Eigentlich hatten wir ja für 9 Uhr den Wecker gestellt, aber das Klingeln von Anjas Handy haben wir ganz diskret überhört.
Zu kuschelig ist einfach das kleine Bettchen im Alkoven, als das wir jetzt schon aufstehen könnten.
Warum auch?
Wir haben doch Zeit! Den ganzen Tag können wir hier noch in Oberhausen verbringen und theoretisch erst gegen Abend nach Hause fahren.
Das ist ja gerade das Schöne am Wohnmobil: Anders als im Hotel müssen wir nämlich nicht zu „Check-Out“- Zeit das Zimmer verlassen haben. Obwohl dies stimmt natürlich nicht ganz, denn ich habe ja gestern Abend einen Parkschein lösen müssen, der uns für 24 Zeitstunden das Parken hier erlaubt. Und diese Parkzeit endet um 19:08 Uhr, also haben wir doch eine „Check- Out“- Zeit, wenn auch eine großzügige.

Einen kleinen Nachteil hat das Wohnmobil gegenüber dem Hotel dann aber doch: Als wir gegen 12 Uhr aufstehen, müssen wir unser Bettchen selber machen. Oh-weia!
Da wir ja aber streng genommen auf Anjas „Geburtstagstour“ unterwegs sind, mache ich natürlich das Bett, man ist ja Gentleman. 😉
Und noch eine Tradition obliegt mir: Das Frühstück machen!
Glücklicherweise ist dies gar kein Problem, denn mit Ausnahme von ein wenig trocken Brot und Nutella gibt unser Schrank leider noch nichts her, was ich auftischen könnte.
Und so verschieben wir das Frühstück einfach auf den anstehenden Besuch im Centro und ich kann mich erfolgreich vor dieser Pflicht drücken.
Obwohl: Ganz ohne „Frühstück“ gehen wir dann aber doch nicht aus dem Haus *äh* Wohnmobil, denn wir haben ja noch ein paar der leckeren Smaragdbonbons von der gestrigen Vorstellung übrig. Mjam!

         
der nächste Morgen: Mein Fahrrad ist noch da 🙂       Ah, Frühstück! Es gibt „Smaragdbonbons“ 😉

Nachdem wir uns also jeder ein Bonbon in den Mund gesteckt und uns mehr schlecht als recht in der Küche gewaschen haben (im Hauptwassertank fehlt ja noch immer das Wasser, ergo haben wir auch kein warmes Wasser aus dem Boiler), machen wir uns gegen viertel vor eins fertig für den Spaziergang durch das Centro.
Die Schwimmsachen für einen Besuch im Aquapark hat Anja natürlich auch in ihren Rucksack gepackt, denn dies war ja auch noch eines der Ziele, die wir uns für diese Wochenendtour auf die Reisefahne geschrieben haben.
Bevor wir aber abmarschieren, machen wir für eventuelle interessierte Wohnmobiltouristen ein paar Bilder vom Wohnmobil- Stellplatz in Oberhausen:

         
Blick über den Platz                                                   unser kompaktes Wohnmobil passt problemlos

         
Auch für mittellange Mobile reichen die einfachen Buchten      Lange Mobile stehen in „Doppelreihen“, wenn auch zerfurcht

         
An dem kleinen Häuschen steht der Parkscheinautomat    Und hier mal die Einfahrt zum Stellplatz

         
Hier mal die Zufahrtstraße „Am Kaisergarten“              Eigentlich eine Umweltzone, Wohnmobile sind aber „frei“

Fotos sind schön, bewegte Bilder aber noch besser! Und obwohl das Wetter mies ist, haben wir dennoch ein kleines Video vom Wohnmobilstellplatz Oberhausen für euch gedreht:

Ein paar Minuten später sind wir dann aber endlich unterwegs.
Heute wählen wir aber nicht den Weg, den ich gestern mit dem Rad zum Centro genommen habe, sondern wir versuchen eine kleine Abkürzung.
Nachdem wir unsere Straße „Am Kaisergarten“ verlassen haben, überqueren wir die recht dicht befahrene Konrad-Adenauer-Allee. Dann aber biegen wir nicht rechts ab, sondern halten uns links und spazieren in eine fast dem Kaisergarten gegenüberliegende kleine Straße „Am Grafenbusch “ hinein.
Anja meint, dass diese als Fußweg auf jeden Fall der kürzere Weg zum Centro sei und wenn wir dem Fahrradwegweiser glauben dürfen, sind es von hier aus nur 800 Meter zum Gasometer, welcher wiederum etwa 900 Meter (?) vom Centro entfernt liegt.
„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ sagen wir uns und da wir eh keine Lust haben, an der dicht befahrenen Hauptstraße entlang zu spazieren, kommt uns der Weg durch die Wohnviertel gerade recht.
Wir passieren einige graue rußige Backsteinhäuser, die durchaus die Ergebnisse der Industrie eines vergangenen Jahrhunderts an den Häuserfassaden bewahren.
Unglaublich, dass sogar jetzt, nachdem die Ruhrgebietsschornsteine schon lange abgeschaltet sind, noch immer deren Spuren so deutlich sichtbar zu erkennen sind.
Und dabei vermuten wir mal, dass diese kleinen Backsteinhäuser in den alten Tagen des Ruhrgebietes noch zu den besseren Wohnanlagen gehört haben dürften!

         
Wir biegen in die kleine Straße „Am Grafenbusch“ ein    und halten uns nun immer in Richtung Gasomter

Nachdem wir die Straße durchquert haben, passieren wir eine uralte Eisenbahnbrücke, über die kurz zuvor eine alte rauchende Diesellok gerumpelt ist.
Die Brücke hat sicherlich auch schon bessere Tage gesehen, passt aber voll und ganz ins Stadtbild.

Hinter der Brücke passieren wir dann einen recht interessant wirkenden Klettergarten, der uns auch gefallen könnte. Da der Klettergarten in einem kleinen Wäldchen aufgebaut ist und der Matschboden nach den Regenfällen der letzten Nacht nur wenig einladend ausschaut, lassen wir den Klettergarten links liegen.
Ein paar Meter weiter kommen wir dann am Parkplatz 9 / 10 des Centro aus und besonders beim Parkplatz 10 muss ich sagen, dass dieser für einen Besuch des Centro sicherlich deutlich besser geeignet ist, als der Stellplatz Am Kaisergarten. Denn zum einen ist der Parkplatz 10 natürlich deutlich näher am Centro dran und zum anderen ist er kostenlos.
Gut, er ist natürlich kein offizieller Stellplatz, hat keinen Strom und keine VE und ob man hier über Nacht stehen bleiben darf, ist auch nicht ersichtlich, aber für einen Tagesbesuch ist er deutlich besser geeignet. Ein wenig ärgere ich mich darüber, dass wir so weit laufen müssen, was bestimmt insbesondere nachher auf dem Rückweg noch für ordentlich Fußarbeit sorgen wird.
Für einen Tagesbesuch des Centro mit dem Wohnmobil würden wir daher auf jeden Fall den Parkplatz 9 / 10 empfehlen.

         
Vorbei am Klettergarten…                                          passieren wir kurz darauf den P 10, gut für Tagesbesucher

         
Kurz darauf erreichen wir den Westeingang des Centro  Auch angrenzend: Die Flaniemeile mit vielen Angeboten

Vorbei am Parkhaus 8 erreichen wir als nächstes wieder die Arena des Centro und stehen kurz darauf am West- Eingang. Drinnen trifft uns dann fast der Schlag, es ist picke-packe-voll!
Die Leute wuseln umher, eilen durch die Gänge, sind vollbepackt, Kinder quengeln und es herrscht an einigen Durchgängen sogar schon Gedränge!
Puh! So haben wir uns das natürlich nicht vorgestellt.
Aber wir schlagen uns tapfer, stöbern kurz durch den Saturn (ich hab geschaut, ob wir den Spielfilm „Der Zauberer von Oz vielleicht auf DVD bekommen können, leider war er nicht vorrätig) und suchen dann die Bäckerei „Horstthemke“ auf, die sich am anderen Ende etwa in Höhe der Coca Cola- Oase im ersten Stock befindet.
Und hier lassen wir uns erst einmal ein leckeres Fladenbrot mit Thunfisch und einer Cola schmecken.

         
Unterwegs im Centro Oberhausen…                            …Mjam-mjam, erst einmal muss Frühstück her

Gut gestärkt geht es dann gegen 14 Uhr weiter in Richtung Schwimmbad Aquapark Oberhausen, denn eine Runde planschen wollen wir ja auch noch.
Wir passieren die Unterwasserwelt „Sea-Life“ und die „Modellbahnwelt Oberhausen“, bis wir nur knappe 10 Minuten mit allmählich schmerzen Füßen am Schwimmbad eintreffen.
Dort dann die Enttäuschung: Auch hier ist es so richtig voll!
Schon durch die Scheiben in Richtung Badelandschaft können wir erkennen, wie sich die Leute in die Bassins quetschen und kaum die Arme ausstrecken können.
Und zu allem Überfluss erreicht uns just im Moment, als wir unser Ticket kaufen wollen, eine krächzende per Lautsprecher ausgegebene Durchsage: „Verehrte Kunden! Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass die Badekapazität derzeit erschöpft ist und wir daher einen Einlassstopp für 30 Minuten verhängen müssen“.
Ja das ist aber gemein!
Da sind wir den ganzen Weg hierher gelaufen und da können wir nicht in Bad!
Wir überlegen kurz, ob wir die 30 Minuten abwarten wollen, entscheiden uns dann aber dagegen.
Auch in 30 Minuten wird sich der Füllgrad nicht sonderlich verändert haben und auf Anstehen an Rutsche und Bad habe ich auch keine Lust.
Da können auch die abenteuerlich anmutenden Bilder aus dem mitgenommenen Flyer nicht drüber hinweg täuschen, obwohl so eine Fahrt in einer dunklen Rutsche im Stile eines alten Kohlestollens sicherlich eine tolle Sache wäre.
Aber wir sind ja nicht aus der Welt und es ist ja auch nicht so, als würden wir nie wieder hierher kommen können.
Wir wohnen ja gleich um die Ecke und wenn man sich anschaut, dass das Bad bis 21 Uhr geöffnet hat, können wir durchaus auch an einem weiteren Freitag Nachmittag einen Badetag hier einlegen.
Aber heute wird das nix und so drehen wir am Schwimmbad wieder um und spazieren über die Flaniermeile zurück in Richtung Wohnmobil.

         
Unterwegs auf der „Ostseite“: Der Aquapark links        Die Modellbahnwelt Oberhausen

         
hier mal von vorn mit altem VW Käfer                    und das Sea-Life sind gleich nah beieinander

         
Wir spazieren wieder auf die Flaniermeile                Vorbei am Alex, dann immer am Ufer entlang

         
Heute ist deutlich weniger los, als gestern Abend        Gegenüber liegt der „Centro – Kinderpark“

         
ein irisches Guiness- Haus gibt es auch                    Oder dieses Haus im japanischen Stil

Etwas anderes fällt uns sowieso nicht ein, was man hier noch machen könnte.
Sealife wäre sicherlich noch ganz interessant, aber wir haben für Sealife Gutscheine zuhause liegen, die wir vergessen haben einzustecken. Und Eintritt bezahlen, wenn zuhause Gutscheine liegen, ist auch blöd irgendwie.
Also heben wir uns auch den Besuch von Sealife für unseren nächsten Oberhausen- Ausflug auf und treten den Heimweg an.

Gegen 15 Uhr erreichen wir wieder unser Wohnmobil, wo wir uns zunächst von den Strapazen des anstrengenden fast einstündigen Fußmarsches erst einmal ausruhen und alle Viere von uns strecken.
Ja und dann fährt sogar ein Eiswagen vorbei und dreht eine klingelnde Runde über den Stellplatz!
Wow, das ist ja ein toller Service!
Dummerweise ist der so schnell über den Stellplatz gefahren, dass ich meine Hose gar nicht schnell genug anziehen konnte.
Sowas blödes!
Als ich endlich einigermaßen vorzeigbar das Wohnmobil mit hastig aber dennoch halb angezogener Hose endlich verlassen kann, ist der blöde klingelnde Eiswagen natürlich schon wieder um die Ecke gebogen und zur Ausfahrt raus *grmpf*
Wie zum Hohn fährt er mit seiner Klingel nun schellend den Kaisergarten entlang und ich kann hören, wie das Geräusch zum Abschied immer mehr mit den übrigen Schallwellen vermengt wird und letztendlich verschwindet.
Gut, dann eben kein Eis!

Ohne große Umwege packen wir nun die wenigen Sachen zusammen und machen uns und unser Wohnmobil reiseklar.
Ein kurzer Stopp noch auf der VE- Einrichtung (Abwasser und Frischwasser ist kostenlos!), dann geht es auch schon zurück in Richtung Heimat!

         
Noch ein kurzer Stopp auf der VE- Station                 Dann geht es auch schon wieder nach Hause

Die Fahrt nach Hause verläuft ohne Probleme, sodass wir gegen 20 vor 6 wieder die heimischen Gefilde erreichen.
Wir tanken noch unser Wohnmobil für die Ostertour voll (es ist mit 1,159 gerade günstig!), weil natürlich wieder einmal kurz vor dem Einlaufen in den heimischen Hafen die Tanklampe angehen musste (grmpf), kaufen im angrenzenden Supermarkt noch ein paar Sachen für das restliche Wochenende ein und stellen unser Wohnmobil kurz darauf wieder wohlbehalten zuhause ab.

         
Gleich sind wir zuhause, wir erklimmen die Ville auf der A 4   Wie immer: Der Tank ist leer… :-/

Für die erste Reise und Nacht in 2010 in unserem Wohnmobil zugegeben eine wenig spektakuläre Tour, rein zweckmäßig und völlig ohne große Besonderheiten.
Muss ja auch mal sein.
Wir sind jedenfalls froh, dass die erste Nacht und der Saisonstart ganz gut geklappt hat.
Alles im Wohnmobil haben wir zwar noch nicht reiseklar, aber der Rest kommt auch noch.
Gehen wir es gelassen an!

     
„Bereit für neue Schandtaten“, Wohni wartet brav auf seinen nächsten Einsatz mit uns  😉

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