Also ganz ehrlich, so richtig gut hab ich nicht geschlafen. 🙁
Dies lag aber weniger an der Tatsache, dass wir auf einem Stellplatz geschlafen haben, sondern weil es in der Nacht immer wieder angefangen hat zu stürmen.
Mal prasselt der Regen, mal pfeift der Wind und dazu eine gewisse drückende Schwüle die es einem unmöglich macht, mit der Decke im Alkoven zu liegen. Frische Luft muss her!
Also Dachluke auf, Zack, schon fängt es an zu regnen und man wird im Alkoven nass, also Dachluke wieder zu und wieder von vorne. Bäh!
Das sind die Momente, wo ich uns ein modernes Wohnmobil wünsche, idealerweise mit einer Klimaanlage. Hoffentlich wird es heute tagsüber nicht so schwül…

Der erste Blick aus dem Fenster offenbart leider nichts Gutes.
Bedeckt, grau und es sieht danach aus, als würde es jeden Moment erneut anfangen zu regnen.
Ein wenig überrascht bin ich darüber, dass bis auf das große Wohnmobil hinter uns, noch kein Wohnmobil den Platz verlassen hat.
Normalerweise sind Wohnmobilurlauber oder Camper allgemein doch immer so früh wach, oder?
Gegen kurz nach 9 stehen wir auf und erledigen nacheinander die Morgentoilette.
Zu unserer Freude haben wir auch jetzt noch keine Probleme mit der Wasserversorgung. Sowohl der Tank, als auch die Batterie, die jeweils auf den letzten Reisen hin und wieder für Probleme gesorgt hatten, funktionieren auch heute ohne Einschränkungen.
Sehr schön!

Zum Start des Tages wäre nun ein Frühstück angebracht.
Unsere Bordvorräte geben hierfür sogar ein wenig was her, aber altes Brot von zuhause mit Wurst mag uns im Moment nicht so recht schmecken.
Und da es noch recht früh am Morgen ist und wir für die heutige Tagesetappe mehr als genügend Zeit haben, beginnen wir den Tag mit einem kleinen Morgenspaziergang in das nahe gelegene Zentrum des Städtchens Ettlingen.
Nur den Schirm dürfen wir nicht vergessen, denn immer wieder tröpfelt es von oben…

         
     Der nächste Morgen: Anja schaut zur Türe raus                Die Nachbarn schlafen noch…

Der Spaziergang am frühen Morgen tut gut. Wir passieren das Albgaubad, einen kleinen Fiat- Händler, einen kleinen Park und finden auf gleich in der Nähe des Bahnhofs eine Bank, wo wir uns mit Bargeld eindecken.
Kurz darauf stehen wir dann auch schon in der Fußgängerzone von Ettlingen, der kleine Fußmarsch hat gerade mal 15 Minuten gedauert und wir haben uns viel Zeit gelassen, die Uhr zeigt gerade mal kurz nach 10.

Ettlingen selbst ist ein typisches badisches (oder schwäbisches?) Städtchen, wie wir es uns vorstellen.
Fachwerkhäuser, Blumen am Fenster, kleine Erker mit Zwiebeltürmchen, altdeutsche Schriftzüge an den Häusern, weiß- braune Häuserfronten mit grünen holzverzierten Fensterläden, einigen Brunnen, Skulpturen und Torbögen.
Und obwohl wir hungrig primär auf der Suche nach einer Bäckerei für ein kleines Frühstück sind, können wir uns an jeder Ecke an den Schönheiten des Örtchens zumindest optisch satt sehen.

         
     Vorbei am Albgaubad…                                                    …durch die Gassen von Ettlingen…

         
…passieren wir den Bahnhof von Ettlingen…                   …von wo aus die AVG ins Umland fährt

         
Blick auf den Park am Bahnhof                                        dort kann man ein paar „Nackte“
entdecken 😉

         
So, aber jetzt geht es in die Stadt! 🙂                                nur noch eine Bäckerei zum Frühstücken finden…
   

Zum Glück finden kurz darauf sogar eine geöffnete Bäckerei, allerdings handelt es sich hierbei um eine SB- Backfiliale.
Belegte Brötchen gibt es heute nicht, nur einige trockene Brötchenvarianten, Brot sowie Naschwerk.
Wir dachten aber eher an ein umfangreiches Frühstück mit Schinken und so und so verlassen wir die Bäckerei wieder, um den Ort einfach weiter zu durchstöbern.

Wir spazieren die gesamte Fußgängerzone bis zum gegenüberliegenden Ende durch, aber leider finden wir keine geöffnete Bäckerei, die uns mit Frühstück versorgen könnte.
Einzig in der von uns vermuteten Dorfmitte finden sich einige Gaststuben, die unter anderem auch Frühstück servieren.
Wir überlegen kurz, entscheiden uns aber dann doch dagegen.
Immerhin fürs Auge ist Ettlingen was, es ist wirklich sehr schön anzusehen und ich glaub, dass man hier bestimmt auch gut leben kann. Jedenfalls wirkt alles sehr gepflegt und gut erhalten.

         
Die hier hat schonmal zu, so ein Mist…  🙁                  Das Haus hat auf, aber in der Weinschänke frühstücken ?:-/

         
     Was sind das denn für lustige Weiber???                     Anja am Brunnen am Marktplatz in Ettlingen

         
     Die Altstadt von Ettlingen ist wirklich total schön!         Wir entdecken immer wieder neue kleine Gassen

         
     Hier könnte man schön sitzen…                                …und dort bestimmt auch.

         
     Eine Brücke…                                                         …und einen Fluss gibt es auch zu bestaunen

         
     Die Aussicht ist zwar schön…                                 …aber was nützt diese, wenn wir HUNGER haben… 🙁

Da wir noch immer Hunger haben, spazieren wir über einige Umwege und schmale Gassen doch wieder zurück zur einzigen geöffneten Bäckerei, dem SB- Backshop.
Immerhin gibt es kalten Kakao für mich und frischen Kaffee für Anja.
Dazu genehmigen wir uns eine Laugenbrezel, ein Croissant, eine Apfeltasche und ein Hefekrönchen.
Etwas einseitig zwar, aber besser als gar nichts.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass heute nun mal Feiertag ist und kaum ein Geschäft geöffnet hat.
Wir stärken uns bis kurz vor halb 11 und machen uns dann durch die Fußgängerzone wieder zurück in Richtung Wohnmobilstellplatz, wo wir 15 Minuten später eintreffen.
Ach ja, gestern schrieb ich kurz, dass ich Sorge hatte mit den angrenzenden Gleisen wegen der Nachtruhe und so. Nun, im Hellen, stellt sich der Bahnübergang jedoch als Harmlos heraus. Güterzüge fahren hier wohl keine, nur diese Stadtbahn oder S- Bahn der AVG fährt hier vorbei. Die ist eigentlich leise und kaum erwähnenswert.

         
     Stärkung im SB- Backshop, endlich Frühstück            Unterwegs zum Stellplatz, dies ist übrigens der Bahnübergang

Noch immer hat sich an der Parkplatzsituation nicht viel geändert, außer dem großen Wohnmobil hinter uns, welches wohl schon früh abgefahren ist, ist hier noch immer „Schweigen im Walde“, kaum ein Wohnmobilfahrer ist zu sehen.
Die haben sich sicherlich alle wegen des schlechten Wetters (es hat schon wieder angefangen zu Regnen) im Wohnmobil versteckt 😉
Wir verstauen alles im Wohnmobil und stellen die Abfahrbereitschaft her.
Dann fahren wir kurz über die Entsorgungsstelle, die hier nur aus einem extra markierten Gulli besteht.
Wir haben zwar nur ein paar Liter im Abwassertank (eben das, was wir an Abwasser seit gestern Nachmittag produziert haben), aber ein Liter Wasser wiegt ja auch ein Kilo und da wir heute noch auf die Schwarzwaldhochstraße fahren wollen und ich mir hier Serpentinen, Steigungen und Gefälle erwarte, ist jedes Kilo an unnötigem Gewicht natürlich überflüssig.
Also raus damit.
Ein bisschen blöd gemacht: Für die Entsorgung muss man quasi in der Einfahrt des Parkplatzes stehen und blockiert so quasi die Zufahrt zum Stellplatz. Wen man also Pech hat und das Wohnmobil vor einem hat einen 200 Liter- Tank zu entleeren, muss man vielleicht die ein oder andere Minute warten…
Aber wir beschweren uns nicht, immerhin haben wir hier eine kostenlose Nacht verbracht.

         
     Ungewohnt, da gehört das Abwasser rein…                 Jetzt sind gute Rangierkünste gefragt 😉

         
     Reiseklar! Nur das Wetter will noch nicht so richtig 🙁     Ach was, das wird schon! Erstmal fahren wir weiter…

Um kurz nach 11 sind wir schon wieder unterwegs.
Wir lassen die Autobahn links liegen und nehmen stattdessen schon hier über die Landstraße auf der „Deutsch-französischen Touristikroute“ den direkten Weg nach Süden.
Zunächst geht es dabei noch unter dicken Regenwolken her, aber mit jedem Meter, den wir uns in Richtung Süden bewegen, wird das Wetter tatsächlich etwas besser und der Himmel klart an einigen Stellen sogar auf. Hoffentlich bleibt es so!

Für unseren Südkurs durch den Schwarzwald folgen wir nun der L 564 in Richtung Marxzell, wo Anja aus dem Reiseführer auf ein Auto- und Maschinenmuseum hinweist. Könnte mir gefallen, besonders als Anja etwas von Loks und Flugzeugen vorliest.
Einzig der Umstand, dass das Museum erst um 14 Uhr öffnen soll, ist dann natürlich schade. Denn die Uhr zeigt gerade mal halb 12, als wir Marxzell durchfahren und auf der linken Straßenseite tatsächlich das Automuseum Marxzell erblicken.

         
     Unterwegs auf der L 564, das Wetter wird besser 🙂  Ortsdurchfahrt Marxzell, das Museum kann man nicht verfehlen

Da sich aber trotz geschlossenem Museums viele Exponate rund um Autos und Mobilität im öffentlichen Bereich unter freiem Himmel befinden, halten wir kurzerhand auf dem Museumsparkplatz zwischen einigen ausrangierten PKW und alten Schienenfahrzeugen an.
Ob wir hier stehen können?
Immerhin ist das Museum geschlossen und es gibt hier an der Zufahrt ein schweres Metalltor.
„Lieber nichts riskieren“ denke ich mir und so drehen wir auf dem Parkplatz um, um bei N 48.86173° / E 8.44815° in der Pfaffenroter Straße parallel zur Hautstraße zu parken.

         
     Wir parken in der Pfaffenroter Straße…                 …und spazieren nur wenige Meter bis zum Museum (links)

Wir marschieren ein paar Meter die Hauptstraße entlang zum Museum und werfen einen Blick durch die Fenster.
Auch so kann man immerhin ein wenig was erkennen.
Besonders interessant sehen dabei die vielen abgeschnitten Autos aus, die an der Decke bzw. an der Wand montiert sind.
Wir spazieren weiter um das Museum herum und entdecken weitere alte und ältere Autos, eine alte Straßenbahn, eine alte Dampflok, Flugzeugmotoren und sogar einen waschechten Panzerwagen in desolatem Zustand.
Überhaupt sind alle draußen aufgestellten Exponate in einem traurigen Zustand.
Ein wenig erinnert mich dies alles an den Autofriedhof in Schweden im Sommer 2008.
Das Wetter ist annähernd gleich (Regen und bedeckter Himmel), die Autos rosten traurig vor sich hin und die Natur nimmt sich die modernen Errungenschaften vergangener Tage mit jedem Tag, wo die Ausstellungsstücke nicht von Gras, Sträuchern und Grün befreit werden.

         
     Das Museum von vorne                                             Blick ins Innere: Die abgeschnitten Autos sehen urig aus!

         
     Exponate im Freien: Hier ein alter Stern- Flugzeugmotor  Eine alte Straßenbahn gibt es auch

         
     Museumsstück oder nicht??? Vielleicht was für´n Besold?   Also hier ist es klar, oder? Ganz eindeutig „Museum“

         
     Ein alter Panzerwagen, macht keine gute Figur von außen…   …von innen sieht er aber auch nicht besser aus…

         
     eine weitere alte Straßenbahn…                                …auch bei ihr holt sich die Natur langsam alles zurück

         
     Blick in den spartanischen Führerstand der Tram          Ne alte Dampflok gibt es natürlich auch

         
     Neue „Grenzfälle“, die Ente als Museumsstück???      Oder hier, der Ascona Typ C, so einen hatten wir auch mal! 🙂

         
     Ne alte Werksbahn mit Kräutern im Tender                 Etwas weiter stehen noch mehr alte Loks herum

         
     Der alte Franzose rostet im Blumenbeet vor sich hin      Und diese Sabre (oder MIG?) ist bestimmt dort gelandet 😉

Wir haben gerade die Runde um das Museumsareal beendet, da fängt es plötzlich wieder an zu regnen.
Wir hatten zwar mit Regen gerechnet, wollten uns aber eigentlich gar nicht so weit vom Wohnmobil weg bewegen.
Ergo haben wir keinen Schirm mitgenommen und müssen nun einen Schritt schneller gehen.
Kurz bevor wir dann das Wohnmobil erreichen fängt es richtig heftig an zu prasseln, sodass wir ziemlich durchnässt am Wohnmobil eintreffen.
Mist!

         
     Plötzlich kommt der Wolkenbruch 🙁                           Nützt ja nichts, fahren wir eben bei Regen weiter…

Nachdem wir die nassen Klamotten gewechselt haben, zieht es uns gegen 10 vor 12 wieder auf die regennasse Straße.
Wir fahren weiter nach Süden immer grob in Richtung der Schwarzwald- Hochstraße.
Aber auch schon hier geht es teilweise recht steil den Berg rauf, sodass unser Wohnmobil ganz schön ans Schnaufen und Schwitzen kommt.
Runter in den 4ten, 70, 60, runter in den dritten, ahh, geht noch.
Mit 50 erreichen wir dann eine Kuppe und dahinter geht es dann wieder steil hinab, bis wir vor der ersten Serpentine bremsen müssen.
Aber wenigstens die Landschaft wird richtig schön, fast schon atemberaubend.
Immer wieder finden sich kleine Parkbuchten am Wegesrand, wo man tolle Panoramen über den Schwarzwald bewundern kann.
An einer größeren Parkbucht halten wir an und machen ein paar Bilder.
Schade nur, dass es nach wie vor stark bewölkt ist und regnet.

         
     Erste Pause auf einer kleinen Passhöhe…                …wir genießen trotz Regen die Aussicht ins Tal

Die Landschaft mit viel Grün wird nur hin und wieder durch kleine Dörfchen unterbrochen, die eigentlich jeweils die gleiche Szenerie wie das vorhergehende Örtchen bieten.
Fachwerkhäuser, zum Teil engere Straßen, kleine Gaststuben am Wegesrand. Dann noch eine Bank oder Sparkasse, eine Bushaltestelle und man ist wieder draußen aus dem Dorf und muss wieder mit dem Wohnmobil die nächste Steigung erklimmen.

         
     Mal geht es durch kleine Dörfchen…                         …mal geht es durchs „Grün“ um die Kurven  

         
     Dann kommen wieder kleine Dörfchen…                       …und es geht wieder weiter über Land.

Gegen kurz vor halb 1 erreichen wir Gernsbach.
Dieses Örtchen durchfahren wir allerdings nur, obgleich es auf den ersten Blick recht nett anzuschauen ist.
Besonders ein paar Parkuhren (!) am Wegesrand finden wir unheimlich antik.
Heute hat man ja gleich überall so Parkscheinautomaten.
Aber für ein paar alte Parkuhren brauchen wir uns das Städtchen nicht anschauen und so verlassen wir Gernsbach wieder.

         
     Wir durchfahren Gernsbach, hübsch, aber nicht besonders   Doch dann die Überraschung! Echte Parkuhren (hier rechts)!

Der Ort wäre dann auch nicht unbedingt erwähnenswert, wenn sich hier nicht eine Empfehlung des Reiseführers befinden würde.
Denn dieser empfiehlt auf jeden Fall einen Besuch auf Schloss Eberstein in der dortigen Schloss- Schänke!
Denn dort gäbe es eine 2006 prämierte Weißwurst zu verköstigen.
Nun stellen wir uns unter den kulinarischen Genüssen des Schwarzwaldes nicht unbedingt eine Weißwurst vor (das ist doch eher was für München und vielleicht Bayern, oder?), aber wenn es eine badische Schloss- Stube geschafft hat diesen Preis für eine bayerische Domäne zu erlangen, dann beim Zeus ist sie es wert von uns verspeist zu werden! 😉

Ein ganz klein wenig spielt aber auch die Tatsache mit, dass die Schloss- Schänke, im Gegensatz zum ebenfalls verfügbaren Restaurant, eine günstige Küche anpreist, was unserer Reisekasse natürlich entgegen kommt.
Von der Uhrzeit ist es Zeit zum Mittag essen und so biegen wir ab in Richtung Schloss Eberstein und schnaufen uns erneut einen recht steilen und schmalen Bergpfad hinauf.

Oben angekommen müssen wir dann aber als erstes feststellen, dass der Reiseführer wohl wirklich nur für PKW- Reisen gedacht und gemacht ist.
Nur mit Mühe und nahem Parken des Hecks am Abgrund ist es uns möglich etwas abseits einen Parkplatz zu ergattern, der lang genug ist. Denn zwischen Parkfläche und Steilwand führt dummerweise auch noch die durchgehende Straße entlang und die muss man natürlich frei halten…
Die einzige Alternative wäre quer über 3 oder 4 Parklücken gewesen und dies versuchen wir natürlich möglichst zu vermeiden.
Der Ruf der Wohnmobilfahrer ist eh schon genug angekratzt…
Vielleicht gibt es Parkplätze für Busse, wo man stehen kann, aber gesehen haben wir davon leider keinen.
Naja, egal, wir haben es ja geschafft zu parken und stellen bei N 48.74948° / E 8.34153° unser Wohnmobil ab.
Anja steigt aus und guckt hinten, während ich rückwärts fahre, ob es passt und nach einem „langsam…, gut…, guuuutt! GGGGUUUUUUTTTT!“ und dem Umstand, dass der Fahrradträger bereits fast über dem Abhang weilt, schreiten wir ausgehungert zum Schloss Eberstein. 😉

         
     Wir schlängeln uns einen schmalen Weg hinauf            Oben angekommen: Der Parkplatz ist ein wenig schmal

             
     Wir parken ein wenig oberhalb, wo etwas mehr Platz ist     Das Heck steht trotzdem noch im „Gemüse“   😮  

Ein wenig schwer fällt uns dann allerdings die Orientierung. Schon beim Betreten des Innenhofes von Schloss Eberstein wird klar: Das ist hier ein verdammt edles Restaurant!
Vorbei eilende Gäste sind adrett und schick gekleidet und ich komme mir mit Shirt und kurzer Hose deutlich „underdress’t“ vor.
Aber alle Hoffnungen ruhen auf der Schloss- Schänke, die hoffentlich nicht den strengen Maßstab des oben angesiedelten Restaurants das Minimum zum Zugang definiert.
Wir finden ein Schild, welches zur Schloss- Schänke verweist. „Aha, Treppe runter“ und wir spazieren auf einen wunderschönen Biergarten mit traumhaften Ausblick über das Tal zu.
Schade, dass vom Regen alles nass ist und es jeden Moment wieder anfangen könnte zu regnen. Denn sonst wäre dies wirklich ein toller Ort zum Speisen!

          
     Hungrig erreichen wir die Feste Eberstein                   Ah, da stehen wir im Innenhof und rechts ist das Restaurant

              
  Trip-Trap die Treppe runter, wo mag die Schloss- Schänke sein?   Den Biergarten haben wir schonmal gefunden

     Aussicht in das Tal am Schloss Eberstein
     Schade, dass das Wetter so schlecht ist, denn vom Biergarten aus könnte man zum Mittagessen diese Aussicht genießen!

Unten angekommen stutzen wir dann aber erneut, denn auch hier ist der Speiseraum edel mit Servietten und Kerzen in hellen Pastell- und Beige- Farbtönen eingedeckt, erhaben brennen die Kerzen dazu auf den silbernen Kerzenhaltern.
Äh, nee…
Wir finden eine offene Türe und spazieren hinein. Anja fragt etwas abseits eine Kellnerin, man will ja die edle Gesellschaft nicht stören.
Doch zwischenzeitlich habe ich selbst eine Treppe entdeckt und bin diese hinauf geeilt.
Unvermittelt stehe ich vor einem größeren Raum, der durchaus wie ein kleiner Rittersaal oder eben eine Schloss- Schänke auf mich wirkt.
Eine hier ebenfalls Dienst tuende Kellnerin bestätigt mir, dass ich die Schloss- Schänke gefunden hab, juchu!
Hier geht es gleich viel angenehmer zu und wir fühlen uns deutlich wohler, als im edlen hellen Restaurant.
Die Schloss- Schänke besteht wirklich aus einer Schanktheke, einigen Tischen und einer äußerst hohen Decke im rustikalen Ritterburgbau. Ein überdimensionaler Ritter auf einem Bild im Schatten der Theke verleiht zusätzlich Authentizität
Fast schon diffus und ein wenig wie eine „edle Geisterbahn“ (<– Sorry, mir fällt kein besserer Begriff ein!) wirken zusätzlich die Kerzenständer an den massiven Holzsäulen, die durch einen Spiegel ihr eigenes Kerzenlicht in den Raum spiegeln.
Wäre die Schloss- Schänke nicht so voll und damit lebendig, könnte man fast meinen, dass jeden Moment der Geist der Gräfin zu Schloss Eberstein hier einmal durch den Raum gleiten würde.
Das gefällt uns!
Wir nehmen sofort Platz und bestellen 2x Apfelschorle und natürlich die prämierte Weißwurst, die mit knapp 9,- € für unser Empfinden in diesem Ambiente wirklich nicht zu teuer ist.

Lange müssen wir zum Glück nicht warten (ich hab Hunger 😉 und wir bekommen jeder 2 Weißwürste im heißen Topf mit Brezel und Kartoffelsalat serviert.
Und die schmeckt wirklich sehr sehr lecker!
Zwar stellen wir uns mit dem Pellen der Wurst (nennt man das nicht auszuzzeln?) etwas umständlich an, aber zum Glück sieht man dies im schummerigen Licht des Schlosskellers nicht und wir können ganz entspannt unser Mittagessen genießen.
Fast noch besser wie die Wurst hat mir übrigens der Kartoffelsalat geschmeckt!
Also die Schloss- Schänke auf Schloss Eberstein können wir wirklich empfehlen!
Tolles Ambiente, sehr nettes und zuvorkommendes Personal und eine sehr leckere herzhafte Küche.
Klasse!

     Prämierte Weisswurst im Schloss Eberstein
     So lässt sich leben! Prämierte Weißwurst in der Schloss- Schänke des Schloss Eberstein.
     Sowas von lecker und gar nicht teuer!! 🙂

Satt und zufrieden verlassen wir gegen kurz vor halb 2 das Schloss und spazieren noch eine kleine Runde über das Areal.
So als Verdauungsspaziergängchen 😉

Um 20 vor 2 allerdings sitzen wir wieder im Wohnmobil und fahren weiter, um noch tiefer in den Schwarzwald vorzudringen…
Ach ja, gleich am Fuße der Zufahrt zum Schloss Eberstein in Gernsbach befindet sich übrigens ein Wohnmobilstellplatz, den wir bei der Zufahrt bzw. Berganfahrt zum Schloss gesehen haben.
Wer also gerne Berge hungrig hinauf wandert, oben angekommen einkehrt und dann vollgefuttert wieder einen Berg hinab wandern mag, wird hier seine helle Freude finden.

     Unterwegs im Schwarzwald
     Da wird gleich das Mittagessen im Bauch geschüttelt 😉
     Es geht weiter durch den Schwarzwald

Für uns aber heißt es nun:

Mit dem Wohnmobil durch den Schwarzwald
Teil 1: Über die Schwarzwaldhochstraße von Baden-Baden bis Freudenstadt

Von Gernsbach aus geht es also nun auf direktem Weg weiter in Richtung Baden-Baden, um dort auf die legendäre B 500, die Schwarzwaldhochstraße einzubiegen.
Ein wenig Theorie dazu: Der Weg führt ca. 60 Kilometer von Freudenstadt nach Baden-Baden über verschiedene Höhenausläufer von 600 bis 1000 Höhenmeter und wurde bereits 1930 als Touristenstraße eröffnet und eingeweiht.
Angeblich soll es eine der ältesten (und vielleicht die älteste) Touristenstraße in Deutschland sein.
Aha!

Einzig ein paar Liter tanken sollten wir vorher noch, denn unsere Tanklampe hat bereits beim Aufstieg zum Schloss Eberstein die ein oder andere Warnmeldung von sich gegeben.
Auf flacher Ebene hätten wir dann jetzt noch etwa 40 Kilometer, im Gebirge dürfte es wohl etwas weniger sein…

Aber mit dem Navi ist das natürlich kein Problem und so orten wir auf der kommenden Route noch einige Tankstellen, sodass wir nicht zurück nach Gernsbach fahren müssen.
Stattdessen fahren wir eine Abkürzung auf einer kleinen Kreisstraße (K 3701) mit teils abenteuerlichen Kurven parallel zur Landstraße, bis wir in Müllenbach wieder auf die L 78 treffen und ein wenig später dann wohl auch auf die Hochstraße treffen werden.

         
     Fahrt durch die Natur                                             Als Beifahrer kann man natürlich die Natur besser genießen…

Doch bevor wir überhaupt in den Genuss eines tollen Berg- und Tal- Panoramas kommen (so verspricht es unser Reiseführer), stoppen wir kurz hinter Geroldsau noch an einer AVIA- Tankstelle, dessen Werbeplakat vollmundig „Letzte Tankstelle vor der Schwarzwaldhochstraße“ anpreist.
Und Tanken müssen wir ja noch.

Den Tank blind voll machen wollen wir natürlich nicht.
Ebenso wie beim Ab- und Frischwasser ist hier jeder Liter Kraftstoff unnötiger Ballast, der uns auf einer Berg- und Talfahrt nur behindert.
Wir tanken daher nur für die nächsten 100-150 km etwa 20 Liter nach (und das ist schon eigentlich zu viel!) und machen uns um Punkt 14 Uhr auf den Weg die Schönheiten und Panoramen der Hochstraße zu entdecken.

         
     Noch ein kurzer Tankstopp…                               …dann geht es los! Die Anfahrt auf die Schwarzwaldhochstraße

Der Reiseführer berichtet zunächst einmal von einem beschwerlichen Aufstieg etwa bis zur Bühlerhöhe.
Hat man es dann aber bis nach ganz oben geschafft, folgt die Höhenstraße dem Höhenzug zwischen Rheintal und Vogesen und man muss wohl deutlich weniger bergauf oder bergab fahren, als ich zunächst angenommen hatte.
Mir wäre es natürlich nur Recht!

Tatsächlich ist der Aufstieg im ersten Abschnitt sogar noch deutlich einfacher, als zunächst angenommen. Es geht zwar schon die ganze Zeit stetig bergauf, aber die ausbremsenden Serpentinen, vor denen man erst bremsen und danach wieder beschleunigen muss, bleiben zunächst mal völlig aus.
Und so schaffen wir mit unserem Wohni immerhin gute 70 km/h und werden auch nicht zur totalen Bremse. 😉
Zu unserer Überraschung ist aber auch recht wenig los. Ich muss auf den ersten Kilometern nicht ein einziges Mal rechts ran fahren, um drängelnde Autofahrer hinter uns vorzulassen.
Einzig ein paar besonders eilige Motorradfahrer (die kommen hier unten scheinbar nur im Rudel vor!) überholen uns natürlich. Aber für die muss ich keinen Platz machen, die kommen angeflogen, überholen und sind vorbei, bevor ich die im Spiegel überhaupt gezählt hab. 😉

         
     Der Aufsteig ist gar nicht so schwierig…                      …nur auf die überholenden Moppeds muss man aufpassen

So lässt es sich natürlich trotz Steigung entspannt fahren und ein wenig löst sich die verkrampfte Hand am Lenkrad. Ich hab es mir wirklich deutlich schlimmer vorgestellt!

So aber können wir beide ein wirklich unglaubliches Grün um uns herum genießen. Die Wiesen sind irgendwie deutlich kräftiger und mehr giftgrün, als bei uns. Der Wald mit seinem dunklen Grün im Tannenkleid wirkt dagegen um so erhabener und strahlt eine gewisse Ruhe aus.
Auch wird schnell klar, warum der Schwarzwald eigentlich Schwarzwald heißt.
Natürlich haben wir die Antwort schon aus dem Reiseführer, aber schaut man nun mal genauer hin, dann erkennt man dies auch so: Durch die dichte Bewaldung und der relativ eintönigen Monokultur der Nadelbäume hat man beim Blick in den Wald das Gefühl, als würde dieser mit zunehmender Distanz immer dichter und damit dunkler werden, bis am Ende des Horizontes nur noch ein dunkles schwarzes Loch zu sehen ist.
Das ist also der Grund, warum der Schwarzwald Schwarzwald heißt.
Na bitte!
Und dann natürlich die Ausblicke!
Schon während des Anmarsches zur Bühlerhöhe haben wir trotz dichtem Wald immer mal wieder die Gelegenheit einen traumhaften Fernblick zu genießen.
Wir haben aber auch richtig Glück mit dem Wetter dafür!
Der Regen hat zu Gunsten eines relativ blauen Himmels schon vor einiger Zeit aufgehört (nur einige dichtere Wolken schieben sich rechts von uns noch durch) und die Luft ist klar. Man kann kilometerweit gucken, ohne sein Fernglas bemühen zu müssen.
Natur so nah wie hier ist wirklich selten in Deutschland, besonders dann, wann man so wie wir aus einem Ballungszentrum wie Köln kommt.

         
     Wow, so viel grün und Natur um uns herum!               Auf der Straße hell und in den Wäldern dunkel? Schwarzwald!

Des öfteren stoppen wir an mehr oder weniger geeigneten Aussichtspunkten und machen unsere Bilder von Landschaft, Natur und Wohnmobil.
Jetzt verstehe ich übrigens auch, warum man für die streckenmäßig wenigen Kilometer von Baden-Baden bis Freudenstadt mitunter etwas länger braucht…
Überall will man stoppen, überall ein paar Bilder machen. Mit offenem Mund staunen und sich an den Schönheiten erfreuen!
Parkgelegenheiten gibt es auch für Wohnmobile reichlich, wenn auch nicht immer direkt am Abgrund mit dem natürlich besten Ausblick.
Und wenn man meint die schönste Ecke gesehen zu haben und gerade wieder losgefahren ist, dann kommt man 300 Meter weiter und eine Kurve später wieder an eine tolle Ecke, wo man schon wieder anhalten kann.
Und so fahren wir im Stop & Go durch den Schwarzwald…

         
     Auf dem Höhenzug unterwegs: Der erste Fotostopp          Mit Blick in die grauen Wolken 🙁

         
     Weiter geht´s…                                                           Kurz darauf schon der nächste Fotostop 😉

         
     Fotostop 3…      …OK, ich gebe zu…                            …das ist recht „fragwürdig“ am Straßenrand geparkt 😉

    
     Dafür werden wir aber mit einer schönen Aussicht über den Höhenzug belohnt! Wenn nur das Wetter besser wäre 🙁

„Touristisch erschlossen“ ist das Gebiet der Schwarzwaldhochstraße stellenweise natürlich auch.
Schon der Reiseführer erwähnt, dass der souvenirliebende Besucher wohl als aller erstes am ersten größeren Bezugspunkt der Hochstraße pausieren wird und dies auch tun sollte:
Der Mummelsee!
Knappe 45 Minuten nach unserem Start auf die Hochstraße erreichen wir dann dieses größere Parkareal mit Buden, Attraktionen und Verkaufsständen am Wegesrand.
Wow! 45 Minuten für 23 Kilometer, das dürfte so eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 30 km/h sein. So langsam waren wir auch noch nie mit dem Wohnmobil unterwegs. Wie gesagt, wir haben viel und oft angehalten…

Nach der tollen Natur aber freuen wir uns nun darauf zum ersten Mal vollständig im Schwarzwaldklischee mit Schinken, Honig, Kuckucksuhr und Co einzutauchen.
Wir lieben das! Angeheizt durch die traumhafte Gegend käme es einer Blasphemie gleich, wenn wir hier nichts kaufen würden. Wenigstens ein paar Postkarten sollten doch wohl mindestens drin sein. 😉

Parkplätze finden sich hier oben natürlich zuhauf, obgleich die Mehrheit für PKW reserviert sind. Etwas abseits finden sich dann noch Busparkplätze, für Wohnmobile hingegen haben wir kein Schild gesehen.
Macht aber nichts, zwischen PKW- und Busparkplatz finden sich einige größere Buchten, in denen wir (und einige andere auch) mit dem Wohnmobil stehen.
Wer auch hier hin kommen möchte: Unser Parkplatz findet sich exakt bei N 48.60900° / E 8.19701°.
Wir haben gerade den Motor abgestellt und wollen uns im Badezimmer kurz frisch machen, da fängt es wie aus Kübeln an zu schütten!
Der Prasselregen ist so heftig, dass die vorbeifahrenden Autos auf der Landstraße stehen bleiben müssen, weil man absolut nichts mehr erkennen kann.
Auch bildet sich sofort ein kräftiger feuchter Überzug auf der Straße, der an einigen Stellen durchaus den Charakter eines kleinen Baches annimmt. 😮
Ein Glück, dass wir gerade jetzt sowieso schon angehalten haben, denn das ist echt gefährlich!
So brauchen wir natürlich auch gar nicht erst auf die andere Straßenseite gehen.
Trotz Schirm wären wir innerhalb von Sekunden pitschenass!
Wir machen also das beste draus und hoffen, dass der Regen genau so schnell wieder aufhört, wie er begonnen hat.

         
     Blick aus dem Seitenfenster: Es kübelt wie aus Eimern!   Und ein Bach fließt über die Windschutzscheibe, trotz Alkoven!

         
     Blick nach hinten raus, das ist fast schon unwetterartig    Da kann man nur abwarten, bis der Regen vorbei zieht 🙁

Zum Glück dauert der Prasselregen wirklich nicht sehr lang. Scheint so, als wolle eine besonders hartnäckige Wolke sich mal eben kurz ausschütten, bevor sie über den Hang in unserem Rücken drüber springen kann.
Knapp 4 Minuten dauert der Regen, es reicht grad mal für eine kurze Toilettenpause.
Es tröpfelt zwar noch etwas nach, aber wir können gefahrlos die Straße ohne Schwimmflügelchen überqueren.
Auf der anderen Seite angekommen steigt uns als aller erstes der Duft von frisch gebackenem Brot in die Nase!
Mjam, mjam, das ist aber gemein!
Denn das macht Hunger!
Der herzhafte Duft von frischem Brot stammt übrigens aus einem Steinbackofen gleich neben einem großen Laden, der dieses frische Schwarzwälder Holzofenbrot im Laden verkauft.
Selbstredend, dass wir davon probieren müssen!

         
     Ich glaub, wir können es probieren, der Regen hat aufgehört  So parken wir übrigens. Nicht ganz korrekt, aber dafür nah…

         
     So, jetzt aber mal shoppen gehen!                               Da kommt also der Geruch von frischem Brot her!

Einmal drin im Laden zappeln wir dann natürlich wie die Fliege im Netz der Spinne. 😉
Macht aber nichts, ist trotzdem schön!
Der Laden ist rappelvoll und wir haben Mühe uns alles anzuschauen. Und das ist eine Menge zum gucken! Selbstverständlich erfüllt der Laden vollumfänglich das erwartete Klischee, denn als erstes findet sich Schwarzwälder Schinken vor hübsch dekorierter Kulisse mit Holz und Tischdeckchen. Entweder als Einzelstück oder als Geschenkverpackung mit Holzbrettchen zum Vespern mit Messer und einer kleinen Flasche Kirschwasser.
Aber auch fertig zum Sofortverzehr im Brötchen oder auf Brot wird der Schinken von der Frischetheke angeboten. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass man Schinken nicht mag, gibt es alternativ frisches Steinofenbrot mit fett Schmalz drauf. Wow!
Gleich daneben kommt der fast schon obligatorische Schwarzwälder Honig, hübsch verpackt im blickdichten Eimer zu je 2,5 Kilo der Bottich.
Ja sind die des Wahnsinns? Wer soll denn 2,5 Kilo Honig verputzen, wenn wir so schon fast ein halbes Jahr für ein einfaches Gläschen brauchen???
Zeit zum wundern über den 10- Jahresvorrat Honig haben wir indes jedoch nicht, denn schon die nächste Ecke rundet das Klischee ab: Kuckucksuhren!
Es tickert, es tackert und es kuckuckt derart auf uns ein, dass man von den Pendelbewegungen (besonders von den kleinen Uhren) schnell seekrank werden könnte.
Dennoch: Ich könnte mich reinsetzen so schön kitschig ist das.
Die Ernüchterung folgt dann allerdings bei einem Blick auf das Preisschildchen. 😮
Wäre ich reicher Ami und hätte eine Kreditkarte Gold / Platin oder die schwarze AMEX ohne Limit, der Laden wäre wohl mein, keine Frage!
Aber so müssen wir haushalten…

         
     Große Freude, die Souvenirjagd ist eröffnet! 😉             Klischee Nummer 1? Der Schwarzwälder Schinken! 🙂

         
     Ah, die Wurstplatten auf Schwarzwälder Art                    Ui, das ist aber ein fetter Schinken, Anja macht den Test

         
     Gibts auch gleich als „Vesperbrettle“ mit „Getränk“         hmmm, mjam! Lecker Schmalzbrot!

         
     Hüte neben Honig…                                                     Jahresvorrat? Pah! Der Topf reicht bestimmt ein Leben lang

         
     Was süsses gibt es natürlich auch…                        …Ah, na also! Klischee Nummer 2? Kuckucksuhren! 🙂

         
     Die hier ist schön groß, aber auch schön teuer            Auch noch groß… …und auch noch teuer 🙁

         
     Ok, dann eben „etwas“ kleiner, aber dennoch „etwas“ teuer    Ich glaub, das ist die einzige Uhr, die ich mir leisten kann 😉

         
     Noch mehr zu entdecken: Hier zum Beispiel Kuckuckspfeifen   oder kleine Wichtel als Püppchen

Ganz ohne „Beute“ wollen wir den Laden natürlich nicht verlassen!
So kaufen wir zumindest schonmal eines dieser Steinofenbrote und damit ich auch lecker was für drauf hab, greife ich in einer etwas verstecken Ecke aus einer Kühltruhe nach einem kleinen Töpfchen Schmalz.
Das Schmalzbrot aus der Frischetheke hat nun mal Appetit gemacht…
Wir kämpfen uns nun vor bis zur Kasse an der Frischetheke, wo wir auch unser Steinofenbrot bestellen wollen.
Damit ich mein Geld aus der Börse nehmen kann, fummele ich in meiner Hosentasche und stelle gleichzeitig mein Schmalztöpfchen auf der Theke ab.
Das hätte ich wohl besser nicht getan, denn einige rüstige Rentnerinnen, die gerade versuchen sich derart unverschämt vorzudränglen und mit einem 50-Euro-Schein links und einem fetten Schinkenstück rechts winken, wollen mir plötzlich das Schmalztöpfchen klauen!
„Und das hier auch noch“ ruft die locker 90- jährige Schachtel der Verkäuferin zu, als sie sich MEIN Schmalztöpfchen greifen will. 😮
„Hey-hey, so nicht meine werten Damen!!“ und mit einem blitzschnellen Griff gelingt es mir, mein Schmalztöpfchen zu sichern, kurz bevor die knochigen Fingerspitzen der alten Lady mein Töpfchen erreichen.
Das ist ja schlimmer hier wie beim Sommerschlussverkauf!
Die Oma guckt mich böse an!
Zum Glück rettet mich die Verkäuferin, indem sie den Damen an die etwas abseits stehende Kühltruhe verweist, ich deute fast schon entschuldigend ebenfalls mit meinem Finger in die Richtung.
Blöde Schrulle!
Erst vordrängeln, schubsen und dann auch noch böse gucken.
Jeder andere hätte von mir eine verbale Ohrfeige für soviel Frechheit bekommen! Komischerweise gerate ich bei sowas grundsätzlich immer an alte gebrechliche Ömchen, wo ich mir bei deren Frechheit, mit Ausnahme eines Schulterzucken, einfach nicht zu helfen weiß.
Ich werde dann immer irgendwie zur Salzsäule…
Fast schon müsste man Mitleid mit denen haben, denn später werden wir bei Rückkehr zu unserem Wohnmobil noch sehen, dass sie mit 40 anderen älteren Menschen in einen riesigen Bus steigen wird. Dieses „Reisen nach Fahrplan“ wäre für mich wohl eine der größten Strafen…

Wieder frei aus dem Tumult überlegen wir, was wir als nächstes machen können.
Zurück zum Wohnmobil wollen wir noch nicht, wir sind ja eigentlich genug gefahren.
Also spazieren wir über den Parkplatz einmal rüber zum Mummelsee.

Der See selber ist deutlich kleiner, als ich es mir vorgestellt habe.
Wirklich überschaubar.
Man kann ein paar Tretboote mieten, aber in Anbetracht des Wetters und des begrenzten Aktionsradius ist das nicht wirklich eine verlockende Alternative.
Wir überlegen kurz, ob wir den See vielleicht einmal komplett zu Fuß umrunden sollen, entscheiden uns dann aber, aufgrund des matschigen Waldbodens, doch dagegen.

         
     Wir spazieren zum Mummelsee                                   Man kann zwar Tretboote mieten, aber bei dem Wetter?

Einzig eine Infotafel am Mummelsee mit einer netten Geschichte erweckt unsere Aufmerksamkeit. Der nur wenige Meter tiefe See soll nämlich tatsächlich Nixen beheimaten.
Und nicht nur das, auch der Seekönig sei hier wohl anzutreffen.
„Wo genau wohnen die denn da drin?“ Ist das so eine Nummer wie mit dem Loch Ness?
Ganz besonders interessant ist aber der Hinweis aus 17 Jahrhundert, dass eine offizielle (!) Untersuchung des Sees festgestellt hat, dass zum einen kein Fisch im See leben kann und zum anderen sofort ein Unwetter los bricht, sobald man einen Stein ins Wasser werfe.
Aha! Ja nee, is klar…
Die wissenschaftlichen Untersuchungen im Jahre 1678 mag ich jetzt nicht unbedingt grundsätzlich anzweifeln, aber ein klein wenig Skepsis sei mir bitte zugestanden.
Stein ins Wasser = Unwetter, so ein Blödsinn!
Ob die Leute sowas früher wirklich geglaubt haben?
Ich schlage Anja vor dies doch mal eben auszuprobieren, doch meine Liebste rät davon dringend ab.
Sie meint das letzte Beinahe- Unwetter sei doch gerade erst wenige Minuten her und wir mussten dann im Wohnmobil den kurzen Schauer abwarten.
Das sei, so meint sie, bestimmt auch ein Steinewerfer Schuld gewesen und auf weitere Prasselregen könne man ruhig verzichten.
Wie langweilig! 😉
„Vielleicht so ein ganz kleinen Kiesel?“ gucke ich fragend.
Anja schüttelt mit dem Kopf: „Da, guck mal, was mit dem Markgrafen und den geweihten Eicheln passiert ist!“.
Schon der nächste Absatz auf der Info- Tafel offenbart, dass ein Markgraf wohl mal ein paar geweihte Eicheln in den See warf und zur Strafe ein schreckliches Ungeheuer aus dem See entstiegen sei.
Was bitte? Ein Ungeheuer? Wegen ein paar geweihten Eicheln? Das ganze wirft natürlich gleich mal 2 weitere Fragen auf!
1. Was sind denn eigentlich „geweihte Eicheln?“
2. Und überhaupt: In einem See, der grad mal 18 Meter tief ist, wo auch noch die Nixen wohnen sollen UND der Seekönig wohnt auch darin, soll auch noch Platz für ein Seeungeheuer sein?
In dem Teich?
Kleine Verständnisfrage: Wo schlafen die denn alle? 😉

Aber ich sehe schon, mit reiner Physik und Logik brauche ich da jetzt nicht kommen.
Und wenn ich jetzt wirklich einen Stein ins Wasser werfe und es fängt zufällig (mit der Betonung auf ZUFÄLLIG!) an zu regnen, dann ist es ganz bestimmt trotzdem meine Schuld :-/
Also lassen wir das und spazieren so lieber trockenen Fußes zurück zum Wohnmobil.
Bevor am Ende noch einer der umtriebigen Seebewohner nach unserem Regenschirm greift…

     Geschichte über den Mummelsee    
     Hier die Info- Tafel mit abenteuerlichen Geschichten     Und hier die Mummelsee- Kuh. Viel schöner, als die lila Kuh 😉

Zurück am Wohnmobil (die Zahl der Reisebusse hat sich mittlerweile deutlich erhöht!) setzen wir unsere Reise auf der B 500 weiter in Richtung Süden fort, die Uhr zeigt gerade mal viertel nach 3.
Wieder fängt es an ein ganz klein wenig zu regnen.
Ob jemand doch gerade einen Stein ins Wasser geworfen hat? Ich wage nicht zu fragen 😉

Nach der Abfahrt beginnt Anja als Bordnavigator die möglichen Campingplätze für die Nacht heraus zu suchen. Gleich 2 Plätze finden sich in unmittelbarer Nähe zu Freudenstadt, die glücklicherweise auch beide die ACSI- CampingCard akzeptieren.
Der erste auf der Route wäre der Campingplatz Langenwald, dieser liegt von uns aus gesehen etwa 3 Kilometer vor Freudenstadt. Die Alternative wäre der Campingplatz Königskanzel, dieser liegt etwa 9 Kilometer hinter Freudenstadt.
Von der Ausstattung her klingen beide Campingplätze im Campingführer nahezu identisch, also lassen wir die Entscheidung erst einmal offen und wollen, wenn wir den CP Langenwald erreichen, vor Ort die Entscheidung treffen.

Der Rest der Schwarzwaldhochstraße verläuft unspektakulär.
Keine nennenswerten fahrerischen Herausforderungen, keine besonderen Steigungen oder Gefälle.
Klar haben wir noch das ein oder andere Mal tolle Ausblicke auf die Natur und die Umgebung und ich bin sicher, dass Wanderer hier ein totales El Dorado vorfinden werden.
Aber mit Ausnahme des Mummelsees war für uns als Wanderverweigerer bis jetzt nicht wirklich was zum Entdecken dabei. Viel Natur eben…

Fast schon geräuschlos gleiten wir die das restliche Stück der B 500 herunter, bis diese auf die B 28 mündet und wir final gegen kurz vor 16 Uhr in Freudenstadt eintreffen.
Das ging mir ehrlich gesagt ein bisschen zu schnell!
Ich hätte gedacht, dass die Schwarzwaldhochstraße deutlich länger wäre und der Mummelsee nur eine von unzähligen Möglichkeiten darstellt, wo man sich Schinken, Honig und Kuckucksuhren angucken kann 😉
Aber dennoch ist natürlich die Natur besonders für den Beifahrer wirklich was fürs Auge.
Fazit: Schwarzwaldhochstraße mit dem Wohnmobil? Jederzeit und gerne wieder!

         
     Kurz hinter dem Mummelsee, dem Gewitter hinterher        Von der Höhenstraße geht es nun langsam wieder runter

         
     Kurz vor Freudenstadt: Das Wetter klart wieder auf :-     Jetzt, bei Sonne, sieht man es deutlich: Soooo schön grün!

Unterwegs passieren wir dann den Campingplatz Langenwald, der, wie der Name schon sagt, am Ende eines langen Waldes liegt. Dies fällt hier im Schwarzwald übrigens nichts schwer 😉
Wir passieren den Campingplatz oberhalb auf der Bundesstraße und können durch Büsche und Bäume ein wenig auf die Anlage herunter schauen. Sieht sehr verträumt aus, sehr ruhig und sehr naturnah, könnte uns also gefallen.
Da aber die Uhr noch gar nicht das Ende des Fahrtags anzeigt, lassen wir den CP einfach rechts liegen und fahren zunächst einmal weiter bis nach Freudenstadt rein. Nur zum gucken. Zurück fahren können wir ja dann immer noch.

In Freudenstadt angekommen fällt uns ein klitzekleines Detail auf, was wir bei unserer Reiseplanung natürlich vergessen haben zu beachten!
Heute ist ja Feiertag, die meisten Geschäfte werden, wenn sie heute überhaupt je geöffnet waren, nun sowieso geschlossen haben. Und eine Stadt ohne geöffnete Geschäfte anschauen ist ziemlich öde!
Auch verrät uns der Reiseführer, dass hier Morgen, also am Freitag, wohl Markttag wäre.
Und der Marktplatz von Freudenstadt zählt als größter deutscher bebauter Marktplatz.
Na, wenn das kein Grund für einen Besuch ist…
Nach einer kurzen Orientierungsrunde durch Freudenstadt entschließen wir uns daher, dass wir dann doch lieber gleich zum Campingplatz fahren und den Fahrtag heute mal früher beenden.
Zwar soll Freudenstadt auch über einen Wohnmobilstellplatz verfügen, aber wir brauchen dringend die Serviceeinrichtungen eines guten Campingplatzes.
Allen voran mal eine erfrischende Dusche 😉
Und so haben wir uns überlegt, dass wir gleich zur zweiten Alternative, dem Campingplatz Königskanzel weiterfahren.
Zum einen habe ich keinen Bock hier zu wenden und zum anderen weist Anja micht darauf hin, dass der Campingplatz ein Luxus- Platz mit 5 Sternen und Schwimmbad ist.
Und 5 Sterne mit Pool für nur 15,- € CampingCard– Tarif?!
Da wären wir ja verrückt, wenn wir das nicht machen würden, oder?

         
     Kurze Fahrt durch Freudenstadt                                Das sieht ja schonmal ganz nett zum bummeln aus

         
     Wir aber fahren hinten wieder raus und weiter…          …zum Ziel- Campingplatz Königskanzel bei Dornstetten

Wir verlassen also Freudenstadt wieder und stehen nur wenige Minuten später an der Zufahrt zum Campingplatz, wo uns ein uriges Holzhäuschen empfängt.
Ich spaziere in die Rezeption und trage unser Anliegen vor und zu meiner großen Freude sind noch genügend Plätze frei.
Die Parzellen sind mehr oder weniger „frei“ und man kann sich hinstellen, wo Platz ist.
Wir müssen uns nur den Stromstand notieren und in der Rezeption nochmals Bescheid geben, welchen Platz wir haben und wie der Zählerstand ist.
Supi, so mag ich das!
Wir gucken uns also in aller Ruhe die einzelnen weitläufigen und unterschiedlich hoch gelegenen Wiesen an, bis wir schließlich im oberen Eck und recht nah bei Servicehaus und Schwimmbad einen ehemaligen Dauercamperplatz bei N 48.48011° / 8.50090° entdecken, der für den Rest des Tages und die kommende Nacht unser Hauptquartier darstellt.
Wir müssen mit dem Wohnmobil zwar ein wenig rangieren, damit wir den kleinen Baum auf der Wiese nicht touchieren, aber es passt.

         
     Ankunft auf dem Campingplatz                                hier links die Rezeption im komplett holzvertäfelten Stüberl

         
     Erste Orientierung: Alles sehr natürlich gehalten             Auch wir finden ein schönes Plätzchen im Grünen!

Ich melde noch flugs den Zählerstand und gebe gleichzeitig unsere Bestellung für Brötchen für den Folgetag in der Rezeption auf.
Und noch eine Sache muss ich unbedingt noch erwähnen! Als Gäste des Campingplatzes bzw. der Stadt Dornstetten erhalten wir gegen Abgabe der Kurtaxe eine KONUS- Gästekarte.
Diese sichert uns, wir können es kaum glauben, für die gesamte Aufenthaltsdauer kostenlose Freifahrt im ÖPNV! Also alle Busse, Bahnen und sogar die Züge in der 2ten Klasse können wir kostenlos benutzen! (Mehr dazu später in unserem Fazit!).
Das ist mal richtig super! Schade, dass wir von diesem Angebot nicht eher gewusst haben, wir hätten uns bestimmt angeschaut, wie dieses Angebot optimal hätten nutzen können.
Aber egal, so schlimm ist das auch nicht…

Zurück am Wohnmobil wird erstmal alles häuslich eingerichtet! 🙂
Nur auf unsere Markise verzichten wir, dafür ist es ein wenig zu windig und wir stehen ja auch nur eine Nacht.
Aber sonst machen wir es uns so richtig schön quitschgemütlich.
Auch die Waschräume unterziehen wir im Rahmen einer kleinen Orientierungsrunde einer ersten Inspektion.
Es gibt gleich 2 Servicehäuser dicht beieinander in der Mitte des Platzes und nah bei Pool und Rezeption / Restaurant.
Und hier kann man sich wirklich wohl fühlen! Es gibt, gemessen an der Größe des Platzes, mehr als genügend Duschkabinen oder Toiletten für alle, warmes Wasser ist überall frei, Toilettenpapier ist da, Seife auch und die Hygiene ist absolut Topp!
Das zweite Servicehaus ist sogar noch ein ganz klein moderner, wie das andere, obgleich man auch das etwas ältere Servicehaus wirklich nicht verstecken braucht.
Als kleiner Bonus spielt in den Waschräumen auch noch verträumte Musik aus dem Deckenlautsprecher, was besonders Anja gut gefällt.
Ohne Probleme kann man hier also auch längere Zeit verweilen.

         
     Freizeit für die Kleinen: Hier mit Rutsche…                    …Klettergerüst oder Tischtennisplatte

         
     Einen Kräutergarten gibt es auch                                  Wir inspizieren mal die Servicehäuser

         
     Hier das Servicehaus 1 von außen                             und von innen: Alles sauber, perfekt und tadellos!

         
     Weiter zum Servicehaus 2: Hier die Spülstationen           und die Waschräume. Auch hier ist alles in bester Ordnung!

Wir sind beide absolut zufrieden mit dem Angebot und beschließen spontan, trotz der aufziehenden Wolken, mal kurz in den Pool zu springen.
Wenn er schon dabei ist…
Und eine Runde schwimmen im Pool ist immer schöner, als eine „einfache“ Dusche, oder?
Gesagt getan packen wir unsere Dusch- und Schwimmsachen und springen um kurz vor 5 in den erfrischenden Swimmingpool.
„Erfrischend“ trifft es dabei eigentlich ganz gut, man muss sich schon ordentlich warm schwimmen, damit man nicht zittert.
Besonders der kalte Wind ist fies, wenn Teile der nassen Haut oder der Haare aus dem Wasser ragen.
Aber man kann ja unter dem Wind hinweg tauchen. 😉

         
     Duschen sind schön, Pools noch viel schöner! 😉          Und so planschen wir einfach mal eine Runde!

Wir planschen für unsere Verhältnisse lange und ausgiebig und nachdem wir zu Ende geplanscht haben und es gegen halb 6 allmählich kalt wird, legen wir noch zusätzlich eine Dusche ein.
Und hier dann gleich die nächste freudige Überraschung: Die eingestellte Duschtemperatur wird auf das Grad genau eingehalten. So etwas freut mich ja immer wie Bolle! 🙂

Wie immer bin ich als erstes vom Duschen zurück am Wohnmobil.
Anja braucht mit ihren Haaren nun mal etwas länger, daher bereite ich schonmal unser Abendessen vor.
Selbstredend, das wir dafür das leckere Steinofenbrot vom Mummelsee auftischen.
Es ist zwar etwas schwierig zu schneiden (gibt es eigentlich eine 12-Volt Brotmaschine fürs Wohnmobil???), aber am Ende gelingt es mir doch (trotz etwas Verschnitt) einige halbwegs gleichschenkelige Brotscheiben im Brotkörbchen zu parken.
Für mich gibt es dazu selbstverständlich das kleine Schmalztöpfchen, welches ich noch heute Mittag vor den gierigen Griffeln der alten Oma retten musste.
Echt unglaublich…
Anja hingegen belegt ihr Brot mit weniger „fettigen Sachen“ und bemerkt mir gegenüber abfällig die eigentliche Zusammensetzung des Schmalztöpfchens mit einem Augenzwinkern.
Frechheit 😉

         
     Mein Versuch das Holzofenbrot zu zähmen und schneiden…  …endet in einem leckeren Abendbrot mit Schmalz! Mjam!

Natürlich lasse ich die Provokation mit meinem „dicken Bauch“ nicht auf mir sitzen und entgegne Anja andererseits, dass wir ja noch einen kleinen Abendspaziergang über den Campingplatz unternehmen können, zumal wir auch Nachfrage in der Rezeption die Information bekommen haben, dass das Städtchen Dornstetten von hier aus „querfeldein“ nach ca. 10-15 Minuten Bergabmarsch zu erreichen wäre.
Gesagt getan räumen wir gegen 7 unsere Spuren des Abendbrotes beiseite und spazieren eine kleine Runde über den Platz.
Wir durchqueren hierbei den Platz einmal in seiner vollen Länge, bis wir am anderen Ende einen kleinen Trampelpfad entdecken, der vom Campingplatz auf offene Wanderwege führt und wo es dann auch in die Stadt gehen soll.
Da ich grundsätzlich nicht abgeneigt bin, vielleicht das angrenzende Städtchen Dornstetten zu spazieren, verlassen wir den Campingplatz und orientieren uns dann auf einem weitläufigem Hang.
Der Wind hat hier oben (heißt ja nicht umsonst Höhencamping 😉 deutlich aufgefrischt und nun, da die Sonne weg ist, ist es sogar ein wenig kühl geworden.
Eins ist mal sicher, für einen Marsch in die Stadt (ich schätze mal so 1-2 km den Berg hinab und nachher wieder hinauf) sind wir nicht ausgerüstet. Würde es nun anfangen zu regnen, haben wir ja noch nicht einmal einen Schirm dabei!
Ich hab zwar die Konus- Freifahrtkarte eingesteckt, aber hier oben auf der Wiese ist auch weit und breit kein Bus zu entdecken, den wir vielleicht für die Fahrt nehmen könnten 😉

         
     Wir spazieren noch einmal los und drehen eine Runde   dabei gucken wir uns um, wie idyllisch die Nachbarn campen

         
     Am Ende des Rondells…                                                 …folgen wir einem Trampelpfad bis zu einem Gatter

Und so bleibt uns nur übrig am Aussichtspunkt Höhenkanzel (ein stattliches rundes Fundament will dafür bestiegen werden) in einer Höhe von 715 ü.N.N. ein wenig die Fernsicht zu genießen.
Die untergehende Sonne taucht hierfür passend die letzten Wolken und den Himmel in einen Farbenwechsel aus blau, rot und gelb, verziert mit einigen goldenen Strahlen, die durch Löcher in der dunklen Wolke gen Erde brechen.
Toll sieht es schon aus, aber es ist für weitere Erkundungen einfach zu windig.

         
     Wir folgen dem Trampelpfad durch die Wiesen…           …bis wir diesen kleinen Turm erreichen, den Ausguck

         
Aussicht in der Theorie: 715m ü.n.n.                          und in der Praxis: Aussicht von der Könisgkanzel am Abend

So marschieren wir wieder zurück zum Campingplatz, wo wir uns nach einem kleinen Besuch des Spielplatzes und einer schwindelerregenden Fahrt in so einem Drehkreisel gegen 21 Uhr ins Wohnmobil zurück ziehen.
Anja guckt TV und ich tippe ein wenig am Reisebericht.
So klingt unser erster richtiger Urlaubstag im Schwarzwald aus. Schööön!

Km- Stand bei Abfahrt: 196.534
Km- Stand bei Ankunft: 196.649
Gefahrene Kilometer: 115

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