Der Tag beginnt früh für uns, schon um kurz nach 9 sind wir auf den Beinen!
Nicht unbedingt eine Wunschzeit für uns, aber wir haben heute viel vor und möchten zur Abwechslung mal keine Zeit verlieren.
Etwas verschlafen geht es also erstmal unter die Dusche, natürlich wieder im Waschraum „Nummer 19“.
Noch immer könnte ich mich darüber beömmeln, die geben hier ihren Toiletten wirklich Nummern und davon nicht zu wenige!
Klar mag das Sinn machen, wenn bei einer Toilettenstörung das verstopfte Klo schnell und zielsicher angesteuert werden kann, andererseits ermöglicht die peinlich genaue Einteilung des Waschraums und der einzelnen Badkabinen hierdurch natürlich auch die exakte Dokumentation der aufgesuchten Einrichtungen. Dem Statistiker unter den Campern schlägt an dieser Stelle das Herz gleich höher! 😉
Der nächste Morgen am Campingplatz, Blick zum Wasser und Blick in unsere Campingreihe.
Zurück am Wohnmobil machen wir uns ein kleines Frühstück, bestehend aus dem Rest Brot vom gestrigen Abend sowie einer Knabbernossi aus Österreich. Das ansonsten obligatorische umfangreiche Decken des Frühstückstisches entfällt heute aus Zeitgründen, wir wollen ja los und freuen uns auf die heutige Besichtigung des Limfjordes und unserem Besuch von Rovinj.
Noch schnell ein kurzes Frühstück zur Stärkung 😉 und dann müssen wir leider wieder alles einpacken 🙁
Dennoch brauchen wir mit Packen und allem drum und dran dann doch wieder bis kurz nach 11, ehe wir final unseren Stromstecker aus der Buchse ziehen und in Richtung Rezeption zum Auschecken rüber fahren.
Mit unserem Schildchen spaziere ich gleich mal rüber in die Rezeption, um zu bezahlen.
„Ja, bei mir können Sie bezahlen!“ meint eine freundlich wirkende Dame auf meine Frage, wo ich mein Geld loswerden kann. Na bestens!
Ich lege also mein Schildchen sowie unsere übrigen Papiere auf den Tisch, während die Dame ein paar Daten in den Computer tippt.
Zunächst mal nichts ungewöhnliches, aber nachdem ich gut 5 Minuten warte und die Dame irgendwie nicht wirklich weiterkommt, bzw ich den Eindruck gewinne, als würde sie mich gar nicht beachten, frage ich mal vorsichtig nach: „Gibt es ein Problem, was muss ich denn bezahlen?“
„Kein Problem! Sie können gerne bezahlen, aber das geht nur hier beim mir an der Kasse!“
Für einen Moment bin ich etwas irritiert. Was meint sie damit?
„Ja, und was meinen Sie genau?“ frage ich also mal vorsichtig nach.
Ungewöhnlich heftig folgt die Antwort, von Freundlichkeit auf einmal keine Spur mehr: „SIE stehen NICHT bei mir an der Kasse!“ und weist gleichzeitig mit ihrer Hand GENAU mittig auf den Tresenbereich vor sich.
Wieder muss ich einen kurzen Moment überlegen, während mich die Dame fordernd anschaut. Dann kapiere ich.
Meint die das jetzt ernst?
Ich meine, ich stehe doch schräg versetzt keine 20cm von ihr entfernt! Nur eben leicht schräg!
Demonstrativ rücke ich einen Schritt zur Seite und stehe so linear vor ihr, dass selbst der alte Pythagoras stolz auf mich wäre!
Anerkennend nickt die Frau hinterm Tresen mir daraufhin zu und mit einem lauten: „Ja, JETZT können wir kassieren!“ druckt sie mit nur einem einzigen Klick meine Rechnung aus.
Man fasst es nicht!
Sowas ist mir auch noch nicht passiert und ich frage mich ernsthaft, was dieses Theaterstück hier eigentlich soll.
Nicht, dass ich von meiner etwa 30cm von der absoluten Mitte entfernten Positionen irgendwelche Vorteile gehabt hätte!
Weder konnte ich auf ihren Bildschirm schauen (sie sitzt ja mit dem PC im toten Winkel des Tresens, ich stehe!), noch hat sie ein anreicherndes Dekolleté, was aufgrund meiner schrägen statt schnurgeraden Position vor ihr in ein attraktiveres Licht gerückt wäre!
Andere Touristen waren auch keine in der Rezeption, die irgendwie hätten Einfluss oder Vorteile durch Indiskretion nehmen können, nix!
Auch sonst fällt mir kein Grund ein, außer eben nur, dass sie hier die Chefin raushängen lassen will. *grmpf!*
Sei es, weil ich Tourist bin, vielleicht weil ich Deutscher bin, vielleicht weil ich zu groß oder zu dick bin, ihr einfach meine Nase nicht passt oder sie am Ende gar neidisch ist, weil wir Urlaub haben und sie eben nicht. Wer weiß das schon?
Hätte ich nicht so ein robustes Wesen, ich würde mich davon glatt runterziehen lassen!
So aber schüttele ich nur noch demonstrativ den Kopf und sage auch kein weiteres Wort mehr, als ich die Rechnung in Höhe von knapp 216 Kuna für 2 Nächte mit ACSI- Campingcardrabatt zahle.
Auch sie sagt kein Wort mehr und wünscht uns weder einen schönen Urlaub oder eine angenehme Weiterreise, als ich das Rezeptionsgebäude stumm verlasse.
Kein freundlicher Blick, kein Lächeln zum Abschied, kein Winken, nichts.
„Genau SO sollte der letzte Eindruck von einem Campingplatz wirklich sein, da bleibt auf jeden Fall der „positive“ Gesamteindruck erhalten!“ brummele ich zynisch in mich hinein.
Oh- Mann!
Wie bekloppt das doch war!
Da kann man echt nur drüber schmunzeln und sich fragen, welche inneren Umtriebe die Frau da geritten haben, dass sie einen Gast ihres Platzes so demonstrativ von oben herab behandelt und man sich vorkommt, als stünde man am Fahrkartenschalter der sowjetischen Staatsbahn zu Zeiten des Sowjetsozialismus, echt!
Als ob ich zu blöd wäre, mich an einem Tresen richtig hinzustellen!
ZU schade, dass ich davon kein Video oder wenigstens ein Foto gemacht habe!
Das glaubt einem ja sonst keiner!
Und wenn wir nicht eine einigermaßen ordentliche Reputation und Glaubwürdigkeit mit unserer Webseite und unseren Reiseberichten haben würde, ich würde es glatt NICHT schreiben!
So aber hoffe ich mal, dass eben auch andere amüsiert von diesem Erlebnis lesen werden und sich nicht wundern, wenn sie selbst einmal hierher fahren und plötzlich beim Bezahlen nicht wissen, warum sie nicht bezahlen dürfen! 😀
Die freche Behandlung in der Rezeption ist übrigens kein Grund, warum wir den Platz nicht weiterempfehlen würden und wir werden in unserem Reisefazit mit Sicherheit auch die Vorzüge des Platzes, wie eben die tolle Badebucht oder die Lage, positiv erwähnen.
Aber es wird definitiv auch in unserer Bewertung zu finden sein, dass das Personal heute nicht zum ersten Mal unfreundlich war!
Denn wir wollen ja nicht vergessen, dass auch Anja am Anmeldetag etwas irritiert vom Anmelden zurückgekehrt war und sie sich „von oben herab“ und wie ein Bittsteller behandelt gefühlt hat.
Gleiches ist mir nun auch passiert und wenn bei 2 unabhängigen Berührungen an unterschiedlichen Tagen mit der Platzverwaltungen beide buchstäblich „scheiße“ (Entschuldigung, aber es ist so!) sind, dann muss man das auch so sagen dürfen.
Hammer!
Zurück am Wohnmobil berichte ich Anja die zunächst mal den Mund vor Ungläubigkeit offen stehen hat und bestätigt mich darin, dass wir das auf jeden Fall auch schreiben werden. So sei es.
Mit diesem Vorsatz beenden wir aber auch gleich das Kapitel „Camping Valkanela“ und freuen uns nun lieber auf die Schönheiten des Limfjordes, den unsere Reiseführer einhellig und gemeinsam über den Klee loben!
Von „skandinavischen Eindrücken“ wird berichtet, von traumhafter Natur und schönen Wassererlebnissen, Bootstouren auf blaugrünem Fjord und weiteren Aktivitäten.
Naja, für eine Bootstour wird es wohl nicht reichen, aber anschauen werden wir uns den Fjord auf jeden Fall, auf geht´s!
Wir stehen an der Ausfahrt vom Campingplatz, los geht´s! Wieder unterwegs durch die Landschaften Istriens.
Durch die Dörfchen: Die Schilder kündigen es an… …direkt neben der Straße gibt es wieder Spanferkel.
Nur wenige Kilometer und vielleicht 15 Minuten nach unserer Abfahrt erhaschen wir auch schon die ersten Einblicke auf den langgezogenen Fjordkanal des Limfjordes, der streng genommen gar kein echter Fjord ist!
Denn der Limfjord ist eigentlich ein Kanal, bzw. ein Meeresarm, der nicht (wie seine skandinavischen Vorbilder) aus einem Gletscher, sondern aus einem einfachen Fluss entstanden ist.
Glaubt man dem korrekten Fachbegriff für dieses Naturphänomen handelt es sich hierbei also um eine „Ria“, also ein Meeresarm, der deutlich tiefer ins Landesinnere reicht, als es eine einfache Bucht tut.
„Ria? Noch nie gehört!“
„Ich auch nicht!“
Und so heißt das Teil bei uns auch weiterhin Limfjord übrigens wohl wissend, dass wir den „echten Limfjord“ auch schon gesehen haben! Das Original steht (oder besser liegt) nämlich im mittleren Teil von Dänemark, gleich mehrfach sind wir auf unserer großen Dänemark- Wohnmobiltour dem Limfjord begegnet.
Nun aber schauen wir uns seinen kleinen „Bruder“ an, der ja streng genommen noch nicht einmal ein wirklicher Bruder ist.
Aber das ist egal, denn rein von der Optik her muss sich der kroatische Fjord nicht hinter seinen skandinavischen Stiefbrüdern verstecken!
Traumhaft schaut er schon in der Ferne aus, unser beinahe azurblaue Limfjord, den wir bei unserem ersten Stopp an einem kostenlosen Aussichtspunkt (bei N 45.14129° / E 13.70636°) gleich hinter dem Dörfchen Kloštar von oben bewundern dürfen.
Schon auf dem Weg vom Parkplatz zum „blauen Keil“ in der immergrünen Landschaft wird dies klar.
Ein guter Parkplatz, auch fürs Wohnmobil am Aussichtspunkt Hier steht in der Hauptsaison bestimmt ein Wegelagerer. :-/
In der Ferne ist er schon zu sehen: Der Limfjord! Blick zurück: vom Parkplatz aus ist ein kleines Stück zu gehen
Wirklich total schön liegt der Limfjord eingebettet in die drumherum mehrheitlich grüne Natur, keine Frage!
Aber „skandinavisches Feeling“ will sich dann doch nicht so recht einstellen!
Vielleicht liegt es daran, dass wir aktuell über 30°C haben und wir solche Sommerwetter aus Skandinavien einfach nicht gewohnt sind!?
Vielleicht ist es aber auch der Gesamteindruck des traumhaften Weitblicks, der uns wieder einmal mehr an den Westen Amerikas erinnert und beinahe schon Züge der Landschaft rund um die Nationalparks des äußersten und mittleren Westens der USA annimmt.
Fast könnte man meinen, man stehe an einem der gemäßigten Ausläufer des Grand Canyons, der hier (nach starken Regenfällen vermutlich 😉 endlich mal wieder ordentlich mit Wasser gefüllt ist!
Aber so GANZ Amerika ist es dann doch nicht, bis wir endlich den entscheidenden Geistesblitz erfahren!
Das ist eine Filmkulisse!
Genauer erinnert uns der gesamte Ausblick plötzlich an Cowboy und Indianer, bzw. noch genauer an die alten „Winnetou“- Filme!
Dank unserer hervorragenden Schulbildung wissen wir natürlich auch sofort, dass die damaligen Filme tatsächlich in Kroatien gedreht wurden, vermutlich waren „echte“ Filmaufnahmen von Winnetou und Old Shatterhand im fernen Amerika für die damaligen Filmproduzenten ganz einfach zu teuer. 😉
Aber wenn man als Kind eben jene Filme mit Westernhelden und Schurken im Fernsehen betrachtet und das ganze Drumherum der Landschaft stets mit dem Hintergedanken „Der Film spielt in Amerika!“ vor Augen hatte, dann assoziiert man spätestens bei einem Besuch von Kroatien wohl auch automatisch das Land gleichzeitig eben mit Amerika!
DAS wird es wohl sein, was uns die ganze Zeit in Amerika hat wähnen lässt! Die alten Westernfilme!
Und wenn ich hier so in den Abgrund des Fjordes schaue, passen ganz plötzlich auch die Bilder zusammen.
„Reite weiter Pierre Briece, schwing dein Lasso Lex Barker und zeige uns, wo sich hinter den zahlreichen Büschen und Sträuchern rund um das grüne Naturmeer am Ufer des Limfjordes die Schurken und Indianer verstecken!“ murmele ich zufrieden über diese Erkenntnis in meinen Bart und es würde mich aktuell überhaupt nicht wundern, wenn gleich ein vergessener Filmstatist in einem alten Comanchen- Kostüm auf dem Limfjord mit dem Kopf nach unten entlang treibt!
😉
Traumhafter Ausblick auf den Limfjord vom Aussichtspunkt aus. Irgendwo im Wasser treibt gleich ein toter Indianer 😉
Der Blick nach links steht dem Blick nach rechts in nichts nach. Für Skandinavien nur etwas zu grün und deutlich zu warm
Der Ausblick von hier oben ist auf jeden Fall hervorragend und bietet schonmal einen tollen Eindruck vom Fjord.
Noch mehr freuen wir uns aber auf einen direkten Zugang zum Wasser, den wir im weiteren Streckenverlauf des Stromes unterhalb des aktuell befahrenen Höhenzuges vermuten. Ganz in der Ferne links am Fjord entlang können wir das „alte Indianerlager“ erspähen. Sieht interessant aus, da fahren wir auf jeden Fall gleich mal vorbei!
Ein verträumtes Plätzchen auf den Felsen für Björn… Anja bleibt lieber hinter der offiziellen Absperrung zurück
Wir beobachten die vorbeifahrenden Schiffe. Ganz schön was los auf dem Limski Fjord!
Nachdem wir uns am Ausblick von oben sattgesehen haben, starten wir wieder unser Wohnmobil und wollen mal schauen, ob wir beim Indianerlager auch wirklich ganz dicht ans Wasser heran kommen.
Bevor wir aber einen befahrbaren Zugang zum Fjord entdecken, tauchen vor uns ein paar Marktstände, Buden und ein hölzerner Aussichtsturm in ein paar Hundert Metern Entfernung am Straßenrand vor uns auf. Aha!
Offenbar ein noch besser geeigneter Platz, um die Aussicht auf den Limfjord zu genießen!
Sofort tappen wir also ganz freiwillig in diese Touristenfalle und können es kaum erwarten, dort in den Angeboten zu stöbern!
Nur parken ist hier nicht so einfach, besonders mit dem Wohnmobil. Und bevor wir an den Ständen mangels Parkplatz vorbeifahren müssen, suchen wir lieber hier direkt am Straßenrand nach einem Platz.
Glücklicherweise findet sich gleich hier rechts eine Art Feldparkplatz, auf dem wohl gelegentlich Bau- bzw. Ackerfahrzeuge geparkt werden und wo ein verlassener Verkaufsstand stumm unsere Ankunft bezeugt.
So wie die Blechbude ausschaut, wird diese wohl erst wieder in der Hochsaison zum Leben erweckt werden und quasi als Außenstelle fungieren. Entweder, um noch mehr Köstlichkeiten zu verkaufen, oder als Unterstand für den Parkplatzwächter, der dann gut zu kassieren weiß…
Gleich geparkt an den verlassenen Wellblechhütten. Kostet nix und Platz ist genug.
Der Platz passt, also parken wir auf dem weitläufigen länglichen Areal in etwa 300 Metern Entfernung zu den Buden und zum Aussichtsturm, auf dem angrenzenden Feld dreht derweil ein Bauer auf einem Uralt- Traktor seine Runden und schaut eher gelangweilt auf unser parkendes Wohnmobil.
Etwas skeptisch bin ich schon, ob wir hier wirklich stehen bleiben sollten, zumal mir der alte Kroate auf seinem Traktor eigentlich eine Minute zu lang auf unser Wohnmobil geschaut hat.
Ich erwarte jetzt natürlich nicht gerade, dass dies ein Dieb ist, der sich hier nur als Bauer tarnt und auf Touristen bzw. Wohnmobile wartet, andererseits macht Gelegenheit Diebe wie man so schön sagt und da es mir eigentlich auch ein klein bisschen zu warm ist, bleibe ich lieber hier beim Wohnmobil zurück und lasse Anja alleine eine erste Erkundung der Marktstände machen.
Am Ende gibt es dort doch eh nur die gleichen Dinge, wie auch in den Altstädten der bisher besuchten Dörfchen und Lagunenstädte, die brauche ich ja eigentlich nicht auch unbedingt in der prallen Mittagssonne anschauen.
Und so teilen wir uns für diesen Urlaub einmal kurz auf, was unseren absoluten Stammlesern vielleicht nicht ganz unbekannt ist.
Denn kaum trennen wir uns, schreiben wir gern unsere erlebten Eindrücke in geteilter Form auf.
Anja schreibt ab sofort in weinrot, ich hingegen wechsele zu königsblau:
Da schickt mich mein lieber Männe also wieder einmal alleine los! Wie damals in Siena in der Toskana!
Aber dieses Mal bringe ich garantiert KEIN Andenken und Souvenir für meinen Mann mit, das kann er knicken! 😉
Kaum habe ich die Türe zum Wohnmobil zugeworfen, spaziere ich am Straßenrand entlang rüber in Richtung Aussichtsturm und zu den kleinen Buden. Vielleicht finde ich ja dort was Leckeres wie kroatischen Honig, originale scharfe Balkan- Paprikaschoten oder auch Sliwowitz, den berühmten Weinbrand aus Pflaumen!
Anja verschwindet hinter der ersten Kurvenbiegung aus meinem Blickfeld. Naja, schon ein bisschen blöd das Ganze. Aber irgendwie ist mir viel zu warm draußen und an den Buden gucken muss ich ja auch nicht unbedingt.
Viel lieber schnappe ich mir eine kalte Cola aus dem Kühlschrank (super, wie unser Kühli trotz dieser Affenhitze hier in Kroatien funktioniert!) und lege, nachdem ich die Dose auf fast einen Zug geleert habe, eine kurze Pause auf dem Königsthron ein.
Muss ja auch mal…
Wow, ist das SCHÖN hier!
Die kleinen Buden haben wirklich alles da, was ich mir wünsche und überhaupt ist die Aussicht das allerbeste!
Keine Frage, dass sie den Aussichtsturm hier nicht für Spass an der Freude gebaut haben, sondern dieser soll die Touristen anlocken, die von hier einen wundervollen Ausblick über den Limfjord genießen können! Und hinterher kaufen sie dann natürlich eine Flasche Wein, Lebensmittel oder ein schönes Souvenir. Ist aber auch OK denke ich, wenn der Turm nur dem Zweck des Touristenansturms dient. Denn man muss ja nichts kaufen, wenn man nicht will.
So oder so, das hier MUSS mein lieber Mann einfach sehen!
Blöd nur, dass ich mein Handy nicht mitgenommen habe! Damit könnte ich meinen Schatz jetzt ganz bequem hier einbestellen und wir könnten uns schön alles gemeinsam anschauen.
Sogar einen ausreichend großen Parkplatz gibt es hier, unsere Sorge dort nicht parken zu können war also komplett unbegründet.
Aber jetzt zurücklaufen? Darauf hab ich auch keinen Bock! Ist viel zu warm!
Zum Glück kann ich vom Aussichtssturm aus das Wohnmobil sehen! Ich muss nur schauen, wann mein Mann mal zu mir rüber schaut. Dann winke ich ihn einfach rüber.
Ja, das sollte schon gehen.
Auf den Aussichtsturm muss ich rauf, die Aussicht genießen! Sieht zwar etwas wackelig aus, aber wird schon halten…
Auch von hier aus ist die Aussicht auf den Fjord traumhaft! Da hinten steht er und parkt. Mein Mann. Toll… :-/
„Komm schon du Bauer, ich beobachte dich genau“ und tue ein wenig desinteressiert, obgleich ich natürlich den Landwirt bei seinem Traktor ganz genau aus dem Augenwinkel heraus beobachte.
Nur scheinbar zieht der vermeintliche Wohnmobildieb hier seine Kreise und fährt auf dem Feld auf und ab nur darauf wartend, dass ich das Wohnmobil verlasse.
OK, natürlich wird das nicht WIRKLICH ein Dieb sein.
Aber es hätte was von Abenteuer und Action, wenn der Dieb gleich von seinem Traktor steigt, die schmissige Jeans abstreift und darunter ein Indianerkostüm zum Vorschein kommt!
OK, ich gebe zu, ich bin noch immer inmitten eines lebendigen Karl May- Abenteuers und der arme Bauer auf seinem noch ärmlicheren Traktor muss eher unfreiwillig als „Bösewicht“ herhalten. 😉
Ich habe dich GANZ GENAU im Blick. Egal, ob Gelegenheitsdieb oder getarnter Indianer in Jeans 😉
„Guckt der schräg oder was?“ denke ich mir und kann mich nur wundern, dass mein lieber Mann noch immer nicht zu mir rüber geschaut hat.
Hab extra den Mega- Zoom an der Kamera eingeschaltet und kann bis in die Fahrerkabine hinein schauen. Aber wo guckt mein Mann hin? Irgendwie nur so halb in meine Richtung und dann doch wieder an mir vorbei.
Und ich? Winke hier wie blöd hin und her, dass sogar schon die anderen Touristen auf der Aussichtsplattform doof gucken.
Was die wohl denken? Ob ich Fliegen verscheuche oder was?
Eigentlich ist das ja wirklich ein total schönes Plätzchen hier!
Ganz spontan steige ich aus und spaziere ein paar Schritte am Straßenrand entlang, um mit ein paar Metern Entfernung ein schönes Bild von unserem getreuen Wohnmobil zu machen.
Mit einem Auge schaue ich ja schon die ganze Reise nach einem tollen Motiv, was Kroatien symbolisiert und gleichzeitig das Wohnmobil ablichtet.
Soll ja später mal für die Startseite und für den einladenden Eintrag im Blog und Reiseverzeichnis unserer Homepage dienen. Ein gutes Bild ist ja auch irgendwo ein Eye- Catcher!
Und warum nicht eins vom Wohnmobil vor einer Karl- May- Kulisse?
Das könnte das Bild für die Startseite werden! Das Wohnmobil vor istrischer Kulisse.
Was macht der da? Steigt aus, steigt wieder ein!
Wäre dies hier ein Comic, die Leute würden zweifelsohne eine kleine Schmollwolke über meinem Kopf erkennen!
Stattdessen aber bleibt mir wieder einmal nur übrig, wie ein Schiffbrüchiger auf dem Meer einem vorbeifahrenden Schiff zu winken.
Und? Klappt dies? Natürlich nicht! Stattdessen tippt der Herr lieber auf seinem Navi rum!
Das gibt es doch gar nicht!
Die Koordinaten muss ich unbedingt festhalten und extrahiere daher gleich mal das Navi.
Wirklich schön hier und das Bild vom Wohnmobil ist gar nicht so schlecht geworden. Sicherlich noch nicht das Top- Bild, aber wenn wir kein besseres mehr finden, wird es dieses vielleicht werden.
Mal sehen.
Auf jeden Fall sichere ich die Koordinaten von diesem Parkplatz und lichte N 45.13836° / E 13.72446° auf unseren digitalen Speicherchip ab.
Komisch nur, wo meine liebe Frau eigentlich so lange bleibt?! Hat die eine Weinprobe begonnen und ist vielleicht an einen Brandwein geraten? Oder ist sie hoffnungslos im Angebot an Souvenirs versunken?
Naja, sie wird gleich schon wiederkommen, zweifelsohne habe ich ja das Wohnmobil und ohne das wird sie ihren Urlaub wohl kaum weiterführen können. Hi-hi!
Also ICH werde NICHT zurückspazieren! Man muss nur Geduld haben! Irgendwann wird er merken, dass ich nicht zurückkomme und dann wird er seinen dicken Popo ja wohl in Bewegung setzen und entweder zu Fuß oder mit dem Wohnmobil hier herüber fahren.
Ich wette mal darauf, dass er in der Mittagshitze mit dem Wohnmobil fährt. Alles andere ist ihm bestimmt zu heiß.
Also da stimmt was nicht.
Sooo lange kann das mit dem Gucken und dem Souvenirkauf ja nun auch nicht dauern und wenn ich so auf die Uhr schaue, ist Anja ja auch schon gut und gerne 20 Minuten weg!
Ich glaube, ich werde mal nachschauen gehen, was da los ist. Vielleicht fehlt ihr Geld oder so und kann nun das gewünschte Souvenir nicht kaufen?
Aber durch diese Hitze am Straßenrand laufen?
Nee, danke! Irgendwo wird sich da schon ein Parkplatz finden lassen…
Hurra, er fährt TATSÄCHLICH los. Na geht doch!
Und praktischerweise wird auf dem Parkplatz auch gerade eine Lücke frei, wo mein Mann das Wohnmobil gleich parken kann. Hab gleich mal ein paar Bilder davon gemacht, wie elegant unser Wohnmobil um die Ecke gefahren kommt! 😉
Eine kleine Diashow: Welch elegante Figur unser Wohnmobil doch beim Einparken macht… 😉
Huch, wer winkt denn da?
Anja auf dem Aussichtsturm ganz oben?
Na hoffentlich macht sie wenigstens ein paar schöne Bilder von mir bzw. vom Wohnmobil. Vielleicht ist da ja dann ein nettes Bild für die Startseite dabei.
Überraschenderweise gibt es hier ja sogar Parkplätze und just im Moment, wo ich auf das kleine Areal drauffahre, wird eine Lücke frei, das passt.
Schnell bugsiere ich unser Wohnmobil rückwärts in die Lücke rein und spaziere dann langsam, gaaanz langsam (ist das heiß!) rauf zum Aussichtsturm, wo mich Anja mit einem „Hast du mich nicht winken gesehen?“ erwartungsvoll empfängt.
„Ja, ich hab dich auch lieb!“ 😉
Na endlich können wir die Schönheiten dieses Aussichtspunkts gemeinsam genießen und schreiben nun natürlich auch wieder in unserer gemeinsamen Farbe zusammen. 😉
Nachdem wir gemeinsam über das eben Erlebte gelacht haben, genießen wir nun natürlich die wirklich nochmals deutlich schönere Aussicht über den Limfjord.
Naja, streng genommen hat sich natürlich nicht sooo viel geändert, nur etwas mehr vom weiteren Lauf des Flussbettes kann man erkennen.
Und wir entdecken wieder die schon am Aussichtspunkt ausgemachte kleine Siedlung unterhalb unserer aktuellen Position. Von hier aus erkennen wir dann sogar, dass man wohl wirklich mit dem Auto (oder eben mit dem Wohnmobil) bis ganz nah ran ans Wasser kommt.
Das ist doch was, da können wir uns dran orientieren und gleich versuchen, den Weg dorthin zu finden.
Vom Aussichtsturm aus kann man das „Indianerlager“ am Fluss sehen. Hier mal heran gezoomt in Nahaufnahme.
Bevor wir aber wieder ins Wohnmobil steigen, schauen wir uns natürlich noch die kleinen Marktstände an.
Es gibt zwei Buden mit Käsesorten, Buden mit kroatischem Honig, würzige Paprikaschoten und natürlich Alkohol! In allen Formen und Farben, in allen möglichen Flaschenvariationen und natürlich von verschmitzten Verkäufern angeboten.
Schnell wird man mit einem aufgesetzten Lächeln angesprochen und gebeten, doch bitte hier und gleich einen Grappa, einen Sliwowitz oder einen Julischka zu probieren.
Sind die irre? Ich muss doch noch fahren?!
Und obwohl die Verkäufer uns unverhohlen auf Deutsch ansprechen, mache ich mit meinen Armen eine lenkraddrehende Bewegung, um aufs Fahren hinzuweisen.
Ich habe zwar keine Ahnung, ob ein Pinnchen hier erlaubt ist, oder ob es eine 0,0 Promille- Grenze gibt, aber ich muss es ja auch nicht unbedingt herausfinden.
Anja könnte zwar, hat aber auch kein größeres Interesse daran, hier einen Rachenputzer zu verköstigen.
Aber eine Flasche Sliwowitz kaufen wir, nachdem wir am dritten oder vierten Stand bei einem besonders gewitzten Standverkäufer hängen geblieben sind.
Einfach so, ohne zu probieren oder wenigstens mal dran zu riechen, hoffentlich ist es kein Spülwasser.
Etwas irritiert bin ich allerdings, dass fast alle Flaschen kein Etikett tragen und man somit wirklich eigentlich raten muss, was sich wohl im Inneren befindet.
„Das ist alles selbstgebrannter“ entgegnet Anja, die durch ihre zahlreichen Urlaube am Balkan in ihrer Jugend hierüber bestens Bescheid weiß. „Jeder brennt hier sein eigenes Zeug. Jeder Bauer hat eine eigene Mischung und einen anderen Alkoholgehalt. Reines Glück, was man bekommt“ erläutert sie mir auf dem Weg zurück zum Wohnmobil und verstaut eine Flasche mit buntem Inhalt in unserem Reisefahrzeug. Die Flasche soll für ihren Paps als Reisegeschenk dienen.
Übrigens: Wer mag, muss die Flasche Sliwowitz noch nicht einmal kaufen, nur um „lustig“ zu werden!
An wirklich JEDEM Stand wurden wir doch herzlich heran gebeten, einen kleinen Stamperl zu probieren und den Brandwein anzutesten, ob er auch gut ist.
Und dabei ist es den Händlern wirklich total egal, ob man nun schon gekauft hat, oder eben noch nicht, angeboten wird immer!
Jeder versucht hier wirklich sein Geschäft zu machen und ich frage mich, ob der Wettbewerb groß genug ist, dass wir als Touristen nicht (mehr) abgezockt werden, oder ob die Preise dann doch abgesprochen und noch immer lukrativ für die Händler sind.
Probieren kann man aber bei dem guten Angebot eigentlich überall und wenn man dies auch konsequent verfolgt, ist man bereits „hochachtungsvoll“, bevor man das Ende der Marktstände überhaupt erreicht hat. Man muss dann eigentlich nur noch zurück zum Wohnmobil wanken und das schwere Haupt auf dem eigenen Kissen betten. Fahren sollte man nach dem Genuss der ganzen Gratis- Alkoholika dann nämlich besser nicht mehr.
😉
Als Eyecatcher und Kundenfänger dient der Aussichtsturm, eigentlich aber sollen nur Köstlichkeiten verkauft werden
Ob Eis, Snacks, Souvenirs oder eben Alkoholika… …der Zuspruch ist groß! Hier die Radler bei der Gratisprobe
60 Kuna haben wir übrigens für die Flasche bezahlt und ich bin schon sehr gespannt, ob wir im weiteren Reiseverlauf noch bessere Preise finden, oder ob das bereits das minimal Mögliche für eine etikettlose Flasche mit undefinierbarem Inhalt darstellt.
Erwähnenswert ist vielleicht, dass ausgerechnet hier am Aussichtspunkt die Konzentration an Alkohol so immens ist!
Gut, der Honig oder die Paprikaschoten waren noch im Angebot, auch gab es zwei Stände nur mit Käse, aber im Großen und Ganzen geht es hier NUR um Hochprozentiges. Unsere nach wie vor noch immer offene Suche nach diesen besonderen Handtaschen, die Anja unbedingt im Dutzend aus dem Urlaub mit nach Hause bringen möchte, fehlen uns noch immer. Und gefunden haben wir diese hier gar nicht.
Aber vielleicht haben wir ja gleich am Wasser Glück, voller Erwartung auf einen schönen klaren Fluss aus nächster Nähe rollen wir gegen kurz vor 12 vom Parkplatz.
Wir finden den Abzweig runter zum Wasser, selbst ohne den Orientierungsblick vom hölzernen Aussichtsturm hätten wir diesen kaum verfehlt. Zumal auch ein Schild mit „Limski Kanal“ den Zugang andeuten lässt.
Wir biegen rechts ab und fahren kurz darauf eine schmale Straße entlang. Ein weiteres Schild klärt uns auf, dass wir nun ein Naturschutzgebiet bzw. ein Reservat befahren und hier so ziemlich alles verboten ist, was Campern auf Anhieb Spass macht.
Hier biegen wir scharf rechts zum Limski Kanal ab… Willkommen am Fjord! Viel ist verboten, nur atmen nicht! 😉
Offenes Feuer, Baden, Angeln oder eben auch Campen, alles verboten. Naja, macht nichts, wir wollen ja nur mal gucken und hier nicht gleich übernachten, obgleich es schon ziemlich reizvoll wäre.
Der Weg am Hang entlang wird etwas schmaler, was auch das Parken besonders mit einem Wohnmobil nicht wirklich einfacher macht. Dennoch finden wir bei N 45.13143° / E 13.73556 unmittelbar vor dem Ende des Weges ein kleineres Parkareal, wo wir unseren dicken Wohni neben einem anderen bereits hier stehenden Wohnmobil parken können.
Wir schließen gut ab und spazieren dann Hand in Hand zum wirklich total klaren Limfjord direkt ans Wasser.
Wir erreichen das kleine Indianerlager am Limfjord Der Parkplatz ist recht klein und eng, aber wir finden was
Ein nettes kleines Kleinod, beinahe mit Südseecharakter touristische Infrastruktur ist natürlich auch vorhanden
Obwohl das Schwimmen und Baden hier verboten ist, gehen wir trotzdem ein paar Schritte mit den Füßen ins Wasser. Kalt ist es! Wirklich eisekalt! Aber auch schön klar! Kaum haben wir bislang so kristallklares Wasser gesehen, fast möchte man es sofort abschöpfen und es trinken, so erfrischend schaut es aus.
Wirklich schön und vor allem dazu passend ist ein altertümliches Bauwerk am Uferbereich des Limfjordes, welches wir problemlos als „römisches Bauwerk“ einordnen.
Vielleicht war hier früher mal sowas wie eine Therme oder eine öffentliche römische Badeanstalt oder sowas.
Oder noch älter, vielleicht Antike.
Und zusammen mit dem klaren Wasser und dem grünen Berghang gegenüber wähnen wir uns gleich wieder einmal in einer Abenteuerkulisse aus Filmen wir Alain Quatermain, Indiana Jones oder in der Videospielwelt aus Lara Croft´s Tomb Raider.
Es fehlt nur eine mystische Musik in Hintergrund und eine geheimer Schalter an altertümlichen im Wasser stehenden Betonsockel, der eine geheime Treppe oder eine Falltür preisgibt.
Doch so sehr ich auch alle Kerben und Steine am Sockel drücke, es will sich einfach keine Geheimtür auftun. 😉
Björn an den Resten einer römischen Therme? 😉 Wieder in „unserer“ Zeit dümpeln die Boote im Wasser
Die für diesen kleinen Ausflug in die Phantasie ausgeblendeten Menschen sowie die zahlreichen Touristenattraktionen um uns herum blenden wir nun wieder ein und widmen uns mal dem wirklich einladenden Angebot.
Wow, was es hier doch alles gibt!
Zahlreiche Souvenirs von der Kappe über Taschen bis hin zu Schmuck und Tinnef können bestaunt werden. Dazu natürlich wieder die vielseitigen und beinahe schon in Regenbogenfarben verfügbaren Alkoholika, auch hier wieder fast alle Flaschen ohne Etikett.
Wer weiß, was da für ein Fusel in einer Hinterhofbadewanne zusammen gebrannt wurde, die Kommissare der EU würden bei einem Beitrittsgesuch der Kroaten sicherlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen! Keine Inhaltsangabe, keine Zusammensetzung, kein verantwortlicher Vertriebshändler, den man bei plötzlicher Erblindung nach dem Genuss dieses Fusels verklagen könnte! Aber so sind sie halt, die letzten großen Abenteuer in unserer Zeit. 😉
Natürlich gibt es auch hier eine „Touristenmeile“ Alkohol in allen Formen und Farben dominiert natürlich
Aber auch andere Dinge wie Paprika oder Honig… …oder auch Spielzeug und Souvenirs sind zu bekommen.
Neben einem höherwertigen Restaurant (zumindest von der Optik her) finden wir hier unten auch noch eine Art Freiluftrestaurant mit einer Grillbude und einigen Holzbänken und Tischen, die beinahe im hawaiianischen Stil unter schattenspendenden Bäumen aufgebaut ist.
Bei den nach wie vor sehr sommerlichen Temperaturen ist diese natürlich recht gut besucht, wobei zugegeben auch der gute Duft von frisch gegrilltem Fleisch und Wurst hier über das Areal zieht.
Wir können uns aber so gerade noch bremsen, hier einzukehren zu Mittag zu essen, denn die Preise sind doch etwas überhöht. So großen Hunger haben wir dann auch nicht, dass wir uns hier niederlassen müssen. Zwar könnte ich mich schon für ein Spanferkelbrötchen begeistern lassen, aber ausgerechnet diese kroatische Köstlichkeit findet sich hier nicht.
Schade wenn man bedenkt, dass wir in diesem Urlaub erst ein einziges Mal das Vergnügen hatten, ein lecker auf offenem Feuer brutzelnden Spanferkel zu genießen. Und das war dann noch nicht einmal ein wirklich richtiger Genuss, sondern eher enttäuschend.
Aber mal sehen, vielleicht kommt unsere Chance ja noch…
Das Restaurant mit Aussichtsterrasse sieht recht edel aus… …eher gefällt uns der „Fjord Grill“, nur etwas teuer :-/
Wir stöbern noch ein wenig im Angebot der verschiedenen Souvenirs in der Hoffnung, vielleicht hier die passenden Umhängetaschen zu finden, die Anja gerne nach Hause mitbringen möchte.
Tatsächlich finden wir auch einen Stand, der diese Taschen im Angebot hat, allerdings ist die Auswahl sehr begrenzt und darüber hinaus kosten die Taschen hier mehr, als in den bislang in den Städten besuchten kleinen Läden. Wohl dem Touristenandrang hier geschuldet, denn wenn man sich so umschaut, treibt sich hier auch so manche Busladung herum. Klar, dass man es mit den Bustouristen, die sich ihre Route ja nicht selber aussuchen können, durchaus mal probieren kann.
Und daher resultieren dann eben auch etwas höhere Preise für eine Grillwurst, das Eis, oder eben auch die Tasche als Souvenir uns Mitbringsel, es kommt wirklich darauf an, WO man hier einkauft!
Ohne Tasche oder Snack steigen wir gegen kurz nach 1 wieder ins Wohnmobil und nehmen Kurs auf das knapp 20 Kilometer entfernte Rovinj, die nächste touristische Attraktion hier in Istrien. Vom Limfjord haben wir auf der „Nordseite“ sowieso so ziemlich alles gesehen, was interessant war und wenn man sich die Karte so anschaut, gibt es auf der Südseite des Limfjords nicht unbedingt bessere Zugangsmöglichkeiten.
Also lieber Kurs auf die nächste größere Stadt, dort werden wir dann sicherlich auch kostengünstig zu Mittag speisen können.
Wieder unterwegs auf Kroatiens Straßen Einfahrt nach Rovinj, wir folgen der Beschilderung „Centar“
Gegen viertel nach eins passieren wir die Stadtgrenze zu Rovinj und fahren bereits kurz darauf auf das pulsierende Zentrum zu.
Schon bei der Zufahrt entdecken wir auf der rechten Seite der Straße einen offiziellen Wohnmobilstellplatz, der uns spontan doch ein wenig zu weit ab vom Zentrum liegt, als dass wir diesen für einen Zwischenstopp in Rovinj nutzen könnten.
Viel lieber versuchen wir, noch ein wenig näher an das Zentrum heran zu kommen und würden notfalls sogar auf einem „normalen“ Parkplatz parken, wenn wir dafür nur etwas weniger weit durch die heiße Mittagssonne laufen müssen.
Kaum haben wir den Wohnmobilstellplatz von Rovinj passiert, geht es ein wenig bergab und wir entdecken die Altstadt und die Hafenpromenade von Rovinj unmittelbar voraus. Klasse!
Bei der Zufahrt zur Altstadt von Rovinj entdecken wir diesen Wohnmobilstellplatz. Nicht schlecht, aber etwas weit weg…
…wir versuchen daher, einen näheren Parkplatz zu bekommen und fahren die Anhöhe hinab. Vor uns voraus die Altstadt!
Blöd ist allerdings, dass wir (so sehr wir uns die Augen auf der Hauptstraße und in den abzweigenden Gassen auch ausgucken!) nirgendwo mehr parken können! In den Seitenstraßen ist das Parken nur den Anwohnern gestattet und ein großer Parkplatz, der sich direkt am Hafen befindet, ist für Wohnmobile nicht erlaubt.
Nicht nur, dass überall Verbotsschilder stehen, auch die Zufahrt selbst ist zur Sicherheit nochmals mit den allseits bekannten „Teppichstangen“ abgesichert, sodass sich auch wirklich (selbst bei Zahlung einer kleinen „Ausnahmegenehmigung beim Parkplatzwart 😉 kein Wohnmobiltourist näher an die Altstadt herantasten kann, als der zugelassene Wohnmobilstellplatz erlaubt.
Etwas enttäuscht drehen wir in einem großen Kreisverkehr unmittelbar am Anfang der Fußgängerzone um und fahren den kleinen Hang wieder rauf zum Wohnmobilparkplatz (bei N 45.08893° / E 13.64543°, „Aleja Ruđera Boškovića“ Ecke „Concetta“), wo wir gegen kurz vor halb 2 unser Wohnmobil abstellen.
Schon ordentlich besucht der Platz, dennoch finden wir ein Plätzchen, wo ein paar Äste eines Baumes über uns zumindest auf 0,2% der Gesamtfläche des Wohnmobils Schatten für den Aufbau spenden. Besser als nichts!
Wir stellen den Kühlschrank auf Gasbetrieb, machen uns kurz stadtfein und spazieren dann den kleinen Hang hinab in Richtung Hafenpromenade.
Wir drehen im Kreisel unmittelbar vor der Promenade… …und fahren den Hügel wieder rauf. *Grmpf!* :-/
Wir fahren durch die Mehrfachreihen des Stellplatzes Platz ist hier jedenfalls mehr wie genug.
Auch wir finden ein Plätzchen mit klitzekleinem Schatten Nun müssen wir noch die Parkautomatbatterie bedienen…
Von Rovinj erwarten wir, neben den nach wie vor gesuchten Taschen für Anja und einem leckeren Spanferkel für mich, übrigens nicht weniger, als ein kulturelles wie optisches Highlight vorzufinden!
Ordentlich Vorschusslorbeeren für unsere Ansprüche bietet jedenfalls der ADAC- Regionalführer und lobt Rovinj vorab als „wohl bezauberndste Stadt der istrischen Küste“. Aha.
Besonders sehenswert sei hier die Basilika der heiligen Euphemia, deren Sarkophag mitsamt Gebeinen angeblich im Jahr 800 hier an den Strand gespült wurde.
Sind Sarkophage nicht aus Stein und gehen für gewöhnlich unter? 😉
Würde mich bei einem solchen „Wunder“ dann jedenfalls nicht wundern, wenn nicht ganz zufällig auch der heilige Gral mit im Gepäck dabei war.
Auf jeden Fall werde ich bei einem Besuch der Basilika meine Augen nach geheimen Hinweisen aufhalten und meiner vielleicht nicht immer mit der nötigen Ernsthaftigkeit aber dafür mit ausgleichendem Enthusiasmus bei jeder möglichen Gelegenheit (manche würden es auch lebhafte Phantasie nennen 😉 betriebenen Gralssuche neuen Vorschub leisten.
Weitere Highlights der Stadt sollen übrigens einige im Barockstil gebaute Plätze wie der Trg Marsala Tita sein.
Schauen wir also mal, was wir so vorfinden werden.
Der Weg zur Altstadt und Hafenpromenade ist auch zu Fuß nicht sehr lang.
Einzig die Tatsache, dass wir nachher die jetzt herab gestiegene Steigung wieder hinauf müssen, zerrt auch aufgrund des warmen und etwas schwülen Wetters schon jetzt an unseren Kraftreserven.
Blöd, dass man mit dem Wohnmobil nicht wirklich näher herankommt und auf den Wohnmobilstellplatz oberhalb angewiesen ist. Doppelt blöd, dass dieser eigentlich eher unattraktiv gelegene Stellplatz auch noch das Fünffache kostet, was ein PKW- Stellplatz auf diesem Areal der Zone 2 gekostet hätte.
25 Kuna je Stunde für Wohnmobile, 5 Kuna für PKW. Zwecklos zu erwähnen, dass unser Wohnmobil zumindest theoretisch auch in eine „normale“ PKW- Lücke passen würde und nicht breiter als ein BMW X5 und nicht zwingend länger als ein Transporter ist.
Aber wir als Wohnmobiltouristen gelten nunmal gerne als „Melkkühe“, deren Situation man gut und gerne ausnutzen kann.
Warum ich mich ausgerechnet an dieser Stelle so aufrege?
Nun, es ist noch nicht einmal so sehr das deutlich teurere Parken für uns sondern viel mehr der Umstand, dass wir bei näherer Betrachtung des zweiten großen Parkplatzes am Hafen durchaus auch Parkmöglichkeiten für Wohnmobile erkennen können.
Es wäre daher schon grundsätzlich möglich, dass wir deutlich näher heran fahren könnten und nicht den Berg hinab und wieder hinauf spazieren müssten. Zumindest jetzt, in der aktuellen Nebensaison, sind genügend Parkflächen auf dem weitläufigen Parkplatzareal frei.
Und für die Nacht wäre dieser Platz, fussläufig zur Altstadt und mit Blick auf den Yachthafen, ein ganz toller Übernachtungsplatz für uns Wohnmobiltouristen!
Kann ja beschränkt sein vom Aufenthalt, max. 2 Nächte oder so.
Aber wie gesagt, nicht erlaubt! Man muss oberhalb und unattraktiv an der Hauptstraße parken.
Schade.
Ein gutes Stück müssen wir zur Altstadt laufen. Aber am Wasser entlang spazieren ist ja auch schön.
Allerlei lustige Schiffe entdecken wir. Der erste Eindruck der Flaniermeile ist eher „touristisch“.
Der Ärger über den etwas abseits gelegenen Stellplatz und den noch vor uns liegenden Rückmarsch den Hang hinauf in der Sommerhitze ist schnell vergessen, als wir die Hafenpromenade erreichen.
Beinahe werden wir vom Angebot an allerlei Souvenirs erschlagen und es dauert wirklich nicht sehr lang, bis wir auch den ersten, den zweiten und dritten Verkaufsladen entdecken, der auch die von Anja so sehr favorisierten Taschen im Angebot hat.
Und obwohl das Preisverhältnis in etwa mit dem Porec und Umag vergleichbar ist, gibt es einige kleine Unterschiede.
Schon der Versuch etwas am Preis zu machen stößt beim Verkäufer nicht auf sofortige Ablehnung und wir sind dieses Mal wirklich nah dran, hier und heute die ersten Taschen mitzunehmen.
Aber nicht sofort natürlich, denn dann müssten wir diese ja auch durch die Stadt schleppen.
Sieht sicherlich total blöd aus, wenn wir da jetzt jeder mit 6 Taschen behangen durch die Altstadt schlendern. 😉
Anjas „Beuteschema“ wird hier in Rovinj auf jeden Fall bedient! Fast jeder dritte Stand hat hier die begehrten Taschen im Angebot
Schöner als die typischen Touristensouvenirs ist aber auf jeden Fall der öffentliche Markt, auf den wir kurz darauf treffen.
Wow, ist das hier urtypisch!
Selten findet man zum Beispiel zum Bersten aufgehäufte Berge von Trauben, Orangen, Pfirsichen, Tomaten, Bananen oder anderes Obst und Gemüse.
Richtig einladend sind hierbei natürlich wieder einmal die besonders dicken weißen Weintrauben, von den wir uns auf dem Rückweg bestimmt auch welche mitnehmen werden.
Idealerweise können wir diese dann gleich in unsere neuen Taschen packen und geben den Taschen somit nicht nur den Sinn, uns als Touristen zu brandmarken. 😉
Das gefällt uns schon deutlich besser: Ein Markt! Unter dem Angebot an Früchten biegen sich die Bretter! 😉
Ostblock- Schicksal: Bei den Bananen hapert es! 😉 Dafür sind Alkoholika wieder ausreichend zu bekommen.
Wir schlendern von der quirligen Hafenpromenade aus weiter in Richtung Altstadt und biegen in die zahlreichen schmalen Gassen ein.
Sofort umgibt uns eine wohlige Kühle, gepaart mit ein bisschen Ruhe abseits des Touristenstroms.
Da hängt Wäsche einige Meter über uns und trocknet vor sich hin, an anderer Stelle hängen lose Kabel aus der Wand oder es finden sich ausufernde Blumengewächse in so manchem Blumenkübel an klappernden Fensterläden über uns.
Nicht unbedingt geordnet oder für die Touristen akkurat aufgehübscht, aber genau das macht auch irgendwo das Lebendige, ja das regelrecht Authentische dieser Stadt aus.
Ein Hauch von Antike, ein Quentchen römische Einflüsse, dazu südeuropäische Leichtigkeit in der Lebensart an einem warmen Sommertag. Schöner kann Urlaub kaum sein.
Der Reiseführer des ADAC hat wirklich nicht zuviel versprochen, Rovinj IST definitiv eine Perle Kroatiens bzw. Istriens!
Vom Hafen aus spazieren wir in Richtung Altstadt! Ahh, das tut gut! Kühle schattige Gänge zwischen den Häusern
Fast schon wie in Italien! Hier trocknet die Wäsche… …dort findet sich ein „Romeo und Julia“- Balkon! 🙂
Der absolute Hit allerdings sind diese malerischen Treppchen runter zum Wasser. Total idyllisch, hat fast schon was romantisches
Problemlos könnte man sich übrigens auch in der Karibik wähnen! Besonders in den Gassen, die unmittelbar am Wasser rund um den Hafen enden, könnten problemlos auch einen waschechten Piraten mit Federhut, Entermesser und Papagei auf der Schulter aus Tortuga oder Jamaica des Jahres 1640 bis 1680 ausspucken.
Es fehlen eigentlich nur noch die Klänge karibischer Musikinstrumente im Hintergrund und die Szenerie des PC- Computerspiels Pirates! (der Klassiker von Sid Meier) wäre komplett!
Beinahe möchte man zum Gouverneur gehen und sich mit einem Kaperbrief ausrüsten lassen.
Danach geht es ab zum Schiffsbauer für ein Segelupgrade und dann ab in die Kneipe. Mit etwas Glück können wir, neben dem Anheuern von ein paar Halunken für unsere Seereise, in einer dunklen Ecke der Taverne noch einen Fetzen einer alten Schatzkarte kaufen, oder das Schankweib vor einem allzu aufdringlichen Seemann bewahren und diesen zu einem Fechtduell auffordern.
Egal, ob der moderne Johnny Depp in „Fluch der Karibik“ oder Tyrone Power in „der Seeräuber“ aus dem historischen Jahr 1942, die Kulisse für Piraten- und Seefahrerfeeling hier in Rovinj ist rund um den Hafen in den Gassen der Altstadt allgegenwärtig.
Aufpassen müssten allenfalls die Damen der Schöpfung, zumindest wenn diese Schuhe mit Absätzen tragen! Denn egal, ob nun zu Zeiten des goldenen Piratenzeitalters, oder zu den Hochzeiten der römischen Antike, der in beide Zeitalter ebenso passende Boden der Altstadt ist mit seinem teilweise fiesen Kopfsteinpflaster ein echter Absatzkiller!
Sogar für uns mit unseren normalen Straßenschuhen bemerken wir so manche überbreite Ritze zwischen zwei Findlingen im Boden selbst durch die dicke Sohle.
Das sieht fast aus, wie die Piratensiedlung Tortuga. Hier wohnt zum Beispiel bestimmt der Gouverneur 😉
Auch schick! kleine Sitzgelegenheit vor der Haustür Nur der Bodenbelag ist etwas uneben! Nix für Stöckelschuhe…
Wir spazieren weiter durch die malerischen Gassen Rovinjs TOTAL schön! Weinflaschen auf altem Faß, hübsch dekoriert.
Das Wahrzeichen der Stadt, eben jene bereits in der Einleitung zu Rovinj genannte Basilika Euphemia, erreichen wir nach einem etwas mühsamen Aufstieg über ein paar langgezogene Treppen auf dem typischen Hügel der Altstadt.
Die Kirche wirkt recht wuchtig und gleichzeitig von außen eher unscheinbar, dafür aber besticht der ungewöhnlich schmalbrüstige und ganz im venezianischen Stil gehaltene viereckige Kirchturm.
Viel schöner als Kirche oder Turm ist aber in jedem Fall der absolut gigantische Ausblick über die kroatische Küste und die Istrische Bucht vor und unter uns!
Wirklich traumhaft die Ecke, beinahe wie ein Postkartenmotiv oder aus dem Bilderbuch:
Der Aufstieg zur Basilika Euphemia, dem Wahrzeichen der istrischen Küstenstadt Rovinj
Die Aussicht von der Plattform vor der Basilika Euphemia auf die kroatische Adria ist wirklich traumhaft! Zum genießen!
Wir schauen über die Altstadt- Dächer von Rovinj aufs tiefblaue Wasser hinaus! Das entspannt und tut der Seele gut! 🙂
Wir atmen ein paar Mal tief durch und lassen die schöne Aussicht auf uns wirken, das tut gut und spült „Urlaub“ in die Seele!
Dann aber schauen wir uns die gut besuchte Kirche von innen an. Soll mal keiner sagen, wir wären nur an Taschen und Spanferkel, aber nicht an der kroatischen Kultur und Geschichte interessiert 😉
Natürlich darf die Kirchenbesichtigung nicht „altherrenmäßig“ und langweilig vonstattengehen. Ein einfacher Rundgang mit andächtigem Gesichtsausdruck ist einfach nichts für mich.
Viel mehr versuche ich, wie eigentlich bei jeder Kirchenbesichtigung, mögliche Spuren und Hinweise auf den Verbleib des heiligen Grals zu finden.
Widmen wir uns nun der Kirche Basilika Euphemia Von vorn und außen etwas schlicht, dafür aber mit Charme
Von innen ebenfalls zweckmässig mit ein paar schönen Accessoirs. Etwas prunkvoller erscheint der Altarbereich
Trotz einer ordentlichen Portion Phantasie und Vorstellungskraft will sich aber zunächst nichts Abenteuerliches einstellen, bis ich mich plötzlich in einer der abenteuerlichsten Geschichten zum Thema Gralssuche wiederfinde, die ich kenne!
Nein, ich meine jetzt nicht Robert Langdon mit seinem Mega- Beststeller „Sakrileg“, sondern eine deutlich früher geschriebene, aber ebenso spannende Geschichte.
Unweigerlich werde ich nämlich an den Film „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ erinnert!
Ihr kennt die Szene, als Indinana Jones und Dr. Schneider in Venedig in der Bibliothek die römische „10“, also das „X“ in der großen Halle suchen?
Plötzlich findet sich eine Bodenplatte, die das magische X trägt und kurz darauf den Weg zu einigen geheimen Katakomben freigibt. Dort findet Indiana Jones dann den Sarkophag eines der ersten Kreuzritter, auf dessen Schild der Name der Stadt geschrieben steht, wo die Suche nach dem heiligen Gral beginnen soll – Alexandretta!
Und genau vor jenem „X“ stehen wir auf einmal auch! Gleich mehrere geheimnisvolle achteckige Bodenplatten tauchen vor uns auf, alle sind mit einer römischen Zahl versehen.
Eine dieser Bodenplatten trägt nun natürlich auch die berühmte „10“ als tatsächliches „X“, was ja nicht nur bei Indiana Jones, sondern auch bei jeder üblichen und x- beliebigen Schatzkarte in der Regel den Standort des Schatzes verrät!
Uh, mein Abenteuergeist ist nun geweckt und am liebsten würde ich mir diese Bodenplatte einmal genauer anschauen! Ich muss diese ja noch nicht einmal zerstören, wie im Indiana- Jones- Film! Denn jede Bodenplatte hat 2 metallene Ringe, an denen man die Bodenplatte mit Sicherheit ganz einfach anheben kann.
Soll ich es versuchen?
Geschätzte 50 Touristen irren hier durch die Kirche und ich denke, dass eine solche Schatzsuche wohl kaum von denen, geschweige denn von den offiziellen hier einfach so toleriert wird.
Und natürlich erwarte ich auch nicht WIRKLICH, dass das X hier den letzten Verbleibort des heiligen Grals symbolisiert.
Aber diese Kirche mit ihrer besonderen Geschichte (man denke nur an den angeblich angespülten Sarkophag mit der Heiligen drin zurück!) und dieser speziellen Bodenplatte wäre auf jeden Fall ein toller Schauspielort für eine Abenteuergeschichte und Schatzsuche.
Und wer weiß, vielleicht spielt diese Szenerie hier ja wirklich eines Tages einmal Kulisse in einem Film oder einem Buch, natürlich gerne in einem neuen Abenteuer von Robert Langdon!
Besonders spanned ist zusätzlich, dass die bunten Fenster ganz besondere Lichteffekte auf den Bodenplatten auslösen.
Natürlich müsste, wenn man diese Platten für einen Abenteuerroman bzw. einen Film verwendet, auf jeden Fall ein bestimmtes Datum mit einem bestimmten Sonnenstand berücksichtigen! Wahrscheinlich August oder so. Denn dann wäre die Chance auf einen wolkenfreien oder gar regnerischen Himmel wohl am größten! 😉
In einer Ecke finden wir Bodenplatten mit römischen Zahlen drauf. Das Sonnenlicht lässt bestimmte Platten erleuchten.
Hier mal die III, also die 3 in Nahaufnahme. Und hier die „10“!! Das X markiert den Schatz! 😀
Der Vollständigkeit halber möchten wir zum Besuch der Kirche noch erwähnen, dass der von außen bereits gewonnene Eindruck der Einfachheit und der Zweckmäßigkeit im Innern fortgesetzt wird.
Natürlich ist die Kirche ordentlich verziert und verfügt auch über einen recht ansehnlich ausstaffierten Altarbereich, in dem sich auch der Sarkophag der Heiligen und Namensgeberin der Kirche befindet.
Alles in allem aber muss man nicht zwingend die Treppen hinauf spazieren, nur um die Kirche zu besichtigen, es sei man ist Kirchenfan.
Der Aufstieg lohnt sich natürlich trotzdem allein schon wegen des tollen Ausblicks auf die Bucht und die Stadt und sooo anstrengend ist nun auch nicht, wenn nicht gerade 35°C im Schatten die Wetterlage dominieren.
Nachdem wir die Kirche verlassen haben, spazieren wir eine einladend ausschauende kleine Gasse wieder hinab in Richtung Altstadt und Wasser. Kaum sind wir dann aber ein paar Schritte gegangen, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus!
Wow, ist das wunderschön hier! Wieder spazieren wir im kühlenden Schatten zwischen höheren steinernen Mauern und Häusern. Aber nun finden sich rechts wie links zahlreiche Dinge zum Gucken und Anschauen. Souvenirs, Kunst, Schmuck, Tinnef und Wertvolles.
Alles optisch ansprechend hergerichtet und regelrecht eingebettet in den Charme der Altstadt.
Genau so haben wir es uns vorgestellt und freuen uns ganz besonders darüber, dass wir an jeder Ecke und an jedem Laden kleine besondere Details entdecken. So gleicht fast kein Haus und kein Teil dem anderen, ein stetiger Strom an bunten Farben, Formen und Phantasien umspült uns, durchdringt uns und treibt uns weiter an. Man könnte sich glatt hierdrin verirren und verlieren!
Bilder können leider nur optisch wiedergeben, wie uns alles um uns herum regelrecht einfängt. Trotzdem möge man uns verzeihen, dass wir es dennoch versuchen und euch nun ein paar Bilder zeigen. Es sind übrigens ein paar viele! Fast so, als könnten wir fehlende Sinneseindrücke durch Quantität ersetzen! 😉
Wir spazieren von der Kirche wieder runter die Altstadt Ui-ui-ui! Was haben wir denn hier für eine schöne Gasse?
Der Bodenbelag ist zwar schwer abenteuerlich… …dafür entschädigen aber die tollen Angebote, Formen und Farben!
Egal, ob man Reiseführer und Postkarten… …oder alle Arten von Souvenirs sucht. Das Angebot ist groß!
Und Kunst? Reichlich! Egal, ob nun als Schmuck… …oder als Bild an der Wand! Überall zu finden
Eine Gasse und dennoch viele Einzigartigkeiten Ein stetiger Strom an Farben, Formen und Phantasien
Urig, idyllisch, pittoresk! Einfach schön! Kleine Gänge und Wege runden malerisch die Optik ab
Das offene Fensterbrett wird zur Angebotsfläche Das alles gibt es in Rovinj! Man muss es kaum dranschreiben 😉
Mit gut gefüllter Seele geht es nun weiter hinab durch die Altstadt Richtung Wasser und es wird so langsam Zeit, sich auch nach einer Füllung für den Leib umzusehen, immerhin haben wir schon seit dem Limfjord Lust auf ein leckeres Mittagessen!
Einige Restaurants und Imbissbuden haben wir hier in Rovinj natürlich schon gesehen, auch die Preise erscheinen recht zivil. So recht war aber noch nicht der Hit dabei. Entweder gefiel uns das Angebot von der Speisenwahl oder vom Preis her nicht, oder die Terrassen waren zu leer (was nicht gut ist, weil dann meist schlechtes Essen oder schlechter Service) oder zu voll (was auch nicht gut ist, weil dann lange Wartezeit).
Nun aber entdecken wir bei unserer „zweiten Altstadtbesichtigung“ auf einem anderen Weg den Hügel hinab eine nette kleine Pizzeria, genauer die „Pizza Italiana Da Sergio“.
Das klingt nicht nur italienisch- lecker, auch das Ambiente passt!
Gerade mal 2 auf 3 kleine Holztische mit je 2 Bänken stehen vor der Tür eines kleinen steinernen Altstadthauses, eingerahmt von kleinen Geschäften mit bunter Auslage rundherum.
Es ist schattig kühl und es ist recht wenig los, sodass wir uns spontan hier niederlassen.
Und noch bevor die nette Kellnerin kommt und unsere Bestellung nach 2 Pizzen und 2 kalten Getränken aufnimmt, fühlen wir uns richtig wohl!
Ganz genau das haben wir irgendwo gesucht, dieses urtypische Ambiente in den Altstadtgassen eines Dörfchens in Istrien.
Klar, dass auch ein ordentlicher Schlacks „Touristenszenerie“ enthalten ist, aber das stört gar nicht im Gegenteil!
Das Angebot an Waren und Souvenirs rund um uns herum ist stimmig und wirkt mit Bildern oder schönen Schmuckarbeiten so ganz und gar nicht kitschig, auch fehlt irgendwie der ständige sich durch die engen Gassen schiebende Strom an Touristen und Besuchern, die ansonsten eine „Touristenmeile“ ausmachen.
Einfach nur wir, hin und wieder vorbeischlendernde Gäste, ein schattiges Plätzchen mit einem kühlen Getränk und einer herrlich knusprigen und leckeren Pizza für wenig Geld.
Gerade mal 85 Kuna kosten die beiden ausreichend großen aber vor allem leckeren original italienischen Pizzen, was wir mit umgerechnet 12 Euro für einen Standort wie diesen (im Herzen der Altstadt von Rovinj wie gesagt!!) erstaunlich günstig und überraschend bezahlbar finden!
Wer sich Rovinj anschauen mag und auf der Suche nach einer leckeren Mittagspizza ist, der schaut am besten mal bei „Pizza Italiana Da Sergio Via Grisia 11“ vorbei und hofft auf eine freie Bank in der urigen Altstadtgasse! Das Feeling dort zu für kleines Geld zu speisen und gleichzeitig den Charme der Altstadt aufzusaugen ist einfach unbezahlbar!
(Anmerkung vom 21 Mai 2012: Bei der Nachbearbeitung zu unserem Reisebericht haben wir im Internet nachgeschaut, ob unser positiv gewonnener Eindruck nur eine „Eintagsfliege“ war, oder ob man dort generell gut und günstig speisen kann. Und siehe da: Auf vielen Webseiten und Bewertungsportalen im Internet wird die Pizzeria Da Sergio als eine der besten in ganz Rovinj mehrfach gelobt, in der Adria- Zeitung, Ausgabe Sommer 2006, gar als beste Pizzeria in Rovinj ausgezeichnet! Tja, was für ein Glück für uns! Rein aus Zufall entdeckt, schön gefunden und ohne es zu wissen offenbar in einer der besten Gasthäuser in Rovinj diniert. Toll, oder? Einen Link zum Restaurant haben wir in unserem Reisefazit bereitgestellt!)
In einer netten Pizzeria lassen wir uns fürs Mittagessen nieder Erstmal leckere Cola und dann lecker Pizza bestellen!
Boah, was für eine Pizza! Und SOOO lecker! Für mich Würstel und für Anja Thunfisch/Zwiebel. Sprengt den Teller! 😉
Blick in die Küche zum Abschied: Hier ist alles TIP-TOP! Unser Tipp für Rovinj! Pizzeria Sergio in der Altstadt! Super!
Gut gestärkt spazieren wir gegen 15 Uhr die enge Altstadtgasse weiter hinab. Wieder entdecken wir die schönsten Ecken und fangen langsam an uns zu fragen, ob ein einzelnes kleines kroatisches Städtchen wirklich so viele aber vor allem natürliche Eindrücke bieten kann! Es ist einfach fast schon ZU perfekt, dass man fast schon misstrauisch werden kann und eine einzige große Kulisse vermutet. Vielleicht für besagten Piratenfilm oder eben für uns Touristen, um uns das maximale Angebot zu bieten, um im Gegenzug das maximale aus unseren Geldbörsen zu ziehen 😉
Gut, natürlich glauben wir das nicht wirklich. Aber es ist schon beeindruckend, dass man in Anbetracht dieses perfekten, romantischen und lieblich anzusehenden Städtchens einen Betrug vermuten könnte, anstelle es einfach als wunderbares Kleinod anzuerkennen.
Keine Frage, hier in Rovinj gefällt es uns RICHTIG gut und wir dürfen wieder einmal mit Fug und Recht behaupten, dass wir hier und heute mit Rovinj die schönste Stadt in Kroatien und Istrien gesehen zu haben!
OK, das haben wir schon ein paar mal auf dieser Reise behauptet! ;-D
Aber jetzt sind wir sicher, dass es wirklich so ist.
Hoffen wir mal, dass sich dieser Trend mit den noch folgenden Städten (wie z.B. Pula, das wollen wir ja morgen mit dem Bus anfahren) weiter fortsetzt. Denn dann ist dieser Urlaub rein von den optischen Eindrücken her ein absoluter Urlaub der Superlative!
Was machen wir denn, wenn sich dieser Trend weiter fortsetzt und wir schon morgen unsere heutige Aussage wieder mal revidieren müssen?! Kaufen wir uns dann hier ein Haus und lassen wir uns nieder?
In jedem Fall werden wir nach unserer Rückkehr wirklich einmal behaupten können, dass hier eine Stadt „schöner wie die andere“ war.
Ein ganz klein wenig ärgern wir uns natürlich inzwischen, dass wir für Rovinj nicht mehr Zeit haben!
Ein einziger Tag (und den noch nicht einmal ganz!) reicht eigentlich kaum bis gar nicht, um sich wirklich in Ruhe umzusehen!
Denn mit Sicherheit bietet die kleine Halbinsel, auf der das Städtchen Rovinj angesiedelt ist, noch einige viele schöner Ecken, Gassen und Wege, die uns hier zu verzaubern vermögen und die wir fast schon über die Klee in den Himmel loben!
Ja, wir geben es zu, wir bereuen wir es, dass wir uns nicht hier in der Nähe einen netten Campingplatz gesucht haben! Denn so könnten wir nun zu diesem zurück, ein kleines Nachmittags- Päuschen machen und dann am Abend, wenn die Tagestouristen weg sind und die Stadt zur Ruhe kommt, in das wahre Ambiente der Altstadt eintauchen.
Schon oft haben wir solche „Spätausflüge“ unternommen. Besonders die Städte und Dörfchen in der Toskana, Italien und überhaupt ganz Südeuropa versprühen ja erst am Abend und in der Dunkelheit ihren ganz besonderen Charme und zeigen dann ihr zweites (weitaus schöneres weil touristenfreies!) Gesicht! Manchmal könnten die Gegensätze zu den Tageindrücken dann nicht unterschiedlicher sein!
Uns aber bleibt diese Möglichkeit des zweiten nächtlichen Besuchs von Rovinj leider verwehrt, denn zum einen haben wir den halben Tag ja nun schon hier verbracht und auch nur dafür die Parkgebühr bezahlt und zum anderen haben wir heute noch ein ganz besonderes Ziel auf unserem Routenplan, worauf wir uns schon ein wenig freuen.
Wieder tauchen wir ein in eine urprüngliche und urtypische Gasse voller überwältigender Eindrücke. So unfassbar schön!
Kleine Plätze mit Angebot laden zum Verweilen ein. Immer wieder entdecken wir schöne lauschige Eckchen.
Kontrastreich dazu finden wir auch immer Touristisches UND Authentisches! Wie hier ein altes Holzboot. Steht einfach so rum
Wir trösten uns mit unserem Tagesendziel für heute, dem Campingplatz „Bi Village“ bei Fazana. Dort wollen wir uns für 2 Tage einrichten und auch wieder etwas zur Ruhe vom Fahren und Tingeln kommen möchten.
Natürlich freuen wir uns aufs Ausruhen und der Möglichkeit, etwas durchzuatmen. Aber nicht nur das lässt uns so langsam von Rovinj Abschied nehmen, ohne dabei melancholisch zu werden. Denn besonders der Campingplatz ist es, auf den wir uns freuen und der eines der erklärten Ziele dieser Reise ist. Warum? Nun, zunächst mal gehört der Campingplatz Bi Village zu den am meisten bekannten in Istrien, was natürlich auch einer gut geölten Werbemaschinerie zu verdanken ist.
Kaum ein Jahr vergeht, dass uns in der gängigen Fachpresse zu Saisonbeginn nicht schon die Werbung für diese komplette Ferienanlage am Strand ins Auge gesprungen wäre.
Dazu kommen die zahlreichen positiven Bewertungen, die wir im Internet finden konnten, das macht uns zusätzlich neugierig!
Und so freuen wir uns einfach darauf, dass wir auf diesem wohl schönen Platz mal mehr als nur eine Nacht ausruhen und ein wenig die Seele beim Baden und Schwimmen in Meer und Pool baumeln lassen können. Davon abgesehen haben wir vor, vom Campingplatz „Bi Village“ mit dem Bus nach Pula reinzufahren. Pula soll ja auch eine schöne Stadt sein, welche uns dann vielleicht ebenfalls mit abendlichen Eindrücken imponieren kann und das ausgleicht, was wir hier und jetzt in Rovinj zurück lassen müssen.
Am Ende unserer Tour durch die Altstadtgassen von Rovinj erreichen wieder einmal einen kleinen Hafen mit Promenade.
Hier liegen deutlich kleinere Schiffe, Yachten, Segelboote. Etwas beschaulicher, als der Hafenbereich vorne am großen Parkplatz, aber dafür auch gut belegt. Sicherlich liegen hier die ganzen Schiffe europäischer Touristen.
Auch der Hafen rundet die Eindrücke eines beschaulichen Rovinjs natürlich wunderbar ab, fast schon dient das Wasser als Hintergrund für eine malerische Kulisse. Wären wir Maler, wir würden uns wahrscheinlich spontan mit einer Staffelei hier an den Kai setzen und versuchen die gleichsam sonnigen wie kraftvollen Farben in Öl auf Leinwand zu bannen. 😉
Ein weitläufiger und sonniger Platz mit zahlreichen Gastronomiebetrieben zeigt das Ende der schmalen Altstadtgassen an
Hier zu finden: Der kleine Boots- und Yachthafen! Hier dümpeln Segel-, Motor- und Ruderboote nebeneinander
Wir spazieren die palmbewachsene Promenade entlang… …bis wir vom anderen Ende wieder auf die Altstadt schauen
Vom Hafenareal schwenken wir allmählich wieder zurück in Richtung großem Parkplatz und Wohnmobilstellplatz, damit wir nicht allzu spät auf dem Campingplatz Bi Village ankommen. Wir möchten uns dort gerne noch schön einrichten und den Tag mit einem schönen Sonnenuntergang ausklingen lassen, ohne noch Sachen aufbauen zu müssen.
Auf dem Weg zum großen Parkplatz kommen wir aber ein weiteres Mal an der „Touristeneinkaufsmeile“ vorbei, die wir vorhin schon gesehen haben.
Und die zahlreichen Läden mit Taschen wollen wir natürlich nicht unbeachtet lassen!
So langsam wird es nämlich wirklich Zeit, dass wir unsere Taschen finden und unseren Urlaubsauftrag auch erfüllen können! Soll ja keiner meinen, wir wären zum Spass hier! 😉
Unterwegs auf der Touristenmeile in Richtung Parkplatz Nun kümmern wir uns mal um das Projekt „Tasche“ 😉
Ein besonders gut bestückter Laden weckt unser Interesse und wir nehmen demonstrativ eine Tasche in die Hand, gleichzeitig werfen wir einen fragenden Blick zu einem kleinen Verkäufer in der Ecke. Er nennt uns auch gleich einen Preis (etwa so viel, wie wir gleich am ersten Tag in Kroatien in Umag gesehen haben) macht aber gleichzeitig klar, dass dieser Preis nicht für UNS gelten würde!
WIR würden die Tasche natürlich deutlich günstiger bekommen, weil gerade so wenig los sei.
Aha, wir dürfen hier also handeln!
Ich wende skeptisch die Tasche in meinen Händen, prüfe kurz und lasse dann die Mundwinkel sinken, rufe dazu einen neuen Preis raus. Deutlich zu gering, klar, aber das ist ja auch nur ein erster Versuch.
Der Verkäufer legt sofort mit einem neuen Preis nach, den wir erneut in Frage stellen und nun damit kontern, dass wir gedenken so um die 10 Taschen zu kaufen und wie dann der Preis aussehen würde.
Jetzt kommt bei unserem Gegenüber Interesse auf, zumindest lässt das Blitzen in seinen Augen darauf schließen.
Wir verhandeln weiter über den Preis, wobei der Verkäufer uns zunehmend von der Qualität und weniger vom Preis der Tasche überzeugen möchte.
Er zeigt die zahlreichen Einschübe in der Tasche und unterstreicht die gute Qualität der Reißverschlüsse, worauf wir uns aber nicht einlassen.
Wir fragen weiter über den Preis, wobei der Verkäufer plötzlich ungehalten und regelrecht motzig wird!
Er wiederholt seinen letzten Preis und meckert gleichzeitig, dass „auch seine Kinder ein Gelati wollen“, er daher keinen weiteren Kuna und Euro mehr nachgeben wird. Das wäre der Preis, wir sollen dafür gefälligst kaufen!
Wir schauen uns etwas irritiert an und fühlen uns dann unter Druck gesetzt.
„Nehmt ihr die Taschen jetzt?“
Wir zögern kurz, dann aber geht es schnell: „Äh, nein?!“
„Ja dann tschüß und so!“ bekommen wir vom Verkäufer an den Kopf geworfen und zeigt mit bösem Blick auf den Ausgang.
Festen Schrittes gehen wir wohl wissend, dass die kyrillischen Phrasen, die er uns hinterher wirft, nicht gerade die besten Wünsche für unsere weitere Reise darstellen dürften. 😉
Wir überlegen nach diesem Erlebnis, ob wir vielleicht was falsch gemacht haben, aber je länger wir darüber nachdenken, desto weniger können wir kein Fehlverhalten erkennen.
OK, gut, wir haben den Preis hinterfragt und wollten bei 10 Taschen einen kleinen zusätzlichen Rabatt.
Aber ist das denn so ungewöhnlich?
Der Händler hat uns ja sogar schon von sich aus einen korrigierten Preis zum ersten ausgerufenen und an den Preisschildchen stehenden Preis angeboten, also ist es doch Usus, wenn wir über den Preis einfach mal sprechen, oder?
Oder ist er es nicht gewohnt, dass man nicht sofort den ersten vom Verkäufer selbst korrigierten Preis akzeptiert?
Ein wenig hochnäsig kam er uns zum Schluss vor, das brauchen wir ja dann auch nicht.
Keine Taschen, kein Geschäft, weder für uns, noch für ihn.
Zumindest nicht in diesem Geschäft.
Wir erreichen wieder das nördliche Hafenbecken mit dem angrenzenden Parkplatz, von wo aus wir nun den Hügel zum Wohnmobilstellplatz nach oben kraxeln müssten.
Bevor wir Rovinj allerdings nun verlassen, möchten wir noch auf ein besonderes „Highlight und Begegnung der dritten Art“ erwähnen, welche wir hier in Rovinj erleben dürfen.
Da wäre zunächst mal die fette Yacht „Luna“, registriert in Hamilton auf den Bermudas, welche richtig wuchtig hier am Kai liegt. Die war vorhin jedenfalls noch nicht da und muss irgendwann während unseres Stadtbummels angelegt haben. (Anmerkung: Hat sie wirklich! Man sieht das Schiff auf dem mittleren der drei großen Aussichtsbilder vom Vorplatz der Kirche in die Bucht einfahren. schau hier).
Das Boot soll angeblich eine der 5 MEGA- Yachten des superreichen Russen Roman Abramovich sein, was wir ihm natürlich gönnen.
Weniger schön ist allerdings die Szenerie, die sich kurz darauf an der Gangway und Zugang zum Schiff abspielt.
Da stolziert eine aufgetakelte braungebrannte Mitt- Zwanzigerin mit langen Haaren, noch längeren Absätzen an ihren High-Heels und einem dafür umso kürzeren Mini- Röckchen ganz selbstbewusst auf die Gangway zu und fragt einen der dort stehenden Schiffsangestellen offen, ob Abramowitsch an Bord wäre?
Der Matrose kennt das Spiel offenbar schon, denn er stellt sich nun demonstrativ der Dame in den Weg, die beinahe ganz selbstverständlich die Gangway hinauf spaziert wäre.
Zuerst versucht die aufgetakelte Schnalle noch, dem muskulösen Mann mit schönen Augen zu imponieren, dann aber, als sie merkt, dass sie damit nicht durchkommt, brüllt sie mit in Richtung Reeling erhobenem Kopf „Abramowitsch, HEEEYYY, ABRAMOWITSCH!!! SAFE ME!! YUUUUU!!!“ lauthals quer durch das ganze Hafenviertel.
Hammer!
Natürlich lässt sich der Mega- Reiche nicht an der Reeling blicken, was auch nicht wirklich verwunderlich ist.
Auch wenn das mögliche „Bunny- Girl“ (um mal zu unterstreichen, welch Geistes Kinde die Dame ist, leihe ich mir diese Bezeichnung mal beim Lange- Öhrchen- Verlag 😉 vielleicht nicht unbedingt fehl am Platz auf dieser Yacht gewesen wäre.
Aber offenbar hat der gute Abramowitsch schon genügend Gesellschaft, denn der eben noch eher stumme Matrose und Türsteher an der Gangway wird nun ruppig und fordert die Dame unmissverständlich auf, diese lächerliche Vorstellung sofort zu beenden. Peinlich.
Manchmal träumt man natürlich davon, auch so reich zu sein, dass man mit einer solchen Yacht durch die Weltgeschichte gondeln kann.
Oder auch ein paar Nummern kleiner! Es müssen ja nicht unbedingt geschätzt 6-8 Decks sein, die eine solche Superyacht aufbietet, zwei auf drei reichen ja auch schon 😉
Wenn man aber Zeuge einer solchen Begegnung wird und eine gleichsam dünnbäuchige wie dickbusige Dame den eigenen Namen quer über die ganze Hafenpromenade brüllt, kann das doch auch nicht glücklich machen, oder?!
Dann lieber mit einem einfachen Wohnmobil durch die Gegend tuckern und sich völlig unbeachtet im Strom der „gemeinen Urlauber“ Land und Leute anschauen…
Richtig fett liegt die Luxusyacht „Luna“ hier am Kai. die Rettungsboote (oben) sind größer als manches Schiff hier
Das Heck der Luna ist breiter als der Kai Da wirkt die zweitgrößte Yacht im Hafen wie ein Schlauchboot 😉
Aber auch ohne berühmt zu sein, wird es für uns nun nochmals richtig spannend!
Das böse Ührchen!
Zeigt uns bereits die vorgerückte Stunde und beweist unbarmherzig, dass wir uns für den Stadtbummel, das anschließende gute Mittagessen, die Diskutiererei mit dem Taschenhändler und dem Staunen nach dem verrückten Fan von Onkel Abramowitsch einfach zuviel Zeit gelassen haben!
Und nun? Ist unser Parkticket vor knapp 5 Minuten ausgelaufen!
Hammer!
Sofort bekomme ich dicke Sorgenfalten auf meiner Stirn und sehe vor meinem geistigen Auge schon eine fette Parkkralle oder gar eine leere Parktasche (weil Wohni abgeschleppt wurde!) vor mir!
Auf jeden Fall aber droht uns mit Sicherheit eine saftige Geldbuße, wenn wir beim Überziehen der gelösten Parkzeit erwischt werden!
Ich will versuchen zu retten, wenn es etwas zu retten gibt und sprinte vom Hafen aus die Anhöhe Richtung Wohnmobilstellplatz hinauf. Vielleicht schaffe ich es im Sprint allein genau die 3 Minuten eher am Stellplatz zu sein, bevor die Knöllchentante eine Runde dreht und unser Kennzeichen aufschreibt.
Diese Chance (und sei sie noch so klein) will ich nutzen und lasse Anja daher allein unten am Kreisel zurück.
Sie muss ja nicht mit hier raufsprinten, davon abgesehen möchte sie nochmal nach den Taschen schauen, ob was passendes dabei ist.
Sofort bemerke ich beim Sprint bergauf natürlich, dass die Pizza mehr wie mächtig in meinem Magen liegt, was mir meine Innereien auch direkt leicht gequält mitteilen!
Tja, um meine Kondition ist es wirklich nicht sonderlich gut bestellt, denn nach etwa der Hälfte der Strecke (vielleicht 500 Metern) streiten Seitenstiche und Magenkrämpfe darum, wer mir mehr weh tun darf!
Aber jetzt wird nicht geschwächelt und so hole ich alles raus, was drin ist!
Und das ist ordentlich, denn ich schaffe es sowohl eine ältere Dame, wie auch ein Pärchen mit Kinderwagen zu überholen, welche beide am Straßenrand STEHEN und sich die Gegend anschauen 😉
Nein ernsthaft, natürlich sprinte ich den Hang sportlich hinauf, dass die Kroaten drumherum Beifall klatschen und sich fragen, wer der sportliche Marathonläufer mit Chancen für die olympischen Spiele wohl wäre. OK, das war jetzt auch übertrieben, ich gebe es zu.
Einigen wir uns doch darauf, dass ich zwar langsam aber dafür stetig rennend mit hechelnder Zunge am Wohnmobil ankomme und zu meiner größten Freude kein Knöllchen und auch keine Parkkralle an unserem nicht abgeschleppten Wohnmobil vorfinde.
Puh, Glück gehabt!!
Ich schaue mich um, um letzte Sicherheit zu haben, aber weit und breit ist kein Knöllchensheriff zu entdecken.
So lasse ich mir einen Moment Zeit, atme kurz durch und nehme mir was Kaltes aus dem Kühlschrank, erst dann geht’s auf den Fahrerplatz.
Kurz darauf steuere ich unser Wohnmobil den Hang hinab und sammle Anja im Kreisverkehr ein.
Taschen hat Anja keine gekauft, irgendwie hat das Erlebnis mit dem unfreundlichen Verkäufer die Lust am Shoppen verdorben.
Wir verlassen Rovinj gegen 16 Uhr und schauen wehmütig in den Spiegel, wie der Hafen und die Altstadt aus dem Blickwinkel verschwinden.
Es war wirklich sehr schön hier und wir werden es schwer haben, die gesammelten Erlebnisse und Eindrücke später in Worte und Bilder zu fassen, um unsere Leserinnen und Leser hieran teilhaben zu lassen.
Beinahe wäre Rovinj der absolut perfekte Urlaubsort an der kroatischen bzw. istrischen Adriaküste, wäre da nicht der unfreundliche Taschenverkäufer gewesen. Schon zum zweiten Mal heute und nicht zum ersten Mal in diesem Urlaub geraten wir irgendwie mit den Einheimischen aneinander und wir fragen uns so langsam, ob wir nur besonders empfindlich sind, oder das Verhalten der hier arbeitenden Menschen im Tourismussektor nunmal einfach so ist.
Vielleicht aber haben wir auch einfach nur mehr wie einmal Pech gehabt. Kann ja auch sein, wer weiß das schon.
Raus aus Rovinj und wieder unterwegs in Istrien. Kurs Süd! Richtung Pula, Fazana und zum Camp BiVillage
Kaum sind wir aus Rovinj raus gefahren, schlägt Anja noch einen kurzen Zwischenstopp vor, bevor wir uns auf dem Campingplatz Bi Village häuslich einrichten.
Nach dem anstrengenden Stadtspaziergang wäre vielleicht ein kurzes kühles Bad eine nette Abwechslung, was im Übrigen überhaupt keine Anspielung darauf sein soll, dass ich mich soeben unter Einsatz sämtlicher körpereigener Kühlungsfunktionen komplett verausgabt habe.
Nee, ganz bestimmt nicht! 😉
Auf die Idee mit dem kurzen Badeabenteuer ist Anja viel mehr gekommen, weil sie in unserem WOMO- Reiseführer Kroatien weitergeblättert und darin einen Hinweis auf einen angeblich schönen Badestrand gefunden hat.
Genauer den Platz Cisterna auf Seite 32 in der Tour 2.
Hört sich ganz nett an und so programmieren wir unser Navi auf diesen Wegpunkt.
Etwas umständlich ist allerdings die Wegbeschreibung im Text, denn nur mit den reinen Koordinaten lässt es sich etwas schwer navigieren, da das Navi auch nicht alle Straßen hier kennt.
Dennoch finden wir eine Abzweigung von der Hauptstraße, die auf die Beschreibung im Reiseführer passt, auch der beschriebene Schotterweg taucht kurz darauf vor uns auf.
Der im Reiseführer beschriebene „ordentliche Zustand“ ist allerdings deutlich verbesserungswürdig.
Der Schotter ist hier eher sehr lose und fliegt uns an den Unterboden, sobald wir die Geschwindigkeit über 20 km/h laufen lassen.
Mit geschätzten 10 km/h (die Tachonadel hat unterhalb von 20 km/h gar keinen Ausschlag…) tuckern wir den äußerst schmalen Weg entlang, jedes entgegenkommende Fahrzeug wird dabei zu einer kleinen Herausforderung. Nur gut, dass man wenigstens einigermaßen vorausschauend fahren kann.
Der Weg zur Badebucht ist recht eng und steinig… …und manchmal auch etwas unübersichtlich.
Kurz darauf erreichen wir erste Parkflächen, auf einem etwas breiteren Seitenstreifen steht auch schon ein Wohnmobil mit dem gleichen Reiseführer vorne hinter der Scheibe. Aha, die sind also auch dank der Beschreibung hier.
Wir rollen ein kleines Stückchen weiter den Weg entlang, bis auch wir einen brauchbaren Parkplatz am Straßenrand entdecken (bei N 45.04923° E 13.68970°), der letzte freie Platz übrigens!
Das kostenlose Badeareal hier ist nämlich recht gut besucht, besonders von Einheimischen.
Müssen die denn alle nicht arbeiten? Oder ist das die südländische Lebensart? 😉
Wir parken etwas abseits an einer etwas breiteren Stelle. Die wenigen anderen Parkplätze sind jedenfalls gut besucht.
Natürlich ist hier offenes Feuer wie auch campen verboten. Etwas schmal ist er ja, der Strandbereich. Aber schön!
Etwas unsicher sind wir allerdings, ob wir WIRKLICH den richtigen Platz gefunden haben. Denn die Beschreibung des „langen Badestrandes“ und der schönen Wiesen (es findet sich auch ein sehr einladendes Bild im WOMO- Führer) passt nicht so Recht in das Bild mit schmaler Küstenlippe und den dann unmittelbar im Wasser vor uns umherdümpelnden Booten, die das Baden doch erheblich erschweren.
Auch das Gehöft, welches wir laut Beschreibung eigentlich passieren sollten, haben wir nicht entdeckt. Stattdessen haben wir einen Campingplatz quasi „rechts liegen lassen“, welcher wiederrum nicht in der Beschreibung genannt war.
So langsam dämmert uns, dass wir hier vielleicht am falschen Platz angelandet sein könnten, aber weit kann der Platz nicht sein, denn die Zielkoordinaten stimmen immerhin annähernd!
Und da es hier ja kaum mehr wie eine Küste mit Badestrand gibt, spaziert Anja ein paar Meter an der Wasserlinie entlang, um den möglicherweise richtigen Platz doch noch zu finden.
Ich hingegen bleibe am Wohnmobil zurück, den Baden mag ich hier nicht.
Viel lieber würde ich am Campingplatz ein kühles Bad im (Süßwasser-)Pool nehmen, oder eben dort im Meer planschen.
Denn dann wären wir schon eingerichtet und könnten den Rest des Tages genießen.
Hier aber müsste ich nach einem Bad das Salzwasser erst abwaschen. Dies ginge zwar mit unserer Außendusche, aber der ganze Aufwand ist mir dann doch zuviel. Es ist einfach zu warm und ich bin (das sag ich ehrlich) auch ein wenig lustlos.
Ich merke selbst, dass ich wieder mal eine längere Pause vom rastlosen Umherfahren brauche, daher freue ich mich wirklich darauf, morgen mal nicht fahren zu müssen.
Anja folgt dem Weg noch ein kleines Stück… …und findet eine nette idyllische Badebucht
Hier kann man problemlos paddeln… …oder den Schiffchen beim Dümpeln zuschauen.
Und baden? Geht natürlich bei dem klaren Wasser auch! Schönes Detail im Wald: Kleine schattige Picknickplätze
Etwa eine Viertelstunde ist Anja verschwunden, dann taucht sie wieder am Wohnmobil auf.
Tatsächlich sind wir entweder nicht weit genug gefahren, oder wir sind irgendwo falsch abgebogen, denn wenn man der Wasserlinie folgt, kommen tatsächlich noch 2 auf 3 Badeplätze, wo weniger los ist und wo man etwas mehr Platz zum Parken hat.
Anja schlägt vor, dass wir ja noch ein Stückchen weiter fahren könnten, aber ich mag nicht.
Baden, ja gerne, aber dann lieber am Campingplatz, nachdem wir uns eingerichtet haben.
Anja versteht´s und so drehe ich auf dem recht schmalen Schotterweg in geschätzten 26 Zügen um (was ohne Servolenkung ein tolles Armtraining ist! 😉 kurz darauf haben wir wieder die gute alte Betonstraße unter den Rädern.
Ach ja, der Vollständigkeit halber muss man erwähnen, dass wir mit einem Wohnmobil unter 6 Metern Länge und 3 Metern Höhe unterwegs sind. Und wir hatten hier schon ein paar Probleme! Wohnmobilfahrer mit 8Meter- Landyachten von Typ Concorde, Phönix und Co. steuern diese kleine Straße besser nicht an, wenn sie nicht über Kilometer rückwärts wieder rausfahren wollen!!
Wir rütteln und schütteln uns über die Holperpiste zurück… …auf die Straße. Endlich wieder Asphalt unter den Rädern
Gegen kurz vor 5 entdecken wir die ersten Schilder für Pula und Fazana, kurz darauf fahren wir sogar schon nach Pula rein.
Huch? Sind wir trotz Navi etwa zu weit gefahren?
Mitnichten. Denn bevor wir uns zu Ende gewundert haben, taucht auch schon wieder das Ortsausgangsschild auf und es findet sich ein weiterer Wegweiser nach Fasana, der unser Ziel in unter 2 km Entfernung anpreist. Nun, das lässt natürlich für morgen hoffen, dass die Bustour in die Stadt nicht so weit und vor allem nicht so teuer wird.
Notfalls könnten wir natürlich auch überlegen, die Strecke vielleicht mit dem Fahrrad zu fahren.
Diese haben wir ja mehr oder weniger im Moment auch nur als Ballast auf dem Heckträger dabei, damit wir vorne nicht überkippen. 😉
Nein ernsthaft, bislang haben wir noch keine gute Gelegenheit fürs Radeln gefunden, hier fehlen ganz einfach die Radwege! Und bei den schmalen Straßen gepaart mit der „sportlichen“ Fahrweise der Kroaten ist das Radeln an den Hauptstraßen auch nicht wirklich was für uns.
Auf den schmalen Landstraßen Kroatiens geht es weiter Noch 6km bis Fazana, dem erklärten Tagesziel für heute
Um kurz nach 5 erreichen wir die wirklich große Campinganlage „Bi-Village“ bei Fazana und sind vom ersten Eindruck überzeugt. Sieht gut aus!
Andererseits erwarten wir auch, dass wir hier einen ordentlichen Campingplatz vorfinden, denn entgegen unserer bisherigen Überzeugung haben wir uns für diesen Campingplatz entschieden, obwohl er NICHT die ACSI- Campingcard akzeptiert!
Braucht er offenbar nicht, denn auch ohne Nebensaisonrabatt ist der Platz ganz offensichtlich gut besucht.
Für uns bedeutet dies aber nun auch, dass sich der Platz mal zur Abwechslung nicht an einem 11, 13 oder 15 Euro- Pauschalpreis anhand der gebotenen Leistungen messen muss, sondern wir einen echten Gegenwert für umgerechnet 30 Euro pro Nacht erwarten!
Ob der Platz diesen Erwartungen entspricht, werden die nächsten 2 Tage zeigen.
Wir erreichen den Campingplatz „Bi Village“ in Fazana Regeltafel, Wachposten, Schranke und Co. empfangen uns
Beim Einchecken jedenfalls bekomme ich den Mehrwert noch nicht wirklich zu spüren.
Eher emotionslos mit dem Hang zur Langweiligkeit darf ich unsere Daten aufgeben, dann bekomme ich einen Platzplan, wo mit dem Kugelschreiber reservierte Reihen ausgereiht werden, die wir nicht anfahren dürfen. Viele sind es allerdings nicht und aus dem großen Rest dürfen wir uns aussuchen, wo wir stehen wollen. Ist die Parzelle frei, können wir sie nehmen. Wir sollen dann nur in der Rezeption Bescheid sagen. Das ist schonmal positiv.
Schon auf dem Plan macht der Platz eine recht gute Figur und als wir kurz darauf auf die breite Versorgungsstraße einbiegen (von Versorgungsweg kann man an dieser Stelle wirklich nicht mehr sprechen… 😉 wird uns die Größe des Platzes bewusst.
Wir legen gefühlte 3 Kilometer zurück und kurven durch verschiedene Reihen, bis wir im zentralen Mittelblock relativ nah bei einem der Servicehäuser aber dennoch etwas abseits ein nettes Plätzchen mit der Nummer 542 finden (wer exakt auf unseren Spuren wandeln will, die Koordinaten lauten N 44.91669° / E 13.80653°).
Zügig richten wir uns ein und fahren für ein wenig Schatten natürlich gleich unsere Caravanstore- Sackmarkise aus.
Das Teil ist echt eine Wucht, ohne diese wäre der Urlaub vor dem Wohnmobil besonders in der Sonne wirklich kaum auszuhalten!
Unter das schattenspendende Sonnensegel stellen wir schnell noch Tisch und Stühle, dann spazieren wir gemeinsam rüber in Richtung Rezeption, um unsere Parzellennummer durchzugeben, auch wollen wir mal eine kleine Erkundungsrunde über den Platz drehen.
Der Mehrwert für die 30 Euro muss ja irgendwo sein! 😉
Ein paar Impressionen und Eindrücke der einzelnen Campingreihen auf dem Campingplatz BiVillage bei Fazana
Üppig sind Größe und Umfang der Parzellen jedenfalls nicht Hier unsere Parzelle für mindestens 2 Tage. Ist OK.
Als erstes schauen wir uns natürlich das nächste an unserer Parzelle gelegene Servicehaus an.
Schlecht sieht es gar nicht aus! Es gibt zahlreiche Toiletten- und Duschkabinen, Spülstation und sogar eine Waschmaschine.
Sehr gut finden wir auch, dass die Toiletten über Toilettenpapier verfügen und man am Waschbecken sogar Seife vorfindet. Die Basics stimmen also, sauber ist es auch, passt!
Natürlich machen wir gleich zahlreiche Fotos, damit ihr euch auch ein Bild über die Einrichtung hier machen könnt:
Als erstes steuern wir das Servicehaus an! Muss ja sein. Joah, das sieht doch ganz nett aus.
Es gibt eine (wenn auch ältere) Waschmaschine Hier wird abgestrichen, wenn kontrolliert wird.
Das Herren- WC schaue ich mir mal genauer an. Mehrere Kabinen, sauber ist es auch.
Weiteres Plus: Papier in den Kabinen ist vorhanden. Und für hinterher? Es gibt Seife. Alles da! Super! 🙂
Wir spazieren weiter über den Platz in Richtung Rezeption, um dort noch fix unsere ausgewählte Parzelle eintragen zu lassen. Unmittelbar an Rezeption und Eingang schließt übrigends die platzeigene „Einkaufsmeile“an.
Beinahe wirkt diese wie eine kleine Promenade und bietet, neben dem Supermarkt, einen Souvenirshop, eine Pizzeria, eine kleine Eisdiele, einen Bankautomat, einen weiteren Gesellschaftsraum und sogar einen Frisör!
Ein neuer Haarschnitt im Urlaub? Hier also kein Problem.
Ein kurzer Abstecher zum Meer darf natürlich auch nicht fehlen! Wir sind sehr gespannt, ob das Meer hier einen ebenso schönen Badeplatz anbietet, wie an unserem letzten Campingplatz.
Zwar fehlt hier am weitläufigen und langgezogenen Kiesstrand die hübsche Lagune des letzten Platzes, dafür ist aber auch hier das Wasser sehr ordentlich, klar und die kleinen Steine fallen sehr flach ins Wasser ab. Zum Baden sicherlich sehr gut geeignet, wir werden es gerne die kommenden Tage einmal ausprobieren.
Blick nach rechts in der Badebucht: Sehr weitläufig… Blick nach links in der Badebucht: Platz ohne Ende…
Und der Strand? Auch steinig, klar, aber sehr flach und klar. An den Zugängen gibt es übrigens auch überall Duschen.
Auch den ersten der drei auf dem Platz vorhandenen Pools schauen wir uns einmal an.
Genauer den „Gardenpool“ im rechten unteren Bereich in der Nähe der übrigen Sporteinrichtungen, wir passieren diesen auf dem Weg zurück von der Einkaufsmeile zum Wohnmobil.
Wirkt sehr verspielt und schlängelt sich beinahe blumenartig durch das Badareal. Das Bassin trägt den Namen auf jeden Fall zurecht. Der Schwimmbereich selbst ist allerdings eher wirklich für eine Gartenparty geeignet, als dass man dort wirklich schwimmen könnte.
Tief ist das Becken auch nicht, also fällt auch das Untertauchen und Unterwasserschwimmen aus.
Stattdessen ist das hier eher fürs Chillen und abhängen im Wasser, es fehlt eigentlich nur eine Bar im Becken! 😉
Dennoch gefällt uns beiden die Idee mit dem abendlichen abkühlenden Bad so gut, dass wir ganz spontan aus dem Wohnmobil unsere Schwimmsachen holen!
Denn jetzt, wo das Wohnmobil steht und eingerichtet ist, hab ich nämlich auch richtig Lust bekommen, nach dem heißen Tag ein kühles Bad zu nehmen!
Da wir aber den Garden Pool zumindest vom Aussehen her schon kennen, spazieren wir rüber zum zweiten Pool, dem „Residence Pool“, welcher sich etwa mittig und unmittelbar am Hauptversorgungsweg des Campingplatzes Bi-Village befindet.
Dieser Pool ist schon deutlich zweckmäßiger und erlaubt auch das „Ziehen von Bahnen“, wenn man das Schwimmen mit sportlichem Charakter betreiben möchte.
Im Moment allerdings spielen ein paar Halbstarke im Pool recht dominant Wasserball, was jegliches Schwimmen im Pool deutlich erschwert.
Kurz überlegen wir, ob wir auf den dritten Pool, den sogenannten „Baby Pool“ ausweichen sollten.
Da wir uns unter „Baby Pool“ allerdings nicht die Ruhe und Entspannung vorstellen können, die ein möglicher „Garden Pool“ liefert, patschen wir mit unseren nassen Wasserschuhen dann doch lieber wieder rüber zum bereits bekannten Garden- Pool.
Tja, wir sind eben alt geworden… 😉
Der Residence- Pool gehört zu den größeren Becken. Rundherum liegen kleine Mietbungalows mit direktem Zugang
Und das Becken? Ausreichend für etwas Abkühlung Allerdings wird der Pool im Moment von Halbstarken beansprucht
Ohne die „Action“ ist es hier am Garden Pool dann schon deutlich angenehmer und wir genießen es, dass wir den Pool fast ganz für uns alleine haben.
Nur 2 ältere Herrschaften sitzen im Schatten und ein junges noch sonnenhungriges Mädchen lechzt nach dem letzten Rest UV- Strahlung für ein bisschen Körperbräune auf einer Liege.
Hier könnten wir es wohl den ganzen Abend aushalten, wären da nicht die Öffnungszeiten der Pool- Anlage! Denn die Pools werden bereits um 19 Uhr geschlossen.
Ein Bademeister ist bereits mit ersten Aufräumarbeiten rund um den Garden-Pool beschäftigt und deutet damit unmissverständlich an, dass hier gleich mit Planschen Schluss ist.
War ja klar! Hier, mitten im lockeren Süden wird plötzlich penibel genau auf das Einhalten der Schließzeiten des Pools geachtet! Naja, wahrscheinlich hängt der Feierabend des guten Mannes dran.
Ärgern wir uns also nicht, sondern gehen stattdessen lieber eine Runde duschen. Das tut auch gut, besonders weil ich mir das komplett kalte Wasser über den noch immer vom heißen Tage aufgewärmten Körper prasseln lasse.
Feini, das tut gut und entspannt ungemein.
Der zweite etwas ruhigere Pool an diesem Abend ist der „Garden Pool“. Liegt idyllisch etwas abseits und reicht auch zum baden
Obwohl ich mir mit dem Duschen sehr viel Zeit lasse, bin ich als erster zurück am Wohnmobil.
Ist aber auch kein Wunder, weil Anja sicherlich ebenfalls die Dusche genießt und sich ja auch die Haare föhnen muss.
Unnütz rumsitzen will ich natürlich nicht, also baue ich draußen auf dem Tisch unter der Markise unsere kleine Campingkochstelle auf, dann bereite ich eine leckere österreichische Mahlzeit zu.
Schon seit 2 Tagen habe ich Lust auf das leckere Gulaschfleisch in der Dose, was wir in Österreich im Transit gekauft haben. Auch 2 herrlich leckere große Knödel fahren wir ja nun auch schon eine ganze Zeit im Kühlschrank spazieren.
Nun aber bereite ich beides zu und kurz darauf können wir vor unserem Wohnmobil in einem beinahe von Gold angehauchten Abendrot und einem leichten Lüftchen vom Meer her sehr entspannt zu Abend speisen.
Lecker!
Ja, wir sind zusammenfassend recht zufrieden mit dem Platz und in Anbetracht der Tatsache, dass es hier in Kroatien ja auch Campingplätze gibt, die mit 50 oder 60 Euro sogar noch teurer für die Übernachtung sind, als der Campingplatz Bi Village.
Ja, wir denken beide, dass der Platz durchaus sein Geld wert ist.
Im Schein der Abendsonne kochen wir Dosengulasch und Knödel aus Österreich! Eine richtige leckere Mahlzeit. Mjam! 🙂
Ein kleiner Makel bleibt am Abend dann übrigens doch noch am Campingplatz haften.
Kaum haben wir gespeist, gehen wir natürlich mit unserem Spül rüber zum Servicehaus spülen.
Zumindest wollen wir das. Als wir das warme Wasser allerdings aufdrehen, kommt nur kaltes Wasser aus dem Hahn.
Wir warten einen Moment, ob sich das durchlaufende Wasser erst erwärmen muss, aber so lange wir auch warten, das Wasser wird allenfalls lau und nicht mehr „rohrkalt“.
Etwas enttäuschend.
Zum Spülen ist es natürlich nicht so schlimm, mit etwas mehr Schrubben klappt das auch mit laukaltem Wasser, aber Anja meint, dass das Wasser vorhin bei Ihrer Dusche ebenso kalt gewesen sei. Und das ist natürlich ärgerlich.
Wir kommen mit einem deutschen Pärchen ins Gespräch, die neben uns spülen. Sie sind schon ein paar Tage hier und berichten, dass es schon den ganzen Tag kein warmes Wasser in den Servicehäusern geben würde.
Nicht nur sie hätten an der Rezeption schon Bescheid gesagt und angeblich kümmere man sich um das Problem. Naja.
Für die zwei ist es besonders ärgerlich, da sie mit dem Zelt hier wären und vollkommen auf warmes Wasser angewiesen sind.
Ein Glück, dass wir ein Wohnmobil haben und uns notfalls das Wasser entweder elektrisch oder auf Gas aufkochen können. Bei einem 30 Euro Platz allerdings erwarten wir etwas anderes…