Fazit und Statistik

Verglichen mit unserem letzten Besuch an der niederländischen Nordseeküste ist rein von unserem persönlichem Empfinden die Region Noord-Holland deutlich schöner, als die Region um Zeeland.
Zum einen liegt dies mit Sicherheit an der Tatsache, dass das Aushängeschild der Region Zeeland, die Stadt Renesse, leider in den letzten Jahren deutlich abgebaut hat und man dort im „Mallorca des Nordens“ mehr mit Biertouristen, als mit Einheimischen zu tun hat.
Die Industriestadt Vlissingen oder das recht anschauliche Domburg reißen es da auch nicht mehr raus.

In Nordholland allerdings ist es noch etwas ruhiger und traditioneller gehalten. Es ist auch nicht so überlaufen mit Wochenendtouristen, die den vermeintlich kürzesten Weg zum Meer aus der Region Rheinland / Ruhrgebiet mit Zeeland zum „Feiern am Strand“ wählen.
Auch ist der Sprung zum deutlich ruhigeren Ijsselmeer nicht weit, wem das offene Meer also zu stürmisch oder zu rau ist, der findet am Ijsselmeer Ruhe und Erholung. Zum Beispiel Hoorn oder Den Oever auf der anderen Seite des Halbinsel Nordholland sind schöne und beschauliche Städte.

Wer gerne Fahrrad fährt, sollte Kondition mitbringen und für die erste Tour lieber gegen den stämmigen Nordwind fahren.
Auf dem Rückweg ist es dann meist leichter.
Der Dünenradweg ist ansonsten ganz gut ausgebaut und man findet immer wieder Zugang zum Meer.
Tipp: Achten Sie auf die Verkehrszeichen! Markierungen und Vorfahrtsregeln gelten auf den reinen Radwegen ebenso, wie auf der Straße und so muss man sich nicht wundern, wenn man, für einen reinen Radweg eher ungewöhnlich, auch mal auf einen Zebrastreifen trifft.
Auch ist das Fortbewegungsmittel in den Niederlanden „de fiets“ und so kommt es auch auf Radwegen oft zu regem Verkehr. Die Niederländer sind geübte Strampler, man wird eigentlich dauernd vom guten alten „Hollandrad“ nebst Holländer überholt 😉
Auch für die Orientierung mit dem Rad hilft der gut ausgerüstete Campingplatz weiter, am besten erkundigt man sich in der Rezeption nach einer (kostenlosen!) Fahrradkarte der jeweiligen Region.

Ein paar Worte zum Campingplatz:
Das war knapp! Wir dachten wirklich bei unserer Anreise, dass das Servicehaus 1 bei unserem Platz das einzige wäre!
Und dies erfüllt eigentlich noch nicht mal irgend einen Standart, außer vielleicht, wenn man die Toilettenräume einer öffentlichen Schule der 80er Jahre als Maß der Dinge heran zieht.
Wer also den CP besuchen möchte und es ungern weit zum einzig nutzbaren Servicehaus haben will, der fährt am besten nach Einfahrt und Anmeldung rechts vom Mittelweg ab und sucht sich möglichst in der ersten Reihe kurz vor den mobilen Ferienhäusern oder in der Folgereihe etwas.
Abgesehen vom Fußgängerverkehr von und zum Servicehaus könnte dies durchaus der beste Platz sein.
Wer es eher etwas ruhiger mag und mit Laufen zum Servicehaus kein Problem hat, der fährt links ab und versucht mittig etwas zu bekommen.
Mit Kindern parkt man am besten ganz am Ende der linken Reihe, dort findet sich auch der Spielplatz.

Abgesehen vom Alter waren Servicehaus 1 und natürlich das neue Servicehaus 2 gut geputzt und sauber. Grund zur Klage gab es keinen.
Allenfalls die vorgehaltenen Kapazitäten sind begrenzt, nur 3 Herrentoiletten sind für diesen Platz (wenn man das Servicehaus 1 mal ausklammert) einfach zu wenig.
Um dem Andrang zu entgehen und morgendliche Wartezeiten beim Duschen zu vermeiden, kann man so wie wir abends duschen gehen, die Platzruhe beginnt erst relativ spät um 22:30 Uhr, so kann man auch noch spät abends duschen gehen.

Durch Einsatz der ACSI Campingcard kostete die Nacht mit Strom, Platz und 2 Personen sowie min. 1 Dusche pro Tag 14,- €, die Karte wurde ohne Rückfrage anerkannt, es gab keine Probleme.
Einzig die Touristen-/Umweltabgabe sei noch erwähnt, sie kostet zusätzlich 2,10 € pro Tag (für uns, kann personenabhängig sein!) und ist im ACSI- Endpreis nicht enthalten.

Das Besitzerpaar ist freundlich und zuvorkommend, es wird auch außerhalb der Öffnungszeiten geholfen, wenn wie bei uns zum Beispiel unerwartet die Sicherung flitscht.

Die Parzellen sind länglich gut, dafür in der Breite eher knapp bemessen, unser 5,83m Wohnmobil passte so gerade quer zur Parzelle, so konnten wir den länglichen Raum voll ausnutzen. Spätestens ab 6,50 Meter könnte es jedoch damit Probleme geben und man muss längs in der Parzelle parken.
Die Wiese ist eben, Keile haben wir keine gebraucht.

Eindrücke besuchter Städte:

Den Helder
Kennen wir natürlich schon von früheren Reisen und so überrascht es sicherlich niemanden, dass uns der Besuch der Stadt nicht mehr vom Hocker reißt.
Die Innenstadt ist zum Teil überdacht, man kann also auch im Regen dort spazieren gehen.
Allzu viel sollte man sich jedoch nicht erhoffen, Den Helder hat wenig mit Tourismus am Hut, dominierend ist der Hafen, der Fährbetrieb nach Texel und der Flottenstützpunkt der niederländischen Marine mit dem angeschlossenen Marinemuseum.
Und das Marinemuseum in Den Helder ist wirklich jeden Euro wert, ich empfehle besonders Familien bzw. Vätern mit ihren Söhnen einen Besuch dieses wirklich tollen Museums, wo man so viel anfassen und ausprobieren darf.
Sieht man mal über den „möglicherweise unterbewussten Rekrutierungsauftrag“ und den allzu herrlichen Lobeshymnen über die Marine hinweg kann man einen spannenden und aufregenden Tag im Museum verbringen, aber man sollte früh kommen!

Nicht weil es voll ist (das war es wirklich nicht), sondern weil man sonst eventuell so wie wir am Ende sich etwas sputen muss, wenn man alles sehen will.
Also nur für 2 Stunden oder so ist das nichts, hier kann man sich wirklich problemlos den ganzen Tag aufhalten.
Da das Gelände nicht vollständig in sich abgeschlossen ist, kann man mit nur einer Eintrittskarte z.B. auch prima morgens den ersten Teil des Museums besichtigen, dann mittags im eigenen Wohnmobil die Familienravioli zubereiten und nachmittags mit dem Sohnemann das U-Boot besuchen, während Mami mit der Tochter durch die Stadt zum bummeln schlendert. 😉

Egmond an Zee
Hat uns wirklich gut gefallen, das Städtchen vereint eine nette Fußgängerzone zum bummeln und hat trotzdem einen tollen Zugang zum Strand.
Viel gesehen von der Stadt haben wir nicht, daher können wir wenig berichten.
Für das Auge und das leibliche Wohl, ob nun deftig oder süss, ist jedoch gut gesorgt und so werden für eine nähere Erkundung der Region westlich von Alkmaar sicherlich ein weiteres Mal in die Region fahren.

Callantsoog:
Hat sich in den letzten Jahren kaum verändert, mit Ausnahme der großen Parkplätze für Touristen am Stadtrand natürlich.
Leider hat auch hier die Campingplatzlobby den Daumen drauf, denn nicht nur, dass das freie Stehen generell und per Schild auch in der gesamten Region verboten ist, so wird auch hier bereits an der Einfahrt unmissverständlich klar gemacht, dass man hier nicht über Nacht stehen darf.
Unter Einsatz der kostengünstigen ACSI- Karte war dies jedoch kein wirkliches finanzielles Problem für uns, wir haben günstig auf dem Campingplatz gestanden!

Auch in Callantsoog hat man einen direkten und schönen Zugang zum Strand und kann über die Treppe in den Dünen spazieren gehen.
Auch einkaufen kann man im Ortskern im Supermarkt „Albert Heijn“
In Callantsoog findet sich auch eine Filiale des VVV, des niederländischen Fremdenverkehrsamtes.
Dort werden u.a. auch Zimmer in einer kleinen Pension im Ort vermittelt, die einzige, soweit ich weiß.

Persönlich kennen wir die Pension nicht, aus Erfahrung heraus würde ich aber interessierten Wochenendurlaubern der Region raten ein paar Meter weiter fahren.
Zwischen Callantsoog und Julianadorp kommt noch der kleine Ort „Groote Keeten“.
Dort in der Pension „De Bocht“ haben wir bereits mehrfach vor unseren wohnmobilen Reisen diverse Wochenenden verbracht.
Das Besitzerehepaar ist sehr nett und Frau Tamis kocht morgens einen hervorragenden Kaffee mit einem wunderbaren Frühstück!

Das allgemeine Preisgefüge der gesamten Region ist mit unserem vergleichbar, Diesel ist etwas günstiger, Benzin deutlich teurer, als bei uns.
Die Versorgung mit LPG (Autogas) ist flächendeckend und stellt in den Niederlanden die Alternative zum teuren Benzin dar.
Ratschläge nur an freien Tankstellen zu tanken funktioniert dort genauso wie hier, allerdings lohnt sich in Ballungszentren durchaus ein Blick auf nahe beieinander liegende Tankstellen.
An großen Supermärkten finden sich mitunter auch hauseigene Tankstellen.

Statistik:

KM- Stand bei Abfahrt: 184.153
KM- Stand bei Ankunft: 184.849
Gefahrene Kilometer: 696
Störungen und Ausfälle: verklemmte Tank- und Kühlwasseranzeige im Cockpit, vor Ort behoben / Kontakte gereinigt

Liter Preis / Liter
22. Mai 2008
Tanken Rapsöl (Vorrat) 7,92 € 8 0,9900 €
Tanken 1 Sindorf 15,24 € 10,37 1,4690 €
Frühstück / Zeitung Tanke 8,00 €
Einkaufen Venlo tref 51,28 €
Tanken Venlo tref 41,98 € 30,44 1,3790 €
Abendessen Julianadorp 8,45 €
23. Mai 2008
Einkaufen Julianadorp 18,25 €
Briefmarken Julianadorp 7,50 €
2x Soft-Eis 2,50 €
Baguette Delifrance 2,50 €
McDonalds 6,75 €
24. Mai 2008
Brötchen Frühstück 3,80 €
Eintritt Marinemuseum 12,00 €
Soft-Eis Callantsog 4,50 €
Fahrradschloss 4,00 €
Postkarten Callantsog 5,60 €
25. Mai 2008
Brötchen Frühstück 3,20 €
Auschecken CP 48,30 €
Tanken Rapsöl CP (aus Vorrat) 9,90 € 10 0,9900 €
Tanken Egmond 28,12 € 19,95 1,4090 €
Parkgebühr Egmond 2,00 €
Snack / Eis Egmond 12,00 €
Tanken Venlo 92,27 € 64,57 1,4290 €
Kurzurlaub Gesamt: 388,14 €
Kraftstoffe:
Brennstoff aufgenommen 143,33
davon Diesel 125,33
davon Rapsöl 18
höchster Rapsölanteil in % 34,23
Kosten Diesel Gesamt 177,61 €
Kosten Rapsöl Gesamt 17,82 €
Preis pro Liter Rapsöl 0,99 €
Ǿ Preis pro Liter Diesel 1,42 €
Durchschnittspreis Gesamt 1,36 €
Verbrauchsberechnung
Tankinhalt Reisebeginn 5
Tankinhalt Reiseende 60
Getankte Menge Kraftstoff 143,33
Restmenge Tank Reiseende 60
Verbr. Menge abzgl. Restm. 88,33
Gefahrene Kilometer 708
Durchschnittsverbrauch 12,476

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Links zu dieser Reise:
Anders als bei früheren Reisen haben wir diesmal keine weiterführenden Links zu sehenswerten Zielen im Reisetext eingebaut. Dies hat den Lesefluss zum Teil unterbrochen und das ist natürlich hinderlich.

Wie setzen statt dessen ab sofort am Ende jeder Reise die weiterführenden Links zu Sehenswürdigkeiten und besuchten Schauplätzen in das Reisefazit.

Bitte beachten!
Alle hier weiterführenden Links sind nicht Teil unseres online- Angebotes, Sie verlassen bei Klick auf den Link unseren Bereich.
Genauere Hinweise zu externen Links finden sich im Impressum, für alle Links gilt der dort nachzulesende Haftungssausschluss / Disclaimer:

 

Campingplatz „De Zwaluw“ in Julianadorp an Zee:
Offz. Webseite (in Deutsch): http://www.campingdezwaluw.nl

Marinemuseum in Den Helder:
Offz. Webseite: http://www.marine.nl/historie/marinemuseum

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