Heute ist mal der erste Tag, an dem wir ohne einen Zwang aufstehen können. Keine Fähre, die zeitig abfahren will, keine Gewaltstrecke von mehreren Hundert Kilometern, die abgefahren werden wollen, gar nix!
Entsprechend will ich natürlich gerne ausschlafen, was allerdings jäh unterbrochen wird.
Denn plötzlich plärrt eine Alarmanlage auf dem Campingplatz los und ein wildes Gehupe kommt von einem etwas abseits stehenden brandneuen Wohnmobil.
Etwa 30 Sekunden dauert der Spuk, dann ist wieder Ruhe.
Ein Einbruch wird dies wohl nicht gewesen sein, denn nachdem die Alarmanlage schweigt, herrscht wieder eine komplette Stille auf dem Platz. Es kommt keine Polizei, aufgeregte Camper stehen auch nicht um das Fahrzeug, kein wildes Palaver, nix.
Da ist die Alarmanlage wohl einfach von allein losgegangen oder wurde am Ende gar vielleicht falsch bedient.
Pah! Mietmobilfahrer…
Danke fürs Wecken! 😉

Ich will den gerade gedachten Gedanken wie zur Bestätigung laut aussprechen, da bin ich auch schon wieder eingeschlummert.
Wenig später klingelt dann aber Anjas Handy und hierbei handelt es sich natürlich nicht um eine Fehlbedienung, das Ding will tatsächlich, dass wir aufstehen!
Und wie zum Hohn auf meinen nun beendeten Schlaf hat Anja das vermaledeite Ding natürlich unten in der Küche platziert, wo ich auch mit Strecken der Füße vom Alkoven aus nicht dran kommen würde.
Das blöde Ding klingelt also immer und immer und immer-immer weiter, bis man sich schließlich doch erbarmt, aufsteht und das Mistding ausmacht.
Ahhh! Ich will doch nur schlafen!
Grummelig schnappe ich mir das Teil, werfe es Anja zum abschalten zu und dann geht es wieder ins Bett. Wäre ja noch schöner! Ich hab Urlaub!

Lange bleiben wir aber dann doch nicht mehr liegen, der Tag draußen ist einfach zu schön, als das man ihn verschlafen könnte! Auch heute scheint die Sonne durch die geöffnete Dachluke und hell ist es sowieso schon seit Stunden. Das ist der ganz besondere Zauber des skandinavischen Sommers! Die Tage sind so unglaublich lang! Schon morgens um 6 ist es taghell und am Abend brauchst du auch um 11 noch immer kein Licht einzuschalten.
Und mit jedem Meter, den wir weiter nördlich fahren, verstärkt sich dieses Phänomen zusehends.

         
     Der erste Morgen in Norwegen. Kann sich sehen lassen!   Auf unserer Campingwiese scheint schön die Sonne.

Wo es also schon mal Tag ist, können wir den Tag auch starten!
Und so beginnt der Tag gegen kurz vor 9 natürlich mit einem kurzen Besuch der Waschräume, danach ist schon Frühstück angesagt.
Und bei der schönen Idylle hier am Hang eines Berges mit Blick auf den Fjord wäre es eine Schande, wenn wir das Frühstück nicht draußen zubereiten würden.
Einfach Brot, Wurst, Milch und unsere leckeren Croissants dazu und schon kann in der sommerlichern Idylle geschlemmt werden!
Aber was ist das?!
Platzt mein Traum vom perfekten Frühstück etwa schon jetzt?
Wer hat denn bitte unsere vor einigen Tagen beim Aldi verzehrfertig gekauften Croissants gegen ein optisch absolut identisches Paar vertauscht, die man aufbacken muss?!
Das stand doch nicht auf der Packung, als wir sie gekauft haben, oder doch?
Tja, was machen wir denn jetzt? Ich hab mich doch schon SO auf Croissants gefreut!
Die Lösung liegt auf der Hand! Ich werde einfach ein weiteres Mal die Küche nutzen und die Croissants eben kurzerhand dort aufbacken gehen!

Gesagt, getan, schnappe ich mir die Aufbackcroissants, die übrigens wirklich genauso aussehen wie die, die wir ohne aufbacken zu müssen gekauft haben, und schlendere durch den noch frühen Morgen rüber zur kleinen Küche.
Unterwegs merke ich wieder einmal, wie asynchron wir doch zu den übrigen Campern „campen“. Schon jetzt, zu dieser frühen Stunde, reisen die ersten schon wieder ab. Die Wiese um uns herum leert sich zusehends und es wird auch heute wieder einmal so sein, dass wir die letzten Durchreisenden sind, die den Campingplatz verlassen.
Am Abend dann, wenn wir an unserem Tagesziel ankommen, werden wir wieder einer der letzten sein, die eine Parzelle für die Nacht aussuchen. Und mit etwas Pech sind dann die schönsten Parzellen alle schon vergeben.
Naja, abwarten, jetzt werden erstmal die Croissants aufgebacken.

         
     Der Tisch wird vor dem Wohnmobil gedeckt…               Auf dem Weg zur Küche entdeckt: Ein Haus auf Steinen

Die Croissants brauchen zum Glück nicht sehr lang. Lediglich 2 Minuten müssen die bei 200°C in den Backofen geschoben werden, was natürlich ein wenig Anwärmzeit für den Ofen voraussetzt.
Zum Glück sind wir die einzigen, bei denen man die normalen Croissants gegen Aufbackcroissants getauscht hat und so finde ich die Küche komplett leer und verlassen vor.
Mir ist es recht und so belege ich sogleich den Backofen. Vorheizen? Unnötig. Kann man auch mit den Croissants im Ofen drin machen.

         
     Die Croissants werden kurz aufgebacken                     Ich warte auf den Ofen und schaue der Katze beim Sonnen zu

Mit der leeren Verpackung schlendere ich fix zur Mülltrennstelle und werfe die Überreste gleich weg, dann muss ich das später nicht machen.
Zurück in der Küche treffe ich dann doch noch auf einen anderen Spätaufsteher.
Es ist ein junger Holländer, der hier mit seiner Freundin eine kleine Hütte bewohnt. Auch er ist in Frühstücksmission unterwegs und er fährt auf, als wären sie Engländer.
Frühstücksspeck, Eier, Pilze und Tomaten werden in einer Pfanne zu einem leckeren großen Omelett verrührt, dass sogar mir das Wasser im Mund zusammen läuft.
Ein Glück, dass meine Croissants nicht so lange brauchen, sonst hätte ich dem armen Oranje doch glatt das Frühstück nur mit Blicken weggegessen.

Mit den heißen Croissants auf einem Tablett schlendere ich zurück zum Wohnmobil und zum Picknicktisch direkt bei unserer Parzelle, wo Anja schon das Frühstück aufgefahren hat.
Es gibt lecker frische Eier, Milch, Leberwurst, Schwarzbrot, Kaffee, Saft, Käse und eben die leckeren Croissants.
Herrlich!
Und das alles direkt vor unserem Wohnmobil mit dem Berg im Hintergrund und dem Fjord vor der Nase.
Traumhaft!

     Urlaubsidylle mit dem Wohnmobil
     Kann Camping schöner sein? Die Sonne scheint, es ist warm, der Frühstückstisch gedeckt und der ganze Urlaub noch vor uns!

Nach dem ausgiebigen Frühstück geht es kurz ans Abwaschen, dann machen wir auch schon das Wohnmobil startbereit, damit wir los kommen.

Das erste Tagesziel für heute soll nun natürlich endlich das Südkap von Norwegen sein!
Mit dem Wohnmobil waren wir ja 2006 am Nordkap und nun ist das Südkap ja das absolut beste Gegenstück hierzu!
Das Südkapp von Norwegen ist hier übrigens mal der tatsächlich geographisch richtige Punkt von Norwegens Festland. Nicht so, wie mit der Nordkaphalbinsel (und „Halbinsel“ übrigens auch nur, wegen eines Tunnels!).
Hier, am echten Südkap, findet sich darüber hinaus ein kleiner Leuchtturm, der Lindesnes Fyr, den wir natürlich auch besuchen wollen, wenn wir schon einmal da sind.

Gegen viertel nach 11 sind wir soweit abreisebereit.
Nur noch ein kurzer Stopp auf der VE an der Einfahrt des Campingplatzes und dann kann es auch eigentlich schon losgehen!
Wir winken freundlich dem Campingplatzbetreiber (ein Urgestein, ein wenig wie ein norwegischer Kautz, aber sehr freundlich! 😉 zum Abschied und rollen wieder auf norwegischen Straßen.

         
     Noch ein kurzer Stopp an der VE: Grauwasser ablassen   und Frischwasser aufnehmen. Für Gäste gratis

         
     So, fertig! Alle Arbeiten sind erledigt                             Startbereit: Wir stehen an der Ausfahrt zum Abenteuer

Die erste Etappe heute ist recht simpel zu fahren. Die Straßen sind schön frei, der Himmel blau, das Wetter gut.
Norwegen empfängt uns heute am ersten richtigen Urlaubstag wirklich von seiner schönsten Seite!
Zahlreich machen wir Bilder vom wirklich idyllischen Streckenverlauf der E 39 und der 460, die uns in etwa 40 Kilometern zwischen Mandal und Lindesnes die Schönheiten des Landes schon hier offenbart.
Kleine Küsten mit felsigen, teils bewachsenen Abschnitten, immer wieder kleine rot- weiße Landhäuser, Hütten und Scheunen säumen den Weg. Und dazu das tolle blaue Wasser, welches die Sonne in ganz besonders heller Art und Weise spiegelt.

         
     Und weiter geht´s! Ausfahrt am Campingplatz                    Ausblicke unterwegs: auf Wasser, Buchten und Fjorde

         
     Auch Tunnel gibt es wieder einige.                                     Auf der E 39 unterwegs. 29km bis Lindesnes

         
     Mal ist das Wasser offen und breit                                    Mal schmal und dichter bewachsen. Echt schön hier!

         
     Mal sind auch die Wege schmal! Wie hier auf dieser Brücke   Oder wenn uns andere Verkehrsteilnehmer begegnen

         
     Im Großen und Ganzen ist die Strecke aber schön zu fahren  Kleiner Fotostopp an einer Reihe bunter Bootshäuser

Eine knappe Stunde brauchen wir, dann erreichen wir Lindesnes Fyr, den berühmten Leuchtturm am norwegischen Südkap.
Sofort fühlen wir uns hier wohl willkommen. So steht doch ein großes und kostenloses Parkareal unmittelbar am Leuchtturm (direkt bei N 57.984677°, E 7.048985°) zur freien Verfügung.
Fast wie am Nordkap! Nur haben wir dort damals gut Eintritt bezahlen müssen…

         
     Ankunft am Lindesnes Fyr                                                  Parkplatz und Leuchtturm unmittelbar voraus

Natürlich sind wir nicht die ersten Wohnmobilisten an diesem Tag, der Parkplatz ist schon jetzt recht gut besucht.
Wir parken flott, stellen den Kühlschrank auf Gas und machen uns dann fertig für einen Erkundungsspaziergang.
Kaum stoßen wir die Türe vom Wohnmobil auf, wähnen wir uns fast schon wieder am Nordkap! Boah! Ist das heute windig!!!
Anja wirbeln die Haare wild durcheinander und mir hebt es glatt das T- Shirt hoch.
Warum muss Norwegen aus einem geschlossenen Fahrzeug nur immer so toll aussehen, aber kaum ist man ausgestiegen, kämpft man selbst hier im äußersten Süden mit den Naturgewalten!
Mal ist es Wind, mal Sturm, mal Regen und wenn das Wetter ausnahmsweise mitspielt, hast du gleich die Mückenplage am Hals!
Nun, wir wollen uns nicht beklagen. Lieber ein bisschen Wind, als Regen. Der blaue Himmel entschädigt doch schon für vieles…  😉

Mit meinem Windbraker, den ich mir 2007 an der Ostsee gekauft habe, lässt sich der stürmische Wind natürlich gleich viel besser aushalten! Dumm nur, wenn Anja sich einfach meine Jacke schnappt und nun gut vom Wind geschützt ist.
Und ich? Muss die „normale“ Sommerjacke nehmen.
*Grummel*

         
     Das Parkplatzareal ist großzügig bemessen                        Auch wir finden ein nettes Plätzchen

         
     Willkommen am südlichsten Punkt, dem Lindesnes Fyr    Das Nordkap ist von hier genau 2.518 Kilometer entfernt…

         
     Anja ist dank MEINER Windjacke nocht gut geschützt  Ich hingegen muss mit der dünnen Sommerjacke auskommen

Eintritt wird übrigens doch fällig. Nachdem wir vom Parkplatz ein paar Meter in Richtung Leuchtturm spaziert sind, entdecken wir den kleinen Ticket- und Souvenirverkauf an der Zufahrt.
Viel gibt es nicht zur Auswahl, dennoch stöbern wir einen Moment im Angebot.

Für den entrichteten Eintritt gibt es übrigens als Bestätigung einen kleinen Aufkleber, der auf die Jacke aufgeklebt wird.
Scheinbar ist es hier möglich, auch mit einem Spaziergang über die Steine das Empfangsgebäude diskret zu umgehen.
Da wir aber von den Parkrangern nicht angesprochen werden wollen, kleben wir uns auch gleich die roten Bapperln an die Jacke.
Schick! 😉

         
     Etwas spät! Eine Infotafel warnt vor Sturmböen…           Eintrittskasse, Touristeninfo und Souvenirverkauf

Derart gerüstet geht es nun zum Leuchtturm.
Gleich das erste, was wir entdecken, ist eine kleine Infotafel über den Leuchtturm.
Und was wir da lesen, ist recht interessant:
Der Leuchtturm Lindesnes Fyr bietet uns sogar gleich zwei Superlativen auf einmal!
Er ist nicht nur der südlichste Leuchtturm, er ist auch der älteste von ganz Norwegen!
Bereits im Februar 1655 wurde hier erstmals ein Leuchtfeuer entzündet.
Dies, so wird hier geschrieben, sei der besonders markanten Position des Felsens als Wegmarke zwischen Nord- und Ostsee geschuldet.
Aha! Hier also auch!
Ein Jahr ist es her, als wir an der Nordspitze Dänemarks, bei Skagen, das Zusammenspiel von Nord- und Ostsee bewundern konnten. Mehr noch, drin gebadet haben wir!
Hier allerdings sieht man wenig davon, dass 2 Meere aufeinander treffen. Und ich schätze mal, dass das hier gar nicht so sehr offensichtlich der Fall ist, wie am Nordkap Dänemarks.
Dennoch soll hier irgendwo um Lindesnes die Strömung der Nord- und Ostsee zusammen kommen, also wieder einmal ein besonders markanter Punkt auf unserem Planeten –und wir haben ihn besucht!

Nun, genug der grauen Theorie, wir sind hier den Leuchtturm zu besteigen!
Zuvor will aber eine äußerst fiese Treppe und ein steiler Aufgang bezwungen werden.
Was uns sofort auffällt: Auch hier sind viele Wege, Wiesen und Steine „unterkellert“, soll heißen ein paar andere Deutsche waren schon einmal hier.
Naja.
Ist ja auch schwierig, sich von diesem Kapitel unserer Geschichte zu entziehen, wenn man so wie wir vornehmlich in Europa unterwegs ist!
Unvoreingenommen nehmen wir uns vor, diese Bauten später zu besichtigen.
Zunächst mal ist der Leuchtturm dran!

         
     Die Treppen müssen wir rauf. Puh!                                   Ganz oben (links schon zu sehen) der Leuchtturm

Schon nachdem wir die ersten Treppen bezwungen haben, bietet sich uns eine wirklich tolle Aussicht auf das Umland, die malerische Bucht und natürlich die offene See.
Zahlreiche Steinwale tummeln sich auch hier im Bereich rund um die Küste und entschädigen dafür, dass sich keiner der Kollegen aus Fleisch und Blut blicken lassen will.
Der Ausblick ist wirklich atemberaubend! Wer hier steht, dem frischen Wind trotzt, dabei aufs Meer hinaus schaut und KEIN Fernweh bekommt oder spontan zur See fahren will, der ist emotional so beschaffen wie eine Eisenbahnschiene!
Ist DAS toll hier!
Jetzt ein kleines Boot, oder gar ein ganzes Segelschiff, mit dem wir noch heute nach Cap Horn aufbrechen würden.
Oder als Westindienfahrer für die East India Trading Company unterwegs sein!
Tja, das damalige Leben in der Zeit, als dieser Leuchtturm bzw. sein Leuchtfeuer zum ersten Mal entzündet wurde, muss schon entbehrlich, aber auch abenteuerlich gewesen sein.

         
     Klischees der Küste vereint: Leuchtturm und Anker    Hoffentlich ist es eine Boje und keine Miene auf der ich sitze 😉

     Meeresbucht am Lindesnes Fyr
     Ist das nicht urgewaltig? Die Bucht von Lindesnes Fyr. Abenteuer liegt in der Luft, die Weite des Meeres ruft

Richtig urig sehen übrigens auch die kleinen Holzhäuschen aus!
Wieder einmal die so ach so typische norwegische Architektur mit länglichen Holzlatten, viereckig und wahlweise weiß oder rot mit weißen Fensterläden und Dachfirsten.
Man könnte auch hier fast meinen, jeden Moment würde Michel aus Lönneberga um die Ecke schauen.
OK, ok, der wohnt in Schweden! Aber auf seinem Hof, dem Katthulthof (den haben wir im Sommer 2008 besucht) sieht es so ähnlich aus, wie hier.
Nur hier ist es vielleicht etwas rauer und ursprünglicher, in Schweden hingegen bietet sich mehr Grün, Gräser, Wiesen, Wald und Natur.

         
     Wirklich schön anzusehen: Komplett weißes Holzhaus   Besen müsste man sein! Lagerschuppen mit Aussicht…

         
     Am Hügel hinauf geschaut: Häuser mit Leuchtturm       Und über allem thront die norwegische Flagge  🙂

Nachdem wir die Spitze der Anhöhe erreicht haben, stehen wir endlich auch vor dem Leuchtturm.
„1915“ prangert an der Oberkante des Türrahmens, was zweifelsohne das Jahr der Errichtung dieses runden Gebäudes sein dürfte.
Das Teil ist übrigens komplett aus Metall gebaut, kaum tut man einen Schritt ins Innere, wähnt man sich schon fast in einem U- Boot!
Wie lange wird es wohl dauern, bis Wind und Wetter dem Leuchtturm so sehr zugesetzt haben, dass er durch Rost und Korrosion zerfallen wird?
Im Moment sieht er ja noch recht gut gepflegt aus, aber was ist, wenn die Menschen irgendwann mal nicht mehr da sind?
Dann geht es bestimmt ganz schnell!
Und so machen wir ganz fix noch ein paar Bilder vom Leuchtturm, damit man in 3,5 Millionen Jahren sagen kann, wie hier der Leuchtturm ausgesehen hat   😉

         
     Endlich! Am Fuße des Leuchtturms angekommen        Für das Alter hat sich der Leuchtturm aber gut gehalten 😉

         
     Blick zurück: Die steile Treppe geht es rauf                    Blick voraus: Die Stufen werden noch steiler

Wir steigen die schwere eiserne Treppe hinauf.
Zum Glück ist der Leuchtturm nicht besonders hoch, sodass das Treppensteigen nicht zur Qual wird.
Oben angekommen haut es uns, nach dem Öffnen der schweren Stahltür, fast aus den Schuhen!
Und das wörtlich!
Obwohl wir nur wenige Meter von unserer letzten Position an Höhe dazu gewonnen haben, hat sich der stürmische Wind nochmals vervielfacht!
Ich habe Mühe, meine Digitalkamera in den Händen zu halten um Bilder zu machen.
Und auch Anja kämpft mit den Haaren, die wir eigentlich bereits im Halsbereich der Jacke versteckt hatten.
Der Wind spielt ihr immer wieder böse Streiche, hebt einzelne Haare heraus und lässt sie wie wild in seinem Atem tanzen.
Wie gemein!

         
     Wir öffnen die schwere metallene Tür…                            Whoa! Was für ein Wind! Anja muss die Haare festhalten

Wir umrunden die Aussichtsplattform, bis wir den massiven Stahlturm im Rücken haben und so deutlich windgeschützter stehen.
Wirklich unglaublich, wie schon jetzt, in den wenigen Minuten unseres Daseins, die Natur mit ihren Gewalten an den Stahlwänden des Leuchtturms rüttelt.
Am Ende kracht das Teil noch zusammen, während wir noch drauf spazieren gehen!

Lohn der Qualen ist natürlich der fantastische Ausblick!
Schon beeindruckend, was die paar Meter Höhenunterschied schon ausmachen.
Deutlich sieht man nun die ehemaligen Bunkerbefestigungen von oben, von denen heute nur noch runde Sockel wie graue Pickel in einer grünen Natur zeugen.
Zum Glück gibt es hier auch noch genügend Steinfläche, sodass die runden grauen Überreste nicht zu sehr dominierend ins Auge stechen.
Fast schon möchte man dem Leuchtturm wünschen, dass er die grauen Betonteile doch bitte möglichst lange überdauern möchte, wenn nach dem Ableben der Menschheit der Zerfall der Elemente einsetzt.

Auch wirklich sehenswert ist natürlich der erneute Blick auf Bucht und Meer, auch wenn man seine Augen nur kurz in den beißenden Luftstrahl des Windes halten kann.

         
     Blick in die Bucht vom Leuchtturm aus                            Gut zu erkennen: Die Fundamente alter Bunker unter uns

         
     Blick gegenüber auf den alten Leuchtturmsockel          Blick auf die Bucht nach rechts. Bunker, Meer und Steine

         
    Blick zurück zum Empfangsgebäude (im Stein) und zum Parkplatz. Schaut mal, das zweite Mobil von vorne ist unser Wohni 🙂

Wir verlassen den Leuchtturm nach ein paar Minuten wieder.
ZU sehr hat uns der Wind durchgeschüttelt.
Kaum unten entdecken wir auch gleich den nächsten markenten Punkt hier am Lindesnes Kap, nämlich die wahrscheinliche Position eines älteren Leuchtturmsockels und gleich daneben wohl die Position der allerersten Feuerschale von 1655.
Habe ich noch gestern bei der Hafeneinfahrt unserer Fähre gesagt, dass ich wohl ungern Leuchtturmwärter eines verlassenen und von Wasser umgebenen Leuchtturms in irgend einer Bucht sein möchte, hat eben jener Leuchtturmwärterjob gegen den des ursprünglichen Job des Feuerkorbwächters deutlich an Attraktivität gewonnen!
Hier ist mal nix! Einfach nur eine Art Feuerkorb, in dem dann wohl früher ein Feuer gebrannt hat!
Man-o-Man, das war 1655 bestimmt kein schöner Job!
Deutlich später (wann genau kann ich nicht entdecken) hat es immerhin ein Fundament mit Aufbau gegeben, was wohl als erstes einen gewissen Schutz vor den Umtrieben der Natur gebracht hat. Mit Sicherheit dringend nötig!
Vielleicht hat es ja aber auch hier irgendwo in der Nähe des Feuerkorbs eine Holzhütte oder sowas gegeben, wünschenswert für den damaligen Feuerwärter wäre es wohl!

     Historische Feuerschale am Lindesnes Fyr
Die alte Feuerschale am Lindesnes Fyr. Der arme Leuchtfeuerwärter, hatte wohl keinen Schutz 🙁

Vom Feuerkorb aus klettern wir auf das verbliebende Fundament des älteren Leuchtturms.
Immerhin hat es hier dann kleinere Nischen und einen Aufbau gegeben, sodass sich der Feuerwärter hier immerhin zur Ruhe setzen konnte, wenn das Feuer im Feuertopf einmal brannte. Aber so richtig heimelig mit Holzofenkamin und ein paar Wänden, die ihn vor der zugigen Luft schützen? Wohl weniger.
Das Klettern am Sockel ist schon ein kleiner Balanceakt und nicht wenige der Steine sind lose und wackelig. Aber der Aufstieg lohnt sich, denn vom alten Sockel aus hat man einen tollen etwa höhengleichen Ausblick auf den aktuellen Leuchtturm von Lindesnes Fyr:

     Leuchtturm am Südkap Norwegens
     Vom alten Leuchtturmsockel aus schön zu sehen: Der „moderne“ Leuchtturm von 1915

Kommen wir nun zum letzten Akt der Sehenswürdigkeiten am Lindesnes Fyr. Die alten Bunkeranlagen aus dem zweiten Weltkrieg!
Direkt unterhalb des Leuchtturms stoßen wir auf einen der Eingänge, die in ein regelrechtes Tunnelsystem übergehen.
Das ist schon was anderes, als die Bunker in Dänemark oder Frankreich, die ja zumeist nur aus Einzelblöcken bestehen.
Hier findet sich ein ganzes Wegesystem unter der Erde und es würde mich nicht wundern, wenn die Gänge und Tunnel noch exakt so ausgebaut sind, wie es damals vor 70 Jahren angelegt wurde.
Wer weiß, vielleicht brennt in einer der Bunkerlampen sogar noch eine uralte und längst vergessene Reichsglühbirne mit dem charakteristischen Adler darauf. 😉

         
     Schutzgräben durchziehen den Felsen                             Die alten Bunkeranlagen sind noch gut zu erkennen

         
     Eingänge in die Bunker gibt es einige                                 Und im Innern? Ein Labyrinth aus Gängen

Ich nehme mir natürlich die Freiheit, zwei Schritte vor Anja zu gehen und im entscheidenden Moment in eine Nische abzubiegen.
Dort halte ich mich ganz ruhig und versteckt, bis Anja um die Ecke kommt:
„BUH!“
„Aahhh! …  Blödkopf!! “
*hihi!*

Wir besichtigen einige der runden freiliegenden Plattformen, die wir vom Leuchtturm aus von oben gesehen haben.
Ich schätze mal, dass hier entweder Geschütztürme für das Feuer auf die offene See oder Flakgeschütze zur Luftabwehr gestanden haben. Vielleicht waren es aber auch nur einfache Beobachtungsposten, wer weiß.

Da neben den Gängen nichts mehr zu entdecken ist, verlassen wir das obere Areal wieder und spazieren die Treppen hinab zu den kleinen Holzhäusern.
Eines dieser kleinen Holzhäuser beherbergt ein kleines Museum, welches im Rahmen unseres Eintrittspreises mit besucht werden kann.
Jedenfalls muss man hier nicht ein weiteres Mal Eintritt bezahlen.
Das Museum handelt natürlich vom Leuchtturm und zeigt nun auch den Sockel des ersten Leuchtturms mit seinem Aufbau.
Mit dem Dach drüber sieht dies nun doch recht wetterfest aus und ich glaub, dass der frühe Feuerwächter nicht im Freien sitzen musste.
Zumindest nicht mehr, nachdem man diesen kleine Häuschen gebaut hat. Immerhin!
Eine weitere einfache Feuerschale ist aber auch zu sehen und so vom Aussehen her könnte man fast meinen, dass diese vielleicht sogar ein echtes antikes Stück mit 450 Jahren Erfahrungsgeschichte ist.
Neben der Historie sind auch einige Stücke aus dem aktuellen Leuchtturm ausgestellt. Das dicke Brennglas zum Beispiel.
Zahlreiche Infotafeln rund um die Ausstellungsstücke zeigen Bilder und erzählen auch die Geschichte, dummerweise ausschließlich in norwegischer Sprache.
Schade!
Zumindest in Englisch hätte man es doch aufschreiben können, eine Kompaktversion hätte hier ja auch schon gereicht, damit wir ein paar mehr Infos zum Leuchtturm präsentieren könnten.
Nun, so müssen wir uns unsere Leser sich ausnahmsweise mal nur mit Bildern begnügen:

         
     Wir spazieren die Treppen wieder herunter                      Im diesem weißen Holzhaus befindet sich ein Museum

         
     Hier zu sehen: Die erste Feuerschale fürs Leuchtfeuer    Hier schon moderner: Das hat was von einem Leuchtturm

         
     Hier wohl ein Modell oder eine alte Brennlinse                 Schade! Die Infos gibt es NUR auf norwegisch 🙁

Im Nebengebäude zu diesem Museum sind weitere Ausstellungsstücke zu sehen. Da es sich hierbei allerdings um durchaus aktuelle Kunst handelt und wir damit nicht sehr viel anfangen können, werfen wir nur einen flüchtigen Blick drauf.
Nix besonderes.
Nach dem Museumsbesuch spazieren wir zum Wohnmobil zurück.
Wir schauen noch kurz beim Souvenirshop vorbei, aber auch nach unserem ersten Besuch hat sich das Sortiment nicht wirklich verändert.
Ist noch immer nix für uns dabei.
Viel interessanter ist eigentlich der Wohnwagen auf dem Parkplatz, der mit tausenden von kleinen runden Aufklebern beklebt ist. Bei näherem Hinsehen entdecken wir, dass es sich um die Aufkleber handelt, die man sich auf die Jacke klebt und das entrichtete Eintrittsgeld belegen.
Wer also welche braucht…  😉
Übrigens: Unseren Aufkleber wird man auf dem Wohnwagen nicht finden. Anja war strikt dagegen und wollte ihren lieber als Souvenir behalten.

         
     Ein Wohnwagen voller Sticker! Hässlich!                    Bei näherem Hinsehen erkannt: Das sind die Eintrittsaufkleber

Zurück im Wohnmobil stärken wir uns erst einmal an dem, was uns Hans Riegel aus Bonn so mit auf die Reise gegeben hat.
Eine Maoam- Stange kauend beratschlagen wir unser nächstes Ziel anhand der Karten und des Reiseführers.
Wir entscheiden uns, grob der Empfehlung des WOMO- Reiseführers für Südnorwegen zu folgen und programmieren das Navi auf Flekkefjord, welches die nächste größere Ortschaft hier im Süden auf der E 39 sein wird.
Dort werden wir uns dann das Städtchen mal anschauen.

         
     Wieder zurück am Wohnmobil, Besichtigung beendet        Ein Wackelstein direkt hier am Parkplatz

Doch bevor wir die nächsten Kilometer abspulen, MUSS ja fast schon ein Bild mit Wohni und dem Nordkap- Schild her!
Als Norkapfahrer sind wir dazu ja gerade verpflichtet! 😉
Schnell manövrieren wir unser Mobil ins rechte Licht, um mal grob die Richtung für die nächsten 2518 Kilometer vorzugeben.

Spontan schlage ich Anja vor, doch einfach zum Nordkap zu fahren!
Es wäre doch eine Ehre für unser Wohni, wenn er selbst einmal bis zum Nordkap gekommen wäre, oder?
Aber wenn ich da so an die Entbehrlichkeiten der Route denke, verwerfe ich den Gedanken selbst, bevor Anja ihr „Nein“ auch schon mit Argumenten untermauert hat.

     Mit dem Wohnmobil zum Nordkap?
     Na, das wäre doch was! Nur 2.518 Kilometer zum Nordkap, das schafft Wohni doch locker 😉

Also eben ohne Nordkap. Und so halten wir uns an den ursprünglichen Plan mit Südnorwegen und sind gegen 14 Uhr wieder unterwegs.
Auch der nächste Teil unserer Fahrt durch die norwegische Küstenlandschaft wird von traumhaften Ausblicken in die Natur bestimmt. Wir haben uns für das erste Stück natürlich für eine unbedeutende Landstraße entschieden, um möglichst nah an der Küste unterwegs zu sein.
Lange können wir aber nicht auf dieser bleiben, denn der kürzeste Weg in Richtung Flekkefjord führt landschaftsbedingt von hier aus nunmal über die E 39.
Aber auch hier, abseits der Großstädte, scheint für eine E- Straße nicht so viel Verkehr zu sein.
Rechts ranfahren und schnellere vorbei lassen muss ich eigentlich kaum und wenn ich es dann doch mal tue, wollte ich an der Stelle sowieso für ein Bild anhalten.
Zu schön ist die Landschaft, dass man einfach nur so vorbeifahren könnte.
Und so viele Bilder wir auch machen, die Schönheiten der Natur unter strahlendem Himmel kann man einfach nicht 1:1 festhalten.
Dennoch haben wir es natürlich versucht:

         
     Unterwegs auf norwegischen Landstraßen                       So schön leben und wohnen die Menschen in Norwegen

         
     Kleine schmucke Häuser am Wegesrand                          Und der Weg führt uns immer weiter durch die Natur

         
     Weite Wiesen, Steinhügel und Wasser                          Überhaupt ist das Wasser zentraler Dreh- und Angelpunkt

         
     Die Straßen müssen die Wasserwege oft überqueren  Da möchte man am Liebsten tauschen! Ein Boot wäre was!

         
     Bei den schönen Wasserwegen? Einfach nur traumhaft!  Zum Glück führt auch die Straße dicht am Wasser entlang

         
     Mit dem Wohnmobil ins Grüne! Hier ist es „wörtlich“ genommen     Stopp nur für diese Aussicht!!

Die moderne Form der Wegelagerei wird hier übrigens auch das erste Mal fällig!
An einer Mautstelle sollen mit Karte oder Münzen entweder 25 Kronen für PKW, oder 50 Kronen für LKW gezahlt werden.
Und was ist mit Wohnmobilen?
Nun, ich schiebe unsere Kreditkarte mal mutig in den unteren Schlitz für die 25 Kronen für die Mautgebühr ein und siehe da: Die Lampe geht auf grün und wir können passieren.
Glück für uns, so war das Kassenhäuschen doch unbesetzt und ich frage mich was passiert, wenn das Geld nicht im Moment des Passierens passend dabei hat und auch keine Karte hat.
Scheinbar geht hier in Norwegen viel mit Kreditkarte, viel mehr, als bei uns.
Nur die PIN für seine Kreditkarte sollte man übrigens immer dabei haben, denn anders als bei uns wird mit der Kreditkarte hier sehr oft über die PIN abgerechnet.
Unterschrift auf dem Kassenbeleg ist eher unüblich!

         
     Die schöne Natur gibt es leider nicht umsonst…        …Mautstelle voraus. 25 Kronen für PKW, 50 für LKW. Und wir?

Nachdem wir die Mautstelle passiert haben, fahren wir kurz darauf über die Fedafjorden- Brücke, für die vielleicht die Maut gedacht ist.
Könnte aber auch für einen der zahlreichen Tunnel gedacht sein, die wir auf den letzten Kilometern bereits passiert haben.
Jedenfalls habe ich sowas bei den Vorbereitungen für Norwegen gelesen, dass oft Brücken oder Tunnel mit Maut bezahlt werden.
Ist die Brücke dann irgendwann mal bezahlt, wird die Mautstelle abgebaut und jeder kann die Brücke frei benutzen.
Gar nicht so schlecht und fair obendrein! Bei uns würde dies doch keinem Stadtkämmerer einfallen, eine Mautstelle am Ende einer Ausgleichsfinanzierung wieder abzureißen, oder?!

Bei N 58.28093° / E 6.71671 machen wir eine kleine Pause auf einer Anhöhe.
Wir erwähnen diesen Punkt extra, weil dieser kleine Parkplatz neben der Straße einen ganz tollen Ausblick ins Tal und auf einen ersten Ausläufer des Flekkefjords ermöglicht!
Aber aufpassen! Wenn man die E 39 entlang fährt, kommt ein Schild mit der Aufschrift „Information 500 Meter“. Das ist der wichtige Hinweis. Der Parkplatz kommt nach einer Kuppe nämlich recht knapp und wir hatten (trotz langsamer Marschgeschwindigkeit!) Mühe, dort noch schnell einzuschwenken, ohne den hinteren Verkehr zu behindern, oder gar dran vorbei zu fahren!
Wer also diesen tollen Ausblick ins Tal des Flekkefjords genießen will, sollte ab dem Schild besonders bremsbereit sein und die Augen nach rechts halten, dann klappt es auch mit diesem traumhaften Panoramablick:

         
     Pause an einem schönen Aussichtspunkt über den Flekkefjord   Blaues Wasser, grüne Natur, sanfte Hügel

         
     Direkt am Wasser gibt es sogar einen Campingplatz         eine schöne Anhöhe für Wanderer und Bergsteiger

Kurze Zeit später fahren wir in das Örtchen Flekkefjord hinein.
Ein kleines beschauliches Städtchen, welches durch einen Kanal geteilt und mit nur einer einzigen Brücke verbunden ist.
Da uns das Städtchen spontan zu einem Stadtbummel einlädt, suchen wir uns flugs einen für den Stadtbesuch ganz brauchbaren aber vor allem kostenlosen und großen Parkplatz (bei N 58.29359° / E 6.66341°) nah bei einem Gewerbezentrum.
Einige andere Wohnmobile stehen auch schon hier (eines davon erkenne ich übrigens wieder, es stand noch gestern mit uns auf der gleichen Fähre…), da kann der Parkplatz ja nicht der schlechteste sein.

         
     Wir parken kostenlos auf diesem großen Platz              Jetzt müssen wir nur noch auf die andere Seite kommen…

Wir spazieren nun gut gelaunt einmal zum Kanal und über die Brücke. Auf der anderen Seite beginnt dann am Kanalufer so eine Art Flaniermeile, wo sich bereits einige Sonnenhungrige eingefunden haben.
Spontan entscheiden wir, uns zu den Sonnengenießern dazu zu setzen und dabei ein leckeres Softeis zu verspeisen.
Mjam, das schmeckt lecker, so lässt sich der Urlaub wirklich aushalten.  😉

Mit Blick auf den Kanal lassen wir uns auf einem Steinverbau unmittelbar am Wasser nieder und schauen den Schiffen auf dem Kanal zu.
Fast schon hat die Szenerie etwas von Venedig!
Die Leute, die direkt am Wasser wohnen, haben übrigens fast alle neben dem „normalen“ Ausgang an der Haustüre auch einen eigenen Steg. Nicht wenige haben zusätzlich zum Auto wohl auch ein Boot, was hier, im Land der Fjorde, sicher nicht das schlechteste Fortbewegungsmittel ist.
Gemeinsam sinnieren Anja und ich nun darüber, wie es wohl wäre, morgens einfach mit dem Boot anstelle mit dem Auto zur Arbeit zu fahren.
Ob es auf dem Fjord auch sowas wie einen Verkehrsstau gibt?
Ob das in den Nachrichten kommt.
„Staumeldung auf dem Flekkefjord- Kanalwegen wegen Baustelle, derzeit 2 nautische Seemeilen. Ortskundige werden gebeten, über den Bach bei Djupvik auszuweichen“ *hihi*

              
     Wir überqueren die Brücke: Blick auf den Flekkefjord- Kanal     Das muss jetzt sein! Ein lecker Soft-Eis!  🙂                            

         
     Damit setzen wir uns für eine Pause nieder…                  …und genießen den Blick auf den Kanal   

Während wir uns noch lustig über die virtuellen Stausteher im Boot machen, legt eine kleine deutsche Yacht hier am Kai an.
Wahrscheinlich das Boot von einem Makler, Banker oder einem hohen Versicherungsvertreter. Es sei ihm gegönnt, schließlich sind ja auch wir mit sowas wie einer „Landyacht“ unterwegs.
Für Norwegen wäre aber eine Tour mit dem Boot sicherlich auch eine tolle Sache, obwohl man dabei wohl weiter weniger gut vorankommt, wie mit dem Wohnmobil.

         
     Ui, ein schönes Segelschiff legt an                       Mit so einem Schiff würde ich auch gern mal die Fjorde befahren

Nach dem Genuß des Softeises spazieren wir die Promenade bis zum Ende durch und entdecken einen weiteren Parkplatz.
Dieser wäre wohl auch für Wohnmobile geeignet, kostet aber Geld!
Also ist er wieder nicht geeignet.
Auch hier sollte man (wie auf unserem Parkplatz auch) das Anziehen der Handbremse nicht vergessen! Überall rundherum ist nämlich genügend Wasser, um das eigene Mobil problemlos zum U- Boot umzufunktionieren. „Norwegisches Venedig“ halt…

         
     Hier ließe sich auch parken, kostet aber…                    Dafür hat man vom Wohnmobil aus eine schöne Aussicht

Hier am Kai sitzen zwei Kinder und angeln. Zuerst denke ich: „Die haben ja noch gar nix gefangen “, bis ich einen genaueren Blick in deren Eimer werfe.
Offenbar fangen die keinen Fisch, sondern Garnelen! Und dies nicht mit wenig Erfolg.
Über 10 Stück tummeln sich da im Eimer und ich schätze mal, dass man hier mit nur wenig finanziellem Einsatz und ein bisschen Geduld sein Abendessen gleich mal kostenlos zusammen fangen kann.
Wenn ich Angler wäre, würde ich es wohl auch so machen.
Norwegen ist ja nicht ohne Grund als Angelparadies bekannt! Aber da ich Fische am Haken nunmal nicht sehen kann und Anja auch keine Ambitionen hegt, von mir frisch gefangenen Fisch auszunehmen, kommen bei uns allenfalls Fischstäbchen oder Fischfrikadellen auf den Tisch.   😉

         
     Die Kids hier spielen nicht Gameboy, sie angeln!              Und siehe da, scheinbar sogar recht erfolgreich!

Von der Kaispitze aus spazieren wir nun eine Parallelstraße zur Wasserlinie entlang. Hier gibt es dann sowas wie eine kleine Fußgängerzone und Einkaufsmeile, auch wenn man es mit einem „Einkaufsmeter“ wohl treffender beschreiben könnte.
Viel Auswahl gibt es sicherlich nicht, aber das erwarten wir ja auch gar nicht!
Viel mehr sind die kleinen urigen und urtypischen Häuser, die uns gut gefallen.
Jedes irgendwie gleich und doch immer ein bisschen anders.
Nur eins haben wohl alle gemeinsam: Es sind die typischen Holzbauten mit länglichen Brettern.
Und, was noch besonders hinzu kommt: Mit nur sehr wenigen Ausnahmen sind wieder einmal alle Häuser in weiß gehalten. Warum nur?! Schon gestern in Mandal war uns dies aufgefallen, eine Antwort haben wir darauf aber nicht gefunden.
Ob die hier so eine Art „Einkaufsgemeinschaft“ für weiße Farbe haben? Und nur der, der reich ist, kann sich ein „buntes“ Haus leisten?
Oder ist das aus einem Grund der Sonneneinstrahlung, den wir noch nicht kennen? Wohnmobile und Campingwagen sind ja auch weiß, um Sonne zu reflektieren. Aber Häuser? Gut, in Griechenland machen sie es ja auch so. Aber hier?
Hier scheint doch bestimmt nicht die Sonne so heiß, dass man die Häuser unbedingt alle in weiß machen muss???
Und was mal gar nicht dazu passt: Die Häuser sind ja nur an den Wänden weiß! Die Dächer hingegen sind rot, braun oder sogar schwarz eingedeckt. Das führt die Theorie mit der Sonnenreflektion natürlich ad absurdum…
Warum aber sind dann die Häuser alle in weiß gestrichen?
Ob wir dieses Rätsel noch während unseres Urlaubs lösen können?

         
     Von der Kaispitze spazieren wir ins Örtchen Flekkefjord     Wir machen ein wenig „schaufensterbummeln“ 😉

         
     Überraschung! Wie in Mandal sind auch hier viele Häuser komplett in weiß gehalten. Warum ist das nur so?

         
     Sogar die Kirche von Flekkefjord ist „streng weiß“         Auch die Einkaufsmeile „glänzt“ durch peppige Farben  ?:-/

         
     Auch hier! Alles weiß! Nur die Dächer nicht! Logik?   Blick in die Seitengasse: Auch hier fast nur weiße Fassaden

Kurz darauf entdecken wir auch die Touristeninformation.
Supi! Stadtpläne und Infomaterial sind bei uns als Trophäen ja fast schon unentbehrlich! Schon oft haben wir unterwegs oder im Nachgang zu einer Reise dort tolle Sachen entdeckt.
Nur hier in Flekkefjord haben wir Pech, die Touristeninformation hat leider geschlossen.
Laut den Öffnungszeiten sollte sie aber eigentlich auf haben, was uns ein wenig irritiert.
Dann aber entdecken wir einen Zettel von Mary auf dem steht, dass die Info heute leider geschlossen wäre und die Einschränkungen hieraus bedauert werden.
Naja, schade, gehen wir eben zurück zum Wohnmobil. Wir haben es alles gesehen denke ich.

         
     Ah, sehr schön, die Touristeninfo!                          Nanu? Die ist zu! Mary hat uns nur einen Zettel hinterlassen 🙁

         
     Wir überqueren wieder die Brücke, dieses Mal aber auf der anderen Seite, um auch hier mal einen Ausblick zu bekommen

Direkt gegenüber von unserem Parkplatz entdecken wir übrigens das AMFI –Einkaufszentrum.
Sehr gut!
Nichts ist schöner, als in einem fremden Land in den dortigen Einkaufsgeschäften zu stöbern! Und obwohl wir eigentlich nichts brauchen (unser Wohnmobil ist ja mit Vorräten noch gut gefüllt), gehen wir eine Runde bummeln und shoppen.
Leckere fremdartige Chips, eine Dose norwegische Cola, so etwas gehört für mich ganz einfach zur Reise dazu.

         
     Flekkefjord´s Einkaufszentrum empfiehlt sich für einen Besuch    Das wirkt doch schonmal sehr einladend! 🙂

         
     Das Angebot ist überraschend vielseitig. Hier Klamotten   oder hier: Jede Menge Spielzeug

         
     Unser Ziel? Die Supermärkte! Was darf´s sein? Coop?…    …oder doch lieber Spar?

         
     Die beste Pizza in Flekkefjord? Hier? Das überzeugt natürlich!  ..und so schauen wir mal im Spar rein. 😉

Was dann schmerzt, ist natürlich die Bestätigung des Vorurteils der teuren Preise in Norwegen.
Wir haben es vorher gewusst, dennoch ist es immer wieder ein kleiner Schock.
Wir haben noch gedacht, dass es hier im Einkaufszentrum bestimmt ein bisschen billiger wird, zumal gleich 2 Supermärkte (Coop und Spar) unmittelbar beieinander liegen.
Besonders importierte Obst und Früchte hauen richtig rein!
Beispiele gefällig? Gern (norwegische Kronen mal grob in Euro umgerechnet):
Kilo Wassermelone = 3,20 €
Eine Schale Nektarinen = 4,30 €
Paket dänischer Käse = 5,70 €
Tiefkühlpasta zum Aufwärmen = 4,20 €
Tiefkühlpizza (Billigprodukt) = 5,20 €
Tiefkühlpizza (Markenprodukt, gibt es auch bei uns) = 11,70 €!!
Besonders das mit der Pizza haut uns glatt vom Sockel!
Und das schlimme ist: Kaum ist sie finanziell unerreichbar (zumindest wollen wir das definiti nicht ausgeben), wollen wir unbedingt eine haben! Ein Glück, dass unser Wohnmobil nicht über einen Backofen verfügt. Sonst würden wir am Ende noch weich werden…

         
     Schön anzusehen, klar, aber leider auch „schön“ teuer      Besonders Tiefkühlpizza ist unglaublich teuer!!!

Einzig Fisch scheint finanziell einigermaßen vertretbar zu sein, billig ist er aber dennoch nicht.
Besonders die berühmten Fischfrikadellen, auch genannt Fiskekaker, sind hier zu finden.
Über den Namen haben wir uns übrigens auf der Nordkap- Tour schon lustig gemacht und das schlimmste: Die Dinger schmecken noch nicht einmal!!

Sicherlich mit dem Besten *äh, hüstel* äh, bestenfalls noch aus brauchbarem Rest der Fischmanufaktur hergestellt, kosten diese kleinen Köstlichkeiten im Paket (8 Stück) gerade mal noch annehmbare 2,60 €.
Aber selbst für 60 Cent würden wir die nicht kaufen. Wie gesagt, schmecken nicht.

    
     *Würg*! Norwegens „Beste“: Fiskekaker! Die schmecken genau so, wie sie heißen 😉

Nachdem wir ein paar absolute Kleinigkeiten für wenig Geld (gerade mal 5 euro) eingekauft haben, entdecken wir eine Werbung für den „Europris“.
Hmm, da war doch was!
Eine unserer Leserinnen schrieb uns im März oder April in unser altes Gästebuch, dass  man in Norwegen günstig beim Europris einkaufen kann!
Ja, das probieren wir doch gleich mal an Ort und Stelle aus!

Zurück am Wohnmobil folgen wir, nachdem wir die drei eingekauften Sachen verstaut haben (da lohnt sich noch nicht einmal ein Bild…) einem unscheinbaren Weg entlang einiger Felsen.
Tatsächlich finden wir kurz darauf einen kleinen unscheinbaren Plattbau, der das Europris- Banner trägt.
Der Parkplatz ist überraschend leer, aber das muss ja nichts heißen…

         
     Am Felsen hängt die Werbung: Europris!                       Wir folgen dem Weg und finden einen leeren Parkplatz

Drinnen überrascht das Sortiment dann doch.
Der Europris entpuppt sich nämlich nicht als Supermarkt, sondern eher wie so eine Art „Sonderpostenmarkt“ mit allerlei durcheinander gewürfeltem Sortiment.
Ein bisschen was Baumarkt, ein bisschen was Drogerie, ein wenig Lebensmittel und sogar ein oder zwei Sachen für Camping und Outdoor.
Neugierig stromern wir durch die Reihen, können uns am Ende aber nur für eine selbst zusammengemischte Tüte Süßigkeiten begeistern, die zugegeben deutlich günstiger ist (100 Gramm etwas mehr als einen Euro), als die Angebote im gerade eben besuchten Supermarkt.

         
     Einkauf im Europris: Das Sortiment ist manigfaltig…           Autozubehör, Waschkörbe, Gartenschläuche…

         
     oder auch einige Lebensmittel, hier z.B. Wasser                durchaus bezahlbar! Süssigkeiten zum selber mischen

Mit unserer kleinen Schnubbeltüte geht es nun von Flekkefjord aus weiter in Richtung und Fernziel Stavanger.
Hierfür haben wir übrigens 2 Möglichkeiten.
Entweder, wir fahren via Lundevatnet wieder auf die E 39 und fahren dann auf einer sicherlich gut ausgebauten Europastraße weiter, oder wir folgen der 44 via Hauge und Egersund und bleiben damit auf der Küstenstraße.
Die Entscheidung ist gar keine und ohne auch nur ein Wort über die mögliche Route zu verlieren, nehmen wir Kurs auf die Küstenstraße 44.
Stavanger werden wir heute wohl nicht mehr erreichen, aber das wollen wir auch gar nicht.
Uns würde ein kleiner Campingplatz irgendwo unterwegs gefallen, von dem aus wir morgen dann in einem kurzen Sprung Stavanger erreichen können.
Aber bis dahin wollen wir noch ein wenig die Küstenstraße und vielleicht auch noch etwas Strand genießen, von dem uns der WOMO- Reiseführer auf der 44 vorschwärmt.

         
     Die pralle Tüte Süssigkeiten am Armaturenbrett 🙂        Naja. „prall“ gefüllt ist relativ, da waren wir eher sparsam

Tatsächlich werden wir kurz hinter Flekkefjord ein weiteres Mal mit traumhaften Landschaften verwöhnt.
Nach wie vor ist uns das Wetter hold und so nutzen wir zahlreiche Möglichkeiten für Fotostopps am Wegesrand.
Die Natur hat hierbei immer wieder andere Einblicke zu bieten.
Mal sind es felsige zerklüftete Höhen mit massiven Steinklöpsen, mal tiefe Täler mit blauem klarem Wasser. Und dazwischen natürlich immer mal wieder grün mit Natur, Wiese und Bäumen.
Und die Luft! SO unglaublich klar und frisch, dass schon jeder Atemzug Urlaub pur ist!
Mit offenem Fenster fahren wir durch die Sommersonne Norwegens und sind froh, dass wir ein so tolles Urlaubsland für unseren Haupturlaub ausgesucht haben.
Vor uns liegen die Straße, die Weite und noch so viele Abenteuer, was für eine geile Zeit!

         
     Tschööö Flekkefjord! Bis bald (vielleicht 😉                    Ab sofort heißt es wieder: Die Straße ist unser zuhause 🙂

Vor uns liegt aber auch eine recht anspruchsvolle Fahrtetappe! Wer hätte gedacht, dass die 44 so dermaßen kurvenreich, aber auch eng sein würde!
Natürlich ist es logisch, denn eine Küstenstraße folgt logischerweise der Küstenlinie.
Und wenn diese so dermaßen zersprungen und verworren ist, wie hier an Norwegens Süd- und Westküste, dann muss die Route und Straße sich diesem Umstand eben anpassen!
Und wir letztendlich natürlich auch.
Gefällt Anja übrigens nicht so sehr. Aber da WIR ein Wohnmobil fahren und dies schon von Natur aus etwas Respekt beim Gegenverkehr abnötigt, kommen wir recht gut durch und es gibt keine kritischen Situationen.
Liegt aber auch daran, dass hier einerseits wenig Verkehr ist und wir andererseits auch nicht besonders schnell unterwegs sind.

         
     Die Straße folgt dem Lauf des Fjordes                               Kleine Pause am Wegesrand, Ausblick genießen

         
     Hier sieht man schön, wie die Straße dem Fels entrissen wurde   Das Ergebnis sind natürlich enge Straßen…

              
     Aufpassen bei den Felsvorsprüngen, die sind nah dran      In der flachen Natur hingegen ist Fahren kein Problem

         
     Wieder einer von zahlreichen Stopps am Wegesrand.  Kleine Buchten mit klarem Wasser wie diese gibt es ohne Ende!

         
     Ausblick von oben auf kleine Dörfchen                             Aufpassen! In Norwegen gibt es nicht nur Elche… 😉

         
     Oha, das wird eng! Passt aber so gerade! Puh!              Die Straße wird immer enger, oh- weia! :-/

Was aber -trotz unserer Größe- mal gar keinen Respekt zollen will, sind die kleinen Tunnel die immer mal wieder auf unserer Route liegen.
Schon bei der Zufahrt schaut man eher besorgt in Richtung Alkoven, ob das denn auch wirklich passen wird.
Schilder mit Durchfahrtshöhen hat zumindest nicht jeder Tunnel zu bieten und besonders da, wo sie fehlen, erscheint die Durchfahrt nochmals schmaler.
Urgs! Da muss man sich schon überwinden.
Aber alles passt natürlich und die norwegischen Ingenieure und Tunnelbauer haben gute Arbeit geleistet.
Nichts desto trotz wird die Route nunmehr regelrecht anspruchsvoll! Die Natur wechselt von der „gemäßigten grünen Natur“ in teilweise recht karge Felslandschaften, wobei sich die Straße immer wieder einen Weg durch massiven Stein schlagen muss.

         
     Im Küstengebiet wird die Straße NOCH enger!  :-/        und kurvig wird sie auch! Vorrausschauend fahren? Naja…

         
     Dafür entschädigt die Route aber auch immer wieder mit schönen Eindrücken der Natur wie hier mit der felsigen Landschaft

         
     Die Strecke wird kurviger, es geht höher hinauf                 Autsch! Hoffentlich passen wir durch das „Loch“  😉

         
     Eng, schmal und mit Abhang, fahrerische Herausforderung     Uh! Hoffentlich kullert da nix auf die Straße!  😮

         
Und wieder ein Berg, der uns „fressen“ will 😉                          Zum Glück schmecken wir nicht und werden ausgespuckt

Zum Glück hält Norwegen auch hier auf der Küstenstraße das Versprechen der abwechslungsreichen Natur.
Nur wenig später, nachdem wir eine durchtunnelte und kurvenreiche Landschaft mit ihren Höhenzügen hinter uns gelassen haben und die Anhöher wieder runter gefahren sind, folgt das „Auenland“.
Ja, richtig gelesen! Die Landschaft hier hätte, mit ihren saftigen Wiesen und Weiden, durchaus als Kulisse für den Filmklassiker „Herr der Ringe“ herhalten können. Den Unterschied zum Original hätte wohl kaum einer bemerkt.
Weiterer positiver Nebeneffekt: Die Straße wird nun hier im flachen Land auch wieder deutlich breiter und verläuft dabei mehrheitlich geradeaus, was auch Anja wieder deutlich entspannter aus dem Fenster schauen lässt.

         
     Schönste Natur mit Blick auf Fjord und Meer                  Die Natur wird wieder grüner, jetzt kommt das „Auenland“

         
     In dieser Kulisse hätte auch Herr der Ringe spielen können, obgleich die Beutlins dann nasse Füße bekommen würden 😉

         
     Die Bilder liegen nur eine Minute auseinander: Blaue Wasser und grüne Natur unmittelbar zusammen. Alles auf der Route 44

         
     Auch die Straße wird endlich wieder breiter                 und so können wir die Natur wieder mehr genießen

Hauge und Egersund auf der 44 haben wir übrigens nur passiert und dort nicht mehr angehalten.
Zu klein waren die Städtchen, zu wenig Lust hatten wir, die Fahrt zu unterbrechen.
Zwar berichtet der Reiseführer noch von einigen möglichen schönen Zielen, aber für heute haben wir eigentlich genug gesehen und auch gemacht.
Wir haben daher einen im ACSI- Campingführer verzeichneten Campingplatz in das Navi gekloppt, der nicht so teuer sein soll und wo wir uns für den Rest des Tages einrichten wollen.
Es handelt sich um den Campingplatz „Brusand Camping“ direkt bei gleichnamigem Dörfchen Brusand.
Der Platz liegt ca. 50 Kilometer vor Stavanger und bietet sich somit ideal als günstiges Nachtlager für den morgigen Sprung nach Stavanger an. Zumindes laut ACSI sind die Preise dort verträglich.

Gegen 19 Uhr erreichen wir den Campingplatz, nachdem wir zunächst mit voller Fahrt an der Einfahrt vorbei gerauscht sind und wenden mussten.
Die Beschilderung ist hier in diesem Fall leider etwas zweideutig gewesen.
OK, ich geb zu Anja hatte wieder mal den richtigen Riecher, weil das Schild zwar erst nach der Kreuzung nach links zeigte, ich dies aber fälschlicherweise für die nächste Kreuzung interpretiert hatte.
Naja, macht ja nichts, nun sind wir ja da.

         
     Runter von der Straße, rauf auf den CP…                   Zufahrt auf den Campingplatz „Brusand“

Das Einchecken geht mit unserer Scandinavia- Camping- Card wieder einmal problemlos, die Brötchen für morgen können wir auch gleich bestellen und auch unsere Parzelle für die Nacht dürfen wir uns selber aussuchen.
So mag ich das!
Ach ja! Sofort fällt uns auf, dass der Campingplatz ja schon ein wenig außerhalb liegt. Da auch dieser Campingplatz nicht über einen eigenen Supermarkt verfügt, füllt hier die Rezeption mit einem kleinen Angebot die Lücke auf.
Finde ich gut gelöst, wenn man was unterwegs braucht und ist bei weitem nicht auf allen CPs so.

         
     Angekommen an der Rezeption des CP Brusand              nett eingerichtet. Es gibt sogar ein Internet- Terminal

         
     Kleine Dinge des Alltags hält die Campingplatzrezeption vor und schließt so die Lücke zum fehlenden Supermarkt

Kaum eingecheckt kurven wir auch schon auf dem Hauptversorgungsweg entlang. Der Campingplatz ist recht hügelig angelegt, teilweise finden sich auch sowas wie einzelne Terrassen.
Die schönsten hiervon, also die mit viel Platz und Blick aufs Meer, sind natürlich schon belegt, aber wir geben die Hoffnung nicht auf und lassen die ersten (wenigen) freien Parzellen rechts und links liegen.
Ein Fehler, wie sich kurz darauf heraus stellt, denn nachdem wir den Versorgungsweg ergebnislos einmal komplett entlang gefahren sind, stehen wir am Ende wieder an der Rezeption und noch immer ohne Parzelle für die Nacht dar.
Schon biegt das nächste Wohnmobil auf den Versorgungsweg ein und wie immer in solchen Situationen überkommt mich ein hierbei ein heftiger Anflug von Verlustangst!
Ich kann es einfach nicht haben, wenn mir vor der Nase jemand das beste Schnitzel in der Kantine, den einzigen freien Parkplatz oder eben die letzte schöne verbleibende Parzelle auf dem Campingplatz wegschnappt!

Doch wir haben Glück! So, wie wir auch, hofft der Kollege vor uns wohl auf einen besseren Platz unterhalb der oberen Parzellen und fährt an den 2 noch freien Parzellen mit asphaltierter Teilfläche (zum Parken, ideal fürs Wohnmobil) vorbei.
Schwupp, flutschen wir uns mit unserem Wohni hinter ihm in die nach unserer Meinung beste verbleibende Parkposition.
Der Kollege kann ja unten parken, da ist auf der Wiese noch satt was frei…
Aber für uns heißt es nun: Motor aus, Ruhe, angekommen, super!  🙂

         
     Glück gehabt! in die letzte freie Parzelle flutschen wir rein  Fast alle anderen Plätze mit Asphalt sind nämlich schon belegt

         
     Der hat aber eine schöne Parzelle! Mit Bank und Aussicht! Der hier steht auch nicht schlecht, hat viel Raum um sich herum

         
    Hier auf diesen beiden Bildern erkennt man sehr schön, mit welchem Höhenunterschied die einzelnen Terrassen angelegt sind

Unser erster Eindruck hat uns übrigens nicht getäuscht. Wir stehen zwar ganz gut, aber bei weitem nicht perfekt!
Die Stromsäule ist ewig weit weg und von den hübschen Picknickbänken, die einige Parzellen hier beherbergen, haben wir leider auch keine.
Aber was soll´s, wir sind ja nur eine Nacht hier.
Schnell richten wir uns häuslich ein, wobei wir streng nach fester Rollenverteilung vorgehen. Anja macht drinnen alles schick, ich kümmere mich draußen um alles.
Hierbei werde ich auch gleich von unserem unteren Parzellennachbarn angesprochen, er hat unser Wohnmobil wieder erkannt, war auch gestern mit uns auf der HSC Fjordcat.
Aha! Nun, sein Mobil erkenne ich jetzt nicht wieder, bin aber fast sicher, dass es sich um einen Mietmobilfahrer handelt.
Und tatsächlich gibt er sich kurz darauf als solcher zu erkennen.
Es folgt ein längerer Dialog über Wohnmobil und Reisen, was mich sogar ein ganz kleines bisschen stolz macht.
Warum? Nun, der gute Mann überlegt mit seiner Frau ebenfalls den Kauf eines eigenen Mobils und findet es ganz toll, dass wir auch mit schmalem Budget diesen Kauf durchgezogen haben.
Sie selbst sind finanziell ähnlich wie wir aufgestellt und holen sich daher von uns ein paar Tipps, worauf sie beim Kauf von gebrauchten Wohnmobilen achten sollen.
Immer gern und bereitwillig geben wir natürlich Auskunft.

Natürlich unterhalten wir uns aber auch über die norwegischen Routen, die wir und sie gedenken, zu fahren.
Und dabei stellen wir erstaunliche Ähnlichkeiten fest!
Auch die beiden wollen Stavanger und Bergen anschauen und in Richtung Preikestolen, erst danach von dort aus in Richtung Oslo abbiegen.
Naja, dann sehen wir uns vielleicht schon morgen Abend wieder, wer weiß…
Ist schon komisch!
Unterwegs, also auf der Straße, siehst du fast nie ein Wohnmobil. Weder vor dir, noch hinter dir.
Aber auf den Parkplätzen der Städte, an den Aussichtspunkten oder eben auf dem Campingplatz trifft man sie alle irgendwie wieder.
Liegt vielleicht daran, dass alle Wohnmobile hier oben irgendwie die gleiche Geschwindigkeit fahren.
Man müsste sich mal eine Stunde an den Wegesrand stellen und zählen, wie viele Mobile vorbei fahren, vielleicht würde man dann einige andere auch unterwegs wiedersehen.

Erwähnen möchte ich natürlich noch kurz das Ambiente hier auf dem Campingplatz Brusand Camping.
Kaum haben wir alles soweit fertig, folgt ja der obligatorische Gang zu den Servicehäusern, was hier aber nur aus einem Servicehaus besteht, zumindest haben wir nur eins gefunden.
Die Dusch-, Wasch-, und Toiletteneinrichtungen sind zwar schon älter und abgenutzt, dafür aber sauber, Seife wie Klopapier ist vorhanden.
Nur Warmwasser kostet extra (Duschen 10 Kronen), was hier in Norwegen völlig normal zu sein scheint.
Dabei haben die doch genug Wasser!
Aber wenn man sich anschaut, dass das Land mit den meisten Ölreserven in Europa gleichzeitig auch die höchsten Spritpreise in Europa hat, wundert mich eigentlich gar nichts mehr.
Von der Quantität her würde ich sagen, dass die Kapazitäten wohl ausreichend sind. Fürs Duschen würde ich aber doch ein wenig Zeit in der Hauptsaison für Wartezeit einplanen, wenn man ein Morgenduscher ist.
Naja, schauen wir mal, wie es morgen früh ausschaut.
Auch der kleine Koch- und Aufenthaltsraum ist noch zu erwähnen, auch wenn dieser keinesfalls mit dem Charme der kleinen Gaststube auf dem Campingplatz bei Mandal mithalten kann. Die Ausstattung ist aber mit Kaffeemaschine, Mikrowelle, Ofen und Spülstelle recht ordentlich.

         
     Blick in die Wasch- und Duschräume. Alles ist zwar sauber… …dafür aber nicht mehr unbedingt ganz zeitgemäß

         
     auch hier wird fürs Duschen Geld verlangt  :-/                 Auch im Damenbad ist die Einrichtung eher zweckmäßig

         
     spartanisch aber brauchbar: Der Spül- und Küchenraum  Aber immerhin: Es gibt Mini- Backofen, Kaffeemaschine und Mikro

Ein bisschen blöd ist jetzt, dass wir uns heute in Flekkefjord keine Pizza gekauft haben.
Die hätten wir hier im Küchenraum nun ganz wunderbar machen können!
Schon blöd, dass wir ausgerechnet jetzt, wo die Pizza so teuer ist, unbedingt eine haben wollen! Und das Zubereiten scheint ja nicht wirklich ein Problem zu sein. Dies ist ja nun schon der zweite Campingplatz, der über einen Ofen zur kostenfreien Verwendung verfügt. Da wird dann wohl -trotz des Preises- in den kommenden Tagen eine TK- Pizza fällig werden! 😉

Naja, für uns und unser Abendessen gibt es eben Brot mit Käse, Wurst und aus Deutschland mitgebrachter Paprika.
Dazu für jeden ein Ei und fertig ist das Abendbrot.
Schmeckt ja auch!
Lecker!

         
     SO sieht ein lecker gedeckter Abendbrottisch aus! 😉       Nur die Aussicht auf den Nachbarn ist ein bisserl blöd :-/

Nach dem Abendbrot spazieren wir nochmals eine Runde über den Platz.
Die Sonne scheint an diesem Abend so schön, da wäre es doch echt schade, wenn wir uns schon im Wohnmobil verkrümeln würden.
Und so entdecken wir (besonders ich 😉 einen tollen Spielplatz für große und kleine Kinder, ein paar Bungalows zum Mieten und natürlich den Strandzugang, den wir als nächstes ansteuern.

         
     Wir entdecken einen ganz tollen Spielplatz!                     Sogar eine Seilbahn ist dabei

         
Ein Glück, dass der Platz leer ist und ich damit den Kindern kein Spielzeug wegschnappe 😉 Im früheren Leben war ich Farmer!

Auch hier, am Strand und Meer von Brusand, zeigt sich Norwegens Küste übrigens wieder einmal von seiner schönsten Seite.
Grüne Wiesen, blaues Wasser, kräftige Steinfelsen im und neben dem Wasser.
Sehr urtypisch, sehr markant.
Und dazwischen natürlich immer wieder die achso typischen Holzhäuschen der Norweger.
Auch hier finden wir übrigens wieder einen kleinen Leuchtturm auf einer kleinen Steininsel etwas außerhalb im Meer.
Zu blöd, dass ich mein Fernglas nicht dabei habe, um den Leuchtturm mal genauer anzuschauen. Aber es geht auch so.

         
     Wir spazieren einmal auf die Dünen                         Kurze Hose, kalte Beine, trotz Sonne! *brrr* 😉

         
     Ausblick zurück auf den Campingplatz                               In den Dünen verstecken sich sonderbare Vögel

     Typisch Norwegen! Küste, Stein, Wiese und Wasser, dazu die Häusschen
     Vielleicht eine alte Siedlung für Fischer, wer weiß? Auf jeden Fall sehr hübsch anzuschauen

     Einsamer Leuchtturm in der Bucht von Brusand
     Und wieder ein Job für einen Einsamkeitsfanatiker!   Leuchtturmwärter im Meer…  😉

Es ist frisch geworden! Die Abendsonne ist kaum noch in der Lage, uns oder das Land nennenswert aufzuwärmen.
Und so fröstelt uns recht schnell bei der kleinsten Bewegung von Wind.
Und davon haben wir hier, auf der Dünenanhöhe über dem Wasser, natürlich schon ein wenig was.
Lange halten wir es entsprechend nicht aus, sodass wir wieder zurück zum Wohnmobil spazieren.
Anja muss eh dringend an den Laptop, um sich um einige Sachen zu kümmern.
Und da der Campingplatz auch über WLAN verfügt (was zugegeben auch ein Grund war, diesen Platz anzusteuern), will Anja mal nach dem Rechten sehen.

Tatsächlich bleibt allerdings der WLAN- Schirm dunkel, als wir gegen halb 10 den Computer anwerfen.
Mit meinem Leppi gehe ich also mal vor die Türe und spaziere ein paar Schritte, bis ich vor der Rezeption endlich das WLAN des Campingplatzes aufnehmen kann.
Dummerweise benötigt man einen Key für das Netz und die Rezeption hat leider schon geschlossen.
Ich will gerade gehen, da kommt ein Pärchen auf Fahrrädern um die Ecke, ein kleines Zelt haben sie auf den Gepäckträger geschnallt.
Boah!
Das wäre ja mal gar nix für mich!
Aber OK, jeder wie er mag. Das ist ja das Schöne am Camping, der Begriff ist vom 2- Mann Wurfzelt bis zum 8- Meter Wohnmobil dehnbar 😉

Die beiden wollen einchecken, was natürlich die Rufbereitschaft der Rezeption auf den Plan ruft.
Die Gelegenheit nutze ich natürlich, um kurz nach dem Einchecken der Fahrradcamper nach einem WLAN- Key zu fragen.
„Kostet normalerweise, aber weil das große WLAN- Netz ausgefallen ist und nur der kleine Sender hier an der Rezeption funktioniert, ist es heute für Sie gratis“.
Ui, das ist aber nett!
Zusammen mit Anja hocken ich dann wenige Minuten später draußen vor der Rezeption, um uns mit der großem weiten und vernetzten online- Welt zu verbinden.
Welt, was bist du doch klein und groß zugleich.

Lange halten wir es in der Kälte übrigens nicht aus.
Kaum ist die Sonne ganz weg, wird es empfindlich kühl!
Sogar ich friere und das will schon was heißen!
Mit einer heißen Tasse Tee sowie einer bullernden Heizung verabschieden wir uns gegen 22 Uhr ins Wohnmobil, wo Anja mit einem verlängerten USB- WLAN- Stick versucht, durch die Dachluke des Wohnmobils das Netz abzufangen.
Leider nur mit mäßigem Erfolg, die Verbindung baut sich nicht richtig auf und bricht zusammen, ehe wir auch nur ein Bild oder eine einfache email nach Hause schicken können.
Naja, so wird es eben ruhig im Mobil. Früher sind wir ja auch ohne Internet und TV ausgekommen.

Am Abend überlege ich dann, wie man die grandiose Strecke der norwegischen Landstraße 44 viel besser vermarkten kann.
Jeder kennt doch die Route 66 in Amerika.
Die allermeisten kennen die Strecke natürlich als Synonym für den wilden Westen, Country- Atmosphäre, Motels, Truck- Stops, Harley- Davidson, Canyons, Freiheit und den „amerikanischen Traum“.
Einigen wenigen ist es vergönnt, auch mal selbst entweder die ganze Route 66, oder zumindest einen kleinen Teil auf dieser legendären Strecke entlang zu fahren, so wie uns.
Auch wir wissen also von einer früheren USA- Reise von dem Eindrücken, die man auf der Route 66 sammeln kann.
Get your kicks on Route 66“ lautet ja ein bekannter Wahlspruch für diese Traumstraße und ich bin geneigt, die Route 44, also Norwegens Landstraße zwischen Flekkefjord und Stavanger, ebenfalls zu einer solchen Traumstraße zu deklarieren.
Dabei muss die Route 44 natürlich nicht die gleichen Abenteuer bieten, die die Route 66 bietet, im Gegenteil!
Sie sollte viel mehr das darstellen, was man sich eben unter Skandinavien oder eben Norwegen vorstellt. Fjorde, Berge, Wälder, Einsamkeit, Flüsse zum Angeln und natürlich die roten Holzhäuschen am Meer.
Und siehe da! Genau dies vermag die Route 44 doch tatsächlich zu vermitteln! Wir haben es heute selbst erlebt und sind so was von begeistert von dieser Traumstraße!
Jetzt muss nur noch ein passender Slogan her und die Straße wird berühmt.
Lass mal überlegen… :

*grübel*

„Raise from the Floor, on Route 44!!“
Hmm! Naja! Sich vom Flur oder vom Boden erheben? Nee! Obwohl, streng genommen hab ich mich einmal beim herumklettern auf einem Felsen heute Mittag beinahe auf die Fresse gelegt.
Da hätte ich hinterher natürlich wieder aufstehen müssen, hätte also gepasst.
Aber als Leitspruch für eine Straße? Nee, wirklich nicht…

*grübel* *grübel*

Wie ware es mit:
„Go through the Door, on Route 44“
Durch die Tür gehen?
Was ist das denn für ein totaler Schwachsinn?!
Fällt meinem Hirn denn nichts Besseres ein???
Wo bitte ist mein kreativer Geist hin?

*grübel* *grübel* *grübel*

Aber jetzt hab ich´s!
„Get to the Core, on Route 44“!!!
Ja, das ist es! Zurück zum Ursprung, den Kern fühlen, der Erde nahe sein!!
Das passt zu Norwegen, das passt ab heute zur „legendären Route 44“!

Zufrieden über mich und meine noch immer vorhandene geistige Leistungsfähigkeit brauche ich mich jetzt eigentlich nur noch zurücklehnen und abwarten, bis das norwegische Fremdenverkehrsamt bei mir klingelt und mich bittet, ihnen diesen Slogan zu verkaufen.
Aber diese Idee lasse ich mir teuer versilbern, das weiß ich aber! Ha!
Ich will gerade schon jetzt mein neues Wohnmobil im Gedanken mit meiner Wunschausrüstung zusammenstellen, da holt mich Anja wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

„Guck mal, draußen wird es gar nicht mehr dunkel!“
Ui! Recht hat sie!
Die Uhr zeigt längst halb 12 und es sieht noch immer so aus, als wäre es vielleicht mal 8 oder halb 9 oder so.
Man merkt wirklich, dass wir im hohen Norden unterwegs sind.
Immerhin wird es hier oben südlich vom Polarkreis noch dunkel!
Ich kann mich gut an den Sommer 2006 erinnern, wo ich nördlich des Polarkreises bei taghellen Nächten richtig mies geschlafen habe, obwohl wir alles verdunkelt hatten.
Kaum kam dann die erste Nacht mit echtem Sonnenuntergang, ging ein unglaublich langer Tag zu Ende.
So übrigens auch hier und heute!
Zufrieden über einen wirklich gelungenen Urlaubstag geht es gegen kurz nach Mitternacht ins Bett.

         
Halb 12: Die Sonne ist weg und die Temperatur fällt     Der Mond ist aufgegangen, schaut uns beim Bibbern zu 😉  

Zitat des Tages (wir fahren auf einer bereits engen Landstraße, es folgt ein Schild, welches eine Engstelle ankündigt)
von Anja: „Wie bitte? Noch enger???!!!“

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