Wir verkaufen schweren Herzens unser Wohnmobil! Ein letztes Geleit für einen alten Kämpfer…

Als wir damals im März 2007 selbst mit der Suche nach einem Wohnmobil begonnen haben, haben wir leider sehr oft negative Erfahrungen machen müssen.
Oft waren die Fahrzeuge bei meinem Anruf entweder schon verkauft, oder die Mobile waren so fritte, brack und durchgegammelt, dass man Zweifel an der Fähigkeit haben musste, überhaupt mit dem Hobel vom Hof zu kommen!
Und immer wieder wundert man sich, wie selbst die grottigsten Wohnmobile noch immer für teures Geld verkauft wurden, ohne dass diese alzu lange in den Anzeigenmärkten gestanden hätten.
Der ganze Markt war scheinbar völlig käuferdominiert und es scheint übrigens nicht gerade so, als hätte sich in den letzten 4 Jahren hieran etwas geändert!
Denn auch wir haben in den letzten 4 Jahren immer wieder mal die Entwicklungen beobachtet und uns ja sogar vor einiger Zeit (als wir eine längere Zwangspause hatten) einen möglichen Nachfolger in Nürnberg angeschaut.
Aber auch im letzten Jahr war es da nicht anders: „Kaufst du nicht, kauft ein anderer, wenn der nicht sogar schon vor dir gekauft hat!“
Kennen wir alles.
Und wenn wir dann noch dazu rechnen, wie oft allein wir als Betreiber von transitfrei.de schon von Interessenten am „Hobby Wohnmobil“ für eine Fahrzeugberatung oder Einschätzung eines Angebots kontaktiert worden sind, dann ist das Interesse doch eindeutig auf der Käuferseite da!

Nun aber wendet sich das Blatt!
Denn wir haben ein schönes neues Freizeitfahrzeug, dieses bei unserer ersten Tour in Luxemburg auch schon erfolgreich getestet, und müssten nun nur noch unser altes Wohnmobil wieder an den Mann oder eben an die interessierte Frau bringen.
Sollte ja unter diesen extrem guten Vorzeichen und der nachweislich anhaltenden Nachfrage nach Wohnmobilen nicht so schwierig sein, oder?
Zumal wir auch gar nicht den Drang haben, das Fahrzeug jetzt unbedingt und sofort zwingend verkaufen zu müssen!
Das Geld dafür hätten wir natürlich schon gerne, ist ja klar.
Aber wir sind nicht zwingend darauf angewiesen!
Den Wohnwagen haben wir ja schon bezahlt und das, was uns jetzt aus dem Verkauf des Wohnmobils noch übrig bleibt, brauchen wir frühestens im Winter, wenn wir das Kinderzimmer für unseren Nachwuchs einrichten wollen.
Also müsste sich das Wohnmobil ohne Druck aus unserer Sicht völlig entspannt verkaufen lassen.
Dann aber fängt es schon an!
Wie verkaufen wir unser Wohnmobil eigentlich?
Stellen wir das bei ebay gegen Gebot ein?
Oder auf mobile zum Festpreis oder als Verhandlungsbasis?
Und wie deklarieren wir es?
Eigentlich würden wir ja ohne schlechtes Gewissen sofort losfahren und jede noch so weite Tour ohne Angst angehen.
Immerhin ist es bestens gewartet und auch die HU / AU ist zusammen mit der Gasprüfung gerade erst im März frisch gemacht!
Aber andererseits hat unser Wohnmobil ja auch schon viele Macken, Kratzer, Beulen und Spuren einer fast 30- jährigen Vergangenheit und es wäre ebenso möglich, dass gleich hinter der ersten Kurve bei der ersten Probefahrt etwas kaputt geht, oder ein technischer Defekt eintritt.
Oder der Aufbau!
Geflickt an einigen Stellen, mehr lebenserhaltend, als lebensverlängernd.
Aber für eine Totalerneuerung fehlte mir zum einen nicht nur Zeit und Geld, sondern vor allem auch der Mut!
Man müsste ja wirklich ALLES komplett neu machen! Vom Kühlschrank über Küche, Polster, Sitzecke bis hin zum Bad, wo meiner Meinung nach besonders eine fest eingebaute Toilette fehlt.
Auch die Einbauteile wie Ladegerät oder Wasserpumpen sind ja teilweise richtig alt und es wäre nicht verwunderlich, wenn auch diese Dinge schon morgen kaputt gehen würden.
Andererseits können diese ja auch noch 10 Jahre halten! Wenn sie bis jetzt gehalten haben, warum sollten sie dann ausgerechnet morgen kaputt gehen?

Wir wollen aber auch nicht unser Wohnmobil über den Klee loben und vielleicht für potentielle Käufer interessant machen, die sich mit Ach und Krach endlich ein Wohnmobil der untersten Preisklasse kaufen können oder wollen.
Vielleicht noch finanziert per Kredit und nichts ahnend um die laufenden Kosten, die so ein Wohnmobil noch mit sich bringt (haben wir ja selbst mal ausgerechnet, hier zu finden: Wohnmobilkosten).
Sei das nun Steuer oder Versicherung, die selbst bei klügster Wahl und Minimalabsicherung sowie Saisonkennzeichen noch immer locker 500 Euro im Jahr ausmachen!
Geht bei solchen (finanziell nah dem Überheben!) bedenklichen Versuchen mit der Brechstange ein Wohnmobil zu kaufen auch noch etwas kaputt, ist der Traum vom eigenen Wohnmobil schnell ausgeträumt!!

Und dann die ganzen Kleinigkeiten unterwegs!
Wie oft hab ich unter dem Wagen, im Wagen, auf dem Wagen und sogar zwischen dem Wagen gehangen, weil wir alternativ mal keinen Strom, kein Licht, kein TV oder auch mal kein Wasser hatten!

         
     Öfters musste der Werkzeugkasten ran…  …Ich hier mal unter dem Wohnmobil

Gut, im Endeffekt haben wir natürlich immer alle Probleme lösen können.
Dies aber auch nur, weil wir dann eben Zeit und etwas bastlerisches Talent mit einem Schuss Improvisation haben einfließen lassen.
Es wäre daher eigentlich vermessen, einen problemlosen unbeschwerten Urlaub zu versprechen, wenn dieser dann wegen einer dieser Kleinigkeiten nicht eintritt!
Was verkaufen wir also?
Ein Wohnmobil als fahrenden Schrott auf 4 Rädern mit 2 Tonnen Gewicht? Vielleicht noch idealerweise zu verschenken?
Sicherlich auch nicht!
Denn wenn diejenigen, die nach uns mit diesem Wohnmobil die Welt (und sei dies nur halb Europa 😉 erkunden wollen, nur halb so viel Mühe und Energie wie wir ins Fahrzeug stecken, kann man mit Wohni locker noch 1 oder auch 2 Jahre bis zum nächsten HU- Termin Urlaub machen.
Und wer weiß: Wenn unser Nachfolger ein bisschen mehr Talent, Zeit und finanzielle Mittel aufwendet, kann man schon in drei Jahren das H- Kennzeichen erreichen!
Damit wäre dieser Ducato mit seinem Dethleffs Globetrotter- Aufbau sicherlich einer der ersten, die dieses Prädikat genießen würden!
Auch der Wert des Fahrzeugs würde sich dadurch sicherlich wieder ein wenig erhöhen, denn mit H- Kennzeichen könnte man ja auch wieder in alle Städte und durch alle Umweltzonen fahren, was selbst 10 Jahre jüngere Fahrzeuge aus den 90er Jahren noch nicht ohne größeren Nachrüstaufwand können!
Unser Wohni ist also durchaus für einige Reisen gut und hat Potential für einen zweiten Frühling, wenn man sich ein wenig drum kümmert.
Fasst man dies in einer Verkaufsanzeige zusammen, wird zwar noch immer ein „Bastlerfahrzeug“ draus, damit wir uns im Falle eines (hoffentlich nicht) eintretenden größeren Schaden nach dem Verkauf nicht noch Ärger und Streit gegenüber sehen wollen, aber es wäre auch falsch, unseren Wohni als ausgemustert, alt und nur noch „für den Export geeignet“ zu bezeichnen.
Und genau das, was wir hier gerade doch recht umfangreich beschrieben haben, packen wir dann später in unsere Verkaufsanzeige.
Das wird sicherlich noch lustig…

Zuerst aber nutzen wir die Woche nach unserer Rückkehr von Luxemburg damit, die wirklich allerletzen Sachen vom Wohnmobil an und in den Wohnwagen zu verfrachten.
Alles, was wir dabei noch für unsere künftigen Campingabenteuer gebrauchen können, behalten wir natürlich.
Besonders unsere Sackmarkise sei hierbei genannt, da wir das Vorzelt für 2 (oder demnächst für 2 + Baby 😉 als noch nicht zwingend erforderlich ansehen.
Später vielleicht mal, wenn wir mehr Platz im Urlaub brauchen, dann ja. Aber im Moment tut es die Markise auch.
Mit viel Glück bekommen wir diese dann sogar an die Kederleiste vom Wohnwagen, was ich zu Beginn der Montage eigentlich eher skeptisch gesehen habe.
Besonders deswegen, weil unser Dach am Wohnwagen einen nicht unerheblichen „Knick“ mit einem Winkel nach vorn macht und der Sack gar nicht komplett gerade in der Schiene eingelassen werden kann.
Etwa 2 Meter stehen uns als gerade Fläche zur Verfügung, dann aber geht es schon „bergab“.
Tatsächlich aber passt die Markise gerade so an die Seitenwand, auch wenn der Sack an der vorderen Seite „oben“ die Markise hält, an der hinteren Seite hingegen „unten“ den Markisensack berührt.
Und es ist weiteres Glück für uns, dass wir sogar noch haarscharf an der Vorzeltleuchte vorbei kommen!
Im Ruhezustand liegt die Markise nämlich regulär komplett an der Seitenwand an.
Die Vorzeltleuchte aber wäre, wenn die Markise zu tief im Sack hängt, der einzige etwa 15 cm lange Berührungspunkt einer 3 Meter langen Markise mit einem Gewicht von etwa 7 Kilo!
Mag das im stehenden Zustand vielleicht mit vorsichtigem Auflegen noch funktionieren, würde bei der ersten Erschütterung während der Fahrt mit Sicherheit das Glas der Vorzeltleuchte unter dem plötzlichen Druck zerspringen!
Aber wie gesagt: Auch hier haben wir richtig „Schwein“, denn die Markise kommt extrem kurz eingedreht etwa 1cm oberhalb des Vorzeltleuchtrahmens zum Liegen.
Perfekt!
Es könnte wieder mal (wie schon beim Radträger für die Deichsel) nicht knapper sein! 😉
Aber es funktioniert.
Künftig wird unsere Caravanstore eben am Wohnwagen Schatten spenden…

          
     Unsere Sackmarkise kommt vom Wohnmobil…                        …an den Wohnwagen dran!

         
passt so gerade dran, dass die Markise nicht knickt!                 und auch für die Vorzeltleuchte besteht keine Gefahr, puh!!

Ach ja!
Habs fast vergessen!
Hier geht es ja eigentlich gar nicht um die Markise, sondern um unser Wohnmobil!
Das wollten wir ja so ein bisschen verkaufen, auch wenn es schwer fällt.

Und für den Verkauf steht ja noch ein ganz trauriges Ereignis an!
Die Ent-Transitfrei-fizierung!

Ganz offiziell beende ich also mit einer großen Portion Wehmut das Kapitel „Transitfrei und das Wohnmobil“ mittels Glasreiniger und einem Ceranfeldschaber:

          
     Jetzt muss unser Schriftzug dran glauben: Mit Glasreiniger und Ceranfeldschaber rücke ich den Buchstaben zu Leibe… 🙁

Derart „clean“ sieht unser Wohnmobil schon ein wenig komisch aus!
Kann es gar nicht so recht beschreiben!
Wie re- inkarniert vielleicht 😉
Naja, schauen wir mal, was ein möglicher Interessent dazu sagt.
Vielleicht nimmt er es ja gar nicht und ich muss den Aufkleber am Ende wieder drauf machen…  😉

          
     Was von transitfrei übrig blieb: Ein paar grüne Fetzen…            …und eine weiße Rückwand. Komisch irgendwie :-/

Zum Schluss schrubbe ich dann auch noch die letzten Reste an der Rückwand mit Aufkleberentferner weg und verfluche dabei fast schon, dass ich den Aufkleber überhaupt damals drauf gemacht habe.
Aber nicht zuletzt wegen des Aufklebers haben uns ja doch die ein oder anderen Camper unterwegs mal erkannt, was wir immer ganz nett gefunden haben.
Nur auf dem Wohnwagen, das verspreche ich hoch und heilig, wird sich kein Hinweis auf Team Transitfrei finden.
Das ist mal sicher… 😉

Wir machen unser Wohnmobil fit für den Verkauf!
Was hierbei für einen guten Verkauf wichtig ist:

  • Eine gute aber vor allem ehrliche Beschreibung des Fahrzeugs!
  • Eine Übersicht mit allen technischen Daten!
  • Mindestens 5 aussagefähige Bilder! 3 von innen (Wohnraum, Bad und eins nach Wahl) und 2 von außen (seitlich von hinten und seitlich von vorne)

Als erstes folgt also nun natürlich die unweigerliche Bestandsaufnahme unseres Wohnmobils im Rahmen einer Verkaufsbeschreibung sowie das Schießen ein paar Bilder von außen und innen.
Ein klein wenig „schönen“ sei uns hierbei aber bitte zugestanden, sodass wir unseren Innenraum und auch das Fahrzeug selbst ein wenig ins rechte Licht rücken.
Viel braucht es dafür ja nicht.
Ein Tischdeckchen auf den Tisch, die Kühlschranktür auf und dann ein Panoramabild aus dem Alkoven in den Wohnraum:

    
     Ein Bild von innen aus dem Alkoven heraus: Soll ja nett nach was aussehen 😉

Dann natürlich ein Bild vom Bad, eins in den Alkoven und eins von den schicken Pilotensitzen, auf denen wir sehr gerne die letzten 4 Jahre gesessen haben.
Bequemer wäre kaum möglich gewesen!
Dann natürlich noch 3 Bilder von außen, einmal seitlich, einmal schräg links von vorn und schräg rechts von hinten:

         
     Einen Blick ins Bad gibt es natürlich auch           Und die Pilotenkanzel! Bequem waren sie ja, unsere Sitze…

         
     Dann noch ein Innenbild aus dem Alkoven…                            …und natürlich die Bilder von außen: Einmal von vorne…

         
     …ein Bild von der Seite darf nicht fehlen.                                 und einmal von hinten! (ent- transitfrei-fiziert 😉

Dann beschreiben wir ehrlich, was wir an unserem Fahrzeug in den letzten Jahren alles haben machen lassen und warum wir trotzdem meinen, dass wir es nur als Bastlerfahrzeug verkaufen können (Gründe? Siehe oben!).

Hier also der Text unserer Verkaufsanzeige für unser Wohnmobil:

Wegen Nachwuchs verkaufen wir unser treues Wohnmobil, mit dem wir 4 Jahre durch halb Europa gefahren sind.
Die techn. Daten:
– EZ 04-1984
– KM: 216.439
– Tüv /Gas (fast) neu noch bis 03-2013!
– Viele Austauschteile in den letzten Jahren gemacht (u.a. auch Zahnriemen + Getriebe!), Belege vorhanden.
– Motor 2,5L mit 75 PS, kein Rennwagen, aber gut genug für 90-110 km/h

Innenausstattung mit:
– Frischwassertank (Bad) 70 Liter
– 2 Frischwasserkanister (Küche) mit je 20 Liter
– Abwassertank 70 Liter
– Warmwasserboiler Truma
– Porta Potti Toilette mit eigenem Frisch- und Abwassertank
– Gasheizung Truma
– Gas- Kochstelle mit 2- Flammenkocher
– Edelstahlspüle mit Wasserversorgung
– Aufbaubatterie 55 Ah, alle Geräte funktionieren mit 12V aus Batterie
– Stromanschluss inkl. CEE- Adapterkabel!
– Inkl. Auffahrkeilen und 12V/220V TV- Gerät
– Kühlschrank Electrolux, läuft auf 220V, 12V und Gas
– 2 Sitzgruppen, die beide zum Bett umgebaut werden können, oder eine als Fernsehlümmelecke
– Großer Alkoven mit fast neuer Matratze (1 Jahr alt, Pur- Schaumstoff)
– Radio mit CD, mp3 und USB, mit 4 Lautsprechern, davon 2 im Aufbau!

Obwohl das Fahrzeug in den letzten 4 Jahren immer regelmäßig gewartet wurde, verkaufen wir es ausdrücklich als Bastlerfahrzeug!

Irgendwas geht unterwegs aufgrund des Alters immer mal kaputt, sodass wir hierfür einfach keine Garantie oder Gewährleistung übernehmen können.
Auch hat das Fahrzeug zahlreiche Gebrauchsspuren, Dullen, Kratzer, Dellen und Beulen vom jahrelangen Einsatz innen wie außen.
Es wurden schon einige erhaltende Arbeiten am Aufbau durchgeführt, die jedoch kein Garant für weitere 30 Lebensjahre darstellen!
Für 2 Jahre Urlaub ist unser Wohnmobil aber mit Sicherheit noch gut und wer ein wenig Geld investiert, kann in 3 Jahren das H- Kennzeichen beantragen!
Wir würden es selber machen, können aber aufgrund familiärer Umstände das Fahrzeug nicht behalten.
Das Wohnmobil ist für eine Probefahrt noch angemeldet, wird aber besonders für Export nur abgemeldet verkauft!

So, das wäre also soweit unser Verkaufstext, der in der nötigen Kürze so gut es geht die Eigenschaften unseres Wohnmobils beschreibt.

Derart verkaufsfertig findet unsere Anzeige dann den Weg in die Portale nach mobile.de und in den Kleinanzeigenmarkt bei ebay (nicht auf die Gebotsplattform!).
Gerne hätte ich unser Mobil auch bei Autoscout24 eingestellt, aber selbst für Privatleute kostet eine Annonce für ein Wohnmobil dort Geld. Schade.
Aber ich schätze mal, dass wir auch mit dem ebay- Kleinanzeigenmarkt und mobile.de eine große Käuferschicht ansprechen, auch wenn ich für mobile.de den Text doch tatsächlich nochmals einkürzen muss, weil die Zeichenanzahl begrenzt ist. Naja, egal, Hauptsache eingestellt…
Lehnen wir uns zurück und lassen die Anrufe kommen…

Der erste lässt übrigens gar nicht lange auf sich warten!
Keine 5 Minuten ist das Angebot drin, da klingelt schon mein Handy mit einer mir unbekannten Nummer.
Respekt!
Frech bietet er mir mit einem „Was ist letzte Preis???“ und einer kurzen Diskussion immerhin 2.000,- €, sofern das Wohnmobil mindestens mängelfrei und in jedem Fall noch angemeldet sei, weil er es für den Export überführen müsste.

Aber unser Mobil auf dem Weg nach Afrika? Eigentlich ja schon schwer vorstellbar, aber soll ich es deswegen denn nicht verkaufen?
Was allerdings gar nicht gehen wird, ist ein Verkauf im angemeldeten Zustand!
Vor ein paar Jahren hab ich mit sowas bei meinem alten Kadett schon Probleme gehabt, weil jemand die im Kaufvertrag vereinbarte Ummeldung einfach unterlassen hat!
Neben der Behördenrennerei (Ausschreiben des Kennzeichens zur Fahndung) waren dann besonders die ganzen Knöllchen (mit Punkten!) ärgerlich, die ich natürlich alle durch Vorzeigen des Kaufvertrages abwehren, aber nunmal nicht gänzlich vermeiden konnte!
Fast jede Nacht hab ich schlecht geschlafen und erwartet, dass gleich die Polizei klingelt, weil mein Wagen bei einem Unfall mit Fahrerflucht beteiligt war, oder (noch schlimmer) ein SEK- Kommando unsere Wohnung stürmt, weil unser Wagen für einen Bankraub missbraucht wurde. 😮
Was war ich doch froh, als die Hamburger Polizei 2 Monate nach dem Verkauf den Wagen aufgegriffen hat.
Ein mir völlig unbekannter Mann (jedenfalls nicht der Käufer), der auch noch zur Fahndung ausgeschrieben war, ist wegen seiner Fahrweise aufgefallen und die Polizei hat ihn nach einem Kennzeichenvergleich (meins war ja zur Fahndung ausgeschrieben) gleich mal festgehalten, den Wagen einkassiert und das Kennzeichen entsiegelt.
Puh, was war ich da froh! Ein Dank dafür mal an dieser Stelle an die aufmerksame Hamburger Polizei!

Nun, sowas passiert hoffentlich nicht mit dem Wohnmobil, aber aus diesen Dingen habe ich einfach gelernt und werde das Wohnmobil wohl kaum angemeldet verkaufen, geschweige denn für den Export angemeldet aus der Hand geben!
Dem Kennzeichen renne ich doch Monate hinterher und zahle am Ende noch brav weiter Steuern!
Nee-nee!
Angemeldet für Probefahrt, na klar! Aber nicht, um damit vom Hof zu fahren, Punkt!
Davon abgesehen geben wir unser Wohnmobil wohl kaum für 2000 Euro aus der Hand!
Wir haben zwar Verhandlungsbasis inseriert, aber sicherlich nicht 40% unter unserem ersten Preisaufruf!
Ich sage ihm, dass ich NUR IHM einen einmaligen Spitzen- Superpreis für 5.000 mache. Es folgt eine kurze Gedankenpause, da legt mein Gesprächspartner einfach auf.
Passt. 😉

Es dauert nicht lang, da ruft der nächste Interessent an.
Dieser scheint schon deutlich seriöser, denn er erkundigt sich zunächst mal nicht nach dem „was ist letzte Preis?!“, sondern fragt weitere technische Daten des Fahrzeugs ab.
Am liebsten würde er sogar noch heute Abend vorbei kommen und sich das Fahrzeug anschauen, aber wenn ich so auf die Uhr schaue (es ist bereits kurz vor 21 Uhr!), ist es komplett dunkel, bevor er da ist.
Kommt irgendwo aus dem Raum Düsseldorf.
Bringt ja nix im Dunkeln zu besichtigen!
Also vereinbaren wir einen Termin für Morgen Nachmittag, um eine erste Fahrzeugbesichtigung durchzuführen.
Oh- Mann! Das ist jetzt aber richtig konkret!
Scheinbar hatte der Anrufer richtig Interesse an unserem, oder überhaupt irgendeinem Wohnmobil!
Wenn ich am Abend um 9 anrufe und dann unbedingt noch vorbei kommen will, dann ist der Wunsch nach einem Wohnmobil aber groß!
Kann ich aber ehrlich gesagt auch ein klein bisschen nachvollziehen!
War ja bei unserer Suche seinerzeit nicht anders, da hab ich auch an einem Freitagabend noch eine Mailbox vollgequatscht UND eine email geschrieben, damit uns ja keiner unser Wohnmobil vor der Nase wegkauft. 😉

Noch einen weiteren Anruf an diesem Abend erhalten wir.
Dieses Mal geht Anja dran, weil ich gerade unten beim Wohnmobil bin und ein letztes Mal ein paar Sachen überprüfe.
Soll ja morgen auch alles klappen!
Der Mann meint, er habe das Wohnmobil in einer Zeitung gesehen und wollte fragen, ob am Preis von 2.500 (!) noch etwas machbar wäre.
Häh?
Zum einen haben wir gar keine Zeitungsannonce aufgegeben und zum anderen haben wir das Wohnmobil doch erst vor 2 Stunden ins Internet gestellt!
Welche Zeitung sollte diese Anzeige denn aufgegriffen und schon gedruckt haben???
Auch passt der Preis mal GAR NICHT und ich zweifele mal stark, ob das ein seriöser Anrufer ist.
Sicherlich nur eine Masche, die vielleicht bei älteren leichtgläubigen Menschen funktioniert, aber auf keinen Fall bei uns!
Anja bittet den Mann, doch einfach später nochmals anzurufen, wenn ich wieder verfügbar wäre.
Vielleicht klärt sich das ganze ja dann auf.
(Nachtrag vom 04.07.2011: Nie wieder was vom Anrufer gehört!)

Für den Abend belassen wir es dabei.
Die Uhr zeigt 10, wir sind müde und der erste Besichtigungstermin für morgen steht ja.
Wir schalten das Handy aus und gehen ins Bett.

Pfingstmontag, 13.06.2011, unser Wohnmobil wird wirklich (leider) verkauft…

Ich glaub, ich hab an diesem Vormittag geschätzte 27 mal ein „letztes Mal“ einen Rundgang um unser Wohnmobil gemacht! Und fast jedes Mal hab ich noch was gefunden. Ein Dreckfitzel hier, ein Gummikörnchen da.
Heute kommt ja jemand vorbei, der sich unser Wohnmobil anschauen möchte!
Da wird man schon ein wenig pingelig!
Und auch die allerletzten Sachen, die ich irgendwie immer wie einen letzten Anker im Wohnmobil zurückgelassen habe, müssen nun doch schlussendlich raus!
Nackt von innen ist es ja schon, alle Schränke sind leer.
Lediglich das uns seinerzeit mit dem Wohnmobil übergebene CEE- Anschlusskabel sowie die Grundausrüstung vom Basisfahrzeug mit Wagenheber und Schraubenschlüssel befinden sich noch im Wohnmobil, dazu der Feuerlöscher und der Verbandskasten und der alte 12V- Röhrenfernseher, den wir im Wohnwagen nicht brauchen werden.

Noch bevor der Interessent bei uns zur späten Mittagszeit eintrifft, haben wir übrigens 2 weitere Anrufe auf der Mailbox.
Zugegeben hab ich mein Handy erst spät an diesem Tag eingeschaltet, trotzdem wundert es mich, dass beide Anrufe noch gestern Nacht (!) nach 23 Uhr eingegangen sind, seit dem aber dann keiner mehr.
Schon komisch.
Ich will mich gerade zum Test mal selber anrufen, da klingelt das Handy auf einmal ganz von allein!
Der nächste Interessent!
Ich berichte wahrheitsgemäß, dass in einer Stunde schon jemand vorbei kommt.
„Kein Problem“ meint er, „ich komme aus Frechen, bin sofort da und kaufe es für den angegeben Preis bevor der andere Interessent kommt!“
Hallo?
Was ist das denn für eine Einstellung?
Ich lehne dankend ab und entgegne, dass ich ihn gerne zurückrufe, wenn sich der Interessent aus Düsseldorf gegen einen Kauf entscheiden sollte.
Soviel Fairness sollte schon sein, zumal der Interessent mit Sicherheit schon auf dem Weg ist!
Zuerst ist er damit nicht einverstanden, unterstreicht nochmals sein eindringliches Interesse und würde wirklich am liebsten gleich vorbei kommen und fast schon ungesehen kaufen! Mensch, was für ein Druck muss der gute Mann haben!
Bei solchen Leuten wird mir ehrlich gesagt klar, wie schnell der Wunsch nach individuellen Reisen und Freiheit am Ende in einem Desaster endet, wenn man eine feuchte, zerfahrende und verbrauchte Möhre aus blindem Enthusiasmus heraus gekauft hat!
Zuweilen verirren sich diese hart auf den Boden der Realität aufgeschlagenen Wohnmobilfans in die Internetforen dieser Welt und klagen ihr Leid.
Und leid tun sie mir alle, ehrlich! Nur Verständnis habe ich dafür keins!
Es gibt eben kein mängelfreies Wohnmobil in unserer Preisklasse! Es muss nur die Frage beantwortet werden, mit welchen Mängeln man zu welchem Preis bereit ist zu leben!
Ich werde gleich in jedem Fall auf jeden noch so kleinen mir bekannten Schaden hinweisen!
Sei das die Beule in der Stoßstange am Heck, die geflickten Stellen im Bad oder in den Schränken, den lauten Motor, die gelegentlich… *äh*… ich meine natürlich die OFT unterwegs aufkommenden Probleme mit Strom oder Wasser und was mir sonst noch alles so einfällt!
Auf keinen Fall möchte ich an einen Illusionist verkaufen, der uns nach ein paar Tagen (nach dem besagten harten Aufschlag in der Realität…) anruft und das Wohnmobil plötzlich nicht mehr haben will!

Und noch ein Denkprozess setzt bei mir ein!
Die vielen Anrufe innerhalb von 24 Stunden sind doch merkwürdig!
Ob wir den Wert unseres Wohnmobils vielleicht zu tief angesetzt haben?
Ich hab ja vorher schon ein paar Vergleichsanzeigen angeschaut!
Fahrzeuge, die von den Daten her und auch in etwa optisch zu unserem Wohnmobil in einem 200km Radius um Köln passen, passen von den angebotenen Verkaufspreisen auch ungefähr zu unserem Wohnmobil.
Nur mit dem Unterschied, dass diese schon ein paar Tage online verfügbar sind!
Haben sich die Interessenten diese denn schon angeschaut?
Vielleicht sind diese ja doch mängelbehaftet, auch wenn in der Anzeige darüber nichts steht.
Oder wir haben einfach die schönsten Bilder, wer weiß  😉
Naja, wir werden ja gleich sehen, was der erste Interessent sagt…

Pünktlich um 13 Uhr taucht er auf.
Mit seiner kleinen Familie!
Oh- je!
Hätte er mir mal am Telefon gesagt, dass er mit mindestens einem Kind reisen will!
Denn genau das sehen wir als werdende Eltern mit unserem Mobil schon ein wenig mit Sorge!
OK, er hat jetzt kein Baby wie wir es erwarten, aber auch mit einem Kind im schulpflichtigen Alter weiß ich nicht, ob ich mit unserem Wohni Urlaub machen würde.
Ist ja nicht mehr das Jüngste, unser altes Wohnmobil…
Naja, schauen wir mal.

Wir begrüßen uns freundlich, stellen uns gegenseitig vor und sind auch schnell beim „Du“, wie es unter Campern und Wohnmobilfahrern üblich ist.
Was dann folgt, ist eine sehr lange Verkaufsverhandlung, die eigentlich keine richtige Verkaufsverhandlung, sondern eigentlich schon eine Einweisung in die Funktionsweise unseres Wohnmobils ist.
Wir erklären in den kommenden 2 Stunden wirklich alles, von der Wasserpumpe über Stromleitung und Fernseher bis hin zum 12V- Stromkreis und der Funktion des Batterieladegerätes.
Wir testen gemeinsam mit einer Gasflasche von uns (wir müssen diese ja für unseren Wohnwagen behalten) die Kochstelle, die Heizung, den Warmwasserboiler und natürlich den Kühlschrank.
Klappt alles, hab ich ja auch die letzten Jahre im Griff gehabt. 😉
Wir zeigen natürlich auch alle Mängel auf, weisen aber auch anhand unseres wirklich stattlichen Rechnungsstapels der letzten Jahre (und der vom Vorbesitzer) auf den recht guten Wartungsstand unseres Wohnmobils hin.
Wir wollen ja nichts schlecht reden, aber auch nichts beschönigen!

Natürlich machen wir auch eine Probefahrt!
Schon komisch das!
Da sitzen wir in der Sitzgruppe unseres Wohnmobils, und zwei uns bis vor wenigen Stunden noch völlig Fremde sitzen auf unseren Pilotensitzen.
Echt… … unbeschreiblich!

         
    Tja, da muss ich jemand anderem erklären…                            …wie man UNSER Wohnmobil fährt *schluck* 🙁

Nach Probefahrt und ausgiebiger Einweisung werden wir uns schnell einig.
Natürlich geben wir ein bisschen was am ausgerufenen Preis nach.
Und weil uns die neues Besitzer unseres Wohnmobils so sympathisch sind, schenken wir Ihnen noch für Ihre Reisen das „Allgemeine Wohnmobilhandbuch“ aus dem WOMO- Verlag!
Kenner unserer Seite kennen es sicherlich aus unseren „Tipps für Wohnmobilanfänger“, wo wir eine kleine Zusammenstellung für Womonewbies erstellt haben.
Wir mussten uns das Buch zwar seinerzeit dazu kaufen, aber da ich weiß, was besonders die älteren Ausgaben (weil sie sich fast schon als Ersatz zu den meist nicht mehr verfügbaren Gebrauchsanweisungen der Wohnmobile von 1984-1996 verstehen!) noch wert sind und wie viele Anfängerfehler man nur durch das Studium des Buches vermeiden kann, geben wir es mit ab.
Das sind wir Wohni einfach schuldig!
Auch geben wir das Wohnmobil angemeldet aus der Hand. Das wollte ich zwar eigentlich nicht, aber dem neuen Besitzer da jetzt noch Steine in den Weg zu legen, indem er erst zum Straßenverkehrsamt fährt und dann mit den eigenen Schildern ein zweites Mal vorbei kommen muss, ist ja auch blöd.

Zum Schluss ist es dann soweit!
Da nicht mehr sehr viel Diesel im Tank vom Wohni ist und wir den neuen Besitzern den Weg zu unserer „Billigtanke“ im Ort nur schwer erklären können (oder wollen 😉 erklären wir uns spontan bereit, dem neuen und sichtlich stolzen Lenker des Wohnmobils und seiner Tochter, die es sich bereits auf den Beifahrer- Pilotensitz bequem gemacht hat, den Weg zur Tankstelle einfach zu zeigen und mit unserem Auto vorweg zu fahren.

Mit ein wenig Abstand fährt der neue Besitzer unseres Wohnmobils kurz darauf hinter uns her, während unser alter Wohni mit dieser letzten Fahrt eigentlich fast schon zur Geschichte für uns wird!
Aber genau, wie Jürgen Prochnow alias „Der Alte“ im Film „Das Boot“ rufe auch ich ein letztes Mal „Not yet Kameraden, NOT YET!“ im Fahrtwind, um unserem getreuen Wohni damit wenigstens ein allerletztes Geleit zu geben.
Wie eine kleine Eskorte fahren wir also bis zur Tankstelle vorweg und ebnen somit mit unseren aus den Augen weggewischten Tränen den Weg in die Zukunft von uns allen…
Genau 1.480 Tage lang (vom 25.05.2007 bis zum 13.06.2011) war Wohni in unserem Besitz, nun steuert es ohne uns neuen Abenteuern entgegen…

    
     „Not YET Kameraden!“ Ein letztes Geleit für unseren treuen Begleiter…  🙁

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Zum Schluss und als kleine Hommage oder „letzte Ehre“ an unser getreues Wohnmobil, haben wir mal eine kleine Auswahl unserer schönsten Bilder aus 4 Jahren transitfrei und unseren Reisen mit unserem Wohnmobil „Wohni“ zusammen gestellt:
Ein Klick auf das Bild öffnet übrigens auch den jeweiligen Erlebnis-/ Reisebericht (sofern vorhanden)

Der „erste Kontakt“!
Ganz ehrlich: Es war „Liebe auf den ersten Blick“!
Im Mai 2007 haben wir unseren Wohni genau so beim Vorbesitzer vorgefunden. Damals wussten wir noch nicht, welch tolle Abenteuer wir mit unserem Wohni erleben würden.
Aber ein gewisser Hauch von Aufbruchsstimmung und Freiheit lag irgendwie schon in der Luft, oder? 😉

     Der erste Kontakt zum Wohnmobil
     Mai 2007: Es war Liebe auf den ersten Blick, gerade haben wir Wohni gekauft 😉

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Der erste Urlaub, wir sind endlich (wohn)mobil!!
Auf Nachfrage beim Vorbesitzer hatte dieser uns Dänemark als schönes Reiseziel für einen ersten Wohnmobilurlaub genannt. Ein Volltreffer!
Das Bild zeigt unser Wohnmobil am befahrbaren Autostrand der dänischen Insel Fanö:

    
     Der erste Urlaub 🙂  Wohni am Strand von Fanö im Sommer 2007.

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Der zweite Urlaub! Die Strecken werden weiter, wir trauen uns was!
Schon jetzt wollten wir es aber wissen und mit dem Wohnmobil endlich die Touren machen, die wir mit Auto, Billigflieger oder Mietwagen nur erschwert unter höherem finanziellem Einsatz hätten realisieren können. Den Anfang machte Schottland im Herbst 2007, ein traumhaftes Reiseziel im Norden Europas, welches wir ohne Wohnmobil niemals so intensiv hätten erleben können.
Ab nach Schottland und hinaus in die schottischen Highlands:

     Schottland mit dem Wohnmobil
     surreales Licht, raue Natur, Highlands und Low Moors, Schottland mit dem Wohnmobil!

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Ciao Bella! Wir fahren nach Italien!
Italien ist ein wunderschönes Reiseland, wie geschaffen für ausgiebige Wohnmobiltouren!
Insbesondere die Toskana hätten wir niemals im Rahmen einer PKW-  Rundreise so abwechslungsreich bereisen können, wie seinerzeit mit dem Wohnmobil!
Jede Nacht woanders, mal Großstädte wie Florenz oder Pisa, mal kleine verträumte Bergdörfchen wie San Gimigano, Radda oder Greve in Chianti. Oder auch mal Gruseln in Volterra!
Mit dem Wohnmobil sind wir echt prima rumgekommen und haben die Schönheiten der Toskana kennen gelernt.

     Ausblicke in der Toskana
     Traumhafte Hügellandschaften in der Toskana – traumhafte Route fürs Wohnmobil!

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Und wieder Italien, und wieder Dolce Vita!
Italien hat uns wie kein zweites Land in seinen Bann gezogen. Wie geschaffen für Wohnmobilurlaube!
Eine traumhafte Rundreise einmal komplett um den Gardasee haben wir im Herbst 2008 gemacht und dabei die letzten Sonnenstrahlen des Jahres eingefangen.
Eine Region, die wir schätzen und lieben gelernt haben, sodass es uns auch 2011 (wenn auch nur im Transit) wieder an den See gezogen hat.
Das Bild zeigt unser Wohnmobil auf einer Anhöhe oberhalb des linken See- Ufers nah bei der SS 45 vor Campione:

     Mit dem Wohnmobil am Gardasee
     Ob rauf, ob runter, Wohni fuhr anstandlos von überall nach überall…

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Sommer und Sonne in Ungarn, 2009:
Frei wie der Wind, unabhängig von Vorbuchungen! Das geht nur mit dem Wohnmobil!
Nachdem wir halb Europa im Frühling 2009 auf der Suche nach schönem Wetter im Internet durchsucht hatten und es durchgehend in Frankreich, Italien, Holland, Dänemark und Kroatien bei miesen Temperaturen fast durchgehend nur regnen sollte, sind wir einfach dahin gefahren, wo schönes Wetter angemeldet war!
Bei bis zu 30°C haben wir daraufhin eine tolle Rundreise um den Balaton gemacht!
Das Bild zeigt unseren Wohni auf der Zufahrtstraße zum Plattensee im April 2009:

     Das Wohnmobil in Ungarn unterwegs
     Frei wie der Wind: Anja vor Wohni auf dem Weg zum Plattensee in Ungarn  

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Nicht immer ging alles glatt!
Und dies besonders dann nicht, wenn sich der Fahrer durch „Blödheit auf besonderem Level“ auszeichnet und das Wohnmobil im Sommer 2009 am Strand der dänischen Nordseeinsel Römö im Sand „versenkt“.
230,- € hat das Freischleppen gekostet, die teuerste „Streckenmaut“, die wir je bezahlt haben…

    
     Festgefahren am Strand von Römö! Tja, Wohni ist eben kein Expeditionsmobil 😉

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Urlaub muss nicht immer Abenteuer sein!
Klar sind Touren nach Schottland oder in die Toskana aufregend und was ganz besonderes! Aber nicht immer stand uns der Sinn nach Abenteuer und Freiheit! Gerne haben wir auch oft die Möglichkeiten des einfachen und/oder luxuriösen Campens an den deutschen Nord- und Ostseeküsten genossen.
Das Bild zeigt unser Wohnmobil im Mai 2009 auf der Campingwiese des Ferienparks Heidenau in Norddeutschland. Es steht stellvertretend für zahlreiche schöne ruhige Camping- Urlaube an der deutschen See und im deutschen Norden, bei dem unser Wohnmobil immer eine sichere Basis fast wie ein Ferienhaus war. Und ganz ehrlich, welches Ferienhaus liegt bitte so idyllisch am See für nur 15,- € die Nacht?  😉

     Das Wohnmobil als Ferienhaus
     Das Wohnmobil als Ferienhaus: Viel Platz, Wiese und ein See ganz für uns 🙂

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Südfrankreich, Cote d’Azur, Monte Carlo, Nizza, St. Tropez, Provence!
Auch ohne „dicke Superyacht“ haben wir an den südfranzösischen Häfen der Stars und Sternchen festgemacht. Und neben den zahlreichen Eindrücken der Reichen, Reicheren und Superreichen haben wir im Hinterland der Cote d’Azur rund um die Provence traumhafte Natur, Berge und Badeseen gefunden. Zum Beispiel rund um die Verdun- Schlucht, die unter strahlend blauem Himmel deutlich schönere Ecken zum Baden offeriert hat, als die französische Mittelmeerküste.
Und wieder müssen wir sagen: „Diese Ecke Europas haben wir nur gesehen, weil wir vergleichsweise kostengünstig mit dem Wohnmobil dort hinfahren konnten!“:

     Mit dem Wohnmobil in Südfrankreich
     Unterwegs an den Seen rund um die Verdon- Schlucht in Südfrankreich.

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Norwegen, das Land mit Fjord, Fjell und Troll!
Insbesondere die nordischen skandinavischen Länder zeichnen sich durch ihre Weite, Einsamkeit und Ruhe ideal für eine Wohnmobilrundreise aus!
Und selbst, wenn man im für norwegische Verhältnisse dicht besiedelten Süden bleibt, bekommt man die volle Packung Natur pur!
Das Bild zeigt unser Wohnmobil irgendwo in den norwegischen Wäldern und Fjellen abseits der Hauptstraßen:

     Mit dem Wohnmobil in Norwegen unterwegs
     Mit dem Wohnmobil in den einsamen Weiten Norwegens unterwegs 🙂

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Sommer, Sonne, Meer und Strand – Mit dem Wohnmobil in Kroatien:
Istrien, die Insel Krk oder die Plitviczer Seen. Landschaftlich schöne Reiseziele in Kroatien, die wir im Herbst 2010 besucht und besichtigt haben. Wieder einmal wurde Wohni ein rollendes Zuhause und ermöglichte uns einen tollen Urlaub an den Sonnenstränden der kroatischen Adria.
Das Bild zeigt Wohni auf einer kroatischen Küstenstraße im Herbst 2010:

     Mit dem Wohnmobil unterwegs in Kroatien
     Mit dem Wohnmobil unterwegs auf Kroatiens Küstenstraßen  

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Nicht nur am Meer, auch im Gebirge waren wir! :
Das letzte Bild steht nicht nur stellvertretend für unsere letzte Reise mit Wohni im Frühling 2011, sondern auch für die vielen vielen Fahrten runter in den sonnigen Süden, bei dem wir so manchen Gebirgspass überwunden und so manchen Alpentunnel durchquert haben. Sei das nun der Gotthard in der Schweiz, der Felbetauerntunnel in Österreich oder der Reschenpass in Südtirol!
Probleme hatten wir hierbei eigentlich nie, auch wenn mal der Motor etwas wärmer wurde und wir eine Pause machen mussten. Na und?
Aber wie die alte, abgelaufene Uhr auf diesem Bild ist auch unsere Zeit mit dem Wohnmobil quasi „al dente“, um thematisch bei unserem Wohnmobil- Lieblingsreiseland Italien im Süden zu bleiben.
Das Bild zeigt unseren Wohni auf seiner letzten Fahrt mit uns am Reschenpass in Südtirol auf dem Weg zur italienischen Adria:

     Mit dem Wohnmobil am Reschenpass unterwegs
     Ein letztes Mal Bergidyll: Mit dem Wohnmobil durch die Alpen

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Das Ende, der Abschied, ein letzter Blick!
Genau 1.480 Tage lang hat Wohni mit uns die Welt erkundet, nun endet dieses Kapitel
Als unser Wohnmobil am Sindorfer Kreisel in Richtung Autobahn um die Ecke biegt, drücken Anja und ich unsere Hände ganz fest.
Ein spannendes, interessantes, nicht immer pannenfreies aber zusammenfassend sehr zufriedenes und glückliches Kapitel unserer Reise- und Lebensgeschichte geht damit nach 4 Jahren intensiven Reisens zu Ende.
Gleichzeitig schlagen wir natürlich ein neues Kapitel auf, welches uns hoffentlich im Dezember diesen Jahres ebenso spannend, interessant, mit Glück pannenfrei, zufrieden und glücklich mit unserem Nachwuchs erwartet.
Uns aber bleibt nur, ihm ein letztes Mal hinterher zu rufen: „Mach´s gut Wohni“!

    
     Abschied! Das letzte, was wir von unserem Wohnmobil gesehen haben. *schnüff*

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Nachruf
Dienstag, 14.06.2011, seit etwa 24 Stunden sind wir nun schon ohne Wohnmobil…
Ein bisschen ist es, wie nach einer durchzechten Nacht.
Katerstimmung!
Nicht zu wissen, was unser Wohni gerade macht, wo er fährt und ob auch wirklich alles funktioniert ist ein ganz neues aber vor allem richtig besch*** Gefühl für uns!
Das kannten wir so ehrlich gesagt noch nicht.
Autos sind für manche Menschen schon emotional eine Sache, daran kann man natürlich auch hängen.
Aber das hier ist irgendwie nochmals um ein Vielfaches stärker.
Schon komisch.

Ein bisschen habe ich Sorge, ja fast schon Mitleid mit den neuen Besitzern.
In den 2 auf 3 Stunden, die wir gestern für die Einweisung gebraucht haben, alle Macken und Marotten erklären?
Lächerlich!
Das hätte eigentlich mehrere Tage gebraucht!
Wir hätten eigentlich mal zusammen zum campen rausfahren müssen oder so!
Um alles zu zeigen und für Fragen parat zu stehen.
Jetzt aber müssen die neuen Besitzer wieder ganz von vorne anfangen.
Sie werden ihre Fehler machen, neue Dullen, Kratzer und Beulen zu unseren alten hinzufügen und unserem (pardon… ihrem…) Wohnmobil ihren „Stempel“ aufdrücken.

Wir versuchen uns damit trösten, dass wenigstens Wohnis Geschichte weiter geht.
Wohni wird, so haben es uns die neuen Besitzer gesagt, noch in diesem Sommer in Richtung Kroatien aufbrechen!
Vielleicht erkennt es ja einer von euch auf der Autobahn.
Und vielleicht…
…Winkt ihr dann!
Für uns!
Zum Abschied!
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„DAS KANN doch nicht das ENDE sein???“
„Doch!“
„Das Buch ist aus? Transitfrei ist wirklich zu Ende?“
„JA!“
Das war es!
Wirklich?
Naja, nicht ganz!
Wie versprochen bringen wir natürlich noch die ausstehenden Reiseberichte mit unserem Wohnmobil.
In Kürze folgt eine Campingwoche auf der dänischen Ferieninsel Fanö im Sommer 2010, danach eine tolle Rundreise mit dem Wohnmobil durch Kroatien, Istrien und über die Insel Krk im Herbst 2010 sowie die Tour an die italienische Riviera im Frühling 2011.
Für ein wenig wohnmobilen Lesestoff ist also noch gesorgt  😉

2 Kommentare

  1. Es war auch schwierig für uns, unser Wohnmobil zu verkaufen. Er begleitet uns seit Jahren auf unseren schönsten Reisen. Aber er war zu alt und musste verkauft werden. Wir haben gerade einen neuen gekauft, um unsere Reisen fortzusetzen.

    • Ja, man hängt ja doch irgendwie immer dran. Mehr, als an einem Auto. Kein Wunder, das Auto ist ja meist doch nur Alltagsgegenstand, wobei man das Wohnmobil mit den schönsten Reiseerinnerungen verbindet. Aber wenn ihr ein neues Wohnmobil habt, ist der Abschiedsschmerz nach der ersten, zweiten schönen Tour meist schnell vergessen.
      Schöne Reisen wünschen
      Tim, Nils, Anja und Björn

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