Eigentlich könnten wir diesen Tag wie jeden anderen fast schon mit nur 2 Sätzen beschreiben. Zumindest der erste Teil des Tages ist schon heute, am Tag 2 unseres reinen Campinglebens mit einem immobilen Wohnmobil, fast schon Alltag! Komisch, ja?! Dabei sind wir doch erst vor ein paar Tagen zuhause losgefahren und haben dennoch das Gefühl, schon ewig hier zu sein!

Gegen 9 stehen wir auf, gehen dann duschen und decken schön unseren Frühstückstisch. Alles Routine.
Einzige Besonderheit: Heute läuft auch noch zusätzlich der Fernseher.
Karfreitag!
Das garantiert schon zum Frühstück ein paar nette Filmchen, wie zum Beispiel der original Disney- Film Schneewittchen oder alternativ Pippi Langstrumpf, welche wir uns zum Frühstück gefallen lassen.
Dies aber auch, weil draußen eine gewisse Unruhe eingezogen ist. Haben wir uns bei unserer Ankunft extra für den hinteren Platzteil entschieden, weil es hier eben vermeintlich ruhiger ist, scheinen alle anderen Gäste hier ebenfalls die gleiche Idee mit dem ruhigen Platz im hinteren Bereich gehabt zu haben. Denn rund um uns herum ist es inzwischen deutlich voller geworden, während die vorderen Reihen des Platzes noch immer eher leer stehen. Komisch. Aber Camper sind ja gesellige Leutchen.

       
    Campingroutine auf dem Campingplatz Riccione: Frühstück          Voll ist es rund um uns herum geworden!

Nach dem Frühstück kümmern wir uns (auch fast wie immer) um das Wohnmobil.
Anja macht sauber, ich kümmere mich um Klo- und Abwassertank.
Da wir nicht viel Brauchwasser angesammelt haben, komme ich mit 3 Gängen zum Gulli zu je einer vollen Spülschüssel hin. Das ist vielleicht als einziges ein bisschen unglücklich gelöst und ein klarer Nachteil des Standortcampings mit dem Wohnmobil, das angesammelte Abwasser! Die Wohnwagen haben für sowas ja doch meist einen mobilen Tank oder gleich so ein Abwasser Taxi! Könnten wir uns natürlich auch unter den Ausguss des Abwassertanks kurzerhand unterstellen. Aber wohin mit dem Teil während der Fahrt? Mit einer Heckgarage, ja klar, tolle Idee! Aber wir müssen ja alles, mit Ausnahme der beiden Gasflaschen und einem Wasserschlauch, mangels Außenstaufächern alles im Wohnmobil und damit im Wohnraum unterbringen. Also auch keine Lösung für uns, es beibt bei mehreren Gängen mit der Spülschüssel um das Brauchwasser aus dem Mobil zu bekommen.

Danach kurz frisch machen und dann ist wieder mal faulenzen und Sonnenschein genießen angesagt.
Sogar ich liege heute ein wenig in der Sonne, mal will ja auch mal braun aus dem Urlaub nach Hause kommen. Wie sonst könnten die lieben Kollegen Sprüche wie „Na, du siehst aber gut erholt aus, da kannst du ja jetzt wieder prima arbeiten!“ loslassen?
Naja, es sei ihnen gegönnt. Nicht jeder hat die Möglichkeit, gleich mehrfach im Jahr an die schönsten Ecken mit der besten Sonne in Europa zu fahren, weil ihm die Freiheiten eines stets urlaubsbereiten Wohnmobils fehlen!
Und wenn man sich solche Sprüche gefallen lassen muss, spricht da doch in Wahrheit nur der Neid!
😉
Etwas blöd ist nur, dass der Mietwagen nun hier herum steht, für den ich gestern so viel auf mich genommen habe. Der kleine Arzt in mir zuckt unschuldig mit den Schultern, ihr wisst schon.
Aber wir werden heute Nachmittag damit nach San Marino fahren, wenn die Mittagssonne rum und durch ist!
Aber bis dahin faulenzen wir einfach noch ein bisschen.
Anja liegt schön in der Sonne und liest den dritten Teil ihres „Biss“- Buches von Stephene Meyer, ich hingegen liege nur faul in der Sonne und beobachte nur zu gerne die neu eintreffenden Camper mit ihren Wohnmobilen und Wohnwagen.
Und wieder einmal frage ich mich, wo die ganzen Camper nur das Geld hernehmen?
Ein Wohnmobil wie wir es haben (also z.B. ein Ducato 280 oder 290 auf den Baujahren 1984 – 1994) hat schonmal gar keiner und selbst die 230er Ducato mit dem rundlichen Vorbau ab 1995 stehen nur noch vereinzelt auf den Parzellen, dass wir alle zusammen an einer Hand abzählen könnten.
Selbst den Nachfolger, den 244er, sieht man nicht, dafür aber fast nur noch die aktuellen 250er Modelle mit den hoch gezogenen Scheinwerfern in Richtung A- Säule!
Das können doch unmöglich alles Mietmobile sein!
Naja, bloß nicht neidisch werden, immerhin haben wir ja ein funktionierendes Wohnmobil!
Und als unsere neuen Nachbarn von schräg gegenüber ihre schickes brandneues Arca- Wohnmobil gekonnt rückwärts gegen den einzigen Baum auf der Parzelle setzen und im Anschluss daran gemeinsam betreten die wirklich kleine Dulle in der Heckwand ihres Wohnmobils begutachten, erfreue ich mich doch glatt am Alter unseres Mobils und bin mit dem Umstand, dass wir keinen schicken 250er fahren, fast schon wieder versöhnt.
So eine Dulle würde mir wohl gar nichts mehr ausmachen, sind ja eh schon genügend drin. Eine weitere würde nur eine vorhergehende Dulle eher wieder ausbügeln. 😉

Gegen kurz vor 3 raffen wir uns dann das erste Mal für diesen Tag auf.
Einen kleinen Spaziergang wollen wir machen. Einmal eine Runde über den Campingplatz drehen, um uns einen etwas besseren Überblick zu verschaffen und vielleicht auch mal ein paar Interessierten den Campingplatz Riccione mit ein paar mehr Bildern zu präsentieren.
Auch ein wenig was einkaufen wollen wir im platzeigenen Supermarkt, denn wir haben uns überlegt, dass wir vor unserer heutigen Fahrt mit dem Auto was essen wollen, damit wir nicht hungrig durch die Altstadtgassen von San Marino spazieren müssen.
Also geht es zuerst mal zum kleinen Supermarkt des Campingplatzes.

       
    Dann wollen wir euch mal ein wenig den Campingplatz Riccione durch ein paar schöne Bilder vorstellen. Zum Eingangsbereich…

Der Supermarkt überrascht mit seinem Angebot!
Auf engstem Raum findet sich alles, was man für einen erweiterten Urlaub benötigt.
Lebensmittel, na klar! Aber auch Haushaltsgegenstände, Campingausrüstung, Spiele und sogar Kleidung und Schuhe wären hier verfügbar. Und das alles auf kleinstem Raum in einem ausgeklügelten Ablagesystem, was für Normalsterbliche missverstanden und als Chaos interpretiert werden würde.
Ehrlich: Die Gänge sind teilweise so eng, dass man WIRKLICH SEITLICH durch die Angebotsreihen spazieren muss, um mit seinen Armen und Schultern nirgendwo anzuecken und nichts umzustoßen.

       
    Gleich an der Einfahrt befindet sich der kleine Supermarkt mit Souvenir- und Postkartenverkauf. Nehmen wir ein paar mit.

       
    Der Supermarkt ist drangvoll, dafür aber auch gut bestückt! Vom Wein über Brot bis zum Lappen ist alles da.

       
Auch Hüte! Ich entscheide mich für den eher diskreten Herrenhut, während Anja es mit einem Sommerhütchen probiert

Wir brauchen zum Glück nicht viel vom Supermarkt.
Ein paar Tomaten, ein paar Postkarten und für die anstrengende Tour über den Campingplatz (immer im Einsatz für unsere treuen Leserinnen und Leser 😉 noch ein leckeres Eis am Stiel und schon sind wir eigentlich glücklich. OK, zugegeben, für das wirklich allererste Eis in Italien wäre so ein toller Eisbecher oder drei Kugeln frisches Eis vom Italienier wirklich die bessere Wahl, aber das können wir ja noch im Laufe des Tages oder der weiteren Tage nachholen. Ist zwar Diät, aber EIN Eis wird uns ja wohl im Urlaub erlaubt sein!
Zufrieden mit dem Eis in der Hand starten wir daher nun zum zweiten Teil unserer Erkundungsrunde über den Campingplatz Riccione. Die Parzellen und ein paar Eindrücke vom Platz.
Wir starten gleich hier an der Rezeption und am Restaurant, besonders die Speisekarte schauen wir uns dabei an.
Wieder am Start: Natürlich unser „Pizza Margherita- Index“, der uns auf einen Blick verrät, ob ein Restaurant teuer oder günstig ist!
Schon im Rahmen unseres Toskana-Reiseberichtes haben wir diesen ja vorgestellt und als Ansatzpunkt genommen und das geht so: Man nimmt ein immer vergleichbares Gericht ähnlich des BigMac für McDonalds, dessen Zubereitung und Zutaten keine großen Ansprüche oder Qualitätsunterschiede offenbaren.
Kostet dieser in Italien 4 Euro und in Deutschland 3,50, ist Italien ein „teures“ Land. Nur mal so als Beispiel. Nur das wir nicht einzelne Länder, sondern die Restaurants vergleichen. Und wir machen  den Index hier nicht an einem Burger fest, sondern am Grundgericht der italienischen Bevölkerung neben der klassischen Nudel, eben jene Pizza Margherita!
Zu einer Margherita gehören immer der Teigboden, Tomatensoße, Käse und Gewürz.
Fertig! Da kann man selbst wenn man wollte, nur sehr wenig an den Zutaten sparen!
Und je nach Preis kann man sich die Gewinnspanne für die Pizzeria gleich ausrechnen.
Unser „Index“ hier am campingplatzeigenen Restaurant sieht zu unserer Überraschung sehr preisgünstig aus! Nur 3,50 € werden für die Pizza Margherita ausgerufen.
Das ist schonmal sehr preiswert und wir entscheiden uns, an einem Abend auf jeden Fall mal die Pizzeria des Campingplatzes auszuprobieren, ob die Pizza hier nicht nur preislich attraktiv ist.

       
    Auch im Bereich des Eingangs, nur rechts: Das campingplatzeigene Restaurant. Pizza ist günstig, die probieren wir mal!

Wir spazieren weiter und entdecken den „Internet- Point“ des Platzes.
Ein kleines Büro, ausgerüstet mit Netzwerkadaptern, wo man seinen Laptop einstecken und im Netz surfen kann.
WLAN gibt es auch, eine Platzkarte zeigt die doch eher begrenzte Reichweite.
Auf unserer Parzelle 151, die sich doch relativ mittig auf dem Platz befindet, haben wir z.B. schon keinen WLAN- Empfang mehr, der beste Bereich ist bautechnisch bedingt vorne im Bereich der Rezeption.

       
    Auch direkt im Eingangsbereich: Der Internetpoint.                    Hier gibt es Internet in grau, rot, blau, orange oder grün. 😉

Weiter geht’s, wir biegen ab in die erste Reihe rechts vom Eingang, wo uns der Platzmeister am Ankunftstag zunächst empfohlen hat zu bleiben.
Da diese Parzellen aber direkt vor den Mietbungalows liegen, fanden wir diese nicht so schön.
Schön ist aber der kleine Kinderspielplatz, den wir rechts an einer Ecke entdecken und von den Kindern derzeit auch rege genutzt wird.

       
    Vom Eingang rechte Hand findet sich der Kinderspielplatz.          Die Geräte sind gut erhalten, das Angebot stimmig

„Also jetzt muss ich doch mal fragen, ihr seid doch Björn und Anja, oder?“
„Huch, äh, ja, die sind wir!“
Eine nette Dame spricht uns an, stellt sich vor und gibt sich als Leser unserer Homepage zu erkennen.
Aha!
„Also wir sind ja nur wegen eurem Tipp mit Italien hier her gefahren, kommen gerade aus der Toscana“ geht das Gespräch weiter und schon stecken wir mitten in einem kleinen Austausch über Reiseziele und Wohnmobile, denn unsere neuen Bekannten auf dem Platz fahren wie wir ein älteres Wohnmobil. Klar, dass wir da Gemeinsamkeiten teilen und sofort sind wir über wilde Spekulationen mit teuren Krediten und verpfändeten Organen dabei, wenn es darum geht die Ursachen für die „Neuwagenschwemme“ an Wohnmobilen zu erklären. Ach herrlich, diese Lästerei! Das ist das einzige, was uns Altwohnmobilfahrern bleibt und was uns zusammen hält. 😉

Wir fachsimpeln noch ein wenig, verabschieden uns dann und wünschen uns gegenseitig noch einen schönen Urlaub.
Zwangsläufig wird man sich auf dem Platz bestimmt wieder über den Weg laufen, so groß ist der Platz ja nun wirklich nicht. Und kaum haben wir wieder die Kamera in der Hand und machen weitere Bilder, bekommen wir die zum Schluss Frage: „Ist für den Reisebericht?“ gestellt, die wir natürlich gerne mit „ja“ beantworten. Hier also die weiteren Bilder:

       
    Der hintere Bereich rechts, im Rücken haben wir quasi die Ferienhäuser. Auch hier ist es schön

       
    und gleichwohl viel leerer! Viele freie Parzellen, viel grün, ungemähte Wiese, volumige Bäume für Schatten

       
    überhaupt wirkt der Platz sehr natürlich und ökologisch „gesund“, sofern man das als Laie sagen kann.

Wir drehen die große Runde über den Platz und entdecken ein weiteres drittes Servicehaus.
Auch hier die gleiche Bauweise und Standard wie beim ersten Servicehaus, also weder positiv noch negativ anders.
Vielleicht etwas weniger abgenutzt, besonders aus der Ferne wirkt es etwas neuer. Oder besser: „Weniger intensiv genutzt“. Es liegt zwar nicht unbedingt weiter abseits, aber schaut man die Konzentration an Fahrzeugen in unserem Bereich an und vergleicht diesen mit der Konzentration an Fahrzeugen hier, kommen hier einfach weniger Leute hin!
Denn die Ferienhausgäste, dessen Häuser wir quasi bei den Bildern „im Rücken“ haben, die haben ja in ihrer Muffbude ihr eigenes Klo, fallen also als Gäste raus. Vielleicht sollten wir uns überlegen demnächst für die Morgenwäsche hierher zu gehen.

       
    Auch entdeckt: Das Servicehaus 3 für die Camper hier.              Gleiches Bauschema. Ordentliche Konstruktion…

       
…und Ausrüstung, auch für die Babys. Sehr schick.                   Nur was die fehlende Klobrille soll? Das ist doch Mist!

Apropos Servicehaus!
Das zweite Servicehaus, welches bei unserer Ankunft wegen Renovierungsarbeiten noch geschlossen war und eigentlich schon am folgenden Tag eröffnet werden sollte, hat heute endlich seine Pforten geöffnet. Domani! Heute ist Domani!
Wir haben fast schon nicht mehr daran geglaubt, die Eröffnung noch in unserem Urlaub erleben zu dürfen.
Spontan steuern wir es nun also an, um uns auch von diesem einen Eindruck zu verschaffen.
Und der erste Blick ist durchaus positiv.
Nett mit Farben wie dem smaragdgrün gearbeitet, neue Kacheln, wirkt modern.
Aber was viel wichtiger wäre, nämlich z.B. mal ein Klo mit Klositz, wurde auch hier wieder vergessen! Kein Servicehaus ohne Klobrille!
Das trübt natürlich die Ausrüstung des Servicehauses, denn ohne Klositz ist ein Klo eben kein Thron, wo man „königlichen Geschäften“ nachgehen könnte.
Echt schade, Chance verpasst!
Auch ist das Servicehaus noch nicht wirklich gereinigt worden, überall klebt noch Baustaub und an einigen Stellen würde ich sagen, dass zum Beispiel Abschlussfliesen fehlen oder Kanten wie Leisten unverputzt sind.
Man sieht es auf den Bildern (aufgrund der Verkleinerung und des Abstands) nicht, aber einen wirklichen Qualitätssprung macht also auch das frisch renovierte dritte Servicehaus nicht wirklich, einzig ein kleines mit Zwischenwand hergerichtetes Eckchen in der Dusche schützt nun Kleidung und Duschbeutel vor Spritzwasser, was wir als Verbesserung gegenüber dem älteren Stammhaus einordnen würden. Aber das wie gesagt ist nix gegen den fehlenden Schleudersitz.

       
    Das erst heute eröffnete Servicehaus 2 von innen. Es wirkt elegant durch das grün. Im Großen wie im Kleinbereich

       
Auch die Duschkabinen sind deutlich geräumiger und haben hier sogar eine kleine „Trockenwand“ für Klamotten. Besser

Gegen halb 4 sind wir zurück am Wohnmobil und sogleich beginne ich mit den Vorbereitungen für ein verspätetes Mittagessen oder eben ein verfrühtes Abendessen. Wir wollen ja heute nach San Marino und das ausnahmsweise bitte satt! Sonst steht in unserem Reisebericht zu San Marino am Ende nur eine Auswahl der Preise der Speisekarten und die einzigen (dafür zahlreichen 😉 Bilder aus der Stadt zeigen unser Abendessen…

Schnell schnibbeln wir ein wenig Salat zurecht und packen dann die gestern im Conad gekauften leckeren italienischen Bratwürstchen auf unserem Camp- Bistro draußen in die Pfanne dazu. Das wird!
Gute 20 Minuten später genießen wir ein leckeres Nachmittagsmahl, bestehend aus Salat mit Bratwurst und Brot.
Und die italienischen Würstchen sind wirklich klasse!
Gut gewürzt, herzhaft im Geschmack und unnachahmlich lecker!
Ob vom Grill oder aus der Pfanne, davon werden wir bestimmt nochmals welche kaufen und in diesem Urlaub genießen. Und auch mit nach Hause nehmen!

       
    Wieder zurück in unserer Campingreihe auf dem CP Riccione     So, jetzt wird die Pfanne angeschmissen! *brutzel*

       
Der Chef d`transitfrei empfiehlt: ital. Salsiccia! Herrlich lecker, ob gebraten oder gegrillt. So herzhaft, schmackhaft, einfach gut!

Ach ja, der Urlaub könnte so schön sein!
Schönes Wetter, nicht ZU warm, genau richtig. Wir sitzen schön draußen, das Gras zwischen den Zehen, dazu ein leckeres Essen! Campingglück pur!
Fast wäre es perfekt, wenn es nur nicht so unglaublich laut wäre!
Irgendwie hat besonders die benachbarte Straße, von der wir ja schon am Ankunftstag berichtet hatten, deutlich an Intensität zugelegt. Aus dem eher monotonen Hintergrundrauschen ist ein lautes Dröhnen und  Lärmen geworden, sodass es sogar die Flugzeuge schwer haben dagegen anzukommen!
Wir hören genauer hin und sind fast beide der Meinung, dass das nicht mehr nur rein Straßenlärm seien kann! Zu schnell beschleunigen kräftige Motoren, drehen kraftvoll in die oberen Drehzahlen.
Und dieses jedes Mal in so kurzen Abständen nacheinander, dass es sich eigentlich auch nicht um eine Ampelschaltung oder sowas handeln kann.Es klingt eher so, als seien wir in Brands Hatch oder in Zolder bei einem semi- professionellen Auto- oder Motorradrennen und würden gerade abseits der Rennpiste an unserem Servicefahrzeug auf unseren Start warten.
Echt blöd!
Aber den Urlaub lassen wir uns dadurch nicht vermiesen, im Gegenteil!
Denn nachdem wir (also eigentlich ich 😉 gespült und alles weggeräumt haben, stürzen wir uns gegen 17 Uhr endlich selbst ins Verkehrsgetümmel!
Eigentlich ist es fast schon zu spät dafür, aber den Mietwagen den ganzen Tag ungenutzt herumstehen lassen, das ist auch nicht gut.
Bekommen wir mit unserer inneren mahnenden Stimme: „Der kostet doch Geld! Den habt ihr bezahlt! Nun steht der hier und ihr faulenzt herum!!“ einfach nicht überein. 😉

       
    So, noch schnell turboabspülen mit heiß Wasser und Zalo…     …und dann heißt es „Boarding“! Der Mietwagen kost ja Geld!

Als Fahrtziel haben wir uns übrigens nicht nur San Marino für eine erste Erkundung auf die RoadMap geschrieben, auch ein kleines im Reiseführer als sehenswert eingestuftes italienisches Dörfchen genannt Montefiore Conca wollen wir einmal anschauen fahren.
Vielleicht finden wir dort, im Hinterland zur Adria, die italienischen beschaulichen Dörfchenatmosphäre, die den Grad zwischen Beschaulichkeit und übertriebener Kitschigkeit für Touristen findet.
Und mal ganz ehrlich: So schlimm ist es gar nicht, dass wir erst so spät losfahren. Gerade Dörfchen mit Altstadt und Co. entwicklen ihren Zauber wie Charme sowieso erst in den frühen Abendstunden mit steigender Dunkelheit, wenn die Touristen gleichzeitig immer weniger werden. Nee, das passt schon so mit der späten Abfahrt.

Die Fahrt durch das Hinterland ist angenehm.
Kaum haben wir die letzten krakigen Finger von Riccione verlassen, wechseln sich bebaute Flächen mit grünen Bäumen, Feldern und Natur ab. Zeit zum Durchatmen!
Viel Zeit mir die Natur anzuschauen hab ich allerdings nicht, denn der Weg rauf zum etwa 15 Kilometer entfernten Dörfchen mit traumhaften Ausblick über die Adria- Küste hat eine recht anspruchsvolle Straße zu bieten!
Eng, steil und sehr unübersichtlich führt der Weg, den wir uns -trotz PKW- teilweise im ersten Gang erklettern müssen!
Für Wohnmobile (und ganz besonders für unser Mobil) wäre die Strecke schlichtweg unfahrbar!
Nicht ohne Grund ist der Aufstieg für LKW und Fahrzeuge über 8 Metern Länge verboten, wobei die engen Kurvenradien in den Spitzkehren noch nicht einmal die größte Herausforderung sind.
Die teilweise echt heftige Steigung macht´s!

       
    Kaum lassen wir Riccione hinter uns geht es weitaus beschaulicher zu! Grüne Flächen, erste Hügel…

       
…und eine überraschend steile wie enge Anfahrt auf das kleine Bergdörfchen Montefiore Conca! Die Route hat es in sich!

Um halb 6 erreichen wir endlich das kleine wirklich malerische Dörfchen in den Hinterlandbergen der italienischen Adria.
Wir parken stilecht im Schatten eines mächtigen Kastells und machen uns sofort wie neugierig an die Erkundung des kleinen Örtchens.
Das erste, was uns auffällt: Hier scheint die Zeit wirklich stehen geblieben zu sein!
Hübsche pittoreske Häuschen, bunt bemalt, liebevoll erhalten und herausgeputzt.

    Steinhaus in Montefiore
    Gleich der erste Eindruck in Montefiore Conca ist rustikal wie liebevoll. Mit Mühe zum Detail…

    Dorfplatz in Motefiore
    …haben sich die Bewohner dieses italienischen Bergdörfchens den Charme erhalten, der uns…

    Dorfplatz 2 in Montefiore
    …als Besucher doch so magisch anzieht! Nirgends wie hier ist italienisches „dolce Vita“ besser spürbar!

Gleich vom ersten zentralen Platz in der Nähe des Parkplatzes führt ein recht steiniger Weg durch ein altes Tor (hier passen Autos nicht durch, also nur zu Fuß zu erreichen!) hinauf in den alten Kern des Bergdörfchens, wo wir schon kurz darauf im Schatten eines großen Turms zum ersten Mal eine schöne Aussicht über das weite italienische Land genießen können:

    Festung in Montefiore Conca
    Ein bisschen hat die Bergfestung was aus „Die neun Pforten„, ein spannender Film zum Thema Okkultismus

    Der Ausblick über Italiens Hinterland
    Der Aufstieg lohnt sich! Der Ausblick in das italienische Umland ist atemberaubend schön!

    Eindrücke wie in der Toskana. Traumhaft schön!
Alles Toskana oder was? Obwohl wir doch gut 100-150km von der Toskana weg sind, sind die Vergleiche offensichtlich

Wir folgen weiter dem Weg und entdecken weitere kleine Wohnhäuschen, bunte Torbögen, Holztüren und kleine Steinmäuerchen.
Wirklich hübsch hier und überhaupt kein Vergleich zu den touristisch dicht bebauten Behausungszentren an der Küste!
Es wird uns nach unserer Rückkehr schwer fallen, aus den zahlreichen Bildern zu diesem Ort die passenden heraus zu suchen. Besonders, weil eigentlich fast jedes Bild und Motiv es wert wäre, in der bestmöglichen Größe zu zeigen. Aber der Platz ist nunmal begrenzt und so müssen wir wieder auf das kleine Format zurückkehren, sonst sprent diese Seite hier noch den Rahmen der Ertragbaren und unser Reisebericht verkommt vollends zur Diashow. Damit das nicht passiert haben wir aber einen guten Tipp! Statt scrollen lieber hinfahren! Wenn ihr die Schönheit des Dörfchens mit euren eigenen Augen seht werdet ihr verstehen, was wir meinen. Montefiore Conca ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

       
    noch ein paar nette Eindrücke vom Bergdörfchen Montefiore Conca. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein

       
    Eher gemütlich schlendern wir durch die Gassen, entdecken kleine Plätze, Erker, bunte Häuschen.

       
    Verwinkelte Wege, kleine Sackgassen und Aussichten in das italienische Umland wechseln sich ab. Sehr schön.

Auch sehenswert: Die kleine Kirche in Montefiore Conca! Selbstredend, dass wir die Kirche intensiv nach Spuren zum Verbleib des heiligen Grals absuchen! Allerdings deutlich zurückhaltender, als wir dies sonst betreiben. OK, Anja macht richtigerweise darauf aufmerksam, dass die Gralssuche allein mein Part ist. Also als „ich sonst“ betreibe. Der Grund hierfür ist schnell erklärt, ich hab schlichtweg keine Lust wieder auf echte tote Leichen zu treffen, die man hier zur Schau aller in offenen Glaskästen aufgebahrt haben könnte. Ein Erlebnis dieser Art hat mir in der Toskana mehr als ausgereicht!
Für ein wirkliches Gralsversteck ist die Kirche allerdings zu allgemein. Es fehlt schlichtweg an passenden Hinweisen, oder sie sind so gut versteckt, dass ich sie nicht entdecke und der Kelch steht wahrscheinlich irgendwo in einem Schrank genau HIER in Montefiore beim Pfarrer normal im Schrank. Wer weiß. Aber was wäre eine Gralssuche ohne versteckte Zeichen und Hinweise? Und so  lasse ich recht schnell von der Kirche ab. Kein Gral, keine Leichen, einfach nur ein kleines kunstvoll verziertes Kirchlein für die Menschen hier. Reicht ja auch schon.

       
    Sehenswert! Die kleine Dorfkirche in Montefiore Conca ist liebevoll eingerichtet mit Gold und Purpur an den Wänden

       
Ein paar Deckenverzierungen, finden sich ebenso wie kunstvoll verzierte Altare. Nur zum Gral finden wir keinen Hinweis

Wir entdecken noch eine Info- Tafel mit der Geschichte der kleinen Kapelle. Sogar in deutscher Sprache verfasst. Hieraus entnehmen wir, dass die Kirche wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert stammt, das Weihwasserbecken ein gutes Jahrhundert älter ist und die Kirche seit ihrem Bau mehrfach umgebaut wurde. Nichts Ungewöhnliches also, dennoch finden wir es toll, dass die Tafel in gleich mehreren Sprachen den Gästen Auskunft gibt. Hier, mitten in einem kleinen verträumten Bergdörfchen hat man sich Gedanken um die Touristen gemacht. Darf man ruhig mal lobend erwähnen.

Wir lassen uns viel Zeit mit der Besichtigung, dennoch bleibt der Ort natürlich überschaubar und schon nach gut 30 Minuten haben wir die Ortsbesichtigung schon abgeschlossen. Dabei sind wir einige Gassen sogar 2x entlang spaziert, damit wir die Besichtigung absichtlich ein bisschen in die Länge ziehen! Sehenswert ist das Dörfchen trotzdem! Allein schon für den Moment des Durchatmens, wenn man hier oben steht und über das grüne Land bis zur Küste mit ihren „Sakralbauten“ bestehend aus Hoteltürmen schauen kann, die einem in der Stadt mehr oder weniger die Luft zum Atmen rauben. Wäre man nicht am Meer, es wäre hässlich! Offen, ehrlich, schonungslos! Das wir für diese Erkenntnis hier den Berg raufgefahren sind, dafür hat sich die Fahrt schon gelohnt.

Zurück am Auto programmieren wir als nächstes das Navi auf San Marino.
Ist zwar mit 18 Uhr eigentlich schon zu reichlich spät jetzt noch eine Besichtigung anzufangen, aber für eine erste kurze Erkundungstour bei Dämmerlicht wird es schon reichen. Gerade am Abend, wenn die Tagestouristen raus sind, bekommen besonders wuselige Städtchen eine ganz bestimmte Aura im Schummerlicht. Besonders hier in Italien! Haben wir ja auf unserer Toskana- Tour schon erlebt, besonders das Highlight mit Volterra am Abend. Die Stadt haben wir tags darauf auch nochmals im Hellen besichtigt. Ein ganz anderes Gefühl! Und eigentlich sogar schlechter. Wir sind gespannt, ob uns dieser Ersteindruck von San Marino ähnlich gefallen und ausfallen wird.

       
    Wieder fahren wir über die steile Bergetappe, dieses Mal geht es bergab aber bedeutend schneller 😉

       
Auch die Fahrt ist ein Augenschmaus. Immer wieder können wir auf dem Weg nach San Marino tolle Ausblicke genießen.

Der Weg nach San Marino von der Adria- Küste:
„Willkommen in der bereits in der Antike freien Stadt San Marino“ – so oder so ähnlich steht es jedenfalls auf einem Schild, welches uns anstelle eines schnöden Grenzübergangs empfängt. Nicht, dass wir einen Grenzkomplex (wenn auch ausgemustert) erwartet hätten, aber diese total Freizügigkeit überrascht uns dann noch. Rein gar nichts deutet darauf hin, dass hier überhaupt jemals Grenzkontrollen stattgefunden haben. Dafür fehlt schlichtweg die Infrastruktur.

       
    Ein großer Aufsteller kündigt die „Antice Terra della Liberta“ an, wir sind in der freien Republik San Marino (RSM).

Also, rein in die Stadt! Und da ist erstmal herumkurven angesagt.
Ja und billig tanken natürlich! Wie selbstverständlich halte ich an der erstbesten Tanke an, kaum dass wir die Stadtgrenzen der freien Stadt erreicht haben. Und ich kippe auch brav die ersten 10 Liter in den Tank, als ich meinen Augen nicht traue! 1,57 € der Liter! Das sind ja locker 10 cent MEHR, als an der Küste!! Von wegen billig tanken! Ich kann gerade noch den Zapfer bremsen und bei 13 Litern stoppt die freiheitliche Abzocke. Mann-o-Mann! Da muss ich demnächst einfach besser auf den Preis achten und nicht gleich unterstellen, dass in San Marino automatisch alles billiger ist. Na gut, Lehrgeld! Hiermit für den interessierten Leser offiziell festgehalten, dass sich tanken in San Marino nicht lohnt!
Hoffentlich hat dieser erste Eindruck keine nachhaltigen Auswirkungen auf die anderen Preisentwicklungen wie Souvenirs, Postkarten oder Eis?!

       
    Wir kurven durch San Marino´s sonnige Gassen.                        Ein kurzer Tankstopp. Nur KURZ! Weil teuer 🙁

       
    Weiter geht´s, wir folgen der Beschilderung und fahren dann einfach immer weiter den Berg rauf. Wird schon stimmen…

Nachdem uns die Beschilderung in Bezug auf möglichst zentrumsnahes Parken übrigens nicht wirklich weiterhilft, folgen wir einfach unserem Verstand!
San Marino ist ja eine Bergfestung, die logischerweise am höchsten Punkt des Berges aufgebaut wurde.
Also fahren wir einfach immer unter Nichtbeachtung der wirklich vorbildlichen Parkplatzbewirtschaftungs- Beschilderung weiter die Straßen den Berg rauf, bis wir unmittelbar vor dem Zugang zur autofreien Fußgängerzone stehen. Geht doch! Man muss einfach nur mal seinen Verstand benutzen.
Links am Straßenrand entdecken wir dann natürlich auch Parkbuchten, wobei die vorderen mit Parkscheibe sogar kostenfrei für eine Stunde genutzt werden können (wir parken bei N 43.93419° / E 12.44855°).
Prima, eine Stunde wird für eine erste Mini- Erkundung reichen! Und falls nicht, komme ich einfach wieder und drehe die Uhr eine Stunde weiter. Deutscher Trick, klappt bestimmt auch hier. Hehe!

       
    Wir finden freie Parknischen unmittelbar an einem alten Tor, ab hier geht es zu Fuß weiter. Wir sind angekommen. 🙂

Wir parken fix, ziehen uns eine Jacke über und stürzen uns kurz darauf auch schon ins Gewusel.
Naja, „Gewusel“ ist vielleicht übertrieben, viel mehr sind die Gassen nur noch vereinzelt durch umherstreifende Spaziergänger „bevölkert“ und auch die ersten Geschäfte schließen bereits ihre Pforten.
Schnell steuern wir daher gleich den ersten Laden an, der das typische Touristenangebot anbietet, bevor man uns auch hier das Rollo vor der Nase runterlässt.
Wir haben uns nämlich überlegt, dass wir heute von San Marino Postkarten und Briefmarken kaufen, die Karten dann später in aller Ruhe auf dem Campingplatz schreiben und am morgigen Tag, wenn wir San Marino dann richtig am Tage besuchen, die Karten einschmeißen werden.
Karten aus Italien sind ja schließlich nichts Besonderes, aber eine Postkarte aus San Marino ist schon was zum Eindruck schinden bei der lieben Verwandtschaft und Bekanntschaft! 😉
Neben Postkarten und den zugehörigen Briefmarken entdecken wir auch einige Münzensets mit Euro- Münzen aus San Marino.
Besonders Anja sammelt ja (wenn auch nicht professionell) gerne besondere Euromünzen, wenn sich diese in die Geldbörse verirren.
Münzen von San Marino waren jedoch bis jetzt noch nicht dabei.
Schnell wird uns auch klar, warum das so ist.
Ein Set kostet zum Beispiel 7,- €, hält aber nur die 1, 2, 5, 20 und 50 Cent- Münze sowie die 1- Euro Münze vor.
Will man die 10 cent- Münze und die 2- Euro Münze dazu haben, muss man sogar 15 Euro bezahlen!
Hammer!
Wir kaufen trotzdem mal das Münzset zu 7 Euro und lassen, nachdem auf wundersame Weise weitere Dinge den Weg in unsere Hände gefunden haben, in Summe 20 Euro beim Souvenirladen. Danach spazieren wir weiter durch die Gassen.
Und kaum sind wir ein paar Schritte gegangen, sind wir endlich im Urlaub angekommen!
Wow, ist San Marino schön!
Endlich entdecken wir die kleinen schönen Altstadtgassen mit ihrem touristisch ansprechenden Angebot. Die kleinen Geschäfte in mittelalterlich erhaltenen Gebäuden.
Schön zu spazieren und ganz ohne Hast und Wusel, wie ihn zum Beispiel Rimini ausgestrahlt hat.
Die Verkäuferin des Klamottenladens quatscht zum Beispiel mit der Kollegin vom Souvenirgeschäft gegenüber, raucht dabei eine Zigarette und trinkt eine Tasse Kaffee.
Ganz easy.

       
    Wir schlendern durch die Gassen der Altstadt von San Marino.    Entdeckt und gleich mitgenommen: Postkarten! 🙂

       
    Auch sehenswert: Die Dächer über den Gassen.                   Und hier? Hier bekommen Finanzjongleuere eine feuchte Hose. 😉

       
    Schaufensterbummel klappt hier wunderbar! Das Sortiment ist recht reichhaltig und wirkt kaum 08/15- like.

       
    Natürlich gibt es die üblichen „Taschen, Shirts, Sonnenbrillen“, aber auch richtig teures Zeug ab 1000 Euro aufwärts. Alles da.

       
    Am schönsten aber sind die kleinen malerischen Gassen, mit kleinen Erkern, Ecken und Plätzchen zum verweilen. SO schön!

Wir spazieren Hand in Hand durch die Gassen, lassen uns treiben, schauen in die Auslagen der Geschäfte.
Neben Postkarten und Euro- Münzen entdecken wir natürlich allerlei Interessantes, was man auf deutschen Trödelmärkten nicht unbedingt findet.
Uhren zum Beispiel. Oder Schmuck.
Und Parfüm wird unglaublich oft angeboten! 50 Milliliter Chanel No. 5, Obsession von CK oder DG 50ml für 5,- €.
Gabriela Sabatinis Düftchen (hoffentlich nicht menschliche Düfte 😉 oder Versace. 50ml für 5,- € Armani Code. 50ml, 5,- €
Ob das nachgemacht ist?
Anja und ich rätseln.
Final kommen wir zu dem Entschluss, dass das nicht die Originale sein können. Zwar mag man diesen Pauschalpreis vielleicht noch akzeptieren, aber was nicht passt sind die Kartons! Ich meine die Flacons von Parfüm sind doch alle unterschiedlich. Entsprechend ist auch die Verpackung. Hier aber sehen alle Kartons absolut gleich aus. So, als seien sie in Masse produziert und dann eben nur mit dem jeweiligen Aufdruck versehen worden. Eine Riechprobe würde sicherlich letzte Klarheit bringen! Zwar wissen wir jetzt aus dem Stehgreif nicht, wie Obsession vom Calvin oder Gabrielas Drüsensekrete nach einem Tennismatch im Original riechen, aber wenn alles nicht nur gleich aussieht, sondern auch noch gleich riecht, dann haben wir die Lösung. Und selbst, wenn die Dürfte unterschiedlich sind. Eine billige ostasiatische Kopie wird wohl kaum so betörend riechen, wie das Original, frisch abgezapft vom Tennishemdchen nach dem Wimbledon- Finale.
Wir entscheiden also, ob wir wie eine reiche Dame wohl riechen oder wie eine Chickse stinken wollen.
Da wir uns aber wie gesagt aus Parfum nichts machen (ein einfaches Deo genügt! Manchmal 😉 lassen wir die Flaschen unbeachtet.
Interessanter wäre viel mehr die Frage, wie es sich mit den Uhren darstellt! Da könnte mir schon so eine Breitling oder eine Tissot gefallen.
Aber es gibt sie für 50 oder 5.000 Euro! Wo mag wohl der Unterschied sein? Und stellt mir der indisch oder pakistani angehauchte Händler mit seinem Bauchladen, der so angespannt aussieht, als könnte er sofort jederzeit den 100 Meter Sprintrekord von Ben Lewis schlagen, auch eine ordentliche Quittung ausstellen, damit ich meinen Garantieanspruch wahrnehmen kann, wenn mit der Uhr wider Erwarten etwas sein sollte? 😉

       
    Auch „Steuerartikel“ wie Zigaretten oder Parfüm finden sich hier. Markenparfüm zu fragwürdigen 5,- € die Flasche!

       
    Auch der verkauft Parfüm (unter den Sonnenbrillen).                 Aber auch anderer Tinnef findet sich hier.

Was uns vom Preis her auch überrascht sind die Angebote für Zigaretten.
Zwischen 37 und 40 Euro pro Stange!
Wir rauchen zwar beide nicht, sind aber der Meinung, dass es sich hierbei um etwa die gleichen marktüblichen Preise handeln sollte, wie es sie auch in den normalen Geschäften der italienischen Städte gibt.
Groß scheint der Unterschied jedenfalls nicht zu sein und deckt sich damit in etwa mit unserer Tankerfahrung von vor ein paar Minuten. Das war ja zu unserer Überraschung auch nicht wirklich billiger, sondern sogar ein paar Cent teurer.

Zurück zu unserer Besichtigung von San Marino.
Ein Eis darf in dieser netten und adretten Kulisse natürlich nicht fehlen. Immerhin haben wir, seit wir hier in Italien sind, ja noch gar kein richtiges italienisches Eis gegessen! Auch, wenn wir hier streng genommen in San Marino sind, passt die Gelegenheit also super für das erste leckere italienische Urlaubseis.
Eine Eisdiele, eigentlich schon dabei zu schließen, verkauft uns gerade noch 2 leckere Eishörnchen mit einem wirklich unglaublich leckeren Eis! Und da wir streng genommen nicht in Italien sind, will das schon was heißen!

       
    Mit einem leckeren Eis spaziert es sich gleich viel besser. Und lecker ist das! *Schleck*! Weiter geht´s durch San Marino! 🙂

      
    Noch immer können wir uns an den pittoresken Gassen mit ihren Winkeln und Treppchen erfreuen. Einfach urig!

       
Winkel, Ecken, Erker. Man kann sich treiben lassen. Und über allem weht die Fahne der freien Stadt Sand Marino

Mit leckerem Eis in der Hand spazieren wir weiter und entdecken kurz darauf ein Vampirmuseum (das merken wir uns mal für morgen vor!) und die Seilbahn von San Marino, die von dieser Bergfestung aus das unterhalb liegende Dörfchen Borgio Maggiore erreicht werden kann. Wenn dort Parken nichts kostet, wäre das vielleicht eine Alternative für das ansonsten kostenpflichtige Parken hier rund um die Altstadt. Zwar kostet die Seilbahn dann auch Geld, dafür aber fährt sie wirklich fast unmittelbar ins Stadtzentrum. Ein positiver Umstand, den man vom Wohnmobilstellplatz von San Marino ja nicht gerade behaupten kann. Wenn man dort steht, ist es noch ein ordentlicher Fußmarsch den Berg rauf! Da kann man auch gleich unten bleiben und bequem die Seilbahn nehmen…

    römischer Tempel oder Kirche in San Marino    Die Flagge von San Marino in den Gassen
    Wir entdecken weitere antike Gebäude in San Marino                 Schmale Gassen, enge Fluchten und auch hier über allem die Flagge.

       
    Am Ende der kleinen Gasse entdecken wir eine Seilbahn!          So geht es natürlich auch! Bequem nach oben gondeln…

       
    Sicherlich ein geheimes Zeichen der Freimaurer! Man muss nur der imaginären Flucht folgen und entdeckt den heiligen Gral! 😉

Direkt an der Seilbahnstation entdecken wir dann ein kleines Plateau, von dem aus wir einen total schönen Ausblick in das italienische Hinterland der Adriaküste genießen können!
Nochmals viel schöner, als es vom malerischen italienischen Bergdörfchen Montefiore Conca aus möglich war.
Herrlich die Aussicht von hier oben!

    Die Aussicht vom Plateau der Seilbahn
Die Aussicht vom Plateau der Seilbahn ist grandios! Das gehört wohl alles noch zu San Marino.

Mit der passenden Geldbörse ausgestattet lässt sich mit dem Fernblick übrigens auch hier speisen! Gut, dass wir schon gegessen haben.
Freilich schauen wir heute Abend auch noch nicht so sehr auf die Preise. Den großen Vergleichs- Check unter Zuhilfenahme des „Pizza- Margherita- Index“ machen wir morgen, wenn wir uns für einen langen Besuch der Stadt entsprechend richtig die Zeit nehmen. Aber es ist sicherlich für diejenigen von euch schon jetzt interessant zu wissen, wie wunderschön man hier in den Altstadtgassen, in beschaulicher Idylle oder mit Weitblick über das Umland, romantisch zu Abend essen kann. Und was wir so auf den ersten Blick an Preisen mitnehmen, erscheint gar nicht so teuer.

       
    Wirklich nett gemacht sind die vielen kleinen Restaurants und Trattorien. Überall kann man gemütlich sitzen und speisen

       
Zum Beispiel hier. Unten shoppen und oben futtern.  Und die Preise? Gehen eigentlich noch. So um 5 Euro für die Margherita

Vom Aussichtsplateau spazieren wir zurück in Richtung Mietwagen.
Die freie Stunde Parkzeit ist rum und auch die Uhr zeigt bereits halb 7!
Wenn wir jetzt noch bleiben wollen, müssten wir die Uhr weiter drehen. Da wir aber gerade passend nach unserem Rundgang stehen und wir im Prinzip nur nochmals die gleichen Sachen anschauen würden und die Geschäfte ja inzwischen auch alle zumachen, belassen wir es für den Ersteindruck Mal dabei. San Marino macht auf jeden Fall Lust auf mehr und wir freuen uns schon, uns hier morgen ins richtige Getümmel zu stürzen. Besonders diese kleinen offenen Plätze mit Ausblick, die wir immer wieder zwischen den verträumten Gassen entdecken, gefällt uns als Abwechslung richtig gut! Man hat nie den Eindruck, als wäre es drangvoll. Allerdings liegt dies mit Sicherheit auch daran, dass wir die Altstadt von San Marino an diesem Abend mehr oder weniger komplett für uns haben. Wir sind schon sehr gespannt, wie es morgen sein wird.

    offener Platz in San Marino
    Was uns besonders gut gefällt sind die vielen kleinen offenen Plätze mit Weitblick in San Marino.

    viele der offenen Plätze bieten eine grandiose Aussicht
    Auf jeder Etage, egal wo man steht, kann man über die Hausdächer unter einem ins Land schauen

    Statue Restaurant und Palast, eine tolle Szenerie
    Hier haben wir wohl einen besonders schönen Platz mit Restaurant, Statue und Palast gefunden.

    Anja vor dem Palast
    Anja „hängt einfach mal ein wenig herum“. Spass muss ja auch mal sein. 🙂

Zurück am Mietwagen fahren wir den ganzen Berg natürlich wieder hinab.
Und obwohl ich dabei schon recht flott unterwegs bin, werden wir natürlich trotzdem noch von schnelleren Italienern überholt. War ja klar. Aber streng genommen war das eben kein Italiener!
Ein Blick auf das Kennzeichen verrät nämlich, dass es sich um einen Einheimischen gehandelt haben muss. Ein San Mariuaner also.
Klingt komisch? Finden wir auch!
„San Mariuaner?“ Das klingt ein wenig wie „San Marihuana!“
Für Bob Marley sicherlich sowas wie das gelobte Land, aber wohl kaum die richtige Bezeichnung für die hier in dieser Bergfestung und freien Republik lebenden Menschen. 😉
Aber wie heißt es dann?
San Majonäsen?
San Mariner?
San Marionetten?
Eine lustige Raterunde mit allerlei weiteren interessanten Wortideen verkürzt uns die Rückfahrt, obgleich wir anerkennen müssen, dass wir beide eklatante Lücken in Bezug auf die richtige Bezeichnung der hier lebenden Menschen haben. Unsere Ideen hören und lesen sich zwar lustig liest, aber die Frage, wie es denn nun richtig heißt, wird nicht wirklich beantwortet.
Ein Blick in den Reiseführer löst das Problem, die Menschen nennen sich „Sammarinesi!“
Aha. Sehr ungewöhnlich!
Mal ganz ehrlich, wie soll man denn bitte von „San Marino“ auf „Sammarinesi“ kommen?
Da gefiel mir die Bezeichnung „San Mariuaner“ eindeutig besser 😉

Wir rollen ohne weitere Probleme den Berg hinab, dann folgt, auch von dieser Seite ohne besondere Ankündigung einer Grenze (auf der Anreise stand immerhin noch ein Schild) wieder Italien, was wir nur daran erkennen, dass vor den Häusern wieder mehrheitlich Autos mit italienischem statt sammarinesischem Kennzeichen stehen.

Sicher wähnen wir uns allerdings erst wieder in Italien, als wir gegen viertel nach 7 das Schild von Riccione passieren.
Und kaum sind wir wieder in unserem Urlaubsort, geht das Geschiebe durch den Verkehr wieder los.
Puh!
Die Ampeln hier sind wirklich schlimm!
Aber wenigstens hat unser kleiner Punto eine fortschrittliche und sparsame Start/Stopp- Automatik.
Finde ich schon gut, wenn bei längeren Stopps von alleine der Motor an und aus geht.
Mich würde nur mal interessieren, wie das über die Technik auf den Anlasser geht.
Wird doch die Lebensdauer so eines Anlassers doch extrem verkürzen, oder?
Naja, ist ja nicht mein Wagen, von daher erfreue ich mich jetzt eben der kurzfristigen Ersparnis von ein paar Millilitern Benzin.

Ein Kommentar

  1. Je höher die Tankstelle, desto teurer ist es in San Marino. Und wenn dann noch eine Säule mit Bedienung genommen wird, kann es sehr teuer werden. Selbst wenn es steuerlich besser als in Italien ist. Grundsätzlich ist es schon günstiger in San Marino.

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