Generelle Vorbereitungen für unsere Reise nach Südnorwegen:
Schon früh in diesem Jahr haben wir eines unserer Topp- Reiseziele für 2010 festgelegt!
Es soll nämlich nach Südnorwegen gehen! Damals, auf unserer Wohnmobil- Reise zum legendären Nordkap, mussten wir den Süden von Norwegen aus Zeitgründen auslassen, obwohl dies auch eine schöne Urlaubsregion sein soll.
Aber 2006 haben wir mit der Uhr im Nacken nunmal keine Zeit gehabt und somit außer der E 6 im Transit eigentlich nichts vom eher gemäßigten Süden Norwegens gesehen.
Das soll sich nun ändern! Nur für Norwegen wollen wir uns 10 Tage Zeit nehmen, wobei die An- und Abreise nicht mitgerechnet wird.
Also „echte“ 10 Tage vor Ort mit 2 Reisewochen.
Wenn wir uns an unsere erste Norwegenreise zurück erinnern, haben wir neben den kilometerlangen Stein- und Grünwüsten im Norden und in der Mitte Norwegens auch noch ein abwechslungsreiches Norwegen in Erinnerung, welches sich in etwa ab Mitte Trondheim offenbart hat.
Auch die Tatsache, dass wir besonders vom ausladenden „Zipfel“ im Süden mal so gar nichts sehen konnten (im Norden ist Norwegen ja eher schmal), ist wie ein „weißer Fleck“ in unserer bisherigen Europakarte zu sehen.
Und noch einen weiteren Grund haben wir, um den Süden von Norwegen anzupeilen. Genauer sogar den „absoluten Süden“!
Denn Pendant und „Gegenspieler“ des legendären Nordkaps ist dort zu finden, das sogenannte Südkap am Lindesnes Fyr- Leuchtturm!
Als dekorierter Nordkapfahrer ist es ja fast schon eine Pflicht, sich auch mal diese markante Stelle in Europas Ländern anzuschauen. Kenner unserer Reiseberichte wissen es, besonders geographische „Endpunkte“ ziehen mich fast schon wie magisch an. 😉
Aber auch das Landesinnere lockt mit allerlei interessanten Zielen und Sehenswürdigkeiten, wobei ganz besonders eine Präsentation, die im Internet und in diversen Email- Verteilern immer mal wieder zu finden ist, hat hier unsere Reiselust geweckt!
Nach etwas Recherche bei altgedienten Norwegen- Fahrern konnten wir diese markanten Punkte auch recht schnell ausmachen. Insbesondere der sogenannte „Preikestolen“- Felsen hat unsere Reiselust geweckt! Hierbei handelt es sich um eine Art Felsvorsprung direkt über einem Fjord. Von diesem Vorsprung geht es komplett steil hinab in die Tiefe!
Der Ausblick von oben, das zeigten die Bilder, sieht gigantisch aus und den Mut sich bis nach vorne an die Felsklippe über den Abgrund zu wagen, möchte ich auch gerne sammeln, um ein wenig „positives Abenteuer“ in den Urlaub zu bringen. Selbstredend, dass ich mit dieser Idee nicht alleine bin, denn wenn man es ganz streng betrachtet, war eigentlich Anja diejenige, die mir diese Präsentation mit euphorischen Worten (Da möchte ich hin!!!) geschickt hat… 😉
Nachdem also zwei auf drei Ziele feststehen und die Idee von Norwegen allmählich „Fleisch an den Knochen“ bekommt, wird es natürlich Zeit, sich eingehender mit dem Thema Südnorwegen zu befassen und zu erkunden, wie man diese Region optimal mit dem Wohnmobil bereist.
Man kann ja nicht auf gut Glück einfach nach Norwegen fahren und darauf hoffen, dass gleich nach der Grenzüberquerung zu Norwegen ein Schild kommt, auf dem unsere Wunsch- Reiseziele drauf stehen! 😉
Also müssen wir ja erst einmal heraus finden, wo genau denn unsere Wunschziele liegen und ob diese überhaupt in eine 10-Tagestour zu packen sind! Was ist, wenn Südkap und die Preikestolen- Felsenkanzel mal eben 1000 Kilometer auseinander liegen?
In Norwegen, wo man von der Südspitze bis an die Nordspitze über 2.000 Kilometer abspulen muss, liegt diese Entfernungen durchaus im Bereich des möglichen!
Und schon wäre es „Essig“ mit mindestens einem von diesen Zielen, das wäre uns sonst deutlich zu viel Fahrerei!
Also müssen Reiseinformationen her, die uns das Land näher bringen, die ausgesuchten Ziele geografisch darstellen und natürlich auch noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit beschreiben würden, die wir auf dem Weg von der Südspitze bis etwa Höhe Bergen (weiter wollen wir nicht fahren) unterwegs ebenfalls ansteuern können.
Den allersten Anfang macht hierbei übrigens ein ganz allgemeiner Reiseführer aus dem temporären Sonderangebots- Sortiment unseres bevorzugten Discounter- Supermarktes.
Anja hat wirklich ein Händchen und ein Auge für sowas. Wenn wir zum Aldi *äh* „Feinkost Albrecht“ fahren, kaufe ich ja für gewöhnlich Lebensmittel.
Nicht im Traum würde ich daran denken, dort nach einem Reiseführer zu suchen!
Entsprechend sticht mir ein solches Angebot auch nicht ins Auge, wenn es diese dann dort mal tatsächlich zu kaufen gibt.
Bin halt ein Mann, für sowas hab ich einfach kein Gespür. Aber Anja hat es!
Und dann muss man noch dazu sagen, dass Anja diesen Reiseführer übrigens quasi „auf Verdacht“ gekauft hatte!
Und jetzt, wo wir uns eines Abends für die Tour nach Norwegen entscheiden, packt Anja auf einmal diesen noch eingepackten Reiseführer aus. Super!
Ideal zum Einlesen und ersten „Vorgeschmack holen“! 🙂
btw: Es schlummern übrigens noch mehr Reiseführer in Anjas Fundus, bin gespannnt, ob sie für noch kommende Ziele ebenfalls den ein oder anderen bereits gekauften Reiseführer bereits am Start hat…
Ob der Reiseführer vom Aldi was taugt, werden wir übrigens nach der Tour wissen. Unsere Bewertung wird somit in unser Fazit nach der Reise einfließen!
Bei einem Reiseführer kann es natürlich nicht bleiben, zumal der Reiseführer vom Aldi natürlich für die „Allgemeinheit“ geschrieben ist und somit nicht unbedingt die besonderen Ansprüche von Wohnmobiltouristen berücksichtigt.
Entsprechend haben wir uns auch hier mit dem Reiseführer für Südnorwegen aus dem WOMO- Verlag ausgerüstet.
Zum Glück ist gerade erst eine überarbeitete Auflage erschienen, sodass wir hier mit recht aktuellem Material unterwegs sein werden, das passt also!
Auch hier werden wir natürlich unsere Meinung über das Buch und die Praxistauglichkeit auf jeden Fall nach unserer Reise ausführlich im Fazit beschreiben.
Mit dabei ist natürlich auch wieder das ADAC- Tourset. Der Klassiker!
Kostenlos für ADAC- Mitglieder ergänzt dieses TourSet die Reiseführer mit für den Autofahrer wichtigen Informationen, Routenkarten und sogar speziellen Infos extra für Wohnmobilurlauber.
Als vierte Informationsquelle dient uns dann noch ein prall gefülltes Infopaket vom norwegischen Fremdenverkehrsamt.
Ganz bequem kann man dies z.B. auf visitnorway.com online bestellen und es sich dann nach Hause schicken lassen.
Wir hingegen haben es sogar noch ein bisschen bequemer!
Als wir eines Abends bei unseren Freunden nett zum Grillen beisammen saßen, packten die beiden plötzlich das aktuelle Ferienpaket von visitnorway aus und haben es uns überlassen.
Sie hatten selbst überlegt nach Norwegen zu fahren, sich dann aber für Schweden entschieden (auf den Reisebericht bin ich gespannt!). Daher war so das Norwegen- Touristenpaket vakant und konnte von uns eingesackt werden.
Dankeschön euch zwei!
Bestens vorbereitet: Infopaket, Reiseführer und Tour- Set
Nachdem wir nun mit allerlei umfangreichen Informationsmaterial ausgerüstet sind, beginnt natürlich das Sondieren weiterer Ziele in Norwegen.
Besonders aus dem Norwegen- Informations- Paket, welches natürlich mit vielen schönen Bildern aufwartet, entnehmen wir viele Inspirationen.
„Oh, guck mal hier, das möchte ich sehen“
*blätter um*
„Ui, das da sieht aber auch toll aus!!!“
Und so wird die Wunschliste sehr schnell sehr lang… 😉
Neben den schon bekannten Zielen wie Südkap oder dem Preikestolen- Felsen finden sich sehr schnell weitere Ziele wie der Geiranger- Fjord, die Atlantikstraße, der Trollstiegen, die Städte Bergen und Stavanger, die Strände und Badebuchten der Südküste, der Eisgletscher Nigardsbreen, die Flambahn auf unserer Wunschliste wieder.
Ebenso schnell wird aber leider auch klar: Das können wir in 10 Tagen alles unmöglich schaffen!
Besonders, wenn man sich wieder einmal die Weiten dieses unwirklichen Landes vorstellt!
Wir kennen die Problematik ja schon von unserer Nordkapreise 2006.
In Deutschland kannst du dich in Flensburg ins Auto setzen und dann innerhalb eines Tages auf den Autobahnen bequem (und mit etwas Glück staufrei) bis nach München fahren.
Ebenso wäre eine Durchquerung von Berlin bis Köln innerhalb eines Tages problemlos möglich.
Mag eine Ost- West- Durchquerung in Norwegen an einigen Stellen sogar innerhalb weniger Stunden oder gar nur innerhalb einer Stunde möglich sein, braucht man für dieses extrem in die Länge gezogene Land eben doch mehr, als nur einen Tag.
Und dies auch, wenn man sich wirklich den ganzen Tag hinter das Steuer klemmt. Die Straßen sind dafür einfach nicht ausgelegt und ausgebaut, die durchgehenden Autobahnen fehlen!
Davon abgesehen sind die Straßen in Norwegen deutlich kurviger, als es in Deutschland der Fall ist. Die Natur mit ihrer strengen Topographie verlangt diesen Tribut.
Davon abgesehen: Wir wollen eine Sehenswürdigkeit dieses Mal ja auch sehen! Was nützt es denn, wenn wir mit der Brechstange alles schöne anschauen, aber dann keine Zeit haben, auch mal wirklich an einem Ziel stehen zu bleiben und uns intensiver mit einer Sache zu beschäftigen? Wir müssen also „aussieben“, so ärgerlich das ist…
Wir legen uns also eine Art „imaginäre Linie“ in Norwegen fest, die wir maximal in Richtung Norden in Norwegen zurücklegen wollen.
Alles, was darüber ist, wird von uns dann einfach nicht angefahren. Punkt! Da muss man konsequent sein!
Zunächst lag diese Linie etwa in Höhe Bergen (dort wollten wir mit Norwegen dann beenden), ein paar Tage später korrigieren wir dann diese Linie sogar doch noch ein Stückchen nach Norden, um das Dörfchen Flam und die Flambahn dann doch noch mitzunehmen, ein ganz besonderer Wunsch von Anja.
Den Eisgletscher Nigardsbreen werden wir aber schon nicht mehr sehen, es sei denn wir kommen mit der Zeit außergewöhnlich gut voran und schaffen alle unsere gesteckten Ziele.
Diese sehen im Übrigen grob so aus:
- Start beim Südkap mit Lindesnes
- Runde dicht an der Südküste entlang, Lenefjord, Lista Fyr, dt. Festung Varnes
- Die „Schwerter im Stein“ (Schauplatz einer berühmten Schlacht)
- Eventuell ein Besuch von Stavanger
- Der Lysefjord
- Preikestolen- Felsen (danach ggf. noch den Kjerag- Felsen, auch weltbekannt, aber schwer zu erreichen)
- Lyseboten am Ende des Lysefjords (kommt auf die Strecke vor Ort an…)
- Großen Schritt nordwärts, vmtl. nach Bergen mit Besuch der Altstadt und danach Fahrt mit der Floibahn auf den Aussichtsberg über Bergen
- Von Bergen Fahrt nach Flam und dort eine Fahrt mit der Flambahn
- Sollte dann noch Zeit sein, überlegen wir vielleicht doch noch den Eisgletscher, ansonsten geht es von dort zurück in Richtung Heimat.
In den Magazinen und Info- Broschüren interessant und herausfordernd wirkende Ziele wie der Geiranger- Fjord oder die Atlantik- Straße müssen aber auslassen. Diese Ziele liegen einfach zu weit im Norden, wenn man nur 10 Tage Zeit hat.
Bringt nix.
Nachdem also nun so ungefähr unsere Route steht, folgt als nächstes natürlich ein ganz leidiges Thema für alle die, die nach Norwegen oder Skandinavien allgemein reisen wollen:
Die Durchquerung der Nord- bzw. Ostsee und die Wahl der richtigen Fähre!
Und hierfür gibt es gleich mehrere Wege und auch bestätigt sich: Wer die Wahl hat, hat die Qual!
Was tun? Anreise „klassisch“ mit der Kurzfähre via Fehmarn – Puttgarden – Fähre Vogelfluglinie – Rödby – Kopenhagen – Helsinggör – 2te Fähre – Helsingborg und dann, nach Ankunft in Schweden, die uns bereits bekannte E 6 rauf?
Die Idee wäre möglich (zumal die Öresund- Brücke ausfällt, da diese nach Westen / Schweden führt, aber nicht nach Norden / Norwegen), aber es ärgert mich schon jetzt, dass wir dann Scandlines diesen unglaublichen Tarif bezahlen müssen und diese hierfür den vergleichsweise kleinsten Gegenwert liefern. Denn die meiste Strecke auf dieser Route muss man nämlich mit dem Auto selber fahren!
Die Alternative wäre also eine der Lang- oder Übernachtfährern, die von der deutschen Ostseeküste oder vielleicht noch von Dänemark aus in Richtung Norwegen starten. Verschiedenste Fährbetreiber fahren nach Oslo, Sande, Larvik oder Kristiansand.
Einen ganzen Samstagvormittag verbringe ich also damit, um das für uns beste Angebot heraus zu suchen.
Tatsächlich kommt mir hier eher unerwartet ein plötzlicher Wettbewerb zwischen den Fährbetreibern zu Gute!
Eigentlich hab ich mit Ticketpreisen von 300-500 € gerechnet, wenn man zum Beispiel eine der Langfährern (z.B. von Kiel nach Oslo) inklusive Kabine nimmt.
Ohne Kabine wäre für diese lange Strecke nichts, zumal man bei Nachtabfahrten sowieso eigentlich fast immer in die Kabine gezwungen wird.
Doch genau jetzt im Moment versucht ein sich neuer Player ein großes Stück vom „Fährkuchen“ abzuschneiden, mischt mit Kampfpreisen den Markt auf!
Thy Ferries nennt sich der selbst ernannte „Robin Hood“ der Meere und bietet tatsächlich für nur 90,- € pauschal pro Wohnmobil die Überfahrt one-way an!
Wow, das ist mal günstig!
OK, für diesen Preis müssten wir zwar wieder ein gutes Stück mit dem Wohnmobil selber fahren (Thy fährt die Strecke Hanstholm – Kristiansand), denn der Abfahrtshafen auf europäischer Seite liegt ganz im Norden von Dänemark.
Mit einer Fähre von einem deutschen Hafen aus würde man hingegen ein gutes Stück Strecke sparen.
Aber ist das „fahren“ in Dänemark denn wirklich so schlimm?
Erst letztes Jahr waren wir mit dem Wohnmobil in Dänemark unterwegs und wissen, dass man dort oben eigentlich gut voran kommt. OK, gut, letztes Jahr haben wir weitestgehend Autobahnen vermieden, aber auf der Rückstrecke haben wir doch ordentliche Kilometer auf der Nord- Süd- Autobahn zurückgelegt.
Und der Preis ist doch ein gutes Argument!
Wir haben kurz abgewogen und wollten schon fast bei ThyFerries buchen, als wir ein noch besseres Angebot gefunden haben!
Fjordline hat nämlich ebenfalls eine Fähre von der Nordspitze Dänemarks am Start und befährt von dort die Route Hirtshals – Kristiansand.
Scheinbar stellt man sich bei Fjordline dem Wettbewerb mit Thy (was Color Line offenbar nicht tut, wie die Preise zeigen) und bieten als Gegenangebot doch tatsächlich die fast identische Passage für nur 168,- € pauschal für Hin- und zurück an! Wow! 12,- € billiger (Thy verlangt 80,- € für das Wohnmobil pro Richtung), die eindeutig besseren Abfahrtszeiten und schneller ist die Fähre von Fjordline auch noch!
Denn Fjordline setzt für die Strecke keine konventionelle Fähre ein, sondern die HSC Fjord Cat, ein Schnellboot- Katamaran, der die Strecke in nur 2 Std, 15 Min zurück legt! Wow!
Nicht umsonst hält die HSC Fjord Cat seit 1998 bis zum heutigen Tag das „blaue Band“ für die schnellste Atlantiküberquerung! Da haben wir natürlich sofort zugeschlagen und gebucht, so eine Fährfahrt lassen wir uns nicht entgehen!
Und mit der Trägerin des „blauen Bandes“ reisen wir tatsächlich sogar noch mit Stil. 😉
Übrigens: Der angekündigte Markteintritt von Thy kam für uns wirklich genau im richtigen Moment, denn wir konnten so den leider recht kurzen Wettbewerb für uns optimal nutzen!
Nur wenige Wochen später musste sich Thy nämlich vom Markt zurückziehen, weil die Wunschfähre von Thy (die Pride of Telemark) doch nicht wie erwartet angemietet werden konnte.
Man versuchte zwar noch, sich woanders in Europa eine Fähre zu besorgen (die Fachpresse berichtete darüber), aber dieses Vorhaben schlug leider ebenso fehl.
Schade für Thy! Mir tut es ein wenig leid, denn ein weiterer Wettbewerb hätte auf den Nordlandfähren sicherlich für weitere Entlastungen in den Reisekassen der Urlauber gesorgt.
Aber man hat vorschnell bei Thy schon angefangen Tickets zu verkaufen, obwohl man noch gar keine Fähre hatte.
Am Ende musste man dann aufgeben und erstattet derzeit (nach meinem Kenntnisstand) die vorab gebuchten Tickets.
Wer gebucht hat, bekommt also nun zwar mit etwas Glück sein Geld zurück, hat aber deswegen noch lange keine Fährpassage…
Die einzigen, die davon nun profitieren, sind Reisende wie wir, die sich aus dem Wettbewerb heraus für ein ebenso gutes Angebot bei einem anderen Anbieter entschieden haben.
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass die Preise sofort anzogen, als Thy kaum vom Markt war.
Naja, ich denke soweit egoistisch darf man sein, dass wir uns nun über unser sehr sehr günstiges Ticket freuen dürfen.
Das liebe Geld: Norwegen und seine Kronen gegen Europa mit seinen Euros…
Tja, das liebe Geld…
Das wird das nächste leidige Thema!
Mit unserer Fähre hatten wir eigentlich sogar doppelt Glück, denn das Fährticket haben wir in Euro, und nicht in Kronen bezahlt.
Und nicht nur der Umstand des nun fehlenden Wettbewerbers hat die Preise der übrigen Wettbewerber wieder steigen lassen, sondern auch die aktuelle Talfahrt unseres tollen Euros!
Super, vielen lieben herzlichen Dank Frau Merkel, dass Sie und ihre europäischen Kollegen sich darauf geeinigt haben, Milliarden in die maroden Griechen zu pumpen!
Uns fehlt dieses Geld nicht nur zuhause für Schulen, Straßen, soziale Projekte und Kindergärten, sondern auch unterwegs in der Reisekasse dank des (Verzeihung!) beschissenen Wechselkurses!
Wir müssen uns in Norwegen sowieso schon auf durchweg höhere Preise einstellen, aber was wir jetzt an Kronen für unseren Gummi- Euro bekommen, das grenzt schon fast an Frechheit. 🙁
Gab es im Juni 2009 für einen Euro etwa 9 Kronen, sind es jetzt nur noch knapp über 7!
Klasse!
Nützt ja nichts, ärgern bringt auch nichts.
Und nur wegen der Pleite- Griechen lassen wir uns den Urlaub doch nicht vermiesen!
Müssen wir eben an anderer Stelle sparen.
Und dies tun wir auch, aber mit Bedacht!
Als größter Kostentreiber in Norwegen sind natürlich die normalen Lebenshaltungskosten zu sehen.
Obst, Gemüse, Fleisch, Milch und Brot sind von allen Ländern Skandinaviens am teuersten! Wir selbst haben es 2006 erlebt und konnten uns doch nicht dazu durchringen, unsere damals mitgeschleppten Ravioli aus der Dose oder den Pichelsteiner Eintopf aufzuwärmen.
Einmal macht man das sicherlich, vielleicht auch zweimal, aber danach nicht mehr. Schmeckt dann einfach nicht mehr!
Daher muss für diese Reise deutlich mehr Abwechslung in den Dosenfutter- Speiseplan!
Besonders müssen wir darauf achten, dass die Lebensmittel möglichst lange und ohne Kühlung haltbar sind.
Kochwurst, Leberwurst in Dosen, Gulasch aus der Dose, Nudeln, Tomatensoße aus der Tüte und noch einige andere Dinge werden wir in der Woche vor unserem Urlaub einkaufen und ins Wohnmobil laden.
Ansonsten ist das Thema Geld recht schnell abgehakt. Wir haben keins (weder für Norwegen, noch grundsätzlich 😉 und holen daher in Deutschland auch keine Kronen.
Überall in Norwegen sind Kreditkarten weit verbreitet (das wissen wir auch noch von unserer 2006er Tour!) und was wir an Barmitteln brauchen, besorgen wir uns vor Ort an den dort ebenso vorhandenen Geldautomaten.
Den Fehler mit größeren Summen Bargeld nach Skandinavien zu fahren, die uns dann gleich in der ersten Nacht geklaut werden (und somit unersetzbar weg sind!), machen wir jedenfalls nicht mehr!
Ausgeleert: Unsere „Fremdwährungskasse“ älterer Reisen 😉 Naja, besser als nichts! Kleingeld für Dänemark und Norwegen
Norwegen wird zur Kombireise, Dänemark kommt hinzu!
Tja, und dann die Überraschung! Denn einige Wochen vor unserer geplanten Abfahrt nach Norwegen küsst uns doch tatsächlich auch mal das Glück!
Aus Langeweile heraus hab ich im Internet auf dem „virtuellen Campingplatz“ vom dänischen Fremdenverkehrsamt (visitdenmark.com) mitgespielt. Sportaktivitäten, Waschraum oder mit dem Wohnwagen rückwärts einparken sorgt hier für Kurzweil.
Einige dieser kleinen Mini- Spiele sind gleichzeitig mit einem Gewinnspiel gekoppelt und was soll ich sagen: Wir haben tatsächlich gewonnen!
Beinahe hätte ich die email vom dänischen Fremdenverkehrsamt gelöscht (Wer liest im heutigen Spam- Zeitalter schon Mails mit dem Betreff „Sie haben gewonnen“???), dann aber doch im letzten Moment doch noch richtig geschaut!
Und da stand es dann, eine Woche gratis Campen auf einem Campingplatz unserer Wahl in Dänemark!
Kaum zu glauben!
Muss doch ein Haken dran sein, oder?
Als dann ein paar Tage später der Gutschein tatsächlich im Briefkasten landete, blieb nicht mehr viel Raum für eventuelle „Haken“.
Einzige Auflagen: Der Wunsch- Campingplatz muss dem sogenannten Campingradet- Netzwerk angehören (das tun eigentlich fast alle!) und eventuelle Nebengebühren wie Steuern sind vor Ort zu bezahlen.
Und den Platz dürfen wir uns wirklich selber aussuchen!
Schnell war unsere Entscheidung klar!
2007 haben wir einen absolut wunderschönen Camping- und Faulenzurlaub auf der dänischen Nordseeinsel Fanö verbracht. Gerne wären wir wieder dorthin gefahren, aber bislang war uns der Weg zu weit und auch die Anreisekosten (Fähre erforderlich, ca. 50,- €) sowie die Campingplatzkosten (obwohl es 4 CPs gibt, akzeptiert keiner die ACSI- Campingcard!) haben uns bislang immer abgeschreckt.
Im letzten Jahr sind wir daher an Fanö vorbei gefahren (wir waren dafür auf Römö, da war es aber nicht so schön) und waren etwas wehmütig unser lieb gewonnenes Ferieninselchen unbesucht zu lassen. Aber im letzten Jahr haben wir uns ja für eine Rundreise durch Dänemark entschieden und nicht für eine Campingwoche.
Nun, mit dem Freigutschein, lockt natürlich die Reise nach Fanö umso mehr!
Wir haben sogleich unseren Campingplatz aus 2007 (den Feldberg Family Camping) kontaktiert und hatten kurz darauf schon die Bestätigung im email- Briefkasten, dass unser Gutschein akzeptiert wird und wir keine Nebenkosten zahlen brauchen.
Einzig eine gültige Skandinavien- CampingCard muss man dabei haben, aber die Karte haben wir eh noch vom letzten Jahr und die Wertmarke kann man auf jedem Platz nachkaufen. Da wir darüber hinaus die Karte auch in Norwegen brauchen, haben wir diese sowieso schon dabei und auch mit einer gültigen Marke ausgerüstet.
Spontan haben wir uns also entschieden, gleich im Anschluss an unseren Norwegen- Urlaub eine Woche absolute Ausruh- Ferien auf dem Campingplatz auf Fanö zu verbringen.
Dort werden wir dann wieder schön mit dem Rädchen fahren und den tollen Urlaub Revue passieren lassen. Erholung nach dem Abenteuer sozusagen!
Wenn wir doch eh schon in der Gegend sind, wäre es ja blöd diese Chance nicht zu nutzen!
So also wird es gleich ein Doppelurlaub! Wir werden erst Norwegen ein tolles Abenteuer erleben und dann in Dänemark entspannt die diesjährige Haupt- Urlaubsreise ausklingen lassen.
Na wenn das nicht eine tolle Kombination ist!
KW 23 – 2010, die finale Vorbereitungsphase läuft an!
Kann sich das einer vorstellen?
Eine gute Woche vor unserer geplanten (und gebuchten) Abreise wackelt unser Start tatsächlich und gerät ins Wanken!
Schuld ist aber nicht der noch immer fallende Euro, sondern schlichtweg die Tatsache, dass unser getreues Wohnmobil noch immer in der Werkstatt in Wetzlar steht!
Wir erinnern uns: Nach dem Forentreffen im April mussten wir unser Wohnmobil leider mit einem Motorschaden abstellen.
Die darauffolgende Werkstattarbeit läuft leider auf einen Tauschmotor hinaus, was sich als recht langwierig und zeitintensiv heraus gestellt hat.
Kein Wunder! Erstmal den alten ausbauen, dann einen neuen finden (liegt ja auch nicht mehr auf Lager…), diesen auch ausbauen, dann überarbeiten und zum Schluss noch bei uns einbauen, das dauert eben seine Zeit!
Die ganzen Feiertage im Mai sind aber natürlich trotzdem dahin und als der Kalender Juni zeigt, wird uns langsam warm in der Brust!
Wird es noch reichen? Was ist mit einer Testtour vor Abfahrt, um alles auf Herz und Nieren zu prüfen?
Eine Woche vor geplanter Abfahrt dann endlich der erlösende Anruf, das Wohnmobil ist fertig!
Juchu!
Natürlich habe ich unser Wohnmobil sofort abgeholt und sicher nach Hause gebracht.
Mit Testtour ist nun natürlich nix mehr. Aber egal. Legen wir die Generalprobe eben gleich mit der Uraufführung zusammen und berufen uns auf das Credo: „Unter Druck entstehen Diamanten!“
Denn gerade mal eine Woche bleibt uns nun nur noch, um unser Wohnmobil reiseklar zu machen!
Das wird knapp! Einerseits sind aber wenigstens die allermeisten Ausrüstungsgegenstände im Wohnmobil noch eingeladen, andererseits sind viele dieser Sachen natürlich „Wintersachen“!
Kein Wunder, im April war es ja auch saukalt mit einstelligen Temperaturen nah dem Gefrierpunkt während der Nacht.
Aber darüber denken wir erst gar nicht lange nach oder fangen gar das Jammern oder Wehklagen an, sondern freuen uns lieber, dass wir unsere Fähre doch nicht umsonst gebucht haben (wir haben keine Reiserücktrittsversicherung…) und wir gerade noch rechtzeitig loskommen werden.
Nur anpacken müssen wir jetzt und schon geht es los:
Mieses Wetter? Egal! Wir putzen das Wohnmobil Erstmal eine Grundreinigung von innen…
Dann sind die Tanks und Leitungen dran: Reiniger.. …wird durch die Leitungen gepumpt. Soll ja alles sauber sein!
Alles sauber? Fein! Dann kann jetzt die Wäsche kommen…Und natürlich die ersten Futtervorräte…
Die Gasflaschen werden auch überprüft… …und gewogen: knapp 6kg Gas? Das wird wohl reichen
Wie immer kommen bei den Reisevorbereitungen dann natürlich auch die ersten kleineren Problemchen zum Vorschein. Bei der Überprüfung der Wasseranlage fällt als erstes mal eine undichte Abdichtung des Wasserhahns auf. Erst zum Saisonstart 2010 hatte ich den Wasserhahn ausgetauscht, dabei aber wohl einen entscheidenden Fehler gemacht.
In der Küche gibt es bei uns seit je her nur Kaltwasser. Unser Wasserhahn in der Küche hatte aber immer 2 Wasseranschlüsse, was zumindest theoretisch auch Warmwasser ermöglichen würde.
Da es aber nur eine Zulaufleitung gibt (eben die mit Kaltwasser) und diese unter der Spüle mit einem T- Stück gesplittet wird, habe ich beim Wechsel auf den neuen Wasserhahn das T- Stück ausgebaut und einen kostensparenden Wasserhahn mit nur einem Anschluss gekauft.
Die Rechnung habe ich aber wohl ohne den Wirt, bzw. ohne die Spüle gemacht! Denn die Hahnlochbohrung in unserer Spüle ist natürlich groß genug, um 2 Leitungen aufzunehmen. Die neue Konstruktion mit nur einer Leitung verursacht so einen „Hohlraum“ im Loch, wodurch -trotz Dichtring- bei aufgedrehtem Wasserhahn gelegentlich Wasser in den darunterliegenden Schrank tropft. Und da besonders Anja gerne mit viel Schaum spült, wurde es unter der Spüle natürlich auch schnell feucht.
„Geht nicht“ sagt der für die Technik beauftragte Wohnmobilmechaniker (das bin ich) und so beiße ich in den sauren Apfel und besorge noch schnell einen neuen Wasserhahn, der erneut über 2 Anschlüße verfügt, ein entsprechendes T- Stück zum Trennen der Leitung kommt hierbei natürlich auch wieder zum Einsatz.
30 Euro kostet der neue Wasserhahn, aber damit wird das Loch in der Spüle nun wenigstens wieder optimal ausgefüllt und auch der Dichtring kann seinem Namen wieder alle Ehre erweisen, wie ein Wassertest unter Gefechtsbedingungen erweist.
Nur mit der Wasserpumpe scheint nun etwas nicht zu stimmen.
Hin und wieder „ruckt“ die ein bisschen, aber ich tippe mal auf zu geringe Spannung in der Bordbatterie 1, die ja nun auch seit mehreren Wochen nicht mehr geladen wurde.
Unterwegs fängt die sich schon wieder, spätestens wenn wir längere Zeit am Strom hängen…
Das Loch in der Spüle war zu groß für einen „Ein-Kreis“-Hahn Daher kommt nun wieder ein breiter 2-Kreis-Hahn zum Einsatz
Ach ja, wir werden uns drei Wochen lang nur von Nudeln ernähren!
Ganz fest haben wir uns vorgenommen, nicht nur stur Lebensmittel ins Wohnmobil zu karren, nur weil „Essen“ drauf steht.
Fakt ist aber, dass Einkaufen in Skandinavien ein teurer Spaß ist!
Dies wissen wir von unserer ersten Skandinavien- Reise, aber auch letztes Jahr in Dänemark haben wir dies eindrucksvoll zum Beispiel an einem einfachen Produkt wie Pfefferminztee gemerkt und gespürt!
Und so sei es uns bitte verziehen, dass wir für diese Reise absolut da Klischee des „Deutschen Wohnmobilurlaubers in Skandinavien“ bedienen und uns tatsächlich das Wohnmobil mit Lebensmitteln vollknallen, damit wir die teuren Sachen im hohen Norden nicht kaufen brauchen.
Wir wissen einerseits, dass wir nicht unser Essen mitbringen und dann unseren Müll dort zurücklassen sollten, aber wenn ich 5-8 Euro für ein Kilo Tomaten, 10-12 Euro für ein Kilo Fleisch und weiteres teures Geld für Kartoffeln, Milch und Brot bezahlen muss, oder für das gleiche Geld eben gleich mehrere Fertigmahlzeiten zum Aufwärmen aus Dose und Tüte bekomme, dann sparen wir!
Die Preisdifferenz ist einfach zu hoch, zumal der Euro gegen die Krone weiter auf Talfahrt ist!
Natürlich werden wir in Norwegen einkaufen gehen und sicherlich auch mal auswärts essen, aber mehrheitlich (das schulden wir einfach unserer Reisekasse!) werden wir uns auf dieser Reise nun einmal selbst versorgen! Da kann jeder denken, was er will!
Zwar tut der Einkauf vor unserer Reise im Aldi natürlich weh (176,- €!!), aber in Norwegen würden wir wohl für all diese Sachen das Dreifache ausgeben müssen!
Und so nehmen wir eben Milch, Kochwurst, Nudelsuppe, Möhrentopf, Gulaschdosen, Schwarzbrotdosen und vieles mehr mit.
Merkwürdig ist nur, dass wir nach dem Einkaufen bemerken, wie nudellastig unsere Speisekarte in Norwegen wohl werden wird. Würde mich nicht wundern, wenn wir unseren ganzen statistischen Jahresverbrauch an Nudeln in den kommenden drei Wochen verputzen werden. 😉
Nudeln klein, Nudeln groß, Nudeln als Spaghetti, als Gnocchi, mit und ohne Soße, als Wok- Nudeln, als Asia- Nudeln zum Aufbrühen, Nudeln aus der Dose, Pappschachtel oder Tüte.
Oh- Mann!
Das wird was werden und ich bin mal gespannt, wie viel der ganzen Lebensmittel uns am dritten Tag zu den Ohren raushängt und wir die allermeisten Sachen am Ende doch wieder mit nach Hause nehmen.
Wir werden es sehen… 😉
Nudeln und Dosenfutter, das wird sehr abwechslungsreich… 😉
Vorabend unserer Reise, Freitag, 18. Juni 2010:
Heute hat Deutschland bei der Fußball- Weltmeisterschaft das Spiel gegen die Serben verloren.
Mit einer roten Karte für Klose, einem vergeigten 11- Meter von Poldi und vielen weiteren verpassten Chancen.
Aber uns kümmert dies eigentlich nur am Rande, das mit Fußball und so.
Obwohl: Ein wenig komisch ist es schon! Immerhin wird es morgen nach Norwegen gehen! 4 Jahre waren wir nun schon nicht mehr dort und genau vor 4 Jahren, als wir auf unserer Hammerreise ans Nordkap unterwegs waren, war damals auch Fußballweltmeisterschaft.
Aber für Melancholie bleibt natürlich keine Zeit!
Kaum sind wir zuhause, machen wir da weiter, wo wir die ganze Woche eigentlich ohne aufzuhören weitergemacht haben.
Mit Packen!
Es ist nach wie vor erstaunlich, was unser Wohnmobil alles schluckt! Umso erstaunlicher ist aber die Tatsache, dass der mitzunehmende Berg an Klamotten, Lebensmitteln, Ausrüstung und Co. dabei eher größer, als kleiner wird!
Wie soll das alles nur ins Wohnmobil passen?
Und (das wird sicher spannend! ;-), passen wir morgen früh überhaupt selbst noch rein???
Am Abend wird es dann ruhig um uns herum.
Besonders, nachdem wir den Stress des heutigen Packtages rausgenommen haben und nicht mehr versuchen mit der Brechstange noch heute Abend fertig zu werden.
Eigentlich war es angedacht, dass wir morgen früh zeitig abreisen, damit wir auf jeden Fall den Weg bis nördlich von Hamburg zurücklegen können und trotzdem noch vor dem Dunkel der Nacht auf einem finalen Schlafplatz ankommen würden.
Dann könnten wir uns einen netten Stell- oder Campingplatz suchen und am Abend noch schön entspannt spazieren gehen, denn das meiste der Anreisekilometer hätten wir dann geschafft.
Aber nachdem wir einsehen müssen, dass Anja quasi die ganze Nacht für eine frühe Abfahrt durchbügeln müsste, lassen wir den Plan mit der frühen Abfahrt einfach sausen.
Was soll´s? Fahren wir eben nur bis Hamburg oder bis davor!?
Müssen wir eben am Sonntag etwas mehr fahren! Wird schon gehen!
Gepackt ist nun alles soweit, morgen geht es los… irgendwie liegt „Reisefieber“ in der Luft… 🙂
Aber wird es wirklich gehen?
Es mag komisch klingen, aber genau jetzt im Moment, wo die Reisevorbereitungen sich dem Ende neigen, kann ich mir gar nicht vorstellen, am morgigen Abend etwas anderes als unsere vertraute Umgebung zu sehen!
Ich schaue aus dem Fenster und gucke auf unser Wohnmobil herab. Aber da ist nichts, was nach „Freiheit“ ruft.
Wo ist der Ruf nur hin?
Die Frage beantworte ich mir (nachdem ich ein wenig darüber gegrübelt habe) einige Stunden später!
Es ist unser Wohni, welches quasi „auf Null“ gesetzt ist!
Ich schaue es an und denke nur: „Wird es halten? Wird uns der neue Motor auch nicht im Stich lassen?“
Alle Ziele liegen so unglaublich weit entfernt, während das Wohnmobil als Reisegarant so gar keine „Reisegarantie“ aufkommen lassen will.
Das Vertrauen ist irgendwie weg! 🙁
Ich erinnere mich noch ganz genau, als wir unser Wohnmobil damals abgeholt haben und wir stolz wie Oskar vorne auf den Pilotensitzen saßen.
Damals hab ich noch nicht einmal das Öl kontrolliert, als wir losgefahren sind!
Vollkommen unbelastet, unvoreingenommen und ohne Vorurteil.
Einfach eingestiegen und losgefahren. „Wird schon!“
Und was haben wir für traumhafte Touren gleich im ersten Jahr gemacht! Zum Beispiel Schottland! Der Hammer!
Da war kein Anflug von Skepsis, ob das Wohnmobil auch halten würde, zumindest nicht VOR der Reise.
Unterwegs, da wurde es dann natürlich z.B. mit dem kaputten Auspuff spannend, aber auch das Problem ließ sich lösen.
Aber heute?
Habe ich Sorge, ob unser runderneuertes (und damit rein sachlich gesehen sicherlich besser geeignetes Wohnmobil als noch 2007…) auch wirklich Norwegen erreichen wird, geschweige denn Norddeutschland!
Wie gesagt, das Vertrauen fehlt irgendwie!
Hoffentlich werde ich es bei dieser Reise wiederfinden und unser Wohnmobil wird uns mit seinem „Spenderherzchen“ nicht enttäuschen…
Die letzte Nacht vor unserer Abreise, gespannte Ruhe liegt über dem Alkoven…