Tja, für heute haben wir uns eigentlich die Stadtbesichtigung von Pula vorgenommen.
Aber schon beim Aufstehen wird uns beiden ohne auch nur ein Wort gewechselt zu haben klar, dass wir beide gar nicht so recht die Lust und Energie für ein Großstadtgewühl aufbringen können. Römische Geschichte mit Kolosseum hin oder her. Die alten Steinbrocken sind ja schon seit ein paar hundert Jahren da, da wird es auf einen weiteren Tag wohl kaum ankommen.
Die Annehmlichkeiten des Campingplatzes mit gleich 3 Pools und dem tollen Strand sind halt einfach zu verlockend, als dass wir diese einfach zugunsten aufgeheizter Altstadtmauern schon heute aufgeben können.
Was soll´s? Wir haben doch Urlaub!
Dann fahren wir eben morgen nach Pula und legen heute einen weiteren Ausruhtag ein.
Gesagt getan stehen wir recht spät auf und gehen gegen 10 erst einmal genüsslich duschen.
Wir könnten den Tag sicherlich auch mit einem Bad im Pool oder gar im Meer beginnen, aber das heben wir uns für nach dem Frühstück auf. Mit leerem Magen taucht es sich so schlecht 😉
Der nächste Morgen auf unserem Campingplatz. *gähn* Erstmal rauf zum Servicehaus und duschen gehen…
Naja, die Dusche hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Besonders der Fußboden und die Fugen sind sanierungsbedürftig.
Gegen 11 treffen wir uns am Wohnmobil wieder und spazieren gemeinsam rüber zum kleinen platzeigenen Supermarkt, um uns dort ein Frühstücksbrot und vielleicht etwas Wurst zu besorgen.
Auch unsere Vorräte an Frischware wie Milch, Joghurt und Co. gehen allmählich zur Neige.
Die Auswahl im Supermarkt ist zu unserer Überraschung und Freude nicht schlecht, obgleich uns viele der uns dargebotenen Verpackungen, Produkte und Waren vollkommen fremd sind.
Und das Angebot an frischen Wurst- und Fleischwaren ist deutlich überschaubar!
Offenbar sind wir von den prallen Wursttheken im heimischen Supermarkt doch etwas verwöhnt! 😉
Davon abgesehen trauen wir auch dem vielen rohen Fleisch nicht so ganz, sodass wir uns lieber an haltbare Wurst aus der Dose halten.
Schon auf unserer Norwegen- Rundreise war uns diese Alternative immer wieder hilfreich und auch hier werden wir sicherlich einen wohlschmeckenden Brotaufstrich genießen können.
Mag natürlich sein, dass die ungekühlte Streichwurst aus der Dose mit Konservierungsmitteln vollgestopft ist, aber das ist uns egal.
Anja kann sich sogar aufgrund früherer Urlaube daran erinnern, dass die Wurst wohl mal ganz passabel geschmeckt hat. Das ist doch was!
Nun, finden wir es heraus!
Wir spazieren über den Campingplatz rauf zum… …Supermarkt! Mal sehen, was es leckeres gibt. 🙂
Schlicht, aber dafür aufgeräumt und gut bestückt. Sogar eine kleine Obst- und Gemüseabteilung gibt es.
Die Auswahl ist umfangreich, eigentlich alles da. Sieht gut aus und riecht lecker! Frisches Brot! Ob´s schmeckt?
Mit einer kleinen Tüte leckerer Sachen machen wir uns gegen viertel nach 11 zurück an unserer Parzelle ein leckeres Frühstück.
Klar, dass wir den Tisch im Freien decken und darauf achten, dass Anja in der Sonne und ich im Schatten sitzen kann. So bekommen wir beide gleichermaßen unseren Wunsch erfüllt.
Nur mit dem Lauf der Sonne habe ich natürlich wieder mal nicht gerechnet. Während des Frühstücks wird mein passabler Schattenplatz, der zu Beginn des Frühstücks immerhin die Hälfte des quer stehenden Tisches ausgemacht hat, immer mehr zugunsten der sonnendurchfluteten Areale verdrängt.
Und so rücke auch ich mit dem Stuhl immer weiter zur Seitenwand des Wohnmobils, bis ich am Ende mit einem schmalen Streifen kaum größer als eine Hand breit Vorlieb nehmen muss.
Unsere kleine Taschenmarkise ist eindeutig zu klein… 😉
Ach ja! Die Wurst aus der Dose schmeckte tatsächlich ganz passabel! Es hatte zwar vom Geruch und von der Konsistenz her gewisse Anleihen an Katzenfutter (das wissen wir, weil wir Katzen haben 😉 aber im Großen und Ganzen waren wir ganz zufrieden.
Der Hunger treibt´s halt rein!
Davon abgesehen: Das meiste haut sowieso das Brot raus! Anja und ich sind uns beide einig darin, dass das Brot hier vom Campingplatz das bislang leckerste Weißbrot der ganzen Reise ist.
Lecker knusprig die Kruste, schön weich und flauschig das Innere. Total gut!
Dominiert unseren Frühstückstisch! Kroatische Wurstpastete! Riecht wie Katzenfutter, schmeckt aber auf Brot sehr gut! 😉
Nach dem Frühstück räumen wir auf, cremen uns mit Sonnenmilch ein und packen kurz darauf unsere Badesachen. Die Adria ruft!
Und hier, am mehreren hundert Meter langen Privatstrand des BiVillage Campingresorts, kann man sich ganz und gar den Badefreuden hingeben!
Ganz besonders gut gefällt uns, dass es hier keine wuchernden Algen gibt. Bei den bisherigen Badebuchten watete man auf dem Weg ins Wasser ja leider immer wie durch einen glitschigen Teppich aus Gemüse.
Wäre die Adria auch nur einen Tick wärmer, man würde sich als ungewollte Fleischeinlage in einer gerade aufköchelnden Minestrone- Suppe… wähnen. 😉
Aber hier? Nix davon!
Ein absolut bis an die Hüfte klarer begehbarer Kleinsteinstrand, erst ab Kniehöhe werden die Steine etwas größer und sind mit einem leichten grünen Flaum bezogen.
Direkt von den Parzellen des Campingplatzes Bi Village… …kann man runter an den schönen Badestrand!
Wir richten unser spartanisches Badelager her. Wer mag bekommt hier aber auch Liegen und Schirme
Das Wasser ist sehr klar, das Meer sehr seicht. Klar ist der Strand steinig, aber schön ist es trotzdem!
Anja hat sich natürlich sofort die Luftmatratze geschnappt, ich hingegen gehe mit der Schwimmbrille unter Wasser auf Entdeckungstour, solange ich jeweils die Luft anhalten kann.
Bei genauerem Hinsehen entdecke ich dabei einige fast durchsichtige Fische in der Größe von ca. ab 5 bis 15 Zentimeter, die mich scheinbar verfolgen!
Uh, das ist aber komisch!!!
Wollen die mich anknabbern, oder was?
Ich gehe zur Gegenoffensive über und versuche einen der Fische mit der Hand zu fangen, aber die Fische sind tierisch schnell! Unbeeindruckt von meinen Versuchen der Abwehr bleiben die Fische fast an mir kleben und ich zähle ehrlich gesagt mittlerweile 8-10 Stück!
Dann aber wird mir schlagartig klar, dass die gar nicht hinter mir her sind, sondern hinter den Aufwühlungen, die ich mit dem Betreten des Meeresbodens verursache.
Als ich nämlich schwimme, ohne den Boden zu berühren, bleiben die Fische aus bzw. lassen von mir ab.
Gehe ich aber mit den Füßen über den Meeresboden, durchforsten die Fische scheinbar das aufgewirbelte Sediment und fangen darin offenbar nach Nahrung.
Aha!
Nun, ich will den Kerlchen ein besonders leckeres Mittagessen ermöglichen und drehe unter Wasser einige Steine mit Getöse um, was auch gleich die Fische dankbar annehmen.
Anja beobachtet derweil das Schauspiel von der Luftmatratze aus, die hierfür extra eine Art durchsichtigen Boden hat, wo man im Kopfbereich wie bei einem Glasbodenboot in das Wasser schauen kann.
Es gelingt mir, die Fische immer weiter anzulocken, aber jedes Mal, wenn ich final nach einem Fisch greife, ist dieser schon wieder verschwunden.
2, 3 Mal bekomme ich sogar einen Fisch mit dem Fingerspitzen berührt, aber einen Fisch „streicheln“, wie man es aus Jaques Costeau- Filmen kennt, gelingt mir nicht.
Naja, die Fische sind einfach zu klein, als dass sie mich nicht mehr als Gefahr ansehen würden.
Bei großen, von der Masse her ebenbürtigen Fischen sähe das sicherlich anders aus. Oder es liegt daran, dass ich ganz einfach nicht Jaques Costeau bin. 😉
Wir treiben lange im Wasser und spielen mit den Fischen, bis Anja auf einmal ganz dringend auf unser Badetuch möchte. Oha!
Meine kleine Frau hat durch das Auf und Ab auf der Hängematte doch tatsächlich einen ganz leichten Anflug von Seekrankheit! 😮
Sie überlässt mir die Luftmatratze, mit der ich einmal den Schwimmbereich der Länge nach abschwimme und am Ende an die deutlich tieferen Stellen vordringe, aber auch hier findet sich außer den glitschigen Steinen keinerlei interessantes, was einer näheren Tauchuntersuchung Rechnung tragen würde.
Naja, ich hab auch nicht gerade erwartet, dass ich hier ein altes phönizisches Piratenschiff finden würde, obwohl dies sicherlich mächtig cool wäre! 😉
Gegen 14 Uhr haben wir genug im Wasser geplanscht. Ich hab mir gerade bei vollem Körpereinsatz im Rahmen einer weiteren Fischfütterungsaktion einen Finger angeschnitten (einer der Steine war spitz!) und spüre das Brennen des salzigen Meeres nun in der Schnittwunde. Nicht so schön!
Mit einem leidenden Blick, der mich im Dienste als Soldat sofort für das Purple Heart empfehlen würde, kehre ich zu Anjas kleinem Lager zurück, Muss mich ja ein wenig bemitleiden zu lassen! Das Ergebnis hält sich mit einem eher gleichgültigen „Mach halt gleich ein Pflaster drauf“ dann doch überraschend in Grenzen. Naja. Frauen werden nie verstehen, wie Männer nach solchen Verletzungen nunmal leiden. 😉
Ein bisschen liegen wir noch in der frühen Nachmittagssonne, kurz darauf packen wir dann aber doch unsere Sachen zusammen und spazieren rauf zum Wohnmobil – genug gebadet!
Vielmehr habe ich richtig Lust auf eine große Schale mit frischen dicken und kühlen Weintrauben bekommen, die hier jeder dritte am Strand spazieren trägt und genüsslich futtert. Ganz in der Nähe muss also ein Stand sein, wo man Trauben kaufen kann und das würde ich als nächstes gerne herausfinden.
Bevor wir uns aber auf die Suche zum Obststand machen, geht es einmal flugs unter die Dusche um die Reste der Meeresabenteuer vom Körper zu spülen und finden uns gegen 15 Uhr wieder am Wohnmobil ein.
Was nun? Nur nach den Trauben Ausschau halten? Das schon, aber wirklich nachmittagsfüllend ist das auch nicht. Gerne würden wir dann doch was entdecken!
Für Pula ist es natürlich zu spät, da wären wir mit An- und Abreise zu lange unterwegs und wirklich Lust haben wir auch nicht darauf. Aber das kleine Städtchen Fazana auf unserer Seite des weitläufigen Küstenstreifens könnten wir doch entdecken, zumal es fußläufig zu erreichen ist, wenn man nur am Strand entlang spaziert.
Wir schlendern also Hand in Hand den kleinen Strandweg entlang und fragen uns schon jetzt, wo die uns entgegen kommenden Leute wohl in Fazana eingekauft haben und ob das Einkaufen dort möglicherweise billiger ist, als auf dem Campingplatz.
Denn nicht nur am Strand, auch hier auf der Promenade kommen uns andere Touristen entgegen und tragen gleich tütenweise Vorräte auf den Campingplatz. Frisches Obst, hauptsächlich wieder Trauben (will ich auch!!), aber auch Grillgut, Getränke, Brot und mehr. Alles dabei!
Da müssen wir aber jetzt wirklich mal gucken, wo die anderen Gäste da so gut und üppig eingekauft haben.
Tatsächlich entdecken wir schon hinter der ersten Biegung des Weges einen ordentlich sortierten Marktstand, der auch besagte Trauben im Angebot hat. Der Preis ist etwas hoch, für das derzeitige Alleinstellungsmerkmal der kleinen Verkaufsbude hier am Strand aber gerade noch annehmbar. Da wir aber eh vor haben weiter nach Fazana zu spazieren, wollen wir dort zunächst schauen. Trauben kaufen können wir hier, wenn wir nichts besseres finden, auf dem Rückweg ja immer noch.
Vom Campingplatz folgen wir dem Weg am Strand entlang Da kommen die nächsten Touristen mit vollen Einkaufstüten
Auch am Strand verfügbar: Aktivitäten wie Banana- Boot fahren oder Windsurfen und Segeljolle fahren. Alles da.
Da ist einer der Obststände! Genauer: Der einzige Stand! Besonders die Trauben locken hier zahlreiche Kunden…
Wir spazieren weiter am Uferweg entlang Richtung Fazana. Dort in der Ferne schon zu erkennen! Hafen und Kirchturm
Nun, bevor wir uns aber auf die Suche nach dem Supermarkt machen, bestaunen wir zunächst einmal die Schönheit des kleinen Küstenstädtchens Fazana, welche sich schon nach weiteren wenigen Biegungen am Strandweg entlang offenbart.
Auch hier bedient der kleine Küstenort natürlich gleich dasselbe Klischee, was bislang eigentlich jeder andere Ort hier an Istriens Küste ebenfalls erfüllt hat. Kleine Steinhäuser, teilweise bunt getupft, ein kleiner Hafen mit Booten und natürlich eine Kirche, dessen Kirchturm mit deutlichen Anleihen am venezianischen Stil die Skyline und Dorfszenerie dominiert. In der Nähe von Kirche findet sich dann natürlich auch noch ein größerer Platz mit Blick auf den Hafen, der in der Regel durch Gastronomie gesäumt wird.
Keine Überraschung also, aber trotzdem immer und immer wieder nett anzusehen.
Gut, das war jetzt ein wenig emotionslos beschrieben und wird dem Ort Fazana ehrlich gesagt nicht ganz gerecht! Denn es ist wirklich schön! Und spätestens, wenn wir wieder zuhause sind, werden wir uns an genau diese Momente zurück erinnern und uns, wenn es draußen herbstlich-winterlich regnet oder gar schneit, hier in die Sonne zurückwünschen. Soviel ist mal sicher.
Jetzt aber, wo wir schon gefühlte 168 Meeres- Dörfchen nach dem gleichen Muster und Charakter besucht haben, sind wir wohl ein klein wenig abgestumpft.
Wir zwingen uns, die Schönheiten dennoch anzuerkennen, was uns mit etwas Anlaufzeit dann auch gelingt und wir in das Flair eines alten Hafenstädtchens eintauchen können.
Ist wirklich nett hier und könnte, mit dem angrenzenden Campingplatz, ebenfalls ein hübscher Ort für einen Standort- Urlaub sein. Vielleicht eine Idee für die Wohnwagen- Camper oder die Camper mit Wohnmobil, die keine Standorte verändern möchten. Zumal das weltbekannte Pula ja auch noch um die Ecke liegt. Aber das sehen wir dann morgen.
Mit langsamen Schritten durchstreifen wir wieder die kleinen Gassen von Fazana und tauchen ein in die Geschichte des Ortes. Ganz passend hierzu finden wir gleich am Anfang der Hafenpromenade eine Info- Tafel, die über die Anfänge des Tourismus gleich zu Anfang des 20. Jahrhunderts berichtet. Etabliert hat er sich, dank 2 Gegebenheiten. Die erste ist dem Österreicher Paul Kupelwieser geschuldet, dem hier wohl mal ordentlich Land und einige Inseln gehört haben. Besonders die Insel Brijuni machte er dann wohl „salonfähig“ und unterstützte indirekt Fazana mit, da es hier bereits im Jahr 1900 einige Hotels gab.
Tja, so ist das halt! Hast du Infrastruktur, kommen auch die Touristen. 😉
Das zweite viel interessante Phänomen zur Einführung des Tourismus ist allerdings der Sieg über die Malaria!
Und das überrascht uns dann doch! Klar, dass Malaria ein echtes Problem für den Tourismus darstellt!
Wenn ich nur schon an meine zahlreichen Mückenstiche denke, die mich jucken und stören. Und das ganz ohne Malaria! 😉
Nee, also mal ernsthaft: Wenn das hier ein Malaria- Gebiet wäre, hier würde es wohl kaum so viele Touristen hin verschlagen. Interessant ist aber viel mehr, dass die Malaria hier überhaupt mal gewütet hat! Glaubt man gar nicht! Malaria ist doch eher was für den Dschungel am anderen Ende der Welt, aber doch nicht für die Meeresküsten hier an Adria und Mittelmeer!
Ab hier beginnt die Touri- Promenade von Fazana eine Infotafel berichtet vom Einzug des modernen Tourismus
Das hier zweifelsohne der „moderne Tourismus“ eingezogen ist, hätten wir übrigens auch ohne Probleme selbst erkannt. 😉
Der Hafen von Fazana, heute zum Glück Mücken- und malariafrei… …heute schwärmen nur noch die Touristen umher. 😉
Kleine und größere Boote dümpeln im Hafen umher Wer mag kann hier auch eine Ausflugsfahrt buchen.
Die Hafenpromenade bietet natürlich allerhand Gastronomie Obgleich die Tische um diese Zeit noch etwas leer sind.
Unmittelbar hier am Hafen liegt auch die Kirche von Fasana Zusammen ergibt dies einen sehr idyllischen Eindruck
Eine weitere Info- Tafel reicht sogar noch deutlich weiter zurück, als zu den Anfängen des Tourismus.
Wir springen zurück ins Jahr 1379, als hier vor der Küste und im Kanal von Fazana eine fette Seeschlacht zwischen Venedig und Genua stattgefunden hat.
Die Zahlen dieser Seeschlacht im sogenannten „4ten Krieg“ lesen sich für Verhältnisse des 14. Jahrhunderts recht eindrucksvoll.
21 Schiffe fuhren auf Seiten Veneziens auf. Weit hatten sie es hierfür übrigens nicht, sie kamen aus dem Hafen von Pula gleich hier um die Ecke.
Die Kontrahenten aus Genua konnten sogar ein Schiff mehr aufbieten und brachten 22 Schiffe aus der Bucht von Veruda (am Südzipfel Istriens) an den Kriegsschauplatz.
Ein klassischer „Bodycount“ fand nicht statt, denn sonst hätten die Genuesen sicherlich mit einem Schiff Überzahl gewonnen. So aber musste der Feldhaber der genuesischen Flotte, ein Admiral Doria sein Leben lassen, obwohl die Genuesen 15 Schiffe erobern und 2000 Mann gefangen nehmen konnten.
6 Schiffe der Venezianer unter dem Kommando von Vettoro Pisano aber konnten entkommen und flüchteten in Richtung Venedig. Dort wurde der glücklose Flottenführer auch gleich festgesetzt und verhaftet.
Die Genuesen, auch ohne ihren heldenhaft gefallenen Admiral, setzen daraufhin eine Serie von Eroberungen und Plünderungen gegen die Venezianer an, bedrohten sogar zeitweilig Venedig!
Und plötzlich war unser Venezianischer Admiral wieder gut genug zum Kämpfen oder sie fanden keinen anderen, der sich den Genuesen stellen wollte. Kann ja auch sein! 😉
Na jedenfalls ließ man den guten Vettoro wieder frei, der 1380 seine Schmach in neuerlichen Kämpfen tilgen konnte und die Genuesen in die Knie zwang. 1381 knickten die Genuesen dann vollends ein und ergaben sich beim Waffenstillstand in Turin.
Vettoro hat dies allerdings nicht mehr mitbekommen, er starb im seinem ansonsten erfolgreichen Jahr 1380 entweder an den Verletzungen aus dem Kampf oder an einer Krankheit. Genaues weiß man offenbar nicht.
Tja, wer hätte das gedacht! Da lag ich vorhin mit einer Idee des alten versunkenen Schiffes am Badestrand des Campingplatzes gar nicht so verkehrt! Zwar ist das Schiff nicht phönizisch, aber doch immerhin entweder genuesisch oder venezianisch.
Ich glaub, ich muss da nachher nochmals genauer untertauchen gehen und nach alten Spuren suchen! Wenn ich irgendwann mal viel Lust und Zeit habe, mache ich einen Tauch- und Schnorchelkurs und dann werden wir reich nur dank der vielen gefundenen Goldmünzen, Dublonen und Dukaten, die ich aus den versunkenen Schiffen vor den Küsten unserer Urlaubsdomizile finde.
Anja hält meine Idee zwar für kompletten Blödsinn, aber wenigstens fange ich aufgrund meiner neu entdeckten Einnahmequelle hier nicht an, in der Kirche nach Spuren über den Verbleib des heiligen Grals zu suchen. 😉
Infotafeln zur Geschichte wie diese stehen hier überall verteilt. In vielen Sprachen wird berichtet, hier über eine Seeschlacht
Eine letzte Infotafel möchten wir auch noch erwähnen. Quasi als „Hommage“ an Österreich, welches wir als Urlaubsland so gerne mögen. Denn hier wird auch über ein Schiff berichtet, welches den stolzen Namen „Fasana“ trägt. Im späten 19 Jahrhundert fuhr diese Holzcorvette durch die Weltmeere, unter anderem auch nach Asien und Südamerika.
Was das mit Österreich zu tun hat? Nun, es handelte sich TATSÄCHLICH um ein Schulschiff der österreichisch- ungarischen Marine!
Ganz schön mutig für ein kleines Land, welches sich eigentlich eher durch seine schönen Berge aber vor allem durch einen nicht vorhandenen eigenen Meereszugang auszeichnet. 😉
Naja, hoffentlich ist uns kein Österreicher böse, dass wir diesen Teil der Geschichte mit einem Schmunzeln erwähnen. Wir sind jedenfalls überrascht und freuen uns, dass wir zur Abwechslung mal nicht nur stur durch die Altstadtgassen schlendern, sondern auch noch etwas für unsere Allgemeinbildung tun können.
Eine weitere Info- Tafel informiert über den Stolz der ungarisch-österreichischen Marine, dem stolzen Schiff „Fasana“.
Fürs Schlendern durch die Altstadtgassen bleibt natürlich auch noch genügend Zeit und Freiraum übrig. Wie schon erwähnt reiht sich natürlich auch Fasana nahtlos in die Eindrücke ein, die wir bereits in den anderen Küstenstädtchen bewundern durften.
Dennoch ist Fasana natürlich deutlich überschaubarer, sodass noch nicht einmal eine ganze Stunde benötigen, um die allermeisten liebevoll erhaltenen und teilweise restaurierten Gassen zu durchstreifen.
Natürlich hätten wir auch schon längst zuschlagen können!
Zahlreiche Angebote an Souvenirs, wie aber auch Speisen und Getränke und natürlich kleine Marktstände mit leckerem Obst und fast pflaumendicken saftigen Trauben bieten sich hier den Touristen an.
Wir aber hätten es gerne ein wenig authentischer und entscheiden uns daher, auch mal abseits der mit Infoschildern gesäumten Touristenpfade entlang zu spazieren.
Irgendwo muss ja auch das „echte“ Fasana sein, indem die Einheimischen leben.
Gerne möchten wir nämlich in einem ganz normalen Supermarkt einkaufen (vielleicht sind dort die Trauben ja noch etwas günstiger?!) und uns unter die Einheimischen mischen.
Nicht, dass wir nicht dennoch als Touristen auffallen werden, aber vielleicht geht man abseits der gewollten Touristenpfade ja etwas anders miteinander um, als wir bislang mit den in der Tourismusbranche arbeitenden Menschen erfahren durften. Nicht zum ersten Mal hatten wir ja „Spass“ mit unfreundlichen Zeitgenossen, sei das nun der ruppige Taschenverkäufer in Rovinj oder die überkorrekte Dame am Campingplatz Valkanela gestern, der mein Standort an ihrem Bezahltresen nicht gepasst hat.
Tatsächlich finden wir einige abseits gelegene Gassen, durch die sich keine Touristen schieben.
Man findet auch keine Werbung für Ausflüge, Gastronomie oder Souvenirs und auch sonst ist hier mal absolut nichts los.
Eher ruhig, fast menschenleer geht es zu. Zwischen den dicken Quadern des Bodenbelags wächst das Gras und an so mancher Hausfassade bröckelt der Putz oder es fehlt auch mal ein Fenster.
Dennoch gefällt uns diese Gegend hier nicht weniger gut, als die für Touristen hübsch hergerichteten Altstadtgassen rund um den Hafen und die Kirche.
Diese Gegend hier ist gleich viel urtypischer und damit authentischer, wenn auch inzwischen fast schon ZU ruhig. Dennoch genießen wir es, hier auf einer zwischen 2 Häusern gespannten Wäscheleine mit ein paar Klamotten dran drunter her zu spazieren.
wir entdecken einige menschenleere Plätze und Gassen. Ein Weg wie dieser gefällt uns, weil er „authentisch“ ist!
Da wächst Gras und Grün rund in und auf den Wegen… …oder es bröckelt auch mal der Putz von den Fassaden
Mal fehlt ein Fenster, oder das Haus ist verrammelt… …oder es ist einfach nur alt. Aber schön!
Wir passieren kurz darauf eine größere gesichtslose Hauptstraße und entdecken kurz darauf auch einen wirklich einheimischen Supermarkt.
„Miracolo Market Fazana“ steht dort in bereits etwas abgenutzten übergroßen Buchstaben dran, der eher schlichte fast schon hässliche Betonbau wirkt zusätzlich authentisch im Stile einer ehemaligen Sowjet- Republik.
Ja! Genau das haben wir gesucht! Voller Entdecker- und Tatendrang spazieren wir hinein und freuen uns über die herrliche Unbeschwertheit, die uns zwischen den Regalen empfängt.
Keine blitzsauberen blinkenden Flure, keine nach dem Prinzip „teures in Augenhöhe, günstiges unten“ eingeräumten Regale, kein „Supermarktradio“ mit zum Kaufen animierenden Dudelmusik mit gelegentlichen Werbeunterbrechungen nach dem neuesten Angebot.
Ein wenig kommt man sich vor, wie in einem Aldi der 80er Jahre, als dort noch „aus dem Karton“ gelebt wurde. Ist ja heute auch nicht mehr, selbst bei Feinkost Albrecht bekommt man heute zwar dezent aber dennoch bewusst Markenware aufbereitet präsentiert.
Hier aber sieht man sofort, dass der Markt für den täglichen Grundbedarf der einheimischen Bevölkerung ausgerichtet ist. Und die braucht keinen Schnickschnack, sondern einfach nur ihre täglichen Dinge des Lebens.
Das Sortiment hier muss sich auch nicht wirklich vor dem der heimischen Supermärkte verstecken! Gut gefüllt warten alle Dinge des täglichen Lebens in den Regalen nur darauf, von uns und anderen Kaufinteressenten entnommen zu werden, auch wenn man für einige Dinge vielleicht etwas suchen muss und sich nicht so recht ein System in den gefüllten Regalen erkennen lässt.
Einfach so alles hin, wie es wohl vom Laster angeliefert wurde. Warum sich damit Mühe geben? Die Leute hier müssen ja sowieso einkaufen. Ein bisschen steckt vielleicht doch noch die sozialistische Planwirtschaft in den Regalen, aber wie gesagt bekommt der Supermarkt doch die Kurve, dass es nicht negativ wirkt. Es ist ja alles da!
Auch die Obst- und Gemüseabteilung ist ausreichend bestückt und bietet alle Grundnahrungsmittel an. Nur die dicken Trauben fehlen leider! Entweder, die sind wirklich nur für die Touristen, oder wir kommen zu spät und sie sind schon ausverkauft.
Wir entdecken den „Market Fazana“ einen Supermarkt Etwas chaotisch einsortiert, aber ansonsten spannend! ;-D
Wir stöbern durch die Reihen, es gibt alles zu kaufen Auch frisches Obst und Gemüse, nur leider keine Trauben 🙁
Wir kaufen einige Dinge ein, die wir problemlos durch die Hitze zurück zum Campingplatz tragen können, besonders die bereits gekaufte „Pastetenwurst aus der Dose“ ist mit dabei. Zwar schaut es hier in der Frischfleischabteilung nicht schlecht aus, aber unser Auge ist nunmal die fein säuberlich hergerichteten Scheibchen gewohnt und nicht die dicken Wurstringe, die erst bei tatsächlichem Bedarf von einem groben Metzger mit fleckiger Schürze angeschnitten werden.
Davon abgesehen schmeckt mir dieses Katzenfutter auf Brot richtig gut und ich entscheide noch hier und jetzt, gleich morgen den „großen Transitfrei.de Geschmacks- und Vergleichstest“ aller hier käuflich zu erhaltenden Streichwurstdöschen zu starten! Endlich wieder eine Urlaubsaufgabe, die Anja und mich vollumfänglich fordert! 😉
Nach dem Einkauf spazieren wir zurück in Richtung Campingplatz. Um den Einkauf abzurunden, besorgen wir uns nun natürlich noch die begehrten Trauben von einem der Markthändler auf der Uferpromenade. Nur dafür sind wir ja eigentlich überhaupt erst los marschiert.
Zwei Einkaufstüten und eine pralle Papiertüte mit Trauben tragen wir daraufhin zurück zu unserem Lager.
Gegen kurz vor 5 sind wir zurück und machen es uns vor dem Wohnmobil gemütlich.
Bei Waffeln, Keksen, Trauben, Kaffee und Cola lassen wir uns die kroatische Sonne schmecken.
Ich schnappe mir den Laptop und tippe ein wenig an den Reisenotizen, Anja liest sich derweil in den Reiseführern für Pula ein.
Besonders Hinweise zum Markt in Pula, von dem wir gehört haben und den wir gerne besuchen möchten, fehlen wohl leider sowohl im Gaia- wie auch im WOMO- Reiseführer. Erst der ADAC- Regionalführer gibt ein paar mehr Infos preis.
Gefällt uns gut, was wir hier lesen können. Besonders die Markthallen, die als „Stadt in der Stadt“ beschrieben werden, sollen mit einem umfangreichen aber vor allem authentischen Angebot an allerlei Leckerem aufbieten. Na, schauen wir mal!
Aber ob Markt oder nicht, noch immer sind wir absolut unschlüssig, wie wir den Besuch von Pula am besten angehen.
Sollen wir morgen den teuren Campingplatz hier verlassen? Und dann auf den empfohlenen Parkplatz am Kolosseum fahren? Oder alternativ auf den Campingplatz gleich neben Pula?
Stehen wir lieber tagsüber und fahren am Abend weiter, um uns woanders vielleicht wieder für 2 Tage einzurichten? Gefällt uns ja eigentlich ganz gut diese 2- Tagesplätze.
Oder bleiben wir eine Nacht in Pula und nehmen das Auf- und Abbauen dafür in Kauf, dass wir am Abend, wenn die Tagestouristen weg sind, ein weiteres Mal losziehen und die Altstadt von Pula in einem besonderen Ambiente genießen können?
Zumal das Parken auf einem Parkplatz eigentlich zu den Dingen gehört, die ich im Moment ungern mache. Nicht, dass wir Angst vor einem Diebstahl hätten, aber man muss die Möglichkeit ja gar nicht erst einräumen, oder?
Als dritte Variante könnten wir auch einfach hier bleiben und uns einen weiteren Tag Luxus gönnen und den morgigen Besichtigungstag in einem der drei campingplatzeigenen Pools ausklingen?
Ach, was soll´s, die eine Nacht hier wird uns auch nicht ärmer machen, als wir eh schon sind.
Bislang haben wir mit der ACSI- Card gut gespart, da können wir uns auch noch eine dritte Nacht hier auf dem CP Bi Village leisten.
Zurück am Campingplatz und vor dem Wohnmobil… …genießen wir unsere Ausbeute leckerer Trauben. Mjam! 🙂
Gegen halb 6 spazieren wir ein weiteres Mal los. Dieses Mal allerdings nur eine kleine Runde über den Campingplatz. Oder, wie wir sie inzwischen liebevoll nennen, unsere „Clubanlage“.
Ein leckeres Eis soll es sein, um uns den späten Nachmittag zu versüßen und um den leicht grummelnden Traubenbauch etwas abzukühlen.
Anstelle für ein Eis von der Eisdiele entscheiden wir uns aber für ein Eis am Stiel aus dem Supermarkt. Ist ein wenig günstiger.
Mit unserem Eis in der Hand spazieren wir dann die kleine Clubmeile mit den Angeboten für uns Touristen entlang und schauen mal, was uns so gefällt.
Klar, dass es hier Souvenirs, Sonnenbrillen, Badetücher und Reiseführer gibt.
Aber auch ein neuer Haarschnitt, mehrere Arten von Massagen, Maniküre oder Pediküre sowie weitere Wellness- und Wohlfühlangebote können in Anspruch genommen werden.
Nicht, dass wir hieran Interesse hätten, aber vielleicht ist es ja für den ein oder anderen Leser und Interessenten an diesem Campingplatz von Relevanz, daher erwähnen wir es.
Selbstverständlich gibt es auch einen kleinen Laden mit Campingzubehör, der sogar ein recht brauchbares Sortiment führt. Klar sind die Preise jenseits von Gut und Böse, besonders für Verbrauchsmittel. Als Beispiel führe ich ja immer gern die Tankchemie auf. Das Markenprodukt Aqua Kem Blue von Thetford kostet um die 9 Euro beim Obelink in Holland für die 2- Liter Flasche.
Hier kostet die Flasche 149 Kuna, umgerechnet also etwas mehr als 20 Euro!
Aber wem das Gas ausgeht oder dringlich einen Klotankdeckel braucht, kann sich hier natürlich trotzdem für den Notfall versorgen.
Wir spazieren einmal rüber zur Touristenmeile des CP Das Angebot ist hier sehr reichhaltig, von Massage…
…über Souvenirs, Schwimmsachen, Eis und Döner… …bis hin zum Campingzubehör! Alles da, es fehlt an nichts.
Im Campingshop: Das Sortiment ist ausreichend. Nur der Preis ist etwas hoch. 20 Euro für eine Flasche. :-/
Eine gute halbe Stunde hat unser kleiner Rundgang gedauert. Das Eis ist mittlerweile verdaut, die kühlschrankkalten Trauben schmecken auch wieder und auch sonst geht es uns prima.
Für den Rest des Nachmittags machen wir es uns vor dem Wohnmobil gemütlich, Anja auf der Liege in der Sonne, ich auf dem Campingstuhl im Schatten unter unserer Markise.
Ein bisschen lesen, ein bisschen rumhängen, die Nachbarn dabei beobachten, wie sie andere Camper beobachten und so weiter. Als Camper kennt man das ja, das süße Leben genießen einfach.
Ach ja! Urlaub!
So könnte es eigentlich ewig weitergehen…
Obgleich wir uns mit Trauben, Eis und Keksen durch den halben Tag geschleppt haben, soll es zum frühen Abend doch noch etwas richtiges sein. Eigentlich wollten wir ja schön essen gehen, aber weder heute mittag in Fazana, noch bei unserer Runde eben über die Einkaufsmeile des Campingplatzes ist das richtige dabei gewesen. Klar hätten wir Burger, Pommes, Döner und Co. hier bekommen, aber das ist nicht wirklich das richtige für einen schönen Abend. Und was ausgefallenes wie zum Beispiel leckeren Fisch, serviert auf einem kleinen viereckigen Tisch mit Tischdeckchen und Kerze drauf gibt es zwar in Fazana, aber nicht unbedingt romantisch. Denn die Lokale dort waren recht gut besucht. Kein Wunder, vom Campingplatz sollte ordentlich Zulauf erfolgen.
Anstelle also die Kochkünste eines Dritten in Anspruch zu nehmen, möchte ich lieber selber die Pfanne und den Kochlöffel schwingen. Wofür haben wir denn volle Vorratsschränke und eine gut bestückte Bordküche?!
Ein leckeres Würstchengulasch mit frischen Tomaten soll es werden, dazu als Sattmacher und Geschmacksverstärker rühren wir asiatische Nudeln mit in die Pfanne. Bratwurst und Nudeln stammen übrigens noch vom heimischen Aldi.
Und obwohl Anja über meine Idee der Würstchen-Nudel- Kombination zunächst ein wenig die Nase rümpft, scheint es ihr beim anschließenden Abendessen doch ganz passabel zu schmecken.
Beide machen wir unsere Teller auch nach dem zweiten Nachschlag leer, sodass fast nichts in der Pfanne zurückbleibt.
Zum Abendbrot brutzele ich uns eine Nudel-/Wurstpfanne Lecker geworden! Anja schreibt „Istrien“ mit Ketchup 😉
Nach dem Spülen machen wir es uns satt und zufrieden im Wohnmobil gemütlich, allerdings nicht für sehr lang.
Eigentlich wollten wir ein wenig Fernseh gucken. Mal Nachrichten und so. Aber da im Abendprogramm nichts anständiges läuft und wir ja noch immer genug Fernseh gucken können, wenn wir wieder zuhause sind, machen wir die Flimmerkiste aus und gehen gegen kurz nach 8 ein drittes Mal spazieren.
Dieses Mal möchten wir an den Strand gehen und das Abendrot anschauen.
Schon auf dem Weg zum Wasser durch die unteren Parzellen dringt leise Musik zu uns herüber und als wir uns dem Strand nähern, entdecken wir gleich 2 Bars, wo ein wenig gute Stimmung herrscht.
Dazu die noch immer warme Luft und das leichte Rauschen des Meeres im Hintergrund, wirklich sehr schön! Ein wenig fühlen wir uns an unseren wunderbaren Urlaub in Südfrankreich erinnert! Auch da sind wir abends unter Musik aus den ganzen Ferienanlagen am Strand spazieren gegangen, allerdings war in Südfrankreich auch bedeutend mehr los!
Hier sind wir fast ganz alleine unterwegs und während wir uns noch wundern, warum das so ist, wird es nach Verschwinden des letzten Abendrotes am Himmel plötzlich stockefinster!
Oh-weh! Jetzt wird uns klar, warum wir hier ganz alleine umher irren! Es ist so dunkel, dass man kaum die Hand vor Augen sieht! Das hat nun natürlich gar nichts mehr mit Karibikfeeling zu tun, fast schon könnte einem ein wenig mulmig werden.
Panoramabildversuch am Strand des Campingplatz BiVillage im Abendrot: Nix los hier und gleich wird es stockfinster sein!
Ein Glück, dass wir uns vorhin auf dem Weg zum Strand noch im Hellen orientieren konnten, das kommt uns nun zu Gute.
Mehr tastend als sehend geht es zurück zum Eingang zum Campingplatz und von dort aus gleich durch zum Wohnmobil.
Dort räumen wir unsere Sachen unter die Markise und dann schließen wir von innen die Türe.
Dazu die Rollos runter und eingraben, fast schon gehen wir auf Tauchstation und gleich „auf Grund“ wie die U- Boot Fahrer. Ruhe im Schiff, Licht aus!
Naja, das Licht in der Sitzgruppe brennt natürlich noch.
Zum einen für Anja, damit sie ihre Biss- Buchreihe weiterlesen kann, ich hingegen tippe Reisenotizen in den Computer und schaue erneut in den ACSI- Campingführer.
Schon am Nachmittag hatte ich ja in unserem ACSI- Campingverzeichnis bei Pula einen Platz gefunden, der die ACSI-Camping-Card Karte ab dem 01.09 bereits wieder akzeptiert.
Zu unserer großen Überraschung handelt es sich dabei tatsächlich um den Campingplatz Village Stoja, der absolut zentrumsnah bei Pula liegen soll, laut Karte nur etwa 3km von der Alstadt entfernt. Wow! Warum hab ich das denn heute Nachmittag nicht gesehen???
Naja, egal! Hauptsache, wir können morgen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn wir den Stellungswechsel doch wagen und uns bei Pula für eine Nacht neu einrichten.
Spart den Bus, spart die dritte (teure) Nacht auf dem CP Bi-Village und ist im Endeffekt kaum teurer, als wenn wir mit dem Wohnmobil wieder für einen „Supersparpreis“ auf einem unattraktiven Parkplatz 3 Kilometer außerhalb der Stadt parken müssten. Vom Sicherheitsbonus eines geschlossenen Campingplatzes gegenüber einem öffentlichen Parkplatz mal ganz zu schweigen!
Nun, werfen wir also unsere Pläne um und entscheiden uns dann doch, morgen nach dem Frühstück einen Campingplatz weiter zu ziehen. Haben wir uns neu eingerichtet, folgt dann die Stadtbesichtigung von Pula.
Ja, so machen wir´s!
Zufrieden mit unserer Entscheidung geht es gegen halb 11 ins Bett, denn für die morgige Weiterreise wollen wir ja auch fit sein und nicht allzu spät in Pula ankommen.
Zitat des Tages (heute beim Frühstück, wir haben gerade den zweiten Bissen der Pastete aus der Dose gekostet):
Björn: „Schmeckt wirklich wie Katzenfutter!“
Anja: „Häh? Du hast doch nie Katzenfutter gegessen!“
Björn: „Woher willst du das wissen?“
😉