Bald 10 Jahre sind wir nun schon dem Campingvirus verfallen. Noch immer kann ich kopfschüttelnd zu den Jahren vor 2006 zurückblicken und mich nur darüber wundern, wie ich die beste aller Urlaubs- und Freizeitformen jahrelang mit Spießertum gleichsetzen konnte!
Bis der Funke dann 2006 übersprang und wir das erste Mal (als reines Zweckbündnis!) mit einem gemieteten Wohnmobil rauf zum Nordkap gefahren sind. Wow, war das seinerzeit eine spannende Tour!
Danach war es um uns geschehen, schon im Folgejahr kauften wir unser erstes eigenes Wohnmobil und entdeckten mit diesem die Welt! Schottland, Südnorwegen, italienische Toskana, Ungarn, Kroatien, Dänemark. Nichts war vor uns sicher, zu keiner Zeit waren wir mobiler!
Und dann kam, im Winter 2011, unser Sohn Nils auf die Welt. Das Reiseverhalten und die Ansprüche änderten sich, aus Tingeltouren mit dem Wohnmobil wurden Standorturlaube mit dem Wohnwagen immer möglichst nah beim Spielplatz. Und dennoch bleiben wir Camper und gehen nunmehr ins neunte Jahr. Ein eigenes Wohnmobil und mittlerweile den zweiten Wohnwagen durften und dürfen wir unser eigenen nennen und wir können mit Fug und Recht behaupten, dass in den Jahren uns immer wieder verbessert haben.
Das ist auch irgendwo das Schöne am Camping! Ein Urlaub, gebucht in einem Pauschalhotel mit AI, der vergeht am Ende der Reise! Aber beim Camping bleibt etwas hängen! Besonders, wenn wir über die eigene Ausrüstung sprechen! Egal, ob nun das Zelt und der Schlafsack des Backpackers oder das halbe Millionen Euro teures Wohnmobil des Luxuscampers. Es bleibt, weniger vom Geldwert her, der Schlüssel zur Freiheit! Immer da, immer bereit, immer die Flucht aus dem Alltag!
Nichts ist ein besseres Ruhekissen für lange Arbeitstage, Überstunden, Schlechtwetter oder die Winterzeit. Steht das eigene Reisemobil vorm Haus oder der Wohnwagen im Carport, dann weiß man, dass man auch weg könnte!
Auch in diesem Jahr 2015 wollen wir dieses Gefühl lebendig erhalten. Erstmals gehen wir dafür sogar einen Schritt weiter, als bisher! Denn zum ersten Mal werden wir unseren Wohnwagen im März für 3 Monate nach Holland ans Meer überführen und dort bis Ende Juni (bevor die Ferien beginnen) auf einem kleinen Mini- Campingplatz mehr oder weniger dauerhaft aufstellen. Jaja, ich höre unsere Stammleser aus frühen Zeiten schon aufschreien.
D-A-U-E-R-C-A-M-P-I-N-G!!!

Das ist für den Dämon unter den Wohnmobilfahrern etwa so wie das Weihwasser im Wassertank des Teufels. Geht gar nicht. Aber persönliche wie auch pragmatische Gründe zwingen bzw. bringen uns dazu. Steht der Wohnwagen einmal dort auf dem kleinen Bauernhof, dann kostet er Geld! Und das ist immer gleich, egal wie oft wir das Angebot nutzen. Also versuchen wir natürlich, das Angebot so oft wie möglich zu nutzen! Allein schon mit dem festen Wissen, dass sich der Aufwand „raus ins Grüne“ zu kommen auf ein Minimum beschränkt (einfach nur saubere Wäsche fürs Wochenende ins Auto werfen und dann geht es freitags nach der Arbeit los!!), lässt uns auch einen Wochenendtrip deutlichentspannter angehen! Der Wohnwagen ist ja schließlich schon da!
Kein mühsames Abholen aus der Abstellung, beladen, fahren, ankommen, ausladen, aufbauen, usw. Entfällt alles!
Wir sind jedenfalls schon sehr gespannt, wie unsere Erfahrungen für die ersten Reisemonate des Jahres 2015 mit dieser neuen Art von Urlaub für uns sein werden. Wer weiß, wenn uns dies gefällt, stellen wir unseren Wohnwagen vielleicht auch noch öfter oder gar für länger auf den Platz. Mal schauen und ja, wir werden über unsere Erfahrungen berichten.
Allerdings nicht in Form eines Reiseberichts. Dafür ist „Dauercamping“ dann doch langweilig genug, dass wir euch damit nicht belasten. Stattdessen dürfen wir euch verkünden, dass wir über die Wintermonate weiter intensiv an unserer Homepage arbeiten und gearbeitet haben! So folgt in Kürze der nächste Reisebericht mit dem Wohnmobil – „Mit dem Wohnmobil an die italienische Adria“. Einer der letzten noch ausstehenden Reiseberichte! 5 Tage sind hiervon schon fertig gestellt (Stand 28.02.2015), hiervon werden wir die ersten in Kürze für euch online stellen. Wird wieder spannend, soviel können wir euch auf jeden Fall schon jetzt verraten! Schaut demnächst auf jeden Fall wieder rein oder haltet unsere Facebook- Seite oder unsere Twitter- Seite im Auge, denn neue Inhalte geben wir dort auf jeden Fall stets zeitnah bekannt.

Ansonsten können wir zum Saisonstart 2015 nicht viel berichten, außer vielleicht das wir uns auch dieses Jahr entscheidend verbessern können. Anfangs steht ja meist doch immer erst das Fahrzeug und die einfachste Ausrüstung. Hauptsache, man kommt erstmal los!
Über die Jahre dann verbessert man sich stets mehr und mehr!
Letztes Jahr war es, neben dem Kauf des Wohnwagens, z.B. der Einbau einer Truma- Therme für warmes Wasser im Wohnwagen. Oder die neuen Dachluken.
Dieses Jahr haben wir uns zum einen neue Campingmöbel und zum anderen ein neues Vorzelt gegönnt. Ja, besonders letzteres war ein teurer Samstag beim Obelink. So teuer, dass wir sogar erstmals in den Genuss der sog. „Gratis- Campingwochenendes“ gekommen sind, weil wir für über 450 Euro ein Zelt, Wohnwagen oder Faltwagen gekauft haben. Urgs! Doch dazu später mehr.
Kommen wir erstmal kurz zu den Möbeln. Also unsere ersten Campingstühle waren ganz einfache „Faltstühle“. Diese hatten den Vorteil, dass sie zusammengefaltet wurden und somit im Reisezustand bestmöglich verstaut werden konnten. Das erste Jahr waren die auch ganz prima und wir waren froh, dass wir günstig 2 Stühle (irgendwelche! Hauptsache man muss nicht auf der nassen Wiese sitzen 😉 bekommen hatten!

Aber schon im zweiten Jahr gingen die Nähte nach und nach kaputt. Und über kurz oder lang platzen die Nähte dann vollständig auf, der Stoff reißt und der Stuhl geht kaputt!
So nachzulesen z.B. in unserem Reisebericht Fanö aus 2007
Ein entscheidender Nachteil der Faltstühle mit Stoff- Armlehne! Stabilität ist anders!

Unmittelbar im Anschluss hieran haben wir unsere Bestuhlung dann entscheidend verbessert. Es wurden zwar wieder Faltstühle, aber nun hatten diese eine starre Armlehne! Hierdurch bekam der Stuhl

eine erstaunliche Stabilität! Gekauft im Jahr 2010 (Wir schrieben hierüber übrigens schon zum Saisonstart 2010 halten diese Stühle Hypercamp Modell Isola nun schon das fünfte Jahr!
OK, so langsam fransen sie an den Sitzpolstern aus. Auch diese Stühle werden also auf kurz oder lang ihren Geist aufgeben. Das sie aber schon über 5 Jahre halten, jedes Jahr mehrfach aus- und eingepackt, besessen, bestiegen und neuerdings auch von einem Dreijährigen beklettert werden, spricht für ihre enorme Haltbarkeit!

Hier seht ihr den Stuhl mal an unserem Frühstückstisch. Nehmt mal den Blick von Mohnbrötchen und Mettwurst (mjam!) und schaut mal auf den Stuhl mit seinen starren Armlehnen! Dank dieser starren Armlehnen ist dieser deutlich stabiler und robuster. Das sieht man schon am Bild selbst, oder? Zumindest kann man sich dies gut vorstellen.

Nun könnte man sagen, dass wir mit dem Stuhl einen guten Kauf gemacht haben und diesen ja eigentlich wieder kaufen könnten. Das würden wir sogar tun, wenn wir weiter rast- und ruhelos reisen würden! Jeden Tag ein anderes Ziel, jeden Tag woanders sein Zelt *äh* sein Wohnmobil aufschlagen. Das tun wir aber nicht mehr. Wie schon eingangs erwähnt werden wir jetzt sogar „fast“ zum Dauercamper. Und da darf es nun erstmals etwas mehr Comfort sein! Mehr durch Zufall haben wir bei einem unserer Spaziergänge durch die Zubehörausstellungen diverser Campinganbieter genau „unseren“ Stuhl gefunden! Ein Klappstuhl! Aber nicht irgendeiner, sondern ein „XXL“- Campingstuhl mit nicht nur einer verbesserten Traglast (bis zu 200kg!), sondern auch mit einer deutlich breiteren Sitzfläche! Denn das (weniger das Gewicht) war einer der Hauptgründe, warum ich mich bislang immer so ein bisschen gegen die Klappstühle gewehrt habe. Ich breite beim Sitzen gerne die Beine aus! Und bei normalen Klappstühlen kommen die Seiten der Oberschenkel dabei immer an die Gestänge! Das tut auf Dauer weh! Bei diesem breiten Stuhl allerdings passiert das nicht!

Welcher Stuhl das ist? Das verraten wir euch gerne! Der Westfield PSU 201 XXL Supreme!
Kostet richtig teures Geld! Aber wir haben uns einfach mal 2 Stück davon gegönnt! Dazu die passenden Auflagen aus Stoff und für einen Stuhl sogar gleich die passende Beinverlängerung, damit man den Stuhl auch zum Liegestuhl umfunktionieren kann. Alles zusammen natürlich eine kleine große Anschaffung! Trotzdem haben wir das gemacht, weil wir uns einfach verbessern wollten! Die alten Faltstühle hätten es vielleicht noch ein Jahr getan, keine Frage. Aber mit jedem Jahr macht man es sich nunmal schöner, besser, komfortabler. Und neue Campingstühle gehören für uns nun dazu. 🙂
Ob der Stuhl dann hält, was er uns beim Anblick suggeriert, das werden die nächsten Jahre zeigen! Wir werden wieder berichten!
Also liebe Firma Westfield! Schaut mal, dass ihr uns hier ein paar gute Stühle zusammengeschnitzt habt! 😉

Nachteil bei diesem Stuhl ist natürlich, dass es nur ein „Klapper“ ist. Also kein faltbarer Stuhl, der am Ende eine Baguette- Form annimmt, sondern einfach nur einmal zusammen geklappt wird. Früher hätten wir solche Stühle abgelehnt, weil wir sie nur schlecht als recht hätten verstauen können (unser Wohnmobil hatte zum Beispiel gar kein Staufach, das musste alles im Wohnraum untergebracht werden!). Aber da wir mit dem Hobby zum einen nicht nur Staufächer dazu bekommen haben, sondern ja jetzt auch noch 3 Monate fest auf einem Platz stehen werden, sind Klappstühle natürlich unsere erste Wahl. Das alte „Platzproblem“ der ewig rastlosen Reisenden tritt nun ein wenig in den Hintergrund.

Wer sich für den Stuhl interessiert, am Ende unseres Artikels zum Saisonstart 2015 haben wir ein paar Links für euch zusammen gestellt.

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Das zweite große Obelink- Abenteuer war ein neues Vorzelt. Für den Wohnwagen!
Zwar war beim Kauf unseres Hobby- Wohnwagen 495UK im Februar 2014 ein Vorzelt dabei, aber als wir dies während unseres Urlaubs im Campingpark Havelberge mal aufgebaut haben, waren wir davon ehrlich gesagt nicht so begeistert!

Warum? Rückblende!
Bei unserem alten Adria, welchen wir 2011 kauften, war ja auch ein Vorzelt dabei!
Hier haben wir es mal aufgebaut im Bild für euch:

Was uns an diesem Vorzelt so unglaublich gut gefallen hat, war seine leichte Stoffverarbeitung! Es war recht atmungsaktiv, aber trotzdem dicht bei Regen.
Es war leicht auf- und abzubauen und es war vor allen Dingen leicht vom Gewicht her! Zum Teil, weil es eben nur Stoff war und zum Teil, weil wir dazu ein super- tolles Alu- Gestänge hatten.
Das das Vorzelt im Adria ein sog. „Reisevorzelt“ war, das wissen wir erst seit dem heutigen Tag. Macht aber für den Moment auch nichts. Merkt es euch einfach nur mal.

Beim Hobby war dann ein Zelt dabei, was unglaublich „schwer“ war!
Zuerst hab ich dies darauf geschoben, weil der Hobby eben mit 495 Aufbaulänge deutlich größer ist, als der Adria 360. Das stimmt auch. Natürlich! Aber das ist nicht alles! Denn das Zelt im Hobby war einfach wuchtiger, unhandlicher und schwerer aufzubauen! Auch vom Gewicht her war das ein Brocken! Lag zum einen am Stahlgestänge und zum anderen (das wissen wir heute) an der Verarbeitung aus dem Material PVC!
Der Nachteil dieses PVC- Zeltes (mal abgesehen von der Tatsache, dass es einfach nur hässlich war! Schaut selbst…:

 

…also ein entscheidender Nachteil war aber auch, dass es als „schweres Vorzelt“ regelrecht für „dicke Luft“ im Vorzelt gesorgt hat. Bei den sommerlichen Temperaturen im Campingpark Havelberge (teilweise bis zu 30°C), stand die stickige Luft im Vorzelt und konnte nicht abfließen! Die Beschichtung war schlichtweg nicht atmungsaktiv! Mehr noch, das PVC wurde warm und begann ganz leicht zu müffeln! Ein bisschen roch es im Vorzelt stets nach „altem Fahrradschlauch“, was uns natürlich gar nicht gefallen hat!
Noch im Urlaub haben wir das Vorzelt fein säuberlich abgebaut, gereinigt und nach unserer Ankunft zuhause zum Schleuderpreis von 150 Euro an den erstbesten Menschen verkauft, der es haben wollte. Überraschenderweise dauerte es nichtmal 24 Stunden und es war weg. Wir haben uns nur angeschaut und mit dem Kopf geschüttelt. Bis heute! Denn heute wissen wir: Das war ein „Dauercamping- Vorzelt“! Es wäre sogar für den Wintereinsatz geeignet gewesen, wir hätten es daher besser mal behalten! Obwohl es hässlich war. Naja. Egal. Nun war es weg und ich war seinerzeit der Meinung, dass wir a.) wieder ein Zelt aus dem gleichen Material wie beim Adria haben wollen und b.) das wir auf keinen Fall wieder so ein hässliches klimperndes und mit Jahren anlaufendes Stahlgestänge nehmen würden.

Ein neues Zelt musste also her. Und so gingen wir etwas unbedarft an die online- Auswahl vom Obelink an Vorzelten und stellen in der Preisklasse ab 400 bis etwa 700 Euro fest, dass wir über 2, bzw. 3 Materialen sprechen.
Diese Erkenntnis teilen wir mit euch nun gerne, denn komischerweise fand sich hierzu kaum eine Information im Internet! Egal, dafür sind wir ja da 😉
Also die ersten Zelte, diewir fanden, wurden als „Dauercamping“- Zelte beworben. Mit Material aus PVC! Wir hatten die Zelte zwar nur online gesehen aber mehr oder weniger war uns sofort klar: „Das ist das gleiche „Gummizeug“, aus dem auch unser Hobby- Vorzelt gemacht war!“ Sowas wollten wir ja nun gar nicht mehr haben!
Die Alternative im gleichen Preisbereich war eine sog. „Ten- Cate“- Beschichtung. Einmal in der Stärke 18 für das Dach und einmal in der Stärke 17 für die Wände. Der Vorteil hierbei: Zu diesen Zelten gab es auch passende Alu- Gestänge! Richtig schick! Kannten wir ja vom Adria!
Wir suchten uns also ein Zelt aus und bestimmten es zum Favoriten. Genauer das „Almeria 240“.
Das im Text der Hinweis „Nicht für Dauercamping geeignet“ stand, ließ uns kalt. Ganz einfach, weil 3 Monate unter der holländischen Sonne nicht wirklich „Dauercamping“ ist. Dauercamping ist Wind, Wetter, Herbst und vielleicht sogar Schnee. Nicht mit uns!
Stutzig wurde ich aber, als ich bei den höherpreisigen Zelten aus Ten- Cate (mit einer Dachdicke von 19 und 18 an den Seitenwänden) den Hinweis las, dass diese Zelte nun für „Saisoncamping April – Oktober“ geeignet seien! Was bitte?
Das war verwirrend! Gut, dass wir zum Obelink in die Filiale fahren würden, denn dann ließen sich diese Fragen gleich mal klären.

Am Samstag, den 28.02.2015 war es dann soweit! Morgen würde der Obelink zum ersten Mal an einem Sonntag öffnen, daher erhofften wir uns an diesem Tag nicht ganz so viele Kunden wie an „normalen“ Samstagen.
Auch waren wir bereits um halb 8 auf der Autobahn! Leser unserer Reiseberichte wissen, dass dies für uns normalerweise eine absolut unchristliche Zeit ist! Aber der Laden macht um 9 auf und wir wären gerne die ersten, die sich in der Vorzeltabteilung beraten lassen würden. Da sind die Verkäufer dann noch frisch und ausgeruht und können noch Energie für uns aufbringen. So unser Plan.

Um 09:15 Uhr stehen wir dann auch pünktlich vor der Türe und es geht los! Rein in den Laden, die ganzen schönen Angebote links liegen gelassen (können wir uns noch später anschauen 😉 und ab in die Halle 7 auf die erste Etage, wo die Vorzelte aufgebaut stehen.
Und dann ging es los! Mit der Liste in der Hand gingen wir die einzelnen Zelte ab, um den Unterschied zwischen Ten-Cate 18, Ten-Cate 19 und PVC zu ermitteln.
Und tatsächlich! Wir fanden unser favorisiertes Vorzelt aus dem Adria mit dem dünnen Stoff wieder! In Form des „Almeria 240“ mit einer 18er Ten- Cate- Beschichtung. In unserer Größe „12“ (das ist das Umlaufmaß) für unseren Hobby 495 UK für nur 499 Euro!

Und wir fanden das alte „Fahrradschlauchzelt“ aus PVC in Form des „Las Palmas 240“ wieder! In unserer Größe für nur 475 Euro!
Zwar schienen zwischen unserem alten Vorzelt und den aktuellen Vorzelten hier einige Jahre Entwicklung vergangen zu sein, aber es war dennoch eindeutig „Fahrradschlauch“, was wir an Obermaterialen da anfassten. Das gefiel uns gar nicht!
20 Euro Unterschied, das ist nix! Also nach vorne zum Schalter und mal kurz bestätigen lassen, dass wir mit dem „Almeria“ ein gutes Zelt für unser Mini- Dauercamping kaufen würden.
„Äh Nein. Das ist nicht gut! Das Almeria ist süper für die Reisecamper. Aber nicht gut für die Dauercamping!“ so das schonungslose Urteil unseres Beraters.
Hammer, das hatte gesessen!
Martijn war allerdings so nett, uns auf die „Tencate 19“- Zelte  hinzuweisen nachdem wir ihm sagten, dass PVC für uns gar nicht in Frage kommen würde. Zwei Zelte würde er besonders für „die kleine Dauercamping“ empfehlen wie er sagte. Das Bologna 270 und das Como 240.
Beide waren ausgestellt, bei beiden wurde uns kurz warm! 709 bzw. 639 Euro!
OK, ok, noch meilenweit von den Preisen entfernt, die normalerweise in Deutschland für Vorzelte aufgerufen werden, aber dennoch nicht billig! Dazu kam, dass die beiden Zelte in den derzeit „ach so modernen“ Farben schwarz-grau gehalten waren. Unser Hobby war und ist aber blau! Da wollten wir eigentlich auch ein blaues Vorzelt!
Wir überlegten hin und her. Gingen wieder nach vorne, schauten nach Alternativen. Schauten uns andere Zelte und andere Marken an. Gingen dann wieder durch die Reihen, fingen unseren Sohn wieder ein und gingen nochmals nach vorne. Immer hin und her.
So oft, dass uns fast schon die Kraft und Energie verließ!

Und am Ende sagte Anja den entscheidenden Satz.
Ein Satz, der auch Stunden später und sogar am nächsten Tag noch nachhallt. Haltet euch fest!!!!
„Wir müssen dem Holländer hier einfach vertrauen!“

Hammer, oder? 😉
In der Sekunde wurde es mucksmäuschenstill um uns herum! Alle Köpfe drehten sich zu uns. Bei einem älteren Herren stand der Mund offen und seine Frau fiel fast in Ohnmacht! Vertrauen! Einem HOLLÄNDER!!!!  😀
Nein ernsthaft. Klar war nun, dass wir das Adria- Vorzelt nur so toll fanden, weil es eben ein leichtes Reisevorzelt war. Und das alte aus dem Hobby war eben ein vollwertiges Dauercamping- Vorzelt aus PVC. Nun musste ein guter Kompromiss her, denn nach wie vor wollten wir keinen „Fahrradschlauch“ auf dem Dach und das leichte Vorzelt aus Tencate 18 konnte es für einen mehrmonatigen Aufenthalt nunmal auch nicht werden. OK. Akzeptiert. Da hat der Holländer wohl einfach recht. 😉

Also im Endeffekt kauften wir das Como 240. Es ist fürs „kleine Dauercamping“ freigegeben und erfüllt unsere Ansprüche an „Stoff“ als Zelt, wie wir es vom Adria her kennen.
Und wir hätten sogar Alu- Gestänge hierfür nehmen können, was es (wohl aufgrund des Gewichts!) für die PVC- Zelte nicht gibt. Aber auch hiervon hat Martijn uns abgeraten und wir vertrauen nunmal unserem Holländer!  😀
Fürs Dauercamping, wenn auch nur für 3 Monate, sei ein Stahlgestänge nunmal besser da stabiler. Und wenn´s einmal steht, dann steht es ja! Und dabei bleibt es auch.
Für die Kurzreisen danach haben wir ja noch immer die Sackmarkise, die wir auch weiterhin behalten werden. Flexibler geht nicht! Und sobald wir Standorturlaub von einer Woche und mehr machen, werden wir das „Extra Kwalitie“- Reisevorzelt mit der Möglichkeit des Mini- Dauercampings mitnehmen und aufbauen.

Nachdem die Entscheidung endgültig getroffen war, ging es uns deutlich besser!
Ehrlich!
Zwar wird das ein teurer Tag hier im Obelink, aber das war vorherzusehen. Also nützt es ja nichts! Nach dem anstregenden Aussuch- Marathon haben wir uns aber erstmal eine kleine Pause verdient. Idealerweise bietet der Obelink hierfür übrigens nicht nur eine kleine Cafeteria im „Ikea“- Stil (also mit Buffet an warmen und kalten Speisen per Selbstbedienung und Kasse), sondern auch ein tolles aufgebautes Spieleland für die Kleinen! Keine Frage, dass unser Bub Nils dort endlich wieder seinen Akku aufladen und sich ein wenig austoben konnte. Uns zwar schleierhaft wie sich Kinder beim Toben erholen, aber es funktioniert! 😉
Und während Nils so durch die Tunnel und Netze krabbelt, lehnen wir uns einen Moment zurück und lassen die Entscheidung zum Vorzelt Como Revüe passieren.

Zum Schluss möchten wir übrigens natürlich die Gelegenheit nutzen, unser heute neu erworbenes Wissen rund um Vorzelte mit euch zu teilen. Vergessen wir einen Moment, dass wir kein graues Zelt wollten. Und vergessen wir einen Moment die subjektive Wahrnehmung der Zelte und beschränken uns allein auf die sachlichen Vor- und Nachteile der einzelnen Stoffe und Materialien für Vorzelte. Denn dank dieses Vormittags beim Obelink werden wir später fast schon als halbe Vorzeltprofis aus dem Laden gehen und künftig Vorzelte aufgrund ihrer Materialien für ihren Einsatzzweck einordnen können. Ich sehe uns schon über die Campingplätze Europas stiefeln und lautstark die Qualitäten und Einsatzzwecke der Vorzelte unserer Nachbarn bewerten.
„Da, ein PVC- Zelt! Ganz klar ein Dauercamper! Und hier, ein leichtes Reisevorzelt aus Ten- Cate, der bleibt nicht lange und ist schon morgen weg.“ So oder so ähnlich wird es zugehen 😉
Ja und mit euch teilen wir diese Erkenntnisse natürlich auch. Dann habt ihr auch was davon.
Und was auch ganz erstaunlich ist: Was uns subjektiv allein beim Sehen und Anfassen der Vorzelte aufgefallen ist, spiegelt sich sachlich und emotionslos betrachtet auch in den jeweiligen Vor- und Nachteilen wieder. Schaut selbst:

Vorzelt aus PVC:
Vorteile:

  • Absolut dicht! Sofern die Struktur selbst nicht beschädigt ist, kommt es der Dichtigkeit von U- Boot- Stahl gefühlt sehr nahe 😉
  • Hohe Stabilität und Festigkeit auch bei Sturm und Hagel
  • Lässt sich dank abweisender Struktur sehr leicht reinigen (können wir bestätigen!)

Nachteile:

  • Verrottet nicht, wird also irgendwann mit all den Plastiktüten im Meer treiben
  • Nicht atmungsaktiv, das heißt durch die Struktur kann kein Luftaustausch stattfinden (können wir auch bestätigen!)
  • Blickdichte Decke! Das haben wir subjektiv auch so wahrgenommen. Standen wir drin, war es irgendwie immer „dunkel“.

Vorzelt aus Ten- Cate (auch bekannt als Airtex oder Lighttex)
Vorteile:

  • Es ist leicht! Das wussten wir.
  • Es ist lichtdurchlässig! Das wussten wir auch intuitiv, haben es aber jetzt erst richtig realisiert.
  • Es ist wasserundurchlässig, aber dennoch atmungsaktiv! Das heißt Wasserdampf würde z.B. durchdringen.

Nachteile:

  • an den Innenseiten meist nicht beschichtet, maximal imprägniert
  • benötigt längere Zeit zum trocknen
  • Es besteht die Möglichkeit der Kondenswasserbildung

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Nach dem Schock an der Kasse (wir bekamen aufgrund der Summe übrigens erstmals den pauschalen Gutschein für 2 Gratis- Übernachtungen auf einem Campingplatz unserer Wahl, auszusuchen aus etwa 60 Campingplätzen in Holland, Deutschland, Belgien oder Luxemburg) fuhren wir dann noch eine Frikandel essen. Für das holländische Gefühl. Dann noch Kaffee und Tigerbrot gekauft (gleich um die Ecke beim Obelink ist ein günstiger Jumbo- Supermarkt!) und wieder ab nach Hause!

Mit neuen Stühlen und einen schicken neuen Vorzelt sowie noch einigen weiteren schönen Dingen für ein paar tolle Campingtage in Holland kann die neue Campingsaison 2015 gerne starten!

Und? Was habt ihr für Reise- und Campingpläne für 2015? Werdet ihr große Touren unternehmen und die Welt erkunden? Oder bleibt ihr auch länger an einem ruhigen beschaulichen Ort? Schreibt es uns wenn ihr mögt! Hinterlasst einen Kommentar hier, oder auf unsere Facebook- Seite.

im Thema bleiben und Weiterlesen?

  • Einen großen Vergleich zwischen Vorzelt und Wohnwagen sowie unser Langzeit- Erfahrungsbericht mit unserer Fiamma Caravanstore Sackmarkise findet ihr hier:
    Kauf unseres Hobby- Wohnwagen 495UK

 

Direktlink zu einigen hier vorgestellten Artikeln:

  • Campingstuhl: Westfield PSU 201 (XXL Supreme):
    – bei Fritz Berger: XXL Supreme
    – bei Amazon: XXL Supreme
  • Polsterauflage für den Stuhl im XXL- Format. Scheint es von Westfield direkt nicht oder nicht mehr zu geben, allerdings haben wir sie immerhin beim Fritz noch gefunden:
    – Polsterauflage für den XXL- Supreme bei Fritz Berger

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