Ach wie ist Urlaub schön! Endlich mal so richtig schön ausschlafen!
Von wegen!
Irgend so ein dreckeliger Singvogel ist heute früh der Meinung, dass er für sein liebestolles Gesangsstück unser Wohnmobildach als Bühne und uns als sein Publikum missbrauchen könnte!
„Trippel-trippel-trippel“ rechts herum, „trippel-trippel-trippel“ links herum und immer genau um die geöffnete Dachluke. Argh!
Und dann das unglaublich schrille „Tschririlieb- Priepelip- priepelipelib- Tschirilieb“
Schiri lieb! Ja von wegen! Heute Abend vielleicht, wenn Deutschland gegen Spanien spielt. Aber im Moment ist jedes „tschirilieb“ aus der ersten Etage doch eher störend.
„Ruhe da oben!“ rufe ich hoch und hämmere gleichzeitig mit der Faust an die Decke, dass sogar Anja irritiert die Augen aufschlägt.
Aber lässt sich der Piephahn davon beeindrucken? Keineswegs!
Wieder trippelt es auf dem Womo- Dach und wieder lässt die Trällerbacke sein Liebesliedchen erschallen.
Toller Wecker, Anja muss mittlerweile lachen.
Erst, als ich endlich unwiderruflich wach bin und die Hand bzw. mehr die Fingerspitzen durch den schmalen Schlitz der Dachluke stecke und dabei eine ebenso drohende wie beleidigende Geste mit den Fingern fabriziere, flattert der Piepmatz endlich weiter. Pah!
An Schlaf ist aber auch ohne Vogel eh nicht mehr zu denken, denn nur Minuten später klingelt Anjas Wecker, den sie sich heute für 8 Uhr gestellt hat.
GZSZ, läuft, genauer die Wiederholung von gestern Abend, die sie verpasst hatte.
Und so tausche ich eher unfreiwillig das Gelaber von John, Dr. Gerner und Sophie gegen das Gezwitscher des Vogels. Dann doch lieber der Vogel…
Nach GZSZ wird dann gleich aufgestanden und sich für den Tag frisch gemacht.
Direkt danach kümmern wir uns um das Frühstück, für das heute ausnahmsweise mal keiner eine Extratour mit dem Fahrrad drehen muss.
Noch immer haben wir unsere teuren Aufbackbrötchen aus Norwegen dabei und bis jetzt noch keine Gelegenheit gehabt, diese auch mal zum Frühstück aufzubacken.
Bevor wir diese aber nun am Ende sogar mit nach Hause nehmen, backen wir diese kurzerhand heute auf. Obwohl „wir“ trifft es nicht so ganz genau, denn ich bin heute ein Faulimann und lasse Anja mit den Brötchen rüber in die Küche laufen, wo sich auch der Backofen befindet.
Ganz faul bin ich aber dann doch nicht und so mache ich immerhin das Bett und decke dann auch schön draußen den Tisch in der erneut wärmenden Sommersonne.
Bis jetzt haben wir echt Glück mit dem Wetter, fast jeder Tag war warm, sonnig und schön, vom gelegentlichen Wind mal abgesehen.
Der Wind hat aber auch sein Gutes, denn so heizen sich die Sachen in der Sonne und auch spätestens das Wohnmobil nicht so sehr auf.
Mit den Worten „Betrügerofen“ kommt Anja kurz darauf um die Ecke, in ihren Händen balanciert sie ein Ofenblech mit goldbraunen (aber eher mit der Betonung auf braunen 😉 Brötchen.
Nach 8 Minuten hat der Ofen die Brötchen bereits fertig gehabt und dies sogar ohne Vorheizen, wie es eigentlich auf der Packung steht. Sowas!
Mir machen hingegen goldbraune Brötchen nichts aus und ich kann keine Betrügerein durch den Ofen erkennen, trifft Anja damit doch sogar ganz genau (wenn auch unfreiwillig) meinen Brötchengeschmack. 😉
Wow, sind das leckere Brötchen! Goldgelb und kross! Anja hingegen ist wenig begeistert (wie man sieht 😉
Nach dem Frühstück räumen wir alles in Ruhe auf und überlegen, was wir heute mit den angebrochenen Urlaubstag anfangen könnten.
Eins steht auf jeden Fall fest, heute Abend wird es nach Nordby gehen!
Heute ist ja Mittwoch und wie wir schon bei der Ankunft in Nordby vor ein paar Tagen gesehen haben, ist heute Abend „Late Night“ in Nordby.
Ein kleines Volksfest mit kleinen Spielen für Kinder, offenem Straßenverkauf, bunten Buden, Musik und ein bisschen Leben, Party, Stimmung.
Ganz besonders aber freue ich mich auf die im Flyer angekündigten leckeren Spare- Ribs, die Metzgermeister Christiansen frisch vom Barbecue- Grill zubereiten will.
Das wird sicher super!
Bis zum Abend ist es allerdings noch etwas hin und da wir auch nicht wirklich die ganze Zeit hier auf dem Campingplatz abhängen wollen, überlegen wir uns heute einfach mal, einen schönen Strand- und Badetag einzulegen.
Immerhin sind wir hier ja nicht nur am Meer und auf einer Insel, sondern auch noch unmittelbar an einem der größten und umfangreichsten Strände Nordeuropas!
Kurz überlegen wir, ob wir hierfür nicht sogar das Wohnmobil nehmen sollen.
Besonders Anja würde es super finden, wenn wir direkt am Strand stehen könnten (was hier auf Fanö geht, erlaubt ist und wir auch schon gemacht haben!) und dann unseren Kühlschrank, unsere Bordvorräte und natürlich unser eigenes Klöchen dabei hätten.
Aber so sehr mir der Gedanke auch gefällt, ich mag zum einen nicht alles einräumen und einpacken und zum anderen bin ich nach wie vor sehr skeptisch mit der Idee, mit dem Wohnmobil an den Strand zu fahren.
2007 ging es seinerzeit auf Fanö gut!
2009 fuhren wir uns dann allerdings auf der dänischen Nachbarinsel Römö im Strand fest und mussten für teures Geld freigezogen und rausgeschleppt werden. Damals hab ich mir geschworen, nie wieder einen befahrbaren Autostrand zu befahren, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist.
„Fahr du doch, wenn du magst“ gebe ich Anja auf ihre erneute Bitte zurück, was sie dann aber auch ablehnt. SIE mag ja nicht schuld sein, wenn wir am Ende feststecken, jaja!
Also (man glaubt es kaum!) packen wir tatsächlich unsere Satteltaschen unserer Fahrräder!
Wir werden also wirklich wieder einmal mit dem Rad fahren, obwohl wir ja gestern eine riesige Gewalttour mit gut 30 Kilometern abgestrampelt haben.
Wenn das so weiter geht, werden wir noch richtige Pedalritter! 😉
Während Anja also nun die Gepäckträgertaschen mit Getränken, Handtüchern und einer aufbaubaren Strandmuschel bepackt, blase ich mit unserem kleinen Stromkompressor die Luftmatratze auf.
So muss ich dann nachher am Strand nicht den Blaserich spielen und die Luft aus meinen Lungen in die Matratze drücken.
Ist zwar etwas blöd eine komplett aufgepumpte Luftmatratze auf dem Fahrrad mitzunehmen, aber das ist es mir als kleineres Übel wert.
Und so weit ist es ja nach Rindby Strand auch gar nicht, das wird schon gehen.
Die Luftmatratze wird aufgepumpt, kommt mit zum Meer Wir sind fertig, los geht´s! 🙂
Zum Schluss cremen wir uns noch gut mit Sonnencreme ein, packen den Rest dann ebenfalls in die Tasche.
Gegen 10 vor eins radeln wir dann los.
Die Fahrt zum Strand dauert keine 10 Minuten, wir kommen ganz passabel vorwärts.
Ich muss zwar ein wenig aufpassen, dass mir die Luftmatratze bei dem Gegenwind nicht aus der Hand gleitet, dafür werde ich aber als Entschädigung nachher auf dem Rückweg bestimmt Rückenwind haben, dann kann ich die Luftmatratze als Segel benutzen 😉
Am weiten Sandstrand von Rindby Strand angekommen suchen wir uns erst einmal ein schönes Plätzchen ziemlich weit vorne.
Der hintere Teil des Strandes ist ja durch die Autos sowieso fest und platt gefahren und da wir auch nicht unfreiwillig vom Fanö- Bus überfahren werden wollen, gehen wir recht nah an die Wasserlinie heran.
Wir erreichen den weitläufigen Strand von Rindby Strand Irgendwo da hinten am Meer wollen wir sonnenbaden
Ein schönes Plätzchen finden wir kurz darauf in einer eher sandigeren Ecke mit einigen Gräsern und Dünenbewuchs, sodass wir sogar etwas windgeschützt hinter einem Erdhügelchen unser Lager aufschlagen.
Als erstes wird natürlich gleich die Strandmuschel aufgebaut, damit wir auch etwas Schatten haben, wenn wir diesen brauchen.
Zahlreiche andere Gäste hier haben ebenfalls so eine Strandmuschel, die ein bisschen wir ein halbes Zelt aussieht.
Eigentlich recht brauchbar, zumal man da auch seine Sachen wind- und somit flugsandgeschützt drin unterbringen kann.
Dann legen wir noch eine Picknickdecke auf dem Sand aus, auf der wir es uns sogleich unter der warmen Sonne gemütlich machen.
Tja, das ist schon schön!
Da liegen wir hier faul in der Sonne und hören dem leichten Rauschen des Meeres zu, wie es in etwa 200 Metern Entfernung an den Strand gespült wird.
Dazu der leichte Wind, das ist schon Urlaubsfeeling pur!
In den fluffigen Sandbereichen suchen wir ein Plätzchen Angekommen! Erstmal alles fallen lassen 😉
Dann bauen wir noch flugs die Strandmuschel auf schon können wir geschützt die Aussicht zum Meer genießen
Bis zum Wasser sind es trotzdem noch ein paar Meter Näher dran: Das Meer ist ganz schön aufgewühlt
Lange halte ich es übrigens nicht in der Sonne aus!
Zu warm wird es mir am Kopf!
Zuerst versuche ich es noch damit, dass ich den Kopf in der Strandmuschel parke und nur den Oberkörper in der Sonne liegen lasse.
Man will ja auch ein bisschen braun werden!
Aber auch das bringt nicht viel, eine RICHTIGE Abkühlung muss her!
Ganz klar, ich muss ins Wasser!
Ich schnappe mir also meine Schwimmbrille und spaziere rüber ans Wasser, was sich als doch recht erfrischend erweist!
Da aber in einiger Entfernung die Kinder im Wasser spielen und auch sonst einige andere Gäste im Wasser baden, kann es ja eigentlich nicht sooo kalt sein.
Einen Schritt vor den anderen und beherzt immer weiter, bis man zu den Hüften im Wasser steht.
Dann ein Sprung und gut ist.
Herrlich erfrischend!
Mit der Schwimmbrille auf der Nase tauche ich natürlich sofort im Wasser, allerdings ist das durch die Brandung aufgewirbelte Sediment so stark, dass man nicht wirklich weit schauen kann.
Dafür aber habe ich und auch Anja, die kurz darauf mit der Luftmatratze nachkommt, viel Spass mit den Wellen!
Immer wieder geht es rauf, dann wieder runter und wieder rauf.
Richtig schön!
Gemeinsam lassen wir uns so auf dem Wasser ein wenig treiben, wobei man natürlich die Strömung nicht aus den Augen lassen darf und hier und da mal gegensteuern und etwas schwimmen muss, um das Lager nicht aus den Augen zu verlieren.
Anja hält es nicht so lange im Wasser aus, ihr ist es ein wenig zu frisch.
Macht aber nichts, denn so bekomme ich die Luftmatratze überlassen, mit der ich nun alleine auf kleine Strandfahrt gehen kann.
Anja hingegen macht es sich wieder auf unserer Picknickdecke bequem.
So plätschert der Nachmittag vorbei.
Auch ohne Wohnmobil ist am Strand übrigens für alles gesorgt.
Neben den kleinen Imbissbuden und den kostenlosen Toilettenhäuschen an der Strandzufahrt gibt es sogar hier auf dem Strand eine kleine Grundversorgung.
Ein Snackwagen hält in einigem Abstand zu uns und verkauft leckere dänische Hot- Dogs.
So muss man nicht den ganzen Weg über den weitläufigen Strand zurück zur Strandzufahrt laufen!
Wenn man hungrig dem tosenden Wasser entsteigt… …kann man sich gleich hier am Snackwagen stärken 🙂
Der Weg zurück kann nämlich sehr weit sein, wie man auf diesen Bildern sieht! Gaaanz hinten am Horizont liegt Rindby…
Eigentlich ein gutes Angebot mit dem mobilen Pølsewagen, wenn da nicht heute Abend die „Late Night“ wäre!
Denn hierfür möchte ich mir unbedingt genügend Platz im Bauch lassen, damit ich eine ordentliche Portion Spareribes vom Metzgermeister Christiansen futtern kann!
Seit Tagen, ja eigentlich seit unserer Ankunft auf Fanö, freue ich mich schon darauf!
Für den kleinen Snack gibt es also nur ein paar Kekse, die wir mitgebracht haben, danach geht es für mich wieder ins Wasser und für Anja unter die Sonne 😉
Nach gut 2 Stunden haben wir genug Strand und Badespass.
Langsam packen wir unsere Sachen zusammen und schieben die Räder aus dem weichen Sandbereich wieder auf festes Terrain.
Ein Blick auf die Uhr verrät uns, dass wir gerade mal erst halb 4 haben. Bis zum Grillfest heute Abend sind also noch ein paar Stunden hin und auch die blöden Kekse haben nicht besonders lange vorgehalten.
Puh, was nun?
Wir entscheiden uns nun doch für einen kleinen Snack und suchen uns ein ebenso sonniges wie schattiges Plätzchen hier an der Strandsnackbude „Stoppestedet“ gleich an der Zufahrt.
Auch hier sind wir übrigens sicher, dass wir hier gut aufgehoben sind, so zeigt doch der sichtlich stolze Aufkleber „Elite“ schon auf den ersten Blick den Gästen, dass das Haus bei den alljährlichen Kontrollen durch die Behörden gut abgeschnitten und mindestens 3x in Folge ohne Mängel kontrolliert worden ist.
Schon bei unserer Wohnmobil- Dänemarkrundreise im letzten Jahr haben wir uns hieran orientiert und können nicht verstehen, warum ein solches leicht verständliches und einfaches Kennzeichnungssystem nicht auch in Deutschland verbindlich eingeführt wird.
Smilie = alles in bester Ordnung, 3x Smilie = super- alles in Ordnung mit ELITE- Status!
Gab es dagegen etwas zu bemängeln, steht dies auf dem verpflichtend auszuhängenden Kontrollrapport.
Zwar natürlich in dänischer Sprache, aber einen „mittelmäßigen“ oder gar einen traurigen Smilie versteht man sogar ohne dänische Sprachkenntnisse!
So ist es doch super!
Warum geht das nicht auch bei uns? Naja, wir müssen das ja nicht verstehen.
Der Strandimbiss Stoppestedet in Rindby Strand Ein Blick genügt! Seit 2007 durchweg gute Qualität = Elite!
Für 67 Kronen bestellen wir also eine schöne Portion „Fish & Chips“ von der Karte, was sich als 2 Schollenfilets mit Pommes und ein wenig Salat heraus stellt. Schon was höherwertiges!
Natürlich passt prima, dass wir gleich 2 Stücke Fische bekommen haben, denn wir wollten uns sowieso eine Portion teilen und können dies so natürlich um so besser.
Fast schon obligatorisch ist dann natürlich noch ein leckeres Eis zum Nachtisch 🙂
später Mittagssnack: Wir teilen uns eine Portion Fish&Chips und zum Nachtisch darf es natürlich noch ein Eis sein 😉
Gegen kurz nach 4 sind wir zurück am Campingplatz.
Wir hängen die nassen Sachen auf und reinigen Stranddecke wie Strandmuschel einmal vom überflüssigen Sand, den wir unfreiwillig mitgenommen haben.
Danach ist ein wenig Faulenzen angesagt.
Anja genießt die Sonne in der Hängematte und liest ihr Buch weiter, ich hingegen nutze die nächsten zwei auf drei Stunden, um ein paar Notizen in den Reisebericht einzutragen.
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Gegen kurz vor 7 packe ich dann den Laptop weg und auch Anja macht sich im wohnmobileigenen Badezimmer „ausgehfertig“ für einen schönen Abend.
Ja, es geht gleich los, wir freuen uns schon richtig auf das Stadtfest in Nordby!
Wird bestimmt ganz schön was gebacken sein!
Um viertel nach 7 sitzen wir dann wieder auf dem Rad und radeln die 3 Kilometer nach Nordby rüber.
Wieder auf dem Rad, unterwegs nach Nordby, links Ungewöhnlich! Hier parken sonst fast nie Autos…
Schon auf der Zufahrt fällt uns auf, dass die Autos deutlich dichter als sonst hier geparkt stehen, auch sind deutlich mehr Passanten und Fußgänger unterwegs.
Und spätestens, als wir die enorme Absperrung an der Hauptstraße entdecken wird uns klar: Hier geht heute Abend so richtig die Post ab! 😉
Wow, hier ist definitiv abgesperrt 😉 Da lassen wir die Räder lieber zurück, zu Fuß geht es weiter
Wir schließen die Räder relativ weit vorn an der Hauptstraße an einen Laternenpfahl und spazieren Hand in Hand nun also zu Fuß weiter.
Tatsächlich ist schon ordentlich was los, neben Stimmgewirr und Musik liegt sogar schon ein leckerer Geruch mit einer Mischung aus Herzhaft und Süß in der Luft. Das gefällt uns!
Hat wirklich was von einem schönen Sommerurlaub.
Es ist aber auch wirklich ein schöner Abend für eine „Late Night in Nordby“!
Musik spielt, Kinder lachen, die Luft ist noch warm und der Abendhimmel sorgt für eine passende Hintergrundkulisse für die alten Stadthäuschen von Nordby.
Auf der Flaniermeile ist ganz schön was los! Hier und da spielt live- Musik direkt auf der Straße
an den zentralen Plätzen sammeln sich die Menschen Wir stöbern ein wenig durch das unterschiedliche Angebot.
Wir lassen uns anstecken von der Atmosphäre und treiben regelrecht durch die Gassen.
Hier und da bleiben wir stehen, schauen in die Auslagen und ins Angebot von Souvenirs oder an gedeckte Tafeln und Tische, wo schon gutes gespeist wird.
Fast werde ich sogar schwach, als wir ein kleines Lagerfeuer erreichen, wo ein paar Kinder und ältere um einen Ring mit heißen Kohlen sitzen und sich dort Stockbrot backen.
Mjam, das riecht herrlich und lecker!
Aber ich will ganz klar Barbecue- Rippchen und so geht es ohne Stockbrot weiter die Hauptstraße entlang.
Das sieht lecker aus! Frisches Stockbrot! Hier gibt es wohl Reibekuchen oder sowas in der Art
Natürlich kann man auch zahlreiche Souvenirs bekommen Das Angebot ist heute noch größer, als sonst!
Metzgermeister Christiansen hat nicht zuviel versprochen, als er seine Spareribs im kleinen Flyer angepriesen hat!
Schon als wir näher kommen, liegt dieser unverwechselbare Grillgeruch in der Luft, das selbst einem Vegetarier oder gar einem Veganer Stufe 8 (das sind die, die für gewöhnlich nur noch an Steinen und Algen lutschen 😉 das Wasser im Mund zusammen laufen muss!
Der Meister höchst selbst steht mit seiner Crew hier am Grill und sorgt stetig für volle Teller, die aus einer langen, nicht enden wollenden Schlange dankbar, ja beinahe schon gierig abgenommen werden.
Auch wir reihen uns ein und müssen es fast schon als Folter werten, dass wir knapp 5 Minuten vor diesem herrlich duftenden wie dampfenden und zischelnden Grill verharren müssen, bis auch wir endlich zwei gut gefüllte Pappteller mit 2 Spareribs, 2 Würstchen mit Brot und einer Schale Kartoffelsalat entgegen nehmen können.
Der Meister (hinten rechts) steht selbst am Tresen Allein der Grill (mit Gravur!) ist schon ein Hingucker!
Schnell suchen wir uns einen freien Tisch und dann geht es los!
Wow, was ist das lecker!
Zuerst schnappe ich mir eine Wurst und bugsiere diese zwischen 2 Brötchenhälften, beiße dann genüsslich zu.
Schon allein diese Wurst war übrigens das Anstehen wert! Geschmackvoll und lecker!
Die Krönung aber sind wirklich die leckeren Spareribs, dessen Fleisch mir kurz darauf fast schon im Mund zergeht, ja regelrecht vom Knochen abfällt!
Herrlich rose, zart gegrillt, trotzdem kross und ganz klasse gewürzt!
Wenn die Dinger nur nicht so teuer wären, ich würde sie ALLE auffressen! 😉
Und nur, weil ich einen offenbar so unglaublich liegen Hundeblick aufsetze, darf ich sogar Anjas Sparerib auffuttern, den sie selbst nur zur Hälfte gegessen hat.
„Bin schon satt von der Wurst“ meint sie, aber in Wahrheit glaube ich, dass sie mir einfach nur das wirklich gute Fleisch überlassen wollte.
Ist sie nicht lieb? 🙂
Kurz vor dem Genuss! würzige und zarte Spareribs mit Kartoffelsalat, krosse Würstchen, ein gelungenes Barbecue! 🙂
Alle 10 Finger schlecke ich mir die fettigen Finger und lutsche sogar noch die blanken Knochen ab.
Übrig bleibt wirklich nur ein Rest Ketchup sowie ein paar Fettflecken auf dem Pappteller die andeuten, dass hier mal was richtig Gutes auf dem Teller gelegen haben könnte!
Und ich muss mich wirklich schwer beherrschen, dass ich mich nicht noch ein weiteres Mal anstelle, um eine neue Portion abzustauben.
Stattdessen schwenken wir um auf etwas Süßes und teilen uns eine Portion frisch gebrannte und noch warme Mandeln, die hier stilecht in einer braunen Papptüte (und nicht in Folie wie auf unseren Weihnachts- und Kirmensmärkten!) serviert und übergeben werden.
vom „MUMS´“ gibt es zum Nachtisch eine leckere Tüte… …frisch gebrannter Mandeln! Lecker!
Gegen 8 haben wir das Fest einmal der Länge nach rauf und runter spaziert.
Als wir gerade wieder in Höhe unserer Räder ankommen und überlegen, ob wir ein weiteres Mal drüber spazieren wollen (und vielleicht doch nochmals bei Metzgermeister anhalten 😉 tröpfelt es plötzlich ganz leicht vom Himmel auf uns herab.
Uh, das ist aber jetzt fies!
Da wir aber sowieso gerade bei den Rädern stehen, schließen wir diese kurzerhand auf und radeln zurück zum Campingplatz.
Bei den paar Tropfen bleibt es zum Glück, sodass wir wohlbehalten, satt und trocken gegen halb 9 wieder an unserem getreuen Wohnmobil ankommen.
Viel machen wir dann nicht mehr.
Wir holen die Sachen rein und verfolgen nun natürlich noch gebannt das Fußballspiel Deutschland gegen Spanien, wobei sich die mit Schrecken heute Mittag aufgenommene Vorhersage der Krake „Paul“ leider bewahrheitet.
Spanien schickt die Deutschen mit 1:0 „nach Hause“ und gewinnt. Sowas blödes!
Nur das mit der Orakel- Krake Paul müssten wir vielleicht noch einmal überdenken.
Ganz spontan fallen mir da die Barbecue- Fähigkeiten vom Metzgermeister Christiansen ein! Wenn die so gut sind, gibt es beim nächsten Mal vielleicht Meeresfrüchte vom Grill? 😉
Nach dem Fußballspiel geht es ohne Umwege ins Bett.
Schon komisch, aber irgendwie liegt nun auf einmal eine doch recht bedrückende Stille über dem Platz.
Beim letzten Spiel unserer Mannschaft hatten wir am Abend aus der Entfernung noch Spass und Action gehört, einige Deutsche, deren Anwesenheit man tagsüber eigentlich kaum wahrnimmt, haben natürlich noch gefeiert und sich gefreut.
Heute Abend aber kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der Campingplatz hier nicht gerade von sehr vielen Spaniern besucht wird.
Denn niemand feiert, niemand freut sich und alles ist mucksmäuschenstill.
Schon komisch. Und fast schon unheimlich!
Einzig ein recht monotones Rauschen oder Fließen liegt in der Luft.
Zuerst vermute ich, dass dies Wind sein könnte, der durch die angrenzenden Bäume und Sträucher streicht.
Aber beim Blick aus dem schmalen Spalt der Alkoven- Dachluke kann ich absolut keine Bewegung erkennen, es ist nahezu windstill.
Schon komisch.
Wir rätseln noch ein wenig, woher dieses monotone Geräusch (das wie eine im Nachbarzimmer laufende Wasch- oder besser Spülmaschine klingt!) stammen könnte, lassen uns dann aber von diesem ungelösten Rätsel eher sanft in den Schlaf wiegen…