Was hat ein Wasserschaden, ein defekter Wohnwagen, ein neuer Wohnwagen und ein fettes amerikanisches Wohnmobil aus den USA gemeinsam? Richtig! Die Campingsaison 2018 ist auch für uns erfolgreich gestartet!
Doch der Reihe nach…

Die letzten Tage und eigentlich die ganze letzte Woche in diesem herrlichen April war recht sommerlich! Ideal für den Saisonstart 2018, wenn auch etwas verspätet. Erst über Ostern kamen wir dazu, unseren Wohnwagen, auch in diesem Jahr für eine Saison in Zeeland am Meer abgestellt, für das neue Campingjahr fit zu machen.
Ein bisschen ist das einerseits schön, das mit dem Saisonplatz. So hat man immer eine feste Unterkunft und muss sich weder mit Buchungsproblemen an den Feiertagen herumärgern (es werden immer mehr Wohnmobile und Wohnwagen jedes Jahr! Die Zulassungszahlen kennen nur noch eine Richtung, nämlich nach oben!), noch ist man bei der Anfahrt aufgrund eines Wohnwagens am Haken gehandicaped. Und ja, wir machen das ja eigentlich auch für die Kinder. Rundreisen sind schön! Aber ein fester Platz, wo Ferien- und Saisonfreundschaften entstehen und die Kinder sich auf vertrautem Terrain bewegen können, ohne sich erst auf einem neu angekommenen Campingplatz orientieren zu müssen, hat auch seine Vorteile!
Bernd Stelter mit unserem absoluten Lieblings- Campingroman „Nie wieder Ferienhaus“ hat das toll beschrieben, das brauchen wir hier also gar nicht wiederholen.
Dass das Saisoncamping aber auch seine Nachteile haben kann mit dem festen Saisonplatz, habe ich (Björn) ganz besonders Anfang und Ende April bemerkt! Gleich zwei Mal kam ich in den Genuss, einen Wohnwagen am Haken zu haben. Dies ist immer ein ganz besonderes Gefühl! Beim ersten Mal zog ich einen kleinen Beyerland- Wohnwagen von Holland zurück ins heimische Revier.

Der Anlass war allerdings leider ein eher trauriger. Ein Wasserschaden im Dach, verursacht durch einen nicht bemerkten Wassereintritt über die Dachluke während der Winterpause, hatte dem Aufbau arg zugesetzt! Man roch es im Innern und man sah es auch rundherum um die Dachluke. Die anschließende Feuchtigkeitsmessung bestätigte nur noch, was selbst mit bloßen Auge und selbst mit Schnupfnase bereits überdeutlich zu erkennen war. Das Dach war patschnass!
Wirtschaftlich nicht mehr reparabel und für eine Eigenleistung fehlte der Besitzerin die Fachkenntnis und mir die Zeit. Also wurde der Wagen kurze Zeit später an einen Bastler verkauft. Diese Fahrt war recht melancholisch ehrlich gesagt! Wenn man einen Wohnwagen am Haken hat von dem man weiß, dass damit im schlimmsten Fall (wenn wir keinen Bastler gefunden hätten) keine Reisen mehr unternommen worden wären und der Wagen zum Abdecker muss, stimmt das schon ein wenig traurig!

Nur zwei Wochen später war ich aber wieder unterwegs! Dieses Mal in Gegenrichtung und mit einem neuen (gebrauchten) Wohnwagen für die gleiche Besitzerin am Haken, die wenige Tage zuvor schweren Herzens den Beyerland- Wohnwagen verabschiedete. Ein Spontankauf ehrlich gesagt! Und da war es dann plötzlich da! Das Gefühl von Freiheit, von unbeschwerten Reisen, von anderen Ländern, Sanitärgebäuderoulette (wie wird das Servicehaus sein? Ist es sauber, oder nicht?!), Pizza in Italien, Spanferkel in Kroatien, Fischbrötchen an der deutschen Ostsee, kurzum Fernweh!

Denn dieses Gefühl verblasst irgendwie, wenn du immer auf den gleichen Saisonplatz nach Holland ans Meer fährst! Wenn du dich freitags bei Antwerpen in den Berufsverkehr auf dem Hinweg stellst und sonntags daas gleiche in Eindhoven nochmals erlebst. Dieser Saisonplatz wird nicht zu einer Urlaubsreise, er ist mehr oder weniger der Gartenersatz bzw. Schrebergarten in der Kleingartenkolonie! Gott, wie habe ich diese Art von freiwilliger Freizeitgestaltung früher mehr oder weniger belächelt, um es mal höflich auszudrücken! Da im Feinripp- Unterhemd samstags zwischen Jägerzaun und Gartenzwerg den Rasen mähen und ja darauf achten, dass am Abend noch genügend Zeit zum Grillen bleibt, während die Sportschau im ersten läuft. Triefendes Klischee und dennoch, ich hoffe so weit kommt es mit uns nicht… Oder doch?!

Fahre ich aber nun, wie an jenem sonnigen Samstag, mit einem Wohnwagen am Haken durch die Lande, dann wird mir dieses Fernweh doch gleich wieder schmerzlich bewusst. Und die Tatsache, dass wir uns irgendwie selbst in Holland mit unserem Saisonplatz vom richtigen Reisen buchstäblich abgehängt haben…
Nun, die langen Feiertage, das ein oder andere normale Wochenende und natürlich die ein oder andere Urlaubswoche in diesem Jahr werden wir wohl in Holland verbringen. Der Platz ist bezahlt und wird auch genutzt. Für die Kinder ist ein Saisonplatz sowieso besser, als das Getingel durch die Lande, auch, wenn es uns als gefühlt vogelfreie, als reiselustige, als rastlose Menschen schwerer fällt. Reisen lebt!
Also muss ein Kompromiss her! Sonst versauerst du zwischen Bratwurst, Bier(bauch) und Sportschau! Auch mit festem (bezahlten) Saisonplatz in Holland, muss man sich ein bisschen Reisemobilität und Campingabenteuer doch bewahren!
Und wenn man sich überlegt, dass wir die Saison 2018 gar nicht jetzt im April, sondern eigentlich schon im März mit einem Kracher begonnen haben, dann lesen sich unsere Zeilen von oben, also das mit dem Fernweh nur wegen einer simplen Wohnwagenüberführung, fast wie ein Hohn!
Ja, es ist richtig, dass wir uns trotz festem Standplatz immer gerne offen halten, auch Touren mit dem Wohnmobil zu unternehmen. Weil es uns gefällt, weil es abwechslungsreich ist, weil es uns am Puls bleiben lässt, weil es unser Fernweh stillt!
Ähnlich wie im Jahr 2016, mit unserer Wohnmobilrundreise durch Südengland, planten wir für den März 2018 schon im Spätsommer 2017 eine Tour mit einem Wohnmobil, wie sie abenteuerlicher kaum sein konnte!
Ein Roadtrip, welcher selbst unsere Reise zum Nordkap mit dem Mietwohnmobil in den Schatten stellen würde! Ich erinnere mich noch sehr gut, obwohl die Reise zum Nordkap nunmehr mehrere Jahre zurückliegt. Fahrtetappen von mehreren Hundert Kilometern an nur einem Tag, anhalten, schlafen, tanken und weiterfahren, mehr oder weniger verlief so damals unsere Anreise. Und genau so eine Tour, mit einem festen Ziel in einer kurzen Zeit, haben wir für uns geplant!
Aufmerksame Follower unserer Facebook- Seite ist vielleicht das März- Titelbild unserer Fanpage aufgefallen?!
Ein Wohnmobil! Aber nicht irgendeins, sondern ein richtig fettes amerikanisches Wohnmobil! Und natürlich steht dieses Wohnmobil nicht irgendwo in Europa, sondern wirklich und tatsächlich in Amerika! Und es wird sogar noch besser!
Denn mit diesem Wohnmobil erkundeten wir nichts geringeres, als die Mother Road schlechthin! Die Route 66 in Amerika! Wirklich komplett! Von Chicago mehr oder minder auf der direkten Route (mit Abstechern nach Little Rock in Arkansas oder die Zockermetropole Las Vegas) bis nach Los Angeles erlebten wir im März 2018 drei absolut geniale Wochen in den USA!
Den Reisebericht dazu findet ihr übrigens hier:
Mit dem Wohnmobil in die USA – Von Chicago über Las Vegas bis Los Angeles auf der Route 66 unterwegs

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