wert, als gegen 8 die Sonne untergeht sind wir bereits auf der A 8 unterwegs.

         
Unterwegs auf der Autobahn, die Sonne geht unter            und wir müssen im Dunkeln heim fahren

Der Rest der Heimfahrt verläuft ohne besondere Vorkommnisse.
Ein unterwegs auf der A 61 via TMC gemeldeter Stau hat sich bei unserer Ankunft schon wieder aufgelöst und so landen wir gegen 1 Uhr in der Nacht mit leerem Tank wieder zuhause auf dem Parkplatz.
Die Tankfüllung hat gereicht, Bodensee – Kerpen mit einer Füllung geht also auf 🙂
Als der Diesel schweigt habe ich leichtes Summen im Ohr, ich muss mir in den Sommerferien unbedingt mal Gedanken um die Geräuschdämmung der Fahrkabine machen…

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