Der Tag beginnt mit einem lieblichen Regenkonzert auf dem Wohnwagendach! Schon wieder! Kaum zu glauben! Blöd nur, dass der Wetterbericht für den heutigen Tag fast wirklich durchgehend Regen gemeldet hat. Gut für uns, dass wir auch an diesem heutigen Tag nicht mit dem Wohnwagen fahren müssen, sondern ein weiteres Mal die noch verbleibenden Ausflugsziele hier rund um Vejers und Blavand allein mit dem Auto abfahren können.
Für den heutigen Tag haben wir uns vorgenommen, zuerst das gestern zufällig entdeckte Panzer- und Artilleriemuseum zu besichtigen. Das wird der Plan für den Vormittag. Dann fahren wir rüber zur Tirpitz- Stellung und schauen uns dort das entsprechende Museum an. Konnten wir gestern ja ebenfalls nicht machen und holen das heute, mit den gestern Abend online gebuchten Karten für den heutigen Nachmittag, somit nach.

Da beide Ziele des heutigen Tages recht nah beieinander liegen, dürfte der Besuch der beiden Museen trotzdem nicht den ganzen Tag beanspruchen. Kein Grund also, zu früh aufzustehen. Als ich das erste Mal aus der Dachluke nach draußen schaue, zeigt die Uhr gerade mal sechs. Noch genug Zeit, das Rollo der Dachluke zu verdunkeln, den Tag noch ein wenig auszusperren und eine finale Runde im Bettchen zu kuscheln. 😉

Gegen 8 Uhr ist genug im Bett gefaulenzt. Der Tag darf wieder mit ein paar der herrlich leckeren Brötchen vom Vejers Supermarkt starten. Zum Glück hat sich der Regen nicht eingenistet, seit einiger Zeit ist es zwar noch bedeckt, aber immerhin trocken. Also schnappe ich mir Nils und gemeinsam geht es los zum Supermarktbäcker.

Die erste „Überraschung“ des Tages entdecken wir noch auf unserer Parzelle. Einen Hundehaufen! Und nicht nur ein kleiner, sondern so eine richtige dicke 400 Gramm Wurst ohne Knochen! Einfach so auf unserer Parzelle abgelassen. Wow. Das ist ein starkes Stück! Alt ist der noch nicht. Noch keine Fliegen drauf, darüber hinaus weich und glänzend. Ob er noch warm ist, mag ich natürlich nicht ausprobieren, aber er schaut so aus. Auch, wenn er nicht dampft. 😉
Ich schaue mich um. Die Nachbarn am Ende unserer Reihe haben zwei Hunde. Und die Dänen gegenüber haben einen Boxer. Einer von denen könnte es gewesen sein. Aber das heißt natürlich noch nichts. Ärgern tut es mich dennoch. Was tun? Selbst wenn es hier Hundetütchen gäbe, werde ich fremde Hundehaufen nicht entfernen, sondern erstmal fotografieren. Damit dann aber niemand reintritt (besonders nicht die eigenen Kinder), gebe ich erstmal eine große Schale Sand auf den Haufen. Damit wird er für uns „sichtbar“, ohne ekelig zu sein. Dann geht es zum Bäcker.

Beim Bäcker angekommen haben wir Glück. Heute ist die Auswahl deutlich größer im Gegensatz zu gestern, was natürlich auch daran liegt, dass wir heute viel früher vor Ort sind. Dennoch halten wir am bewährten fest. Zwei der übergroßen Mohnbrötchen finden den Weg in unsere Tüte, dazu ein paar normale und ein paar Körnerbrötchen. Zusammen mit dem leckeren Havarti Käse wird das eine tolle Frühstückstafel werden. 😀

Gegen kurz vor 9 sind wir zurück am Wohnwagen – und ich traue meinen Augen kaum! Etwa einen halben Meter, wo ich vorhin den frisch gelegten Hundehaufen mit Sand abgedeckt habe, entdecke ich den nächsten Haufen! Wieder hat er die gleiche Form und Dicke wie der erste, nur die Farbe ist deutlich dunkler. Das kann doch nicht sein! Jetzt reicht es aber! Wir stehen 5 Meter vom Kinderspielplatz entfernt! Am Anfang des Serviceweges! Hier laufen Kinder über und quer über die Bereiche. Unbedarft und ohne zu schauen, wo genau die Füße als nächstes hinlaufen! Und da lässt dieser egoistische Hundehalter seinen Hund ein weiteres Mal einen Haufen hinmachen?!

Wütend schaue ich mich um! Ich erwarte, irgendwo hinter einer Hecke oder hinter einem Wohnwagenfenster ein Gesicht zu sehen, welches sich diebisch über meine Wut freut! Anders kann ich mir nicht erklären, warum der zweite Haufen ausgerechnet wieder auf unserer Parzelle landet!
Meine Blicke treffen auf den Zeltcamper von gegenüber. Den mit dem Boxer- Mischling. Der Hund knurrt mich auch gleich an, als er bemerkt, dass Herrchen und ich uns gegenseitig mit Blicken mustern und die Luft sich anspannt. Ist er das?! Etwa 30 Sekunden lang starren wir uns gegenseitig an und ich habe den Eindruck, als erwarte er nur, dass ich auf ihn zukomme oder wenigstens etwas sage! Und ich überlege auch, dies zu tun! Aber eigentlich habe ich gar keine Lust auf Stress im Urlaub! Würden wir jetzt 3 Wochen hier stehen, würde ich das natürlich nicht akzeptieren! Aber wir fahren (zum Glück!) schon morgen weiter und werden heute den Tag für die Museumsbesuche nutzen, sind also eh erst am späten Nachmittag bzw. frühen Abend wieder da. Und dafür Theater?! Ich breche die Situation ab. Tür vom Wohnwagen einfach zu und erstmal frühstücken. Dann schauen wir weiter.
Beim Frühstück versuche ich die Hundehaufen auf unserer Parzelle zu vergessen. Auch, wenn es schwer fällt. Aber wenigstens schmeckt das Brötchen so gut wie gestern und bildet die ideale Grundlage für den Start in den Tag. Machen wir das Beste draus!

Als wir uns nach dem Frühstück fertig machen wollen für unseren Ausflug bekommen wir unerwartet ein Problem. Die Badezimmertüre unseres Wohnwagens geht nicht mehr auf! Wir zählen fix die Köpfe durch, 1, 2, 3, 4, alle Familienmitglieder befinden sich diesseits der Badezimmertüre. Hmm. Auf dem Klo kann sich also keiner eingeschlossen haben! 😉
Dennoch ist die Türe blockiert. Was nun? Zuerst überlege ich, ob ich Tim auf das Dach heben und ihn dann durch die Dachluke in das Badezimmer klettern lassen soll. Die Idee scheitert aber daran, dass die Dachluke natürlich aufgrund des Regens auch geschlossen ist. Darüber kommen wir also nicht ins Bad. Also versuche ich es mit einer dünnen Karte und bekomme mit dieser tatsächlich den unteren Knebel der Türe umgelegt. Der obere dreht sich auch ein wenig auf, nur der Türschließbolzen in der Mitte der Türe bleibt in Position. Irgendwas klemmt also. Mit viel Drehen, Fummeln und Ruckeln bekomme ich nach kurzer Zeit aber auch das Problem gelöst. Das Schloss springt auf! Puh!
Ich demontiere das Schloss und bemerke, dass offenbar diese Hebelgewichte im Schloss, die die beiden Stangen drehen, nicht mehr richtig funktionieren. Das obere dreht durch und dann verklemmt sich die Mechanik. Folglich geht das Schloss nicht mehr auf. Tja. Kaputt. Dabei ist unser Hobby doch erst 25 Jahre alt! Was ist das für eine Langzeitqualität bitte liebes Hobby Wohnwagenwerk in Fockbek?! 😉

Immerhin: Ich bekomme das Schloss provisorisch gerichtet. Zwar muss ich die untere Stange ausbauen, die die Türe an einer von drei Haltern im geschlossenen Zustand in Position hält, aber mit den verbleibenden zweien Riegeln in der Mitte und oben wird es dennoch möglich sein, die Türe zu öffnen und zu schließen. Für den Rest des Urlaubs wird es schon gehen!
Machen wir jetzt lieber, dass wir endlich los kommen und den Tag starten.

Nachdem die Kinder und wir es geschafft haben, das Auto ohne einen Fehlschritt auf eine der beiden Hunde- Tretminen auf unserer Parzelle zu erreichen, düsen wir gegen halb 11 endlich ab! Der Däne von Gegenüber mit dem Boxermischling ist zwischenzeitlich auch zu einem Tagesausflug aufgebrochen. Sein Wagen ist weg, das Zelt ist leer. Ich überlege, ob ich den noch unbedeckten zweiten Hundehaufen einfach mit einer Schaufel aufnehmen und auf seiner Parzelle platzieren soll! Das Problem ist aber, dass der zweite Haufen so gar nicht recht passen will. Ich meine ja so, der hat nur EINEN Hund. Aber zwei wirklich dicke Haufen in kürzester Zeit, dazu der zweite Haufen in einer anderen Farbe und etwas kleiner. Kann ein Hund zwei Haufen so kurz nacheinander machen? Ist es nicht eher so, dass ein Hund zwar mehrfach pullert aber nur einmal sein großes Geschäft macht oder so?
Ich kann also kaum mit Sicherheit sagen, ob jetzt der erste, oder der zweite, oder überhaupt ein Haufen von seinem Hund ist! Was auch immer in also unternehme, es wäre provokativ rein auf einen Verdacht nach einem bösen Blick. Und so gerne ich das auch machen würde, es geht nicht. Die Beweislage ist einfach zu dünn. Aber ich nehme mir vor, das Problem später Mal in der Rezeption anzusprechen! SO etwas darf es ja eigentlich nicht geben…

Auf der Fahrt zum Panzermuseum verraucht mein Ärger ein weiteres Mal. Die Fahrt ist mit guten 20 Minuten auch lang genug dafür. Dann erreichen wir das Panzermuseum und müssen erkennen, dass es wohl gar nicht so sehr der Geheimtipp ist, wie wir dachten! Im Gegenteil. Der Parkplatz ist gut besucht! Dennoch finden wir ein Plätzchen für unseren Familienvan (mit dem Gespann hätte das eine Seitenstraße weiter übrigens auch geklappt!), zeigen dann am Empfang ein weiteres Mal unser digitales Impfzertifikat und dann dürfen wir auch schon rein. 150 Kronen kostet der Eintritt für zwei Erwachsene. Kinder sind ein weiteres Mal frei! Echt super!

Infobox Panzer Museum in Oksbol bei Vejers
Das Panzer- und Artilleriemuseum (früher auch Panzer- und Feuerwehrmuseum, von Feuerwehr steht hier aber aktuell nichts mehr) liegt recht unspektakulär im Industrievej 18 in 6840 Oksbol bei Vejers. Würde außen nicht ein Panzer „Wache“ stehen und stünde nicht ein Schild davor, würde man den Komplex wohl für eine Fischkonservenfabrik halten. Dabei beherbergt das Gebäude immerhin das größte Panzermuseum Dänemarks! Dominiert wird die Ausstellung durch ausgemusterte Fahrzeuge und technisches Kriegsgerät der dänischen Armee etwa seit 1949, als Dänemark Mitglied der Nato wurde. Aber auch vereinzelt Fahrzeuge aus dem zweiten Weltkrieg wie der sicherlich bekannte Sherman- Panzer, aber auch weniger bekannte wie der Wolverine stehen hier ausgestellt. Neben der mit Muße zusammengestellten Reihe an Exponaten ist aber das eigentlich Highlight, dass auch dieses Museum, ganz im dänischen familienfreundlichen Stil, ein Museum zum Anfassen ist! Oder eben zum reinklettern, laden und feuern! 😉
Zeitaufwand für den Besuch (mit 2 Kindern): ca. 2-3 Stunden
Webseite des Museums: vardemuseerne.dk/panser-artillerimuseum
Bewertungen, Rezensionen und weitere Bilder auf google maps

Die Ausstellung beginnt mit Ur- Opas Kanonen aus dem 19. Jahrhundert. Wuchtig und mächtig sind sie anzusehen, aber auch ziemlich archaisch. Schon keine kleinen Schiffskanonen mehr, wie man sie aus den Filmen von den Piratenschiffen kennt, aber auch noch keine Präzisionswaffen wie die heutige Artillerie. Eher viel Krach, viel Bumm und dann hoffen, dass in der Fläche schon irgendwas getroffen wird. 😉

Die nächste Halle wird dann schon interessanter! Hier stehen einige Kriegsgeräte aus dem zweiten Weltkrieg, aber auch aus dem kalten Krieg nach 1945. Ausgemusterte Fahrzeuge der dänischen Armee, die uns offenbar den Einmarsch im zweiten Weltkrieg nachträglich nicht so übel genommen hat und von uns als NATO- Partner doch einiges an Kriegsgerät angeschafft hat. MAN Lastwagen, Mercedes- Geländewagen, Leopard- Panzer. Alles da aus deutschen Waffenschmieden! Nur die Infanteriepanzer stammen aus amerikanischer Produktion. Letztere sind es aber, neben einer Haubitze, die sofort das Interesse der Jungs wecken. Denn zu unserer Überraschung sind die Panzer frei zugänglich! Sofort nehmen Nils und Tim abwechselnd die Positionen für Fahrer, Kommandant oder Bordschütze ein, wechseln die Stationen und probieren so manche Tastenkombination aus, die der Panzer zu bieten hat. Dabei gewähren die Dänen, die die Panzer hier wirklich mit viel Hingabe restauriert haben, einen ordentlichen Vertrauensvorschuss an die Gäste! Denn viele Dinge sind „lose“ und können in die Hand genommen und ausprobiert werden. Seien es die Codebücher im Schützenpanzer für das Funkgerät, die funktionierenden Hebel und Schalter in den Panzern oder die Ausrüstungsgegenstände wie Schüppen, Brecheisen oder Spaten. Alles funktionsfähig!

Besonders „nahbar“ ist dabei die Panzerhaubitze in der hinteren Ecke der zweiten Halle. Nils und Tim, grundsätzlich neugierig, finden schnell den Hauptschalter im Cockpit! Kaum legen sie diesen um, erwacht der Panzer zum Leben! Alle Lichter im Cockpit gehen an, die Batteriespannung steigt und man hört aus dem Hintergrund, wie die Elektrik zum Leben erweckt wird. Toll gemacht! Fast hat man das Gefühl, der Panzer sei fahrbereit! Nils und Tim haben viel Freude mit diesem „funktionierenden“ Panzer!

Wie gut er tatsächlich funktioniert, entdecken wir nur wenige Minuten später. Denn unsere Jungs sind so nett, den beiden noch ein bisschen größeren Jungs der nächsten Familie, die nach uns auf den Panzer steigen, die Funktion des Hauptschalters zu zeigen. Damit gibt sich dann wiederrum die zweite „Panzerbesatzung“ nicht zufrieden und probiert weitere Schalter aus, bis urplötzlich der schwere Anlasser des Panzers dreht!!
Alles, wirklich ALLES dreht sich plötzlich zu diesem Panzer um und die Mutter der Jungs staucht ihre Jungs sofort zusammen! Eiligst müssen diese unter hochrotem Kopf den Panzer verlassen und erhalten ein lautstarkes Verbot, auch wirklich auf keinen einzigen Panzer mehr zu klettern, geschweige denn sich näher als einen Meter auf diese zuzubewegen!
Phew!
Natürlich sind Nils und Tim sofort gewillt herauszufinden, welche Knöpfe man denn nun drücken muss, damit der Panzer wirklich startet! Besonders Tim möchte ihn gleich „mit nach Hause nehmen, wenigstens aber aus der Halle raus ins Freie fahren“! Weniger darf es nach seiner Ansicht nicht sein. Nach unserer aber sehr wohl! Auf so eine peinliche Erfahrung, dass sich wirklich alle Gäste nach einem umdrehen und man am liebsten vor Scham mit hochrotem Kopf im Boden versinken mag, kann ich natürlich gerne verzichten. Entsprechend kassieren auch Nils und Tim ein Verbot den offensichtlich funktionstüchtigen Panzer noch einmal zu betreten! Was die natürlich doof finden. OK, ich muss zugeben, dass ich mich schon insgeheim ein wenig gefreut hätte, wenn sie das Teil wirklich angeschmissen bekommen hätten! Ich habe aber andererseits auch erwartet, dass spätestens in den Moment, wo der Panzermotor durchdreht, die Hälfte der Angestellten und/oder Freiwilligen hier angelaufen kommen, um einen größeren Flurschaden und eine eventuelle Schlagzeile in den dänischen Nachrichten an diesem Abend zu verhindern. Aber zu meiner Überraschung passiert…  …nichts!
Niemand kommt vorbei. Keiner sperrt den Panzer ab oder zieht wenigstens die Hauptsicherung oder sowas. Unfassbar die Dänen. Ich bin noch immer hin und hergerissen, ob das nun noch immer ein wirklich gut gemachter Effektpanzer ist und der so umgebaut wurde, dass Kinder damit bis zum finalen Start eines Motors damit spielen können, oder ob die wirklich vergessen haben, an diesem Panzer das „Bitte nicht betreten“- Schild hinzuhängen. Denn bei einigen der Fahrzeuge ist dieses dann doch durchaus dazu gestellt.

Selbstverständlich, dass unsere Jungs recht schnell in diesem riesigen Abenteuerspielplatz mit anderen Kids verschwunden sind und die verschiedensten Strategien und Taktiken gemeinsam über alle Sprachbarrieren hinweg durchspielen. Für uns Eltern bleibt die Möglichkeit, sich etwas ruhiger den anderen Ausstellungsstücken zu widmen. Das für klassische Museen eigentlich so typische „Informationstafel neben Exponat in der Glasvitrine“ gibt es hier natürlich auch. Und wenn keine Kinder mit einem „mir ist langweilig!“ neben einem quengeln, kann man sich anhand dieser gehaltvoll zusammengestellten Information ebenso zeitvergessen in die Geschichte hineinversetzen und sich dem Thema nähern, wie es die Jungs auf Ihre Art spielerisch tun.

Wir stöbern noch ein wenig durch die Ausstellung, lesen ein paar Infotafeln und erweitern unseren sowieso schon gut bestückten Erfahrungsschatz.
Das Museum hier ist wirklich ein toller Tipp für alle, die in der Ecke Blavand / Vejers und Co Urlaub machen und sich für einen geschichtlichen Streifzug durch das Kriegsgerät bis hin zum modernen Einsatz, z.B. im Jugoslawien- Krieg, begeistern oder zumindest interessieren können.
Klar! Das ist hier nicht das weltgrößte Panzermuseum in Bovington!
Aber das Panzer- und Artilleriemuseum hier in Oksbol hat sehr schön zusammengestellte Exponate und besonders für Kinder bietet es ein Museum zum Anfassen! Wirklich gut gemacht! Und jede Krone für den Eintritt wert. Klarer Ausflugstipp von uns!

Was dem Panzermuseum einzig fehlt, ist eine kleine Kaffee- Bar. Wo die Eltern einerseits einen Blick auf den Nachwuchs werfen können, andererseits aber auch den Nachmittag bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen die müden Beine ausstrecken können.
Das nächste Museum unserer heutigen Ausflugstour wird dieses Feature wohl haben. Vom Panzermuseum aus geht es, nach einem kurzen Streifzug durch den museumseigenen Souvenirshop, weiter nach Blavand zur deutlich bekannteren Attraktion, dem Tirpitz- Bunker. Mit einem Abschiedsfoto des Leopard Panzers unter der dänischen Flagge vor dem Haupteingang verlassen wir gegen 13 Uhr Oksbol. In etwa 45 Minuten gilt unser knapper Slot für den Eintritt in die Bunkeranlage bei Blavand.

Die Fahrt vom Panzermuseum zur Tirpitz- Stellung dauert nur knappe 20 Minuten. Die beiden Attraktionen kann man wirklich ideal an einem Ausflugstag miteinander verbinden.
Wir erwischen einen der wenigen knappen Parkplätze (hier wäre mit dem Wohnwagen am Haken, im Gegensatz zum Panzermuseum, kein Blumentopf zu gewinnen gewesen!) und spazieren heute kühn zum Haupteingang. Auch heute stehen übrigens schon auf dem Zugangsweg wieder Schilder, die den Ticketverkauf mit „sold out“ kennzeichnen. Wer also keine Online- Karte hat, kommt auch heute spontan nicht rein.

An der Kasse wird als allererstes unser Covid- Zertifikat gecheckt. Aber auch hier wird wieder nur ein Blick drauf geworfen, wie bei allen anderen Tests bislang auch. Wie genau werden die Mitarbeiter hier und in den anderen Museen eigentlich geschult, dass sie mit nur einem Blick das gültige Impfzertifikat aus dem QR- Code herauslesen können?! Ich meine haben wir nicht deswegen alle dieses digitale Impfzertifikat aufs Handy geladen, damit diese Code dann vor Ort eingescannt und auch Echtheit gegengeprüft werden können? Weil der Impfausweis mit dem schnöden Sticker so leicht zu fälschen gewesen wäre?! Ach, wahrscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken! In einem Land, wo ich an diversen Obst- und Gemüseständen auf Vertrauensbasis Kartoffeln, Erdbeeren, selbstgemachte Bauernmarmelade, Honig und vieles mehr gegen eine Abgabe in eine Kassenkassette einfach wegnehmen kann, in diesem Land kommt es sicherlich auch nicht vor, dass man ein Impfzertifikat fälschen muss. Anders kann ich mir diesen kurzen, aber völlig wertlosen Flüchtigkeitsblick auf das Zertifikat auch nicht erklären.
Nicht, dass mich das stören würde! Nein, nein! Würde man die Dinger gewissenhaft einscannen und auf die Rückmeldung aus dem Internet warten, die Schlange hier wäre sicherlich bedeutend länger. Also einfach freundlich nicken, die Dame ihre Arbeit machen lassen und dann ist gut. Sie weiß, dass wir wissen, dass das Unsinn ist. Und gut ist. 😉

Ein weiterer kurzer Blick gilt natürlich unseren Tickets. Sie wären eigentlich erst in einer halben Stunde gültig, aber wir dürfen schon jetzt rein. Super! Dazu bekommen wir alle einen kleinen Audioguide für die verschiedenen Ausstellungen hier in der Tirpitz- Bunkeranlage.

Infobox Tirpitz- Bunker / Tirpitz- Stellung :
Woher der Name „Tirpitz- Bunker“ stammt, ist offenbar nicht einwandfrei geklärt. Mit dem Schlachtschiff Tirpitz, welches gegen Kriegsende in einem norwegischen Fjord versenkt wurde, hat die Anlage jedenfalls maximal den Namen gemein. Zu meiner Überraschung haben wir in der Ausstellung erfahren, dass der Name von der Idee herrührt, dass die mächtige Schiffsartillerie der Tirpitz hier auf den Sockel der Bunkeranlage gesetzt werden sollte. Ein immenses Vorhaben, welches uns offenbar zu Kriegsende bzw. Ende 44 doch noch ebenso zugetraut wurde, wie die Alpenfestung als letzte Bastion der Nazis nach dem Fall Berlins. Aus der deutschen Geschichte ist mir hingegen bislang nur bekannt gewesen, dass die Namensgebung in Anlehnung an den deutschen Großadmiral Tirpitz (1849-1930) gekoppelt sei. Was nun stimmt, können wir nicht mit Sicherheit sagen.
Die Anlage selbst unterteilt sich am Nebenbunker in vier Areale, die in einer Art Zentrum miteinander verbunden sind. Jedes dieser vier Areale hat einen unterschiedlichen Themenschwerpunkt. Drei Themenschwerpunkte scheinen fix zu sein, einer wechselt. Neben den festen Ausstellungen Bunker im Sand, Bernstein und Geschichte Dänemarks an der Westküste gibt es aktuell im Sommer 2021 die Ausstellung „Minen im Sand“. Flankiert wird der Nebenbunker durch den eigentlichen Hauptbunker mit Geschützturmvorbereitung, wo das Leben in einem Bunker während der Besatzungszeit recht nahbar dargestellt wird.
Zeitaufwand für den Besuch (mit 2 Kindern): ca. 3-3,5 Stunden
Webseite des Museums: vardemuseerne.dk/Tirpitz-Bunkermuseum
Bewertungen, Rezensionen und weitere Bilder auf google maps

Wir beginnen unseren Streifzug mit der Minenausstellung und erfahren, wie die deutschen damals den Küstenabschnitt der gesamten Westküste nicht nur mit Bunkeranlagen, sondern auch mit Minen unpassierbar gemacht haben. Eindrucksvoll werden die Arbeiten rund um die Minen gezeigt. Eine Videowand präsentiert Blicke aufs Meer in den verschiedenen Regionen Europas, die 39-45 unter deutscher Herrschaft standen und entsprechen mit Stacheldraht und eben Minen gesichert waren. Betritt man den Bereich, wird auf einer der Leinwände wahllos eine Mine gezündet. Dann rumst es kurz, Sand fliegt durch die Luft und man hört einen aufgeregten Herzschlag. Nur die letzte Videoleinwand ist anders! Sie trägt das Datum von 2018 und zeigt einen stacheldrahtfreien Blick auf den Sand, wo in der Ferne Badegäste umher tollen. Frieden halt. Sehr eindrucksvoll.

Fürs Detail stehen Dutzende, ja hunderte kleiner Marken mit Scansymbol zur Verfügung. Hier kann man mit dem kleinen Audioguide kleine Schnipsel auf das Gerät laden und abspielen. Fast alle sind dabei „aus Erzählersicht“ vorgetragen. Also eine handelnde Person aus der Zeit erzählt in Ich- Form, was das Vorgetragene deutlich nahbarer macht, als wenn ein Nachrichtensprecher einen Monolog aus der Distanz vortragen würde.
Übrigens: Ich wusste gleich, dass mich die gezeigte Geschichte an etwas erinnert. An einen ganz bestimmten Film nämlich! Vor einigen Jahren kam der Film „Unter dem Sand“ in die Kinos und kurz darauf auch ins Free- TV. Der Film handelt von einer Gruppe junger deutscher Soldaten, eigentlich noch Kinder, die dazu verdammt werden, die von den deutschen Besatzern zurückgelassenen Minen unter dem Sand wieder aufzuspüren und zu bergen. Auch diesem Teil der Geschichte widmet die Ausstellung einen großen Abdruck. Wie die Minen eben wieder nach dem Krieg weggeräumt werden mussten.
Wer den Film nicht kennt, Unter dem Sand kann ich als Drama- bzw. Anti- Kriegsfilm nur empfehlen!

Von der Minenausstellung wechseln wir die Halle rüber zu Geschichte der Westküste Dänemarks. Alle halbe Stunde (immer um halb und voll) wird der Raum abgedunkelt und man kann in einem alten Rettungsboot Platz nehmen. Dann fährt man mit diesem in einer virtuellen Show in ein paar Minuten durch ein paar tausend Jahre dänischer Geschichte. Angefangen vom Mammut, über die Wikinger, nordische Sagengestalten und Götter bis hin zur Moderne. Eine schöne gemachte Kamerafahrt, die durch kleinere Effekte eines 4D Kinos wie Windmaschine und Sprinkleranlage unterstützt werden.

Von Halle 2 geht es nach der Show weiter in die Bernsteinhalle 3. Hier wird das „Gold des Meeres“ gezeigt. Da unsere Jungs den Film „Jurassic Park“ mit den Dinos kennen, sind diese natürlich sofort Feuer und Flamme für die Ausstellungsstücke, wo Insekten und kleine Lebewesen in Bernstein eingeschlossen sind. Und davon gibt es offenbar mehr als gedacht.
Neben diesen gibt es weitere Formen und Farben an Bernstein zu sehen. Besonders toll ist auch hier der Streifzug durch die Geschichte, wie die Menschen schon seit Jahrhunderten mit Bernstein in Kontakt stehen. Die Audioguides funktionieren auch hier hervorragend, einige Protagonisten aus dem jeweiligen Zeitalter berichten 1:1 und hautnah darüber, wie es früher war Bernstein zu sammeln und für welchen Zweck dies getan wurde.
Wer hätte gedacht, dass gerade Bernstein, was ich bislang immer als langweiliges Schmuckaccessoire älterer Damen im Blümchenkleid gesehen habe, eine derart spannende Geschichte aufbieten kann!

Zum Schluss schauen wir in Halle 4 vorbei. Hier finden wir mehrere kleine Bunker aufgestellt, die sich so auch am gesamten Küstenabschnitt der dänischen Westküste finden lassen. Da wir diese auf dieser Reise auch noch im Original besuchen werden, sind die hier nachgestellten Bauten für uns weit weniger interessant. Daran ändert auch die kleine PAK nichts, die man hier mehr oder minder belanglos in die Ausstellung gestellt hat und dem Panzermuseum von heute Vormittag nicht das Wasser reichen kann. Zumal ja auch mit dem eigentlichen Geschützturmbunker noch ein „richtiger“ Bunker auf uns wartet. Wir durchschreiten einen langen Gang, der nochmals einen geschichtlichen Streifzug von 39 bis 45 mit Focus auf die dänische Westküste bietet. Dann folgt der Bunker selbst und wieder können wir an vielen verschiedenen Stellen mit dem Audioguide kleine Momentaufnahmen aus der damaligen Zeit einfangen.
Dieser Abschnitt ist deutlich beklemmender, als alles andere der Ausstellung! Es ist dunkel, die Wege sind gedrungen, der Beton wirkt unerbittlich. Schutz vermittelt er nicht, im Gegenteil! Uns umschleicht eher das Gefühl eingesperrt zu sein!

Mit dem Abschluss der Geschützbunkeranlage verlassen wir, natürlich stilgerecht, durch den Souvenirshop die Anlage. Gekauft wird hier heute nichts. Der Eintritt war schon teuer genug und ehrlich gesagt war die Ausstellung nebenan in Oksbol mit den Panzern fast ergiebiger! Klar, hier stehen nicht einfach nur Exponate herum, sondern viele Ausstellungsstücke sind aufbereitet und mit einer lebendigen Geschichte hinterlegt.
Allerdings ist die Tirpitz- Stellung auch deutlich voller! Man kann schwierig in die Geschichte eintauchen, wenn hinter einem, neben einem und vor einem ständig andere Leute herum wuseln?! Trotz Besucherregelung ist es nahezu unmöglich, den Hinweisschildern zu folgen, die mindestens einen Meter Abstand zum nächsten Gast gebieten!
Doch das alleine ist es nicht! Etwas anderes ist mir sauer aufgestoßen, was ich erst bemerkt habe, als wir schon auf dem Rückweg zum Auto waren und ich mich rege mit Anja darüber ausgetauscht habe. Ja, die Ausstellung war, soweit ich das als Laie beurteilen kann, wahrheitsgetreu. Aber: Der Focus lag allein auf der Vergangenheit und dem Zeitraum 39-45. An keiner Stelle war auch nur ein einziges Wort darüber zu finden, dass die Dänen und die Deutschen heute eine freundschaftliche Beziehung im Herzen Europas pflegen! Klar, ich als Erwachsener weiß das! Aber was ich mit ansehen musste, war eine Familie wie unsere. Eine dänische. Der Vater erklärte seinen Kindern anhand der Ausstellung im Bunker, welche Verbrechen die Deutschen hier 39-45 verübt haben. Immer wieder das Wort „tysk“ dabei. Und als der Vater besonders eindrucksvoll einen Vortrag gab, sprach der Sohn, im Alter von Nils, etwas Verächtliches über uns Deutsche aus. Das hat mich geärgert!
Mal angenommen Nils oder Tim würden sich jetzt mit diesem Jungen zufällig treffen, gleich an welcher Stelle, wäre das gegenseitige Miteinander direkt mit dem Vorurteil der „bösen Deutschen“ belastet. Das finde ich schade!
Ich glaub, ich hab es bei unserer ersten Tour durch Dänemark auch schonmal erwähnt: Am liebsten wäre mir, wir würden die Dänen bitten, dass wir den ganzen Mist, den unsere Altvorderen seinerzeit an Strand und Land zurückgelassen haben, endlich aufräumen! Damit das Thema auch endlich mal abgeschlossen werden kann und sich kommende Generationen nicht mehr mit dem Thema „Erbschuld“ herumschlagen müssten!
Ich weiß, das ist schwierig! Denn der geschichtliche Auftrag besteht natürlich weiterhin. Aber es wäre halt wenigstens schön, wenn man nicht einfach mit dem Ende des Krieges aufhören würde.
Oder vielleicht auch mal selbst schaut, ob man nicht auch, wenigstens zu einem kleinen Teil, auch Teil der Geschichte war. An einer Stelle in der Ausstellung, in einem der kleinen Sprachfetzen, die man mit dem Audioguide anhören konnte, war wenigstens ein ganz kleiner Ansatz hierfür. In diesem Audioschnipsel berichtete ein Däne, dass nicht die Deutschen alleine diesen Bunker gebaut hätten. Vielmehr hätten dänische Bauunternehmen die Aufträge der Deutschen gegen gute Bezahlung sehr gerne ausgeführt. Leider wie gesagt nur eine Randnotiz.

Gegen 15 Uhr verlassen wir die Tirpitz- Stellung. Was uns im Panzermuseum gefehlt hat, haben wir hier freiwillig ausgelassen. Ein Besuch im Café. Es war einfach zu voll dafür! Entsprechend fehlt ein kleiner Mittagssnack in unserer Magengegend, da sind wir uns alle einig! Anja hat schon früh auf dem Handy eine passende Gelegenheit außerhalb des Museums herausgesucht. In der Nähe von Blavand Zentrum liegt an den Dünen ein kleines Strandcafé, welches Eis und HotDogs verkauft. Die Bewertungen auf google sind positiv, also schauen wir dort am „Sandkassens Grill“ mal vorbei.

Als wir wenige Minuten später dort ankommen, ist es auch dort gut besucht, aber nicht zu voll. Passt noch. Schnell wird geparkt und dann sichere ich uns einen der wenigen freien Vierertische, während Anja sich mit den Jungs an der Schlange zum Bestellen anstellt.
Kaum haben wir aber die Bestellung aufgegeben und einen Buzzer erhalten (der brummt, wenn unsere HotDogs fertig sind) springt das dänische Wetter spontan um! Ein Platzregen biblischen Ausmaßes, angepeitscht durch starke Windböen, rappelt an Schirmen, Tischen und Stühlen! Wer kann, stellt sich schnell unter. Abstand? Naja. Die mutigen Dänen halt, Nachfahren der Wikinger und eben auch hart im Nehmen gegen Corona. Sei´s drum. An draußen schön sitzen und essen ist allerdings nicht zu denken. Eiligst hole ich das Auto nach vorn, dann springen die Jungs rein und Anja hechtet, mit dem Tablett mit unseren HotDogs in der Hand, hinterher. Essen wir eben im Auto…

Die Hotdogs waren OK, kommen aber geschmacklich nicht ganz an den Polsewagen von Tulip heran. Kein Wunder, dass Tulip hier in Dänemark Marktführer ist. Aber der ärgste Hunger ist gestillt. Mangels weiterer Alternativen, was wir noch machen können, geht es zurück zum Campingplatz.

Gegen viertel vor 5 erreichen wir wieder unsere Parzelle. Wir räumen ein wenig auf und sammeln die Wäsche zusammen, die wir gestern hier in der Waschmaschine gewaschen hatten und auch heute noch trocknet. Im Wohnwagen übrigens. Nach draußen hängen hätte bedeutet, dass wir die Wäsche entweder vom Regen durchnässt, und/oder vom Wind auf den Boden geworfen vorgefunden hätten. Jetzt, durch den Tag im Wohnwagen, ist sie aber ausreichend trocken, um in den Schrank umziehen zu können.
Nachdem die Wäsche verstaut ist, ist die Markise dran! Eine regenfreie, aber dafür windreiche sonnige Phase hat ausgereicht, das Markisentuch genügend zu trocknen, dass wir es einrollen können. Wer weiß, wann das sonst möglich sein wird! Morgen früh geht es ja weiter und nass einrollen möchte ich die Markise total ungern. Dann lieber jetzt und alles schon verstauen. Bevor der nächste Regen hernieder geht…

Nachdem auch die Markise verstaut, der Tisch im Staukasten verbracht und die Stühle im Kofferraum des Autos liegen, machen wir es uns im Wohnwagen gemütlich.
Es könnte ein schöner Nachmittag selbst mit etwas Regen werden, bis ich plötzlich eher durch Zufall die Auflösung des „Hunderätsels“ entdecke! Es war gar nicht der Däne mit dem Boxermischling gegenüber! Dem hab ich Unrecht getan! Es waren Gäste der angrenzenden Ferienhütte, die ihren Hunden hier einfach so mir nichts dir nichts freien Auslauf quer über alle Parzellen und ohne Leine gewähren! Und selbst noch nicht einmal dabei stehen und aufpassen! Durch das Heckfenster können wir wunderbar live miterleben, wie einer der beiden Hunde ohne Herrchen auf die hinter uns liegende freie Parzelle spaziert, dort herum schnüffelt und dann erneut eine Wurst ablässt! Alles unter dem gütigen Auge der Besitzerin, der seelenruhig von ihrer Veranda aus zusieht! Ja das ist ja ein dicker Hund! Oder eine dicke Wurst! Oder beides!

Und da sie zwei Hunde hat, passt das auch mit den beiden unterschiedlichen Haufen heute Vormittag auf unserer Parzelle! Spontan möchte ich rüber gehen und denen mal die Meinung geigen wie toll wir alle Hundehaufen vor dem Spielplatz finden! Aber das wäre zu impulsiv! Das muss anders laufen! Also mache ich lieber ein Beweisbild vom Hund (siehe oben) und stiefele dann rüber in die Rezeption! Was soll ich mir den Urlaub mit einer Diskussion mit denen versauen, für die Einhaltung der Platzregeln ist schließlich der Platzbetreiber auch in der Pflicht!
In der Rezeption angekommen berichte ich kurz und erhalte zu meiner totalen Überraschung vom Rezeptionisten eine recht barsche Antwort: „Alle Hundebesitzer sind für ihre Tiere selbst verantwortlich!“ und das war es! Niemand geht rüber zum der Hütte. Er steht nicht auf. Er sitzt nur weiter demonstrativ auf seinem Platz gleich so, als erwarte er nun von mir die Lösung für das Problem oder das ich am besten einfach gehe.
Unfassbar. Ich warte noch einen Moment darauf, ob doch noch etwas passiert. Vielleicht war es ja ein Kommunikationsproblem! Eine Sprachbarriere! Ich spreche ja nur deutsch und vielleicht ist es einfach nicht angekommen, was gerade passiert ist! Soll ich ihm die Bilder nochmal zeigen? Ich zögere. Und lasse es dann doch. Der Blick, den der Chef mir entgegen wirft, ist eindeutig. Nur keinen Stress! Besonders nicht mit anderen Hundebesitzern. Zahlenden Kunden. „Alle Hundebesitzer sind ihre Tiere selbst verantwortlich“. Und das ist es dann. Sein Blick wendet sich wieder dem Computer zu, an dem er sitzt.
Der Campingplatz Vejers Family Camping sollte sich meiner Meinung nach besser umbenennen in „Vejers Hundecamping“. Denn familienfreundlich ist diese Einstellung für mein Empfinden definitiv nicht…
Phew! Wie gesagt: Gut, dass wir morgen abreisen!

Zurück am Wohnwagen berichte ich über die unschöne Reaktion in der Rezeption. Einhelliger Tenor: Gut, dass wir morgen abreisen! Man kann es gar nicht oft genug schreiben. 😉

Der Regen- HotDog zur späten Mittagszeit ist schon ein paar Stunden her und hat das Loch im Bauch nur unzureichend gefüllt. Entsprechend darf es zum Abendessen noch etwas leckeres sein! Es gibt Nudeln mit Tomatensoße. Flott aus der bordeigenen Küche. Die sind schnell im Wohnwagen zubereitet, weil es draußen weiterhin abwechselnd stürmt und regnet, oder regnet und stürmt.

Nur zum Abspülen gehe ich dann doch noch rüber zum Servicehaus und ignoriere den vom Wind eingepeitschten Regen einfach. Wie Camper das eben so machen. 😉
Dort angekommen erlebe ich ein weiteres Mal einen „Aha“- Moment. Im Servicehaus in der Küche gibt es, neben Kochgelegenheiten, Backöfen und Mikrowellengeräten, auch einen Fernseher! Hängt an der Wand. Da mich die neuesten Corona- Zahlen interessieren, zappe ich ein wenig durch das Programm. Und erstaune. Kein Corona! Keine Sondersendung, keine Horrormeldungen, kein Lauterbach! Nanu? Das ist aber, im Gegensatz zu unserem Fernsehprogramm zur Prime Time, sehr ungewöhnlich. Doch Moment, das stimmt nicht ganz! Eine Sondersendung gibt es schon! Sogar auf zwei Sendern gleichzeitig! Und auch beiden laufen aktuelle Berichterstattungen. Aber nicht zu Corona, sondern zu Olympia! Einfach so! Gute Nachrichten mit sportlichen Ergebnissen. Wie befreiend…!

Ach ja! Und unter die Dusche springe ich dann auch noch! Anja hatte mir von den Duschen vorgeschwärmt, die ich allerdings nicht gefunden habe. Kein Kunststück aber, den nur der Duschbereich der Damen (grau) wurde renoviert. Der der Herren ist entweder Stand 70er Jahre (roter Bereich), oder 80er (blauer Bereich). Aber egal. Morgen reisen wir ab. Hatten wir das eigentlich schon erwähnt?! 😉

Zitat des Tages:
Es regnet in Strömen, der Wind peitscht den Wind zusätzlich. Wir haben gerade zu Abend gegessen und der Spül steht im Weg. Als ich mir die Spülschüssel schnappe, hält Anja mich zurück: „Willst du nicht wenigstens warten, bis der gröbste Sturm und Regen aufgehört hat?“ – „Ich bin doch nicht verrückt! Wenn der Regen erstmal aufgehört hat, gehen doch ALLE spülen, die derzeit das schlechte Wetter abwarten! Dann wird es voll im Spülhaus und Corona hat leichtes Spiel. Nix, da ich gehe jetzt und hole mir lieber eine Erkältung!“  😉

Ein Kommentar

  1. Hallo Björn,
    wir starten kommenden Samstag mit einem gemieteten Wohnmobil und unserem 4 1/2 jährigen Sohn aus der Nähe von Stuttgart auf eine spannende Rundreise durch Dänemark. Wir haben knapp 3 Wochen Zeit und müssen am 17.08. wieder zu Hause sein.
    Wir haben bis auf die Fähre von Fehmarn nach Lolland und einer groben Route im Kopf noch nichts gebucht. Durch euren Reisebericht haben wir ein paar Ideen für die Nordseeküste bekommen. Wir würden vielleicht gerne eine Seehund oder-robenstation besuchen. Habt ihr eine Idee, wo sowas möglich ist?
    Liebe Grüße
    Johanna

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