Heute stehen wir deutlich früher auf.
Denn heute wollen wir noch schnell mit dem Wohnmobil nach Luxemburg rüber fahren, dort billig tanken und vielleicht noch bei einem Supermarkt ein wenig durch die Angebote stöbern.
Und da wir gleich hier nebenan auf der luxemburgischen Seite einen Supermarkt der Kette „Cactus“ von einem meiner Arbeitskollegen (Danke Marc! 😉 empfohlen bekommen haben, der sogar am heutigen Sonntag geöffnet hat, passt das perfekt.
Nur die Tatsache, dass der Supermarkt heute bereits um 12 Uhr schließt, nötigt uns natürlich zu einer frühen Abfahrt.
Um kurz vor 9 lassen wir uns ein Frühstück schmecken, kurz darauf räumen wir auch schon auf.
Ein Glück, dass wir viele Sachen gestern schon erledigt haben und heute nur noch die Sat- Antenne einholen und die umgeräumten Campingmöbel aus der Fahrerkabine wieder im Wohnbereich einräumen brauchen.
Auch das Restguthaben auf der Stromsäule buche ich natürlich von der Säule wieder zurück auf die Karte, ein System, was ich nach wie vor einfach genial finde!
Noch schnell gesaugt und schon kann es los gehen, um kurz vor 10 stehen wir schon an einer kleinen Schlange an der VE.
Schnell ein kleines Frühstück verspeisen… …dann reihen wir uns brav in die Schlange an der VE
Frischwasser wollen wir allerdings nicht aufnehmen, das ist uns hier zu teuer. Unser Grauwasser aber wollen wir aus dem Tank haben und auch der Chemietank muss entleert werden.
Wir warten also die Schlange ab und rücken gemächlich von Platz 3 auf Platz 2 vor.
Was aber dann passiert, gehört wohl eindeutig in die Kategorie „Kuriose Erlebnisse auf einem Stellplatz“!
Zumindest sind uns solche Dinge auf Campingplätzen noch nicht passiert!
Da kommt doch von hinterem Ende der Schlange ein dickes Hymer- Mobil angefahren und fährt komplett an uns wartenden vorbei. Hmm
Das Fahrzeug kommt schräg vor uns an der VE zum stehen. Der Wohnmobilist steigt aus und schaut sich die Schlange an.
Man kann fast seine Gedanken in seinen Augen lesen „4 Fahrzeuge, nee, darauf warte ich nicht“ und beginnt sogleich, sich an seiner Kassettentoilette zu schaffen zu machen.
Nun muss man dazu sagen, dass es ja nicht unbedingt schlimm ist, sich nur mit dem Chemietank mal eben zwischen zu schummeln, denn die allermeisten VE- Stationen haben ja sowohl einen Grauwasserbereich (wo das Wohnmobil mit dem festen Abwassertank drüber fahren muss, um diesen leer zu machen) und einen Chemietankbereich. Da der Tank ja getragen werden kann, sind die Anlagen oft räumlich in gewisser Weise voneinander getrennt.
Hier, auf dem Stellplatz in Trier allerdings liegen der Ausguss für den Chemietank und der Gullibereich für die Grauwasserabgabe etwas unglücklich nah beieinander!
Der Kassettentank wird nämlich in eine Art Trichter entleert, der sich gefährlich nah an der Seitenwand eines Wohnmobils befindet, wenn eben jenes Wohnmobil gerade auf der VE- Station steht. Spritzt es dann beim Chemietankentleeren (was durchaus passieren kann, besonders bei unachtsamer Entleerung!), können diese Spritzer das auf der VE stehende Wohnmobil treffen.
Ekelhaft!
Doch der Hymer- Fahrer schert sich nicht darum, im Gegenteil! Er schnappt sich den Chemietank und marschiert stramm auf den Entsorgungstrichter zu.
„Na der wird doch nicht!“ rufe ich dem Kollegen auf der VE zu, der sich gerade an seinem Grauwasseranschluss zu schaffen macht.
Doch, er tut´s!
Man hört es gurgeln, man hört es plätschern und man muss nicht 1 und 1 zusammen zählen um sich auszumalen, wie viel der grün-blau-braunen Brühe gerade in den Trichter läuft und was aufgrund der unachtsamen Art des Herrn „daneben“ geht.
Der Kollege auf der VE kann es nicht fassen! Sofort läuft er zum Tankentleerer hin und will ihn mit einem „Sauerei hier!“ zur Rede stellen, doch der ungeduldige Tankentleerer schleicht sich ganz elegant aus der Nummer raus:
„Kann niet verstan!“ höre ich hinter dem Mobil hervor, fast zeitgleich sticht mir dabei das Kennzeichen des Hymer- Mobils ins Auge.
Das Teil ist gelb…
Na super!
Tut mir leid, dass wir damit wieder einmal ein Stück weit das Klischee der Holländer bedienen, aber dass sich just in diesem Moment das Klischee des Holländers quasi dynamisch und von ganz alleine bedient, versteht ja wohl jeder!
Als ob der Holländer nicht GANZ GENAU wüsste, was er da gerade für eine Sauerei veranstalten würde!
Wenn sein Mobil auf der VE stehen würde und ich besäße diese Dreistigkeit meinen Klotank 15 Zentimeter von der Seitenwand seines Wohnmobils zu entleeren wäre dies garantiert Grund genug für einen neuen Deutsch- Niederländischen Krieg!
Mittlerweile hat sich eine kleine Solidargemeinschaft zwischen dem Wohnmobilfahrer auf der VE, uns und der Wohnmobilbesatzung aus dem Wohnmobil hinter uns gebildet. Gemeinsam schauen wir den Holländer böse an, als dieser gerade mit seiner leeren Kassette hinter dem Wohnmobil wieder um die Ecke biegt.
„Typisch Holländer!“ werfe ich so laut in die Runde, dass der Holländer es hören muss!
„Wirklich unglaublich, so ein Schwein!“ ruft die Beifahrerin des Wohnmobils hinter uns ebenso laut in die Runde.
Doch den Holländer stört das nicht. Seelenruhig steckt er sein Kassettchen wieder an seinen Platz und rollt dann vom Platz.
Wie zum Hohn schauen wir dann noch auf sein Fahrzeugheck, wo ein Aufkleber mit „7 Dagen Zondagen!“ wohl auf den Status des Herrn hinweist.
Hat man denn als holländischer Rentner keine Zeit? Oder einfach nur keine Manieren und keinen Anstand?
Na wenn bei dem so die Sonntage aussehen, will ich nicht wissen, was er an den anderen Wochentagen macht…
Nun, der Kollege mit dem nun leicht versauten Wohnmobil hat seine VE- Aktivitäten beendet und wohl auch die paar kleinen Spritzer entfernt, kurz darauf räumt er die VE und wir können auf die Entsorgungseinrichtung vorziehen.
Wie ein Luchs passe ich nun natürlich darauf auf, dass sich hier nicht ein weiterer Zeitgenosse vordrängelt und meint, seinen Klotank neben unserem Mobil entleeren zu müssen.
Aber zum Glück haben alle anderen Camper hinter uns in der Reihe offenbar Anstand gelernt und niemand drängelt sich mit seinem Tank vor.
Sehr behutsam und mit dem größtmöglichen Abstand zu unserem Wohnmobil entleere ich dann natürlich noch unseren Chemietank, das ist wirklich nicht so einfach!
Ach ja, zur Dreistigkeit des Holländers muss ich noch was erwähnen! Die VE- Station muss nämlich, wie die Stromsäule und die Duschkabinen, ebenfalls mit der Camp-Card freigeschaltet werden. Sonst gibt es weder für Toilettenkassette oder für den Frischwasseranschluss Wasser aus den beiden Hähnen!
Damit der deutsche Kollege vor uns nun sein Wohnmobil versorgen kann, hat er natürlich seine Camp-Card auf dem entsprechenden Sensor abgelegt, eventueller Wasserverbrauch würde also nun von seinem Guthaben abgebucht.
Der Holländer hat aber tatsächlich auf die CampCard des deutschen Wohnmobilfahrers vor uns seinen Klotank entleert und gespült! Das schlägt dem Fass fast noch den Boden aus.
Wie unglaublich dreist und vor allem egoistisch!
Ich muss schon sagen, dass uns in 3 Jahren Wohnmobilerfahrung etwas vergleichbares noch nicht untergekommen ist. Wir fragen uns, ob ein solches „Ellenbogendenken“ auf Stellplätzen vielleicht weitaus mehr verbreitet ist, als wir es uns im Moment vorstellen können.
Ich hoffe ja noch immer auf einen Einzelfall, aber wenn ich dann das unfreundliche Erlebnis von gestern Abend an den Duschkabinen mit hinzu rechne, dann wird mir langsam doch Angst und Bang um unseren neuen Plan, in der Zukunft auch gern vermehrt Stellplätze anzufahren.
Manch ein Wohnmobilfahrer mag es an dieser Stelle vielleicht nicht so gerne lesen, aber auf Campingplätzen ist mir ein solcher unfreundlicher Umgang mit den jeweiligen Mitcampern noch nicht untergekommen.
Da waren bislang immer alle freundlich!
Nur an eine einzige Ausnahme kann ich mich erinnern, wo ein Camper mal zur Verärgerung aller Mitcamper eine in der Nacht unglaublich laut quitschende Kühlbox hat laufen lassen, sodass keiner schlafen konnte.
Dies war übrigens (wie sollte es auch anders sein 😉 ein Holländer…
Oh, halt, stimmt nicht ganz, da wäre noch ein Ereignis!
Auf dem Campingplatz im Westerwald haben wir ja auch mal Begegnung mit einem absolut egoistischen Camper gemacht, der dort ein Parzellenareal in der Größe für 4 Einheiten für sich und seinen Sohn reserviert hatte.
Da gab es auch Diskussionen, das war auch spannend!
Ich schäme mich übrigens fast, dass ich es schreiben muss, aber ich kann auch nicht anders, denn das ist nun mal die Wahrheit… Auch das war damals ein Holländer… :-/
Zur Ehrenrettung muss man aber auch dazu schreiben, dass wir auch schon positive Erfahrung mit gelb beschilderten Campingnachbarn gemacht haben, ganz allein an der Nationalität kann es also nicht liegen.
Komisch ist und bleibt es trotzdem. Und schade natürlich.
Nunja, was soll´s. Nachdem wir Toilettentank entleert und unser Grauwasser abgegeben haben, machen wir uns zum 20 nach 10 auf zur Ausfahrt.
Jetzt kommt dann noch einmal der Trommelwirbel, es ist Zeit für die Endabrechnung!
Und diese fällt gar nicht so schlimm aus.
12,80 € müssen wir an reiner Stellplatzgebühr von Freitag Abend bis Sonntag Mittag bezahlen. Dazu kommen etwa 4,- €, die wir durch die Stromsäule geschickt haben, 2x Toilettentür öffnen zu je 40 cent und etwa 3,- €, die wir gemeinsam verduscht haben.
Macht zusammen also etwa 20,- €.
Damit sind wir eigentlich recht zufrieden wenn man bedenkt, dass wir auf dem benachbarten Campingplatz diese Kosten bereits für eine Übernachtung hätten zahlen müssen und unbedingt schlechter haben wir meiner Meinung nach jetzt wirklich nicht gestanden.
2 Nächte zum Preis von einer, den Geldbeutel freut´s.
Abreisezeit: Wir machen noch schnell „Kasse“ am Automaten Die Endabrechnung wird bequem am Display angezeigt
Gut gelaunt wollen wir nun natürlich in Richtung Luxemburg, genauer in Richtung Wasserbillig starten!
Dort ist nämlich nicht nur das Wasser billig, sondern auch der Diesel!
Und wisst ihr was liebe Leser?! Wir haben dabei noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen!
Pecunia non olet – Geld stinkt nicht! (Vespasian über die Urinsteuer 😉
Warum sollen wir also nicht mit reinem Gewissen ein paar Liter günstigen Diesel in Luxemburg einkaufen, wenn unsere „besser betuchten Herren“ aus unserem Land sogar reihenweise ihre Gelder ebenfalls ohne Reue in kleinen schwarzen Aktenkoffern gleich außer Landes schaffen?! 😉
Fast schon müsste ich mich dann allerdings doch selbst ohrfeigen!
Allerdings nicht, weil wir ein paar Cent Steuern sparen, sondern weil wir mit einem noch so vollen Tank in Luxemburg einrauschen werden!
Sonst gehe ich mit unseren Tankkonzepten immer bis an die Limits und lasse auch mal die Tanklampleuchte 20 oder 30 Kilometer vor sich hin leuchten. Na und? Geht ja auch meistens auf 😉
So hatte ich es natürlich auch für diese Reise geplant und dachte, dass ich in Sindorf für unsere Reise nur soviel beigetankt hätte, dass wir mit vielleicht schon leuchtender Lampe genau bis Luxemburg an die Zapfe kommen.
Aber dabei habe ich verpeilt, dass ja auch noch bestimmt 8 Liter im Tank drin waren!
Auch habe ich die Entfernung von Trier nach Wasserbillig ganz einfach überschätzt! Anstelle mal in die Karte oder in den Routenplaner zu schauen, hab ich einfach mal 50 Kilometer angesetzt, PLUS Reserve versteht sich! Tatsächlich aber meldet unser Navi nur 16 Kilometer bis nach Wasserbillig! Oh-Mann!
Die Folge davon wird natürlich ein noch gut zu einem Viertel gefüllter Tank sein, wenn wir an der Zapfsäule stehen!
Was für eine Schmach!
Aber nützt ja nichts, dann tanken wir eben was geht. Besser so, als wenn wir gar nix sparen würden.
Nachdem wir unsere Parkgebühr bezahlt und an der Ausfahrt final die Karte in den Schlitz gesteckt haben, geht die Reise auch schon los.
Wir folgen der B 49 in Richtung Luxemburg, keine 10 Minuten später steht auch schon die Grenzüberquerung nach Luxemburg an.
Der Grenzübergang ist quasi fließend. Würden keine Schilder stehen, würde man denken man sei einfach nur über ein kleines Flüsschen gefahren, ich liebe das vereinte Europa!
Karte in den Schlitz, geprüft, alles OK, danke, Ausfahrt frei Nun sind wir wieder unterwegs
Ein kurzes Stück geht es über die Landstraße und schon erreichen wir die Grenze zu Luxemburg
noch schnell über die Grenzbrücke und wir sind da! Der erste Eindruck von Wasserbillig
Kaum sind wir in Wasserbillig, halten wir auch schon die Augen nach dem uns empfohlenen Cactus- Supermarkt auf. Da dieser ja nur bis 12 Uhr geöffnet hat, wollen wir erst einkaufen und dann tanken.
Wir entdecken den Supermarkt kurz darauf mitten auf der Hauptstraße von Wasserbillig, eingebettet zwischen Stadthäuschen und deutlich kleiner, als wir ihn uns vorgestellt haben. An Parken vor dem Supermarkt ist gar nicht zu denken! Es gibt zwar einige Parktaschen, allerdings sind diese komplett belegt und selbst, wenn eine frei wäre, würde Wohni ein wenig die Abmessungen sprengen.
Während wir also noch rechts und links schauen, wo man alternativ parken kann, ist das Städtchen auch schon fast wieder am Ende.
Kurz, bevor wir am Bahnhof einbiegen und versuchen dort einen Parkplatz zu finden, entdecken wir vor uns die ausufernde Tankstellenmeile von Wasserbillig.
Wow, ist das ein Anblick!
Aral, Shell, Total, Gulf, Esso, Q8 und noch viele weitere mehr finden sich hier aufgereiht, wie Perlen an einer Halskette.
Und alle haben auf den ersten Blick den gleichen Preis: 0,976 € je Liter Diesel!
Im dichten bunten Farbenmehr der vielen Tankstellen entdecken wir aber dann doch, dass es einen kleinen Preisunterschied zu den freien Tankstellen gibt!
Denn dort kostet der Diesel immerhin 0,002 € weniger!
Gleich die erste freie Tankstelle mit diesem niedrigeren Preis ist hoffnungslos überfüllt! Erstaunlich, was 0,2 cent (Betonung auf NULL KOMMA Cent!) Differenz doch ausmachen können!
Shell, Aral, Total… Gulf, Q8 und Esso, alle Tankstellen hintereinander aufgereiht
Wir haben die Hoffnung auf ganz ganz billigen Diesel fast schon aufgegeben und wollen gerade den „normal“ billigen Diesel bei einer Markentankstelle einfüllen, da entdecken wir doch noch die letzte freie Tankstelle mit einem Preis von 0,974 je Liter Diesel auf der linken Seite und dort ist auch noch zum Tanken Platz. Geht doch!
Und mehr noch!
Gleich neben dieser Tankstelle befindet sich nämlich ein großer Supermarkt der Kette „MATCH“, also so ein Megastore!
Na super! Das ist doch viel besser, als das kleine Geschäftchen in Wasserbillig selber.
Und da der Parkplatz deutlich größer ist und kurz darauf auch eine Tafel mit langem Öffnungszeiten bis in den Abend wirbt, kaufen wir gleich auf jeden Fall hier ein!
Aber zunächst mal muss natürlich getankt werden.
Und da mache ich den Tank voll, wie noch nie! Knapp 50 Liter gehen rein und ich ärgere mich nach wie vor, dass ich somit knappe 20 Liter im Tank habe. Argh!
„noch ein bisschen, noch ein bisschen, Vorsichtig, VORSICHTIG!“ pumpe ich weiter den Diesel in den Tank, bis die Anzeige endgültig bei 52,48 Liter stehen bleibt.
Der gute Diesel steht bereits bis in den Ansaugtrakt, wo die Zapfpistole eingeführt wird, da passt jetzt wirklich NIX mehr rein!
Behutsam schließe ich den Tankdeckel und hoffe dabei, dass dieser flüssigkeitsdicht verschließt. Die nächste Kurve würde sonst zum Desaster werden und der Spareffekt wäre dahin. Naja, wird schon!
Wir haben Glück, die letzte Tankstelle hat billigen Diesel! Genau 0,2 cent sparen wir pro Liter! 🙂
Artig gehen wir bezahlen und nehmen auf dem Weg zur Kasse noch ein paar „luxemburgische Spezialitäten“ mit.
Genauer gesagt handelt es sich um Kaffee, der hier in Luxemburg einer nicht so hohen Besteuerung unterliegt, wie in Deutschland.
Entsprechend gibt es hier Markenkaffee zum Discounterpreis. Und da Kaffee neben billigem Diesel bei deutschen Tanktouristen mit Sicherheit auf Platz 2 der beliebtesten Mitbringsel aus Luxemburg liegt (Platz 3 wird wohl, gemessen am aktuellen Angebot pfandfreies Dosenbier sein ;-), ist auch ein gewisses Angebot an vielen Kaffeeröstern und Mischungen nicht weiter verwunderlich.
Da die Tankstellenpreise für Kraftstoffe in Luxemburg ja genormt sind und das Angebot an Tankstellen sich hier wirklich überschlägt, muss man seinen Gästen ja schon einen gewissen Mehrwert bieten, damit diese dann auch wirklich an die eigene Tankstelle fahren.
Da das alle machen, unterliegt natürlich auch der Kaffee einem gewissen Preiskampf. Wahrscheinlich würden wir nebenan im Supermarkt ebenfalls billigen Kaffee bekommen, aber sicher sind wir da nicht.
Und da das Angebot hier nicht schlecht ist (z.B. Jacobs Meisterröstung für 2,19 €, Dallmayer Prodomo 2,89 €, Melitta Harmonie für 2,09 €, usw), kaufen wir gleich mal mehrere Pfund Kaffee ein.
Beim Bezahlen geht der „Bonus“ für treue Kunden sogar noch weiter! Denn neben billigem Diesel und billigem Kaffee bekommen wir sogar noch einen Mars- Schokoriegel und einen kleinen Sekt-Piccolo geschenkt.
Mehr noch! Unsere Einkäufe werden sogar noch von der Verkäuferin höchstpersönlich in eine kostenlose Tüte gepackt und uns direkt tragefertig an die Hand gegeben
Das ist aber ein toller Service! Das müsste es mal in Deutschland geben!
Da würden die Leute auch wieder mit besserer Laune zum Tanken fahren! 😉
Nun, nachdem wir unsere Schuld beglichen haben und der Kaffee im Wohnmobil verstaut ist, fahren wir einmal um das Caré, um den Supermarktparkplatz anzusteuern.
Der Match- Megastore in Wasserbillig hat zum Glück auch hinter dem Haus einen zweiten großen Parkplatz und verfügt hier sogar über extra große und breite Parktaschen, die natürlich bei den Wohnmobiltouristen reißenden Absatz finden! Auch wir parken unser Schiff in einer solchen Großbucht fest, dann geht es zum Shoppen!
Match- Megastore in Wasserbillig, auch Sonntags geöffnet Für Wohnmobile gibt es extra große Parktaschen 🙂
Ach ja! Fast vergessen zu erwähnen! Der MATCH- Supermarkt (Koordinaten des Parkplatzes mit den großen Parktaschen: N 49.70643° / E 06.48853°) hat auch sonntags bis 18 Uhr geöffnet!
Wenn wir das gewusst hätten, wären wir definitiv nicht so früh aus dem Bett gestiegen! 😉
Nun, was soll´s! Voller Vorfreude durchstöbern wir das ausländische Angebot und fast, wie wir es erwartet haben, findet sich auch hier eine riesige Ecke mit Kaffee gleich neben dem Eingang.
Wow! Und alle Kunden, die hier wie die Fliegen um den berühmten Haufen schwirren, laden palettenweise den Kaffee in den Einkaufswagen, dicht gefolgt von Dosengetränken, die hier scheinbar pfandfrei verkauft werden.
Gleich nebenan können wir gratis- Kaffee probieren. Unglaublich, dass dies offenbar noch nötig ist, um den Kunden von einem Produkt zu überzeugen. Ich hätte schwören können, dass hierzu schon ganz allein der Preis ausreichend ist. 😉
Auch wir haben uns natürlich einen Wagen besorgt, obgleich wie ja nun schon Kaffee gekauft haben. Zu unserer Freude haben wir an der Tankstelle nicht zuviel bezahlt, der Kaffee kostet hier das gleiche, wie an der Tanke nebenan.
Bei uns landen dafür andere Sachen im Einkaufskorb, zum Beispiel eine Packung des leckeren Coleslaw- Salates, den ich auf unserem Urlaub in Südfrankreich besonders zu schätzen gelernt habe. Der war richtig lecker!
Dazu gibt es dann natürlich noch Cola und Limo in Dosen, da sich diese so wunderbar im Wohnmobil lagern und verwenden lassen. Besser, als jedes Einweg- Pfand- Geraffel aus Deutschland!
Noch ein wenig Knabberzeug und ein Beutel Kaffeepads dazu und das wars dann auch schon.
Denn beim genauen Studium der Preise fällt uns auf, dass viele Dinge auch hier in Luxemburg deutlich teurer sind, als bei uns. Frische Milch zum Beispiel: 1 Liter für 1,18 €!
Oder Brotaufstrich wie zum Beispiel Nutella, Wurst und Käse!
Apropos Brot: Eine „Bäckertheke“ mit frischem Baguette, wie wir es auf der Heimfahrt nun gerne gegessen hätten, finden wir merkwürdigerweise übrigens nicht!
Wir drehen extra eine Zusatzrunde durch den Markt, stoßen aber an der Stelle, wo wir die „Brotabteilung“ vermutet hätten, immer wieder auf den Kaffee- Sonder- Ausverkauf.
Nun, da wir außerhalb des Supermarktes im Gebäudekomplex aber auch noch einen eigenen Bäcker gesehen haben, kaufen wir später einfach dort ein wenig frisches Backwerk ein.
Ach ja! Der gewünschte und gewollte französische Einfluss in diesem Supermarkt ist wirklich nicht schlecht! Blendet man mal gekonnt die Kaffeetouristen und die mangelnden Baguettes aus, kann man hier durchaus ein wenig „französische Luft“ schnuppern.
So findet sich zum Beispiel eine gut situierte Fischabteilung in diesem Supermarkt (typisch für große französische Supermärkte), welche durch weitere kulinarischen Überraschungen des französischen Einflusses ergänzt werden. Zum Beispiel Froschschenkel! Diese Woche sogar im Angebot und extra beworben!
Ich mag die Dinger nicht und viele andere natürlich auch nicht, entsprechend würden diese, wenn man sie bei uns überhaupt im Supermarkt bekommt, ein Schattendasein zwischen Tintenfischringen und Austern im Kühlregal verbringen. Keinesfalls wären sie beworben.
Aber hier? Große Werbung, mehrere Marken, unterschiedliches Angebot. Offenbar beliebt…
Tja, das macht die Vielfältigkeit in Europa aus und das ist einer der Gründe, warum wir so gerne reisen.
Es ist (auch ohne jetzt unbedingt Froschschenkel zu probieren 😉 schon faszinierend!
Unterwegs im Megastore: Angebote durchstöbern Heute im Angebot: Kaffee! Welche Überraschung! 😉
Auch vorhanden: Eine gut sortierte Fischtheke Angebot der Woche? Froschschenkel! Wer´s mag…
Gegen halb 12 sind wir wieder draußen und verstauen unsere Einkäufe.
Mit vollem Tank und gut gefüllten Vorratsschränken kann es nun nach Hause gehen.
Ich hab mir natürlich vorgenommen, für die Rückfahrt ganz besonders spritsparend zu fahren, damit der gute luxemburgische Diesel möglichst lange reicht und wir auch für die nächste Ausfahrt noch was davon haben.
Und da heute ja Sonntag ist und somit möglichst wenig LKW unsere Fahrt beeinflussen, wird mir dies mit Sicherheit auch gelingen.
Für die Fahrt haben wir uns im Supermarkt je ein leckeres süßes Gebäck an der Bäckerei geholt. Sah einfach leckerer aus, als ein „schnödes Baguette“ 😉
Kaum erreichen wir in Deutschland die A 60, lassen wir uns auch schon unseren süßen Mittagssnack schmecken.
voll getankt und wohl bepackt verlassen wir Wasserbillig Es geht wieder über Landstraße
Wir erklimmen die Trierer Höhen (oben ist die Autobahn) und erreichen die Autobahn (Blick von der BAB ins Trierer Tal)
Wir erreichen wieder Deutschland Es geht über Landstraße weiter
Dann kommt wieder Autobahn… …wo wir unser Nachmittagsgepäck verspeisen 🙂
Die Fahrt zurück nach und durch Deutschland ist heute wirklich sehr angenehm.
Es ist fast kein Verkehr und die wenigen PKW, denen wir unterwegs begegnen, tauchen nur kurz im Rückspiegel auf und sind kurz darauf am Horizont vor uns verschwunden.
Bundesstraße, Landstraße, Autobahn und wieder Bundesstraße, so wechselt sich die Route an diesem Sonntagmittag ab.
Schon kurz nach 1 sind wir auf der A 1 unterwegs, am Kreuz Bliesheim geht es auf die A 61.
Gegen viertel vor 2 fahren wir schon von der Autobahn ab und sind noch vor 2 Uhr wieder zuhause.
Ohne sich zu beeilen oder irgendwie auf die Tube zu drücken, haben wir von Wasserbillig bis hierher nur etwas über 2 Stunden gebraucht. Für eine Wochenendtour wirklich nicht zu weit!
Wir parken unseren Wohni wie gewohnt vor unserer Haustüre und haben trotzdem noch genügend Zeit, um unsere Wäsche zu waschen und uns um die Vorbereitungen daheim für die kommende Woche zu kümmern.
Und durch den kleinen Ausflug nach Luxemburg und den tollen Tag in Trier haben wir irgendwie das Gefühl, als wären wir eine Woche weg gewesen.
Schon komisch, wie einem das Zeitgefühl eine längere Urlaubszeit vorgaukelt, wenn man nur sehr viele verschiedene Dinge erlebt, wie wir an diesem Wochenende.
wieder zuhause, hast du fein gemacht Wohni! 🙂
Zitat des Tages (Dialog zwischen Anja und mir in der Fahrerkabine vom Wohnmobil, irgendwo in Luxemburg):
Ich (zu einem anderen Verkehrsteilnehmer, der nicht in den Kreisverkehr einfahren wollte): Komm fahr los, Kopf!
Anja (entrüstet zu mir): Schatz! Bitte! Negative Schwingungen!!
Ich (zum anderen Verkehrsteilnehmer, allerdings eigentlich für Anja… 😉: Werter Verkehrsteilnehmer! Hättet ihr wohl die Güte, euer Kraftfahrzeug in Bewegung zu setzen?!