Regentag?
Egal! Es kann ja nicht NUR die Sonne scheinen, oder doch?
Wach werden wir beide recht früh von einem Regenkonzert in D- Dur (D wie Dauerregen…), welches gerade gratis auf unserem Wohnmobildach gegeben wird.
Super, eine kostenlose Vorstellung und wir in der ersten Reihe! 😉
Eigentlich müssten wir ein wenig früher aufstehen, damit wir heute ein gutes Stück nach Norden kommen. Aber bei dem Regen und dem trüben Grau, welches sich beim Blick aus dem Fenster bietet, mag man gar nicht aufstehen!
Und so drehen wir uns immer um und lassen uns immer wieder vom Regenkonzert in einen kuscheligen Halbschlaf ablenken.
Was soll man sonst bei Regen im Wohnmobil machen?
Irgendwann stehen wir dann aber doch auf.
Noch einen Tag auf dieser tristen Nordseeinsel wollen wir definitiv nicht verbringen!
Und da wir den Campingplatz bereits um 11 Uhr verlassen müssen, geht es mal als aller erstes unter die Dusche, die Uhr zeigt knapp nach halb 9.
Eigentlich könnte man sich das Duschen fast sparen. Man bräuchte nur den Regenschirm zumachen, sich einschäumen und einmal nackig über den Campingplatz flitzen, dann wäre man auch frisch geduscht und mit Sicherheit auch ganz hervorragend erfrischt. 😉
Der nächste Morgen: Die Duschtasche ist gepackt 🙂 Nur der Regen über uns ist nicht schön 🙁
Mit Regenschirm geht es zum Servicehaus… …wir müssen nur den übergroßen Pfützen ausweichen
Aber wir duschen natürlich lieber mit warmen Wassern und tapsen daher auf dem Serviceweg (um die besonders großen Pfützen) herum hinüber zum Servicehaus.
Auch heute offenbart sich das Servicehaus in sehr sauberem Zustand, obwohl bereits einige Campinggäste vor uns geduscht haben und die Räume noch immer gut gefüllt sind.
Dies liegt aber auch daran, dass das Reinigungspersonal fast schon Gewehr bei Fuß steht und die Serviceräume unermüdlich sauber hält.
Ich habe Glück, bekomme sofort eine freie Kabine und kann mich in Ruhe abduschen.
Nach dem Duschen eile ich dann durch den Regen rüber zum kleinen platzeigenen Supermarkt, um dort unsere gestern am Nachmittag noch vorbestellten Brötchen abzuholen.
Ein Glück, dass ich heute somit nicht erneut für Brötchen auf das Fahrrad muss. Denn bei dem Regen wäre das sicherlich kein so toller Ausflug…
Aber so kann ich natürlich unsere Brötchen mit unserem Bestellzettel abholen. Bezahlt haben wir gestern nämlich auch schon.
Zurück im Wohnmobil decke ich dann den Tisch und koche uns im Wasserkocher 2 Eier.
Kurze Zeit später kommt auch Anja von Ihrer morgendlichen Dusche zurück und wir frühstücken erstmal gemeinsam bis kurz vor 10.
Die Eier gibt es wie immer aus dem Wasserkocher… …und dann wird erstmal lecker gefrühstückt!
Dann räumen wir fix das Wohnmobil auf, saugen noch fixer durch und holen das Stromkabel ein.
Wobei ich natürlich die Arbeiten erledigen kann, die rund um den Außenbereich des Wohnmobils im Regen anfallen. Aber egal, „dusche“ ich halt nochmals…
Um 10:02 melden wir „klar zum Auslaufen“, was in Anbetracht der deutlich an Größe zugewonnenen Pfützen gar nicht so abwegig klingt, wie man vielleicht vermutet.
Unser Weg führt uns aber nicht direkt zur Ausfahrt, sondern erstmal rüber zum Servicehaus, wo wir unser Abwasser ablassen und Frischwasser aufnehmen und wir auch noch einmal die Toiletten besuchen.
Dann aber geht es rüber zur Rezeption, wo wir auschecken.
Dies geht übrigens problemlos, denn man kann hier mit der deutschen EC- Karte bezahlen.
Und nicht nur das, der Betrag wird sogar direkt in Euro an einem deutschen Terminal abgebucht, wir müssen also hierfür keine Kursgebühren oder so was bezahlen.
„Auschecken 1“: Das alte Grauwasser muss raus… …Auschecken 2: Wir müssen durch die Pfütze schwimmen 😉
Mit den besten Wünschen geht es nun wieder los. Wir können sie sicherlich gebrauchen, denn nun geht sie weiter, unsere Rundreise durch Dänemark:
Das zweite Ziel nach Römö auf unserer Dänemarkrundreise wird die älteste Stadt Dänemarks, die Stadt Ribe sein. Schon 2007 während unseres ersten Dänemark- Ausfluges wollten wir Ribe besichtigen, aber von der Zeit her hat es einfach nicht gepasst und über die letzten beiden Jahre waren wir einfach nicht nah genug dran. Nun, heute passt es aber natürlich, was somit auch wieder mal als Beweis anzusehen ist, dass wir einmal uns vorgenommene Reiseziele auch irgendwann ansteuern. Ob nun früher oder später ist egal, hauptsache wir kommen irgendwann mal hin! 😉
Dort, in Ribe, interessiert uns insbesondere der historische Stadtkern, der, nach den Infos der verschiedenen Reiseführer, seine Gäste ein wenig in Mittelalter entführen soll.
Neben der historischen Stadt gäbe es dort auch ein authentisches Wikingerlager und einige andere Sehenswürdigkeiten zu bestaunen.
Da wir aber nur wenig Zeit haben und es am Himmel eh nach einem Regenspaziergang ausschaut, werden wir uns auf einen Besuch der historischen Altstadt beschränken.
Gegen kurz vor 11 befahren wir aber zunächst einmal wieder den Damm, der die Insel Römö mit dem Festland verbindet. Und ehrlich gesagt bin ich kein Stück traurig darum, dass wir Römö nun verlassen.
Noch immer bin ich ein wenig sauer über die „unfreiwillige Zwangspause“ am Anreisetag, als wir mit dem Mobil am Strand festgesessen haben und noch immer sehe ich die lokale Administration der Insel in der Pflicht, dass sie auf die Gefahren eines „befahrbaren Strandes“ zumindest hinweisen müsste.
Auch erfüllt die Insel nicht das, was ich mir so vorgestellt habe.
Mag sein, dass wir doch ein Stück zu sehr „Fanö- verwöhnt“ sind, aber dass Römö derart „tot“ sein würde, das haben wir wirklich nicht erwartet.
Wie gesagt, wir sind beide froh, dass wir Römö nun verlassen.
Nein, ich mache kein Geheimnis draus. Auf Römö hat es mir wirklich nicht besonders gut gefallen.
Mag sein, dass Wind- und Strandurlauber mit dem Hang zum Aktivurlaub (ob nun Kitesurfen oder Drachensteiger) hier ideale Bedingungen vorfinden, aber wir als „Städtchenbummler“ erfreuen uns mehr einer belebten Promenade und kleinen Lädchen zum Bummeln. Keines der beiden Wünsche konnte Römö erfüllen.
Wieder auf dem Römö- Damm Blick nach rechts aufs Watt, Meer und triste Grau 🙁
Aber zurück zum nächsten Etappenziel auf dem Weg nach Norden, der Stadt Ribe.
Hierfür führt uns der Weg nun wieder weiter auf die Landstraße 11, wo wir bei Skærbæk links abbiegen und nun der 11 folgen.
Der Weg ist zum Glück nicht recht lang, obwohl uns nun natürlich wieder einiges an Seitenwind empfängt, was das Fahren auch auf kurzen Strecken natürlich „unschön“ macht.
Aber zum Glück ist der Wind nicht mehr so stark, wie noch am gestrigen Tag. Hoffnungsschimmer…
Deja Vu! 2007 gab´s hier Eis, dieses Jahr gibt es Regen 🙁 In der Ferne schon zu erkennen: Ribe!
Etwas unsicher, wo wir am besten parken, laufen wir gegen 20 nach 11 in Ribe ein.
Anja hat sich aus dem Infoheftchen für Ribe, welches wir auf Römö bekommen haben, schon mal den Stadtplan aufgerufen und schaut sich die verschiedenen Parkmöglichkeiten an.
Es soll hier sogar etwas außerhalb einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz geben.
Da wir aber nur ein paar Stunden und nicht die ganze Nacht in Ribe verbringen wollen, möchten wir natürlich möglichst zentrumsnah parken. Ein dort verhängtes nächtliches Parkverbot stört uns somit nicht.
Fündig werden wir dann gleich gegenüber eines Hostels und dem Busparkplatz, auch wenn die Verwirrung der Beschilderung nicht besser sein könnte.
Der Parkplatz links von uns, der von der Größe der Parktaschen her nur PKW aufnehmen könnte, hat eben jenes besagte Schild, welches das Parken für Wohnmobile und Camper zwischen 21 und 7 Uhr verbietet. Der gleich gegenüberliegende Platz hat hingegen ein Schild, dass hier der Platz für Busse sei, Gespanne hier nicht parken dürfen, Camping sowieso verboten ist, aber zusätzlich ein Autosymbol unter dem P ausweist.
Und so überlegen wir zunächst, ob wir hier mit unserem Wohnmobil überhaupt parken dürfen.
Groß genug sind die Parknischen zwar, aber das kleine Autosymbol macht mich dann doch stutzig. Dann aber finde ich den Hinweis unter dem Auto, dass dort „max. 48 Timer“ geparkt werden darf.
Und so interpretiere ich das Schild so, dass hier, neben den Parkflächen für Busse, eben keine Gespanne parken dürfen und Autos maximal 48 Stunden stehen dürfen.
Eine Beschränkung für Wohnmobile ist aber, auch nach längerem Studium des Schilderwaldes, nicht zu finden. Feini!
Wir parken rückwärts in einer ausreichend großen Lücke ein (bei N 55.33091° / E 08.76416°) und stehen so ideal für einen Spaziergang ins nahe gelegene Mittelalterstädtchen Ribe.
Rätselraten Schilder lesen: Dürfen wir hier jetzt parken? Oder hier???
Selbst, wenn es erlaubt wäre: Hier ist es zu eng 🙁 Aber dort ist noch genug Platz, wir riskieren es einfach 😉
Schon auf dem Weg ins Zentrum werden einige Parallelen zum letzten Urlaub am Ijsselmeer wach. Wie damals in Eis finden wir hier einen kleinen Kanal mit Schiffchen und einige kleine Häuschen am Hafen, die durchaus früher mal Kontore oder zumindest Lagerhäuser gewesen sein könnten. Auch sehen wir gleich die erste Attraktion von Ribe, das Schiff „Johanne Dan“, bei dem Anja mir aus dem Reiseführer zitiert, dass dieses Schiff dank seiner falschen Rumpfform früher dazu verwendet wurde, um Waren und Güter von Hochseeschiffen umzuladen und mit diesen Flachbauchschiffen dann die Kanäle und Flüsse entlang zu fahren.
Aha!
Vom Parkplatz aus spazieren wir ins Zentrum von Ribe Am Kanal: Die „Johanne Dan“. Sieht aus wie in Holland
Ein chinesischer Garten in Dänemark 🙂 Eine alte Staumauer mit „Gracht“, alles sehr holländisch 😉
Anja steht am Kanal von Ribe hier geht es dann auch in die Fussgängerzone
Nachdem wir etwas überrascht im Zentrum von Ribe stehen (das ging schnell!), orientieren wir uns zunächst rechts und spazieren die wirklich sehr mittelalterlich anmutende Stadt mit Ihren engen Gassen und Wegen entlang.
Insbesondere die Häuser sind faszinierend.
Es findet sich der klassische Fachwerkbau mit kleinen Fenstern und einer teilweise beängstigenden Schieflage. Aber was all die Jahre gehalten hat, wird ja nun wohl kaum am heutigen Tag zusammen krachen… 😉
Nur wohnen würde ich in einem solchen Haus nicht wollen. Ich stelle es mir im Inneren so vor, wie wir uns gestern den Eindruck des Kommandantenhauses auf Römö verschafft haben. Also eng, tiefe Decke und ein mitunter moderiger Geruch aus dem allmählich faulenden Gebälk. Und mehr noch: Höchstwahrscheinlich ist alles schief und krumm im Inneren und die Frühstückseier rollen morgens allein aus der Küche auf den Esszimmertisch 😉
Aber von außen sieht es nett und urig aus.
Wir spazieren durch die Altstadt von Ribe Wow! Ganz schön schräg und schief! 😮
Aber nicht nur alte Fachwerkhäuser stehen in Ribe, auch Häuser aus dem 17 oder 18 Jahrhundert mit edlem Steinbau und deutlich größeren Fenstern bieten einen tollen Einblick in den Kolonialstil. Man könnte fast meinen wir spielen hier „Anno 1702“ auf dem PC und sind live dabei 😉
Eine Ecke weiter entdecken wir dann die Touristeninformation, wo wir auch gleich die ersten Postkarten von Ribe bestaunen. Bevor wir hier aber schon zuschlagen, wollen wir erst noch die übrigen Angebote anschauen und so decken wir uns nur mit einem kostenlosen Stadtplan ein. Wir haben zwar schon einen auf Römö besorgt, aber ein zweiter kann ja nicht schaden, falls wir uns doppelt verlaufen sollten 😉
Neues Hotel im alten Kolonialstil Gleich gegenüber: Die Touristeninformation
Wir spazieren weiter durch Ribe… Weitere Fachwerkhäuser gibt es zu bestaunen
Der Weg führt uns nun weiter und wir passieren die Kirche von Ribe.
Diese hat, fast wie unser Kölner Dom, sogar gleich zwei Kirchtürme!
Anja hat sich zum Glück auch zu diesem Thema im Reiseführer eingelesen und erklärt mir auf meinen fragenden Blick nach oben, dass die Kirche zunächst nur einen Turm gehabt hat. Dieser sei dann aber eingestürzt. Also hat man zunächst einen neuen Turm gebaut. Dann aber hat man den alten Turm auch wieder aufgebaut und so hat die Kirche nun zwei Türme.
Wo dabei natürlich die Logik ist, erschließt sich mir nicht so ganz. Warum baut einen Turm neu und dann doch lieber den anderen noch dazu? Sah der neue vielleicht kacke aus? Wenn ich mir beide Türme so anschaue, passen die wirklich nicht sonderlich gut zusammen. Wirkt eher wie Flickwerk!
Vielleicht waren ja aber auch ganz einfach noch Steine übrig oder jemand, der ein wenig was zu sagen hatte, fand den neuen Turm (der neue ist bestimmt der viereckige 😉 ebenso grässlich und hässlich, wie ich. Wer weiß das schon.
Hinter dem Dorfplatz von Ribe… …treffen wir auf die alte Kirche von Ribe
Glaubensfrage: Welcher der beiden Türme ist wohl der schönere???
Wir spazieren weiter durch die fast menschenleeren Gassen.
So ein Regentag kann ja auch etwas Gutes haben, denn so haben wir die Stadt mehrheitlich für uns allein.
Immer wieder sehen wir bei unserem Streifzug wirklich toll restaurierte Häuser mit bunten Fassaden und tollen Verzierungen, die die ganze Stadt in ein richtig schönes Farbenmeer tauchen.
Schade, dass es regnet und der Himmel so trüb ist. Sonst würden die Farben bestimmt noch viel kräftiger leuchten und auch unsere Bilder von Ribe wären auch etwas schöner…
Wir spazieren weiter durch die Altstadt… …durch nahezu menschenleere Gassen…
…die Häuser sind wirklich sehr schön… …und wir haben sie ganz für uns allein! 🙂
Natürlich darf bei einem Besuch einer so schönen Stadt wie Ribe auch das Stöbern und Shoppen nicht zu kurz kommen. Und anders, als auf Römö, ist hier in Ribe natürlich deutlich mehr los und mehr Geschäfte halten ihre Waren im Schaufenster bereit.
Selbstredend, dass wir auch hierauf schauen und uns an den tollen Angeboten erfreuen. Auch, wenn die Preise leider nicht die allergünstigsten sind.
Aber wir wollen ja „nur mal gucken“. 😉
Natürlich machen wir auch Schaufensterbummel! Hier gibt es zum Beispiel viele schöne Automodelle
Oder hier: Die leckersten Sachen… …und die süßesten Nascherein! Mjam!
Links rum oder rechts rum… Naschwerk und Konditoreien finden wir übrigens häufiger 😉
Elektronik gibt es natürlich auch… nicht deren Ernst, oder? Röhrenmonitor und Nadeldrucker???
Wir spazieren weiter und stehen kurze Zeit später wieder am Hafen, wo wir nun ein wenig am alten Kai entlang spazieren und so einmal rauf und runter marschieren.
Ein Restaurant findet sich übrigens auch hier am Hafenbecken, aber obwohl ich so langsam Hunger bekomme, kommen Speise und mein Magen einfach nicht zusammen. Wie schon befürchtet, sind die Preise für einfache Gerichte exorbitant!
OK, wir wussten, Essen gehen würde teuer werden. Aber so teuer??? Hammer!!!
Wir passieren am Kai auch wieder das bereits beim Betreten der Stadt gesehene Schiff „Johanne Dan“, welches sich bei näherer Betrachtung als sehr gut erhalten zeigt.
Zu früheren Zeiten war es bestimmt abenteuerlich, wenn man Kaufmann mit eigener Flotte war. Immer auf der Suche nach einem guten Handel und immer in Sorge vor möglichen Piratenangriffen 😉
Wieder am Hafen: Die „Johanne Dan“ von vorne und von hinten. Süßer Hintern! 😉
Wieder ein paar Straßen weiter und nach Überqueren des Flüßchens stehen wir dann wieder in einem der mittelalterlichen Straßenzüge, wo wir uns an einem kleinen Verkaufsstand einen recht modernen Hot-Dog holen und damit dem drohenden Kulturschock trotzen.
Zwar hätte man hier in Ribe auch die Möglichkeit, natürlich stilecht zu speisen, aber beim Blick auf die Speisenkarte und einem umgerechnet 20,- € teuren Schnitzel mit Pommes können wir uns ein kulturgerechtes und zum Ambiente passendes Mittagessen gerade noch verkneifen.
Zumal so ein Hot-Dog ja fast schon das Nationalgericht der Dänen darstellt! Schon bei unserem früheren Urlaub in Dänemark haben wir eine Art „eigene einheimische Gastronomie“ schmerzlich vermisst. So etwas wie ein Nationalgericht! Weißwürste in Bayern, Kirschtorte im Schwarzwald, Rheinischer Sauerbraten in Köln, Baguette in Frankreich, Pizza und Pasta in Italien. Alles markante Gerichte, die in der jeweiligen Region oder im Land besonders gut schmecken und die man mit dem Land assoziiert. Dänemark scheint so ein „Nationalgericht“ hingegen nicht zu haben.
Und nicht nur das, auch die Minimalanforderung, nämlich eine eigene „Fast-Food- Kette“ wie Max in Schweden oder Hessburger in Finnland, scheint Dänemark nicht zu besitzen.
Einzig die Hot-Dogs und Polsergerichte von Tulip finden sich des Öfteren am Wegesrand und müssen sich somit nun zwangsläufig nach unserer bescheidenen Meinung damit brüsten, eine Art „Nationalversorger“ in Sachen „schnell und günstig auf die Hand“ in Dänemark darzustellen.
Der Hot- Dog schmeckt übrigens lecker und ist mit 20 Kronen auch gerade noch bezahlbar.
Dänischer Nationalversorger: Der Tulip- Hot-Dog- Wagen Kann sich aber sehen lassen! Und schmeckt sooo lecker!! 🙂
Gegen halb eins kehren wir zum Wohnmobil zurück.
Glück für uns, dass es wir nur eine geschlossene Wolkendecke über uns zu vermelden haben und wir die Schirme nur einmal kurz gebraucht haben.
Auch hat sich wohl keine Kontrolle auf den Parkplatz verirrt, oder unsere Interpretation der Beschilderung am Parkplatz war richtig, denn ein Knöllchen oder gar eine Parkkralle haben wir nicht am Wohnmobil. Puh!
Anja marschiert zum Wohnmobil… und schon geht es weiter!
Wir starten unseren getreuen Wohni und machen uns auf den Weg weiter nach Norden, um unser nächstes Reiseziel anzusteuern.
Aber vorher halten wir noch kurz an einem der großen Supermärkte am Ortsausgang von Ribe, genauer gesagt stoppen wir am føtex (also fötex ;-), da wir uns hier, inmitten von konkurrierenden Supermärkten, bessere Preise und ein größeres Angebot an Waren erhoffen. Sind wir später erstmal im Norden, könnte einkaufen vielleicht teurer werden.
Zwar erwarten wir keinen fetten Preissprung wie damals zu unserer Skandinavien- Rundreise mit dem Wohnmobil, aber auch aus den Reiseführern war zu entnehmen, dass mit zunehmendem Nordweg die Fülle an Population auch in Dänemark stetig nachlässt. Ein anderes Preisgefüge wäre dann nicht verwunderlich.
Auch wollen wir uns ein wenig mehr mit Lebensmitteln eindecken, die wir im Wohnmobil zubereiten können. Denn „Essen gehen“, das hat uns heute spätestens der Ausflug nach Ribe gezeigt, ist hier in Dänemark wirklich ein teures Vergnügen.
Wir müssen daher, schon aus dem Wunsch heraus die Reisekasse zu schonen und den teuren Freischlepper vom Strand von Römö auszugleichen von „externer Versorgung“ auf „Selbstversorgung“ umstellen. Dies wird sicherlich noch spannend werden, wir haben ja nur diesen einen Topf dabei…
In der letzten Reihe geparkt… …dann kann es losgehen! Shoppen bei føtex 🙂
Aber auch hier im südlich gelegenen fötex staunen wir nicht schlecht, als wir so auf die Preisschildchen schauen und fix im Kopf umrechnen.
3,- € für eine Tüte Chips ist übrigens ein guter Grund, sich das Essen von Chips abzugewöhnen!
Auch ein Päckchen einfache Wurst mit umgerechnet 1,50 € oder eine Packung Freilandeier für fast 4,- € stimmen doch recht nachdenklich, wie gut es uns in Deutschland mit unseren Lebensmittelpreisen doch geht.
Da wäre es wohl besser gewesen, noch ein wenig mehr in Deutschland einzukaufen…
Naja, dafür ist es dann jetzt wohl zu spät.
Ach ja, noch etwas sei zum Einkaufen in Dänemark erwähnt: Genau wie bei uns wird auf Einwegverpackungen wie Dosen oder Plastikflaschen ein Pfand fällig.
Dies ist mal richtig kacke, denn insbesondere Getränke hätten wir, wenn wir das früher gewusst hätten, bei uns deutlich billiger einkaufen können, zumal die Dose Cola hier mit umgerechnet 1,- € auch kein Schnäppchen darstellt.
Naja, man kann ja nicht immer Glück haben und das Dänemark ein wenig teurer in Bezug auf Lebenshaltungskosten sein würde, das haben wir vorher schon gewusst.
fötex- Megastore hat alles… …zum Beispiel Mint- Marmelade! Urgs! :-/
Wow! Was für Preise! Kleine Schale Kartoffeln ca. 3,30 €! Überhaupt ist Obst und Genüse sehr teuer! 🙁
Nach dem Einkauf und einer kurzen Verschnauf- und Trinkpause im Wohnmobil geht es wieder weiter nach Norden.
Das nächste Ziel auf unserer Reise sind übrigens die vier übergroßen weißen Kerls, die irgendwo kurz hinter Esbjerg auf das Meer hinaus schauen sollen.
Diese Skulpturen finden sich eigentlich in jedem Dänemark- Reiseführer abgebildet. Und auch in vielen Reiseberichten, die ich im Internet zum Thema Westküste gesehen und gelesen habe, sind die Jungs mit von der Partie. Klar, dass sie auf unserer Reise daher nicht fehlen dürfen!
Blöd nur, dass wir nicht genau wissen, wo man die Jungs suchen soll!
Denn in keinem Reiseführer findet sich eine Wegbeschreibung oder GPS-Daten.
Noch nicht einmal der sonst so umfangreich ausgestattete Reiseführer aus dem Womo- Verlag hat die passenden Koordinaten verfügbar.
Nur die Info, dass diese Kerle kurz hinter Esbjerg kommen sollen, haben wir aus den Informationen entnehmen können. Zwar sind einige Parkplätze verzeichnet, aber welcher genau bei den Kerls liegt, das steht leider nicht dabei.
So bleibt uns eigentlich nur die Möglichkeit, immer ganz dicht an der Küste und der Wasserlinie entlang zu fahren und zu hoffen, dass wir die Jungs irgendwo aufs Meer starren sehen. Die dürften ja dann wohl kaum zu übersehen sein.
Wieder unterwegs… Unsere Route führt uns nordwärts, über das dänische Land
Der Weg führt uns so nun natürlich durch den Hafen von Esbjerg, wo wir nach der Ortseinfahrt von der Hauptstraße links abbiegen.
Kurz darauf passieren wir dann den Ableger zur Insel Fanö, die wir auf unserer ersten Urlaubsreise mit dem eigenen Wohnmobil im Sommer 2007 besucht haben. Etwas wehmütig blicken wir dabei natürlich schon nach links, wo die Fähre nach Nordby abfährt.
Aber man darf sich da keinen Illusionen hingeben! Dort, auf Fanö, wäre das Wetter auch nicht besser und der tolle Sommer 2007 wäre auch nicht mit einem Fingerschnippen oder, wie in unserem Fall, mit einer einfachen Fährüberfahrt zu wiederholen.
Also warum nach Fanö fahren? Dort wäre nichts, außer schönen Erinnerungen, die durch das schlechte Wetter im Moment nur getrübt werden würden. Und das wollen wir natürlich nicht!
Und da wir auf Fanö sowieso schon fast alles gesehen haben, können wir auf dieser Reise, die ja eine Rundreise und kein reiner Campingurlaub auf einer Stelle werden soll, auf einen Besuch von Fanö verzichten. Auch, wenn es uns schon ein wenig schwer fällt.
So aber können wir wenigstens nach Passieren der Ampel, wo man nach Fanö hätte links abbiegen müssen, mit Fug und Recht behaupten, dass wir von nun an Neuland in Dänemark entdecken und einen Teil Europas befahren, den wir noch gar nicht kennen.
Und das ist ja auch schon was wert!
Links abbiegen und wir könnten nach Fanö fahren Blick in den Hafen: Irgendwo geht die Fähre ab
Nachdem wir einige weitere Anlegestellen und Umschlagseinrichtungen für Frachtschiffe passiert haben, biegen wir wieder rechts ab in Richtung Hauptstraße.
Die weitere Aussicht geradeaus zeugt nicht gerade davon, dass wir auf dem richtigen Weg wären.
Zwischen schmuddeligen Lagerhallen werden sich die „weißen Männer vom Hafen“ sicherlich nicht aufhalten, obwohl die Kerle bestimmt echte „Seebären“ sind. 😉
Wieder auf der Hauptstraße angekommen, sehen wir dann nur wenige Meter später zum Glück links voraus die 4 weißen Skulpturen oder Statuen, die sitzend auf das Meer schauen.
Juchu!
Wieder auf der Hauptstraße unterwegs… Juchu! Da sind ja die „weißen Kerls“!
Wir biegen kurz darauf links ab und stehen sofort auf einem Parkplatz, von dem aus man entweder an den Strand oder eben zu den 4 weißen Kerls spazieren kann.
Wir parken also bei N 55.48755° / E 8.41174° und gehen die paar Schritte zu den Skulpturen hinüber.
Eine Infotafel über die „Mennesket ved Havet“ (das heißt wohl „Menschen am Meer“) findet sich gleich an der Treppe unterhalb des ersten Mannes, dem wohl ein paar Scherzkekse ein paar Äste ins Gemächt geworfen haben. Äußerst geistreich. :-/
Leider ist die Tafel komplett auf Dänisch gehalten und so bleiben uns nähere Informationen der dänischen Meergucker verborgen. Schade. Muss ja nicht gleich deutsch sein, aber englisch wäre doch ganz nett gewesen.
Aber das tut der Freude die Jungs gefunden zu haben natürlich keinen Abbruch. So bilden diese doch eines der Wahrzeichen Dänemarks, die man, wie gesagt, in vielen Reiseführern vorfinden kann.
Mennesket ved Havet? Erledigt!
Ein wenig ärgere ich mich nun natürlich über die unnötige Kurverei durch den Hafen.
Wer auch hier her kommen mag: Man muss auf dem Weg nach Norden eigentlich nur auf der 447 entlang fahren. An der Straßenkreuzung kurz vor den Männern treffen sich die drei Straßen Hjertingvej, Tarphagevej und Sædding Strandvej.
Man passiert die Weißköppe dann zwangsläufig kurz nachdem man den Hafen von Esbjerg links liegen gelassen hat.
Wir machen unsere Fotos dann mit dem dritten und vierten Kerl, denn auch beim zweiten haben Scherzkekse durch den Wurf einer Dose (da ist doch Pfand drauf!) ins Gemächt das Fotomotiv mehr oder weniger verschandelt. Schade.
Gegen 10 nach 2 haben wir genug aufs Meer gestarrt und versucht herauszufinden, warum die Jungs da den ganzen Tag aufs Meer schauen.
Herausgefunden haben wir den Grund aber nicht. Naja, was soll´s.
Hurra, wir sind bei dem weißen „Meerguckern“ 🙂 Der Parkplatz bei N 55.48755° / E 8.41174°, kostet nix 🙂
Hier ein Blick auf die Infotafel am Fuße der Treppe Anja vor den „Kerls“
Auch ich sitze bei den Kerls und versuche herauszufinden,… …was da so besonderes auf dem Meer zu sehen gibt! ?:-/
Egal! Hauptsache wir haben die Menschen am Strand gefunden! Anja freut sich! 🙂
Wir fahren weiter nach Norden und nehmen nun Kurs auf die Margeritenroute, die sich wie ein rotes Band vom Süden Dänemarks in den Norden zieht.
Diese Margeritenroute, so verrät es der Reiseführer, ist eine besonders sehenswerte Route mit vielen Sehenswürdigkeiten an der Route oder eben mit tollen Ausblicken an und um die Route selbst. Zwar werden wir nicht die ganze Zeit der Margerite folgen, aber viele Teile dieser Route werden wir abfahren und der erste Teil, das Stück zwischen Esbjerg und dem Ringkøbing Fjord beginnt hier.
Die Route der Margerite führt uns zum Einstand mal als aller erstes runter von der Hauptstraße.
Oha!
Na hoffentlich ist das richtig!
War ich vorhin im Hafen von Esbjerg schon der Meinung, dass wir auf Nebenstraßen unterwegs sind, wird der Weg nun sogar noch deutlich abenteuerlicher!
Zunächst geht es recht dicht an der Küstenlinie vorbei und wir erfreuen uns am geringen Verkehr abseits der Hauptstraße.
Abseits der Hauptstraße wird es ruhig um uns herum Die Route führt uns hier dicht am Meer entlang
Dann aber wird es abenteuerlich, denn aus dem befestigten Weg wird auf einmal eine Art Feldweg mit losem Untergrund, sodass wir zunächst glauben den richtigen Weg verloren zu haben. Dann aber entdecken wir erneut das Blumensymbol auf den Schildern und fahren zuversichtlich die Schotterpiste entlang.
Der Weg führt uns auf einmal durch ein sehr schönes unberührtes Naturschutz- und Waldgebiet mit viel Grün und Flora um uns herum.
Die Landschaft rechts und links von uns wird plötzlich sumpfiger, die Wiesen stehen zum Teil unter Wasser.
Es sieht nicht nach Hochwasser aus, sondern eher wie eine unberührte Seenlandschaft mit kleinen Teichen, Tümpeln und Wasserfeldern. Dies dürfte ohne Zweifel ein Traumparadies für Mücken darstellen und gleichzeitig ein wahres Schlaraffenland für alle Frosch- und Krötenarten. Auch Wasservögel fühlen sich hier mit Sicherheit wohl.
An einer etwas breiteren Stelle halte ich dann an und wir machen ein paar schöne Bilder mit unserem Wohnmobil in dieser unberührten Natur.
Huch? Sind wir hier denn noch auf der richtigen Route? Der Weg ist jedenfalls recht abenteuerlich
Wir stoppen kurz am Wegesrand… …und machen ein paar schöne Bilder der Seenlandschaft
Blick nach links Kleine Seen überall um uns herum
Die Seenlandschaft wird kurz darauf von blumigen Wiesen abgelöst, wo die schönsten Feld- und Wildblumen in ihrer Blüte stehen.
Wir haben zwar keine Ahnung, was genau da auf den Feldern und Wiesen blüht, aber diese Naturblumen stehen ihren gezüchteten Kollegen wie Rosen oder Tulpen in nichts nach. Im Gegenteil! Mir gefallen diese wild gewachsenen Blumen deutlich besser, als die Ergebnisse einer Gewächshauszucht aus Holland…
Als nächstes folgt unmittelbar eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, wo einige schwarze Schafe gerade genüsslich grasen.
Wäre ich ein Schaf, hier würde ich wohl leben wollen. So saftig und herzhaft, wie das Gras sich hier präsentiert, kann es nur gut und lecker sein.
Tatsächlich bekomme ich sogar Lust auf einen frischen Feldsalat, was mich selber sogar ein klein wenig irritiert… 😉
Richtig sind wir jedenfalls, die Margerite zeigt es an! Durch die schönste Landschaft führt unser Weg
Nach ein paar Kilometern Natur wird der Weg dann wieder befestigt und asphaltiert, kurz darauf erreichen wir nach diesem ersten Abstecher abseits der befahrenen Route wieder die Hauptstraße 463 und biegen gegen 20 vor 3 links ab in Richtung Tarp und Billum.
SO schlimm war der erste kleine Ausritt in die dänische Natur gar nicht, wie ich zunächst beim Anblick der unbefestigten Straße befürchtet hatte.
Vorbildlich und vordergründig war hierbei natürlich auch die Beschilderung. An jeder noch so kleinen Kreuzung wurde artig die Margerite als Symbol wiederholt und wir haben uns somit keinen Moment mit unserer Route unsicher gefühlt. Wenn dies so weiter geht, wird es bestimmt eine ganze tolle Reise auf den Straßen Dänemarks!
Das nächste Reiseziel ist anhand des speziellen WOMO- Reiseführers „Mit dem Wohnmobil nach Dänemark“ schnell ausgemacht.
Denn neben unserem eigentlichen obligatorischen Ziel Skågen (und damit dem nördlichsten Punkt Dänemarks!) befindet sich hier an unserer Route auch der westlichste Punkt Dänemarks!
So nah sind wir dran, da wären wir ja verrückt, wenn wir dort nicht auch anhalten würden!
Genauer heißt daher das nächste Ziel auf unserer Reise somit Blåvand (ab sofort Blavand, das å ist immer blöd mit der dt. Tatstatur… ;-).
Der Ort Blavand kommt im Reiseführer allerdings nicht so gut weg, da das Dörfchen (nach der Meinung der Autoren) wohl vornehmlich den Ferienhaustouristen vorbehalten sei und „aus der Retorte“ stamme.
Aber es findet sich ein stattlicher Leuchtturm am westlichsten Ende von Dänemark, der Blavand Fyr am Blavand Huk.
Die Bilder im Reiseführer sind beeindruckend und da die Sonne zur Abwechslung auch mal wieder vom blauen statt grauen Himmel strahlt, möchten wir uns den Leuchtturm natürlich näher anschauen!
Gegen 10 vor 3 erreichen wir Blavand und schon an der Ortszufahrt wird der erste Eindruck bestätigt, dass es sich wohl um einen reinen Ferienort handelt. Denn gleich an der Ortszufahrt sehen wir die verschiedenen Flaggen und Touristenbüros der unterschiedlichsten Reiseveranstalter in Dänemark. DanCenter, danssommer und novasol buhlen um die Touristen oder signalisieren vorgebuchten Urlaubern schon von weitem, wo sie ihr Ferienhausdomizil übernehmen können.
Auch ein weiteres Zeichen deutet darauf hin, dass wir in einer typischen Ferienhausregion gelandet sind! Denn scheinbar ist im gesamten Ort Blavand und der umgebenden Region ein generelles „Campingverbot“ für die Nacht anzumerken.
Entsprechende Schilder mit „Parkverbotszone für Campingfahrzeuge zwischen 21 und 8 Uhr“ deuten darauf hin.
Man muss hier wirklich höllisch auf die Schilder aufpassen! Schon bei der Zufahrt zur Insel Römö ist es uns aufgefallen und auch auf Fanö galt mindestens am Strand das generelle Parkverbot für Campingfahrzeuge von 21-7 Uhr. Das Schild „Zone“ wird nämlich am Beginn dieser Zone einmalig angezeigt und gilt dann, bis es irgendwo viel später wieder aufgehoben wird. Innerhalb der Zone wird das Schild nicht zwangsläufig wiederholt, gilt aber trotzdem (näheres hierzu auch findet sich später noch in unserem Fazit).
Davon lassen wir uns allerdings nicht beeindrucken (wir wollen ja eh nicht hier schlafen) und fahren entspannt und ohne Ferienhausstress über die langläufige und gut belebte Hauptstraße von Blavand weiter nach Westen.
Und beinahe einstimmig müssen wir sagen: Hier gefällt es uns sehr gut!
Endlich ist auch in Dänemark mal ein wenig Leben in der Bude zu erkennen und all das „Touristische“, was wir auf Fanö geliebt und auf Römö so schmerzlich vermisst haben, findet sich plötzlich hier in Blavand. Touristenbüros, Souvenirläden, Hot- Dog- Stände, Eisverkäufer und Klamottenläden aufgereiht wie auf einer Perlenkette.
Wir sind uns schon jetzt einig, dass wir nach der Besichtigung des Leuchtturms auf jeden Fall in der Stadt eine kleine Spaziertour einlegen werden, um uns alles in Ruhe anzusehen.
Einfahrt nach Blavand: Die Ferienhausflaggen am Wegesrand Weiter auf der Hauptstraße
Hier in Blavand ist richtig was los! Wieder raus aus der Stadt: Ferienhäuser in den Dünen
Der Leuchtturm ist übrigens nicht schwer zu finden! Man muss einfach nur der Hauptstraße in Blavand folgen und fährt so zwangsläufig auf den Leuchtturm zu.
Schon etwa ab Mitte der Stadt ist dieser gut zwischen den vorausliegenden Dünen zu erkennen und man kann ihn eigentlich nicht verfehlen.
Auch der Weg dorthin bestätigt uns, dass wir richtig sind. So wird aus dem „Blavandvej“ ganz einfach der „Fyrvej“, was übersetzt nichts anderes als „Leuchtturmweg“ bedeutet.
Einfacher kann es nicht sein.
Nachdem wir die Stadt einmal durchquert haben, erreichen wir um Punkt 15 Uhr bei N 55.55647° / E 8.08504° einen ausreichend großen Parkplatz, wo wir in einer der hinteren Ecken unser Mobil ganz gut parken können.
Mich wundert zwar, dass wir im Moment das einzige Mobil hier in Blavand sind, aber vielleicht sind alle anderen Touristen mit dem Wohnmobil ja auf der Hauptstraße unterwegs, wer weiß.
Da wir nicht wissen, wie lange wir hier stehen werden, stellen wir den Kühlschrank vorsichtshalber auf Gasbetrieb und spazieren rüber zum Leuchtturm von Blavand:
Der Leuchtturm ist schon von weitem gut zu erkennen Ankunft auf dem Parkplatz.
Auch für unseren Wohni findet sich ausreichend Platz Auf dem Weg zum Leuchtturm: Anja studiert die Karte
Dort angekommen orientieren wir uns zunächst an der Touristeninformation, die auch die Eintrittskarten für den Leuchtturm verkauft. Oha! Das habe ich zwar erwartet, aber bis zuletzt auf kostenlosen Eintritt gehofft.
Denn so ist Anja der Meinung, dass sie den Leuchtturm nicht besteigen möchte.
Nicht, weil ihr die Aussicht von oben nicht 20 Dänische Kronen wert wäre, sondern weil sie keine Lust hat, für das Heraufsteigen von 170 Stufen 20 Kronen zu bezahlen.
Sie meint dies wäre in etwa so, als hätten früher die Galeerenruderer dafür bezahlt, dass sie Galeeren rudern durften. Na das ist ja ein toller Vergleich! 😉
Na gut, mache ich mich eben alleine an die Herausforderung der 170 Stufen des Leuchtturms von Blavand und bezahle brav 20 Kronen, die ich übrigens mit meiner Kreditkarte bezahlen kann und auch tue. Scheinbar wird „das kleine Plastikgeld“ hier in Dänemark viel mehr akzeptiert, als bei uns. Ist mir nicht nur hier und heute aufgefallen.
Ausgerüstet mit einer Quittung über den bezahlten Eintritt gehe ich das Treppenabenteuer wild entschlossen an und wundere mich beim Betreten des alten Leuchtturms (erbaut 1888 oder 1899. Ich weiß nicht, was was bedeutet…) gleich über 2 Dinge:
1. Niemand will mein Ticket kontrollieren! OK, ich gebe zu dies ist kein KO- Kriterium, aber ich frage mich, ob man als besondere Gemeinheit für „Eintrittspreller“ vielleicht erst ganz oben das Ticket kontrolliert. Wer dann keins hat, darf den ganzen Weg wieder herunter laufen 😉
2. Das Treppenhaus ist komplett leer! Niemand ist scheinbar unterwegs, die schweren Holzstufen liegen geräuschlos vor mir und kein Gestöhne oder Geschnaufe anderer Treppensteiger hallt im Treppenhaus.
Dafür, dass der Parkplatz vor dem Areal derart gut gefüllt ist, wundert mich die fast schon beklemmende Stille im Treppenhaus umso mehr. Für gewöhnlich würde ich mich jetzt fragen, ob ich vielleicht im „falschen Leuchtturm“ bin.
Aber natürlich gibt es weder einen zweiten Leuchtturm, noch kann ich aufgrund der Größe des Gebäudes ja wohl kaum im falschen Leuchtturm oder im falschen Treppenhaus sein!
Ob all die anderen Touristen so wie Anja denken und keine 20 Kronen fürs Treppensteigen bezahlen wollen?
Oder tummeln die sich alle oben auf der Aussichtsplattform? Es gibt nur einen Weg dies heraus zu finden!
Spazierweg zum Leuchtturm Oprettet: 1888, Ombygget 1899-1900, was bedeutet was?
Und so steige ich entschlossen die ersten Stufen hinauf. Am Anfang habe ich hierbei noch ein Liedchen auf den Lippen, welches ich beim Besteigen vor mich hin summe.
Aber schon nach 50 Stufen geht mir derart die Puste aus, dass ich fast schon hecheln muss. OK, ich gebe zu, dass ich die Stufen auch mit großer Schnelligkeit angehe. Immerhin will ich nach ganz oben und die Tatsache, dass sich im Moment niemand im Treppenhaus befindet, verschafft mir vielleicht einen touristenfreien und somit ungestörten Ausblick vom obersten Plateau auf die Landschaft. Denn wenn keiner mit mir nach oben steigt, habe ich den Turm vielleicht ganz für mich allein. Und wenn ich dann noch einen Vorsprung „herausklettern“ kann, verausgabe ich mich gerne hier im Treppenhaus.
Nach 120 Stufen bin ich dann richtig am Arsch. Boah eh! Gibt es denn hier keinen Aufzug?
Wie hat das damals der Leuchtturmwärter nur gepackt?
Ächz!
Blick rauf ins Treppenhaus: Wo ist der Fahrstuhl??? Blick nach unten: Puh, die ersten Treppen sind geschafft
Die letzten 50 Stufen schaffe ich dann aber auch noch und erreiche final eine steile Treppe, die durch eine äußerst schmale Luke auf die Besucherumrandung vor dem Leuchtfeuer führt.
Hier muss man sich noch einmal konzentrieren, dass man nicht abrutscht, weil die Stufen wirklich sehr steil und kurz sind.
Dann aber ist es soweit: Ich genieße einen unerwartet warmen Ausblick bei traumhaften Sonnenschein über die ganze Region Blavand, das Meer, den feinen weißen Sandstrand und die grünen nahezu naturbelassenen Dünen. WOW!
DAS hat sich wirklich gelohnt!
Ich kann nur jedem raten, hier einmal her zu kommen, den Leuchtturm zu besteigen und diesen traumhaften Ausblick zu genießen!
Blick nach unten im Treppenhaus: Puh, geschafft! Oben angekommen: „Ausruhplatz“ des Leuchtturmwärters
Blick in die Technik direkt unterhalb des Leuchtfeuers Und hier natürlich das Leuchtfeuer des Leuchtturms
Die letzten Stufen bis zur Aussichtsplattform Wow, jetzt kommt der „Lohn der Mühen“!
Und hier nun die traumhafte Aussicht vom Leuchtturm von Blavand (Blåvand Fyr):
Blick nach Süden: Mit Blick auf die Dünen, die Küstenstraße, den Parkplatz (mit Wohni 😉 und das Meer. Traumhaft!!!
Blick nach Norden: Dünen, Dünenwege, Ausguck- Türme, Sandstrand und natürlich das Meer, auch total schön!!
Mein Einsatz vorhin auf der Treppe hat sich übrigens gelohnt und meine Vermutung hat sich bestätigt. Wie auch im Treppenhaus ist die Aussichtsplattform total verwaist und ich bin ganz allein hier oben auf dem Plateau.
Dies ist auch besser so, denn es ist ziemlich eng und wenn sich darüber hinaus noch andere Personen auf der Plattform befinden, würde ich mich nicht so weit nach vorne beugen und herunter schauen, wie ich es jetzt im Moment tue (könnte mich ja jemand von hinten schubsen…)
Oberkörper vorgebeugt: Blick am Leuchtturm steil hinab Hier die kleine Touristeninfo gleich am Leuchtturm
Neben dem wunderschönen Ausblick gibt es natürlich einige „Erinnerungsstücke“ unserer Großväter zu bestaunen.
Besonders in Richtung Nordwesten steht eine stattliche Bunkeranlage, die wohl kaum für mögliche Vögelbrutstätten eingerichtet wurde. Schon von hier oben sieht der hässliche Betonklotz total unschön aus, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie er erst unten am Sockel des Bunkers wuchtig auf den Besucher wirken mag.
Ob das Teil heute noch irgendeine Verwendung hat? Vielleicht für das eigene Militär?
Schwer zu sagen, aber wenn ich mir so die Tour im Kopf überlege, die wir hier in Dänemark noch vor uns haben, sind besonders an der Westküste immer wieder Bunkeranlagen und geschichtliche Reste einer längst vergangenen deutschen Besatzer- Zeit dabei. Vielleicht erfahren wir ja noch ein wenig mehr.
Relikt in den Dünen aus einer alten Zeit… Gezoomt: „Opa“ hat seinen Bunker hier vergessen… 😉
Nachdem ich den ersten Ausblick in mich aufgesogen habe, will ich ein weiteres Mal die Tatsache nutzen, dass ich komplett alleine hier oben auf dem Plateau stehe.
So schnappe ich mir meine kleine Digitalkamera und will einen Rundumblick ohne „störende Köppe“ im Bild komplett auf Video bannen.
Ich muss allerdings zwei Mal ansetzen, weil ich beim ersten Drehversuch noch dermaßen aus der Puste vom Treppensteigen bin, dass ich kaum Luft bekomme.
Und so findet sich auf der ersten gedrehten Version der zwar lustige aber nicht gewollte Rundumblick mit einem schnaufenden „Darth Vader“ (das wäre dann ich) im Hintergrund 😉
Geht ja mal gar nicht…
Also erst einmal tiiiiief durchatmen, verschnaufen und dann geht es los:
Einmal eine Gratisvorführung vom Leuchtturm Blavand Fyr mit Blick aufs Meer, die Dünen, den Sandstrand und das Dörfchen:
Nachdem ich mein Video „im Kasten“ habe, mache ich mich wieder auf den Weg hinab zur zum Eingang des Leuchtturms, wo Anja auf mich wartet und mir eben schon zugewunken hat.
Ach ja, bevor ich es vergesse: Auch hier oben hat keiner meine Eintrittskarte kontrolliert.
Es wäre somit auch möglich gewesen, den Leuchtturm komplett ohne Eintrittskarte zu besichtigen und zu besteigen. Aber ganz ehrlich: Der Ausblick von oben ist wirklich seine 20 Kronen oder grob umgerechnet 2,70 € wert!
Der Abstieg geht natürlich deutlich schneller vorwärts.
Und nun begegnen mir dann auch weitere Touristen, die nach oben wollen.
„Ist es noch weit?“ fragen sie mich in deutsch (sehe ich so sehr nach deutscher Nationalität aus?) und ich antworte Ihnen, obwohl sie fast ganz oben sind (und man das im Treppenhaus eigentlich auch sehen kann…), dass sie noch nicht einmal die Hälfte geschafft hätten.
Ein langes stöhniges „Puuuuh!“ ist die Antwort.
Hihi, manchmal kann ich auch echt gemein sein! 😉
Ein Glück, dass Anja nicht dabei ist, für solche „Spässgen“ hätte sie kein Verständnis und würde den Leuten doch glatt die Wahrheit sagen…
Tripp-Trapp, alle Treppen wieder runter… Wieder unten : Blick in der Treppenhausmitte nach ganz oben
Wieder unten angekommen sammele ich Anja ein und mache erst einmal mit ihr ein paar schöne Bilder vor dem Leuchtturm und den Dünen im Hintergrund.
Und da die Dünen besonders einladend aussehen, es in den Dünen einen offiziellen Spazierweg gibt und ich gern ein paar Panoramafotos des Leuchtturms haben möchte, spazieren wir in Richtung der Dünen und einer alten Bunkeranlage, die ein wenig als Anhöhe und niederer Aussichtspunkt fungiert.
Übrigens, wir sind nicht die einzigen, die die wärmende Sonne zu schätzen wissen! So liegt hier, mitten auf dem Spazierweg zum Leuchtturm, doch tatsächlich ein waschechter ausgewachsener Fuchs mitten im Weg und lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen! Irre! Er scheint überhaupt nicht scheu zu sein und verzieht sich erst, als sich eine kleine Menschentraube um ihn gebildet hat und einer meint, dass man den Fuchs ja vielleicht auch streicheln könnte. Hmm…
Aus den Dünen machen wir dann weitere Bilder vom Strand, der Umgebung und natürlich vom Leuchtturm selber.
Dann setzen wir uns ein wenig in die Dünen, lassen uns endlich zum ersten Mal die warme Sonne ins Gesicht scheinen. Herrlich!
So haben wir uns das ehrlich gesagt vorgestellt. Hoffentlich bleibt es so und wir bekommen jetzt endlich den Sommer, für den wir hier sind.
Wieder unten mache ich Bilder von Anja Dann geht es über den Spazierweg…
…und am „sonnenhungrigen“ Fuchs vorbei… direkt in die Dünen am Leuchtturm.
Wir krabbeln die Dünen rauf… …und genießen…
…den schönen Ausblick auf das Meer, den Strand… …und natürlch die herrlich warme Sonne von oben!
Vom Leuchtturm aus wollen wir nun natürlich auch noch einen Blick in das Städtchen Blavand werfen, welches uns schon vorhin bei der Durchfahrt gut gefallen hat.
Wir könnten hierfür zwar unser Wohnmobil hier oben stehen lassen und dann am Strand oder am Leuchtturmweg entlang spazieren, aber da es bis dort unten doch ein ganz schönes Stück zu laufen wäre und wir, nach einer wohl anstrengenden Shopping- Tour, später keine Lust mehr haben werden, den ganzen Weg bis zum Leuchtturm wieder zurück zu marschieren, fahren wir das kurze Stückchen bis in die Stadt einfach mit dem Wohnmobil.
Nur die Augen müssen wir dabei aufhalten, denn im Zentrum und auf der Hauptstraße von Blavand ist eine Menge los, sodass wir mit unserem „dicken Schiff“ wohl dennoch etwas abseits parken müssen.
Nach wenigen Metern auf der Hauptstraße entdecken wir dann auf der linken Seite eine Art „Shopping- Carré“, wo sich einige Geschäfte ein gemeinsames Areal teilen.
Unter anderem ist ein SPAR- Markt, ein Klamottenladen, ein Fahrradgeschäft, eine Bar und ein BowlingCenter dabei.
Wir schnappen uns eine der hinteren Parklücken (bei N 55.55459° / E 8.12577°), wo noch massig Plätze frei und verfügbar sind, prüfen dann fix den Kühlschrank (der läuft weiter brav auf Gas) und machen uns dann auf den Weg die Stadt Blavand zu entdecken.
Wir fahren den Leuchtturmweg wieder runter ins Zentrum und parken an einem kleinen Shopping- Carré
Und auf unserem Weg in die Stadt saugen wir natürlich alles an Informationen auf, was wir am Wegesrand entdecken können.
Als erstes sticht mir ein Restaurant ins Auge, welches sich durch eine merkwürdige Preispolitik auf der Speisenkarte auszeichnet.
So kostet hier jedes Gericht 188 Kronen, also umgerechnet etwa 25,- €.
Die angebotenen Speisen zu diesem Pauschalpreis könnten unterschiedlicher nicht sein!
So findet sich einerseits Ausgefallenes wie Kängurufilet, traditionelles wie Steak auf Holzplatte oder Lammfilet, aber auch ein einfaches Gericht wie Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln kostet tatsächlich 188 Kronen.
Merkwürdig.
Die nächste Entdeckung auf unserem Weg in die Innenstadt ist eigentlich eine Bestätigung für das, was wir vorher schon von Blavand wussten. Es ist eine Feriensiedlung. Und so verwundert es uns nicht, dass viele Häuser rechts und links des Weges noch gar nicht bewohnt sind.
Dafür aber geben sich die Makler bzw. die Ferienhausvermittler die Klinke in die Hand. Und scheinbar scheint sich hier auch kurzfristig was anzumieten lassen. Einige Vermieter haben vor ihren Büros so kleine Holzkisten aufgebaut, wo man sich kostenlos die jeweiligen neuesten Ferienkataloge mitnehmen kann.
Da greifen wir natürlich gerne zu. Nicht, dass wir ein Ferienhaus benötigen würden, aber die lokale Auswahl ist, das erkennt man schon auf einen Blick, deutlich umfangreicher, als das reguläre Angebot der bei uns allgemein bekannten Vermieter Novasol oder Dansommer.
Und wenn wir uns später mal für einen Ferienhausurlaub in dieser Region entscheiden sollten (das ist gar nicht so abwegig!), oder jemand fragt uns nach einer schönen Region, wo man gut Ferienhausurlaub in Dänemark machen kann, dann haben wir gleich die passenden Kataloge mit einer großen Auswahl verfügbar.
Auf dem Weg ins Städtchen Mietbungalows am Wegesrand
Dann erreichen wir die „Einkaufsmeile“ von Blavand Ab hier kann geshoppt und gestöbert werden 🙂
Ein paar Schritte weiter beginnt dann die Hauptstraße von Blavand interessant zu werden. Rechts und links finden wir einige Läden mit abwechslungsreicher Ware. Sommerklamotten, Beach- Wear, Strandartikel hier, Softeis oder HotDogs da.
Das Softeis hat es uns natürlich angetan, was wäre ein Sommerurlaub ohne Eis?
Und so spendieren wir uns ein leckeres Softeis, mit dem wir weiter auf Entdeckungstour gehen.
Da sagen wir nicht nein! Ein lecker Softeis darf schon sein! 😉
Als nächstes entdecken wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite neben der Shell- Tankstelle das Ferienhausbüro von Novasol.
Vor diesem hat sich eine stattliche Schlange an Touristen eingefunden, die wohl die Übernahmeformalitäten ihrer Ferienhäuser abwickeln wollen.
Ich erinnere mich da an einen früheren Ferienhausurlaub in Dänemark, da war dies auch so.
Und heute ist ja auch so ein „Samstag“, wo traditionell die Feriengäste wechseln.
Morgens bis 10 Uhr raus und ab 15 Uhr können die neuen Gäste dann einziehen. Vor 15 Uhr geht da meist gar nix, da sind die Vermittler steinhart.
Gucke ich aber aktuell auf die Uhr, dann ist es bereits 4 Uhr durch, wenn auch knapp. Naja ob nun 3 oder 4, auf jeden Fall haben all diese Leutchen hier noch einen netten Urlaub vor sich.
Drücken wir ihnen und uns die Daumen, dass das Wetter stabil bleibt und die Sonne auch weiterhin auf uns herab lacht, wie sie es im Moment tut.
Fast schon können einem die Ferienhausgäste leid tun. Wir haben diese Probleme nicht. Andererseits: So ganz sicher, wo wir heute Nacht schlafen werden, ist es für uns ja auch noch nicht.
Übrigens: Der Ort ist wirklich überdurchschnittlich stark von Deutschen besucht. Man erkennt dies an den vielen deutschen Kennzeichen, die wir auf den umliegenden Parkplätzen gesehen haben. Fast alle Kennzeichen stammen hierbei aus dem Norddeutschen Raum, wobei merkwürdigerweise die Kennzeichen aus Hamburg knapp 2/3 der vorgefundenen deutschen Fahrzeuge ausmachen.
Wie kann das sein? Und warum haben weder Anja noch ich jemals etwas von diesem idyllischen Feriendörfchen Blavand gehört? Ist es denn so schön hier, dass sich dies besonders unter den Hamburgern als eine Art „Geheimtipp“ herum gesprochen hat?
Oder liegt dies nur daran, dass die meisten Menschen derzeit aufgrund des Feiertages in der kommenden Woche mit lediglich einer Kurzurlaubswoche auskommen und daher regional nicht so weite Strecken fahren? Aber wenn dies so ist, warum sind es dann so viele Hamburger?
Gleich neben der Shell- Tankstelle (wo es halbe Busse gibt) Warten die Ferienhausgäste von Novasol auf ihre Schlüssel
Wir lassen die Ferienhausgäste links liegen und spazieren weiter auf der Hauptstraße, bis wir an einem Einkaufsrondell auf eine weitere Ansammlung von Geschäften und Einrichtungen treffen.
Gleich hier befindet sich ein Geldautomat der „Sydbank“, der uns mit frischen dänischen Barmitteln versorgt. Das war nötig.
Da sich hier aber auch ein größerer Supermarkt befindet und ich beim Anblick der leckeren Hot- Dogs um uns herum eine geniale Idee zum „Dänischen Genuss“ einerseits und zum „Geldsparen“ andererseits habe, schauen wir beim „SuperBest“ kurz rein.
Ich hab mir nämlich überlegt, dass wir die leckeren HotDogs doch einfach selber machen können! Wir brauchen hierfür ja nur Zwiebeln, Gurken, Hot-Dog- Brötchen, Remoulade und natürlich die Würstchen. Letztere machen wir dann natürlich im Topf heiß. Wie gut, dass wir wenigstens einen Topf dabei haben! 😉
Neben fast allen Zutaten (ich hab leider keine leckere Remoulade gefunden) für unser mögliches Abendessen, wählen wir aus einer großen Auswahl an Postkarten auch gleich 10 Karten für die ersten Dänemark- Reisegrüße für zuhause. Briefmarken gibt es an der Kasse auch später direkt zu kaufen. Sehr schön!
Noch was zu trinken, ein paar Fischstäbchen (die hat Anja sich gewünscht) und was zum Knabbern dazu und schon sind wir wenige Minuten später auch schon wieder draußen.
Wir wechseln nun die Straßenseite und spazieren in entgegengesetzter Richtung wieder zurück mit Kurs auf unser Wohnmobil.
Unterwegs schauen wir nun natürlich bei den interessanten Geschäften auf dieser Straßenseite rein.
Besonders interessant ist hierbei ein Souvenirgeschäft, wo wir, neben Keramikarbeiten und Modellen des Leuchtturms von Blavand, auch eine ganze Reihe lustiger „Nordmänner“ entdecken. Wikinger, Trolle, Gnome, Wichtel und Zwerge in den verschiedensten Preisklassen wollen auf das heimische „Trophäenregal“. Einige (besonders die mit den großen Augen) sind richtig urig und gut gemacht!
Supi! Die „Souvenirjagd“ ist eröffnet 😉 Topp- Highlight: Der Leuchtturm von Blavand in allen Größen
Gibt aber auch Nordmänner, Krieger und Wikinger… …oder diese lustigen Hutzelmännchen
Gegen viertel vor 5 sind wir wieder zurück am Wohnmobil.
Während Anja unsere Einkäufe bereits verstaut, schaue ich noch kurz im Spar- Supermarkt hier am Einkaufsrondell rein. Mir fehlt für unsere eigenen Hot- Dogs ja noch immer eine leckere dänische Remoulade.
Im Spar bekomme ich dann eine leckere Remoulade und so steht unseren eigenen dänischen Hot-Dogs aus echten dänischen Zutaten eigentlich nichts mehr im Weg, zumal die Remoulade ja auch für die ebenfalls gekauften Fischstäbchen zu gebrauchen ist. 😉
Kaum habe ich den Supermarkt verlassen, wird der tolle Eindruck von Blavand ein wenig getrübt. Denn eine Gruppe Jugendlicher kommt, halb sonnenverbrannt, aus einer Düne hervor gestackst und beginnt gröhlend die Straße hinab zu torkeln. Unverkennbar haben die schon einiges „getankt“.
Dazu sind die alle komplett auf Sommer eingestellt, anders kann ich mir die kurzen Jeanshosen und die nackten Oberkörper nicht erklären. Auch Anja mustert die Jungs argwöhnisch. Aber die haben ihren Spaß und das ist ja bekanntlich die Hauptsache.
Jeder, wie er mag…
Um kurz vor 5 verlassen wir Blavand wieder und sind, mit Ausnahme der „Ballermanntouristen“ gleichermaßen der Meinung, dass Blavand wirklich ein nettes Ferienstädtchen darstellt, wo man durchaus auch Ferienhausurlaub verbringen kann.
Letzte Eindrücke von Blavands Hauptstraße Hat uns wirklich gut gefallen!
Wir aber verlassen Blavand nun und orientieren uns nun nicht an der Hauptstraße, sondern ganz dicht an der Küstenlinie entlang. Denn vorhin, bei der Zufahrt zur Stadt, habe ich ein Schild mit der Aufschrift „Tirpitzstellingen“ gesehen. Eine „Tirpitzsstellung“ hier in Dänemark? Ob dies etwas mit dem berühmt- berüchtigten Schwesterschiff der allgemein bekannteren Bismarck, dem deutschen Schlachtschiff Tirpitz aus dem zweiten Weltkrieg, zu tun hat?
Ich bin ein wenig neugierig ehrlich gesagt. Das Schiff habe ich als Kind im Modell mal nachgebaut und es wundert mich ein wenig, wenn hier in Dänemark irgendetwas auf die Tirpitz hindeuten würde.
In Norwegen hingegen gibt es am damaligen Stellungsbereich des Schiffes, in einem norwegischen Fjord, ein kleines Museum über die Geschichte des Schlachtschiffes.
Auf der Rückreise vom Nordkap haben wir dort angehalten und dieses Museum besucht.
Aber hier in Dänemark? Ich bin gespannt!
Dank der guten Beschilderung finden wir recht schnell einen Parkplatz mit einer bereits von weitem erkennbaren Bunkeranlage in den Dünen.
Wir fahren auf den Parkplatz rauf und wundern uns, dass hier nichts los ist.
Die Lösung hierfür ist schnell gefunden, das Museum hat bereits geschlossen.
Schade! 5 Minuten sind wir zu spät, um 17 Uhr ist hier Betriebsschluss.
Naja, kann man nichts machen.
Ich will mir aber wenigstens mal ein wenig die Gegend anschauen und versuchen herauszufinden, was diese Bunkeranlage mit der merkwürdigen Glaskuppel (das Glasdach ist wohl kaum original, oder?) denn nun mit dem Schiff zu tun hat, wenn sie damit überhaupt zu tun hatte.
Anja hingegen verbleibt lieber beim Wohnmobil und sucht ein Schlafplätzchen für die Nacht. Sie hat keine Lust auf „Deutsche Geschichte“, die darüber hinaus ja nicht aus Präparaten und Objekten in der Ausstellungshalle besteht, sondern nur als alte Betonklötze in den Dünen angeschaut werden können.
Schon blöd, dass wir für eine richtige Besichtigung zu spät sind.
So sprinte ich halt nur einmal durch das frei zugängliche Areal, wo ich erfreulicherweise eine Infotafel entdecke.
Darauf lässt sich lesen, dass diese Stellung hier wohl ein Teil des Atlantikschutzwalls dargestellt hat. Begonnen zu Bauen im Sommer 1944 konnte die Anlage, für die Geschütz-, Feuerleit-, und Munitionsbunker vorgesehen waren, natürlich nicht mehr rechtzeitig bis Kriegsende fertig gestellt werden.
Abseits der Hauptstraße unterwegs zur „Tirpitzstellung“ Gefunden, wir sind ganz allein auf dem Parkplatz
Uns erwartet eine mächtige aber geschlossene Bunkeranlage nur das mit der Glaskuppel ist merkwürdig
Ob nun der Name „Tirpitzstellung“ etwas damit zu tun hat, dass hier 38cm – Zwillingsgeschütze von Schiffsbatterien aufgestellt werden sollten (Reichweite immerhin bis zu 55 km!), oder ob der Name eher zufällig gewählt wurde, lässt sich der Infotafel leider nicht entnehmen.
Macht aber auch nichts. Wir sind ja nicht hier, um Geschichte zu studieren. Der Film im Auditorium des Museums hätte mich zwar interessiert, aber nur dafür müssen wir nicht eine Nacht hierbleiben und den teuren Campingplatz ansteuern, der hier in Blavand laut unseres Campingführers verfügbar ist. Die Nacht dort kostet umgerechnet zwischen 45 und 65,- €, das ist uns einfach zu viel.
OK, ich gebe zu wir haben kurz überlegt, ob wir die Nacht nicht hier in Blavand verbringen sollen. Immerhin hat uns das Dörfchen gut gefallen und wenn der Campingplatz nicht zu weit weg vom Stadtzentrum oder vom Leuchtturm liegt, wäre ein netter Abendspaziergang nach dem Abendessen oder der freie Blick auf das Meer sicherlich eine schöne Sache.
Aber nicht für das Geld.
Anja hat stattdessen einige weitere Campingplätze ins Auge gefasst, die sich auf unserer Route befinden und deutlich weniger Geld kosten.
Die ersten beiden liegen hier gleich um die Ecke in „Vejers Strand“. Auch dort soll es laut Campingführer ein nettes Hafenstädtchen geben, was unserem Wunsch nach einem Abendspaziergang an einer Hafenpromenade natürlich deutlich entgegen kommt.
Wir programmieren also unser Navi dennoch zunächst auf Vejers und verlassen die Tirpitzstellung gegen 10 nach 5.
Das kurze Stück über plattes Land dauert nicht sehr lang, schon 15 Minuten später erreichen wir die Grenzen zu Vejers. Übrigens: Auch in Vejers finden wir natürlich mehrfach die Zonenschilder, die über das Nachtsteh- bzw. Campingverbot ab 21 Uhr auf öffentlichem Grund informieren. Diese Verbotszone ist wirklich riesig! Allerdings ist dies auch nicht weiter verwunderlich, denn hier an der Küstenlinie tummeln sich die Campingplätze geradezu.
Schon bei der Zufahrt in den Ort entdecken wir auf der linken Seite gleich den ersten Campingplatz, den „Vejers Familie Camping“, kurz darauf erreichen wir, nachdem wir kurz von der Hauptstraße abgebogen sind, auch schon den zweiten Platz, den „Vejers Strand Camping“.
Anja hat aus der Platzbeschreibung für den Strandcampingplatz schon entnommen, dass man hier ganz nett in den Dünen stehen und campen kann. Sehr naturverbunden und natürlich wäre „Dünencamping“ mal was anderes, als immer nur das Stehen auf einer grünen Wiese.
Aber bevor wir auf den Campingplatz für die Nacht einbiegen und die tatsächlichen Preise abchecken (unser Campingführer nennt uns ja immer nur Richtpreise), fahren wir erst einmal weiter in die Stadt hinein um zu schauen, ob sich ein Aufenthalt hier in Vejers überhaupt lohnt.
Unterwegs nach Vejers Strand Der Dünencampingplatz, gleich an der Ortseinfahrt
Wir folgen also erneut der Hauptstraße von Vejers und treffen rechts und links der Straße tatsächlich auf einige Geschäfte und Einrichtungen, wo man am Abend noch ein wenig bummeln gehen könnte. Aber Vejers wirkt längst nicht so gut ausgerüstet, wie es Blavand getan hat. Würden wir hier einmal zu Fuß rauf und runter gehen, wären wir wohl in 15 Minuten spätestens durch.
Und wir würden langsam gehen!
Am Ende der Hauptstraße treffen wir dann auf den schon im Reiseführer beworbenen und als „Strand der Superlative“ gepriesenen und befahrbaren Strand, wo allerdings zur Abwechslung mal das direkte Befahren der Wasserlinie verboten ist. Mindestens 20 Meter soll man zum Wasser Abstand halten, so sagt es zumindest das Schild.
Ob dies nun mit einer möglichen „Feststeck- Gefahr“ zu tun hat, oder ob dies einen anderen Grund hat, ist mir aber ehrlich gesagt eigentlich total egal!
Denn wie ich auf Römö nach dem Freischleppen schon angekündigt habe, werde ich „Autostrände“ ab sofort nicht mehr befahren. Zu groß ist mir das Risiko, dass wir erneut unsere schon jetzt karge Urlaubskasse belasten müssen und zu sehr steckt mir die „Havarieprämie“ für unseren Abschlepper Dany in Höhe von 240,- € noch in den Knochen.
Das brauche ich definitiv kein zweites Mal. Ich bin zwar über mich selbst und mein konsequentes Umsetzen dieser Regelung überrascht, aber so habe ich als Fahrer und Kapitän nun einmal entschieden. Autostrand und Wohni? Das wird es wohl nicht mehr geben, auch wenn Anja ein wenig enttäuscht über meine Entscheidung ist…
Einfahrt ins Zentrum von Vejers… …ein bisschen was ist auch hier los…
…die Hauptstraße endet am „Autostrand“… …aber nicht für uns! Hier am Schild ist Schluss
Bedingt duch den Autostrand am Ende der Hauptstraße sind wir so nun natürlich in einer Sackgasse gelandet, der Ort ist somit eine einzige Sackgasse…
Entsprechend drehen wir einmal am Schild zum Strand um und fahren über die Hauptstraße wieder zurück ins Mini- Zentrum vom Vejers hinein.
Auch der zweite Durchlauf offenbart allerdings keine neuen Erkenntnisse und wir kommen somit zum Schluss, dass Vejers zwar ganz nett anzuschauen ist, aber im Endeffekt nicht alles das bietet, was wir erwartet haben. Es ist hierfür einfach zu klein.
Zwar wäre das Dünencamping für uns noch immer attraktiv, aber die Uhr zeigt gerade mal halb 6 und es ist eigentlich noch fast zu früh, um den heutigen Fahrtag schon zu beenden, daher verlassen wir Vejers so, wie wir hinein gefahren sind.
Zweiter Anlauf auf Vejers aber auch beim zweiten Durchlauf nichts besonderes
da kann man zwar ganz nett sitzen… …reicht uns aber nicht. Wir fahren weiter.
Stattdessen hat Anja gleich die nächste Idee, wo wir das Tagesziel für heute stecken: Bork Haven!
Dort, in Bork Havn, gibt es natürlich auch einen Campingplatz, sonst wäre Bork ja auch kein Tagesziel 😉
Und dieser Campingplatz akzeptiert glücklicherweise unsere ACSI- CampingCard, sodass wir dort für nur 15,- € pauschal pro Nacht unterkommen werden.
Der Campingplatz „Bork Havn Camping“ liegt ca. 50 km in Richtung Nord von hier entfernt und findet sich gleich am Südufer des Ringköbing Fjordes.
Die Beschreibung aus dem Campingführer liest sich mit einem direkt benachbarten Supermarkt (für Frühstücksbrötchen!), einem Fischerhafen und einer kleinen Hafenpromenade mit Imbiss und Geschäften auch recht nett, sodass uns Preis und Ambiente zusagen und wir unser Navi auf das letzte Ziel für diesen Tag vormerken.
Nach Norden müssen wir sowieso und wenn wir nur 15 statt vermuteten 30 Euro für die Nacht ausgeben müssen, dann reiße ich auch abends um halb 6 noch eben 50 Kilometer runter.
Wie schon gesagt, wir müssen die Urlaubskasse schonen, um den „Strandausflug“ wieder rein zu holen…
Unterwegs werden wir übrigens auch das nächste anvisierte Ziel unserer Rundreise streifen, die Blabjerg- Düne. Passt also!
Um 17:35 Uhr sind wir schon wieder raus aus Vejers und folgen einer etwas abenteuerlichen Landstraße, die uns und unser Mobil ordentlich durchschüttelt. Hätte wir nicht ein gewisses Vertrauen in unser Navi, ich würde glatt behaupten, dass wir uns verfahren haben.
Die Straße eng, ohne Markierung und überraschenderweise keine Schilder oder anderer Verkehr weit und breit.
Das ist schon merkwürdig.
Besonders dass, die Beschilderung hier fehlt, macht mich stutzig. Denn bis jetzt war hier in Dänemark überall alles gut ausgeschildert.
Aber nicht nur die Straßenführung sorgt für Unbehagen, auch die Nähe zur „Spielwiese“ der königlich- dänischen Armee wirkt irritierend!
Schon im Reiseführer haben wir gelesen, dass große Teile der Region für das Militär abgesperrt seien und zwischen Esbjerg, Blavand und Vejers haben wir auch immer wieder Verbotsschilder und längere bzw. größere eingezäunte Areale mit Hinweisschildern gesehen.
Hier aber schießt die Route nun den Vogel ab!
Gleich neben unserer Fahrbahn befindet sich eine zweite parallele Fahrbahn, die eigentlich nur aus aneinandergereihten Sandhügeln in „offenem Terrain“ besteht. Diese sind durch zahlreiche Kettenfahrzeuge mit den entsprechenden Fahrspuren durchzogen.
Es sieht fast so aus, als sei hier erst vor wenigen Stunden Panzergeneral Guderian oder die „Ardennenoffensive 1944“ durchgestürmt.
Da kommt mir gleich Robert Shaw, Henry Fonda und der Film „Die letzte Schlacht“ von 1965 in den Sinn. „Ob´s stürmt, oder schneit…“
Schade, dass wir aktuell keine dieser technischen Ungetüme in Aktion neben uns bewundern können, das wäre sicherlich ein tolles Wettrennen!
Links wir mit unserem Wohni auf Asphalt, rechts ein Panzer vom Typ „Leopard 2“ (unser „Exportschlager“, von denen die dänische Armee ja einige besitzen soll), der actiongeladen durch die Sandhaufen pflügt.
Das wären bestimmt tolle Bilder oder wir würden sogar ein Video darüber drehen!
Leider wird aus dem von mir favorisierten Wettrennen nichts, da die Armee wohl die „Beamtenarbeitszeiten“ von 9-15 Uhr einhält und sich jetzt, um kurz nach halb 6, kein Panzer mehr auf die Sandpiste verirrt.
Schade!
Parallel zur Straße verläuft die „Panzerpiste“
Apropos Sand: Auf dem Weg nach Bork Haven kommen wir auch gleich am nächsten geplanten Reiseziel unserer Dänemark- Rundreise vorbei, es handelt sich um die größte Sanddüne von Dänemarks, die Blabjerg- Düne.
64 Meter ist die Düne hoch und wenn man dem Reiseführer glauben darf, ist von der Spitze aus aufgrund von geringer Vegetation ein toller Fernblick möglich. Da wir schonmal hier in der Gegend sind, schauen wir uns diese Düne natürlich einmal näher an.
Schon einige Kilometer vorher wird diese Attraktion angekündigt und wir müssen nur einen kleinen Umweg hierfür in Kauf nehmen.
Auch stoßen wir hier übrigens wieder auf das Symbol der Margeritenroute, sodass wir nun natürlich auch wieder auf „sehenswerten“ Routen unterwegs sind.
Wir folgen der Beschilderung zur Düne und erreichen, nach einer kleinen Fahrt durch einen Mischwald, gegen kurz vor 6 bei N 55.74683° / E 8.24420° einen der offiziellen Parkplätzen zu dieser Düne.
Um diese Uhrzeit ist natürlich nicht mehr viel los und so können wir uns auf dem Areal unseren Parkplatz aussuchen.
Der Platz scheint übrigens auch als möglicher Übernachtungsplatz geeignet zu sein.
Es gibt ein kleines Toilettengebäude, einige Mülleimer und Picknickbänke, das Parken hier mitten im Wald ist darüber hinaus natürlich kostenlos.
Und wenn wir nicht so viel Schiss vor den Waldgeistern hätten, würden wir vielleicht sogar über Nacht hier stehen bleiben 😉
Andererseits sind wir nicht sicher, ob wir in einer dieser „Nacht- Parkverbotszonen“ drin stehen. Hier auf dem Parkplatz ist jetzt zwar kein direktes Nachtstehverbot ausgesprochen bzw. beschildert, aber wir haben bei den Schildern (ob nun Verbotszone oder nicht) ein wenig den Überblick verloren und wissen nicht, ob wir nun in einer drinstehen, oder nicht.
Naja, egal, wir wollen ja eh nicht hier schlafen.
Wir fahren durch den Wald zur Blabjerg- Düne Angekommen: Wir erreichen ein größzügiges Parkareal
Parken für uns kein Problem Der Platz hier ist gut ausgerüstet
Wir nutzen lieber die letzten Sonnenstrahlen des Tages und wollen natürlich den Ausblick von der 64 Meter hohen Düne bewundern.
Gleich hier am Parkplatz befindet sich eine Steintreppe mit einem so gar nicht in die Landschaft passenden feuerroten Geländer, die wir sogleich fröhlich hinauf spazieren.
Ab der zweiten Hälfte wird aus dem „fröhlichen Spazieren“ dann allerdings „Hinaufschleppen“ und im oberen Drittel hängt nur noch die Zunge auf dem Boden.
Puh, ist das anstrengend!
Oben angekommen fällt uns als aller erstes ein mächtiger Obelisk ins Blickfeld, der mit einer Innschrift aufwartet. Leider können wir diese nicht lesen.
Warum sich hier also nun dieser Stein befindet und welche möglicherweise geheimnisvollen Geschichten er zu erzählen hat, erschließt sich uns leider nicht.
Excalibur? Der Weg nach Walhalla? Oder nur ein Hinweis „Hier bitte nicht anlehnen!“, wer weiß das schon???
Mühsamer Aufstieg: So viele Treppen! Oben angekommen empfängt uns ein mächtiger Obelisk
Welche Geheimnisse und Mythen mag er verbergen? 😉 Egal! Wir genießen jedenfalls die Aussicht von ganz oben
Dafür aber können wir den Ausblick genießen, der zugegeben nicht ganz das hält, was wir uns hiervon versprochen haben.
So haben wir uns unter einer „bewachsenen Düne“ irgendwie einen riesigen Sandhaufen vorgestellt, der ein paar Gräser und Büsche beherbergt. Surreales Wüstenfeeling oder so.
Wir aber finden eine ganz und gar bewachsene Düne vor, die uns in nichts mehr an eine Düne erinnert.
Würde nicht im Reiseführer stehen, dass wir uns auf einer Düne befinden, könnte dies auch ein x- beliebiger Berg oder besser Hügel sein, der sich irgendwo in einem Wald befindet. Nichts Besonderes also.
OK, die Aussicht ist zwar ganz nett, aber mehr, als ein paar Bäume und grüne Flächen sind da jetzt auch nicht zu erkennen. Darüber hinaus zieht gerade wieder ein fettes Wolkenband auf, sodass eine mögliche Fernsicht sowieso deutlich getrübt ist.
Schade, aber den Umweg hätten wir uns schenken können.
Zur „Ehrenrettung“ Dänemarks bzw. der Düne muss ich natürlich sagen, dass Dänemark ja nicht gerade über besonders viele Berge, große Höhen oder markante Aussichtspunkte verfügt.
Ist ähnlich, wie in Holland. Dort sind schon die „Drempels“, diese Geschwindigkeitsbremsen auf den Straßen, für jeden niederländischen Bergsteiger eine echte Herausforderung. 😉
Und wenn man dann doch mal eine etwas höhere Erhebung im Terrain hat, dann wird diese natürlich auch hervor gehoben.
Aber wer „Aussichten“ in Dänemark sucht, der ist hier falsch. Entweder fährt man 1000km südlich und steht in den Alpen, oder 1000km nach Norden in die norwegischen Fjorde. Aber hier in Dänemark, dem „gemäßigten Skandinavien“ ist keines dieser Extreme zu erwarten.
Eher magere Aussicht von der Blabjerg- Düne in das weite dänische Land.
Wir trippeln die ganzen Treppen wieder herab und stehen um 5 nach 6 wieder am Wohnmobil, wo wir auch sogleich das Navi auf den letzten Wegpunkt für heute, den Bork Havn Campingplatz, programmieren und vom Parkplatz herunter rollen.
Die Fahrt nach Bork dauert nun nochmals knappe 20 Minuten, die Entfernungen hier sind wirklich nicht sehr groß.
Unterwegs schauen wir dabei allerdings mit Sorge in den Himmel, wo eine dunkle grau- schwarze Wolkenfront immer dichter zu werden scheint.
Das könnte noch ein waschechter Sturm mit einem kräftigen Gewitter werden, in der Ferne ist bereits ein gewisses Grollen und Grummeln zu hören.
Echt Schade! Wir haben wirklich gedacht, dass nach dem schönen Wetter heute in Blavand und Umgebung uns nun endlich die Sonne zugetan wäre, scheinbar ist dies aber nicht der Fall.
Naja, warten wir es mal ab, vielleicht zieht das Gewitter ja noch vorüber…
Ui-ui-ui, da braut sich über uns was zusammen… …hoffentlich zieht das Gewitter an uns vorbei 🙁
Nach einer ereignislosen Fahrt über plattes dänisches Land erreichen wir um kurz vor halb 6 Bork Havn.
Das Städtchen ist auf jeden Fall schonmal größer, als es Vejers ist. Dafür scheint aber weniger los zu sein.
Wir finden den Campingplatz auf Anhieb und ich bekomme in der Rezeption auch bestätigt, dass meine CampingCard des ACSI hier akzeptiert wird.
Sehr schön!
Dann aber fragt die Dame an der Rezeption nach meiner CampingCard!
„Hab ich doch!“ sag ich und zeige ihr erneut meine ACSI CampingCard.
„Aber doch nicht die!“, sie brauchen eine richtige CampingCard!
Und dann fällt es mir wieder ein! Hier, in Skandinavien, ist die skandinavische Campingcard beinahe obligatorisch!
Schon in Schweden, wo wir die zweite Nacht auf dem Weg zum Nordkap auf einem Campingplatz eingetrudelt sind, wollte man von uns diese „Clubkarte“ sehen.
Die hab ich natürlich nicht! *grummel*
Hätte ich mich im Vorfeld mal besser schlau gemacht, macht aber auch nichts. Damals wie heute kann ich hier auf dem Campingplatz eine vorläufige Scandinavian Camping Card bekommen. Diese gilt dann dieses Jahr über, die „richtige“ Karte im Scheckkartenformat wird mir dann zugeschickt.
Diese gilt dann immer und man muss nur noch bei Bedarf am Campingplatz eine jeweilige Jahresmarke kaufen. Warum man unbedingt eine CampingCard haben muss, erschließt sich mir zwar nicht, aber wenn es einfach und unkompliziert funktioniert, dann nehmen wir auch diese Karte. 12,- € Jahresgebühr sind zwar ärgerlich, aber wenn diese Gebühr nur einmal anfällt, dann lässt sich diese Ausgabe auch noch verschmerzen.
Bezahlt wird dann morgen beim Auschecken, dann würden wir auch unsere vorläufige CampingCard bekommen, mit der wir dann auf allen weiteren Plätzen unserer Reise einchecken können. OK, muss ich also für morgen eine größere Ausgabe für Übernachtung und Scandinavian CampingCard einplanen…
Zum Schluss bekommen wir noch eine Karte für das Sanitärhaus, mit der man wohl die Sanitärräume aufschließen muss, dann dürfen wir auf den Platz.
Unsere Parzelle dürfen wir uns leider nicht selber aussuchen. Zwar werden wir gefragt, ob wir es eher ruhig oder zentral haben möchten, aber mehr ist nicht drin. Mag ich ja eigentlich nicht so gerne, liegt aber vielleicht auch daran, dass der Platz zu unserer Überraschung bereits gut gefüllt ist und im vorderen Bereich fast keine Parzellen mehr verfügbar sind. Naja, wir haben es gerne ruhig und bekommen somit in der allerletzten Reihe des Campingplatzes die Parzelle 265 zugewiesen.
Einchecken am Campingplatz, hier die Rezeption Wir befahren den Versorgungsweg des Campingplatzes
im vorderen Bereich sind die Plätze gut gefüllt… …aber ganz am Ende ist eine große freie Wiese
Wir finden dann, nach einer vollen Durchfahrt über den Platz, in der allerletzten Reihe des länglich aufgebauten Campingplatzes noch viel Platz und stehen dort fast alleine.
Dennoch ist der Platz recht gut besucht, in den vorderen Reihen und Arealen sind wirklich bereits viele Plätze belegt.
Als erstes kümmere ich mich natürlich sogleich um den Fernsehempfang, damit wir nachher was zu gucken haben, aber leider will uns dies nicht so recht gelingen. Geschlagene 10 Minuten hänge ich auf dem Dach, aber unsere Sat- Anlage will einfach kein Signal empfangen. Ach, was soll´s, dann probieren wir es einfach später noch einmal. So wichtig ist TV gucken ja auch nicht.
Wichtig ist aber die Qualität der Servicehäuser und die Frage, ob wir uns dort wohlfühlen werden, daher geht es direkt ab in die Servicehäuser für die „Qualitätsprüfung“.
Dort angekommen treffen wir dann zu unserer Freude auf eines der saubersten und modernsten Servicehäuser seit langem! Alles tipp-topp, pikobello und absolut empfehlenswert! Seife ist da, Toilettenpapier auch, der Service stimmt!
Nur ein kleines Manko muss ich anmerken: Wir haben in der Rezeption nur eine Duschkarte bekommen und ich dachte, diese Karte wäre zum „Aufschließen“ der Servicehäuser.
Tatsächlich aber fungiert die Karte auch als „Schlüssel“ für die Dusche, sodass wir immer nur eine Dusche in Betrieb nehmen können. Nimmt man die Karte vom Sensor weg, endet auch das Duschvergnügen.
Das ist natürlich blöd! Aber jetzt zurück in die Rezeption mag ich auch nicht gehen, ich habe die Dame eben eh schon beim Abendessen gestört, mit einer Duschkarte kommen wir auch schon irgendwie aus.
Sanitärhaus gleich neben Grill- und Picknickplatz von innen pikobello, Sensoren schalten das Warmwasser frei
Nach der ersten Platzrunde wollen wir natürlich „Seeluft“ schnuppern und uns die Annehmlichkeiten von Bork Havn näher ansehen.
Auch bekomme ich allmählich Hunger! Der HotDog aus Ribe und das Eis aus Blavand haben nicht sehr lange vorgehalten. Mir schwebt so eine leckere Schale Pommes vor, das wäre schon was!
Wir verlassen also den Campingplatz zu Fuß und biegen an der Zufahrt links auf die Zubringerstraße zum Hafen von Bork ab, den wir knappe 7 Minuten später auch schon erreichen. Das ging schnell, zu Fuß auf jeden Fall kein besonderer Aufwand.
Sieht auch gleich nett und einladend aus, da schauen wir uns gerne näher um!
Bei genauerer Betrachtung stellt sich der Hafen dann leider als wenig belebt heraus, das ist aber schade.
Die Boote dümpeln eher vor sich hin, als dass sie lustig auf den Wellen schwimmen. Alles wirkt ein wenig „abgegriffen“ und abgenutzt. Dennoch kann der Hafen einen gewissen Charme ausströmen, der nicht zuletzt auch durch die urigen „Köderhäuser“ unterstützt wird. Diese Köderhäuser, so haben wir es in der Informationsbroschüre gelesen, dienen wohl den Fischern hier als Lagerstätte für ihre Ausrüstung. Teilweise sind diese provisorisch aufgestellt und aus alten Bauwagen oder Holzhütten zusammen gezimmert und erweitert.
Einige dieser Häuser wirken dabei authentisch, weil in Gebrauch. Andere hingegen scheinen nur der Optik zu dienen und wirken aufgehübscht.
So oder so, es sieht ganz nett aus.
Wir spazieren weiter am Kai entlang und schauen uns die Fischerboote genauer an.
Offensichtlich sind diese noch rege in Gebrauch und auch der Geruch von Fisch, Seetang und dieser unverwechselbaren salzigen, metallischen, fischigen Aura liegt in der Luft.
Es ist schwierig, es genau zu beschreiben, aber wer es einmal gerochen hat, weiß, was ich meine. 😉
Ankunft am Hafen von Bork Der Hafen präsentiert sich eher zweckmässig
Lecker! Und man weiß, wo es herkommt… …nämlich von hier: Ein alter Bahnwagen als „Köderhütte“
Es gibt kleine Fischerboote… …und große Fischerboote. Wenig „Charme“, dafür aber echt
Gleich am Hafen finden wir dann auch die kleine Hafenpromenade, allerdings ist auch hier schon „tote Hose“. Wir sind einfach zu spät an diesem Tag oder zu früh in diesem Jahr. Jedenfalls haben die meisten Geschäfte geschlossen und nur eine „auf Hafenspelunke“ gemachte Bar mit einer fetten „Tuborg“- Werbung an der Eingangstüre hat noch geöffnet.
Zu meinem Entsetzen hat leider auch der kleine Imbiss geschlossen, sodass wir uns tatsächlich selbst etwas zubereiten müssen.
Aber wir haben ja zum Glück noch die Fischstäbchen aus Blavand! Anja ist sowieso der Meinung, dass wir diese heute machen müssen, weil wir ja im Wohnmobil kein „richtiges“ Gefrierfach haben und die sich tiefgefroren im Kühlschrank wohl auch nur maximal 1 Tag halten würden. Wir flanieren die Hafenpromenade einmal rauf und runter, was zugegeben bereits nach 5 Minuten erledigt ist.
Viel gibt es hier also nicht zu sehen und die Auswahl ist begrenzt. Alles ist überhaupt ein wenig kleiner gehalten. Fast bedauere ich es, dass wir nicht doch Blavand geblieben sind. Dort hätten wir sicherlich einen netten Abend verbracht, aber hier ist einfach nix los. Schade!
Wir spazieren auf der Hafenpromenade entlang Dies hier ist die „Shopping- Meile“ 😉
Da sind wir schon halb durch! (Blick zurück zum Hafen) Und schon am Ende angekommen, das war alles 🙁
Wir machen kehrt und spazieren über einen Stichweg am anderen Ende der Hafenpromenade wieder zurück in Richtung Campingplatz und Wohnmobil, wo wir um kurz vor halb 8 eintreffen.
Was mir richtig gut gefällt ist der Umstand, dass es noch immer so schön hell ist und sogar die Sonne noch scheint!
Vorhin auf der Blabjerg Düne habe ich noch gedacht, dass die Sonne dann wohl untergehen würde, aber auch jetzt, um halb 9 scheint sie noch immer auf uns herab. Glück auch, dass uns die schwarze Wolkenfront wohl nur gestreift hat und es bis jetzt trocken geblieben ist.
Mit der hellen Sonne über uns will der Tag natürlich noch nicht enden und ich kann gar nicht verstehen, dass hier, trotz der Helligkeit, so wenig los ist.
Wo sind denn alle? Fast alle Fahrzeuge auf dem Campingplatz sind verlassen, zu oder verrammelt. Und obwohl die Autos vor den Wohnwagen stehen und die Besitzer offensichtlich da sind, sitzt kaum einer draußen.
Gut, sicherlich steigt hier und da eine „Grillfahne“ auf, aber das ist wirklich die absolute Minderheit und wenn jemand vor der Türe sitzt, sind es meistens Deutsche. Dänen draußen vor der Türe im Campingstuhl? Kaum bis gar nicht. Komisch.
Wir spazieren eine laaange Runde über die Felder zurück… …zum Campingplatz.
Die Sonne wirft lange Schatten, es wird Abend Da steht er ja, unser getreuer Wohni 🙂
Zurück am Wohnmobil probiere ich nun als erstes nochmals das TV- Programm in Gang zu bekommen.
Aber so sehr wir uns auch bemühen, uns will es einfach nicht gelingen den Satelliten korrekt anzupeilen.
Ich verschiebe die Schüssel ein paar Mal auf dem Dach, aber entweder, wir sind zu dicht am Baum, wir haben uns falsch ausgerichtet (es findet sich leider kein Deutscher, an dem wir uns orientieren können), oder der Astra ist vorhin abgestürzt und halb Europa guckt „in die Röhre“. Was es auch ist, es ist uns, nach ca. 10 Minuten suchen, egal. Dann gibt es eben kein Fernsehprogramm, na und? Wir stehen eh nur noch den Abend hier, morgen klappt es dafür um so besser…
Das Ausrichten der Schüssel will mir einfach nicht gelingen Wahrscheinlich ist der Baum Schuld :-/
Gegen 10 vor 8 gibt es dann Essen.
Und damit es nicht im ganzen Wohnmobil nach „Fischstäbchen“ müffelt, nehme ich nun zum ersten Mal unseren kleinen Gas- Kartuschenkocher genannt „Camp’Bistro“ von Campinggaz in Betrieb. Schon bei unserer Einkaufstour nach Holland haben wir den gekauft, aufgrund des äußerst günstigen „Auswärts-Essens“ in Ungarn aber nicht in Betrieb genommen. Nun ist es soweit!
Das Ding ist ideal geeignet, um darauf unter freiem Himmel nun unsere Pfanne zu platzieren und passt bei Nichtgebrauch im Koffer wunderbar in eine unserer Sitzbänke. Nur die Gaskartusche ist nicht die günstigste, aber wir kochen ja nicht regelmäßig damit.
Tatsächlich funktioniert das Teil nicht schlechter, als wenn wir uns unsere Fischstäbchen in der bordeigenen Küche zubereitet hätten. Die Pfanne wird ausreichend gleichmäßig warm und für Fischstäbchen reicht die Hitze auf jeden Fall. „Käpt´n Iglo´s Rache brutzelt fröhlich vor sich hin 🙂
Um viertel nach 8 gibt es dann ein leckeres Abendessen bestehend aus Fischstäbchen, Tomatensalat, Brot und Remoulade. Besonders die Remoulade, die eigentlich für Hot-Dogs gedacht war, schmeckt zu den Fischstäbchen richtig gut.
Nach dem Essen schnappe ich mir dann natürlich die fettige Pfanne, an der die Frau aus der PRIL- Werbung („Sie baden gerade ihre Hände drin“ 😉 sicherlich ihre helle Freude hätte.
Auftritt für den Campinggaz- Campingkocher „Camp Bistro“ Joah, funktioniert! Die Fischstäbchen werden schön knusprig
Am Abend fängt es dann wieder an zu regnen, wir haben es uns gerade ein wenig gemütlich gemacht. Anja liest ein Buch und ich tippe natürlich an unseren Reisenotizen.
Ganz still sitzen wir da, dick in eine Decke eingepackt und lauschen dem leichten Trippeln auf dem Dach. Viel schöner und vor allem viel entspannender, als wenn die Glotze laufen würde.
Der Regen macht uns so langsam auch nichts mehr aus, denn es ist allemal besser dem Regen am Abend im Mobil zu lauschen, als tagsüber durch ein verregnetes Dänemark zu laufen.
Und mit dem Wetter haben wir heute, insbesondere in Blavand, ja mal wirklich so richtig Glück gehabt.
Von der Sonne habe ich sogar ein ganz kleines „Souvenir“ bekommen! Ich habe tatsächlich Sonnenbrand! 😮
Ganz leicht auf Stirn und Nase, oh- weh!
Tagesstatistik:
Km- Stand bei Abfahrt: 193.863
Km- Stand bei Ankunft: 194.041
Gefahrene Kilometer: 178
Rätsel des Tages: Was bedeutet „Den Gamle“?
Auf unserer Lieblingsmarmelade (neben der von d´arbo) steht „Den Gamle“ drauf und wir dachten bislang, dies wäre vielleicht ein Firmenname.
Nun aber lesen und sehen wir den Schriftzug „Den Gamle“ auf vielen weiteren Dingen. Es steht auf Wurstpackungen, es steht auf Häuserfassaden, es gibt Werbung mit diesem Aufdruck und sogar auf unseren heute gekauften Briefmarken steht „Den Gamle“. Mal sehen, ob wir dieses Rätsel der Bedeutung von „Den Gamle“ in diesem Urlaub noch lösen können…