Quitschfidel sind wir schon wieder früh wach.
Was ist das nur, dass man hier oben an der Küste so wenig schläft und trotzdem topfit aus dem Bette steigt? Schon um halb 8 waren wir wach, sind aber bis kurz nach 8 im Alkoven liegen geblieben.

Als erstes bin ich dann rüber zum kleinen Kiosk auf dem Campingplatz und habe unsere bestellten Brötchen + Bild- Zeitung abgeholt. Sicher ist sicher!
Anja packt derweil die Duschbeutelchen und schon geht es gegen kurz nach halb 9 rüber zu den Duschen.

         
Der nächste Morgen: Unser Platz liegt noch im Schatten    Campingplatzidylle morgens um kurz nach 8

         
Vom Wetter her wird es bestimmt ein toller Tag!                  Kuckuck, Frühstück ist da!!!!

Vom Wetter her haben wir erneut beste Vorraussetzungen, die Sonne scheint bereits früh vom Himmel (nur leider noch nicht auf unseren Platz…) und auch Wolken können wir bis jetzt noch nirgendwo ausmachen. Das könnte ein noch tollerer Tag werden, als der gestrige!

Duschen ist fix erledigt und so kümmern wir uns bereits um kurz nach 9 um das Aufräumen des Wohnmobils (ich mache den Krabbler in den Alkoven und falte die Bettwäsche…) und das Herrichten des Frühstücks.

Mangels Sonne an unserem Stellplatz wird auch heute wieder drinnen gefrühstückt. Das Wetter ist zwar gut und die Sonne scheint, aber im Schatten ist es doch noch ein wenig kühl und die Wiese ist noch feucht vom Morgentau.
Blöder Platz…

Unser verschlafenen Nachbarn machen wir wach, indem wir uns mit Bewegungen rund um das Zelt so ungeschickt anstellen, dass sie davon einfach wach werden und aufstehen müssen 😉
Nachdem die beiden dann ebenfalls frisch geduscht sind, sitzen wir alle gegen kurz vor 10 in unserer wohnmobilen Dinette und frühstücken.

         
Anja macht Bilder von uns: Claudia, Thilo                          und ich am leckeren Frühstückstisch

Heute müssen wir ein wenig die Uhr im Auge behalten, denn wie schon angekündigt wird ein weiterer Freund für den heutigen Ausflug nach Emden zu uns stoßen.
Der liebe Michael hat sich nämlich für halb 12 im Bahnhof Emden ankommend angekündigt.
Mit ihm wollen wir einen weiteren Cache in Emden direkt suchen, die Stadt Emden besichtigen, dem Otto- Haus einen Besuch abstatten, den Hafen von Emden bestaunen und vielleicht endlich ein leckeres Fischbrötchen aufspüren.
Mal sehen, ob uns alle diese Dinge gelingen werden.

Frühstück geht bis kurz nach 10, dann ist aufräumen angesagt.
Denn der Tag hat leider nicht nur erfreuliches zu bieten, unsere Freunde werden uns heute nach dem finalen Höhepunkt alle alleine lassen 🙁
Thilo und Claudia haben weitere Verpflichtungen und kehren bereits irgendwann heute im Laufe das Tages in die heimischen rheinischen Gefilde zurück.
Wir aber werden morgen nach deren Abreise einen Gesinnungswechsel weg vom Campingplatz hin zum wohnmobilen Leben vollziehen, denn morgen ziehen auch wir mit dem Wohnmobil weiter.
Irgendwie grob in Richtung Osten / Wilhelmshaven, mal sehen…

Doch genug der trüben Worte, wir denken jetzt noch nicht an die Abreise, heute ist nochmal Spaß und gute Laune angesagt.
Und das klappt am besten beim Zeltabbau, natürlich gehe ich Claudia und Thilo helfend zur Hand, im Herausziehen von Heringen war ich mal 74ster bei der nationalen Heringsrausziehmeisterschaft in Heringshausen 😉

Thilo allerdings treibt es dabei etwas zu weit, denn während Claudia noch im Zelt ihre sieben Sachen zusammen sucht, fällt plötzlich das Zeltkonstrukt in sich zusammen.
Arme Claudia, lebendig unter dem Innenzelt begraben 😉

         
Wie gemein! Thilo hat die Stabilisatorstange entfernt         Claudia muss nun aus dem eingestürzten Zelt klettern… 😀

Das Außenzelt ist ganz schön feucht geworden, ist halt blöd mit dem Platz.
Morgens kommt die Sonne nicht so recht hin und abends auch nicht, denn dann steht das Zelt im Schatten vom Wohnmobil.
Nur mittags kommt für ein paar Stunden die Sonne vorbei.
So feucht packen wir das Zelt natürlich nicht ins Auto und so bauen wir unsere Wäscheleine ein wenig um, damit wir darauf nun die äußere Zelthülle zum Trocknen aufhängen können, gegen viertel vor 11 ist das Biwak abgebaut. Thilo und Claudia sind von nun an obdachlos 😉
Auch Anja ist mittlerweile mit der Bordinnenreinigung des Wohnmobils fertig und so sind wir abreisebereit.

         
Kein Problem: Wir bauen fix die Wäscheleine um…             …dann kann das Zelt darauf und trocknen

Jetzt müssen wir uns aber sputen, damit wir nicht zu spät zum Bahnhof von Emden kommen.
Eigentlich hatten wir ja vor gehabt mit dem Fahrrad nach Emden zu fahren, hierfür haben wir drei Fahrräder mitgenommen, ein viertes wollten wir uns dann eigentlich vor Ort leihen.
Nun müssen wir diesen Punkt aus Zeitmangel streichen und fahren doch wieder mit dem Auto.
Naja, bequemer ist es allemal…

Gegen kurz nach 11 rollen wir vom Platz. Bei bestem Supersommerfrühlingswetter fahren wir erneut durch die malerische ostfriesische Landschaft, etwa 20 Minuten später erreichen wir Emden und parken das Auto am Bahnhof.
Grad noch rechtzeitig, Michaels Zug wird in etwa 10 Minuten bei uns eintreffen.

         
Gerade noch rechtzeitig, wir erreichen den Bahnhofsplatz     Anja, Thilo und Claudia

Auf dem Bahnhofsvorplatz packe ich zwischenzeitlich schon mal mein altes Navi aus und checke die Cachedaten.
Immerhin braucht mein historisches Magellan GPS 300 ein paar Minuten, bis es des Empfang zum Satelliten hergestellt hat. Der Cache, den wir direkt hier in Emden suchen wollen, ist nämlich direkt hier am Bahnhof angesiedelt:
(Nähere Informationen zum Geocaching und speziell zu diesem Cache kann man unter unseren Linkempfehlungen zu dieser Reise im Fazit nachlesen)

Doch zunächst gilt es mal unseren Freund am Bahnhof abzuholen, pünktlich wie die Eisenbahn 😉 treffen wir dann auch in der Bahnhofshalle zusammen.
Nach einer kurzen Begrüßungszeremonie und Lagebesprechung (Michael hat noch nie was vom Geocachen gehört und muss erst instruiert werden!) geht es dann raus auf den Bahnhofsvorplatz, um dort die Peilung aufzunehmen.

         
Anja schaut um die Ecke: Da kommt er!                              „Hallo Michael“, *shake-hands*

Mein Navi qualifiziert sich dabei erneut als „äußerst hochwertig“, denn es leitet uns komplett weg vom Vorplatz an ein angrenzendes abgesperrtes Polizeigrundstück. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass es hier einen Schatz zu finden gibt.
Claudias Navi hat aber auch ein paar Probleme, sie läuft bereits die dritte Runde um den Parkplatz für eine Peilung.
Das muss für unwissende ganz schön dämlich ausschauen… 😉

Nützt nichts, mein Navi will einfach nicht so recht, wie ich möchte.
Entweder es ist kaputt, oder wir haben irgendwo einen Einstellungsfehler. Jedenfalls fällt mein Magellan GPS 300 ab heute für weitere Caches erstmal aus.
Mit Claudias Gerät nimmt Thilo dann eine Peilung vor und kann zielstrebig die am Bahnhof ausgestellte Dampflok anpeilen und damit bestätigen, was wir schon die ganze Zeit geahnt hatten, nämlich dass sich der Schatz irgendwo an oder auf der Lok bzw. in unmittelbarer Nähe befinden muss.

     Die Museumslok von Emden soll einen Schatz bergen :-o
die alte Museumslok von Emden soll also einen Schatz hüten???

Also schön, dann ist das Versteck des Caches wohl die alte Dampflok oder das Areal um die Dampflok herum. Akribisch beginnt nun die Suche nach dem möglichen Versteck.
Michael ist zwar noch etwas unschlüssig, warum wir nun plötzlich wie die Irren eine Tupperdose suchen, aber weil er gerade eh nichts anderes zu tun hat, macht er einfach mit.

         
Kurze Lagebesprechung: „Michael, such eine Dose!“         Also los: Drinnen im Führerstand…

         
….und draußen an den Aufbauten…                                  …aber außer alten Hinweisschildern? Nichts gefunden!

Und so durchsuchen wir alle 5 im Wechsel den Führerstand, die Unterbauten, den Kessel, das Heck und die Spitze der Lok, nur um geschätzte 20 Minuten später feststellen zu müssen, dass wir den Cache einfach nicht finden können.

Wir müssen uns also Alternativen überlegen und überdenken unsere Cache- Taktik. So schnell geben wir nicht auf…
Thilo versucht es erneut mit dem Navi, er geht weitere Runden um die Lok und über den Parkplatz, um mit einer genaueren Peilung den Standort besser einkreisen zu können.
Ich versuche stattdessen einen anderen Weg.

Gleich neben der Lok befindet sich ein ehemaliger Lokschuppen, ein Kleinbahnverein ist hier angesiedelt.
Für Kinder werden Rundfahrten über eine überdimensionale Modelleisenbahn angeboten, nur bei den Tunneln auf der Strecke sollte man etwas aufpassen…
Hier frage ich mal nach, vielleicht wissen die Eisenbahnfreunde ja hierüber Bescheid…

         
alternativer Versuch:                                                           Vielleicht bei den Mini- Dampfbahnfreunden?

„Moin moin, wir suchen hier auf der Lok einen Geocache, haben Sie davon schon gehört“
„Ge- was?“
„Ja so einen Schatz, einen Geocache eben!“
„Nee mijn Jung, aber da froch mal do drinne im Schuppen, da sitzen zwei Lokführer, die wissen dat vielleicht!“

Hmm, ich bin mir eigentlich schon fast sicher, dass der gute Mann gar nicht so genau weiß, was ich von ihm möchte, aber gut, ich geh mal in die kleine „Amtsstube“ und schaue mich nach den beiden Lokführern um.
Beide finde ich auch recht schnell in einer Art umgebauten Lagerraum, der mit Hilfe von Schränken und Möbeln mit kleinen antiken Tischdeckchen ein kleines historisches Wohnzimmer wie bei meiner Oma aus dem letzten Jahrhundert darstellen könnte.
Darüber hinaus finden sich allerlei Eisenbahnrelikte aus Großvaters Reichsbahnzeiten, neben Signalen, Zuglaufschildern, Bremsklötzen und Schaffnermützen sitzen 2 ältere Herren in blauer und schwarzer Dienstuniform nebst Dienstmütze und trinken Kaffee mit ein paar Kaffeekranzplätzchen.

„Moin moin die Herren, ihr Kollege draußen meint sie könnten mir vielleicht helfen?“
„Watt suchst du denn mijn Jung?“
„Auf oder rund um die Lok soll ein Geocache versteckt sein, so eine Art Schatz, ist ihnen davon vielleicht etwas bekannt“
Beide schauen sich zunächst nachdenklich an, das dauert etwa 1 Minute.
Dann hebt einer die verschlissene Dienstmütze vom ergrauten Haupt und kratzt sich nachdenklich am Kopf, nur zögerlich antwortet er mir nach ein paar weiteren Sekunden „Inkubationszeit“:
„Seit 30 Jahren fahr ich auf der Lok, kenn die wie meine Westentasche, aber von einem Geokätsch auf der Lok habe ich noch nie was gehört“.

OK, ganz klar falsche Welt…
Ich bedanke mich höflich und sage noch, dass die beiden sich keine Gedanken oder gar Sorgen machen sollen, es wäre alles in Ordnung.
Die beiden schauen mir nur fragend hinterher, als ich langsam im Rückwärtsgang den Raum verlasse.
Dann gehe ich wieder zurück zu meinen übrigen Schatzsuchern und berichte vom Ergebnis.

Fündig sind Claudia, Thilo, Michael und Anja leider in der Zwischenzeit auch nicht geworden, obwohl sie erneut alle Winkel der Lok durchsucht haben.
Auch das Dekodieren des „Hint“ (Hinweis auf das Versteck des Caches) hilft uns nicht wirklich weiter.

         
Kriegsrat, „Hint“-Decodierung und allgemeine Ratlosigkeit!      Neuer Versuch: Wo ist der SCHATZ???

Nach einer weiteren Runde auf und um die Lok geben wir die Suche auf. Das nützt ja nichts.
Vielleicht wurde der Cache ja gefunden, entfernt, gestohlen oder anderweitig entwendet.
Ist ja an einer lebhaften Stelle wie einer begehbaren Museumslok nicht ungewöhnlich, dass ein „Nichtwisser“ die kleine Geo- Kiste findet und als vermeintliches Fundstück mitnimmt.
Wir geben also auf…

Schnell muss nun eine Art „Ersatzbefriedigung“ her, denn lange Gesichter mangels gefundenem Cache wollen wir nicht ziehen.
Wir entscheiden uns als erstes mal in die Innenstadt von Emden zu spazieren und dort unter anderem mal die Augen nach einem Fischbrötchen aufzuhalten. Denn im Moment, seien wir mal ehrlich, ist das Ergebnis an schmackhaften Fischbrötchen der Nordsee eher mau.
Auch wollen wir in Emden das Otto- Haus und den Hafen von Emden bestaunen.

         
Nächstes Reiseziel: Die Innenstadt von Emden                   mit der beschaulichen Fussgängerzone

Auf dem Weg finden wir einen interessanten Hinweis auf das Bunkerhaus im Emden.
Da Thilo und ich gleichermaßen interessiert sind, können wir unsere Mitreisenden überreden hier mal einen kleinen Abstecher hin zu machen.
Der Eintritt kostet nur 2,- € pro Person, das ist wirklich nicht zu viel verlangt.
Wir müssen uns allerdings ein wenig beeilen, denn das Bunkermuseum schließt um 13 Uhr und wir haben bereits 20 nach 12!
(externer Link hierzu unter unseren Linkempfehlungen im Fazit)

Im Bunkermuseum lernen wir dann auf mehreren Etagen (das Teil ist wirklich groß, beinahe riesig und mit 2,- € eigentlich deutlich zu gering bezahlt!) die Geschichte des dritten Reichens in kompakter Form.
Es wird aber auch im besonderen Maße auf den lokalen Aspekt der Geschichte Emdens im Krieg eingegangen, die Detailfülle geht sogar so weit, dass wir über Einzelspersonen und persönliche Schicksalsschläge der hier ansässigen Bevölkerung etwas in Erfahrung bringen können, so wird die Geschichte noch lebendiger!
Die ganze Ausstellung wirkt sehr authentisch, ist detailgetreu (soweit wir das beurteilen können!) nachgebaut und man kann sich relativ frei in den Ausstellungsräumen bewegen.
Besonders die eingerichteten Bunkerräume oder die nachgestellten Lebens- und Wohnbereiche im dritten Reich sind nach meiner bescheidenen Meinung sehr gut getroffen und spiegeln das Leben mit Sicherheit recht authentisch wieder.
Ein paar Bilder haben wir hier, aber ganz ehrlich, wer sich dafür interessiert, der kommt um einen eigenen Besuch nicht herum!

         
Vitrinen und Dokumente                                                     ergänzt durch plastische Dinge des damaligen Alltags

         
Relikte des Krieges                                                             Einblick in ein altes Wohnzimmer

         
Waffenreste und Granatsplitter                                            effektvoll nachgestellte Zerstörungsszene

         
Blick in ein altes Klassenzimmer                                          WAS? Heute, hier und in unserer Zeit undenkbar!

Wir müssen leider richtig Gas geben, in knapp 40 Minuten kann man nun mal nicht mehr als einige Blicke auf die Ausstellungsstücke werfen, für eine genauere Betrachtung hätten wir deutlich eher vorbei schauen müssen. Also Leute, wer sich das Bunkermuseum anschauen mag sollte auf jeden Fall 1,5 – 2 Stunden an Zeit mitbringen!

Kurz vor Toresschluss verlassen wir dann das Bunkermuseum und stehen wieder in der Innenstadt von Emden.
„Watt nu?“
„Thjo nei, dann kiecken wir mol dat Otto- Hus, nej!“
Und schon sind wir unterwegs zum Haus einer der größten Comedians der deutschen Geschichte, dem Blödel- Barden Otto Waalkes und seinem „Dat Otto Huus“ in Emden.

Das Otto- Haus erreichen wir gegen kurz nach 1, schon an der Eingangstür empfängt uns der Handabdruck Ottos auf der Trittstufe, fast wie auf dem Walk of Fame in Los Angeles 😉

         
Das Otto- Haus mit Ottifant                                                  Walk of Fame, Ottos Handabdrücke an der Eingangstür

Nun schauen wir uns aber mal ein wenig um und dazu muss ich sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin.
Das Haus grenzt sich in 2 Bereiche: 1. Der untere Bereich im Erdgeschoss, hier werden allerhand Souvenirs und Fanartikel rund um Otto und die Ottifanten verkauft. Bücher, Stifte, Spielkarten, Dosen, Kleidung, Shirts, Tassen und Co. stapeln sich förmlich auf der kleinen Verkaufsfläche, man kann richtig schön stöbern.

Leider wird jedoch für die Besichtigung der Otto- Ausstellung auf der 1. Etage doch tatsächlich Eintritt verlangt.
Das man im Rahmen der Ausstellung dann die drei ersten Kinofilme schauen kann tröstet darüber auch nicht wirklich hinweg.
Ich überlege zwar kurz, entscheide mich dann aber lieber das Geld zu sparen, in ein Fischbrötchen zu investieren oder 1,3 Liter Diesel davon zu kaufen. Wenn die Fläche im Obergeschoss genau so groß ist, wie die Verkaufsfläche hier unten und 50% davon noch auf einen „Kinobereich“ abfallen, dann habe ich Sorge wirklich eine „Ausstellung“ besuchen zu können.
Und wer hat schon die Zeit mal eben 5 Stunden lang Videofilme anzuschauen?
Nein nein, die Otto- Filme (die ich übrigens sehr gern schaue, besonders Teil 1 und 3) sind was für einen verregneten Sonntag Nachmittag im November mit Popcorn und Cola auf der heimischen Couch, aber nichts für einen Sommerausflug ans Meer!

Kaufen tun wir übrigens auch nichts.
Wäre jetzt die Ausstellung kostenlos gewesen, dann hätte ich bestimmt als kleines Andenken ein Souvenir gekauft! Aber so schauen wir uns nur um und sind genau so schnell wieder draußen, wie wir vorher drin gewesen sind.
Schade!

(Nachtrag vom 15.07.08: Bei meinen Recherchen zum Otto- Haus habe ich erfahren, dass der Eintritt (zum Teil oder ganz?) an soziale Einrichtungen gespendet werden soll!!
Leute, Angestellte, Otto: Wenn das stimmt, dann müsst ihr an der Kasse mehr Werbung damit machen!!! Hätte ich das eher gewusst, dann hätte ich den Eintritt bezahlt und mir die Ausstellung angesehen!!!)

Wieder in der Sonne überlegen wir uns, was wir nun als nächstes machen können.
Durch die fortgeschrittene Uhrzeit wird es allmählich Zeit für einen Mittagssnack.
Und was wäre da besser geeignet, als ein leckeres Fischbrötchen?
Also machen wir uns auf den Weg durch Emden, um ein leckeres Fischbrötchen zu erstehen. Zuerst probieren wir es auf dem kleinen Markt / Kirmes auf dem Marktplatz. Allerdings sind auch hier genau wie tags zuvor in Norddeich die Fischbrötchen bereits fertig in der Auslage. Das ist nicht das wahre und so suchen wir weiter.
Wir passieren sogar ein Fischrestaurant, genauer das Restaurant „Nordseewelle“, allerdings ist ein so lange Schlange davor, dass wir hier locker 10 – 15 Minuten warten müssten.
Normalerweise stelle ich mich natürlich so ungern an eine Schlange an, wie alle anderen auch.
Aber anders als bei einer Supermarktkasse ist das mit Schlangen vor Restaurants bzw. Fischbrötchenverkaufsständen schon irgendwie berechtigt, denn wo die Leute hingehen, da muss es ja eigentlich auch gut sein, oder?
Heute aber lasse ich von meinem Vorhaben ab. Anja und ich sind der Meinung, dass wir erstmal weiter schauen möchten, vielleicht findet sich noch eine andere Bude mit Fischbrötchenverkauf? Und so spazieren wir 5 erstmal weiter gemeinsam durch die Stadt.

Die kleine Innenstadt von Emden ist wirklich ein nettes Städtchen. Besonders bei schönem Wetter kann man wunderbar spazieren gehen, shoppen, bummeln, gucken und kaufen.
Natürlich kaufen wir uns erstmal ein leckeres Eis, damit flaniert es sich gleich viel besser 😉

         
Beinahe hätte ich mir hier ein Brötchen geholt, leider zu voll!  Ein weiterer Blick in die Fussgängerzone von Emden

Wer allerdings von Emden ein romantisches Hafenstädtchen im kolonialen Baustil mit Kontoren und alten Giebelhäusern erwartet, der wird leider enttäuscht.
Schon aus der Besichtigung des Bunkermuseums haben wir gesehen, wie stark die Stadt im 2. Weltkrieg zerstört wurde.
Entsprechend erfolgte der Wiederaufbau wohl eher zweckmäßig und nur mit geringem oder keinem Focus auf die optischen Freuden kommender Touristengenerationen im nächsten Jahrtausend.
Macht aber auch nichts, denn so hat Emden einen eigenen Charme und Flair.
Weiß man dies und erwartet nicht zu viel, dann kann sich auch hier durchaus auch wohl fühlen.

Von der Innenstadt machen wir uns dann (leider noch immer ohne Fischbrötchen) auf in Richtung Hafen von Emden. Vielleicht haben wir hier etwas mehr Glück mit einem Matjeshering, denn neben den dortigen Schiffen findet heute auch ganz zufällig ein Wassersportevent statt. Mit dem Jetski durch den Hafen pflügen hat wohl auch was ganz interessantes, aber selber mitfahren kann man wohl nicht…
Trotzdem gehen wir eine Runde spazieren und bestaunen die historischen Museumsschiffe, zum Beispiel das Feuerschiff von Emden (also so eine Art mobiler Leuchtturm), einen alten Seenotretungskreuzer und ein Schiff, dass ein wenig ausschaut wie eine Barque aus dem Computerspiel „Pirates“ 😉
Das Feuerschiff ist mittlerweile zu einem Restaurant umgebaut und kann natürlich auch besucht werden, genau wie der Seenotrettungskreuzer ist es heute auch ein Museum. Gebrauch machen wir davon allerdings nicht, uns ist eher nach einer richtigen Fahrt auf dem Wasser…

         
Der Seenotrettungskreuzer                                                 Das Feuerschiff von Emden

         
Und die „Barque“ aus Pirates                                               Emden im Modell

     Michael, Anja, Thilo und Claudia im Hafen von Emden
Michael, Anja, Thilo und Claudia im Hafen von Emden

Zu einer richtigen Nordseetour gehört natürlich auch eine Fahrt auf derselben.
Mit dem eigenen Schlauchboot wäre dies jedoch wohl eher kontraproduktiv.
Ich erinnere mich da an den Edersee 2007, wo wir ebenfalls gemeinsam unterwegs waren und trotz Einsatz von 2 Booten mehr Zeit im als auf dem Wasser verbracht haben.

Dies wäre in der kalten Nordsee wohl kein Vergnügen und so geben wir das Befahren der Nordsee eher in die Hände professioneller Schifffahrtsgesellschaften, genauer der AG Ems, die uns nun mit einer kleinen Hafenrundfahrt im Emdener Hafenbecken mal die nautischen Abenteuer mit die Träumen und Schwärmereien vergangenen Seemannsgarns näher bringen soll.
Schon auf unserer Wohnmobiltour von Schottland zurück nach Europa mit der King of Scandinavia ist es mir besonders aufgefallen.
Schiffskapitän, Offizier und Maat, das war mal was.
Früher, als noch dampfbetriebene Bananenfrachter aus Afrika ankamen und das Fliegen noch als größenwahnsinniger Gentleman-Sport in den Kinderschuhen steckte, als noch „das blaue Band“ das wichtigste Ziel in der kommerziellen Schifffahrt war und ein Kapitän vielleicht sogar im Hafen einen kostenlosen Haarschnitt bekam, weil er eben Kapitän war, da waren die echten Seebären noch Abenteurer und demzufolge auch hochangesehene Leute.

Dieser Zeit trauern viele (so glaube ich) ältere Schiffergenerationen hinterher.
Heute dienen Philipinos auf einem nach Panama ausgeflaggten Schiff, der 1 Offizier ist ein Inder und der Kapitän ist eigentlich nur noch auf dem Boot, weil es in irgend einer alten Kladde gesetzlich vorgeschrieben ist.

Ich bin gespannt, ob wir auf dieser Hafentour ebenfalls einen Einblick in das „Ach ja, früher war alles besser“- Denken unseres heutigen Barkassenfahrers bekommen.

Auch mit dem Ticket müssen wir uns beeilen, denn das Schiff legt in wenigen Minuten ab.
Aber auch der Andrang an Menschen zeigt uns schnell, dass die Hafenrundfahrt offenbar gut besucht wird, ein Grund mehr sich zu beeilen…
Dann aber zum Glück Entwarnung, denn kaum haben wir unser Ticket am kleinen Schalter gekauft (ein Ticket kostet 6,70 € pro Person), werden wir auch schon an eine ganz andere deutlich kürzere Schlange geschickt.
Die erste von uns schräg gegenüber erblickte Schlange von Menschen wartet nämlich nicht auf die knapp 1- stündige Hafenrundfahrt, sondern auf die fast 2- stündige Kanal- oder Grachtenfahrt rund um die Flüsse und Kanäle von Emden.

Wir dagegen schauen uns den Hafen an und müssen daher an den Mittelkai oder den Kopf des Delftkais auf unser Schiff warten.

Ja und wenige Minuten später kommt unser Schiff auch um die Ecke.
Die MS Ratsdelft legt am Kai an und schon beginnt die Gruppe Menschen sich wie eine Traube am Bootssteg zu versammeln.
Die Gründe hierzu liegen auf der Hand.
Das Ausflugsboot ist zu 90 % überdacht und man sitzt drinnen.
Nur ein kleiner Teil im Heck des Schiffes ist offen und man kann dort an der frischen Hafenluft sitzen.
Bei sicherlich üblichem stürmischen Nordseewetter ist das mit Sicherheit schon ok, aber heute?
Bei bestem Sonnenschein und nur leichtem Wind? Da wollen alle draußen sitzen…
Kein Wunder, dass kurz nachdem die alten Passagiere ausgestiegen sind das „Schubsen und Schieben“ beginnt, welches wir schon von diversen Billigfliegerausflügen oder vom SSV- Wühltisch her kennen.

Und obwohl unser Team mit Thilo, Michael und mir sogar über 3 durchsetzungsfähige Mitarbeiter verfügt und wir fast in der ersten Reihe stehen, schaffen wir es nicht uns einen der so heiß begehrten Plätze an der Sonne zu sichern.
Schade 🙁

Also nehmen wir etwas enttäuscht einen Platz „unter Deck“ im Innenschiffsbereich ein.
Von hier aus müssen wir halt unsere Bilder durch die etwas angeraute und mit Fingerabdrücken übersäte Scheibe machen.
Aber davon lassen wir uns nicht im geringsten die Stimmung trüben und freuen uns nun auf einen Einblick in das Hafenbecken von Emden.

         
Unser Ticket zur Hafenrundfahrt                                          Michael macht ein Bild von uns

         
Los geht´s! Vorbei an schmucken Yachten                         und am Jetski/Hafenfest an der Kaimauer

Das Schiff ist schon ein komisches Gefährt. Wir liegen irgendwie total platt und tief im Wasser, beinahe wie ein U-Boot. Warum das wohl so ist?
Also wenn ich da an die Ausflugsschiffchen auf dem Rhein denke, da kann man schön oben sitzen und die Aussicht genießen. Hier muss man unten sitzen und nach oben gucken. Aber na gut, vielleicht hat das halbe U-Boot Feeling knapp oberhalb der Wasserlinie ja auch etwas gutes? Lassen wir uns mal überraschen…

Die Fahrt beginnt stimmungsvoll, mit typisch norddeutschem Akzent begrüßt uns der Kapitän an Bord seines Schiffes über Lautsprecher und beginnt auch gleich seinen Kompagnon (und 1. Offizier?) vorzustellen, dann geht es nahtlos in den ersten Vortrag über.

Währenddessen hat unser Schiff auch schon abgelegt und wir begeben uns durch die Wasserski fahrenden Teilnehmer des Jetski- Rennens raus ins Hafenbecken.

Ein paar Meter weiter wird uns dann der Grund für die doch recht merkwürdige Bauweise des Ausflugsschiffes offenbar.
In Höhe der alten Heringsfischerei müssen wir nämlich eine Brückenkombi bestehend aus Fussgängerüberweg, Bahntrasse und L 210 unterqueren.
Und diese Unterquerung ist ganz schön knapp! Der Kapitän sagt mehrfach durch, dass sich die Leute im hinteren Bereich des Schiffes auf jeden Fall ducken sollen, denn sonst könnten sie leicht den Kopf verlieren. Der zweite Offizielle des Schiffes geht zur Sicherheit nach hinten und achtet darauf, dass sich auch alle daran halten.
Viel fehlt da nicht nach oben, vielleicht 20 oder 30 Zentimeter, dann wären wir an der Brücke hängen geblieben, Respekt an den Kapitän, gutes Augenmaß…

         
Blick durch die offene Dachluke: Brücke 1…                       Brücke 2, ganz schön knapp!

         
Danach kann man wieder auf´s Achterdeck…                     …und die Aussicht genießen

Nach Passieren dieser Einschränkung fahren wir raus ins Hafenbecken. Fast durchweg erzählt der Kapitän oder der 1. Offizier etwas über die Hafengeschichte und über das aktuelle Treiben im Hafen von Emden. Und natürlich steckt auch hier wieder ein wenig Wehmut in der Stimme, als von „der großen weiten Welt“ die Rede ist und ein Hafen früher einmal das Tor zur selben war. Herrlich nostalgisch 😉

An einem Schiff wird uns Unwissenden erklärt, wie das mit dem Tiefgang genau funktioniert, wofür die kleinen Zahlen am Bug des Schiffes sind, warum Meerwasser nicht gleich Meerwasser ist und warum in den verschiedenen Ozeanen der Welt bedingt durch den Salzgehalt unterschiedliche Ladungsvorschriften bestehen.

         
Hafenanlagen links…                                                           Hafenanlagen rechts…

         
vorbei an der „Parsifal“                                                      Wir lernen etwas über Tiefgang und Salzgehalt im Wasser

         
Ein Schiff auf dem Trocknen…                                             Hier wird grad dran gebaut

Weiter geht es an der Cassens- Werft und den Nordseewerken vorbei, wir sehen ein Trockendock in Aktion und erfahren, dass die Werftkapazitäten schon jetzt weit im Voraus ausgebucht sind.
Tja, die Globalisierung hat es möglich gemacht, Werftkapazitäten sind derzeit wohl überall teuer und knapp…

Tja und dann bestaunen wir den Stolz der deutschen Bundesmarine, wir passieren eine Korvette der neuen Braunschweig- Klasse, genauer gesagt liegt die F 262 Erfurt hier ganz verträumt am Kai.
Interessant ist sicherlich die neue Tarnkappentechnologie, der Rumpf ist so gebaut, dass er gegnerische Radarstrahlen abstrahlen soll. Aber auch der Schornstein, früher charakteristisch turmhoch für ein Kriegsschiff, ist ad acta.
Statt dessen findet sich der Abluftkamin nun knapp über der Wasserlinie seitlich des Schiffes. So will man sicherlich die Entstehung einer „Rauchfahne“ vermeiden oder zumindest einschränken.
(externer Link hierzu unter unseren Linkempfehlungen im Fazit)

Nahaufnahmen bzw. Bilder mit Zoom stelle ich mal besser nicht ein, ich will ja nicht schuld sein, wenn die nächsten Terroristen das Schiff abschießen konnten, weil sie meine Bilder hier gesehen haben 😉
Die Bundesmarine hat schon genug Ärger mit der Bewaffnung des Schffes, weil vernünftiges Equipment wegen Finanzierungsfragen nicht genehmigt wurde, eigentlich… Dumfug!
Was nützt ein super-tolles neues Schiff, wenn ich da (mal vereinfacht ausgedrückt) nur mit alten Musketen feuern kann…

         
Korvette F-262 Erfurt im Hafen von Emden                         Hier mal seitlich mit modernem Tarnkappenrumpf

Für mich um ein vielfaches interessanter wäre darüber hinaus allerdings die Besichtigung und Fahrt durch die angrenzenden U-Boot- Bunker der Bundesmarine, denn auch davon finden sich einige hier in Emden.
Leider bekommen wir bei der Fahrt durch den Hafen schon mitgeteilt, dass dies aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich ist.
Schade 🙁

Zurück von der Front fahren wir dann noch am Autoterminal vorbei. Hier warten bestimmt ein paar tausend Autos darauf verschifft zu werden, einige von den schönen neuen Touran, Tiguan und Co stehen so nah am Wasser, dass man fast ins Wasser springen, rüber schwimmen und sich einen neuen Wagen aussuchen könnte. 😉

Wir staunen auch über die Größe der hier im Hafen Emden nach Übersee verschifften Bauteile der Windkraftanlagen.
Besonders die Spannweite eines Flügels ist enorm, wenn man diesen mal hier liegend am Kai betrachten kann. Steht man auf einer Wiese wirken die Dinger ganz anders.

Am Ende der Hafenrundfahrt drehen wir dann bei und fahren auf dem direkten Weg zurück in Richtung Anlegekai.
Die Hafenrundfahrt war wirklich sehr interessant und wer nach Emden kommt und mal ne Stunde Zeit hat, der sollte sich das auf jeden Fall mal anschauen.
Nur aufs Klo sollte man während der Fahrt nicht unbedingt müssen, denn das Klo war leider mit dem folgenden Schild gekennzeichnet: „Außer Betrieb“.

Anmerken möchte ich dann aber noch, dass der 1. Offizier bestimmt versucht hat das Klo für die Gäste zu reparieren, denn er hat sich bei etwa 2/3 der Fahrt mal kurz aufs Klo verzogen.
Er hat aber dann wohl einsehen müssen, dass seine bescheidenen Mittel hierfür nicht ausreichen, dann nach etwa 10 Minuten verließ er die Toilette wieder, ohne das Schild „Außer Betrieb“ von der Tür weg genommen zu haben. Aber er hat es immerhin versucht… 😉

Ein Fischbrötchen haben wir übrigens noch immer nicht bekommen und daher bitte ich unsere Mitreisenden, dass wir vielleicht doch nochmals kurz am Marktplatz vorbei gehen können, um dort schräg gegenüber in der „Nordseewelle“ ein Fischbrötchen zu kaufen.

Gegen kurz vor 3 legen wir wieder am Kai an und machen uns gleich auf den Weg…
Leider haben wir Pech gehabt, die „Nordseewelle“ hat schon zu 🙁
Ja ist es denn möglich? Ist es denn die Possibility?
Kann man denn an der Nordseeküste überhaupt irgendwo ein anständiges Fischbrötchen bekommen?

Also ein Snack und was kaltes zu trinken muss jetzt auf jeden Fall her, egal ob nun Fischbrötchen, oder nicht.
Wir entscheiden uns nach einer kurzen Beratung für die erhöhte Aussichtsplattform über den Marktplatz von Emden.
Das „Grand Cafe am Stadtgarten“ lockt mit einer reichhaltigen Kuchenauswahl für Thilo, einem lecker-süßen Erdbeer- Pfannkuchen für Anja und einem herzhaften Burger mit Pommes für mich.
Und der Ausblick von hier oben ist wirklich toll!
Michael besinnt sich sogar auf die alten Traditionen und bestellt sich eine zünftige Nordseekrabbensuppe.
Sie wissen schon, diese kleinen rosa Krabbler, die man hier fängt, nach Thailand zur Verarbeitung schickt und dann wieder nach Deutschland zum Verzehr übersendet…

Bislang habe ich noch nie davon probiert, wer aber im Ausland die lokalen Speisen verköstigt, der sollte doch auch von einer regionalen norddeutschen Spezialität nicht zurück schrecken!
Für eine ganze Suppe ist mir der Aufwand allerdings zu groß und so darf ich, nach ein wenig Betteln, bei Michael mal an der Suppe kosten und meine aller erste Nordseekrabbe verspeisen…

         
Wir lassen uns auf der Terrasse des Dachcafes nieder   und genießen einen tollen Überblick über den Marktplatz

         
Ah! Futter, mein Burger…                                                    …und Anja´s Erdbeerpfannkuchen

         
Und während Thilo uns seinen leckeren Kuchen zeigt…         …verköstige ich meine allererste Nordseekrabbe!!!!!

Eine knappe Stunde bleiben wir im Cafe und genießen die Sonne, den Ausblick, die leichte Briese vom Meer und das Treiben rund um den Marktplatz.
Dann wird es Zeit sich Gedanken zu machen, was wir mit dem Rest des Tages machen.
Michael bleibt nur heute hier und fährt nachher mit dem Zug wieder zurück. Claudia und Thilo fahren heute ebenfalls wieder nach Hause, müssen aber noch mit zum Zeltplatz, um dort das hoffentlich trockene Zelt abzuholen und natürlich um Anja und mich wieder am Wohnmobil abzusetzen.
Also was tun?

Entweder wir finden eine urige Hafenspelunke, wo man besoffen noch auf einem Bananenfrachter nach Südamerika anheuern oder einen guten Fisch essen kann, oder wir kaufen ein und grillen… Schon wieder!
Da auch Michael gern mal unser Wohnmobil gesehen hätte, entscheiden wir uns daher für einen gemeinsamen Abend mit Barbecue, Wein, Weib und Gesang am offenen Lagerfeuer (also wieder rund um den Elektrogrill… 😉
Hierfür müssen wir allerdings noch Grillgut einkaufen, denn damit hatten wir nicht gerechnet und entsprechend haben wir ja vom gestrigen Grillabenteuer außer ein paar Notwürstchen nichts mehr übrig.

Gegen 16 Uhr suchen wir uns daher einen noch offenen Edeka und kaufen an Grillgut ein, was die Angebotswochen hergeben. Ein paar Soßen, Nudeln, Salat und was zu trinken dazu, fertig ist die Ausrüstung für ein leckeres Grillabenteuer! *mjam*

         
Lokale Spezialität: Emdener Suppenbohnen!                      Nee, lieber nicht, wir brauchen FLEISCH!!!!

Unseren Campingplatz erreichen wir wieder gegen viertel vor 5 und sofort beginnen die Grillvorbereitungen, Anja kocht hierfür ein paar Erbsen und Nudeln ab, damit Thilo und Michael unter den skeptischen Augen von Claudia einen leckeren Nudelsalat zaubern können.

Ich sorge stattdessen für das „Männerfutter“ und haue unter 3 lauten Grunzern „Tim-Taylor-like“ die dicken Grillscheiben auf den Grillrost. *brutzel*
Beim Grillen kommen Claudia und ich dann nochmals auf das Tomatenprojekt zu sprechen aber so recht kann ich mich auch nicht aufraffen.
Mir fehlt auch einfach das Skript.
Einfach so aus dem „Lammeng“, wie man bei uns sagt, möchte ich den zweiten Teil der Tomatenstory dann auch nicht gestalten. Zu viele hervorragende Filme wurden durch zweite Teile verschlimmbessert. Das möchte ich natürlich nicht.
Grundsätzlich sind wir uns einig, dass wir in diesem zweiten Teil unsere Tomatennase bewaffnen müssen, damit ihr nicht so ein schnelles Ende beschert wird, wie im ersten Teil.

         
Zurück am Campingplatz                                                     Thilo und Michael bereiten den Salat

         
Ich kümmere mich derweil um den Hauptteil…                     …einen lecker gefüllten Grill!

Es wird jedoch nichts aus meinen Drehbuch, wir beginnen stattdessen nach dem Essen in unserer illustren Runde mit einem kleinen aber feinen Gesellschafts- Würfelspiel genannt „Mäxchen“.
Hierbei wird in einem Würfelbecher mit 2 Würfeln gewürfelt und dann der Becher verdeckt weiter gegeben.
Wir spielen damit unter vielen „Pokerfaces“, Lügen, Betrug und Wahrheit eine spannende Runde, in der es mir tatsächlich gelingt Anja zum Sieg zu verhelfen.
Meine Mitreisenden dürfen das natürlich nicht wissen, also bitte nicht verraten 😉
Durch meine strategische Position rechts neben Anja kann ich ihr unter einem großen Opfer (ich verliere das Spiel als erster!) zum finalen Sieg verhelfen.
Natürlich durchschauen unsere Mitspieler mitten im Spiel unsere Taktik, aber um wirklich noch dagegen anzugehen ist es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät.
Zu groß ist der Vorsprung an nicht vorhandenen Strafstrichen, damit wird Anja nicht mehr eingeholt. Und so müssen wir alle als Verlierer unsere Anja als Siegerin küren!
Hoch hoch hoch!!!

Nach dem Spiel und der kurzen Siegerehrung geht alles auf einmal ganz schnell.
Michael muss um kurz nach sieben seinen Zug erwischen, Thilo muss Michael ja aber auch noch zum Bahnhof von Emden fahren.
Wir verabschieden uns alle kurz und knapp und sind uns einig, dass wir so ein Treffen auf jeden Fall wiederholen müssen.

         
Ciao! Macht´s gut!                                                               und gute Heimfahrt!!!!

Tja und dann sind die drei weg.
Einfach so.
Natürlich stimmt uns dies ein wenig traurig, denn es waren schöne aber vor allem lustige Tage, die wir zusammen verbracht haben.

Naja, nützt ja nichts, wir machen uns derweil an die Beseitigung der Reste unseres Grillfestes.
Aufgeräumt ist alles recht schnell, nur das Spülen des Grills erweist sich mal wieder als äußerst zeitintensiv.
Aber auch das bekommen Anja und ich diesmal gemeinsam ganz prima hin.

         
Oh weia! Das muss alles aufgeräumt und gespült werden   Aber dank Anja´s Hilfe geht das ganz schnell!!

Nach dem Spülen und Verstauen aller wichtigen Dinge im Wohnmobil macht es sich Anja vor dem Fernseher gemütlich.
Dies ist meine Chance. Obwohl ich eigentlich mehrfach gesagt, angekündigt, ja beinahe proklamiert habe diesmal kein Reisetagebuch zu schreiben kann ich an dieser Stelle einfach nicht widerstehen.
Ich setz mich also doch an den PC und fange an ein paar Stichwörter aufzuschreiben, aus Stichwörtern werden dann Sätze und ehe ich mich versehe, flutschen aus meinem Kopf schon die Wörter raus, damit auch von dieser Reise wieder ein Reisetagebuch entsteht.

Wäre ja aber auch schade drum, die Nordseeküste war eines unserer erklärten Reiseziele und nicht davon zu berichten würde uns die Fähigkeit ab-erkennen die Nordseeküste und die Ostseeküste miteinander zu vergleichen.

Zitat des Tages (auf dem Wochenmarkt in Emden, Achtung, ein Insider!!)
„Wo ist eigentlich die Brathaube?“

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