Zu meinem Glück war von der unmittelbar hinter uns gelegenen Bahntrasse in der Nacht nicht viel zu hören.
Entweder fährt in der Nacht kein Zug, oder Anja und ich haben uns mittlerweile so sehr an Fremdgeräusche von außen im Wohnmobil gewöhnt, dass es uns nun nichts mehr ausmacht.
Gleichermaßen haben wir nämlich gut geschlafen und wachen entsprechend gut erholt auf.
Die Euphorie für den Tag wird allerdings deutlich gedämpft, als wir das leichte, leise aber dennoch stetige und unüberhörbare „Trippeln“ vom Dach hören.
Ganz klar, es regnet!
Normalerweise freue ich mich ja immer über Regen im Wohnmobil.
Hat sowas mummeliges, beruhigendes, heimeliges Gefühl.
Aber heute ist es ärgerlich.
Zwar könnte man schon trotz Regens vor die Tür gehen, denn einen großen Schirm haben wir ja dabei.
Aber die für heute angedachte Bootsfahrt auf der Spree, bei er wir ja dann sitzend in einem offenen Holzkahn unter einem Schirm verbringen und uns vom Wind den Regen auf Klamotten und Haut pusten lassen müssten, klingt nicht sehr frühlingshaft.
Naja, erstmal aufstehen und lecker Brötchen holen, schon gegen kurz vor 9 bin ich hierfür mit Schirm zum Supermarkt unterwegs.
Ach ja, bevor ich zum Supermarkt spaziere, schaue ich natürlich nach unserer Stromreserve.
Mussten wir ja gestern Abend mit Münzen füttern, damit wir Licht und Ladestrom im Wohnmobil haben. Eine erfolgreiche Nacht auf Batterie (am Tropical) muss man ja nicht ein zweites Mal beschwören.
Mit dem Strom hab ich allerdings wieder mal Lehrgeld bezahlt! Gestern, als wir unterwegs in die Stadt waren, haben wir in kurzer Zeit 30 cent für Strom verbraucht.
Also hab ich 2 Euro in den Automaten geworfen, damit uns nicht mitten in der Nacht der Strom ausgeht und unser Kühlschrank aussteigt.
Denn der alte 1984er Electrolux hat noch keine automatische Umstellung, die bei Stromausfall z.B. von selbst in den Gasbetrieb wechselt.
Als ich aber auf die Anzeige an der Säule schaue, traue ich meinen Augen kaum!
Nur 46 cent verbraucht, das Display zeigt mir 1,58 € Restguthaben.
So ein Mist!
Das verbrauchen wir doch selbst mit allen Lampen und dem elektrischen Wasserkocher niemals!
Naja, Pech, jetzt hole ich erst einmal Brötchen und spaziere durch den Regen zum Netto- Supermarkt.
Frisch ist es geworden letzte Nacht, wir krebsen von der Temperatur her noch immer im einstelligen Bereich.
Und wenn ich mir so den Himmel über uns dazu anschaue sieht es nicht so aus, als würde es irgendwann in der nächsten Zeit aufhören zu regnen.
Der nächste Morgen auf dem Stellplatz: Alles trist und grau. Ich spaziere zum Bäcker beim Netto.
Vorbei gehts am Bahnhof Lübbenau (Lubnjow) Der Zug nach Berlin steht abfahrtbereit.
Stromkontrolle am Wohnmobil… Mist! Da hab ich deutlich zuviel bezahlt! 1,58 € Rest :-/
Beim Frühstück gegen kurz nach 9 kommt das Thema mit dem schlechten Wetter dann natürlich zur Sprache, wie wir jetzt damit umgehen.
Ein kurzer Blick in den Laptop offenbart, dass es heute bis zum Nachmittag in Lübbenau regnen soll, wo hingegen in Eisenach, einem neu hinzugekommenen weiteren Unterwegsziel auf unserer Reise, schön und regenfrei bleiben soll.
Haben wir uns auch gestern Abend überlegt, dass wir heute von Lübbenau aus schonmal die erste Teilstrecke in Richtung Heimat fahren und dann bei Eisenach anhalten.
Von einem früheren Besuch in Eisenach kennt Anja dort nämlich ein total gutes Restaurant, welches im Mittelalterstil Speis und Trank serviert.
Und da wir gestern nicht essen waren (also zumindest nicht so richtig 😉 wollen wir das nun heute nachholen.
Die Bootsfahrt und auch der zweite Rundgang im Tageslicht durch die Stadt Lübbenau fällt also aus, was sollen wir da bei Regen durch den Ort marschieren?
Dann lieber entspannt auf der Landstraße bis Leipzig fahren, dort auf die Autobahn bis Eisenach und dann in Eisenach einen regenfreien Nachmittag genießen.
Sooo toll war Lübbenau jetzt auch nicht, dass wir uns das nochmals im Hellen anschauen müssten.
Wir wollen gerade alles aufräumen und uns reiseklar machen, als Anja wieder mal für Erheiterung sorgt:
„Du, haben wir jetzt eine Spülmaschine im Wohnmobil?“
„Wie meinen?“
„Naja, weil das Besteck in der Küchenschublade unter Wasser steht!“
„WAAAAS?“
Tja so ist das Schicksal! Zuerst noch schön frühstücken… …und dann den Kopf in den Schrank stecken 🙁
Tatsächlich sind die einzelnen Fächer in unserer Besteckschublade komplett bis auf die zweite Ebene geflutet!
Nur ein wenig mehr, und das Wasser wäre über die Besteckschublade hinaus frei im Schrank ausgetreten!
Sofort holen wir den Besteckkasten aus der Schublade, ein Glück dass dieser nicht fest mit der Schublade verbaut ist. Auch den Schrank unter der Schublade räumen wir sofort leer, bis hier hin ist das Wasser aber noch nicht vorgedrungen.
Prüfend stecke ich meinen Kopf in das nun entstandene Loch im Schrank und bitte Anja den Wasserhahn aufzudrehen um heraus zu finden, wo das Wasser herkommt.
Lange muss ich nicht suchen, denn wie es sich gehört trifft mich der Strahl genau ins Auge!
Die Zuleitung vom Wasserhahn hat sich gelöst und jedes Mal, wenn der Hahn aufgedreht wird, rutscht der Pin nach unten ab, wobei ein Teil des Wassers in den Hahn und der andere Teil frei umher oder in diesem Fall mir direkt ins Gesicht gespritzt wird!
Super!
Etwas irritiert bin ich schon!
Ich hab doch gerade erst im letzten Jahr einen komplett neuen Hahn gekauft, wie kann der jetzt schon undicht sein?
Aber das Problem ist zum Glück nicht von Dauer, scheinbar hat sich der Pinöpel einfach nur vom Hahn gelöst. Ein beherzter Griff, ein „Klick“ und das Teil sitzt wieder fest wie eh und jeh.
Naja, mal sehen, wie lange…
Nach der unfreiwilligen Augendusche geht es dann aber los mit Aufräumen.
Kaum sind wir damit fertig, will ich natürlich auch noch Wasser auffüllen, denn unser Wassertank ist ja noch immer wasserlos und auch der eine gefüllte Kanister aus dem Kreislauf 2 ist nun inzwischen annähernd leer.
Und da wir in Eisenach (mangels CP- Alternative) auf den dortigen Stellplatz wollen, dieser aber laut Bordatlas nicht über eine VE verfügt, muss das Wasser eben hier schon in den Tank und dann mitgenommen werden.
Beim Gang zur VE- Station dann allerdings die nächste Überraschung, das Teil ist wohl kaputt!
Eigentlich wollte ich nur schauen, wieviel Geld man für wieviel Wasser einwerfen muss.
Muss ja nicht wieder so ein finanzielles „Desaster“ werden, wie mit der Stromsäule!
Tatsächlich aber leuchtet am Geldeinwurf die kleine grüne Lampe nicht, die normalerweise eine funktionierende Station anzeigt.
Das könnte zwar noch ein Defekt der Birne sein, aber als ich einen abgerissenen Wasserhahn neben der VE- Säule entdecke wird klar, dass wir aus dieser Säule kein Wasser entnehmen können.
So ein Mist!
Selbst wenn also die Säule nach Geldeinwurf grundsätzlich Wasser ausgeben würde, können wir dies mangels Wasserhahn nicht entnehmen und die Leitung entsprechend öffnen!
Wer ist denn bitte so blöd und reißt einen Wasserhahn von einer VE ab?
Stumm liegt der Wasserhahn aber nur da und schaut mich mit einem „Guck mich nicht so vorwurfsvoll an, ich bin ja nicht von allein runter gefallen“- Blick an der mir gleichzeitig klar macht, dass wir nun wirklich langsam ein Problem bekommen!
So ganz ohne Wasser wird das Wohnmobil ja schnell zu einem „Unwohnmobil“!
Wie sollen wir uns waschen? Wie Zähne putzen? Wie Geschirr spülen?
An der VE- Säule: Die Lampe leuchtet nicht… …und der Wasserhahn liegt abgerissen dabneben! 🙁
Ich berichte Anja von dem Umstand, die es kaum glauben kann.
„Naja, müssen wir eben sparen!“ meint sie und deutet auf einen kümmerlichen Rest Brauchwasser im Kanister.
„Oder wir nehmen Trinkwasser!“
Ist ja nicht so, als wenn wir sonst gar nichts mehr an Bord hätten.
Denn wir trinken das Wasser aus den Bordtanks eigentlich nicht und haben für die Trinkwasserversorgung immer große 5-8 Liter Kanister mit Wasser dabei.
Am liebsten die von Volvic, weil die einen praktischen Ausgießer haben und nur das Wasser nicht aus einer viel zu breiten Öffnung schwappt.
Dumm nur, dass die Leute von Volvic diesen Ausgießer fest auf der Flasche angebracht haben und man die Flasche entsprechend nicht aufdrehen und einfach nachfüllen kann. Aber das wäre ja zu einfach, denn dann wäre jede zweite Flasche ja kein teures Volvic mehr…
Wir entscheiden uns das Wasserproblem zu vertagen und vielleicht unterwegs zu schauen.
Wenn sich zufällig die Gelegenheit ergibt, füllen wir einfach nach, wenn nicht, dann eben nicht.
Gegen 11 Uhr rollen wir unter einem noch immer nieselenden Regen vom Platz.
Nein, das wäre wirklich kein schöner Ausflugstag geworden!
8°C, Nieselregen, wie soll man sich da ein schönes Städtchen anschauen?
Dann lieber fahren und früh in Eisenach ankommen. Ist schon richtig.
So Abfahrt! Wir verlassen Lübbenau! Über die Landstraße geht es gemütlich Richtung Leipzig
Die Fahrt über die Landstraße B 87 ist total angenehm.
Viele Teilstücke sind komplett neu gebaut, darüber hinaus gibt es wenige Ampeln (weil Kreuzungen mit Auffahrten / Abfahrten unter oder über uns geregelt sind und nicht höhengleich mit Ampeln!) und um die allermeisten Orte unterwegs führt die Landstraße sogar herum.
Und die ganz kleinen Dörfchen, durch die wir durchfahren, erinnern vom Bau der Häuser mit kleinem Vorgarten an der Straßenseite irgendwie an Ungarn. Ob das an der sozialistischen Bauweise liegt?
Naja, egal. Hauptsache wir kommen hervorragend vorwärts und können uns sogar dem ersten Hörbuch dieser Reisesaison widmen.
Ausgesucht hat sich Anja das Hörbuch Die Chemie des Todes von Simon Beckett.
Ein doch recht schwerer Stoff dem man aufmerksam folgen muss, will man den „roten Faden“ nicht aus dem Gedächtnis verlieren.
Das Hörbuch ist aber durchweg spannend und verkürzt die ansonsten ereignislose Fahrt durch das Land.
Ein paar Eindrücke während unserer Fahrt über die B 87: Wir passieren verschlafene Dörfchen wie dieses hier…
die Landstraße führt mitten durch den Wald… alte Schlösser am Wegesrand. Echt schön zu fahren!
Gegen 13 Uhr geht es auf der Autobahn weiter.
Auch hier erfreuen wir uns an freien meist dreispurig ausgebauten Straßen, sodass wir das Hörbuch ungehindert weiterhören können.
Auch die Fahrt auf der Autobahn verläuft eigentlich ereignislos.
Gegen halb 2 fliegt der Flughafen Halle/Leipzig durch, kurz darauf wechseln wir die Autobahn und fahren auf der A 9 weiter.
Auch auf der Autobahn haben wir komplett freie Fahrt Wir passieren Leipzig…
Tower am Leipziger Flughafen Autobahnwechsel: Auf die A 9 Richtung Erfurt
Gegen zwei halten wir kurz an einem Rastplatz, um uns ein Brötchen zu schmieren.
Wir haben ja noch welche vom Frühstück übrig, sodass wir auch hier keinen einzigen Euro an teuren Raststätten oder Landgasthöfen mit dem „güldenen M“ ausgeben müssen.
Tja, das ist auch eine schöne Sache am Wohnmobil, man hat ja meist doch alles für die komplette Selbstversorgung dabei.
Kurze Pause an einer Raststätte wir schmieren uns ein paar Brötchen zum Mittagessen
durch Schneeregen geht es weiter… bis wir in Eisenach bei trockenem Wetter abfahren.
Noch gute 1 1/2 Stunden verbringen wir auf der Autobahn, kämpfen uns durch Regen, teilweise Schneeregen (ja, echt mit Flocken und so, bei gerade mal 3°C!), fahren Hügel rauf und runter und hören unser Hörbuch schon gut bis über die Hälfte (CD 3 von 6), bis wir gegen kurz nach 4 von der Autobahn abfahren.
Und jetzt gebe ich zu, werde ich sogar ein wenig schneller!
Denn der Wohnmobilstellplatz von Eisenach in der Karl-Marx-Straße verfügt laut Bordatlas gerade mal über 3 Parzellen auf dem Stellplatz für Wohnmobile, was in Anbetracht dieses touristischen Reiseziels doch ein wenig gering bemessen klingt!
Und da wir nur in den Außenbezirken einen weiteren Stellplatz ausmachen können und Campingplätze scheinbar gar nicht oder nur mit erheblicher Kilometerentfernung existieren, wollen wir natürlich ungern auf die Stadtbesichtigung verzichten, nur weil vielleicht nichts frei ist!
3 Plätze, was ist das schon?!
Einfahrt nach Eisenach, wir sind da. Jetzt nur noch den SP finden (beschilder ist er jedenfalls)
Kaum sind wir aber in Eisenach eingefahren, entdecken wir die Beschilderung für Wohnmobile und es scheint fast so, als gäbe es möglicherweise noch einen zweiten Stellplatz.
Denn das Navi führt uns einen ganz anderen Weg als der, der ausgeschildert ist.
Nun, wir folgen zunächst dem Navi, welches uns über die Hospitalstraße auf eine recht holprige Piste und Nebenstraße führt.
Diese Nebenstraße ist fast schon Sinnbild für den gefallenen Kommunismus, denn mit Dellen und Löchern, halbem Kopfsteinpflaster und Lücken entpuppt sich diese auch noch als „Karl- Marx- Straße“, was der gute Karl- Marx bestimmt nicht so toll findet.
Also ICH wäre müpfig, wenn eine nach mir benannte Straße in einem solchen Zustand wäre.
Aber was rege ich mich eigentlich auf, unsere Straßen im „Westen“ sind mittlerweile auch kein Stück besser…
Wir entdecken kurz darauf ein großes und ein kleines Parkareal gleich neben einem Restaurant.
Das große Parkareal würde sich meiner Meinung nach ideal anbieten, tatsächlich aber wird die Einfahrt hier durch einen Höhenbalken mit 3 Metern Durchfahrtshöhe begrenzt.
Gut, da könnten wir mit 2,83 Metern Höhe noch drunter her fahren, aber das brauchen wir gar nicht.
Denn das kleine Parkareal beherbergt den offiziellen Wohnmobilstellplatz von Eisenach (bei N 50.97898° / E 10.32060°) und alle drei Parzellen sind zu meiner großen Überraschung komplett frei!
Sowas!
Da hab ich mich extra beeilt, damit wir überhaupt einen Platz bekommen, da wird am Ende doch wieder mulmig, wenn wir hier am Ende ganz alleine stehen müssen.
Spontan entscheiden wir uns, einfach mal der Beschilderung im Ort zu folgen und noch nicht diesen Stellplatz anzufahren!
Wer weiß, vielleicht gibt es ja einen zweiten (neuen) Stellplatz in Eisenach, der über ein wenig mehr Komfort wie Strom oder auch das von uns so dringend benötigte Wasser verfügt!
Hat sich ja nichts ergeben unterwegs und die Tanks sind noch immer leer!
Wir rollen also wieder vom Platz, fahren den Weg zurück, den wir gekommen sind und biegen rechts ab in die „Hospitalstraße“
An der „Rennbahn“ B 84 / B 7 biegen wir dann nach Querung der Eisenbahnlinie wieder rechts ab (dorthin zeigen eben die Schilder zum Stellplatz) und folgen nun erwartungsvoll den Schildern.
Gleich vorweg: Hätten wir uns sparen können!
Der Weg folgt zwar nun dem ausgeschilderten Stellplatz, biegt dafür aber die nächste gleich wieder rechts ab. Erneut unterqueren wir also die Eisenbahn, dieses Mal allerdings auf der „Clemdastraße“, um kurz darauf, dem Schild folgend, wieder „rechts“ abzubiegen.
Und 4x rechts abgebogen ergibt?
Genau!
Einmal im Kreis gefahren!
Erneut fahren wir auf den Stellplatz in der Karl- Marx- Straße zu, nur eben dieses Mal von der anderen Seite.
„Och, das sieht ja nett aus hier! “ Und so entscheiden wir uns ganz spontan einfach diesen Stellplatz zu nehmen.
Ist ja auch schön 😉
Wohnmobilstellplatz Eisenach in der Karl-Marx-Straße Der Platz ist etwas uneben, Unterlegkeile empfehlenswert
Die Markierung gebietet streng den Platz für Womos Gleich gegenüber ist der Pakscheinautomat
Außerhalb des streng markierten (und m.E. recht engen) Bereichs ist übrigens nur das Parken für PKW erlaubt und ich könnte mir vorstellen, dass dies bestimmt durch die fleißigen Stadtoberen auch kontrolliert wird.
Mir wird zwar zuerst nicht klar, warum man nur 3 Plätze für Wohnmobile freigibt (der Platz ist ansonsten fast leer), entdecke dann aber einen Hinweis auf weitere Stellplätze bei einem Caravanhändler außerhalb Eisenachs im Industriegebiet.
Naja, verdient er vielleicht dran, wenn Gäste bei vollem Stellplatz alternativ dahin fahren.
Kaum geparkt will ich nun natürlich wissen, was der Spaß kostet.
Am Parkscheinautomaten entdecke ich dann auch gleich 2 Tarife.
Einmal für PKW mit 50 Cent je angefangene 30 Minuten und einmal für Wohnmobile mit ebenfalls 50 Cent je 30 Minuten oder eben 6 Euro pauschal für 24 Stunden.
Naja, zum einen ist es ja fair, wenn beide Fahrzeuge im Zeittarif das gleiche bezahlen.
Aber 6,- € für einen Platz mit „Nichts“ ist schon ein wenig happig.
Da stehen ja einfach nur Schilder und das wars!
Keine VE, kein Strom, nur die Schilder.
Aber andererseits: Wie sollen sie es sonst machen?
Ich will gerade meine Geldbörse zücken, als ich die Anzeige am Display erkenne.
„Bezahlung nicht möglich!“
Hui, das ist ja super!
Denn bezahlen muss man hier nur während der „Geschäftszeiten“, also Mo.-Fr. 9-18 Uhr und Sa. 9 bis 14 Uhr.
Um halb 5 aber brauchen wir nicht mehr bezahlen und so stehen wir auch diese Nacht kostenlos hier.
Super, oder?
6 Euro pro Nacht oder 0,50 € je angef. Std. Aber nicht jetzt! Samstags ab 14 Uhr ist nämlich „frei parken!“ 🙂
Ich berichte Anja von meiner Entdeckung, die sich natürlich mit mir freut.
Sogleich richten wir uns also ein, stellen den Kühli auf Gas und vertrauen auf unsere Batterie, dass sie uns auch nach der letzten Nacht am Ladegerät und der Fahrt auch in dieser zweiten stromlosen Nacht dieser Reise nicht hängen lassen wird.
Ach ja, die Auffahrkeile haben wir natürlich auch untergelegt.
Der Platz ist nämlich nach hinten hin ein wenig abfallend.
Schnell beeilen wir uns, dass wir los kommen.
Denn obwohl die allermeisten Geschäfte in Eisenach wohl schon um 2 Uhr samstags schließen, will Anja es noch bei der Touristeninfo probieren.
Denn ein Problem haben wir: Anja ist sich nicht 100% sicher, wo das mittelalterliche Restaurant war, welches sie mir unbedingt zeigen mag und wo sie schonmal urig gegessen hat.
Sie glaubt zwar, dass sie den Weg vom damaligen Hotel findet, ist sich aber nicht ganz sicher.
Da wäre ein Stadtplan schon ungeheuer hilfreich und so sputen wir uns, dass wir vielleicht noch die Touristeninfo finden. Dies jedoch genau nur bis zur ersten Straßenecke.
Denn dort ist wieder mal ein „Netto“- Supermarkt und allem Wunsch Anjas einer offenen Touristeninformation zum Trotz bin ich dafür, dass wir JETZT noch etwas einzukaufen, bevor es später am Abend vielleicht nicht mehr geht.
Also springen wir schnell in den Netto, kaufen neue Milch und Wurst für morgen aber ganz besonders einen weiteren großen Kanister mit Wasser (5 Liter).
Denn das wird das einzige Wasser sein was uns bleibt, wenn der Rest im Brauchwasserkanister weg und auch der Volvic- Kanister leer ist!
Kaum eingekauft bringe ich schnell unsere Einkäufe zurück zum Wohnmobil, wo wir übrigens nicht mehr alleine stehen.
Ein weiteres Wohnmobil, welches wir eben haben in die Straße einbiegen sehen, steht nun neben uns.
Dabei hält es genügend Abstand zu uns, dass wir unsere Tür noch bequem aufmachen können.
Viel mehr Platz hat uns der Nachbar allerdings nicht gelassen (vielleicht eine weitere halbe Türbreite), was aber auch nicht weiter schlimm ist.
Ich will damit viel mehr darauf hinweisen, dass nun für ein mögliches drittes Wohnmobil, was ja eigentlich noch daneben stehen können sollte, eigentlich schon gar nichtmehr genügend Platz ist!
Obwohl, „Platz“ ist streng genommen schon, nur steht der Kollege dann über die Markierung über!
Wirklich sehr eng der Bereich hier!
Auch hier gleich nebenan: Ein Netto- Supermarkt Blick auf die Karl-Marx- Straße, dieses Mal vom Netto aus
Zurück am Park-/Stellplatz, wir haben Nachbarn 🙂 „Jetzt aber schnell!“ Anja wartet schon ungeduldig
Ich verstaue schnell unsere Einkäufe und eile dann zurück zu Anja, die an der Straßenkreuzung auf mich gewartet hat.
Gemeinsam spazieren wir dann Hand in Hand los, um Eisenach am frühen Abend regenfrei zu entdecken.
Supi!
Schon bei den ersten Schritten durch die verkehrsberuhigte Zone fällt uns die historische Architektur der Häuser auf.
Reichlich verziert (vermutlich Barock- Stil), mit Erkern, Schnörkeln und bunten Fassaden.
Auch die Innenstadt kann diesen Eindruck halten, die (inzwischen leider wirklich geschlossenen) Geschäfte in den Erdgeschossen der Häuser reihen sich recht demutsvoll in die Architektur ein.
Wir spazieren nach Eisenach hinein. Mondäne Stadtvilla und das Landestheater, das aussieht wie eine Festung
Wir erreichen die Einkaufsmeile von Eisenach In der Fußgängerzone kann man schön bummeln
Nur die allermeisten Geschäfte haben schon zu 🙁 Der Buchshop hat als einziges Geschäft noch auf.
Schnell erreichen wir auch den zentralen Markt- und Kirchplatz, der Anja natürlich bekannt vorkommt.
Das Hotel, welches sie früher mal aufgesucht hat, hat sie sogar auch gefunden und geht nun mit mir instinktiv in die Richtung, in der sie das Restaurant vermutet.
Hier an der Kirche entdecken wir dann auch die Touristeninformation, die allerdings mangels Licht recht geschlossen ausschaut.
„17 Uhr“ steht dran, die Uhr zeigt 17:05…
Anja probiert es aber und siehe da, die Tür geht noch auf!
Drinnen sitzt tatsächlich noch eine nette Dame, die eigentlich gerade Feierabend machen wollte.
Sie verkauft uns aber tatsächlich noch für 10 cent einen Stadtplan und zeigt uns sogar im Plan, wo wir das authentische Restaurant „Eisenacher Hof“ finden, welches Anja recht eindrucksvoll aus der Erinnerung beschreibt.
Super, oder?
Da soll mal einer sagen, die Leute im Osten wären nicht kundenfreundlich oder nicht serviceorientiert!
Obwohl schon geschlossen haben wir alles bekommen, was wir brauchen.
Vielen Dank liebe Stadt!
Zentraler Marktplatz mit Kirche in Eisenach Toller Service! Die Touristeninfo (hier links) hatte noch auf 🙂
Mit Plan ausgerüstet geht es nun natürlich zielstrebig zum Restaurant „Eisenacher Hof“.
Wir folgen hierfür einfach dem Weg weiter und entdecken das Erlebnisrestaurant kurz darauf auf der linken Straßenseite.
„Siehste, hier ist es!“
Schon bei der Durchfahrt durch den Ort war Anja das Restaurant mit dem markanten kleinen Platz davor und den nach hinten versetzen Häusern aufgefallen.
Wir bleiben einen Moment vor dem Restaurant stehen und bestaunen kurz die aufgestellten Figuren, die das letzte Abendmahl zeigen.
Ob das schon in Vorarbeit für das baldige Osterfest gedacht ist?
Jedenfalls ist es ein echter Eyecatcher und schön gemacht obendrein.
Wir erreichen einen kleinen Platz vor dem Eisenacher Hof Davor aufgebaut: „Das letzte Abendmahl“ mit Jesus
Wir betreten die noch komplett leere Gaststube, das Restaurant muss gerade erst aufgemacht haben.
Kurz nach 5 zeigt die Uhr, trotzdem sind wir hungrig.
Wir fragen beim Wirt nach und das erste, was wir auf unsere Frage nach einem Tisch zurückbekommen, ist ein harter aber fieser Satz: „Haben Sie denn eine Reservierung?“
Scharf ziehe ich Luft durch die Zähne, schaue dabei entschuldigend.
Der Kellner, der hier übrigens im mittelalterlichen Gewand ähnlich eines Mundschenks umher eilt, weiß auch ohne ein weiteres Wort von uns sofort die Wahrheit.
Was nun?
Bange Sekunden vergehen, während uns der Mundschenk von oben bis unten mustert.
„Na dann, wohlan, einen Tisch hab ich hier vorn noch frei!“ sagt er und platziert uns gleich am Eingang in einem Eckchen.
Puh, das hätte also doch noch geklappt!
Fast wäre uns (das darf man vorweg schon sagen denke ich) ein mittelalterlicher Festschmaus durch die Lappen gegangen, aber schon zum zweiten Mal nach der netten Dame in der Touristeninfo dürfen wir nun die tolle Gastfreundschaft der Eisenacher genießen.
Echt super!
Viel Platz wäre übrigens nicht mehr gewesen!
Unmittelbar nach uns betreten noch 2 Damen das Lokal, welche ebenfalls nach einem Tisch ohne Reservierung fragen. Der Mundschenk setzt sie an unseren Nachbartisch und sagt gleichzeitig zu einer ebenfalls hier im kompletten Schankweib- Kostüm arbeitenden Kellnerin, dass sie nun nichts mehr annehmen können, sie seien voll.
Hammer!
Kaum gesetzt kommt das Schankweib zu uns und bringt uns die Karten.
Wir bestellen zunächst mal, weil wir dies so gewohnt sind, einmal Cola und einmal Apfelschorle, was besonders ich fast augenblicklich bereue.
Cola passt einfach nicht in dieses mittelalterliche Ambiente!
Nehmen wir zum Beispiel den Gastraum! Schummeriges Licht, nur durch zahlreiche Kerzen erhellt. Aber nicht irgendwelche x- beliebigen Kerzen, nein sogar die Kerzen wirken mittelalterlich, sind zum Teil am Stumpf rußgeschwärzt.
Aber nicht nur auf den Tischen stehen Kerzen, auch an der Decke hängen sie. Natürlich nicht freischwebend, sondern auf Wagenrädern stehend, die wie ein improvisierter Kronleuchter von der Decke hängen. Von diesen beleuchteten Wagenrädern flackert nun ebenfalls schummeriges Licht und taucht die fast überall ganz in Holz gehaltene Gaststube in ein längst vergangenes Jahrhundert!
Auch die Speisekarten sind liebevoll in das Schauspiel der alten Zeit eingebettet. Die Karten sind nämlich einfach nur eine längliche Rolle Papier, die durch entsprechende Drucktechnik den Eindruck eines Pergaments erweckt.
Stilecht wird die Karte also ausgerollt und dann beginnt das große Rätselraten!
Die Speisen sind nämlich nicht einfach nur aufgezählt, sondern teilweise wie ein Gedicht verfasst.
Dazu kommt, dass die Schrift natürlich die Altdeutsche ist, wo man ein s schnell für ein f und umgekehrt hält.
Und schon wird gerätselt! Was waren nochmal Erdäpfel? Und was ist Schweinspanier, Lutherfladen und Vischen?
Zum Glück stehen die Speisen aber (wenn auch ganz klein geschrieben) in Reinschrift noch einmal drunter. Puh!
Aber cool gemacht ist es in jedem Fall!
Wir bestellen einmal einen Fleischspieß mit Zartweizen für Anja, ich ordere einen Meter Rippchen (steht so auf der Karte, kann auch nichts dafür!) mit Erdäpfelecken.
Genial!
Die Karte selbst ist, neben der Aufzählung der Speisen, natürlich noch mit mittelalterlichen Bildern, kleinen Gedichten und Geschichten ausgestattet, sodass wir diese noch nicht aus der Hand legen und weiter lesen.
Lady Anja studiert das Speise- Pergament 🙂 Löcher im Tisch nehmen den Becher auf
Die Atmosphäre im Saal ist richtig mittelalterlich Überall brennen Kerzen, dazu viel Holz
Noch während wir warten spielt plötzlich Musik auf!
Zwar nur aus den Boxen über uns, dafür aber echte mittelalterliche Klänge und Musik, teilweise mit Gesang.
Man könnte echt meinen, Walther von der Vogelweise würde gleich mit seiner Klampfe um die Ecke kommen.
Ist das super hier!
Schnell lasse ich mich vom Geiste der Ritterszeit anstecken und als das Schankweib uns ein halb gerissenen Laib Brot mit Schmalz bringt, ist es um mich geschehen!
„Schankweib, Sie bringe Wein! Einen Krug voll vom lieblich- süßen!“
„Wie´s beliebt der Herr“ und schon haben wir 0,5 Liter herrlich süffigen leckeren Weißwein auf dem Tisch.
Boah und der ist lecker!
Ach ja, zu den Getränken muss ich auch noch unbedingt was sagen!
Diese werden nämlich nicht im Glas, sondern im Tonkrug serviert! Die großen Krüge haben sogar einen spitz zulaufenden Boden, der eigenes in hierfür im Tisch befindliche Löcher gesteckt wird.
So bleibt der Becher auch beim wildesten Gelage an seinem Platz!
Kein Wunder, dass Cola aus dem Tonkrug nicht schmeckt, der Wein hingegen überraschenderweise umso mehr!
Die Alternative wäre natürlich Bier gewesen, welches, so berichtet zumindest Anja von einem früheren Besuch, stilecht in einem Trinkhorn serviert wird.
Allein deswegen sollte ich schon ein Bier bestellen, auch wenn ich es eigentlich nicht mag.
Naja, der Wein ist ja auch schon sehr mittelalterlich und der Krug leert sich schnell…
Das Essen kommt und ich bin wieder einmal erstaunt über die Authentizität, die das Lokal versprüht!
Unser Essen wird nämlich auf Holzbretter serviert, welche auf kleinen Holzhaltern mit etwas Abstand vom Tisch nach oben gehalten werden.
Urig! Richtig urig und sowas von kultig!
Anjas Schmaus: Einmal Fleischspieß Und für mich einen Meter Rippchen Mjam!
Ich glaube, ich könnte hier locker die ganze Nacht verbringen, das ist wie ein mittelalterlicher Spielplatz für Erwachsene!
Das schummerige Licht, die Musik, der Becherknecht und die Schankweiber, die Holztische, die Luft, die Atmosphäre! Alles ist wie im Mittelalter!
Oder die Küche! Sogar die Küche hat man integriert, man kann dem Koch beim Brutzeln auf einer heißen Herdplatte in der Mitte des Raumes zuschauen. Und damit dies nicht nach „Küche“ aussieht, hat man den Kochbereich sehr detailreich und liebevoll mit Holz verkleidet, damit dieser ebenfalls in die Szenerie passt.
Das Essen ist prima!
Mein „Knochenmeter“ besteht tatsächlich aus einem Meter aneinander gereihte Rippchen aus dem Backofen, Anja hat einen saftigen Fleischspieß mit richtig dicken Fleischbrocken.
Klasse!
Wir schlemmen fürstlich und noch ehe ich meinen Meter verspeist habe, ordere ich laut und schon mit einem ordentlichen Schwipps den zweiten Krug Wein!
Boah, das passt mal gar nicht zu uns, bzw. zu mir, wo wir doch eigentlich gar nichts trinken.
Aber hier geht es wirklich nicht anders, man muss einfach mitmachen!
Satt und kugelrund geht der mittelalterliche Abend viel zu schnell vorbei.
Sehr schnell hat sich die Gaststube gefüllt, tatsächlich wird das Haus richtig voll.
Und ich glaube der Wirt ist ziemlich froh, als wir gegen viertel nach 6 den Tisch freimachen.
Wieder an der frischen Luft muss ich mir dann eingestehen, in bester mittelalterlicher Manier ordentlich gezecht und über den Durst getrunken zu haben.
Hui, wer hat Eisenach denn im Kreis gedreht?
Irgendwie muss ich aus den beiden Krügen Wein mehr vertilgt haben, als Anja es getan hat.
Denn sie meint, wir sollten einen ausgedehnten Abendspaziergang machen und mal schauen, ob wir es vielleicht sogar noch rauf zur Wartburg schaffen.
Schwer zu finden ist der Weg zur Burg nicht, das schafft man auch mit „verstärkten Sinnen“, wie ich sie habe…
Zum einen müssen wir ja immer nur den Berg rauf und zum anderen haben wir ja auch die Karte aus der Touristeninfo, auch wenn ich diese bei der ersten Orientierung falsch herum halte. 😉
Wieder an der frischen Luft in Eisenach unterwegs Wir wollen zur Wartburg rauf, hier müssen wir lang
Man sieht, wir haben viel Spass! Anja hält die Karte hoch Ich versuche auf der gerollten Karte Trompete zu spielen
Immer weiter den Weg hinauf. Puh, anstregend! Uff! Diese Treppen wollen auch bestiegen werden :-/
Der Weg ist ganz schön anstrengend und steil.
Aber es tut gut sich an der frischen Luft zu bewegen.
Zuerst geht es ein paar Treppen rauf, dann eine steile Straße, die zu einem kleinen Versorgungsweg mutiert.
Tapfer spazieren wir auch diesen entlang, bis wir tatsächlich endlich die Wartburg voraus entdecken können.
Das blöde ist nur, dass es richtig schnell dunkel wird!
Und da Anja keine Lust hat mit mir (also einem nur halb brauchbaren Bergsteiger) in totaler Dunkelheit den unbeleuchteten Waldweg wieder zurück zu marschieren, brechen wir an dieser Stelle den Aufstieg ab.
Ist bestimmt besser so.
In der Ferne schimmert sie durch die Bäume: Die Wartburg von Eisenach
Wieder in der Stadt machen wir natürlich noch ein paar stimmungsvolle Fotos von der Eisenacher Innenstadt, die besonders im Dunkeln recht eindrucksvoll beleuchtet wird.
Gefällt uns richtig gut das Städtchen! Die Stadt ist liebevoll erhalten / restauriert, es gibt einiges zu gucken, die Menschen sind nett und die Becher stets voll.
Lohnt sich wirklich für einen Kurztripp, können wir nur empfehlen!
Wir spazieren wieder runter in die Innenstadt Eisenach ist im Dunkeln schön beleuchtet
Die Georgenkirche wird kunstvoll in Szene gesetzt Auch der Marktplatz kann sich sehen lassen
Überhaupt sind alle Häuser schön ausgeleuchtet Hier steht Anja vor dem Martin-Luther- Haus
Ein Infotafel informiert über alle wichtigen Eckdaten Ein wenig schief das Haus, besonders die untere Wand! 😮
Hier nochmals die Kirche am Marktplatz, dieses Mal von vorn Das Eisenacher Stadtschloss mit Touristeninformation
Auch am Marktplatz, rosa Rathaus mit grüner Uhr Selbst die Fußgängerzone wirkt stimmungsvoll. Echt schön!
Zurück im Wohnmobil müssen wir einmal mehr improvisieren!
Denn nachdem wir den letzten halben Liter aus dem Badezimmer- Brauchkanister in den Topf zum Aufwärmen gegeben haben, fällt uns auf, dass wir kein Feuerzeug haben!
Und ohne Feuerzeug sind wir nicht in der Lage, unsere Kochstelle in Betrieb zu nehmen! Denn diese verfügt leider nicht über eine Piezo- Zündung, sodass nun auch noch die Kochstelle kalt bleibt!
Oh- weia!
Jetzt wird es wirklich langsam unbequem!
Kein Landstrom, keine Möglichkeit aus dem Wassertank 1 Wasser über den Warmwasserboiler warm zu machen und nun auch noch keine Möglichkeit, aus den Wasserkanistern Wasser auf der Kochstelle warm zu machen!
Da der SP Eisenach auch nicht über Strom verfügt, können wir auch keinen elektrischen Wasserkocher in Betrieb nehmen!
Das wird morgen aber frisch beim Waschen!
Und die Reste von unserem Autobahn- Mittagessen abspülen, wofür Anja eigentlich auch das Wasser heiß machen wollte, können wir nun auch nicht.
Tja, die Liste abzuarbeitender Dinge zum Italien- Urlaub wird wieder mal ein kleines Stückchen länger.
Viel machen wir auch heute Abend nicht mehr.
Anja schaut ein paar Bilder vom Tag, ich tippe ein paar Reisenotizen in das Reisetagebuch.
Klappt eigentlich ganz gut, mal von gelegentlichen Rechtschreibfehlern abgesehen.
Aber schon gegen 9 Uhr machen wir uns fertig für das Bett.
Der Wein hat seinen Zweck erfüllt und für die nötige Bettschwere gesorgt.
Und wenn wir früh schlafen gehen, sind wir morgen auch nicht zu spät, zumal ja in dieser Nacht auch noch die Uhr eine Stunde zurückgestellt wird.
Die fehlt uns ja dann morgen…
Zitat des Tages: (von der Speisekarte im „Eisenacher Hof“)
Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch denn nicht geschmecket?